Mehr wilde Natur durch Gartenrenaturierung/ Vorbereitungen

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Gestaltung und Planung[Bearbeiten]

Hier finden Sie ein paar Anregungen für ein Projekt Mehr wilde Natur im Garten:

Eine gewisse Planung und Abfolge macht Sinn. Denken Sie genau nach, wo Sie was anlegen wollen. Wie groß ist die Fläche? Sonnenstunden (Sonne – Halbschatten – Schatten). Was über Jahre wächst wird hoch und breit, wirft Schatten...!

  1. Saatgut: Wie viel Gramm Saatgut braucht man für die geplanten Quadratmeter? Bei fertigen Wiesenmischungen informieren Sie sich beim Saatguthersteller. Achten Sie auf ungefähr ähnliche Wuchshöhen und lang anhaltende Blühphasen über den ganzen Sommer. Auch nach individuellen Mischungen sollte man nachfragen. Unterscheiden Sie dabei unbedingt Dunkel- bzw. Lichtkeimer. Saatgut unbedingt nach frischer Ernte beim Saatguthersteller bestellen. Also ab dem Spätsommer. Je älter das Saatgut, desto geringer die Keimfähigkeit. Nach Lagerfähigkeit bzw. Lagerbedingungen fragen. Je höher das Gewicht einer Samenmischung, desto günstiger wird der Preis pro Gramm. Bei individuellen Mischungen den Saatguthersteller die prozentualen Anteile der Samen berechnen lassen.
  2. Laufwege mit 1 Meter Breite, damit eine Schiebkarre Platz findet und von denen man überall bequem hinreichen kann.
  3. Standort: Pflanzenwahl nach Bodenbeschaffenheit, Sonnenlicht, Halbschatten, Schatten oder feuchte Zonen.
  4. Wiesen: Räume für Wildblumen, Raupenfutterpflanzen, Vergesellschaftungen.
  5. Bereiche, die sich selbst überlassen werden.
  6. Standort: Gewächshaus, Laube, Materialschuppen, Reisighaufen, Komposthaufen, Regenwurm-Kiste
  7. Wasser: Drainage - speist unterirdischen Wassertank, Regentonne, Bewässerungsmöglichkeiten.
  8. Wasserbiotop: Wasserdichte Ton- bzw. Steinschicht oder Teichfolie[1], Zulauf Regenwasser.
  9. Eine Trockenmauer oder Steinhaufen: Nach Süden ausgerichtet für wärmeliebende Insekten und Echsen.
  10. Obstgehölz: Baum oder Spalier? Alte Sorten.
  11. Beete anlegen
  12. Sichtschutz: Dornenhecken, heimische Gehölze, Büsche mit Beeren, Zaun
  13. Standorte für Nisthilfen (Vögel, Säuger) und Überwinterungsmöglichkeiten (Schmetterlinge, Igel).
  14. Eine reine Sandfläche, Bruthilfen (Solitärbienen).
  15. Schutzmöglichkeiten frostempfindlicher Pflanzen über den Winter (z. B. Thymian, Fenchel).
  16. Stromanschluß 230V / 400V (Dreiphasen Wechselstrom)


Ein Brunnen im Garten? Es ist eine Überlegung wert über einen sogenannten 'Tiefbrunnen' nachzudenken. Der Klimawandel mit seinen elend langen Trockenphasen... Sie ersparen sich mit der Entnahme von Trinkwasser auch langfristig zusätzliche Abwasser- bzw. Kanalgebühren. Eine Investition von ca. 1600.-€ für den Bau eines Tiefbrunnens mittels Spültechnik - als Nutzung zur reinen Gartenbewässerung mittels Grundwasser - ist lohnenswert. So ein Brunnen kann eine Lebensdauer von über 20 Jahren erreichen. Das Grundwasser ist (hier) beispielsweise ab 12 m Tiefe zu erreichen. Ein Vorschlag: Zur Fördertechnik braucht es eine langlebige, elektrische Kreiselpumpe (Empfehlung ‘Lowara‘) mit einem Druckregler (Trockenlaufschutz). Am tiefen Ende des Förderrohrs ist unbedingt ein Messingfilter empfohlen. Ansaugen mit 1 1/4 Zoll, Schließhahn 1 Zoll, Anschluß für Gartenschlauch 3/4 Zoll.

Sie können den Brunnen auch mit einer gefälligen Steinmauer umfrieden, darin einen Sockel für die Pumpe setzen. Vielleicht gar einen Deckel. Im Winter - oder überhaupt bei Frostgefahr - muß die Pumpe im Warmen überwintern und das Rückschlagventil im Steigrohr ausgelöst bzw. abmontiert werden. Damit bricht die Wassersäule zusammen und der Frost kann nichts zerstören.

