Religionskritik: Gott

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 Quetzalcoatl, Gott der Azteken, ein furchterregend aussehender Gott


Ein lustiges Gedicht zum Anfang:[Bearbeiten]

  • Lieber Gott !
    • Wenn es dich gibt.
  • Rette meine Seele.
    • Wenn ich eine habe

Ein fundamentaler Satz der Religionskritik[Bearbeiten]

  • Ist Gott die größte Lüge der Menschheit ?
    • Die Atheisten machen bei diesem Satz aus dem Fragezeichen ein Ausrufezeichen.
Gott Vater, bei Michelangelo, er schaut auch ziemlich grimmig aus.

Man kann den Satz auch weniger provozierend formulieren :

  • Ist Gott der größte Irrtum der Menschheit ?

Einführung[Bearbeiten]

Es gibt eine weite Palette von Vorstellungen, was denn Gott eigentlich ist. Die Vorstellungen reichen von

  • einem Naturgott, wie Gott in einem Berg oder Fluß,
  • über die menschenähnlichen Götter Griechenlands,
  • weiter über die persönlichen Götter Jahwe, Jesus und Allah der Buchreligionen
  • zu einer abstrakten Gottesvorstellung als
    • göttliche Ordnung der Welt oder
    • als allumfassendes Prinzip der Liebe.

Jede dieser Vorstellungen kann man kritisch betrachten und ist ein Thema der Religionskritik. Die Religionskritik versucht dabei, die jeweiligen Gottesvorstellungen genau zu beschreiben und dann im einzelnen die Widersprüche dieser Vorstellungen herauszuarbeiten.

Siehe auch  Kategorie:Gottheit nach Funktion

Wenn ein religiöser Mensch schon einmal anerkennt, daß es neben seinem eigenen Gott auch andere Gottesvorstellungen gibt, ist dies im Sinne der Religionskritik schon ein Fortschritt, denn er beginnt über das Wesen seines Gottes nachzudenken und ihn mit anderen Gottesvorstellungen zu vergleichen.

Viele Menschen, die an Gott glauben, 
sind bei 99 von 100 Göttern Atheisten 
und nur bei einem wirklich gläubig.

Eine umfassende radikale Religionskritik lehnt jeden Gottesgedanken als übernatürlich und nicht beweisbar ab.

Einteilung verschiedener Gottesvorstellungen[Bearbeiten]

Einige wichtige Einteilungen des Gottesglaubens sind:

persönlicher Gott                 <>     abstraktes übernatürliches Prinzip
Gott greift auf der Erde ein      <>     Gott war der Urknaller, 
                                         greift danach aber nicht mehr ein

Interessant sind auch Überlegungen, welche Argumente einen Gottesgedanken auch heute noch stützen können und welche gegen die Existenz Gottes sprechen.

Siehe beispielsweise:

Gott[Bearbeiten]

Martin Luther: „Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott“

Das Wort Gott steht in seiner allgemeinen Bedeutung als Gattungs- oder Sammelbegriff für  transzendente (d. h. die empirische, erfahrbare Welt übersteigende) Mächte, die religiösen Glaubenssätzen zufolge ihrerseits Einfluss auf das Leben in der für uns erfahrbaren Welt nehmen.

An einen Gott oder mehrere Götter glauben heißt dann:

  1. die Existenz und Wirksamkeit einer solchen Macht oder solcher Mächte anzunehmen,
  2. sein Leben auf diese göttliche Macht oder diese göttlichen Mächte in der Welt hin zu orientieren.

Zur Unterscheidung verwendete die  Religionswissenschaft das Wort Gott für den Begriff der monotheistischen, Gottheit für den der polytheistischen Religionen (Götter). Dieser Gebrauch gilt in Westeuropa jedoch als höchst umstritten.

In einem übertragenen Sinn kann das Wort Gott generell für alles stehen, was Menschen als  Sinn des Lebens bezeichnen. Das jeweils mit unterschiedlichen Bedeutungen gefüllte Wort Gott steht dann für miteinander konkurrierende Lebensorientierungen, unter denen die einzelnen Gottesvorstellungen ihren Platz suchen und ihre je spezifische Art des Gottesglaubens ausdrücken.

Begriffs- und Bedeutungsherkunft[Bearbeiten]

Der Wortstamm von Gott ist sehr alt und nur im germanischen Raum anzutreffen und außerhalb unbekannt. (ref Helm: Bd. II, Teil 2, § 140 S. 215; Jan de Vries: Altgermanische Religionsgeschichte Bd. II S. 160) Bezeichnungen sind

  • mittelhochdeutsch, althochdeutsch got,
  • gotisch guth,
  • englisch god,
  • schwedisch Gud.

Die Germanen verehrten nachweislich seit der eisenzeitlichen Entwicklung und indogermanisch ererbt, als Höchste Gottheit den  gemeingermanischen  Teiwaz. Der Name ist urverwandt aus der indogermanischen Form für den „Himmels/Vatergott“ *deiwoz. mit dem griechischen Begriff Zeus (neugriechisch Δίας, Dias o. Thias). Abgeleitet findet der Name eine Entsprechung beim griechischen „Zeus“ Ζεύς πατήρ (Zeus patér- neugriechisch Δίας, Dias o. Thias), dem römischen Jupiter (von Diēspiter, Gott-Vater), der vedisch-Altindisch Dyaúh pitá und dem  illyrischen Δει-πάτυρος (Dei-pátyros). (ref> L. v. Schröder: Die Religion der Arier 1923, Bd. 1 S.568 . „Die arischen Völker glaubten und verehrten schon in der Urzeit einen höchsten Gott, der im Himmel wohnend, im Himmel sich offenbarend, vom Himmel aus wirkend und waltend gedacht war - einen Himmelsgott, der auch zugleich ihr höchstes gutes Wesen bildete.“)

Doch kann man alle diese Formen auf das Wort dyaus zurückführen, das man als „Erscheinung“ oder „Strahlung“ übersetzen kann. Dieses Wort führt wiederum auf  deva,  deus als Begriffe für Gott.

Für die Herkunft des germanischen Wortes „Gott“ wird davon ausgegangen, dass der Begriff aus dem substantivierten zweiten Partizip des Indogermanischen *ghuto-m der Verbalwurzel *ghau (an)rufen entstanden ist. danach wäre Gott das (auch durch Zauberwort) angerufene Wesen. Weiter kann es auf die indogermanische Wurzel *gheu- „gießen“ zurück geführt werden, wonach Gott als „das, dem (mit) Trankopfer geopfert wird“ zu verstehen wäre. (ref Vgl. Deutsches Wörterbuch von  Jakob Grimm, siehe http://www.dwb.uni-trier.de/index.html.

Das Standardwerk, Kluges  Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bestärkt den Punkt der Ableitung von Gießen bzw. Trankopfer durch Vergleich zum  Avestischen, Altindischen (ref> Kluge: Stichwort → Gott S.332.)

Die germanische Bezeichnung Guþ, „Gott“ war ursprünglich ungeschlechtlich, ebenso wie andere germanische Bezeichnungen für Gott bzw. Gottheiten. Bei der Übertragung auf den christlichen Gott wurde das Wort zur Zeit der arianischen Christianisierung der Goten im 3.-4. Jahrhundert im oströmischen Wirkungskreis, (ref Helm: Bd. II, Teil 1, § 19, S.36) und in der fränkisch-angelsächsischen römisch-katholischen Mission unter den Merowingern und Karolingern männlich. Das Wort blieb im Gotischen als Bezeichnung der heidnischen Götter geschlechtslos aus der christlichen Ablehnung dieser Götter heraus. Der Übergang vom Neutrum zum Maskulinum vollzog sich im westgermanischen Bereich c.a. vom eingehenden 6. Jahrhundert bis zum ausgehenden 8. Jahrhundert. Im skandinavisch-nordgermanischen Bereich erhielt sich das Neutrum länger, da dort das Wort für die persönliche Gottheit Ase (óss) lebendig blieb. (ref Helm: Bd. II, Teil 2 § 140, S. 214-216)

Wie die anderen Wörter für „Gott“ wurde es sehr oft in der Mehrzahl verwendet zur Bezeichnung einer nicht näher umschriebenen Gruppe göttlicher Wesen. Aus der Abstammung des Wortes geht man allgemein davon aus, dass es die höheren Mächte als passive Wesen bezeichnet, nämlich als Wesen, die verehrt wurden, und somit nicht ausdrücklich als aktive Mächte, die das irdische Geschehen instandhielten.
Doch waren andere Wörter für „Gott“, in Andeutungen als ein aktiv empfundenes Wesen, ebenfalls geschlechtslos. Daraus ergibt sich mit höchster Wahrscheinlichkeit: solche Wörter, im Plural verwendet, bezeichneten die Götter als Ganzheit (tivar Altnordisch Pluralform „die Götter“, Abform von  Tyr, wobei nicht an eine bestimmte Anzahl Individuen, sondern an die Gesamtheit jener bestimmten göttlicher Wesen oder Mächte gedacht wurde. Vieles von dem, was geschah, war nicht einem bestimmten „Gott“, sondern ganz allgemein „den Göttern“ zuzuschreiben. Somit ist auch zu erklären das die Singularform des ursprünglichen *deiwos-Teiwas nur noch appellativ in Namenskompositen erscheint, beispielsweise bei  Odin, der den Beinamen Hanga-Tyr, Hängetyr trägt. (ref Wolfgang Meid: Aspekte der germanischen und keltischen Religion im Zeugnis der Sprache; S.17 Innsbruck 1991.)

