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Wikijunior Großkatzen/ Die Gefahr des Aussterbens

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Aussterben ist für immer

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Von Säbelzahntigern findet man nur noch Knochen.

Es kommt in der Natur immer wieder vor, dass Tiere aussterben. Einige Tiere sind schon so lange ausgestorben, dass man nur noch versteinerte Überreste findet (man denke nur an die Dinosaurier). Wenn sich die Umwelt so verändert, dass eine bestimmte Tierart keine Chance mehr hat, Nahrung zu finden oder sich vor Feinden zu verstecken, dann kommt es immer wieder mal vor, dass einige Rassen für immer und ewig vom Erdboden verschwinden.


Bei den Großkatzen ist der Säbelzahntiger (smilodon fatalis) ein Beispiel dafür. Er war einer der größten Räuber der großen Eiszeit. Als sich die Erde abkühlte, zogen sich die Beutetiere in wärmere Gegenden zurück. Dort aber waren kleinere, wendigere Katzen erfolgreicher bei der Jagd als der schwere Säbelzahntiger, der mit seinem dicken Fell besser in den eisigen Gletschergegenden zurechtkam. Der Säbelzahntiger starb aus. Pumas und Jaguare durchstreifen jetzt die Gegend, wo einst die mit riesigen Zähnen ausgestattete Katze herrschte. Solch natürliches Aussterben geschieht immer wieder, und es gehört einfach mit zum Leben auf der großen Bühne der Erde.

Das, was in der Natur mehrere hunderttausend Jahre dauert, ist vollkommen natürlich. Aber es gibt auch eine unnatürliche Gefahr für die verschiedenen Katzenarten. Viele Großkatzen sind durch den Menschen vom Aussterben bedroht. Der Mensch greift so drastisch (stark und schnell) in die Natur ein, dass die Tiere keine Chance haben, sich an die veränderten Umweltbedingungen anzupassen. Arten, die vom Menschen ausgerottet werden, können meistens nicht durch andere Katzenarten ersetzt werden, die vielleicht besser angepasst sind. Wo der Mensch eine Tierart ausrottet, wird eine große Lücke in der Natur hinterlassen.

Die Jagd auf Großkatzen

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Viele Großkatzen wurden getötet, weil sie die gleichen Beutetiere jagen wie der Mensch. Hirten mussten ihre Herden vor Löwen und Tigern schützen. Dann gibt es immer wieder einzelne Großkatzen, die zu krank oder zu schwach geworden sind, um in ihrer natürlichen Umgebung zu jagen. Diese Tiere begeben sich dann in die Nähe menschlicher Siedlungen, weil es hier einfacher für sie ist, eines der Herdentiere zu erlegen. Andere haben vielleicht auch so eine günstige Gelegenheit gewittert und sich gedacht, dass es gar nicht so schlecht ist, sich in der Nähe von Menschensiedlungen aufzuhalten. Bei den kleinen Katzen hat es ja funktioniert. Die kleinen Katzen haben Ungeziefer wie Ratten und Mäuse in Schach gehalten, und damit konnten die Menschen ganz gut leben. Doch eine Großkatze wie ein Löwe oder ein Tiger begnügt sich nicht mit ein paar Mäuschen. So eine Löwenfamilie könnte die ganze Herde eines Dorfes wegfressen. Dort, wo das Leben der Menschen bedroht wird, erscheint es ja angebracht, solche Großkatzen umzusiedeln oder, wenn das nicht möglich ist, sogar zu töten.

Solch ein Eingreifen des Menschen bedroht aber kaum eine ganze Rasse, da es sich ja nur um ein paar einzelne Tiere handelt.

Aber es ist nicht nötig, wegen einiger weniger jagenden Tiere, die sich zu dicht an eine Menschensiedlung herangewagt haben, alle Großkatzen in einem Gebiet auszurotten. Es gab in Amerika beispielsweise Zeiten, in denen Pumas zur Ausrottung freigegeben waren. Auch Rotluchse und Jaguare waren Ziele von Ausrottungsaktionen. Man muss nicht eine ganze Spezies (Art) als „Plage“ einstufen und sie zum „Abschuss“ freigeben. Viele Jäger kennen nämlich kein Maß, und sie töten Tiere, die nie eine ernsthafte Bedrohung für Menschen oder ihre Herdentiere darstellen. Durch eine unkontrollierte Abschusskampagne ist es durchaus möglich, dass eine ganze Art ausgerottet wird.

Heutzutage haben die meisten Regierungen erkannt, dass die Tötung aller Großkatzen nicht der richtige Weg ist. Doch leider ignorieren einige Leute einfach die Gesetze, welche Großkatzen vor der Ausrottung schützen sollen.

Die Jagd als Sport

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In einigen alten Filmen kann man noch Großwildjäger sehen, die wie Helden dargestellt werden. Es gibt Bücher und Geschichten, die es als etwas Abenteuerliches darstellen, wenn man Tiere jagt, die selbst Jäger sind und keine Gejagte. Ein bekannter Schriftsteller ist beispielsweise Ernest Hemingway, der von 1899 bis 1961 lebte.

