Japanisch/ Satzbau
Struktur der japanischen Sprache
[Bearbeiten]Japanisch ist eine so genannte agglutinierende SOV-Sprache.
Agglutinierend heißt: Die Wörter verändern sich im Gegensatz zu einer isolierenden Sprache wie Englisch oder Chinesisch, aber nicht so sehr wie bei einer flektierenden (beugenden) Sprache wie Deutsch oder Russisch, wo man zu jedem Wort immer mehrere Stammformen lernen muss (trinken trank getrunken). Stattdessen werden an jedes Wort einfach Endungen „geklebt“ (agglutiniert), wobei beliebig viele Endungen aufeinander folgen können.
Die Endungen nennt man Partikel, wenn man der Auffassung ist, dass es sich um eigenständige Wörter handelt, und Suffixe wenn man der Auffassung ist, dass es keine eigenständigen Wörter sind. Die genaue Unterscheidung interessiert aber nur Sprachphilosophen und hat für den, der die Sprache lernen will überhaupt keine Bedeutung. Die wichtigsten Endungen sind hier in Deklination und Konjugation aufgelistet.
SOV-Sprache bedeutet, dass die normale Wortstellung Subjekt - Objekt - Verb ist und dass Adjektive und Genitive dem Wort, das sie modifizieren, immer vorangestellt sind.
Eine Besonderheit des Japanischen ist es, dass die Regel
„Bestimmendes vor Bestimmtem“
(Modifizierendes vor Modifiziertem) sehr streng ist und daher insbesondere Relativpronomen nicht nötig sind und es auch nicht gibt. Statt „das Buch, welches ich lese“ wird z. B. immer gesagt „das ich lesende Buch“. Siehe dazu Relativsätze