Bodenbearbeitung bei Grasflächen[Bearbeiten]

Grundsätzlich: Die umgewandelte Fläche muß unbedingt frei von Gras und deren Wurzeln sein, bevor man den Boden für eine individuelle Aussaat vorbereiten kann!

Maßnahme a.

  • Sehr kleine Flächen bis 2 Quadratmeter können von Hand behandelt werden, in dem man Grassoden mit dem Spaten aussticht, trocknen läßt und dann die Erde um die Wurzeln herum ausschüttelt. Danach den Boden 45 Tage beobachten, alles frische Grün jäten oder zupfen. Dann aussäen. Diese Art Aufwand mit dem Spaten ist aber enorm und wirbelt die Bodenorganismen durcheinander.

Maßnahme b.

  • Zeitplan Schritt 1: Eine ausgwählte, größere Fläche mit Zuchtrasen wird mit lichtundurchlässiger, schwarzer Silofolie eines gängigen Landhandelmarktes mindestens ein 1 1/4 Jahr lang von Dezember bis Mitte März abgedeckt. Meint: dem Rasen wird damit das Licht entzogen und die sich entwickelnde Hitze von ca. 80 °C unter starker Sonneneinstrahlung lässt den Rasen absterben[2]. Mir dieser Maßnahme wird auch der Austrieb bzw. die Samenproduktion von ungewollten, einjährigen Pflanzen verhindert. Unbedingt eine große Anzahl von schweren Steinen darauflegen, damit die Folie bei Sturm nicht fortweht – schon ist der Anfang gemacht. Bei zweifarbigen Folien immer die schwarze Seite nach oben – ein Fehler, der mich ein ganzes Jahr zurückgeworfen hat. Wer einen Gasbrenner hat, wie ihn die Dachdecker benutzen, kann das Gras zuvor herunterbrennen um den Vorgang zu beschleunigen, jedoch ist das Wurzelwerk von Rasen extrem überlebensfähig und resistent. (Einmal Umgraben oder Fräsen hilft bei Zuchtrasen nicht: Große Flächen müßte man häufiger behandeln.)

Die Folien sind in der Regel in 2 Meter Breite aufgerollt und 3-lagig. Meint entfaltet: 6 Meter. Rollen und schneiden Sie z. B. nach 3 Metern ab; so erhalten sie eine Fläche von 18 Quadratmetern (3 × 6 Meter). Mehrere derlei Stückelungen können sie jeweils mit ca. 50 cm Überlappung anordnen (nach dem Dachziegelprinzip). So kann dort Regenwasser in den Boden abfließen. Beschweren Sie alle sichtbaren Folienkanten und Ecken mit schweren Steinen ca. jeden Meter. Auch in der Mitte der Fläche vereinzelt ein paar Steine ablegen. Die Folie soll stramm auf dem Boden liegen, denn starker Wind wird sie anheben und zum Flugobjekt machen. Bestens geeignet sind ca. 3 kg schwere Pflastersteine, die grob die Maße 30 × 15 × 8 cm haben. Die Feuchtigkeit des Bodens bleibt durch Kondensation an der Unterseite der Folie erhalten und die Bodenorganismen werden nur marginal gestört.

Folie frisch abgezogen: Rasenfläche tot
  • Zeitplan Schritt 2: Mitte März wird die Folie fortgenommen und für weitere, beliebige Zwecke weiterverwendet bzw. gelagert. Achten Sie darauf, die Folie an einem trockenen Tag so sauber wie möglich abzufegen, und rollen Sie die Bahnen vorsichtig auf. Es sammeln sich im Laufe des Jahres eine Menge Samen aus der unmittelbaren Nähe darauf an.

Der einzige Nachteil dieser Prozedur ist eventuell eine leichte Verhärtung der oberen Bodenschicht durch Mulden, in denen sich große Wasserpfützen auf der Folie gesammelt haben. Mit Hilfe eines speziellen Gartengerätes, einem sogenannten Sauzahn, kann man den Boden sehr schonend aufschlitzen und belüften, ohne die Mikroorganismen gravierend zu stören (Empfehlung: der Sauzahn der Firma Sonneck). Ziehen Sie im Rückwärtsgang den Sauzahn 10 cm tief und in 20 cm Furchen wie einen Pflug hinter sich her. Legen Sie sinnvolle Laufwege an um z. B. bewässern bzw. überall heranreichen zu können.

