Computerhardware: RAM: Bauformen
Bauformen
[Bearbeiten]Einzel-Schaltkreise
[Bearbeiten]100 - 150 ns Verwendung in PC-XT und frühen 286ern. Bis zu 36 Chips für 1 MB wurden in einzelne Fassungen gesetzt.
Standard SIMM (Single Inline Memory Modul)
[Bearbeiten]70 - 100 ns Verwendung paarweise in 386 SX, zu viert in 486ern 30 Anschluss-Pins, 89 mm lang (3,5 Zoll) KEINE Einkerbung, eine fehlende Ecke, Bohrung auf jeder Seite Datenbusbreite 8 Bit 0,256 MB bis 16 MB
PS/2 SIMM
[Bearbeiten]50 - 60 ns Verwendung einzeln in späten 486ern, paarweise auf Pentium1-Boards 72 Anschluss-Pins, 108 mm lang Eine Einkerbung, eine fehlende Ecke, Bohrung auf jeder Seite Datenbusbreite 32 Bit 1 MB bis 64 MB
DIMM-SDRAM (Dual Inline Memory Modul - Syncronous Dynamic RAM)
[Bearbeiten]= Doppelseitiger Anschluss Synchron: Der RAM wird mit dem Prozessortakt (dem FSB) synchronisiert. Zeitverzögerungen beim Zugriff werden eliminiert, das bringt 30% mehr Geschwindigkeit gegenüber EDO RAM. Verwendung einzeln auf Pentium 1,2,3,4 Boards 168 Anschluss-Pins, 135 mm lang Zwei Einkerbungen an der Kontaktleiste, je eine an den Seiten Datenbusbreite 64 Bit 4 MB bis 512 MB Beginnend mit PC100 hat jeder Speichermodul einen kleinen SPD-ROM (Serial Presence Detect EEPROM). Dieser enthält Konfigurationsdaten, um das BIOS optimal zu konfigurieren. SDRAM-Module gibt es für 5 Volt (veraltet) oder 3,3 Volt. Die Position der Einkerbung ist 2 mm unterschiedlich, um eine Fehlbestückung zu vermeiden. Keine Gewalt anwenden! Sonderformen: Module mit 200 Kontakten für den Workstation-Bereich 72-polige SO-DIMM (Small Outline) für Notebooks, 32 Bit Bus 144-polige SDRAM für Notebooks.
DDR1-SDRAM (Double Data Rate - Synchronous Dynamic RAM)
[Bearbeiten]Modul | Chip | Takt | Übertragungsrate |
---|---|---|---|
PC1600 | DDR-200 | 200 MHz | 1600 MByte/s |
PC2100 | DDR-266 | 266 MHz | 2100 MByte/s |
PC2700 | DDR-333 | 333 MHz | 2666 MByte/s |
PC3200 | DDR-400 | 400 MHz | 3200 MByte/s |
Verwendung einzeln auf Pentium 4 und einigen Pentium 3 Boards
- 184 Anschluss-Pins.
- Datenbusbreite 64 Bit, Betriebsspannung 2,5 Volt
- Eine Einkerbung an der Kontaktleiste und je zwei an den Seiten
- Hergestellte Größen: 32 MB bis 1024 MB
DDR2-SDRAM
[Bearbeiten]Modul | Chip | Takt | Übertragungsrate |
---|---|---|---|
PC2-3200 | DDR2-400 | 200 MHz | 3200 MByte/s |
PC2-4200 | DDR2-533 | 266 MHz | 4200 MByte/s |
PC2-5300 | DDR2-666 | 333 MHz | 5300 MByte/s |
PC2-6400 | DDR2-800 | 400 MHz | 6400 MByte/s |
PC2-8500 | DDR2-1066 | 533 MHz | 8500 MByte/s |
Einsatz seit Herbst 2004 mit intel-Chipsatz Alderwood und Grantsdale
- 240 Pins, neue Halterungen
- Datenbusbreite 64 Bit, Betriebsspannung 1,8 Volt
- Gleiche Breite wie DDR1. Kerben verhindern Verwechslungen.
- Durch FBGA-Gehäuse (Fine-Pitch Ball Grid Array) bessere Wärmeableitung und kürzere Leitungswege.
DDR3-SDRAM
[Bearbeiten]Modul | Chip | Takt | Übertragungsrate |
---|---|---|---|
PC3-6400 | DDR3-800 | 100 MHz | 6400 MByte/s |
PC3-8500 | DDR3-1067 | 133 MHz | 8500 MByte/s |
PC3-10600 | DDR3-1333 | 166 MHz | 10600 MByte/s |
PC3-12800 | DDR3-1600 | 200 MHz | 12800 MByte/s |
Einsatz seit Sommer 2007
Datenbusbreite 64 Bit, Betriebsspannung 1,5 Volt
240 Kontakte, gleiche Breite wie DDR1 und DDR2. Verwechslungen werden durch Kerben verhindert.
DRDRAM (Direct Rambus Dynamic RAM)
[Bearbeiten]Verwendung einzeln auf Pentium 4 Boards. Meist mit Kühlkörper.
- 184 Anschluss-Pins, PC800 RD-RAM läuft mit 800 MHz FSB.
- Zwei Einkerbungen an der Kontaktleiste und je eine an den Seiten. Der mittlere Bereich ist frei von Kontakten.
- Datenbusbreite 16 Bit, Kapazitäten von 32 MB bis 512 MB
Vorgänger von Direct Rambus sind
- Base Rambus
- Concurrent Rambus - für Nintendo und Grafik Workstations
Mischbestückungen
[Bearbeiten]Manche Platinen haben zwei Typen Steckplätze: Sowohl für ältere als auch für neuere RAM-Module. Dabei gibt es meist Einschränkungen, welche Kombinationen bei gemischten Bestückungen möglich sind. Ermitteln Sie im Handbuch zum Board die unterstützten RAM-Bauformen!
