Esperanto: Kapitel 51

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Das Pronomen „ambaŭ“[Bearbeiten]

1. Das Pronomen (und pronominale Adjektiv) ambaŭ bezeichnet zugleich zwei Personen oder Dinge, von denen man annimmt, dass sie zusammengehören. Seine Form bleibt immer gleich:

Ili ambaŭ venis al la templo. – Sie beide kamen zum Tempel.
Ambaŭ faris oferojn al la dioj. – Beide brachten den Göttern Opfer dar.
Vidante kaj la plumon kaj la plumingon, mi prenis la ambaŭ. – Die Feder und den Federhalter sehend, nahm ich beide.

Anmerkung: Dieses Pronomen darf nicht verwechselt werden mit der Verwendung von kaj, das „beide“ übersetzt werden kann im Sinne von „sowohl als auch“ wie bei kaj 1 kaj 2 (Kap. 4 #3).

Wortbildungen mit „-ig-“ und „-iĝ-“[Bearbeiten]

2. Manche Verben können in der einfachen Form benutzt werden, aber auch mit den beiden Suffixen -ig und . Dadurch können aus einem Wortstamm eines Verbes drei Verben unterschiedlicher Bedeutung gemacht werden. Die Bildung mit -ig kann, da sie transitiv ist, auch passiv benutzt werden.

sidi – sitzen
  sidiĝi   – sich hinsetzen, Platz nehmen
  sidigi   – jemanden/etwas zum Sitzen bringen
  esti sidigata   – zum Sitzen gebracht werden
silenti – still sein, schweigen
  silentiĝi   – still werden
  silentigi   – jemanden/etwas zum Schweigen/Verstummen bringen
  esti silentigita   – zum Schweigen/Verstummen gebracht worden sein
kuŝi – liegen
  kuŝiĝi   – sich hinlegen, zu Bett gehen
  kuŝigi   – jemanden/etwas hinlegen/zu Bett bringen
  esti kuŝigita   – hingelegt/zu Bett gebracht worden sein
stari – stehen
  stariĝi   – aufstehen
  starigi   – jemanden/etwas erheben/zum Aufstehen bringen
  esti starigita   – zum Aufstehen gebracht worden sein

Bedingungssätze[Bearbeiten]

3. Ein Bedingungssatz besteht aus zwei teilen, einer Voraussetzung und einer Folgerung. Die Voraussetzung ist ein Nebensatz, der üblicherweise mit „wenn“ eingeleitet wird und in dem angenommen wird, irgendetwas sei wahr oder Wirklichkeit geworden. Die Folgerung ist die Aussage, deren Wahrheit oder Verwirklichung von dieser Annahme abhängt.

Derartige Tatsachenbedingungen können die Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft betreffen:

Se li vidas tion, li ploras. – Wenn er dies sieht, weint er.
Se li vidis tion, li ploris. – Wenn er dies gesehen hat, dann hat er geweint.
Li ploros, se li vidos tion. – Er wird weinen, wenn er dies sehen wird.
Se li venis hieraŭ, li foriros morgaŭ. – Wenn er gestern gekommen ist, wird er morgen fortgehen.
Se li estas vidinta tion, li nun ploras. – Wenn er dies gesehen hat, (dann) weint er jetzt.
Se tio estas vidota, li estas punota. – Wenn er im Begriff ist dies zu sehen, wird er bestraft werden.
Se li estas kaptita, li estos jam punita. – Wenn er gefangen wurde, wird er schon bestraft worden sein.

