HNO-Heilkunde: Ösophagus

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Anatomie und Diagnostik[Bearbeiten]

Anatomie: 3 physiologische Engen: Ösohaguseingang (Ringknorpelhöhe), Aortenbogen/Bifurkation, gastroösophagealer Übergang (Diaphragma)

D.: Ösophagoskopie

Ösophagotracheale Fisteln und Ösophagusatresie[Bearbeiten]

Ät.: kongenital

S.: Aspiration bei ersten Trinkversuchen, postnatal keine Sondierung des Magens möglich

Bolusincarceration[Bearbeiten]

Def.: Einklemmung eines Fremdkörpers in der Speiseröhre

Ät.: Schlecht gekaute Bissen (meistens Fleischbrocken) verklemmen sich, besonders an physiologischen (Ringknorpelenge) oder pathologischen Engstellen (Stenosen, Ösophaguskarzinom).

S.: Druckgefühl im Brustbereich, Atemnot und häufig Panikgefühl. Außerdem Speichelfluss aus dem Mund, da Flüssigkeiten die Speiseröhre meist nicht mehr passieren können.

Th.: In der Regel besteht keine akute Lebensgefährdung, wenn die Atmung nicht behindert ist (die Knorpelspangen der Trachea sind nach hinten offen, somit ist eine Kompression theoretisch möglich). Therapie durch Endoskopie, bei der der Fremdkörper in den Magen vorgeschoben oder mit Zange nach oben herausgezogen wird.

Akute Ösophagitis[Bearbeiten]

Entzündung (-itis) der Speiseröhre

Ät.: Am häufigsten durch Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre bei

  1. Undichtigkeit des Mageneinganges (Cardiainsuffizienz oft mit Hiatushernie = Zwerchfellbruch)
  2. Erhöhung des intraabdominellen Drucks, z.B. bei Schwangeren
  3. Transportstörungen der Nahrung, z.B. Magenausgangsstenose, Ileus
  4. Infektionen z.B. Soorpilze

D.: ÖGD (Ösophagogastroduodenoskopie)

Th.:

  • Protonenpumpenblocker, z.B. Omeprazol, Lanzoprazol. Alternativ ggf. H2-Blocker, z.B. Ranitidin
  • Bei galligem Reflux evtl. Desoxycholsäure
  • Symptomatische Maßnahmen: Bettkopfende etwas hochstellen, nach Mahlzeiten nicht Hinlegen
  • Operative Maßnahmen: Heute meist laparoskopische Verengung des Mageneinganges.

Kompl. bei Säure-Reflux:

  • Barret-Metaplasie, Barret-Karzinom
  • Mikroaspirationen -> Asthmaanfälle
  • Karies, wenn Magensäure nachts bis in die Mundhöhle gelangt

Laryngopharyngealer Reflux (LPR)[Bearbeiten]

D.: 24h-Bi-Level-Monitoring

Ösophagusstenose[Bearbeiten]

Th.: selbstexpandierende Stents

Zenker-Divertikel[Bearbeiten]

Pulsionsdivertikel an der Rückseite des Pharynxs (Kilian- Dreieck)

Ep.: Seltenes Krankheitsbild

S.: Mundgeruch, Dysphagie, Regurgitation

Diag: Einfach im Röntgenbreischluck erkennbar

Ösophaguskarzinom[Bearbeiten]

Ep.: Selten

Ät.: Tritt meist bei Rauchern und/oder Alkoholikern auf (In der Rauch und Schluckstraße gelegen)

S.:Schluckstörungen, Abmagerung

D.:ÖGD

Th: Resektion der Speiseröhre und Magenhochzug, Radiochemotherapie, Stent, PEG vor Betrahlung (Schwellung!) und als palliative Maßnahme.

Ösophagusvarizen[Bearbeiten]

Ät.: Portale Hypertension

Th.: Ligatur, Unterspritzung, Therapie der portalen Hypertension (z.B. Beta-Blocker, Leber-Tx).

Kompl.: Lebensbedrohliche Blutung





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