Solche Filme und Bücher verschweigen aber, dass Jäger die Großkatzen bis zu ihrer Ausrottung gejagt haben. Der Gepard, den man früher häufig in Indien finden konnte, lebt nur noch in Zoos. Den asiatischen Löwen traf das gleiche Schicksal.

Heute ist der Glanz des „Großwildjägers“ verflogen. Trophäen, die man in den Eingangshallen einiger Häuser sehen konnte, sind heutzutage eher peinlich. Man rümpft die Nase, wenn man Pelzmäntel aus Fellen von Tieren sieht. Leider finden es einige Leute immer noch interessant, wilde Tiere aufzuspüren, aufzuscheuchen und zu töten. Sie halten die Jagd nach einem Raubtier für eine Art von großer Mutprobe, und sie finden Vergnügen in dem Abentuer dieser Jagd.

Nun, man braucht Jäger. Man denke nur an unsere heimischen Jäger, die dafür sorgen, dass Wildschweine und Rotwild wie Rehe und Hirsche nicht überhand nehmen. Genauso kann es sein, dass es in einem Gebiet tatsächlich zu viele Raubkatzen gibt und dass sie zu viele der anderen Tieren jagen. Man muss in aller Fairness sagen, das es einige „Sportjäger“ gibt, die sich nur an solchen Jagden beteiligen, die auch wirklich notwendig sind. Diese Jäger setzen sich auch für die Gesetze ein, und sie beteiligen sich an den Maßnahmen zum Schutze der Großkatzen.

Eine Jagd auf Großkatzen ist teuer. Nicht jeder kann sie sich leisten. Man denke da alleine an die Ausrüstung, die man benötigt. Je nach Land kostet allein die Abschussgenehmigung weit über tausend Euro. Beispielsweise muss man für den Abschuss eines Pumas in Kanada schon gut 1800 € bezahlen. Dazu kommen noch Anreise- und Unterkunftskosten, Kosten für einen Gastjagdschein und Patronen sowie etliche andere Kosten. So wird die Jagd auf Großkatzen doch eher zum „Millionärssport“. Das Geld der Gastjäger wird teilweise auch zum Schutz der Arten eingesetzt, und viele Nationalparks hätten ihre Pforten ohne zahlreiche Gastjäger längst schließen müssen.

Natürlich muss man sich fragen, warum sich ein Jäger nicht mit den heimischen Tieren zufrieden gibt. Es gibt genügend Tiere, die so häufig vorkommen, dass sie sogar zur Plage werden. Bei denen ist es durchaus sinnvoll, diese zu bejagen. Aber reiche Jäger finden es weniger interessant, ein heimisches Wildschwein oder Rotwild zu jagen. Sie bewundern lieber eine Großkatze. Sie finden Gefallen an ihrer Gefährlichkeit und Schönheit. Sie sehen es als eine Herausforderung, dass man bei einer Jagd oft stundenlang suchen muss. Aber wenn man genauer darüber nachdenkt, so stellt sich diese Vorstellung doch als ein zweifelhaftes Vergnügen heraus.

Der Handel mit den Pelzen

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Für diesen Mantel mussten viele Ozelots ihr Leben lassen.
Pelzmäntel sind in kalten Gebieten bestimmt ein sinnvoller und notwendiger Schutz. Und dass Kleidung auch gut aussehen soll, das stellt kaum einer in Frage. Daher war das sanfte, schön gemusterte und warme Fell der Großkatzen sehr begehrt. Da diese Felle aber nur schwer zu beschaffen waren, musste man für einen Pelzmantel viel Geld bezahlen. Nur reiche Leute konnten sich solch einen Pelzmantel leisten. Sie wollten sich aber mit diesen Mänteln nicht vor der Kälte schützen, sondern anderen Menschen zeigen, dass sie reich sind.

Es stimmt schon, dass das Fell einer Großkatze schön aussieht. Aber muss man deswegen gleich ein Tier bis zur Ausrottung jagen? Nun könnte aber ein Wilderer auf die Idee kommen, frei lebende Leoparden, Ozelots, Luchse oder Jaguare zu jagen und hinterher zu behaupten, die Felle, die er für viel Geld verkaufen will, seien aus einer Pelzfarm. Damit das nicht geschieht, gibt es Gesetze, die den Handel mit Fellen von gefährdeten Tieren weltweit total verbieten. Wenn man nachweisen kann, dass die Tiere auf einer Farm oder in einem Zoo großgezogen wurde, kann man sich bei einer Behörde eine Verkaufsgenehmigung besorgen, die bei jedem Verkauf weiter mitgegeben wird. Damit will man die wild lebenden und gefährdeten Arten schützen.

Viele Großkatzenarten wurden nur vor der Ausrottung gerettet, weil Menschen in den reicheren Ländern massiv gegen die Pelzmode protestiert haben. Leute mit Pelzmänteln sollen sogar roten Farbbeuteln beworfen worden sein. Selbst über Pelzmäntel, bei denen man sicher sein kann, dass diese nicht von bedrohten Tierarten stammen, rümpft man die Nase. Heutzutage werden Tierfelle von einer Großzahl von Menschen nicht mehr als chic und modisch angesehen.

