Gitarre: allgemeine Regeln zum Fingersatz

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II. Lektionen:     1) Greifen  | 4/4-Schlag  | D-A  2) D-G  | Durkadenz  | Westernschlag  | 3/4-Schlag  3) G-C-D  | Fingersatz  | Lagerfeuerschlag  4) G-Em-C-D  5) schn. Wechsel  6) C-Am  7) Sprünge Em-D / G-Am  8) Abschluss



Die allgemeinen Regeln zum Fingersatz[Bearbeiten]

Die Fingersätze, die hier für die einzelnen Akkorde vermittelt werden, sind nicht durch Zufall entstanden. Sie orientieren sich an den klassischen Gitarrenschulen und sollen dich jetzt schon darauf vorbereiten, wenn du später mal Fingerstyle (z.B. beim Melodiepicknick-Kurs) spielen willst. Ein Akkord sollte immer so gegriffen werden, dass sich die Finger beim Griffwechsel so wenig wie möglich bewegen müssen.

Wo es möglich ist
  1. Zeigefinger erster Bund
  2. Mittelfinger zweiter Bund
  3. Ringfinger dritter Bund
  4. Kleiner Finger vierter Bund
Müssen zwei oder mehrere Finger in einen Bund
  • Zeigefinger kommt über den Mittelfinger
  • Mittelfinger kommt über den Ringfinger
  • Ringfinger kommt über den kleinen Finger

Vorteile des Standard-Fingersatz[Bearbeiten]

  1. Bei dem Wechseln der 9 Akkorde C-, F-, G-, G7-, D-, E- und A-Dur sowie E- und A-Moll hat man immer die gleichen Fingersätze. Die Griffwechsel werden daher alle nach demselben Schema ablaufen.
  2. Der Grundton ist fast immer da, wo der Ringfinger ist. Später beim Folkdiplom, wenn man die ersten Zupfmuster lernt, weiß man immer, wo der Basston ist.
  3. Hat man erst mal einen Basslauf oder eine Picking-Figur gelernt (kommt im Folkdiplom), dann kann man diesen sehr einfach auf andere ähnlich gegriffene Akkorde übertragen.
  4. Griffwechsel werden in der Regel einfacher und schneller.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber die können getrost warten, bis man alle Standard-Akkorde mit den Standard-Fingersätzen kann und alle Lernvorteile der Standard-Griffweise mitgenommen hat.

Und wenn du es jetzt auch noch nicht glauben magst: mit nur wenigen "Eselsbrücken" findet man alle Töne der C-Dur Tonleiter in den ersten Bünden. Und du wirst nicht länger als eine Unterrichtsstunde brauchen, um das zu lernen.

Bevorzugte Positionen[Bearbeiten]

Aus den allgemeinen Fingersatz-Regeln kann man für die einfachen Akkorde eine "Lieblingsposition" der Finger ableiten. Sollte ein Finger für einen bestimmten Akkord nicht gebraucht werden, so kann er sich aber schon einmal in der Schwebe über seiner Lieblingsposition auf die Lauer legen. Wahrscheinlich wird er dort schon bald wieder gebraucht.

Lieblingspositionen:

Zeigefinger
||-Z-|---|---|-
||<Z>|---|---|-
||-Z-|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-

Mittelfinger
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|-M-|---|-
||---|<M>|---|-
||---|-M-|---|-
||---|---|---|-

Ringfinger
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|-R-|-
||---|---|<R>|-
||---|---|-R-|-

Kleiner Finger
||---|---|-K-|-
||---|---|<K>|-
||---|---|-K-|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-

Ebenso empfiehlt es sich, Ring- und Mittelfinger immer dicht beieinander zu halten (wie schon angesprochen), da sie höchstwahrscheinlich in einer dieser beiden Positionen gegriffen werden:

-

Tipp[Bearbeiten]

Sollte man vorher schon einen Griff anders gelernt haben, dann sollte man den Standard-Fingersatz einfach wie einen neuen Akkord lernen und diesen für neue Lieder einsetzen. Sobald man gemerkt hat, welche Vorteile die Standard-Fingersätze mit sich bringen, wird man den "neuen" Griff auch bei den alten Liedern einsetzen.


Für diejenigen, die den G-Dur-Akkord vielleicht anders gelernt haben

G ohne kleinen Finger?