Internet: Basics: DSL

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Wie funktioniert DSL? Nehmen wir als Beispiel das Fernsehsignal. Über ein einziges Kabel oder eine Satellitenschüssel kommen viele Programme gleichzeitig ins Haus. Jedes Programm wird auf einer eigenen Frequenz übertragen. Durch die Kanalauswahl wird einer der Sender angezeigt und alle anderen Sender werden ignoriert. Der DSL-Trick besteht darin, einen bisher ungenutzten Frequenzbereich für die Internet-Übertragung zu verwenden.

Beim DSL über Kabelfernsehen wird neben den vielen Fernsehkanälen einfach ein weiteres Signal übertragen. Ein sogenannter „Splitter“ (eine „Frequenzweiche“) trennt das ankommende Fernsehsignal von den Datenbits (Internetsignalen). Das herausgefilterte Datensignal wird von einem Modem für den Computer aufbereitet. Vom Modem führt ein Netzwerkkabel zur Netzwerkkarte Ihres Computers.

DSL über die Telefonleitung funktioniert ähnlich. Sprache belegt den unteren Frequenzbereich eines Kabels. Das alte analoge Telefonsystem übertrug Töne von 300 Hz bis 3,4 kHz. Höhere Tonfrequenzen als 20 kHz zu übertragen ist sinnlos, kein Mensch kann so hohe Töne hören. Die von der Telekom verwendeten Kabel können aber deutlich höhere Frequenzen übertragen. Mit einer geeigneten Elektronik können die höheren Frequenzen für den Datenstrom genutzt werden. Die Sprachfrequenz und das Internet werden zu einem Gesamtsignal addiert und gemeinsam über das Kabel übertragen. Beim Kunden wird mit einem Splitter die Telefonfrequenz von den Daten getrennt, und die Datenfrequenz wird von einem Modem in Einsen und Nullen umgewandelt.

Wie viele Daten können über das Telefonkabel übertragen werden? Das hängt vor allem von der Qualität der Kabel und deren Länge ab. Für ADSL2+ werden 2,2 MHz benötigt, was nur in wenigen Wohngegenden möglich ist.

Wenn Ihr DSL über die Telefonleitung der Telekom kommt, ist der Splitter fast ausnahmslos ein separates Gerät. Wenn Arcor oder der Kabelfernsehbetreiber die DSL-Verbindung bereitstellt, sind Splitter und Modem meist in einem Gerät vereint.

Beachten Sie beim Anschließen: Das Kabel von der Telefondose zum Splitter und vom Splitter zum Modem oder Router sollte möglichst kurz sein, auch wenn der PC weit entfernt vom Telefonanschluss steht. Andernfalls ist mit Störungen und einem Verlust an Übertragungsgeschwindigkeit zu rechnen. Das Netzwerkkabel vom Modem oder Router zum PC darf sehr lang sein, bis zu 100 Meter.

Tarif Download Upload
DSL-1000 1000 128
DSL-2000 2000 192
DSL-6000 6000 512
DSL-16000 16000 1024
ADSL und VDSL

ADSL (Asymmetrisches DSL) bedeutet, dass von der insgesamt verfügbaren Datenübertragungskapazität nur ein Bruchteil als Kapazität für den Upload bereitgestellt wird, der größte Teil wird für Download verwendet. Das ist für fast alle Internetnutzer sinnvoll, denn die Uploads (Übertragungen vom eigenen PC ins Internet, also die Anfragen) benötigen wesentlich weniger Kapazität als die Downloads (die Antworten auf die Anfragen). Die nebenstehende Tabelle zeigt die typische Aufteilung in Down- und Upload für die Angebote der Telekom. In einigen Telekom-Tarifen kann man gegen Aufpreis zusätzliche Upload-Bandbreite dazubuchen. Andere Anbieter haben zum Teil Tarife mit höheren Upload-Bandbreiten.

Allerdings ist die unsymmetrische Aufteilung für Datenübertragungen sehr ungünstig. Was nützt die hohe Download-Bandbreite, wenn der sendende PC nur die niedrige Upload-Rate benutzen kann, um die Daten abzuschicken?

VDSL ist eine neuere Technik, die größere Übertragungsraten ermöglicht und noch nicht flächendeckend zur Verfügung steht. In vielen Tarifen wird ein größerer Anteil der Übertragungsrate für den Upload bereitgestellt, mitunter bis zur Hälfte. Um einen PC fernzubedienen, ist das ideal.