Hätte man einen Germanen gefragt, wie viele Götter er kenne, er wäre wahrscheinlich um eine Antwort verlegen gewesen. Neben den einzelnen Göttergestallten, die durch einen eigenen Namen, eigene Mythen und einen festen Kultus in den Vordergrund traten und leicht zu erkennen waren, gab es die unabsehbare göttliche Masse, aus der z.B. Mythendichter neue Figuren hervorheben konnten. (ref W. Baetke: S. 47, 48 ff. Jan De Vries: Kap. 7)

Einen transzendenten (übernatürlichen) Gottesbegriff haben die Germanen nie oder erst sehr spät entwickelt (erst bei  Snorri Sturluson ist Odin „Allvater“ Alfaþir). Dieser Mangel erwies sich deutlich spürbar in der Zeit der Christianisierung. Odin, Thor und  Balder wurden in den isländisch-nordischen Texten zu allmächtigen oder vollkommenen Gottheiten gemacht, um der auftauchenden Gestalt Christi entgegentreten zu können. Der begriffliche Gegensatz den die Germanen von alther kannten, der von „Götter/Gott“ - „Menschen“, *teiwoz - *gumanez, wurde ersetzt durch *guda - *gumanez. Da diese Verbindung stabreimendend ist fand sie in der Dichtung Eingang, und somit auch Wirkung. (ref W. Meid: S. 17) Die ehemals sächliche Begrifflichkeit „Gott“, wird nun im germanischen männlich sobald es den Gott der Christen bezeichnete. So trat in Folge der Christianisierung der heute bestehende Bedeutungswandel ein, das Wort wurde umgedeutet und auf den − meist als männlich empfundenen − jüdisch-christlichen Gott JHWH angewendet. Seitdem wird es grammatikalisch nur als männliches Wort angewendet.

Verschiedene Gottesvorstellungen[Bearbeiten]

Polytheistische Sichtweisen: Es gibt viele Götter[Bearbeiten]

Die polytheistische Vorstellung von Göttern zeigte sich u.a. in den Mythologien der Antike. Eine der wichtigsten Vorstellungen war die des griechischen und römischen  Pantheon. Die erzählten Mythen um diese Götter gehören bis in die Gegenwart zum kollektiven Gedächtnis der westlichen Welt. Noch in Mittelalter und Neuzeit Europas blieb der Glaube an einige Figuren erhalten, vor allem an  Göttinnen wie

  •  Fortuna die Glücksgöttin und
  •  Venus, die Göttin der Liebe.

Aber auch  Amor,  Melusine,  Cupido und um die populären Arthusmythen einige Figuren der keltischen Mythen. Viele Nationalstaaten, Städte und aristokratische Familien haben so ihre Gründungsmythen, die auf Figuren der polytheistischen Gottesvorstellungen zurückführbar sind.

Doch nicht nur die westlichen Staaten sind geprägt vom Polytheismus, noch heute prägen Afrika und Asien  schamanistische oder indigene Religionen, beispielsweise der  Shintō in Japan.

Monotheistische Sichtweisen: Es gibt nur einen Gott[Bearbeiten]

Der Monotheismus, der sich zuerst in den Lehren  Zarathustras, im  Aton-Kult des  Echnaton und im Judentum ausgebildet hat, wird vor allem von den relativ jungen Religionen wie Christentum und Islam repräsentiert.

Verschiedene Formen monotheistischer Gottesvorstellungen sind:

  • der Theismus, der Glaube an einen persönlichen Gott, der die Welt erschaffen hat, sie erhält und lenkt,
  • der Deismus, nach dem Gott zwar Schöpfer der Welt ist, aber seit der Schöpfung nicht mehr in das Geschehen der Welt eingreift und sich nicht mehr offenbart,
  • der Pantheismus, dessen Anhänger Gott als den nicht transzendenten Inbegriff allen universalen Seins und aller wirkenden Kräfte definieren (Gott steckt in allem),
  • der  Theokratismus, der Glaube, dass Gott nicht nur Schöpfer des Universums ist, sondern auch direkter Herrscher des Universums ist bzw. sein soll.
Juden- und Christentum[Bearbeiten]
Michelangelo schuf als Sinnbild zur Schöpfung des Künstlers im Fresco der Sixtinischen Kapelle in Rom eine der selteneren Darstellungen des christlichen Gottes

Das altsyrisch-hebräische Wort  El bzw. Eloah, das wahrscheinlich „Mächtiger“ oder „Starker“ bedeutet, wird in der Bibel in der Pluralform Elohim in Bezug auf den Schöpfer des Universums, im Singular auch auf andere Götterwesen und (selten) sogar auf Menschen gebraucht. Oft wird der Begriff für eine „höchste Erscheinung“ verwendet. Dabei wird dieser inklusive Allgemeinbegriff für etwas Göttliches vom exklusiven Namen des einzigen Gottes JHWH, der mit seiner Rettungstat an Israel untrennbar verbunden ist (2. Buch Mose Exodus 3,14), unterschieden.

Jesus als Herrscher auf dem Thron wird Gott genannt (Hebräerbrief 1,8) und Paulus (Apostelgeschichte 28,6), als durch ihn ein Wunder gewirkt wurde. Auch der eigene Körper kann ein Gott sein (Philipperbrief 3,19). Jesus wird „einziggezeugter Gott“ (Johannesevangelium 1,18) genannt. Sein Vater ist aber der Gott aller (Epheserbrief 4,6; 1. Korintherbrief 8,4).

Dem jüdischen und christlichen Gott werden (wie auch dem Gott des Islam und der  Bahai) die Attribute

  • Allmacht (Omnipotenz),
  • Wissen (Allwissenheit),
  • Güte,
  • Liebe,
  • Ewigkeit,
  • Unveränderlichkeit und
  • Unendlichkeit zugeschrieben.
Bildliche Darstellung der Dreifaltigkeit mit dem Gottesnamen im Zentrum - Deckenmalerei in der Kirche von  Kempele, Finnland

Der jüdische und christliche Gott Israels trägt den Eigennamen JHWH (vermutete Aussprache Jahwe), der – alter jüdischer Praxis folgend – auch in modernen Bibeln oft durch den Titel HERR ersetzt ist. Außerdem werden einige weitere Namen und Namenszusätze für Jahwe verwendet, darunter Zebaot (auch Sabaoth, deutsch: „Herr der Heerscharen“).

Jesus Christus wird im Neuen Testament als „Sohn Gottes“ bezeichnet. Die Evangelien berichten, dass er diesen Titel auch für sich selbst beansprucht hat. Die christliche Reflexion unter Einbeziehung griechisch-philosophischer Denkkategorien führte zur Ausbildung der Lehre von der  Dreieinigkeit Gottes: Der eine Gott ist Gemeinschaft von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Der Sohn hat das Menschenschicksal bis zum Tod am Kreuz geteilt ( Menschwerdung Gottes; nach  Karl Rahner die „absolute Selbstmitteilung Gottes“) und nimmt durch Tod und  Auferstehung alle, die unter der Macht des Todes stehen und ihm vertrauen, in die Gemeinschaft des dreifaltigen Gottes auf (Reich Gottes Vorstellung).

Islam[Bearbeiten]

Weitere religiöse Sichtweisen[Bearbeiten]

Der  Jainismus und teilweise auch der  Daoismus sind religiöse Traditionen, die sich auf gar keinen Gott oder Gottheiten beziehen.

Mit dem Hinduismus gibt es eine Religion, in der das Höchste,  Brahman in unterschiedlichen Formen bzw. Gottheiten erscheinen kann, beispielsweise als  Shiva oder  Vishnu. Diese Form des Glaubens wird Henotheismus genannt. Im hinduistischen  Shaktismus liegt der Glaube vor, dass das höchste Göttliche weiblich ist.

