Die medizinische Dissertation: Abgeben
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Eine gründliche Überarbeitung des Textes ist wichtig und sinnvoll. Trotzdem sollte man in der Endphase bewusst anstreben, die Arbeit zum Abschluss zu bringen, und die Abgabe der Arbeit nicht durch überflüssige Überarbeitungen hinauszögern (etwa aus Angst vor einer Beurteilung oder aufgrund von überhöhten Ansprüchen an sich selbst). Keine Arbeit ist perfekt, Fehler können trotz noch so intensiver Überarbeitung übersehen werden und es finden sich immer Formulierungen, die sich verbessern ließen. Irgendwann gilt es, sich von seinen eigenen hohen Ansprüchen zu distanzieren, sich einzugestehen, dass man kein Übermensch ist – und die Arbeit abzugeben.
Die Doktorarbeit sollte möglichst vor Aufnahme der beruflichen Tätigkeit abgeschlossen sein, da einem nach einem anstrengenden Arbeitstag meist Zeit und Kraft für die Dissertation fehlen, was die Abgabe sehr lange hinauszögern kann – im Zweifel ist es meist besser, einige Monate länger zu studieren (und ggf. ein zusätzliches Semester anhängen) und dafür die Doktorarbeit vollständig abzuschließen.
Im klassischen rhetorischen Schema, das sich auf mündliche Reden bezieht, würden anschließend die Phasen 5 (Sich den Redetext einprägen) und 6 (Vortrag der Rede) folgen. Bei den Doktorarbeiten, deren Erstellung ja mit der Abgabe des Textes abgeschlossen ist, entfallen diese Schritte.