Mischbestückung kann den PC drastisch bremsen oder sogar zerstören! Normalerweise orientiert sich das BIOS an den langsamsten RAM. Mischt man z. B. PS/2 RAM mit 60 ns und SDRAM mit 7 ns, so wird voraussichtlich auch der SDRAM mit 60 ns angesteuert!
Die Verwendung von Adaptern, um alte RAM auf neuen Boards weiterzuverwenden, ist nicht ratsam. Durch den Adapter werden die Zuleitungen zu den RAM-Modulen deutlich länger. Beachte: in einer Nanosekunde legt der Strom weniger als 30 cm zurück! Deshalb werden RAM immer möglichst dicht am Prozessor platziert. Längere Leiterbahnen bedeuten längere Signallaufzeiten, höhere Störkapazitäten und -induktivitäten, die Zugriffsgeschwindigkeit sinkt, es drohen Systemabstürze.
Die zusätzlichen Kontakte erhöhen den elektrischen Übergangswiderstand und das Risiko von Kontaktproblemen. Auch kommt es häufig vor, dass die Adapter wegen Platzproblemen nicht eingesetzt werden können.
Vergleich SD-RAM, DDR-RAM und RD-RAM
[Bearbeiten]Die modernen Speichertypen SDRAM, DDR-SDRAM und Rambus-RDRAM sind trotz gravierender Preisunterschiede alle ähnlich organisiert und basieren auf gleichen Speicherzellen.
Der Vorteil von "Double Data Rate" Speicher besteht im Gegensatz zum üblichen SDRAM darin, dass pro Takt zweimal Daten übertragen werden. Die am meisten Zeit raubenden Vorgänge der Zellen-Adressierung und Auffrischung sind jedoch auch bei DDR-RAM nötig und keineswegs kürzer.
Tatsächlich ist DDR-Speicher in realen Anwendungen nicht - wie zu erwarten wäre - 100%, sondern maximal 15% schneller als SDRAM. So gesehen sind auch die technischen Angaben zur maximalen Transfergeschwindigkeit mit Vorsicht zu genießen: DDR-SDRAM hat auf dem Papier einen Durchsatz von bis zu 2,1 Gigabyte pro Sekunde - aber eben nur im Idealfall, bei einem Burst-Zugriff.
Ein weiterer Unterschied betrifft die Bitzahl des Datenbusses. Sowohl DDR-Speicher als auch SDRAM-Speicher sind über einen 64 Bit breiten Datenbus an Chipsatz und den Prozessor angebunden. Rambus-Speicher dagegen arbeitet zwar auch mit DDR-Technik, besitzt intern aber nur einen 16 Bit breiten Datenbus. Deshalb benötigt RAMBUS vier Takte, um die gleichen 8 Byte zu übertragen, welche bei DDR-RAM und SDRAM in einem einzigen Takt übertragen werden. Der hohe Arbeitstakt von RAMBUS mit 400 Megahertz (PC800) wirkt dadurch deutlich weniger beeindruckend. Bei RAMBUS sind außerdem die Latenzzeiten noch etwas schlechter.
Speicher Typ Bandbreite Takt Bus
PC66 SDRAM-DIMM 528 MB/Sek. 66 MHz 8 Byte PC100 SDRAM-DIMM 800 MB/Sek. 100 MHz 8 Byte PC133 SDRAM-DIMM 1064 MB/Sek. 133 MHz 8 Byte
PC200 DDR-SDRAM-DIMM 1600 MB/Sek. 100 MHz DDR 8 Byte PC266 DDR-SDRAM-DIMM 2100 MB/Sek. 133 MHz DDR 8 Byte PC333 DDR-SDRAM-DIMM 2700 MB/Sek. 166 MHz DDR 8 Byte PC400 DDR-SDRAM-DIMM 3200 MB/Sek. 200 MHz DDR 8 Byte
PC600 Rambus-RDRAM RIMM 1200 MB/Sek. 300 MHz DDR 2 Byte PC700 Rambus-RDRAM RIMM 1400 MB/Sek. 350 MHz DDR 2 Byte PC800 Rambus-RDRAM RIMM 1600 MB/Sek. 400 MHz DDR 2 Byte
Aktuelle Entwicklungen
[Bearbeiten]DDR2 RAM ist die Weiterentwicklung des DDR RAMs und nicht zu DDR kompatibel. Es werden deutlich höhere Geschwindigkeiten erreicht. Die verschiedenen Geschwindigkeitsklassen heißen: DDR2 533MHz, DDR2 667MHz, DDR2 800MHz, DDR2 1066 MHz.
DDR3 RAM werden seit dem zweiten Halbjahr 2007 in nennenswerten Stückzahlen mit Übertragungsraten von 1066 und 1333 MHz produziert und in Desktop-PCs eingesetzt. 2008 sollen Chipsätze für Notebooks herauskommen und 2009 für Server.
AMD meint, bis 2008 sei DDR3-Speicher ökonomisch nicht sinnvoll, sie könnten aber problemlos von AMD-Prozessoren benutzt werden.
PRAM
[Bearbeiten]Prototypen eines neuen Speichertyps PRAM (Phase Change RAM) könnten 2007 auf den Markt kommen. Es könnte der Nachfolger von Flash-Speicher werden. Intel hat erste 128-MBit-Chips produziert.
Die Datendichte ist höher, sie sind schneller und langlebiger.