Der  Buddhismus hat keine im Zentrum der Verehrung stehende Götter, bezieht sich jedoch in vielfältiger Form auf die Göttervorstellungen der religiösen Traditionen in den Ländern, in denen er sich etabliert. Beispiele hierfür sind

Manche Richtungen des Buddhismus verehren außerdem diversen Bodhisattvas in einem solch extremen Maße, dass – zumindest für Laienanhänger – kein Unterschied zu einer Götterverehrung besteht, so z. B. für den Bodhisattva  Amitabha im Amitabha-Buddhismus.


Donar , bzw Thor mit seinem zurückfliegenden Hammer

Welche Vorstellungen von Gott gibt es ? Eine Auswahl[Bearbeiten]

Naturgötter[Bearbeiten]

  • Naturgewalten als Götter
  • Götter der Naturreligionen

Tote als Götter[Bearbeiten]

  • Totenkult und Tote, die als Gott verehrt wurden
    • Ägyptische Könige

Polytheismus[Bearbeiten]

  • Die Götter der Griechen
  • Die Götter der Römer
  • Die Götter der Ureinwohner Amerikas

Monotheismus[Bearbeiten]

Weibliche Götter[Bearbeiten]

Siehe auch  Kategorie:Weibliche Gottheit

Die meisten Götter sind männlich. Es gibt aber doch einige weibliche Götter, wie beispielsweise die griechische Erdmutter Gaia. Auch die christliche Mutter Gottes, Maria, wird oft als gottähnlich verehrt, obwohl dies von den offiziellen Kirchen abgelehnt wird.

Gaia[Bearbeiten]

Gaia mit vier Kindern, die die vier Jahreszeiten verkörpern, Mosaik aus einer römischen Villa bei Sentinum, 200-250 n. Chr.,  Münchner Glyptothek (Inv. W504)

Gaia ist in der griechischen Mythologie die Erde in Göttergestalt, die gleichzeitig mit den Göttern  Nyx und  Erebos aus dem  Chaos entstand. Siehe  Gaia_(Mythologie)

Kinder[Bearbeiten]

Sie war die Mutter des  Uranos, mit dem sie den  Okeanos, die  Titanen und die  Kyklopen zeugte. Uranos verbarg diese Kinder sofort tief in der Erde, dies erboste Gaia und sie stiftete  Kronos, einen der Titanen, zum Umsturz an. Kronos entmannte auf ihren Rat seinen Vater mit einer Sichel, als dieser sich voll Verlangen Gaia näherte. Aus dem Blut erschuf Gaia die  Giganten, die  Erinnyen,  Hekatoncheiren und die melischen  Nymphen. Aus dem Samen im Geschlecht des Uranos, das ins Meer stürzte, entstand  Aphrodite.

Später bekam Gaia weitere Kinder mit Pontos (Meer), darunter Nereus, Keto, Phorkys. Als  Zeus später den Kronos stürzte und mit den Titanen kämpfte, sandte Gaia diesen den Typhoeus zur Hilfe. Sie musste sich aber Zeus fügen und seine Oberherrschaft anerkennen.

Die Göttin Gaia gilt als besonders deutliche Ausprägung des sog.  Mutterarchetyps im Sinne  Carl Gustav Jungs.

Gaiamythen[Bearbeiten]

Einen Gaiakult gab es in erster Linie in  Delphi; hier war sie das erste delphische Orakel. In Athen wurde Gaia als Kinderernährerin und zweite  Demeter verehrt, ebenso wie in Olympia, wo ihr zu Ehren am Kronos-Hügel ein  Gaion errichtet wurde.

 Gaia-Hypothese von  James Lovelock[Bearbeiten]
Übersicht griechische Mythologie[Bearbeiten]

Die Quellen sind nicht ganz eindeutig Siehe auch  Stammbaum der griechischen Götter

  • Eltern/Ursprung:
    • Chaos (Mythologie)
  • Geschwister:
    • Nyx, Erebos
  • Kinder/Abkömmlinge:
    • aus sich selbst: Uranos, Pontos, Ourea (=Gebirge)
    • mit Uranos: Titanen, Giganten, Kyklopen, Erinyen, Hekatoncheiren, Dryaden, Nymphen, Oreaden, Meliaden
    • mit Pontos: Nereus, Thaumas, Phorkys, Keto, Eurybia
    • mit Ladon: Daphne
    • mit Poseidon: Antaios
    • mit Hephaistos: Erichthonios
    • mit Tartaros: Typhon
    • sonstige: Python, Tityos, Pheme

Maria, die christliche Mutter Gottes[Bearbeiten]

Menschen, die als Gott verehrt werden[Bearbeiten]

Deismus[Bearbeiten]

Der  Deismus geht davon aus, daß Gott die Welt geschaffen hat, daß er danach aber nicht mehr eingreift.Gott war der Urknaller, aber mehr nicht.

Diese Gottesvorstellung ist mit dem naturwissenschaftlichen Weltbild vereinbar. Gleichzeitig kollidiert sie sehr stark mit den geoffenbarten Buchreligionen wie Judentum, Christentum und Islam.

Pantheismus[Bearbeiten]

Glaube an einen allumfassenden Naturgott.

Religion Ohne Gott[Bearbeiten]

  •  Animismus
  • Der  Jainismus und teilweise auch der  Daoismus sind religiöse Traditionen, die sich auf gar keinen Gott oder Gottheiten beziehen.

Gottheiten als Kulturprodukte (Atheistische Religion)[Bearbeiten]

Antigott[Bearbeiten]

Gott als Karikatur[Bearbeiten]

Einsteins Gott, der Gott der Naturwissenschaftler[Bearbeiten]

A.Einstein
„Das Wissen um die Existenz des für uns Undurchdringlichen, der Manifestationen tiefster Vernunft und leuchtender Schönheit, die unserer Vernunft nur in ihren primitivsten Formen zugänglich sind, dies Wissen und Fühlen macht wahre Religiosität aus; in diesem Sinne und nur in diesem gehöre ich zu den tief religiösen Menschen. Einen Gott, der die Objekte seines Schaffens belohnt und bestraft, der überhaupt einen Willen hat nach Art desjenigen, den wir an uns selbst erleben, kann ich mir nicht einbilden. Auch ein Individuum, das seinen körperlichen Tod überdauert, mag und kann ich mir nicht denken; mögen schwache Seelen aus Angst oder lächerlichem Egoismus solche Gedanken nähren.“
Quelle: Mein Weltbild, Wie ich die Welt sehe, um 1930 entstanden

Wenn Einstein von Gott redete meinte er meist die Natur und ihre Gesetze. Er redete dann meist mit einem humorvollen Unterton und sprach von Gott als der Alte.

Die naturwissenschaftliche Gottesvorstellung ist eher die Idee einer abstrakten höheren Ordnung, die keinen direkten Einfluß auf das Menschengeschehen hat. Etwas überspitzt kann man formulieren:

Der naturwissenschaftliche Gott war der Urknaller, 
er war mathematisch interessiert, 
er liebte das Würfelspiel und 
er war faul, 
denn nach einem ersten Anschub,  
der Festlegung der Anfangsbedingungen und der Regeln, 
ließ er alles laufen ohne jemals wieder einzugreifen. 

Gott ist tot[Bearbeiten]

siehe auch  Gott-ist-tot-Theologie

Zitat: Der Gott, an dessen Existenz keiner mehr glaubte, den keiner mehr verehrte, würde aufhören zu existieren. Bernd Loppow, dt. Journalist ("Zeit")


Der Lotteriegott[Bearbeiten]

Im Buch Entropy, demystified wird über eine Person gesprochen, deren Vater Lotto spielt und der Überzeugung ist, Gott wird es schon richten, aber gegen Ende seines Lebens enttäuscht ist. Der Autor selbst sieht das nüchtern naturwissenschaftlich.

Der geografische Zufallsgott[Bearbeiten]

An welchen Gott man glaubt, hängt meist davon ab, in welcher Region und damit auch in welchem religiösen Umfeld man geboren und aufgewachsen ist. Jeder der sich als überzeugter Christ fühlt und meint sein christlicher Gott sei doch auf jeden Fall anderen Gottesvorstellungen weit voraus, muß sich fragen, was passiert wäre, wenn er statt dessen in Japan oder Indien oder in einem anderen unchristlichen Land auf die Welt gekommen wäre. Als Nichtchrist würde ihm dann sicherlich einiges am Christentum als grober Unsinn erscheinen. Würde man an die Jungfrauengeburt, an die Wiederauferstehung von den Toten oder das Mysterium der heiligen Dreieinigkeit glauben, wenn man nicht schon von Kindheit an, mit diesen Widersprüchen groß geworden ist.