Vokabeln[Bearbeiten]

ambaŭ – beide (
  1. 1)
azeno – Esel
beni – segnen
dorso – Rücken
formo – Form
halti – (an)halten (intransitiv)
monaĥo – Mönch
muta – sprachlos, stumm
orelo – Ohr
petola – ausgelassen, mutwillig
propra – eigen, eigentümlich
se – falls
spiri – atmen
turmenti – foltern

La monaĥoj kaj la azeno (Leseübung)[Bearbeiten]

Iam du monaĥoj reiris tra la arbaro al la monaĥejo, dum grade krepuskiĝis. Ambaŭ portis pezajn sakojn da terpomoj, kaj baldaŭ laciĝis, sed ne sciis kion fari. Okaze ili ekvidis azenon ligitan al arbo, kaj unu monaĥo, haltinte, diris petole al la alia „Se vi anstataŭos la beston, mi havos portanton por miaj propraj sakoj, kaj ankaŭ por la viaj.“ Lia kunulo respondis „Nu, se la azeno portos miajn sakojn, mi mem ĝoje restos en ĝia loko.“ Ĵus dirite, tuj farite (kaum gesagt, schon getan). Malliginte la ligaĵojn kiuj tenis la azenon, ili ĵetis la sakojn trans la dorson de la utila besto. Unu monaĥo tuj forkondukis la azenon, dum ambaŭ viroj laŭte ridis. Post tio, la dua monaĥo sin ligis per la sama ŝnurego kiu antaŭe tenis la azenon. Kiam revenis la kamparano, kies azeno estis ĵus ŝtelita, li ekhaltis, multe mirigite, vidante homon tie ligita. La monaĥo anoncis al li, „Ĉar mi estis tro manĝema, Dio faris azenon el mi, antaŭ du jaroj. Mi ĵus rericevis mian propran formon.“ Tuj la kredema kamparano invitis la petolan monaĥon al sia hejmo. La monaĥo restis tiun nokton ĉe la kamparano, kaj la sekvintan tagon li foriris, beninte la kamparanon, sed kaŝe ridante pri la afero. Tiam la kamparano iris vendejon, por aĉeti alian azenon. Li ekvidis sian propran azenon, kiun la unua monaĥo estis sendinta tien, post sia reveno al la monaĥejo. La malsaĝa kamparano, kliniĝinte al la besto, diris „Ho, bona monaĥo, mi vidas ke duan fojon vi jam estis tro manĝema!“ La muta besto forte svingis la orelojn kaj skuis la kapon, pro la varma elspiraĵo apud sia orelo. Tio ŝajne estis respondo al la ĵus diritaj vortoj, tial la malsaĝa kamparano ree aĉetis sian propran azenon. Ĉiam poste li nek turmentis nek eĉ laborigis ĝin, kredante la azenon la sankta monaĥo mem.


Übersetzungsübung[Bearbeiten]

  1. Wenn im Altertum die Untertanen irgendeines Königreiches keinen König hatten, so befragten sie gewöhnlich die heiligen Götter dazu.
  2. Wenn die Götter sie wissen ließen (sciigis), dass irgendein Mann, der zuerst zum Tempel käme, ihr König werde, so erwählten sie sogleich den ersten Ankömmling (la unuan veninton) als König.
  3. Wer auch immer als König erwählt wurde, bereitete den den heiligen Göttern ein Dankesopfer, das aus etwas von seinen eigenen Besitztümern (Kap. 48 #4a) bestand.
  4. Gordios bot den Göttern nicht nur das Zuggeschirr seines Wagens, sondern den ganzen Wagen an.
  5. Ein Knoten wurde zwischen dem Geschirr und dem Pfahl geknüpft.
  6. Leute sagten bald: „Wenn irgendjemand diesen Knoten auflösen kann, wird er der Herrscher Asiens werden.“
  7. Wenn irgendwelche anderen Männer das Seil zu lösen versuchten, scheiterten sie.
  8. Alexander aber (tamen) war kaum angekommen, als er sein Schwert aus der Scheide zog und den Knoten zerschnitt.
  9. Wenn ihr euch setzen werdet, werde ich euch von den zwei schelmischen Mönchen erzählen, die zum Kloster zurückkehrten.
  10. Beide atmeten beschwerlich, und sie hielten an, um zu rasten.
  11. Gewahr eines Esel in der Nähe banden sie ihn los.
  12. Einer führte das langohrige, dumme Tier fort, während der andere sich an seiner Stelle anband.
  13. Der leichtgläubige (Kap. 40 #6) Bauer glaubte alles, was ihm erzählt wurde (Kap. 12 #2), sogar dass der Mönch früher die Gestalt eines Esels hatte.