Computerhardware: Netzwerk: NAS
Network Attached Storage, abgekürzt NAS, ist ein Netzwerkspeicher für die gemeinsame Nutzung durch mehrere PC. Die kleineren Geräte mit einer Festplatte sind nicht viel größer als ein dickes Buch. Es handelt sich um einen kleinen Fileserver, oft mit dem Betriebssystem Linux. Weil es sich um PCs ohne Ein- und Ausgabegeräte handelt, werden sie über den Webbrowser eines der angeschlossenen PC konfiguriert. NAS haben außer einem Einschalter keine Bedienelemente.
Der Benutzer kann seine Dateien in Ordnern oder Partitionen ablegen. Es können Zugriffsrechte vergeben werden. Oft können die Daten verschlüsselt werden. Manche Geräte unterstützen Streaming Media (Web-Radio und Web-TV). Manchmal ist ein USB-Anschluss für einen gemeinsamen Drucker vorhanden. Gespeicherte Videos und Fotos können auf einem iPhone oder neueren Fernsehern wiedergegeben werden. NAS für den Heimgebrauch sind auf geringen Stromverbrauch und günstigen Preis optimiert. Der Prozessor hat viel weniger Leistung als der in einem PC. Solche NAS schaffen einen Datendurchsatz von 20 bis 30 MByte/s. Um Musik oder Filme abzuspielen, reicht das aus. Zum Vergleich: Eine externe USB 2.0 Festplatte schafft 60 MByte/s, eine interne SATA erreicht 300 MByte/s. Wenn mehrere PC gleichzeitig auf die Daten zugreifen, kann der Datendurchsatz deutlich sinken.
Wer braucht NAS?
- NAS ist optimal geeignet, wenn mehrere PC unabhängig voneinander auf gemeinsame Daten zugreifen sollen, z. B. Fotos, Musik oder Videos.
Gibt es Alternativen zu NAS?
- Ist Ihre interne Festplatte zu klein? Eine externe Festplatte am eSATA-Anschluss erreicht 100 MB/s, eine interne Festplatte ist noch schneller. Deshalb wäre es unvorteilhaft, eine zu klein gewordene interne Festplatte mit einem NAS zu ergänzen.
- Gemeinsam genutzte Daten könnte man auch auf der Festplatte eines der PCs im Netzwerk ablegen. Dieser PC müsste allerdings ständig eingeschaltet sein, was energie- und lärmintensiv wäre. Eine Energierechnung über 200 Euro wäre nicht ungewöhnlich. NAS brauchen sehr wenig Energie, und man kann sie in jede Ecke stellen, wo ihr geringes Betriebsgeräusch nicht stört.
- Die andere Alternative zu einem NAS wäre ein „richtiger“ Fileserver. Die dafür benötigte Hard- und Software ist teuer, die Installation ist kompliziert und die Stromrechnung ist hoch.
Viele Geräte haben zwei oder mehr Festplatten, die meist als RAID-Verbund geschaltet sind. Beim RAID-Verfahren werden Festplatteninhalte entsprechend der Plattenanzahl mehrfach gespeichert, so dass selbst beim Ausfall einer der Festplatten keine Daten verloren gehen. Gegen Viren oder versehentliches Löschen von Dateien helfen die mehrfachen Festplatten allerdings nicht.