Gottesvorstellungen, die man auch als rational denkender Mensch noch halbwegs akzeptieren kann[Bearbeiten]

Einleitung[Bearbeiten]

Gibt es neben dem jüdisch-christlich-islamischen Gottesbild, welches derzeit die meisten religiösen Anhänger hat und dabei mit der Religionskritik in vielen Punkten kollidiert, Ansichten von Gott, die einigermaßen verträglich sind mit einer kritisch rationalen Weltanschauung? Das soll der Hauptfrage dieses Unterabschnittes sein.

Ein Hauptproblem aus religionskritischer Sicht ist dabei die Vorstellung der meisten Religionen, dass Gott eine Person sein soll, die noch dazu auf der Erde eingreift. Diese persönliche und aktive Vorstellung von Gott ist mit dem naturwissenschaftlichen Denken kaum zu vereinen. Im folgenden sind Gottesvorstellungen aufgeführt, die mit einem kritisch-naturwissenschaftlichen Denken halbwegs verträglich erscheinen. Sehr kritisch denkende Menschen bekommen dabei natürlich Bauchschmerzen.

Gott, der Urknaller[Bearbeiten]

Wenn man schon an Gott glauben will, dann wäre Gott vielleicht der Urknaller. Er wäre keine Person, sondern das erste, die Welt in Gang setzende Prinzip. Das wäre auch von rational denkenden Menschen zu akzeptieren, denn am Anfang wird es immer eine Grenze unseres Wissens geben. Dabei sollte man sich im Klaren sein, dass so ein Gott nur ein anderes Wort für das eigene Nichtwissen ist. Dieser Gott wäre nie und würde auch nie auf der Erde aktiv. Dieser Gott wäre nie ein Richter über Menschen und es gäbe in dieser Vorstellung auch kein Leben nach dem Tode außer in der Erinnerung anderer Menschen. Auch die Menschwerdung Gottes ist bei so einer Gottesvorstellung undenkbar.

Gott, der Gesetzgeber der Natur[Bearbeiten]

Eines der stärksten Argumente für eine tiefere ( göttliche?) Ordnung in der Welt ist die Existenz der Naturgesetze. Immer fester und besser wird unser Verständnis dieser Gesetze und immer erstaunlicher wird ihre universelle Gültigkeit, auch wenn noch lange nicht alle Widersprüchlichkeiten erforscht und beseitigt sind .

Die physikalische Theorie von der großen Vereinheitlichung hat sich allerdings als sehr widerspenstig und zäh erwiesen. Im Meer des Unwissens gibt es zwar mittlerweile einige recht stabile Inseln. Viel Nebel und tiefe Gräben liegen aber noch zwischen diesen Inseln, das sollte man nicht verkennen.

Aus diesem starken Argument Naturordnung als Hinweis für Gott ergibt sich gleichzeitig ein fundamentaler Gedanke der Religionskritik. Die Naturordnung besteht. Daran gibt es keinen Zweifel. Sie kann auch durch Gott nicht mehr über den Haufen geworfen werden, denn er würde dann seine eigene göttliche Naturordnung außer Kraft setzen. Gott muß sich, wenn man so will, an die Naturgesetze halten und ist damit zum passiven Beobachter geworden.

Die Sonne und die Erde als göttliche Lebenspender[Bearbeiten]

Auch wenn die  Sonne heute naturwissenschaftlich als ein heißer, leuchtender Stern angesehen wird, in dem verschiedene Arten der  Kernfusion als Strahlungsquelle ablaufen, so kann man gut verstehen, warum viele Religionen einen Sonnengott hatten oder die Sonne als Gott verehrten. Von der Sonne kommt ein steter Energiestrom auf die Erde. Dieser Energiestrom hat die Entwicklung des Lebens möglich gemacht und bietet eine dauerhafte Energiequelle für die Menschheit. Ob man soweit gehen kann und den Monotheismus der Buchreligionen ( Judentum, Christentum und Islam) auf eine Sonnengottvorstellung der alten Ägypter zurückführen kann, ist ein Gedanke der theologisch geklärt werden sollte. Aus religionskritischer Sicht ist dieser mögliche historische Zusammenhang eher unwichtig ( Siehe die Diskussion zu dieser Seite ). Mit derselben Intention kann man auch die  Erde als göttlich verehren oder zumindest ein positives emotionales Verhältnis zu ihr haben. Auch sie hat für die Menschheit eine entscheidende Bedeutung. Auch hier gibt es wieder viele historische Beispiele für die Erde als Gottheit. Das Zusammenspiel Sonne und Erde in der richtigen Entfernung, in der richtigen Größe und der richtigen physikalischen Komposition beider Himmelskörper ist für das Leben essentiell wichtig und als bisher einziges existierendes Beispiel auch Grundlage der Suche nach extraterrestrischem Leben.


Pantheismus und Naturglaube[Bearbeiten]

Der  Pantheismus ist für jemanden, der die Natur verehrt und als sehr wichtigen Lebensinhalt begreift, zunächst einmal eine sympathische Vorstellung. Die gesamte Natur ist göttlich. Gott lebt in allen Dingen. So glauben es jedenfalls die Pantheisten. Leider liegt dem Pantheismus eine allzu romantische Naturauffassung zu Grunde. Bei Krankheiten, bei extremen aber immer noch natürlichen Verhaltensweisen, bei unglaublichen Grausamkeiten der Natur und bei Lebewesen wie beispielsweise Zecken oder Bandwürmern, die man nur ablehnen kann, stößt der allumfassende Naturglaube schnell an seine Grenzen.

Die Leute sagen mir oft: „Kannst du nicht sehen, dass der Schmetterling, der Kolibri und der Paradiesvogel Beweise eines gütigen Schöpfers sind?“ Und ich antworte jedes Mal: „Nun, wenn du die Natur für die Schöpfung eines gütigen Gottes hältst , solltest du auch an einen kleinen westafrikanischen Jungen denken, dessen Augapfel von einem winzigen Wurm durchbohrt wird und ihn langsam erblinden lässt. Der Schöpfergott, an den Du glaubst, hat höchstwahrscheinlich auch diesen Wurm geschaffen.  David Attenborough

Gott ein Mathematiker[Bearbeiten]

Die Mathematik ist die Königsdisziplin der Geisteswissenschaften; gleichzeitig schlägt sie die Brücke zu den Naturwissenschaften. Sie ist vermeintlich sehr exakt. Sie kann in Ihren geometrischen Anwendungen sehr schön sein. Sie kann völlig nutzlos interessant sein. Sie wird wahrscheinlich universell verständlich auch für Lebewesen anderer Kulturen sein. Zusammenfassend kann man sagen, wenn es Gott gibt, muss er eine mathematische Ader gehabt haben.

Göttliche Zahlen

0 1 e pi i
Sind die Primzahlen göttlich?

Doch dann schleichen sich Probleme und Ungereimtheiten ein. Sperriges wie die Primzahlen, Widersprüchliches wie die Antinomien der Mengenlehre und Gödels Unvollständigkeitssatz. Auch das Parallelenaxiom zeigt Zeichen der Beliebigkeit und Willkür. So bekommt die göttliche Mathematik wieder ein paar Kratzer des Irdischen.

Wer sich in die Grenzen der Mathematik vertiefen will, der findet sie zb in diesem Buch:

  • The Limits of Mathematics
    • A course on information theory and the limits of formal reasoning
      • G. J. Chaitin (IBM Research)
      • Springer-Verlag Germany 1998, xii + 148 pp., ISBN 981-3083-59-X).

Kunstwerke können göttlich sein[Bearbeiten]

Johann Sebastian Bach
Zitat von Hoimar von Ditfurth
  Die Musik von J.S.Bach und A.Vivaldi 
  ist ein Beweis für die Existenz Gottes."

Bachs Brandenburgisches Konzert Nr 4 Setzt man für den Begriff Gott den Begriff Musik ein, dann merkt man, daß die Idee der Musik eigentlich dem naiven Gottesglauben weit voraus ist. Jeder hat seine eigene Musik, die er mag. Musik hat einen direkten Zugang zu unserem Seelenleben. Sie bringt unser Gefühlsleben in Schwingungen ohne Worte zu benutzen. Sie predigt uns nichts, keine Moralvorstellungen, keine Gebote. Sie ist als Instrumentalmusik weitgehend ideologiefrei. Dieselben Gedanken kann man zu allen anderen Kunstrichtungen anstellen. Auch die Malerei, die Literatur und die Filmkunst bringen großartige Werke hervor, die man durchaus als etwas sehr Wertvolles verehren kann.