Ungebetene Gäste: Jäten

Beobachten Sie den Boden mindestens 45 Tage lang. In dieser Zeit zupfen oder jäten Sie zwischendurch bzw. bei Bedarf die trotzdem erschienenen Pflanzen. Trockenperioden sind günstig für derlei Maßnahmen. Es gibt Samen, die jahrzehntelang allem Unbill trotzen und nun die Gunst der Stunde nutzen wollen. Sie schaffen für Ihr ausgesuchtes Saatgut somit einen guten Start und ersparen sich einen Teppich von Pflanzen, der Ihnen eventuell später reichlich Verdruss bringen könnte (Ruderal- bzw. Pionierpflanzen). So wie mir geschehen, siehe Bild: Jede Menge Jungpflanzen des Franzosenkrauts (Galinsoga) entschieden sich, eine Kolonie zu gründen. Kurz danach folgten noch weitere Ruderalpflanzen, die für ihre Zäh- und Langlebigkeit ihrer Samen bekannt sind (Disteln, Sophienrauke, Wegrauke, Weißer Gänsefuß, Stumpfblättriger Ampfer (Sauerampfer), Floh-Knöterich und ein kanadischer Einwanderer namens Kanadisches Berufkraut). Diese ungebetenen Gewächse hielten mich bis in den August hinein auf Trab.

  • Zeitplan Schritt 3: Anfang Mai arbeiten Sie mit einem Rechen zunächst alles Saatgut mit Dunkelkeimern in die Erde ein und streuen danach alle Lichtkeimer auf die Oberfläche. Mit einem Brett die Erde andrücken und dann allmorgendlich wässern. Wenn erstes zartes zwei, drei Zentimeter Grün erscheint, überlassen Sie es der Natur. Pflanzen werden bei permanenter Befeuchtung gerne bequem und wurzeln dann zu flach unter der Oberfläche. Wässern Sie jedoch ab und an bei längeren Trockenperioden, denn irgendwann lassen die jungen Pflanzen die Köpfe hängen, das Blattwerk wird schlaff.
  • Zeitplan Schritt 4: Wenn zum Herbst hin die Pflanzen absterben bzw. sich in Winterruhe begeben, wäre auch gegebenenfalls eine einmalige Ansiedlung von Regenwürmern eine gute Idee für den Boden. Das gilt in erster Linie für renaturierte Stein- und Kiesgärten mit Plastikvlies. Falls Sie überhaupt keine Anzeichen von Aktivitäten der Würmer registrieren können (Kothäufchen an Erdoberfläche, Wanderungen bei Regen) gibt möglicherweise ein Spatenstich in die Erde letzte Erkenntnis. Es gibt Wurmzüchter, die sich auf heimische Kompostwürmer (Eisenia fetida) eingestellt haben und Versandhandel treiben. Die Tiere siedeln sich in den oberen Schichten des Bodens an. Achten Sie unbedingt auf die Art, denn ein gepriesener Super-Wurm aus Afrika z. B. gehört hier nicht her. Der tiefbohrende, heimische Regenwurm heißt (Lumbricus terrestris).

Eine sinnvolle Ansiedlung heimischer Kauf-Regenwürmer findet im Herbst statt. Dann sollte es einigermaßen feucht sein und auch Futter (abgestorbene Pflanzenteile) geben. Die Tiere abends aussetzen. Dann ist die Sonne weg und sie können sich unbeschadet verkriechen.

Oder praktischerweise mal bei Nachbarn oder Freunden anfragen, die einen Komposthaufen betreiben. Ein, zwei Eimer voll Kompost mit Regenwürmern auf ihre Fläche geschüttet reichen da als Start schon völlig aus.

Falls Sie bereits Regenwürmer im Garten haben, werden sie ihr neues Territorium schnell von selbst besetzen.

Aussaat[Bearbeiten]

Da nicht einmal die Wissenschaft weiß, wie sich eine selbsterhaltende Magerwiese nach Arten zusammensetzt, kann auch kein Saatguthersteller so etwas in seinem Sortiment anbieten. Daher werden möglichst farbenfreudige Saatmischungen zur Freude der Menschen angeboten. Bedenken sie auch Was Insekten wirklich brauchen, zum Beispiel Verstecke zu einer erfolgreichen Fortpflanzung und Überwinterung, ist nicht von Farben abhängig (Steinhaufen, Holzhaufen, Totholz...).

