Gitarre: C F und G mit Quinte im Bass

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Akkordumkehrungen[Bearbeiten]

Bestimme die Akkordtöne der Akkorde C F und G

  • Der C-Dur-Akkord besteht aus den Tönen C E G
  • Der F-Dur-Akkord besteht aus den Tönen F A C
  • Der G-Dur-Akkord besteht aus den Tönen G H D
C-Dur in Grundform; 1.Umkehrung mit E im Bass; 2. Umkehrung mit G im Bass

Üblicherweise geht man davon aus, dass der Grundton des Akkordes auch im Bass liegt. Doch das muss nicht immer so sein. Ebenso läßt sich die Terz oder die Quinte in den Bass legen. Wenn ein anderer Akkordton als der Grundton in den Bass kommt, nennt man das eine Akkord-Umkehrung. Sehr oft muss man dazu noch nicht einmal den Fingersatz ändern. Du nimmst einfach die nächsthöhere oder -tiefere Saite. Der veränderte Basston wird nach einem Schrägstrich (engl. Slash) an den Akkord angefügt. Die Akkordformen hast du schon beim Wechselbass kennengelernt. Doch beim Wechselbass wurde zuerst mit dem Grundton angefangen, und es ist unüblich, den Slash-Akkord, der in der zweiten Takthälfte auftaucht, extra zu bezeichnen.

mit Wechselbass

\version "2.20.0"
\header {
  % title="4/4-Takt"
  encoder="mjchael"
}
%Diskant- bzw. Melodiesaiten
Diskant = {
  r4 < g c' e'> r4 < g c' e'> | % C /B
  r4 < a c' e'> r4 < a c' e'> | % Am
  r4 < a c' f'> r4 < a c' f'> | % F
  r4 < g b  g'> r4 < g b  g'> | % G
  \mark "4x"
}
%Basssaiten, die hier nur mit dem Daumen gespielt werden.
Bass = {
  c2 b, a, e f a, g, b, 
}
% Layout- bzw. Bildausgabe
\score {
  <<
    \new ChordNames {
      \chordmode {
        c2 c:/b  a:m a:m/e 
        f f:/a g g:/b
      }
    }
    {
      %Noten
      \new Staff  <<
        \tempo 4 = 120
        %Tempo ausblenden
        \set Score.tempoHideNote = ##t
        \time 4/4
        \key c \major
        \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
        \clef "G_8" \repeat volta 4
        % Noten im Diskant
        \Diskant
        \\
        % Noten im Bass - beachte: Wiederholungszeichen ist für Midi notwendig!
        \repeat volta 4
        \Bass
      >>
    }
    % Tabulatur
    \new TabStaff {
      % 2x Notenhälse bei ½ Noten verwirren.
      % \tabFullNotation 
      \repeat volta 4
      <<
        % Tabulatur im Diskant
        \Diskant
        \\
        % Tabulatur im Bass
        \Bass
      >>
    }
  >>
  \layout {}
}
% Midiausgabe mit Wiederholungen, ohne Akkorde
\score {
  <<
    \unfoldRepeats {
      \new Staff  <<
        \tempo 4 = 120
        \time 4/4
        \key c \major
        \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
        \clef "G_8" \repeat volta 4
        \Diskant
        \\
        \repeat volta 4
        \Bass
      >>
    }
  >>
  \midi {}
}
% unterdrückt im raw="!"-Modus das DinA4-Format.
\paper {
  indent=0\mm
  % Breite
  line-width=100\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

In dem Beispiel muss man eigentlich nur den Slash-Akkord C/H bezeichnen, denn der Ton H gehört nicht zum C-Dur-Akkord. Er ist ein akkordfremder Ton, und es handelt sich hier nicht um eine Akkord-Umkehrung. Bei den übrigen Akkorden muss man diesen nicht unbedingt bezeichnen, da die veränderten (Wechsel-)Bässe alles Akkordtöne sind. Allerdings schadet es auch nichts.

mit Wechselbass

\version "2.20.0"
\header {
  % title="4/4-Takt"
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}
%Diskant- bzw. Melodiesaiten
Diskant = {
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  r4 < a c' e'> r4 < a c' e'> | % Am
  r4 < a c' f'> r4 < a c' f'> | % F
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}
%Basssaiten, die hier nur mit dem Daumen gespielt werden.
Bass = {
  c2 b, a, e f a, g, b, 
}
% Layout- bzw. Bildausgabe
\score {
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        % Noten im Diskant
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        % Noten im Bass - beachte: Wiederholungszeichen ist für Midi notwendig!
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        \Bass
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    % Tabulatur
    \new TabStaff {
      % 2x Notenhälse bei ½ Noten verwirren.
      % \tabFullNotation 
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        \Diskant
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Prüfe in Zukunft immer nach, ob ein Basston gleichzeitig ein Akkordton ist, oder ob ein akkordfremder Ton hinzugekommen ist. Slash-Akkorde mit Akkordtönen im Bass und einfache Grund-Akkorde können viel leichter gegeneinander ausgetauscht werden als Slash-Akkorde mit akkordfremden Tönen. Akkordfremde Basstöne werden häufig für Tonleitern oder kleinere Tonfolgen im Bass benötigt, wie du sie schon von den Bassläufen her kennengelernt hast. Du erinnerst dich hoffentlich noch daran, wie man mit den Basstönen richtige kleine Melodien nachzeichnen kann.

Grifftechnisch ist erst einmal nichts Neues mit hinzugekommen.