Literatur[Bearbeiten]

  • Motorische Intelligenz: Zwischen Musik und Naturwissenschaft
    • György Ligeti, Gerhard Neuweiler, Reinhart Meyer-Kalkus
  • Der einarmige Pianist. Über Musik und das Gehirn
  • Musik im Kopf: Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk

Gott in den Köpfen[Bearbeiten]

Nietzsche meinte am Anfang des 20.Jahrhunderts, den Tod Gottes verkünden zu müssen. Er hat sich getäuscht. Gott existiert weiter. Er existiert in den Köpfen von Millionen Menschen als  Idee. Diese geistige Vorstellung hat viele Varianten und Ausprägungen. Sie war Inspiration für viele erzählte und aufgeschriebene Geschichten, für Bücher, Bilder und Filme. Sie existiert als geistiges Geschöpf und es wird wohl noch lange brauchen, bis diese Vorstellung bei einer Mehrheit der Menschen im Kopf verblasst. Für diese geistigen Vorstellungen in unserem Gehirn wurde der Begriff Mem geprägt, um seine Verwandtschaft mit den Genen aufzuzeigen.

Die Mutterliebe , eine göttliche Eigenschaft ?[Bearbeiten]

Der Theologe Eugen  Drewermann meint in seinem Buch Über die Unsterblichkeit der Tiere, daß das Göttliche in der Natur am ehesten in der Mutterliebe verwirklicht ist. Die Liebe der Mutter zu Ihren Kindern ist ein sehr starkes Prinzip. Dieses Prinzip hat eine biologische Grundlage und kann auch extreme Probleme überwinden. Es ist aber zweifelhaft, ob man es zu einem göttlichen Prinzip erheben kann. Auch bei Ratten und bei Dinosaurierfamilien gibt es Mutterliebe, vielleicht auch bei Kakerlaken. Das Prinzip führt auch manchmal zu Mord und Totschlag, wenn eine Mutter ihrem Nachwuchs alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen will. Wer sich sachlich und umfassend zum Thema Mutterliebe in der Natur informieren will , dem sei folgendes Buch ans Mutterherz gelegt:

  • Mutter Natur. Die weibliche Seite der Evolution.

Gott - ein Dialogpartner in Sachen Menschenrechte[Bearbeiten]

Vielleicht ist Gott auch als ein innerer Dialogpartner zu akzeptieren, bei dem man ab und zu Rat erfragen könnte. Dieser Dialogpartner muß aber den Menschenrechten verpflichtet sein. Viele historische Götter, wie der biblische Gott, sind dies leider nicht und sind deswegen als Dialogpartner abzulehnen. Man kann so einen inneren Dialogpartner auch als Gewissen oder Über-Ich bezeichnen und man sollte sich im klaren sein, dass man sich nur mit sich selbst oder in Gedanken mit anderen Menschen unterhält. Die  Menschenrechte sind jedenfalls eine herausragende Kulturleistung. Es sind Leitlinien, an die man sich halten sollte und sie sind ausgereifter, als viele religiöse Rechtssammlungen.

Gott ist die Liebe[Bearbeiten]

Übernommen und verändert von Natur:_Kritik#Gott_ist_die_Liebe_.3F

In manchen Religionen gibt es den schönen Satz: Gott ist die Liebe. Sowohl bei der körperlichen als auch der seelischen Liebe finden sich Erlebnisse und Erfahrungen, die rein rational manchmal nur schwer erklärbar sind. Die Liebe läßt uns Dinge tun, die den Alltag durchbrechen und damit göttlich erscheinen können.

Wenn man allerdings die Naturwissenschaften fragt, was Liebe wirklich ist, dann stellt sich wieder eine gewisse Ernüchterung ein. Die Biologen und Psychologen werden einwenden, daß es Liebe historisch betrachtet erst mit dem Auftreten von tierischen Lebewesen gibt. Das Weltall ist aber älter als das Leben und somit auch älter als die Liebe. Es gibt einen Planeten in unserem Sonnensystem, der nach der griechischen Göttin der Schönheit und Liebe genannt wurde: die Venus. Nur finden sich dort keine Lebewesen und damit auch keine Liebe. Liebe gibt es also nach naturwissenschaftlichem Verständnis derzeit nur auf der Erde, solange man keinen Nachweis von Leben auf anderen Planeten gefunden hat.

Wo zwei sich in meinem Namen versammeln, da bin ich unter ihnen , Gott in der Gemeinschaft[Bearbeiten]

Zitat Gott wird für mich immer dann besonders spürbar, wenn wir aktiv und bewusst Gemeinschaft leben. Beim Musizieren wird das doppelt erlebbar: zwischen den einzelnen Musikern und zwischen Aufführenden und Publikum. Die Musik ermöglicht uns als Sprache ein friedliches und universelles Verständnis füreinander, wie wir es auch in alle anderen Lebensbereiche hineintragen sollten - als Zeichen für den einen Schöpfergedanken, der uns alle durchwirkt.

Thomas Guggeis aus Straubing, Musikalischer Assistent an der Staatsoper Berlin

Jesusideale: Einfaches Leben, Barmherzigkeit, Gewaltfreiheit, Vergebung, Nächstenliebe[Bearbeiten]

Links und Literatur zum Thema alternative abstrakte Gottesvorstellungen[Bearbeiten]

  • [PDF]Alternative Rede von Gott - Theologie-Skripten
    • www.theologie-skripten.de/gotteslehre/2alternativen.pdf
  • [DOC]Zusammenfassung „Gottesvorstellungen“ - Digitale Schule Bayern
  • www.digitale-schule-bayern.de/dsdaten/499/2.doc

Gottesbeweise[Bearbeiten]

 Gottesbeweise waren über viele Jahrhunderte ein beliebtes theologisch-philosophisches Diskussionsthema. Diese Diskussion ist zumindest aus naturwissenschaftlicher Sicht überwunden und historisch. Einer der wichtigsten und überzeugendsten Gottesbeweise, war die Frage nach der Existenz und dem Schöpfer eines so komplizierten Gebildes, wie es ein Mensch oder Tier darstellen. Wie konnte so etwas von alleine entstehen ? Die Antwort darauf gab die  Evolutionstheorie. Seither ist die ernsthafte Diskussion um die Gottesbeweise weitgehend beendet.

Links[Bearbeiten]

Kritik an Gott[Bearbeiten]

Gott, die größte Lüge der Menschheit ?

Seit Anbeginn der Religionen gibt es kritische Äußerungen zu den jeweiligen Gottesbildern.

Juden- und Christentum[Bearbeiten]

In der Sicht der  Aufklärung lässt sich die „Natur Gottes“ auch als die Glaubensbewegung erkennen, die ihn jeweils verehrt. Er ist nach dieser Auffassung die Manifestation des transzendenten, über die Wahrnehmung des Einzelnen und des Gegenwärtigen hinausreichenden Wesens. Eine bestimmte Anzahl von Menschen hängt an dieser Vorstellung, die oftmals mit dem Anspruch auf Universalität und absoluter Wahrheit verbunden ist.

Aus der Sicht einiger Religionswissenschaftler und Atheisten steht das Verhalten Jahwehs teilweise im Gegensatz zu seinen Eigenschaften: Das Alte Testament berichtet von Situationen, in denen Gott Bruder- und Kindermord und in Kriegen sogar Völkermord angeordnet hat, da die Völker Praktiken ausübten, die „der HERR verabscheut“.

In der Religionswissenschaft wird der JHWH-Glauben manchmal auf externe Quellen zurückgeführt: Als Wurzeln bezeichnet werden u. a.

  • Babylon ( Inanna heutiger Irak, die Heimat Abrahams),
  • Ägypten (die Heimat des  Mose),
  • Persien (Iran) (starker  Dualismus Gott – Teufel,  Ahura Mazda Ahriman),
  • phönizisch ( El,
  •  Baal und schließlich
  •  Kanaan (Fruchtbarkeitsgottheiten Aschera/Astarte/Astaroth und Dagon sowie  Moloch/Melech).

Konservative Theologen bestreiten eine solche Abhängigkeit. Das Alte Testament deutet eine kritische Auseinandersetzung mit und eine Absetzung von diesen Gottheiten an, so werden die Israeliten in der Bibel ausdrücklich von Gott davor gewarnt dem Moloch ihre Kinder zu opfern, denn „das verabscheut der HERR euer Gott“.

Für gläubige Monotheisten stellt sich die essentielle Frage, warum ein allmächtiger, guter Gott Leiden und Unglück auf der Welt nicht verhindert. Dieses  Theodizee-Problem beschäftigt seit Jahrhunderten die Theologen und gilt manchen als ein Hauptargument der Atheisten, Pantheisten und Deisten. Hauptargument für die Wirklichkeit des liebenden und allmächtigen Gottes trotz der Anwesenheit von Übel und Bösem ist die menschliche  Willensfreiheit.

Wie auch gegen andere religiöse Phänomene, oder allgemein den Glauben an übersinnliche Wesen oder Gegebenheiten, wird auch gegen den monotheistischen Gottesglauben von Atheisten religionskritisch eingewandt, es handle sich um bloße  Projektion.

