Computerhardware: BIOS: Update

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Das BIOS-Programm ist in einem Festwertspeicher dauerhaft gespeichert, weil der PC ohne BIOS nicht starten kann. Als Festwertspeicher wird heute ein Flash-Speicher eingebaut, der mit einer speziellen Methode beschrieben werden kann. Um das BIOS vor Trojanern u. a. Schädlingen zu schützen, gibt es zwei Sicherheitsvorkehrungen:

  • Das BIOS ist manchmal mit einem elektronischen Schreibschutz versehen, der über das BIOS-Setup aus- und eingeschaltet werden kann. Bei manchen alten PCs musste ein Jumper umgesetzt werden.
  • Das Programm zum Durchführen des  Updates ist herstellerspezifisch.

Risiken und Nebenwirkungen[Bearbeiten]

Das Programm zum Durchführen eines BIOS-Updates ist ein Teil des BIOS und es benötigt viele der BIOS-Ressourcen, z. B. die USB-Treiber, um den USB-Stick mit dem neuen BIOS-Code lesen zu können. Deshalb wird zu Beginn eines Updates das BIOS in den Arbeitsspeicher geladen. Dann wird das Update-Programm im Arbeitsspeicher gestartet und beginnt, den BIOS-ROM zu löschen und mit dem neuen Code zu füllen.

Was kann geschehen, wenn Windows während des Updates abstürzt oder einfriert? Wenn ein kurzer Stromausfall eintritt oder wenn der Notebook-Akku leer wird? Das Update-Programm bricht ab mit einem nur teilweise erneuerten BIOS. Dass der PC jemals wieder startet, ist unwahrscheinlich. Sie müssen wahrscheinlich die Hauptplatine verschrotten oder an den Hersteller einschicken (was meist teurer ist als eine neue Platine). Wenn die neue Platine nicht baugleich ist oder zumindest den gleichen Chipsatz besitzt, wird Windows wahrscheinlich nicht mehr starten, und Sie werden Windows neu installieren müssen. Falls Ihre Daten vom Betriebssystem verschlüsselt wurden oder auch nur für die Mitbenutzer des PC gesperrt sind, kommen Sie mit einem neu installierten Windows nicht mehr an Ihre Daten heran. Einem BIOS-Update sollte deshalb immer eine Datensicherung vorausgehen!

Bei einem Notebook sollten Sie generell auf ein BIOS - Update verzichten. Einerseits ist kaum vorstellbar, welchen Sinn ein Update haben sollte. Andererseits ist das Risiko sehr hoch: Falls das Update fehlschlägt, müssen Sie das Notebook vielleicht wegwerfen, denn der Austausch der Hauptplatine ist zu teuer – rechnen Sie mit 300 Euro und mehr.

Auch bei einem erfolgreich durchgeführten Update kann es vorkommen, dass das neue BIOS mit Ihrer Hardware-Konfiguration nicht funktioniert. Deshalb wird in den Anleitungen meist empfohlen, das aktuelle BIOS vor dem Update zu sichern.


Wann ist ein BIOS-Update sinnvoll?[Bearbeiten]

Speichermodule 

Wegen der genannten Risiken sollten Sie einen guten Grund haben, ein Update durchzuführen.

  • Wenn Sie eine ältere CPU durch eine neue ersetzen wollen, läuft eventuell die neue CPU nicht an, wenn das BIOS zu alt ist. In diesem Fall müssen Sie die alte CPU noch einmal einbauen, das Update durchführen und es mit der neuen CPU erneut versuchen.
  • Sehr alte Boards erkennen möglicherweise nicht die volle Größe Ihrer neuen Festplatte. Hier könnte ein Update helfen.
  • Der Hersteller gibt für jede BIOS-Version an, welche Neuerungen es enthält und welche Fehler damit beseitigt werden. Wenn Sie in der Beschreibung auf die Ursache stoßen, warum sich Ihr PC „komisch“ verhält, ist ein Update sinnvoll.
  • Der Hersteller verspricht eine Geschwindigkeitssteigerung? Bestimmt sind es nur wenige Prozent. Eine Geschwindigkeitssteigerung unter 20 % würden Sie im Alltagsbetrieb ohnehin nicht spüren. Überdies ist nur die Geschwindigkeit des BIOS-Startvorgangs gemeint, denn nach dem Start wird das BIOS nicht mehr benutzt.
  • Bei manchem BIOS kann man den Startbildschirm ersetzen, z. B. durch ein eigenes Bild. Wer’s mag...

1.3.3 Durchführung eines BIOS-Updates Manchmal werden zwei Installationsmethoden angeboten: eine DOS - Version und eine Windows-Version. In Erfahrungsberichten wird die DOS-basierte Methode als sicherer eingeschätzt – da kommt Ihnen kein Virus und kein Absturz dazwischen. Mit einem 64-Bit-Windows scheint das Risiko besonders hoch zu sein, dass ein Update fehlschlägt. Für die DOS-Methode müssen Sie eine bootfähige Diskette (wer hat noch ein Floppylaufwerk?) oder einen bootfähigen Stick erstellen (wer kann das?) und die für das Update benötigten Dateien daraufkopieren. Doch vielleicht haben Sie Glück: Der Hauptplatine liegt eine Treiber-CD bei. Oft ist diese CD bootfähig und enthält ein Menü, mit dem man ein BIOS-Update herunterladen und installieren kann. Das scheint die am wenigsten riskante Methode zu sein.

  • Stellen Sie zweifelsfrei die genaue Bezeichnung des Mainboards fest. Vielleicht ist sie auf der Platine aufgedruckt, oder Sie können sie mit einem Diagnoseprogramm wie „SiSoft Sandra“ ermitteln.
  • Finden Sie heraus, welche BIOS - Version die Hauptplatine gegenwärtig benutzt. Das wird in den ersten Sekunden nach dem Einschalten angezeigt.
  • Laden Sie das Update von der Website des Herstellers herunter. Wahrscheinlich müssen Sie die Dateien entpacken. Oft ist eine README-Datei mit einer englischen Installationsanleitung enthalten.
  • Lesen Sie die Update-Anleitung. Benutzen Sie gegebenenfalls den Google Translator. Machen Sie sich Notizen oder einen Ausdruck.
  • Entfernen Sie den BIOS-Schreibschutz, falls einer vorhanden ist. Dazu müssen Sie im „BIOS Features Setup“ die Option „BIOS Update“, „BIOS Flash“ o. Ä. auf „Enabled“ setzen.
  • Wenn Sie ein Notebook haben: Schließen Sie es an die Netzspannung an.
  • Führen Sie das Update durch. Vergessen Sie nicht zu beten. Und drücken Sie nicht entnervt nach fünf Minuten auf die Reset-Taste, falls das Update etwas länger dauert.
  • Sie wollen mit „yes“ antworten und der PC reagiert nicht auf das Drücken der „Y“-Taste? Versuchen Sie es mit der Taste „Z“. Dem BIOS fehlt der deutsche Tastaturtreiber. Bei der US-Tastaturbelegung sind „Y“ und „Z“ vertauscht.
  • Updates bringen manchmal neue Funktionen oder verändern vorhandene. Gehen Sie beim ersten Start nach dem Update ins BIOS und wählen Sie „Load Setup Defaults“.
  • Stellen Sie gegebenenfalls den abgeschalteten BIOS-Schreibschutz wieder her.
  • Testen Sie das neue BIOS gründlich, bevor Sie mit Tuningmaßnahmen anfangen.