Wilderei

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Leute, die die bestehenden Gesetze ignorieren und geschützte Tiere für Geld töten, werden Wilderer genannt. Sie jagen die Tiere nicht, um selbst zu überleben, sondern weil sie mit dem Fell oder einzelnen Körperteilen Geld verdienen können. Auch diejenigen, die Tiere nur so aus Spaß jagen, werden Wilderer genannt.

Wilderer sind gefährliche Leute. Sie stehen mit gesetzlosen Verbrechern auf einer Stufe. Wenn sie bei ihrer Jagd erwischt werden, verteidigen sie sich oft mit Gewalt. Sie haben dabei sogar schon Menschen getötet. So wurden die führenden Umweltschützer George Adamson und Diane Fossey ermordet, weil die Wilderer sie als Bedrohung ansahen. Die Wilderei ist sehr schwer aufzuhalten, da die meisten Lebensräume der Großkatzen in riesigen und entfernt gelegenen Gebieten sind. Diese Gebiete liegen meist in den ärmsten Ländern der Welt, und die Menschen dort haben einfach nicht genug Geld und zu wenig Leute, um die Wildtiere vor den Wilderern zu beschützen. Der wirksamste Weg, die Wilderei einzuschränken, ist es daher, dafür zu sorgen, dass die Wilderer ihre Felle nicht mehr verkaufen können. Wenn keiner mehr Felle von gefährdeten Tieren kauft, wird die Jagd für den Wilderer sinnlos.

Solange man jedoch mit Mänteln aus Katzenfellen viel Geld verdienen kann, solange wird es Wilderer geben.

Traditionelle Medizin

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Es gibt viele Leute, die glauben an die Wirkung von Medizin, die aus Teilen von Tieren hergestellt wurden. Wissenschaftlich konnte man allerdings keinerlei Wirkung nachweisen. Dennoch behaupten die Verkäufer solcher „Wundermedizin“, dass sie verschiedene Krankheiten lindern oder sogar heilen kann. So unsinnig es auch ist, wird der „Katzenmedizin“ magische Kräfte zugeschrieben, und sie soll auf den Menschen bestimmte Eigenschaften der Großkatze übertragen. Durch das Essen, Trinken und Tragen von Körperteilen der Tiere sollen beispielsweise der Mut, die Stärke und andere großartige körperliche Eigenschaften der Tiere auf die Menschen übergehen. Es gibt jedoch für fast alle Krankheiten oder Leiden, die man mit der unwirksamen „Katzenmedizin“ heilen will, wirksame, sichere und geprüfte Medikamente.

Der Verlust des Lebensraumes

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Das Gebiet, in dem eine Katzenart lebt, nennen wir ihren Lebensraum. An diesen Lebensraum hat sie sich mit ihrer Lebensweise optimal angepasst. Sie weiß, wo sie Nahrung und Wasser findet, welche anderen Tiere ihr gefährlich werden können und wo der beste Platz zur Aufzucht der Jungen ist. Man sagt, sie hat sich auf diesen Lebensraum spezialisiert. Aber diese Spezialisierung birgt eine große Gefahr für die jeweilige Art, nämlich dann, wenn dieser Lebensraum stark verändert wird. Ein gutes Beispiel hierfür ist der südamerikanische Regenwald, wo der Jaguar und der Ozelot leben. Hier rodet der Mensch immer mehr Wald, um Flächen für den Ackerbau zu schaffen, und die Katzen müssen sich immer weiter zurückziehen. Doch sie finden immer weniger Platz um zu überleben. So ist die Verkleinerung des Lebensraums ein Feind der wild lebenden Tiere (nicht nur der Großkatzen).

Viele Länder versuchen mittlerweile, die Großkatzen und andere Wildtiere durch die Einrichtung von Wildparks zu schützen. Diese Parks stehen meist unter der Obhut der jeweiligen Regierungen, und strenge Gesetze regeln, was die Bevölkerung und die Besucher hier tun dürfen und was nicht. Wildhüter, die man auch Ranger nennt, kontrollieren die Einhaltung dieser Gesetze. Obwohl auch diese Parks den Lebensraum einschränken, haben die Wildtiere hier zumindest die Chance, den Fortbestand ihrer Art zu sichern.

Eine zweite Möglichkeit, Lebensräume zu erhalten, ist die Technik des „erhaltenden Managements“. Dies bedeutet, dass man Gebiete, welche zur Gewinnung von Holz genutzt werden, wieder aufforstet. Hier wird auch nicht der ganze Wald auf einmal abgeholzt, sondern immer nur kleinere Flächen, die auch wieder nachwachsen können. So entstehen Nutzbaumplantagen, die sowohl den Menschen Bauholz liefern als auch den Wildtieren genügend Platz für das Überleben sichern.