I burn down your cities, how blind you must be, I take away your children and you say how blessed are we! Y’all must be crazy to put your faith in me!  Randy Newman, »God’s Song« auf »Sail Away«,Wb (Warner)

Anmerkung zum folgenden Abschnitt Es gibt Gott[Bearbeiten]

Der folgende Abschnitt Es gibt Gott liefert eine Hypothese der Entstehung des monotheistischen Gottes der Juden als Fortentwicklung der monotheistischen Sonnengott vorstellung der Ãgypter. Diese Hypothese ist historisch umstritten. Siehe auch  Monotheismus. Ein Buch zum Thema Moses und der Monotheismus wurde in der Zeit besprochen. Siehe http://www.zeit.de/2002/51/ST-Monotheismus Der Hauptautor Benutzer:Rho lässt den Abschnitt zunächst stehen und hofft auf Argumente und Bemerkungen der Leser zum Thema.

Der Abschnitt stammt von Harrass aus dem Freigeisterhaus, Er ist der Autor von „Warum Gott die Welt doch noch zerstört – obwohl es ihm egal ist“

Es gibt Gott[Bearbeiten]

Genauer gesagt: Es gibt den Gott von Moses. Das muss deshalb betont werden, weil sich die 3 großen Religionen auf Moses berufen. Wenn man den Ausführungen von Ralph Fischer in seinem Werk: „Warum Gott die Welt doch noch zerstört – obwohl es ihm egal ist“ folgt, dann ist die Lösung offensichtlich: Moses war Prinz von Ägypten und hatte als solcher unbeschränkten Zugang zum Wissen der höchsten Kultur der damaligen Zeit. Unter anderem auch Kriegsführung und die Lehren von Echnaton, der kaum 100 Jahre vorher mit seinem Sonnengott grandios gescheitert ist.

Moses hatte jedoch ein Problem: Er war als Findelkind nicht in der Thronfolge. Durch Zufall erfuhr er von den Juden und dem einen Gott. Er ergriff die Chance auf ein eigenes Volk und musste nur ein paar Kleinigkeiten anpassen, um den Glauben der Juden auf seinen eigenen Gott umzudeuten. Dadurch stimmte plötzlich die Genesis. Die Sonne hat die Erde erschaffen, Sie scheidet Licht und Dunkelheit und bringt das Korn aus dem Boden. Alles Leben, alle Energie und schlussendlich auch der Mensch wurde durch sie geschaffen.

Selbstverständlich ist die Sonne nicht göttlich, aber das wusste Moses nicht. Er war als Ägypter aufgewachsen und betrachtete sie als wichtigste Gottheit. Doch Moses konnte seinen Gott nicht offenbaren, denn die Juden hätten einen Sonnengott nicht akzeptiert. Deshalb gibt er zwar Hinweise, aber er verbietet auch, sich ein Bild von Gott zu machen.

Seitdem wurde durch Zufall und Aberglaube immer mehr hinzugedichtet, bis es plötzlich einen Himmel und eine Hölle gab, Juden, Christen und Moslems, die sich aber doch alle nur - auf den Sonnengott von Moses berufen. Dazu passt auch, das Gott alles sieht aber nichts machen kann. Nietzsche hat gesagt: "Gott ist tot" aber es ist viel schlimmer: Gott lebt und keiner kennt seinen wahren Namen.

Kurz: Jedes Wort von und über Gott ist Menschenwort. Es ist nicht zu erwarten, das die Sonne irgendein Versprechen der Priester einlösen wird. Armageddon kommt auf jeden Fall, das dauert aber noch ein paar milliarden Jahre. Wenn sich die Menschheit selbst auslöscht, wird die Sonne ungerührt zusehen.

Agnostizismus[Bearbeiten]

Agnostiker halten die Existenz höherer Wesen für unbekannt, grundsätzlich nicht erkennbar oder für irrelevant. Häufig wird diese Weltanschauung als Form des schwachen Atheismus betrachtet, mit dem starken Atheismus ist sie allerdings nicht vereinbar.

Atheismus[Bearbeiten]

Anhänger eines schwachen Atheismus glauben nicht an Götter, Anhänger der starken Ausprägung sind von deren Nichtexistenz überzeugt. Begründet werden atheistische Standpunkte häufig mit naturwissenschaftlichen oder allgemein-logischen Argumenten (siehe beispielsweise  Theodizee und  Ockhams Rasiermesser).

Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde
Gott ist das Idealbild oder Wunschbild des Menschen 

Im 19. Jahrhundert formulierte Ludwig Feuerbach in einer Umkehrung des biblischen Schöpfungsberichts die These, der Mensch habe Gott nach seinem Bilde geschaffen. Friedrich Nietzsche lehnte schließlich jede Gottesvorstellung ab mit dem Ausspruch „Gott ist tot“ (aus: „ Die fröhliche Wissenschaft“).

Ausführliches siehe Atheismus

Argumente gegen die Existenz Gottes[Bearbeiten]

 Theodizeeproblem Warum läßt Gott so viel Übles zu ?[Bearbeiten]

Eine gute Erörterung zu diesem Thema aus religionskritischer Sicht findet sich im Internet unter folgender Adresse:

Ein weiterer guter Text über das Theodizeeproblem stammt von Prof. Dr. Gerhard Streminger. Es sind Auszüge aus seinem Buch

  • Von der Güte Gottes und die Leiden der Welt. Ein Überblick über das Theodizeeproblem.

Die verkürzte Fassung seines Buches findet sich im internet auf seiner Homepage:

 Epikur hat als einer der ersten Philosophen das Problem bündig und klar formuliert.

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
oder er kann es und will es nicht:
dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
oder er will es nicht und kann es nicht:
dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht weg?

Für Atheisten ist das Theodizeeproblem nicht vorhanden. Für Menschen, die an einen persönlichen Gott glauben, der auch auf der Erde eingreifen kann, ist es weiterhin ein grosses Problem und Grund für manchen Gotteszweifel. Das Problem wurde durch den fabrikmässigen Massenmord im 20.Jahrhundert noch einmal verschärft. Viele Menschen konnten danach nicht mehr an Gott glauben. In  Auschwitz ist für viele auch Gott gestorben.

Folgende religiöse Glaubenssätze führen zu dem Problem

  • Es gibt einen persönlichen Gott
  • Er ist allmächtig, allwissend und gut..
  • Er hat die Welt geschaffen.
  • Jemand, der so gut ist wie Gott, kann nichts Böses tun.
  • Er sollte alles Böse verhindern, wenn er es kann.
  • Es gibt einiges Böses auf der Erde.

Die schwer zu beantwortende Frage ist dann, wieso ein guter Gott das Böse nicht verhindert.

Schwer verdaulich als Lösungsansatz für das Theodizeeproblem ist auch die christliche Antwort darauf: Gott ist nicht der große allmächtige Problemlöser, der vom Himmel aus schnell und effektiv alles Schlimme verhindert. Der christliche Gott wird zu einem Menschen. Er leidet mit, er wird mißhandelt und er stirbt. Nur stirbt er nicht endgültig, sonst wäre Gott ja tot. Er feiert eine Wiedergeburt und erlöst damit angeblich die Menschheit. Als Mitleidender macht er das Leid vielleicht erträglicher. Überzeugend erscheint diese Variante auch nicht und auf die Erlösung wartet die christliche Menschheit schon mehr als 2000 Jahre.

Viele Christen haben sich beim Theodizeeproblem, weil sie es nicht verstehen und erklären können, für sich selbst ein seltsames Erklärungsmuster angeeignet:

  • Für alles Schlechte in ihrem Leben machen sie das Schicksal verantwortlich,
  • für das Gute danken sie ihrem Gott.

Fragen an Gott[Bearbeiten]

Warum verhungern Menschen auf dieser Welt ?
Warum verhinderst du Kriege nicht ?
Warum hast du den Holocaust nicht verhindert ?
Warum glaubt jede deiner Religionen, sie besäße die einzige Wahrheit ?

Lieber Gott, es ist doch Zufall, nicht wahr, du hast nur gerade nicht aufgepasst, als Marta umgebracht wurde. Aber jetzt wachst du über uns. Bitte! aus Ágnes Zsolt: Das rote Fahrrad. Tagebuch. Aus dem Ungarischen von Ernö Zeltner. Nischenverlag, Wien 2012. 160 Seiten,

Allmachtsparadoxon[Bearbeiten]

Siehe  Allmachtsparadoxon

Wut auf Gott[Bearbeiten]

Manche religiöse Menschen reagieren nach traumatischen Erlebnissen mit einer Wut auf Gott.

Beispiel 1 zwölfjährige Französin als Brandstifterin in der Kirche ihres Heimatortes Le-Perreux-sur-Marne östlich von Paris[Bearbeiten]

Sie konnte Gott den Tod ihrer Schwester nicht verzeihen.

