Gitarre: vier Siebener auf einen Streich
Vier Siebener auf einen Streich
[Bearbeiten]Ein paar 7er-Akkorde haben wir schon kennengelernt.
Die nächsten 7er Akkorde, die hier gelernt werden, sind auf keinen Fall schwerer zu greifen als die schon gelernten. Trotzdem wurde mit diesen Akkorden noch ein wenig gewartet, bis man auch die Tonleiter beherrscht, damit man nicht nur die Akkorde selbst kennt, sondern auch weiß, warum die Akkorde so gegriffen werden. Daneben kann man alle vier Akkorde gleich in einer einzigen Unterrichtslektion (auf einen Streich) lernen.
Vorab ein wenig Theorie
[Bearbeiten]Ein einfacher Dur- oder ein Moll-Akkord besteht nur aus drei Tönen. Grundton + Terz + Quinte. Das sind drei Töne einer Tonleiter. Der Grundton ist immer der erste Ton, die Terz ist der dritte Nachbar und die Quinte ist der fünfte Nachbar von dem Grundton aus.
- Wir erinnern uns
- Die Töne einer Tonleiter werden nach den ersten sieben Buchstaben des Alphabetes benannt.
- A B C D E F G
- Wenn höhere Töne gebraucht werden, fängt man einfach wieder von vorne an.
- A B C D E F G A B C D E F G A B C D E F G
- In deutschsprachigen Ländern gibt es die Eigenart, dass man den Ton B mit H bezeichnet.
- A H C D E F G A H C D E F G A H C D E F G
- Um den Einstieg zu erleichtern, nutzen wir hier die englische Notation.
- Dass es zwischen den meisten der 7 Stammtöne noch einen weiteren so genannten Halbtonschritt gibt, den man immer überspringt, soll uns im Augenblick nicht weiter interessieren.
- Wenn bei einem Akkord mehrere Töne den gleichen Namen haben, aber nur um ein oder zwei Oktaven auseinander sind, dann braucht man nur einen davon zu betrachten.
- z.B. Der Akkord G-Dur besteht bei einem vollen Anschlag über alle Saiten aus den Tönen G + H + D + G + H + G (Das sind alle 6 Töne von der tiefen oberen E-Saite bis zu der hohen unteren E-Saite)
- Der Ton G kommt also insgesamt drei mal vor, der Ton H kommt zweimal vor und das D nur einmal.
- Für den Akkordaufbau werden aber nur drei Töne betrachtet: G + H + D.
- Der Grundton ist normalerweise der tiefste Ton. Abweichungen davon werden üblicherweise extra kenntlich gemacht.
Was ist ein 7er-Akkord
[Bearbeiten]... und wie kann man den Ton, der den 7er-Akkord ausmacht, bestimmen? Angenommen wir wollen ein A7 oder ein Am7 greifen. Dann zählen wir einfach vom Grundton "A" sieben Töne weiter.
1 2 3 4 5 6 7 A B C D E F G [1]
Durch einfaches Abzählen kommen wir darauf, dass irgendwie zu dem A-Dur bzw. zu dem A-Moll noch der Ton "G" hinzukommen muss. Und der Ton ist recht einfach gefunden. Für die beiden A-Akkorde kommt einfach die leere G-Saite mit hinzu. Dazu muss der Finger weichen, der auf dem Ton "A" liegt und die leere G-Saite verdeckt. Da wir noch ein A im Bass haben, fällt es nicht weiter auf.
Dasselbe Spiel mit E7 bzw. Em7.
1 2 3 4 5 6 7 E F G A B C D
Der siebte Ton vom Grundton E aus gezählt ist ein D. Also muss zu einem E7 bzw. zu einem Em7 noch die leere D-Saite mit erklingen.
Praktische Umsetzung
[Bearbeiten]Merke Für einen 7er-Akkord des E- und A-Types nimmt man den zweiten Finger von oben weg. |
Das war doch wirklich einfach, oder? A7, Am7, E7, Em7 einfach den mittleren Finger (bzw. der zweite von oben) weg. Das war's.
Und damit hätten wir "sieben auf einen Streich!"[2] - Ach nee, "vier 7er auf einen Streich".
Dm7
[Bearbeiten]Weil es so einfach war, lernen wir noch den Dm7. Für den Dm7 musst du ein wenig überlegen, wie der Fingersatz zustande kommt.
1 2 3 4 5 6 7 D E F G A B C
Der Ton C, der die Septime (7) ausmacht ist beim Dm7 genau da, wo der Zeigefinger beim C wäre bzw. wo er beim D7 ist.
- Tipp
Es ist vermutlich einfacher du merkst dir: Ein Dm7 ist ein kleiner F ohne Ringfinger.
Zusammenfassung
[Bearbeiten]
- ↑ Dass beim A-Dur korrekterweise eigentlich ein C#, F# und evtl. auch ein G# stehen müsste, braucht uns im Moment nicht zu interessieren, denn bei dem Ton, um den es jetzt geht, braucht man keine Vorzeichen.
- ↑ Anspielungen auf das Märchen der Gebrüder Grimm Das tapfere Schneiderlein
- ↑ Für die Profis: F#m7/b5 statt (D7)
- ↑ Für die Profis: C#m7/b5 statt A7