Computerhardware: CD: Beschriftung

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Aufkleber sind wegen der hohen Drehzahl ein Problem. Auf jedes Gramm Material wirkt bei maximaler Drehzahl eine Fliehkraft von etwa sechs Kilogramm!

Runde Aufkleber gibt es gebrauchsfertig zu kaufen. Die zu beklebende CD-Oberfläche muss staubfrei sein. Benutzen Sie die der Packung beiliegende Zentrierhilfe! Selbst die kleinsten Luftblasen sollten sorgfältig herausgeschoben werden. Allerdings bleibt bei Daten-CDs und -DVDs ein Restrisiko.

  1. Die Scheibe erwärmt sich im Laufwerk. Dabei dehnen sich die Scheibe und der Aufkleber verschieden stark aus, und die Scheibe verbiegt sich wie ein Bimetallstreifen. Bei Metallfolie ist dieser Effekt schwächer als bei Papieraufklebern.
  2. Bei preiswerten Klebern ist es vorgekommen, dass die Metallschicht der CD angegriffen und oxidiert wurde. Bei goldbeschichteten CDs kann das nicht vorkommen.
  3. Auch der beste Kleber altert, dabei können Gase entstehen. Wenn sich Blasen bilden oder sich der Aufkleber löst, kann das Laufwerk zerstört werden.
  4. Auch bei größter Sorgfalt ist die Zentrierung nicht perfekt. Bedenken Sie die hohe Fliehkraft, die bei 10 000 Umdrehungen entsteht! Im Ergebnis vibriert das Laufwerk. Ausnahme: Musik-CDs, die zukünftig nur in Playern abgespielt werden, können relativ bedenkenlos mit runden Aufklebern versehen werden, denn in gängigen Abspielgeräten drehen sie grundsätzlich nur mit 1-facher Geschwindigkeit.

Sie haben eine CD mit einem unsymmetrisch aufgeklebten Etikett? Kommen Sie besser nicht auf die Idee, es abzuziehen. Bei CDs wird möglicherweise die Reflexionsschicht abgezogen. [1] In einer Bibliothek habe ich einmal eine CD-ROM ausgeliehen, die drei verschiedene Aufkleber hatte – alle auf einer Seite! In einem schnellen Laufwerk klang die CD grauenvoll, und ich befürchtete Schlimmes für das Laufwerk. Wohin sollte ich die CD zum Auswuchten bringen? Zum Reifendienst vielleicht? Schließlich habe ich die CD provisorisch ausgewuchtet, indem ich auf der gegenüberliegenden Seite der CD symmetrisch weitere Aufkleber platziert habe.

Bei einer CD befindet sich die Datenschicht nur einen zehntel Millimeter unter der Oberseite. Druck beschädigt die Daten! CDs deshalb nicht mit Kuli beschriften oder mit harten Gegenständen misshandeln! Weiche Faserschreiber sind zum Beschriften gut geeignet. In extremen Ausnahmefällen können Lösungsmittel die Schicht beschädigen. Daher sollte man zu Faserschreibern von Markenherstellern greifen, am Besten zu speziellen CD-Markern.

Industriell gefertigte CDs sind etwas weniger empfindlich.

DVDs sind weniger empfindlich gegen mechanische und chemische Einwirkungen als CDs, da ihre Datenschicht mittig liegt und somit von einer relativ dicken Plastikschicht geschützt ist.

Woran erkennt man die Beschriftungsseite eines Rohlings?

Die Scheibe ist mit der Beschriftungsseite nach oben einzulegen. Und wenn die CD keine Beschriftung hat? Wenn Sie am Innenrand eine seitenrichtige Beschriftung lesen können, blicken Sie auf die Beschriftungsseite. Auf der Unterseite können Sie meist eine etwas hervorstehende Wulst ertasten. Außerdem ist die Beschriftungsseite normalerweise mit dem Namen des Herstellers bedruckt. Wenn nicht – Vorsicht! Wenn die Gütekontrolle einen Teil der Produktion als „verwertbaren Schrott“ deklariert, wird der nicht etwa entsorgt (Entsorgung ist teuer!), sondern besonders billig verkauft. Weil der Hersteller seinen „guten Namen“ nicht beschmutzen will, werden diese Scheiben ohne Herstelleraufdruck verkauft. Schnäppchenjäger gibt es ja genug ...


  1. http://www.test.de/themen/computer-telefon/meldung/-Bedrucken-von-CD-und-DVD-Rohlingen/1327440/1327440/ Stiftung Warentest über Haltbarkeit der Reflexionsschicht von CD und DVD