HNO-Heilkunde: Mundhöhle und Speicheldrüsen

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Mundhöhle[Bearbeiten]

Zahnfleischgranulom (Epulis)[Bearbeiten]

Th.: operative Entfernung

Prothesenreizfibrom[Bearbeiten]

Lok.: am harten Gaumen im Bereich der Zähne

Th.: Exzision

Leukoplakie[Bearbeiten]

Verhornungsstörung (Hyperkeratose), assoziiert mit Rauchen, Alkohol, schlechter Mundhygiene

Präkanzerose

S.: weißer, nicht abwischbarer Belag

DD: Soor, Karzinom

D.: Biopsie

Soor[Bearbeiten]

Opportunistische Infektion mit Candida albicans

Klinik: Abwischbare Beläge, die unterliegende Schleimhaut ist stark gerötet und schmerzhaft

Mundhöhlenkarzinom[Bearbeiten]

In 80% Plattenepithelkarzinom

Klinik: Vulnerable Schleimhaut, Schleimhautveränderungen

Ranula[Bearbeiten]

Etym.: (lat.) Fröschlein wegen der Ähnlichkeit zur Kehlblase bei Fröschen

Retentionszyste in einem der Ausführungsgänge der Glandula sublingualis

S.: Evtl. Schluckstörungen, Sprechsstörungen.

Th.: Resektion, Marsupialisation

Zunge[Bearbeiten]

Haarzunge[Bearbeiten]

Ät.: Hyperkeratose, Anfärbung der Papillae filiformes durch Nahrungsmittel, Tetrazykline, oft bei Intensivpatienten

Prg.: harmlos, z.T. reversibel

Zungenhämangiom[Bearbeiten]

benigner Gefäßtumor

Kompl.: Blutung, Atemwegsobstruktion

Th.: u.U. Embolisation und Teilresektion, oberflächlich Laser, watch & wait

Zungenpapillom[Bearbeiten]

Ät.: HPV

Kompl.: maligne Entartung

Th.: Laser (vorher Biospie)

Hemiatrophe Zunge[Bearbeiten]

Ät.: Parese des N. hypoglossus

Speicheldrüsen[Bearbeiten]

Akute virale Sialadenitis[Bearbeiten]

Erreger:

  • Mumps -> Parotiitis epidemica
  • CMV -> Zytomegaliesialadenitis
  • andere: Coxsackie-, ECHO-, Influenza-, Parainfluenzaviren, HIV

Akute bakterielle Sialadenitis[Bearbeiten]

Ät.:

  • Marantische Parotitis bei reduziertem AZ und reduziertem Speichelfluß
  • Obstruktive Sialadenitis, meist Glandula submandibularis bei Speichelstein(en)
  • akute postoperative Parotitis (reduzierter Speichelfluß)

S.: Druckdolenz, Kieferklemme, Kopfschonhaltung, Eiterentleerung aus dem Ausführgang, Rötung und Überwärmung der Haut

Th.: Antibiose hochdosiert i.v., Analgetika, ggf. Abszesspaltung (Cave: N. facialis)

Chronische Sialoadenitis[Bearbeiten]

Chronische Parotitis[Bearbeiten]

Ät.: Chronifizierung einer akuten Entzündung, Sialolithiasis, Strahlenadenitis

S.: Parotis diffus oder nodulär vergrößert, nur gering dolent, pathologisches Sekret

D.: Sialographie: Gangektasien und -strikturen, ggf. Steine; Biopsie bei Tumorverdacht

DD.: Tumor

Th.: Sialogoga, evtl. Wärmebehandlung, Parotidektomie

Sjögren-Syndrom[Bearbeiten]

Ep.: v.a. Frauen betroffen

Ät.: Auto-Ak gegen Speichelgangepithel, assoziiert mit anderen rheumatischen Erkrankungen

S.: beidseitige Parotisschwellung, später Atrophie, Versiegen der Speichelproduktion (Sicca-Syndrom)

Th.: Immunsupressiva, Sialogoga, künstlicher Speichel

Heerfordt-Syndrom[Bearbeiten]

Variante der Sarkoidose

S.: Fieber, Uveitis, Parotisschwellung, ggf. auch Lymphknotenschwellung, neurologische Erkrankungen, Erythema nodosum

Chronische Entzündung der Gl. submandibularis[Bearbeiten]

Ät.: Speichelsteine (Ursache und Folge)

S.: Submandibularis vergrößert und verhärtet, evtl. druckdolent, pathologisches Sekret

SF.: Küttner-Tumor - chronische, sklerosierende, atrophische Sialoadenitis

D.: Ultraschall, evtl. Röntgen (Steine, es sind allerdings nicht alle Steine Röntgendicht), evtl. Sialographie (Gangektasien, -strikturen, Steine)

DD.: Tumor, Lymphknotenschwellung

Th.: Entfernung von Steinen und abwarten, operative Entfernung der Drüse

Chronische Entzündung der Sublingualdrüsen[Bearbeiten]

Ät.: Fortgeleitete Entzündungen der Zähne oder des Zahnhalteapparates

DD.: Tumor

Th.: Inzision, operative Entfernung bei peristierender Induration

Sialolithiasis[Bearbeiten]

Speichelsteine finden sich zu 80% submandibulär, zu 15% sublingual und zu 5% in der Parotis. Sie können in der Drüse oder im Ausführgang gelegen sein.

Ät.: Entzündungen, idiopathisch

S.: mehr oder weniger schmerzhafte Schwellung der Drüse bes. bei Nahrungsaufnahme, Begleitadenitis

D.: Palpation, Sonographie, evtl. Röntgen (Mundbodenübersichts-, Panoramaschichtaufnahme, allerdings sind nicht alle Steine Röntgendicht). evtl. Sialographie

Th.: Gangschlitzung mit Marsupialisation, endoskopische Entfernung mittels Körbchen, Stoßwellenlithotripsie, ggf. partielle oder totale Entfernung der Speicheldrüse (Kompl.: Verletzung des N. facialis bei Submandibulektomie).

Proph.: Sialogoga (Kaugummi kauen, saure Bonbons), ausreichend trinken

Tumoren[Bearbeiten]

Pleomorphes Adenom[Bearbeiten]

Glatter, kugeliger, gut begrenzter Tumor der Speicheldrüsen mit guter Prognose.

Ep.: Der häufigste Speicheldrüsentumor.

Kompl.: Maligne Entartung.

Th.: Resektion

Adenoidzystisches Karzinom[Bearbeiten]

maligne

SF: Eisbergtumor[Bearbeiten]

Parapharyngeale Manifestation eines Parotistumors.




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