Hier sechs Vorschläge zur Wahl:

a. Am einfachsten wäre der Beginn mit sonnenliebenden Feldblumen: Wilder, roter Klatschmohn (Papaver dubium), Kornblume (Centaurea cyanus L.), eine mehrjährige Wiesenflockenblume (Centaurea jacea)sowie Kornrade (Agrostemma githago) und Wegwarte (Cichorium intybus). Bei den Samen handelt sich um sogenannte Lichtkeimer. Meint: Sie streuen den Samen einfach auf die Erde – und das war’s. Bestenfalls mit einem Brett etwas andrücken und ca. 2 bis 4 Wochen früh morgens feucht halten je nach Wetterlage. Bienenweide (Phacelia tanacetifolia) wäre dazwischen auch sehr schön, nur müßte man aber zuvor das Saatgut ca. 2 cm tief in den Boden einarbeiten. Weitere Dunkelkeimer sind Alte Gertreidesorten wie Emmerweizen, Dickweizen, Einkorn, Dinkel und Lichtkornroggen. Innerhalb kürzester Zeit verwandelt sich die Fläche im Sommer in ein buntes Blütenmeer. Solange der Klatschmohn Blüten hervorbringt, können Sie über Wochen ein wunderbares tägliches Schauspiel beobachten: Sobald die Sonne aufgeht, öffnen sich neue Blüten, dann stürzen sich die dicken Hummeln darauf. Zum frühen Nachmittag ist der ganze Zauber wieder vorbei. So bekommen Sie einen Eindruck von Getreidefeldern wie sie bis ca. 1970 für die älteren Leser einst zu sehen waren und sorgen somit nebenbei für bestes Vogelfutter.

Nachteil: Bei starkem Wind, schwerem Regen und Hagel legt sich Klatschmohn gern nieder, geht aber nicht ein. Die Enden der zarten Stengel richten sich von allein wieder auf. Sie können mit Hilfe von Stöckchen und dazwischen gezogenen Bändern kleine Bereiche in ca. 60  cm Höhe einfrieden und die Pflanzen stützen oder zusätzlich rankende wilde Wicken – Schmalblättrige Wicke (Vicia angustifolia), Dk, Mj – zunächst alle 50  cm (Pflanzenabstand) unter die Erde mischen. Ein Paradies für Insekten.

b. Wiesenmischungen mit ausgesuchten Blühzeiten, also Pflanzen die nacheinander blühen über Frühling und Sommer. So blüht über einen langen Zeitraum immer etwas.

c. Zweijährige Pflanzen bis zu 2 m Höhe reichern das Bild an. Wie der Name schon verrät, entstehen prachtvolle Blüten und Früchte grundsätzlich erst im zweiten Jahr. Sie brauchen eine Art Ruheperiode über den Winter und erscheinen häufig als flach am Erdboden liegende Rosetten. Gemeint sind z. B. Fingerhut, Kleinblütige Königskerze, Gemeine Nachtkerze, Große Klette, Acker-Witwenblume, Wiesen-Bocksbart und Stockrose. Sie dienen als stützende Elemente in der Wildblumenwiese und bieten im abgestorbenen Zustand sogar winterliche Heimstatt für Insekten und deren Brut (Hohlraumstengel). Betrachten Sie es als Gemeinschaft.

d. Eine andere Variante wäre eine Blumenwiese mit 10 bis 15 verschiedenen ein-, zwei- und mehrjährigen Arten. So eine grasfreie Wildblumenmischung bietet natürlich große Diversität in Sachen Kräuter. Auch an Futterpflanzen für die Raupen der Schmetterlinge sollten Sie denken (Eiablage). Denn: ohne Futterpflanze für die Raupe kein Schmetterling!

e. Mehrjährige Pflanzen, auch Stauden genannt, erscheinen – im gärtnerischen Sinn ausdauernd – also jedes Jahr wieder, sterben erst nach vielen Jahren oder Jahrzehnten ab: z. B. Ysop, Lupine, Wiesenflockenblume, drüsige Kugeldistel und Eisenhut. Sie erreichen Höhen um die 2 m.

Am Ende schauen Sie einfach zu wie es sich über die Jahre entwickelt. Der Region entsprechend kann man auch selbst losgehen und Samen sammeln.

