Gitarre: Griffwechsel G-C-D

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C-Dur-Akkord bzw. die G-Dur-Kadenz[Bearbeiten]

Du brauchst nur einen neuen Akkord, und schon hast du eine neue Tonart gelernt. Wir lassen den A-Dur-Akkord vorläufig hinter uns. Dafür lernen wir den C-Dur. G, C undD gehören zur Tonart G-Dur.

Vergleich am Quintenzirkel[1]


Tonart D-Dur
im Quintenzirkel
Tonart G-Dur
im Quintenzirkel


In der neuen Tonart G-Dur kommt es zu einem Rollentausch. G ist nun die ruhige Tonika, C ist die verbindende Subdominante und D die spannungsreiche Dominante, die manchmal auch als D7 vorkommt. Bis wir den D7 gelernt haben, können wir die 7 einfach ignorieren.

Von G-Dur nach C-Dur und wieder zurück[Bearbeiten]

Die römische 3 (III) weist übrigens auf den 3. Bund hin.

Von G-Dur nach C-Dur
  1. Kleiner Finger weg
  2. Ring- und Mittelfinger gleichzeitig
    eine Saitenlage tiefer.
    Der Ringfinger kommt auf die
    "Z"weite Saite von oben
  3. Zeigefinger erster Bund
    "Z"weite Saite von unten
Von C-Dur nach G-Dur
  1. Zeigefinger weg
  2. Ring- und Mittelfinger gleichzeitig
    eine Saitenlage höher
    "G"anz nach oben
  3. Kleiner Finger “rollt” sich
    "G"anz nach unten
    auf seinen Platz


Ja ich weiß, ich wiederhole mich:
Die Finger werden nicht nacheinander,
sondern gleichzeitig verschoben.

Leider gibt es keine so einprägsame visuelle Merkhilfe für C-Dur, außer dass der Akkord irgendwo in der Mitte liegt.

Aber vielleicht hilft dir der (gesprochene) Satz:

"C": (ausgesprochen: Zeh!)
Zweiter von oben (Ringfinger)
Zweiter von unten (Zeigefinger)

Neben der visuellen Lernhilfe (dem "G" auf dem Kopf) gibt es auch einen gesprochenen Merksatz:

G (-Dur):
Ganz oben (Ringfinger)
Ganz unten (kleiner Finger)

Den Griffwechsel übt man am besten einige Male hintereinander. Hörbeispiel:

Stützfinger: JA! Zeigefinger zuerst: NEIN![Bearbeiten]

Der kleine Finger darf ruhig ein wenig zögern, bevor er seinen Platz verlässt. Er bleibt so lange als Stützfinger (zur Orientierung), bis Mittel- und Ringfinger ihren Platz erreicht haben. Aber noch bevor die beiden Finger dann richtig aufsetzen, verschwindet der kleine Finger.

Setze den Mittel- und Ringfinger gleichzeitig auf, und zwar bevor du den der Zeigefinger aufsetzt!

Anders herum läufst du Gefahr den C von hinten aufzubauen. Das hört sich im ersten Moment gar nicht so schlimm an, doch du machst drei einzelne Bewegungen. Der Zeigefinger findet schnell seinen Platz, doch der Mittelfinger sucht seinen Platz, und dannach sucht der Ringfinger seinen Platz. Das sind drei einzelne Bewegungen, die viel Zeit kosten. Bleiben Ring- und Mittelfinger eine Einheit dann sind es nur zwei einfache Bewegungen.

Die Bass-Saiten werden zuerst angeschlagen. Der Zeigefinger hat also noch einen Tick Zeit, bevor er drankommt. Zudem findet er viel schneller seinen Platz.

Konzentriere dich auf den Ringfinger und bau den C-Dur Akkord nicht von hinten auf!

