Gitarre: Picking-Basis-Pattern

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Ein typisches Merkmal vom Folk-Picking ist der stets gleichbleibende Wechselbass mit dem Daumen (1. Takt im Bild). Den Wechselbass sollte man schon bei den einfachen Zupfmustern gelernt haben. Auch beim 3-Finger-Picking wird der Wechselbass durchgehend mit dem Daumen gespielt. Der Unterschied zu den "einfachen" Zupfmustern, die wir bisher gelernt haben, ist die Geschwindigkeit, mit welcher der Wechselbass gespielt wird. Auf jede Viertel-Note spielt der Daumen eine Bassnote. Diesen ersten Takt sollte man so lange üben, bis dieses ohne Probleme gelingt. (10 mal sollte der Takt mindestens hintereinander fehlerfrei gespielt werden). Diesen Wechselbass sollte man auch bei allen folgenden Pattern (= Muster) immer vorher nochmal auffrischen.

Für die nächste Übung brauchen wir praktisch gesehen nur den D-Dur-Akkord.

Vorübungen

"Basis-Pattern" ist kein offizieller Begriff. Er wurde nur deshalb so genannt, da sich aus diesem die noch folgenden Pattern ableiten.

Wie wir bei dem Fingersatz sehen können, spielt beim 3-Finger-Picking der Ringfinger nicht mit. Zeigefinger und Mittelfinger spielen einen sogenannten Wechselschlag, der besonders in der klassischen Gitarrenliteratur verwendet wird, um Melodien zu spielen. Später im Melodie-Picking-Workschop werden wir auch Melodien in das Picking-Pattern integrieren.

Die beiden Finger sollen regelrecht "laufen". Daher ist auch der zweite Takt lange genug zu üben. (Richtwert: 15 Mal fehlerfrei).

Bei dem 3-Finger-Picking bleibt der Zeigefinger vorerst immer auf der H-Saite und der Mittelfinger auf der hohen E-Saite. Später einmal wandern die Finger je nach Melodieverlauf die Melodie-Saiten rauf oder runter.


Wir zählen bei den Picking-Mustern - genau wie bei den Schlagmustern - immer gleichmäßig "1 und 2 und 3 und 4 und". Dabei werden die Zähl-Zeiten "1 +" und "2 +" sowie "3 +" als auch "4 +" jeweils als eine Einheit betrachten. Man darf eine Zeit lang nur Daumen-Zeigefinger und dann eine Zeit lang Daumen-Ringfinger üben, bevor man beide hintereinander setzt.

Jetzt ist aber Disziplin erforderlich. Jedes Mal, wenn der Daumen den tiefen Basston anschlägt, muss der Zeigefinger folgen. Danach darf man (beim ersten Üben) eine kurze Pause einlegen. Wenn aber der etwas höhere Basston erfolgt, dann muss der Mittelfinger erfolgen. Daher ist der 3. Takt 50 Mal und öfter zu üben. Der Zeigefinger muss immer auf der H-Saite bleiben, und der Mittelfinger muss immer auf der hohen E-Saite bleiben. Dieses erfordert für Ungeübte am Anfang etwas an Konzentration, und Disziplin, der man auch nicht ausweichen darf. Hier darf man sich keine Unsauberkeiten erlauben.

Ziel ist es, dass ein gleichmäßiges Zupfmuster entsteht, das sich durch nichts unterbrechen lässt. Am Anfang mag es einem steif wie ein Uhrwerk vorkommen, aber wenn es einmal richtig läuft, dann fließt das Zupfmuster nur so vor sich hin.

Man zählt immer
" 1+ 2+ | 3+ 4" gleichmäßig wie ein Urwerk.
bzw.
Daumen-Zeige; Daumen-Mittel; | Daumen-Zeige; Daumen-Mittel;
bzw.
o-ben; un-ten; | o-ben; un-ten;

Gaaaaaaaaaannnnnnnnnnzzzzzzzz langsam anfangen,

und laaaannnnngggggggssssaaaaammmmmm schneller werden.


eine einfache Basis-Picking-Etüde[Bearbeiten]

Als Übung habe ich eine sehr einfache Etüde ( = Übungsstück).