Beispiel 2 Amoklauf in einer Amishschule[Bearbeiten]

Ein junger Mann erschoss 5 Mädchen aus Wut auf Gott

Literatur[Bearbeiten]

  • Julie Exline
    • Case Western Reserve Universität in Cleveland
      • Journal of Personality and Social Psychology
        • Exline, J. J., Park, C. L., Smyth, J. M., & Carey, M. P.
        • Anger toward God: Social-cognitive predictors, prevalence, and links with adjustment to bereavement and cancer.

Link[Bearbeiten]


Hans Küng

Gotteslästerung[Bearbeiten]

siehe


Zitate[Bearbeiten]

Was sich die Menschen so alles unter Gott vorstellen.[Bearbeiten]

Für Hans Küng ist Gott: die absolute-relative, diesseitig-jenseitige, transzendent-immanente, allesumgreifend-allesdurchwaltende wirklichste Wirklichkeit (sic!) im Herzen der Dinge, im Menschen, in der Menschheitsgeschichte, in der Welt. Quelle: Existiert Gott? von Hans Küng

Für mich als Wissenschaftler ist Gott etwas, woran Menschen glauben. Gott gibt es im Singular oder Plural. Gott kann personal oder unpersönlich, weiblich, männlich oder geschlechtslos, wichtig oder unwichtig für die betreffenden Menschen sein. Gegenstand meiner Forschung ist nicht Gott als solches, sondern die unterschiedlichen Arten, wie Menschen damit umgehen. Auch Theologien und atheistische Weltdeutungen sind daher Gegenstand meiner Arbeit. Von Christoph Bochinger, Religionswissenschaftler in Bayreuth


  • Für mich ist Gott das absolute Geheimnis, vor dem ich stehe. Ich habe viele Bilder von Gott: Gott ist Vater und Mutter, Gott ist Schöpfer und Grund allen Seins. Gott ist das reine Sein und nicht ein Seiendes, das ich begreifen könnte. Aber bei all den Bildern ist mir klar, dass Gott jenseits aller Bilder ist. Ich kann Gott nur in Gegensätzen denken. Er ist persönlich und überpersönlich, er ist Grund allen Seins und ist doch auch ein Du, das mir aus dem unbegreiflichen Geheimnis gegenüber tritt von  Anselm Grün Benediktinerpater in Münsterschwarzach


Einst schuf  Brahma die Welt und erfreute sich an seiner Schöpfung. Schließlich aber, nach Jahrmillionen, begann er sich zu langweilen. Deshalb dachte er sich ein Spiel aus: Er spielte Versteck mit sich selbst. Da aber Brahma allmächtig ist, konnte er sich so gut verstecken, daß er Jahrtausende brauchte, um sich wiederzufinden. Das gefiel ihm so gut, daß er sich erneut versteckte. Darum wissen wir heute nicht, wo er sich gerade befindet. Er kann in der Vase dort auf dem Tisch sein oder im Baum im Garten. In der Musik, die du gerade hörst, oder in dir. Wer weiß?

Gott ist die Summe alles Lebenden. Wenn wir auch nicht Gott sind, so sind wir doch Teil Gottes, so wie selbst der kleinste Wassertropfen Teil des Ozeans ist. Von  Mahatma Gandhi

Wenn man so sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zuläßt, hat man das Gefühl, daß er immer noch experimentiert.  Peter Ustinov

Die Liebe zu einem ist eine Barbarei: denn sie wird auf Unkosten aller übrigen ausgeübt. Auch die Liebe zu Gott.  Friedrich Nietzsche in  Jenseits von Gut und Böse

In seinen Göttern malt sich der Mensch.  Friedrich Schiller

Der Ursprung, ja das eigentliche Wesen der Religion ist der Wunsch. Hätte der Mensch keine Wünsche, so hätte er auch keine Götter. Was der Mensch sein möchte, aber nicht ist, dazu macht er seinen Gott.  Ludwig Feuerbach

Das eine ist der Gottheit selbst verwehrt: das, was getan ist, ungeschehen zu machen.  Aristoteles

Gott ist erfunden worden, wie alles erfunden wird, was dem Menschen fehlt.  Robert Walser

Stellt euch Gottvater nicht als einen alten Patriarchen mit weißem, langem Bart vor  Johannes_Paul_II.

Es gibt nichts, was die Vorstellung von einem persönlichen Gotte unterstützen könnte. Ich bin Atheist. Es gab große Evolutionsbiologen, die an Gott geglaubt haben. Aber ich habe nie verstanden, wie man im Gehirn zwei völlig getrennte Fächer haben kann, und in einem liegt die Wissenschaft und im anderen die Religion.  Ernst Mayr Evolutionsbiologe

Ich glaube nicht an etwas Übernatürliches, aber ich glaube auch nicht, dass wir nur auf der Welt sind, um Spaß zu haben. Wir sind auf der Welt, um die Menscheit ein Stück besser zu machen.  Ernst Mayr Evolutionsbiologe

Angst vor Gott[Bearbeiten]

Wenn es keinen Gott gibt, dann kann er mich auch nicht bestrafen. Fritz Ehret , Gott ist out, ein ebook

Glaube an die Teekanne[Bearbeiten]

If I were to suggest that between the Earth and Mars there is a china teapot revolving about the sun in an elliptical orbit, nobody would be able to disprove my assertion provided I were careful to add that the teapot is too small to be revealed even by our most powerful telescopes. But if I were to go on to say that, since my assertion cannot be disproved, it is an intolerable presumption on the part of human reason to doubt it, I should rightly be thought to be talking nonsense. If, however, the existence of such a teapot were affirmed in ancient books, taught as the sacred truth every Sunday, and instilled into the minds of children at school, hesitation to believe in its existence would become a mark of eccentricity and entitle the doubter to the attentions of the psychiatrist in an enlightened age or of the Inquisitor in an earlier time.

Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gebe, welche auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so würde niemand meine Behauptung widerlegen können, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun zudem auf dem Standpunkt beharrte, meine unwiderlegbare Behauptung zu bezweifeln sei eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, dann könnte man zu Recht meinen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Exzentrik werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters einbringen oder die eines Inquisitors in früherer Zeit.

„Der Grund, weshalb organisierte Religion offene Feindschaft verdient, ist, dass Religion, anders als der Glaube an Russells Teekanne, mächtig, einflussreich und steuerbefreit ist und systematisch an Kinder weitergegeben wird, die zu jung sind, sich dagegen zu wehren. Kinder sind nicht gezwungen, ihre prägenden Jahre damit zu verbringen, verrückte Bücher über Teekannen auswendig zu lernen. Staatlich subventionierte Schulen schließen keine Kinder vom Unterricht aus, deren Eltern das falsche Aussehen der Teekanne bevorzugen. Teekannen-Gläubige steinigen keine Teekannen-Ungläubigen, Teekannen-Renegaten, Teekannen-Ketzer und Teekannen-Lästerer zu Tode. Mütter warnen ihre Söhne nicht davor, Teekannen-Schicksen zu heiraten, deren Eltern an drei Teekannen statt an eine glauben. Leute, die ihre Milch zuerst einschenken, schießen nicht jenen, die den Tee zuerst einschenken, die Kniescheiben weg.“  Richard Dawkins: A Devil’s Chaplain: Selected Essays

Ernst Mayr[Bearbeiten]

2 Zitate von Ernst Mayr, dem großen Biologen des 20.Jahrhunderts:

Es gibt nichts, was die Vorstellung von einem persönlichen Gotte 
unterstützen könnte. 
Ich bin Atheist. Es gab große Evolutionsbiologen, 
die an Gott geglaubt haben. Aber ich habe nie verstanden, 
wie man im Gehirn zwei völlig getrennte Fächer haben kann, 
und in einem liegt die Wissenschaft und im anderen die Religion."
Ich glaube nicht an etwas Übernatürliches, 
aber ich glaube auch nicht, dass wir nur auf der Welt sind, 
um Spaß zu haben. 
Wir sind auf der Welt, um die Menschheit ein Stück besser zu machen."