Von C-Dur nach D-Dur und zurück[Bearbeiten]

Auch den folgenden Griffwechsel sollte man einige Male alleine üben. Aber im Prinzip dürfte man damit keine größeren Schwierigkeiten haben.

von C-Dur nach D-Dur
  1. Zeigefinger weg
  2. Wie bei G-Dur wechseln
    die beiden Finger wieder gleichzeitig
    von oben nach unten.
    Konzentriere dich hier aber auf den
    Mittelfinger! Der kommt ganz nach unten.
  3. Und genau wie beim G-D-Wechsel
    kommt zum Schluss der
    Zeigefinger auf seinen Platz.



Von D-Dur nach C-Dur
  1. Zeigefinger weg
  2. Ring- und Mittelfinger gleichzeitig auf die
    "z"weite von oben.
  3. Zeigefinger auf die
    "z"weite von unten

Natürlich muss man die Bilder in

umgekehrter Reihenfolge lesen.

Hörbeispiel:



\version "2.20.0"
\header {
  title="Westernschlag G C D C "
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    g1 c d c
}}

BB_G = {
  <g, b d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow 
  <g b g'> \upbow
  <g, b d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow 
  <g b g'> \upbow
}

BB_C = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'> \upbow 
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'> \upbow
}

BB_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow 
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \BB_G \BB_C \BB_D \BB_C
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    c4 b, a,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Die drei Töne am Anfang sind ein Auftakt, und geben dir einen Augenblick Zeit, um in das Schlagmuster zu kommen.

Animierter Griffwechsel[Bearbeiten]

Der Griffwechsel verläuft wie ein Fahrstuhl immer oben (G-Dur) mitte (C-Dur) unten (D-Dur) mitte (C-Dur) oben (G-Dur).

Hörbeispiel[Bearbeiten]

Einfache Akkordprogressionen[Bearbeiten]

Eine "Akkordprogression" ist eigentlich nichts weiter als eine mehr oder weniger kurze "Akkordfolge". Man hat bei einer Pression den Eindruck, dass die Abfolge der einzelnen Akkorde stimmig ist und einen Sinn ergibt. Es handelt sich zumeist um ein häufig gebrauchtes Klischee, das man schon bei hunderten, wenn nicht tausenden von Liedern gehört hat. Es gibt Lieder, die ausschließlich mit einer einzigen Akkordfolge begleitet werden, was das Lernen der ersten Akkordwechsel sehr erleichtert.

einfache Akkordkombination:
Zählweise: Eins - Zwei und - Drei - Vier und ...


\version "2.20.0"
\header {
  title="G-Dur-Kadenz mit Westernschlag"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    g1 c d g
}}

BB_G = {
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow 
  <g b g'> \upbow
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow 
  <g b g'> \upbow
}

BB_C = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'> \upbow 
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'> \upbow
}

BB_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow 
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \BB_G \BB_C \break \BB_D \BB_G
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new TabStaff {
    \tabFullNotation 
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    c4 b, a,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=120\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Dies ist der Westernschlag als Tabulatur. Wie dieses gelesen wird, das wird zu einem späteren Zeitpunkt genauer erläutert.

Doch achte mal auf die Noten. Jede Note, die nur einen Schlag hat (wenn man also eine Ziffer ohne ein nachfolgendes "und" zählt), hat auch nur einen Notenhals. Da ist kein weiteres Fähnchen oder kein weiterer Balken mit dabei. Wenn ein Doppelschlag ab- und aufwärts geschlagen wird, dann sind die Notenhälse meist durch einen Balken miteinander verbunden. Die erste Note ist meist der Abschlag, und die zweite, die mit dem Balken verbunden ist, das ist der Aufschlag, bzw. das "und".

Was ist eine Dur-Kadenz?[Bearbeiten]

Eine besondere Akkordfolge ist die G-Dur-Kadenz G C D G. Also Tonika, Subdominante, Dominante, Tonika. Spiele sie einmal nach. Die Akkorde haben einen bestimmten Höreindruck und damit eine bestimmte Funktion: G = Start, C = Weiterleitung, D = Spannung, G = Auflösung.

