HNO-Heilkunde: Halsweichteile und äußere Haut
Fehlbildungen
[Bearbeiten]Mediane Halszyste
[Bearbeiten]Ät.: Reste des Ductus thyreoglossus
Klinik: Kommt als Schwellung unterhalb des Isthmus der SD hervor
DD: SD-Karzinom
TH: Operativ wenn störend.
Laterale Halszyste/-fistel
[Bearbeiten]Ät.: Überbleibsel der 2. Kiementasche (Sinus cervicalis), immer am Vorderrand des M. sternocleidomastoideus, der Fistelgang verläuft durch die Carotis-Gabel.
Th.: Operative Entfernung bei Symptomatik
Struma
[Bearbeiten]Entzündungen
[Bearbeiten]Lymphadenitis colli
[Bearbeiten]Häufige Diagnose, da im Bereich des oberen Aerodigestivtraktes ständig Erreger eindringen und auch kleine Veränderungen am Hals gut tastbar sind.
S.: Tastbare, meist dauer- oder druckschmerzhafte Lymphknoten (normalerweise sind Lymphknoten weder tastbar noch sonographisch darstellbar). Evtl. weitere Symptome, die diagnostisch hilfreich sein können (Zahnschmerzen, Ohrschmerzen, Halsschmerzen, Speicheldrüsenschwellung, Fieber)
Einteilung:
- akut < 4 Wochen
- chronisch > 4 Wochen
Akute Lymphadenitis colli
[Bearbeiten]Ät.: viral (EBV, CMV, HIV, Röteln), bakteriell (Tbc und atypische Mykobakterien, Bartonella henselae, Staphylokokken, Streptokokken...), selten Pilze oder Parasiten (Toxoplasma gondii), Fremdkörperreaktionen, autoimmunologische Prozesse (Sarkoidose), idiopathisch
- Auftreten oft reaktiv bei Infekten des oberen Mundnasenrachenraumes
- Mononukleose (EBV) - Tonsillitis plus schmerzhafte zervikale Lymphknotenschwellung
- HIV Stadium I - Generalisierte Lymphadenopathie, Exanthem, Allgemeinsymptome wie bei grippalem Infekt
D.: Sonographie, Herdsuche
Chronische Lymphadenitis colli
[Bearbeiten]Ät.: Erreger, zahlreiche Pharmaka
DD: Maligne Erkrankung (Lymphom, Metastase), Aktinomykose, Rosai-Dorfman-Syndrom (Hämophagozytische Sinushistiozytose), Castleman-Lymphom (angiofollikuläre Lymphknotenhyperplasie), Kawasaki-Syndrom
D.: Anamnese (Wachstumsgeschwindigkeit der Schwellung, Rauchen, B-Symptome, Beruf, Ernährungsgewohnheiten, Haustiere, Fernreisen), Inspektion und Palpation, HNO-Untersuchung, probatorischer Therapieversuch mit Antibiotika (Befundkontrolle obligat!), Serologie, Erregernachweis und Histologie (Totalexstirpation eines repräsentativen Lymphknotens)
Halsabszess
[Bearbeiten]Notfall!
Halsphlegmone
[Bearbeiten]Lebensbedrohlich wegen drohender Ausbreitung ins Mediastinum
Tumore
[Bearbeiten]Lymphogene Metastasen
[Bearbeiten]Th.: Selektive Neckdissection (6 Regionen)
Lymphome
[Bearbeiten]Hämangiom
[Bearbeiten]Oft im Kindesalter, kosmetischer Notfall bei überproportionalem Wachstum
Paragangliom
[Bearbeiten]Tumor des Glomus caroticum.
CT: Die Bifurkation spreizende Raumforderung zwischen A. carotis und V. jugularis interna
Auch im Ohr möglich mit typisch pulssynchronen Ohrgeräuschen
Th.: interventionell (Radiotherapie, Thrombosierung mit Spirale)
Hauttumoren
[Bearbeiten]- Basaliom
- Spinaliom
- Melanom
u.a.m.