\version "2.20.0"
\header {
  title="Basis-Pattern-Etüde"
  encoder="mjchael"
}
%Diskant- bzw. Melodiesaiten
Diskant ={
  \tempo 4 = 160
  \time 4/4
  \key d \major
  \repeat unfold 4 { d8 d' a fis' d d' a fis' |} % 1-4 D
  \break
  \repeat volta 2 {
    \set minimumFret = #7
    \repeat unfold 2 { d8 g' d' b' d g' d' b' |} % 5-6 D/G
    \set minimumFret = #5
    \repeat unfold 2 { d8 f' c' a' d f' c' a' |} % 7-8 D/F
    \break
    \set minimumFret = #3
    \repeat unfold 2 { d8 es' bes g' d es' bes g' |} % 9-10 D/Eb
    \set minimumFret = #0
    \repeat unfold 2 { d8 d' a fis' d d' a fis' |} % 11-12 D
  }
  d1 \bar "|." | % 13
}

%Basssaiten, die hier nur mit dem Daumen gespielt werden.
Bass = {
  \tempo 4 = 160
  \time 4/4
  \key d \major
  \repeat unfold 4 { d4 a d a |} % 1-4 D
  \repeat volta 2 {
    \set minimumFret = #7
    \repeat unfold 2 { d4 d' d d' |} % 5-6 D/G
    \set minimumFret = #5
    \repeat unfold 2 { d4 c' d c' |} % 7-8 D/F
    \set minimumFret = #3
    \repeat unfold 2 { d4 bes d bes |} % 9-10 D/Eb
    \set minimumFret = #0
    \repeat unfold 2 { d4 a d a |} % 11-12 D
  }
  s1 \bar "|." | % 13
}
% Layout- bzw. Bildausgabe
\score {
  <<
    \new ChordNames {
      \chordmode {
        d1 s1 s1 s1 g:/d s1 f:/d s1 es:/d s1 d
      }
    }
    {
      %Noten
      \new Staff <<
        \tempo 4 = 160
        %Tempo ausblenden
        \set Score.tempoHideNote = ##t
        \time 4/4
        \key d \major
        \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
        \clef "G_8"
        % Noten im Diskant
        \Diskant
        \\
        % Noten im Bass - beachte: Wiederholungszeichen ist für Midi notwendig!
        \Bass
      >>
    }
    % Tabulatur
    \new TabStaff {
      \tabFullNotation
      <<
        % Tabulatur im Diskant
        \Diskant
        \\
        % Tabulatur im Bass
        \Bass
      >>
    }
  >>
  \layout {}
}
% Midiausgabe mit Wiederholungen, ohne Akkorde
\score {
  <<
    \unfoldRepeats {
      \new Staff <<
        \tempo 4 = 160
        \time 4/4
        \key d \major
        \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
        \clef "G_8"
        \Diskant
        \\
        \Bass
      >>
    }
  >>
  \midi {}
}
% unterdrückt im raw="!"-Modus das DinA4-Format.
\paper {
  indent=0\mm
  % DinA4 0 210mm - 10mm Rand - 20mm Lochrand = 180mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}
Das erste Hörbeispiel bezieht sich auf die angezeigte Tabulatur. Die zweite bezieht sich auf den PDF-Ausdruck. Er enthält auch die Vorübungen.

(info)

Basis-Picking-Etude.pdf (info)


Die Tabulatur mag etwas kurios aussehen, doch man macht eigentlich nichts anderes, als den D-Dur-Akkord in den 7. Bund zu schieben. Als Hilfe gibt es auf den meisten Gitarren auf dem 7., 5. und 3. Bund eine Kennzeichnung. Auf dem 7. Bund spielt man das Basispattern genau zwei Takte lang. Dann schiebt man den D-Dur-Akkord einfach zwei Bünde zurück und spielt wieder 2 Takte. Dann noch 2 zurück in den 3. Bund genau dasselbe, bis man dann im 2. Bund (nur einen zurück) wieder auf dem D landet. Man braucht sich also kaum um den Fingersatz zu kümmern.





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