Bei den 7er-Akkorden hast du gesehen, dass sich ein bestimmter Akkordton auf verschiedenen Saiten darstellen lässt. Dazu ist oftmals ein veränderter Fingersatz nötig. Bei den beiden folgenden Akkorden verlegen wir die Quinte des Akkordes in den Bass. Die Quinte ist der fünfte Ton einer Tonleiter vom Grundton aus gezählt. Die Quinte von C ist ein G (C D E F G), die Quinte von F ist ein C (F G A H C). Du weißt, wo man das C und das G auf den Bass-Saiten findet. Nun musst du dir nur überlegen, mit welchem Finger du diesen Ton greifst.

Beim C/G als auch bei dem F/C kannst du die Quinte mit dem Ringfinger greifen.

Mit diesem Fingersatz hat man schon fast einen Barré-Akkord über alle Saiten. Doch diese Variante ist weniger anstrengend. Man könnte diese Lektion auch als Vorübung für Barrés ansehen, solltest du das Balladendiplom vor dem Rockdiplom machen. Da die Version F/C leichter als das Barré-F ist, wundert es nicht, dass einige Spieler mit der etwas einfacheren Variante ihre Finger vom Barré-Spielen entspannen. Dieser Griff dient allerdings nicht nur zur Vereinfachung von Barré-Griffen. Mit dieser Griffweise sind einige Hammering- und Pull-Off-Techniken möglich, die man mit einem Barré unmöglich wären, weil der Barré-Zeigefinger schlicht die leeren Saiten blockiert.

Ein netter Effekt ist, dass man den F/C problemlos um zwei Bünde weiter schieben kann und dann einen G/D erhält. (Den Basston D im fünften Bund kennst du vom Stimmen der Bünde.)

Hüpfender Ringfinger[Bearbeiten]

Wenn du ein Zupfmuster mit Wechselbass hast, versuche auch mal mit dem Ringfinger hin und her zu springen. Je nach dem, was für Akkorde folgen, ist es vielleicht ganz angenehm, wenn der kleine Finger frei ist.

Beispiel

C/G = C-Dur Akkord mit G als Basston.

Zupfmuster mit Wechselbass
    Zupfmuster             Tabulatur
  C       C/G             C      C/G
  1 + 2 + 3 + 4 +         1 + 2 + 3 + 4 +   
|-------R-------R-|     |-------0-------0-|R
|-----M-------M---|     |-----1-------1---|M
|---Z-------Z-----|     |---0-------0-----|Z
|-----------------|     |-----------------|
|-D---------------|     |-3---------------|D
|---------D-------|     |---------3-------|D
Fingersatz für die Griffe
  C-Dur                 C/G         C/G-Alternative
E |---|---|---|   E |---|---|---|   E |---|---|---|
H |-Z-|---|---|   H |-Z-|---|---|   H |-Z-|---|---| 
G |---|---|---|   G |---|---|---|   G |---|---|---|  
D |---|-M-|---|   D |---|-M-|---|   D |---|-M-|---| 
A |---|---|-R-|   A x---|---|---|   A |---|---|-K-|  
E |---|---|---|   E |---|---|-R-|   E |---|---|-R-| 

Wenn du noch keine Barré-Akkorde kannst, dann sind die hier gezeigten Akkorde mit einer Terz im Bass eine sehr gute Vorübung dafür. Die Fingerstellung des Mittel- Ring- und des kleinen Fingers entspricht genau der Stellung, die man später bei den Barré-Akkorden braucht.

Fingersatz für die Griffe
 C/G-Alternative    F-Dur (Barré)      H-Moll (Barré)
E |---|---|---|   E |-Z-|---|---|   E |---|-Z-|---|---|
H |-Z-|---|---|   H |-Z-|---|---|   H |---|-Z-|-M-|---|
G |---|---|---|   G |-Z-|-M-|---|   G |---|-Z-|---|-K-|
D |---|-M-|---|   D |-Z-|---|-K-|   D |---|-Z-|---|-R-| 
A |---|---|-K-|   A |-Z-|---|-R-|   A |---|-Z-|---|---|
E |---|---|-R-|   E |-Z-|---|---|   E |---|---|---|---|

Liedbeispiel[Bearbeiten]

Ein schönes Übungsbeispiel, zu welchem vor allem der Wechselbass mit dem G im Bass passt, ist

The Boxer (auszugsweise)
[C] I am [C/G] ... [C] ... [C/G] ... [C] ... [C/G] ... [Am] ...
I have [G] ... [G] ... [F] ... [G] ... [C] promis- [C/G] es. [C] - [C/G] - [C] - [C/G]
All [C] lies [C/G] and [Am] jests, ... [G] ... [F] ... [F] ... [C]...
m m [G] m m m m m [F] m m [G] m m. [C] - [C/G] - [C] - [C/G]

Beim C - C/G verfahrt ihr wie beschrieben, bei allen anderen Akkorden beginnt ihr immer mit dem Basston (Grundton) und wechselt dann beim Wechselbass zur nächsttieferen Saite. Sollte diese wie beim F-Dur oder beim D-Dur zu tief liegen, dann nehmt ihr statt dessen einfach die nächsthöhere Saite. Solltet ihr aber beim F zweimal dieselbe Bass-Saite anzupfen, wird das auch keinen stören.

Wenn der Akkord innerhalb des Taktes gewechselt werden muss, dann nimmt man fast immer den Basston (Grundton). (vgl.: letzte Zeile, beim "m m m (F) m m (G) m m" )

Versuche den Wechselbass mal mit folgenden Liedern aus

To-Do:

Übungsbeispiele finden eine Lektion für D/F# erstellen