Gott greift ein oder er greift nicht ein in den Ablauf der Welt[Bearbeiten]

Ich glaube, dass es auf jeden Fall ein Gericht geben wird. Also keinen Kuschelgott, der sagt: Alles nicht so schlimm gewesen. Heinrich Bedford-Strohm (55) , Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Gott ist der, der sich an alles erinnert, Gott ist das große absolute Gedächtnis von Allem, was je geschehen ist[Bearbeiten]

Diese Meinung vertritt jedenfalls der Religionsphilosoph Robert Spaemann, wie folgender Text belegt:

Von welcher Art ist diese Wirklichkeit des Vergangenen, das ewige Wahrsein jeder Wahrheit? Die einzige Antwort kann lauten: Wir müssen ein Bewußtsein denken, in dem alles, was geschieht, aufgehoben ist, ein absolutes Bewußtsein. Kein Wort wird einmal ungesprochen sein, kein Schmerz unerlitten, keine Freude unerlebt. Geschehenes kann verziehen, es kann nicht ungeschehen gemacht werden. Wenn es Wirklichkeit gibt, dann ist das Futurum exactum unausweichlich, und mit ihm das Postulat des wirklichen Gottes. Quelle: Die Welt, 2005, Der Gottesbeweis siehe https://www.welt.de/print-welt/article560135/Der-Gottesbeweis.html

Sind die Wunder der Natur ein Beweis für die Schöpfungskraft Gottes ?[Bearbeiten]

 David Attenborough brit. Dokumentarfilm Die Leute sagen mir oft: „Kannst du nicht sehen, dass der Schmetterling, der Kolibri und der Paradiesvogel Beweise eines gütigen Schöpfers sind?“ Und ich antworte jedes Mal: „Nun, wenn du die Natur für die Schöpfung eines gütigen Gottes hältst , solltest du auch an einen kleinen westafrikanischen Jungen denken, dessen Augapfel von einem winzigen Wurm durchbohrt wird und ihn langsam erblinden lässt. Der Schöpfergott, an den Du glaubst, hat höchstwahrscheinlich auch diesen Wurm geschaffen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Die  Bibel
  • Der  Koran
  • Campbell, Joseph: Die Masken Gottes, 4 Bde. Neuere Erkenntnisse aus Archäologie, Ethnologie und Anthropologie ISBN 3-423-59034-3
  • Cramer, Wolfgang: Gottesbeweise und ihre Kritik. Prüfung ihrer Beweiskraft. Frankfurt am Main 1967 ISBN 3525774109
  • Hoerster, Norbert: Die Frage nach Gott. München 2005 ISBN 3406528058
  •  Hans Küng: Existiert Gott? Antwort auf die Gottesfrage der Neuzeit. Piper, 4. Aufl. Dez. 2001, ISBN 3492221440
  • Leewe, Hanne u.a.: Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen. Gottesbilder", Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2005, ISBN 3-525-61419-5
  • Robinson, John A.T.: Gott ist anders. 1967, B0000BMW32
  • Witte, Markus (Hrsg.): Der eine Gott und die Welt der Religionen. 1. Aufl. Religion & Kultur-Verlag, Würzburg 2003 ISBN 3933891140
  • Zenger, Erich: Der Gott der Bibel. Sachbuch zu den Anfängen alttestamentlichen Gottesglaubens Stuttgart:Verlag Katholisches Bibelwerk 1979, ISBN 3-460-31811-2
  • Der große Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Verlag De Gruyter 24.Auflage 2002 ISBN 978-3-11-017473-1
  • Karl Helm: Altgermanische Religionsgeschichte, 1.+ 2. Bd. (1913-1953), erschienen in der „Germanischen Bibliothek“ W. Streitberg (Hsg.), Carl Winter, Heidelberg.
  • Jan De Vries:Die geistige Welt der Germanen. WBG, Darmstadt 1964.
  • H. D. Betz u.a. (Hrsg.):  Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft. 8 Bände. Mohr-Siebeck, Tübingen 1998–2005 (4. Aufl.). ISBN 3-16-146941-0
  • Walter Baetke: Das Heilige im Germanischen J.C.B. Mohr, Tübingen 1942
  • Fischer, Ralph: Warum Gott die Welt doch noch zerstört – obwohl es ihm egal ist (2014)
  • Gott , eine Biographie
    • von Jack Miles
      • dtv Verlag Nr 3071
      • Von den Gottesbücher über den jüdisch-christlichen Gott sicher eines der Besten
      • Das Buch zeigt den Gott des Alten Testaments nicht unveränderlich und ewig, sondern wie er sich im Laufe der Zeit entwickelt: Zu Beginn tritt er als Schöpfer, Befreier und Eroberer auf, dann wird er zum Liebenden und Heiligen, schließlich zu einem verborgenen Gott. Das Alte Testament als eine Literaturschöpfung der Menschheit; ein Gott, der mit einer großen Verwandlungsfähigkeit in Erscheinung tritt.
      • Das Buch hat den amerikanischen  Pulitzer-Preis erhalten
  • Lügen, die wir uns über Gott erzählen
    • 8. September 2017
    • von William Paul Young (Autor),‎ Jochen Winter (Autor)
      • In dem Buch wird versucht vom menschenzentrierten Gottesbild wegzukommen
  • Gott
    • von Manfred Lütz (Autor)
      • EUR 19,95 320 Seiten Verlag: Pattloch (21. September 2007)
  • Eine kurze Geschichte von Gott. Von der Vorzeit bis heute
    • von Walter-Jörg Langbein
      • Preis: EUR 8,95 Verlag: Aufbau Tb; Auflage: 1 (November 2007)
  • Gott?: Das Ende einer Idee
    • Ernst F. Salcher (Autor)
      • Die Geschichte des Gottesgedankens
  • Der aufgeklärte Gott. Wie die Religion zur Vernunft kam
    • Alexander Kissler (Autor)
      • Broschiert: 288 Seiten Verlag: PATTLOCH (19. März 2008)
        • Ein Streitschrift gegen Dawkins
  • Was ist Gott? Das Buch der 24 Philosophen [Broschiert]
    •  Kurt Flasch
      • 144 Seiten Verlag: Beck; Auflage: 1 (Februar 2011)
        • Das 'Buch der 24 Philosophen' ist ein philosophischer Text des Mittelalters. Angeblich geht das Buch auf Hermes Trismegistos zurück. Auf die Frage 'Was ist Gott?' geben vierundzwanzig philosophische Meister eine Antwort. Die vierundzwanzig Definitionen (z.B. 'Gott ist eine unendliche Sphäre, deren Mitte überall und deren Umkreis nirgends ist') haben das philosophische und spekulative Denken durch viele Jahrhunderte bis in unsere Zeit angeregt. Kurt Flasch hat diesen Klassiker erstmals ins Deutsche übersetzt und in diesem Band kommentiert herausgeben.
  • oh mein Gott
  • von Meg Rosoff, Fischer Verlag
    • gott ist 19 Jahre alt und vor allem nutzlos und faul
      • Lustig zu lesen


Schulbücher zum Thema Gott[Bearbeiten]

  • Thema: Gott - Kombi-Paket: Schülerheft, Lehrerkommentar und Materialband zusammen 
    • Broschiert – 15. November 2007
      • von Peter Kliemann  und Andreas Reinert 
  • Gottesbilder: Themenheft Oberstufe
    • 1. Mai 2010
      •  Bärbel Husmann  (Autor), Matthias Hülsmann (Autor)
  • Die christliche Antwort auf die Gottesfrage: Themenheft Katholische und evangelische Religion 
    • Broschiert von Eva-Maria Schlitt 
  • Neues Forum Religion: Gott: Arbeitsbuch Theologie Taschenbuch – 1. August 2008
    • von Werner Trutwin 
  • Hanne Leewe, Reiner Andreas Neuschäfer
    • Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen
      • Gottesbilder
      • 1. Auflage 2005
      • 160 Seiten mit zahlr. Abb. und Kopiervorlagen, DIN A4 kartoniert ISBN 978-3-525-61419-8
      • Vandenhoeck & Ruprecht

Deismus[Bearbeiten]

  • Geschichte des englischen Deismus
    • Gotthard Victor Lechler (Gebundene Ausgabe - 1965)
      • Gebundene Ausgabe: 498 Seiten Verlag: Gg Olms (1965)
  • L' impiété des déistes
    • Mersenne, Marin *1588-1648*. - Paris : Champion, 2005
  • Der englische Deismus in Deutschland : eine Studie zur Rezeption englisch-deistischer Literatur in deutschen Zeitschriften und Kompendien des 18. Jahrhunderts
    • Voigt, Christopher. -
      • Tübingen : Mohr Siebeck, 2003
  • Natural religion and the nature of religion : the legacy of deism
    • Byrne, Peter. - 1. publ.. - London [u.a.] : Routledge, 1989
  • Ein Gott - viele Religionen : gegen den Absolutheitsanspruch des Christentums
    • Knitter, Paul F. *1939-*. -
    • München : Kösel-Verl., 1988
  • John Toland and the Deist controversy : a study in adaptations
    • Sullivan, Robert E.. - Cambridge, Mass. Harvard Univ. Pr., 1982

Weblinks[Bearbeiten]

Wiktionary – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen:
Wikiquote hat einen Artikel zum Thema:
  1. http://atheistisch.at/organisation/statuten/ Statuten der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich