Babybuch: Künstliche Säuglingsnahrung

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Verschiedene Sorten der Milchnahrungen[Bearbeiten]

PRE-Nahrung (Säuglingsanfangsnahrung)
Enthält als alleinige Kohlehydratquelle Laktose (Milchzucker) und ist in der Menge und Beschaffenheit des Eiweißes von allen Nahrungen der Muttermilch am besten angenähert (adaptiert). Deshalb eignet sie sich auch zum Zufüttern gestillter Säuglinge (hier aber vorher den Arzt befragen).
Sie darf deswegen auch als einzige Milchnahrung nach Bedarf/Verlangen, immer wenn der Säugling Hunger oder Durst hat, gefüttert werden. Geeignet ist sie bis ins Kleinkindalter, wenn langsam auf Kuhmilch umgestellt werden kann.
1er Dauermilch
Ist (wie schon der Name sagt) für die gesamte Zeit aufgrund der Nährstoffzusammensetzung geeignet. Im Unterschied zur Pre-Nahrung ist hier das Eiweiß nur noch teiladaptiert). Enthalten sind hier auch schon andere Kohlehydratquellen als Milchzucker (z.B. Maltodexrin - Malzzucker) und Stärke, damit die Milch länger im Magen verweilt und den Säugling länger sättigt. Aus diesem Grund sollte man sich an die Mengenangaben halten.
2er Folgemilch
Sollte (wie jede Folgemilch) nur als Teil einer Mischkost (zusammen mit Beikost) gefüttert werden. Als alleinige Milchnahrung ist sie nicht ausreichend! Sie enthält im Vergleich zur 1er-Nahrung noch mehr Stärke und das Eiweiß ist nicht mehr adaptiert. Ebenso sind in einigen Sorten Vanille und künstliche Aromen enthalten.
Ernährungsphysiologisch gesehen ist sie nicht erforderlich.
3er Folgemilch, Junior- oder Kindermilchnahrung
Ist in einer Vielzahl von Abwandlungen im Handel und somit lässt sich nicht pauschal zusammenzufassen, aus welchen Inhaltsstoffen sie besteht.
Sie enthalten in fast allen Fällen (künstliche) Aromen, die die Milch nach Vanille, Banane, Apfel oder Orange schmecken lassen, außerdem teilweise chemische Zusätze. Ebenso wird Kristallzucker beigemengt. Diese Zusätze sind in der Regel nicht nötig und gewöhnen das Kind nur zusätzlich an einen süßen Geschmack. Der Gehalt der Stärke ist hier am höchsten und macht die Milch besonders dickflüssig (teilweise auch durch die enthaltenen Getreideflocken). Ernährungsphysiologisch ist diese Milch ebenfalls nicht erforderlich.


Welche Anfangsmilch ist die Beste? Diese Frage kann man pauschal nicht beantworten. Fakt ist jedoch, dass es Unterschiede bei den Zuaten, der Herstellung und der Beimischung von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Zutaten gibt. Aufgrund dieser Unterschiede reagieren Babys auf jede Anfangsmilch anders. Manchmal bekommt das Baby Blähungen, Verstopfung oder hat sehr viel Stuhlgang bis hin zu Durchfall. Durch die richtige Auswahl der Anfangsmilch kann das Verdauungssystem des Babys unterstützt werden. Es ist jedoch nicht möglich, allgemein gültige Empfehlungen zu den einzelnen Nahrungen zu geben. Gerne stehen ich Ihnen bei der Auswahl der richtigen Milch für Ihr Baby zu Seite. Sollte Ihr Baby eine Anfagsmilch erhalten und „Verdauungsprobleme“ haben, so können Sie mir diese gerne Schreiben, ich werde Ihnen dann die bestmögliche Nahrung empfehlen. http://www.babytipps24.de