Zwei außergewöhnliche Äpfel

f. Wenn Sonne bis Halbschatten vorkommt und es der Platz zulässt sind Apfelbäume in Form von Spalieren zum Beispiel eine echte Bereicherung. Lassen Sie für eine Weile des Jahres den Verzehr von Kulturäpfeln. Wie und warum das? Setzen sie einfach ein paar Apfelkerne (Kaltkeimer) von verschiedenen Kulturäpfeln im Frühjahr in die Erde. Daraus erwachsen ganz verschiedenartige Apfelsorten, die genetisch zwischen hunderte bis tausende Jahre zurückspringen und wohlmöglich einst mit dem Wildapfel eingekreuzt wurden. Nach 4 - 6 Jahren wachsen etwas kleinere Äpfelfrüchte (ca. 5 cm) in verschiedenen Formen, Farben und Geschmäckern heran. Sie ernten einen vagen Hauch von Ur-Äpfeln, die eine weitaus höhere Resistenz gegen Frucht- bzw. Baumkrankheiten und Schädlingen an den Tag legen als die meisten, derzeitigen Kulturäpfel. Nicht eine Wespe durchdringt die Haut dieser Äpfel. Sie bekommen vermutlich Eindrücke von Äpfeln, die einst in der Antike von Griechen und Römern kultiviert wurden.

Zum Bild: Links ein süß-saurer Apfel: einfach köstlich! Rechts ein Apfel mit einer Note von Orangen! Er muß in diesem, gelb-orangen Stadium geerntet werden – danach wird er mehlig.

Frühblüher:

Im Frühling sind Frühblüher essentiell für alle Insekten, die – in welcher Form auch immer – aus dem Winterschlaf erwachen und Kohldampf schieben. Denken Sie daran, an gewissen Standorten z. B. für Löwenzahn, Märzenbecher, Scharbockskraut, Huflattich, Lerchensporn, Bärlauch, Krokus, Traubenhyazynthen, Purpur Taubnessel und Maiglöckchen zu sorgen.

Überlebenshilfen[Bearbeiten]

Stehen lassen!

Sorgen Sie für mannigfaltige Überlebenshilfen wie z. B. Totholz, dornige Hecken, Marienkäfer- und Schmetterlingshäuser, Igelhöhlen, Nisthilfen bzw. Bruthilfen für Wildbienen, Vögel und Fledermäuse. Es gibt jede Menge Bauanleitungen oder gar Fertighäuser für allerlei Kinderstuben, Überwinterung und Schutz vor Räubern und Jägern. Die allersimpelste Nisthilfe ist ein frei zu haltender Quadratmeter reine Sandfläche für Sandbienen.

Heimische Gehölze und ganz besonders spezielle Wildblumen dienen als Raupenfutter (Schmetterlinge), Pollen- und Nektarquelle (diverse Insekten), Beeren und Samen für Körnerfresser (Vögel).

Lose geschichtete Steinmauern bieten ebenso Schutz und Heimstatt für diverse Tierchen, z. B. wärmeliebende Echsen, Insekten, Spinnen. Feuchte Hohlräume unter Steinen dienen als Rückzugsort z. B. für Erdkröten.

Alle hohlen Stengel verdorrter, abgestorbener Pflanzen, hier Gemeine Nachtkerze z. B. (Bild links) bleiben so lange stehen, bis sie von alleine umbrechen. Deren Hohlräume bieten z. B. eine beliebte Kinderstube für kleine Ohrenkneifer (Nützling) bzw. ein Zuhause für die überwinternde Brut kleiner Insekten, auch Solitärbienen. Ein ungewöhnliches Verhalten von Ohrenkneifermüttern: Sie pflegen und verteidigen ihr Eigelege und die daraus schlüpfenden Larven über den ganzen Winter. Stirbt die Mutter im Frühling vor Erschöpfung wird sie gar zu Futter für die Larven. Am Ende dienen viele Pflanzenreste im darauffolgenden Frühling gar als Nistmaterial für Vögel. Z. B. die äußeren Fasern der Stockrose: Hier kann man Spatzen beobachen, wie sie die grauen Fasern akrobatisch nach unten abziehen!

Alle verdorbenen Pflanzenreste dienen beispielsweise als Kletterhilfe für Wicken, Erbsen oder anderen Pflanzen, die einzeln bei starkem Wind leicht umbrechen, z. B. Phacelia, Kornblume und Klatschmohn.

Man braucht es der Natur einfach nur nachmachen. Da wird Alles recycelt in einem großen Kreislauf.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Teichfolie wird nicht empfohlen: Sie hält nur um die 20 Jahre, reißt bei Wurzeldurchwuchs (Bäume), entläßt giftige Weichmacher (Bisphenole) ins Wasser, Erdreich bzw. in die Luft und wird spröde. Reißt oder platzt bei Begehung/Reinigung.
  2. Pflanzen beginnen nach zwei Wochen mit Temperaturen ab 40 °C abzusterben