Computerhardware: Netzwerk: Switch
Wenn man zwei PCs miteinander verbinden will, kann man ein Kabel direkt von einem zum anderen PC ziehen. Bei einem 100-MBit-Netzwerk benötigt man allerdings ein Spezialkabel, ein sogenanntes Crossover-Kabel. In diesem Kabel sind Sende- und Empfangsleitung vertauscht, so dass die gesendeten Datenpakete des einen PC am Empfangsverstärker des anderen PC ankommen und umgekehrt. Wenn man Gigabit-Netzwerkkarten hat, kann man wahlweise ein gekreuztes oder ein ungekreuztes Kabel verwenden. Die Elektronik erkennt die Übertragungsrichtung und passt sich an.
Wenn jedoch mehr als zwei PC vernetzt werden sollen, braucht man einen Verteiler, einen „Hub“ oder „Switch“. Ein Hub hat eine etwas einfachere Elektronik und ist in der Leistung einem Switch unterlegen, deshalb werden Hubs kaum noch verkauft.
Die rechte Abbildung zeigt einen „5 Port Ethernet Switch“. „Port“ bedeutet hier „Anschluss“. Es können bis zu fünf Kabel angesteckt werden, die zu PCs, anderen Switchen oder zu dem DSL-Modem führen. Nicht benötigte Anschlüsse bleiben frei. Alle Anschlüsse sind gleichberechtigt, man muss also nicht mit der Nummer Eins anfangen. Handelsübliche Switche haben 4, 5, 8, 16, 24 und 32 Ports.
An der Vorderseite befinden sich Kontrollleuchten für jeden Port. Eine der Leuchten zeigt an, ob ein Kabel eingesteckt ist, dessen anderes Ende mit einem betriebsbereiten Gerät verbunden ist. Manchmal ist eine zweite LED vorhanden, um anzuzeigen, ob die Übertragung mit 1000 oder 100 Mb/s stattfindet.
Ein Switch muss mit Strom versorgt werden. Größere Geräte haben ein eingebautes Netzteil, kleine werden über ein Steckernetzteil versorgt. Es gibt auch Switche, die über die angeschlossenen Netzwerkkabel versorgt werden, die aber preislich für den Privatanwender uninteressant sind.
Der nebenstehende „Wireless Router“ hat vier Kabelanschlüsse an der Rückseite sowie als fünften Anschluss eine WLAN-Antenne. Switche, welche unterschiedliche Übertragungsmedien verbinden (hier: Kabel und Funk), werden als „Router“ bezeichnet.
Wenn Sie Ihre Wände nicht mit Metallfolie beklebt haben, können die Nachbarn im Umkreis von 20 bis 50 Metern mithören. Sie sollten deshalb beim Kauf darauf achten, das der Router ein modernes Verschlüsselungsverfahren beherrscht, und dieses auch benutzen. Das Verschlüsselungsverfahren WEP ist veraltet und ganz leicht zu „knacken“. WPA ist ein wenig sicherer. WPA-2 gilt aus heutiger Sicht als praktisch unknackbar, wenn das verwendete Passwort lang genug ist.
Wenn ein Switch nicht genug Anschlüsse hat, kauft man einen weiteren und verbindet sie untereinander. Auch im Heimbereich kann das sinnvoll sein. Wenn man beispielsweise im Arbeitszimmer und im Kinderzimmer jeweils mehrere Geräte anschließen will, gibt es zwei Möglichkeiten:
- Man verlegt vom zentralen Switch im Arbeitszimmer ein Kabelbündel ins Kinderzimmer, wobei man für jeden PC ein Kabel braucht.
- Man verlegt nur ein Kabel, kauft einen zweiten Switch für das Kinderzimmer und verlegt kurze Kabel innerhalb des Kinderzimmers.
Bei der Verbindung zweier Switche miteinander gibt es eine Besonderheit: Die Sende- und Empfangsleitungen im Kabel müssen vertauscht werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Die Verwendung eines „Cross“ Kabels, in dem die Aderpaare vertauscht sind
- Manche Switche haben den Anschluss „1“ scheinbar doppelt. An diesem zusätzlichen Anschluss sind die Aderpaare intern vertauscht, so dass ein gewöhnliches Kabel verwendet werden kann. Achtung: Nur an einem der Switche die „gedrehte“ Buchse verwenden! Von den beiden Anschlüssen mit der „1“ nur einen verwenden!
Bei Gigabit-Switchen sind „gedrehte“ Kabel nicht mehr nötig. Sie erkennen die Kabelbelegung automatisch und passen sich an.