Anfangsmilch Pre oder Anfangsmilch 1? Anfangsnahrung Pre enthält wie Muttermilch als Kohlehydrat nur Milchzucker (Laktose), der Eiweißgehalt ist in Menge und Qualität dem der Muttermilch angenähert und kann nach Bedarf gefüttert werden ohne dass die Gefahr der Überernährung besteht. Anfangsmilch Pre ist für Säuglinge, die nicht gestillt werden, in den ersten Monaten die beste Wahl. Auch zur Ergänzung zur Muttermilch ist eine Anfangsmilch Pre am besten geeignet. Anfangsnahrung 1 ist sämiger und enthält neben Milchzucker auch Stärke. Hier sollten die Trinkmengen eingehalten werden, um eine Überfütterung zu vermeiden. Eine 1er Nahrung kann sinvoll sein, wenn das Baby über einen Zeitraum von mehr als 2 Wochen mehr als 1000 ml Anfangmilch pre trinken möchte. Zu empfehlen ist eine 1er Nahrung, wenn Familien im Chaos versinken und etwas Struktur im Alltag von Vorteil ist.


Abzuraten ist von Folgenahrung 2, Folgenahrung 3 und Kleinkindermilch. Folgenahrung wird von der Industrie sehr umworben, da diese die Gewinspanne erhöht. Folgenahrungen enthalten häufig (billigen) Zucker bzw. Zuckerstoffe und sind oft zu Eiweißreich. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung hält eine Umstellung auf Folgemilch ebenfalls für überflüssig.

Abkürzungen[Bearbeiten]

GOS / FOS Sind prebiotische Ballaststoffe. Diese unverdaulichen Ballststoffe sollen der Darmflora als Grundlage für eine gute Entwicklung dienen. Bei Kindern, die zu Verstopfung neigen, kann diese Nahrung hilfreich sein. GOS/FOS wurde von Milupa patentiert und ist nur in Aptamil und Milumil enthalten.

HA Hypoallergene Nahrung ist mit HA gekennzeichnet und wird für Familien empfohlen, in denen mind. ein Elternteil an Heuschnupfen erkrankt ist. Bei den HA-Nahrungen gibt es eine Unterteilung in HA Pre, HA 1 und HA Folgemilch. Hier gilt die gleiche Empfehlungen wie bei „normaler Säuglingsnahrung“, so lange wie möglich Pre-Nahrung zu verwenden. Zur Vorbeugung sollte HA-Nahrung bis zum 6. Lebensmonat gefüttert werden. Sie eignet sich nicht zur Behandlung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

LCP und LC-PUFA LCP und LC-PUFA sind langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie auch in der Muttermilch enthalten sind. Sie werden jedoch aus tierischen Ölen wie Eiöl und Fischöl gewonnen.

OPTI-PRO Spezielle patentierte Aminosäuren, die es ermöglichen, den Eiweißgehalt der Säuglingsnahrung zu reduzieren und der Muttermilch anzupassen. Nur in Beba enthalten.

Probiotik, probiotisch BL, bifidus b, Plus, Wohlfühl Plus Probiotische Milchnahrungen enthalten Bifidusbakterien oder Lactobazillen (nur bei Hipp PLUS), die angeblich für die Darmgesundheit wichtig sind. Bei gestillten Säuglingen entwickelt sich die Darmflora mit Bifidusbakterien ganz von alleine. Denn Muttermilch enthält Stoffe, die das Wachstum dieser “gesunden Bakterien” fördern. Daher erkranken gestillte Säuglinge weniger an Darminfektionen. Ob Probiotische Milchnahrungen tatsächlich die Darmgesundheit unterstützt ist derzeit nicht bewiesen. Auch gibt es einige Babys die gerade diese Nahrung nicht vertragen und mit Blähungen und sehr weichem Stuhlgang reagieren. Die deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendärzte e.V. empfiehlt: “Herzkranke Säuglinge, Säuglinge mit geschwächtem Immunsystem und Frühgeborene sollten nicht mit einer probiotisch angereicherten Säuglingsnahrung ernährt werden.”