Diese Akkordfolge wird G-Dur-Kadenz genannt und hilft deinem Gehör, sich in der Tonart zurechtzufinden.

Namen der Saiten[Bearbeiten]

Falls du es nicht schon weißt oder noch nicht wo anders gelesen hast:

Um sich die Reihenfolge der Saiten von oben nach unten einzuprägen, merke man sich entweder folgenden Spruch:

Eine Alte Dame Ging Heringe Essen. (der Klassiker)

oder den näherliegenden

Ein Anfänger der Gitarre hat Eifer

Liedervorschläge[Bearbeiten]

(3) Griffwechsel G-C-D und Lagerfeuerschlag[Bearbeiten]

Tipp

Schaue auch mal bei den Liedern in A-Dur nach! Alle Lieder in A-Dur mit den Akkorden A,D,E(7) können auch einen Ton tiefer in G-Dur mit den Akkorden G,C,D(7) gesungen werden.

  1. Hab ne Tante aus Marokko
  2. Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad
  3. oh, Susanna / Oh, Susanne
  4. Ihr Kinderlein Kommet
  5. Banana Boat Song (Day-O)
  6. Oh, Mary, don't you weep
  7. Down by the riverside
  8. In einen Harung
  9. Banks of the Ohio
  10. Oh My Darling Clementine
  11. Bolle reiste jüngst zu Pfingsten
  12. Cotton Fields
  13. Die Wissenschaft hat festgestellt
  14. YT   Der Gammler (Arno & Andreas) © G - C G / D- C- (2x) G C G C für die Pause (Original in D-Dur)
  15. YT   Down on the Corner (CCR) © //:(G - D G)2x (C G D G)2x://
  16. YT   Hörst du die Regenwürmer husten (Kinderlied) © //:G(9x) D(7x) G - C - G - A - D -://
  17. YT   Hotel Yorba (White Stripes) © G C D G
  18. YT   Ich und ein Fass voller Wein (Versengold) © //:G - D - C D7 G D (4x) G - C - G - D - (2x) C D G -:// 3/4-Takt (Original Capo 2.Bund)
  19. YT   Leaving On A Jet Plane (John Denver) (!!!) © //: G C G C - G C D D :// (D D C D)
  20. YT   Lord I Lift Your name On High (Rick Founds) © G C D C (6x) G / C D Em C/ D G C G
  21. YT   Tom Dooly (Tom Astor)© G - - D, - - - G



  1. Der Quintenzirkel ist ein nützliches "Werkzeug" um sich Akkorde, die üblicherweise zusammen gehören einzuprägen.
    Daneben kann man noch viele Informationen viel leichter aus dem Quintenzirkel ableiten (weil die zusammengehörenden Töne meist nebeneinander stehen), als sie mühsam an der (chromatischen) Tonleiter abzuzählen. Dennoch muss er zu diesem Zeitpunkt weder verstanden noch gelernt werden. Da aber Lagerfeuer-, Folk-, Rock- und später noch das Rockballadendiplom sich in ihrem Aufbau sehr eng am Quintenzirkel orientieren, wird sich hoffentlich bald auch so intuitiv ein "wähnendes Erahnen" einstellen. Die eigentliche Systematik, die hinter dem Ganzen steht, kann dann später durch die richtigen Fakten ergänzt werden.
    Der Quintenzirkel ist hier eher für den (ehrenamtlichen) Gitarrenlehrer wichtig, der das Konzept der "Diplome" verinnerlichen soll. Für die Schüler fließen im Gitarrenunterricht Bruchstücke des Quintenzirkel evtl. durch Randbemerkungen wie "E-Dur hat - (Geh Du Alter Esel) - vier Kreuze, D-Dur hat - (Geh Du) - zwei Kreuze" ein und ergeben erst nach und nach für den Schüler einen Sinn.
    Jetzt zu diesem Zeitpunkt hat der Quintenzirkel eher die Funktion eines Adventskalenders, bei dem jeder neue Akkord so etwas wie ein neues Türchen im Quintenzirkel-Kalender darstellt.