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Suchmaschinenmarketing: Struktur

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Die Art und Weise wie man einen Account strukturiert und ordnet ist ein entscheidender Faktor für die Möglichkeiten.

Grundstruktur

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Noch bevor man beginnt, nach allen möglichen Keywords zu suchen oder super kreative Anzeigen zu schreiben, sollte man sich eine passende Grundstruktur überlegen. Ordnung ist auch im SEM das halbe Leben. Hier hilft es, Keywords wiederzufinden und nicht doppelt anzulegen, Leistungen einzelner Segmente zu beobachten und sicherzustellen, dass man alle möglichen Bereiche abdeckt.

Webseitenstruktur
Bei tief strukturierten Angeboten (z.B. Mode, Technik) empfiehlt es sich, die Struktur der Website ins Keywording zu übernehmen. Die meist hierarchischen Bäume lassen sich in den Datenbankentabellen der Suchmaschinen (z.B. Google, Yahoo) direkt abbilden. Umfasst ein Shop drei Kategorien wie Mode, Elektro, Möbel, so sollten drei entsprechende Kampagnen angelegt werden. Dies bringt vor allem Vorteile für semimaschinelles Einpflegen, kann jedoch im "manuellen" Bereich eher behindern. Hier ist dann die eindeutige Indizierung (z.B. durch ProduktID) sinnvoller.
Art und Quelle des Traffic
  • Suchseite, Partnersuchseiten oder jeweiligen Content-Netzwerk. Suchmaschinenmarketing-Programme decken inzwischen weit mehr Traffic-Quellen ab, als nur deren reine Suchseiten (z.B. deckt Google Content, die Traffic-Empfängerseite von Google AdSense bis zu 30% ausmachen).
  • Geolokalisation, die meisten Programme erlauben eine Regionalisierung. Vor allem bei Produkten mit einem Ortsbezug, der zwar überall angefragt werden kann aber meist doch konzentrierter Nachgefragt wird ('friseur münchen'). Hier kann eine konzentrische (München, Bayern, Deutschland) oder eine selektive (München, Berlin, Hamburg) Aufteilung sinnvoll sein. Entsprechende werden Keywords Performen und 'friseur' mit einer regionale Einstellung auf München besser abschneiden als bundensweit.
  • Geschlecht oder Alter (bei Demographic Bidding)
Wobei eine Differenzierung sehr stark clustert, was einen höheren Verwaltungsaufwand, Reporting und Bidding-Schwierigkeiten nach sich ziehen kann.
Perspektive
Manche Produkte werden unterschiedlich gesucht. Die 'hose' und 'gut aussehen' sind ein schlechtes Beispiel besser wäre 'ölofen' und 'abgasnorm', zwar das gleiche Produkt, aber aus unterschiedlichen Perspektive.
Brand
Brandkeywords, also alles was mit dem eigenen Namen oder der Marke zu tun hat sollte auf jeden Fall getrennt verwaltet werde. Zum einen ist es überhaupt fraglich ob man diese schalten muss weil User eh kommen, zum anderen verzerrt diese je nach stärke das "echte" Onlineergebnis.
Meta
Keywords, die ein Angebot beschreiben, sollten auch extra verwaltet werden. Keywords die Lieferzeiten ('24h','overnight'), Zahlungsmodalitäten ('lastschrift','paypal') oder Zusatzdienste ('versandversicherung') enthalten, können am Markt unter gewissen Umständen funktionieren. Es empfiehlt sich daher, diese einzeln zu betrachten.
ID
Will man den Long Tail bis zum einzelnen Angebot (konkreten Produkt) abbilden, so kann man hier aus der oben genannten Webseitenstruktur ausbrechen und eine eigene Ordnungsstruktur eröffnen. Hier hat sich die eindeutige Identifikation (z.B. durch ProduktID) bewährt, wobei auch Worte (z.B. der Produktname) verwendet werden können. Bei der Verwendung von Identifikationsworten ist jedoch zu beachten, dass diese ein-eindeutig sein müssen, da sonst das automatische oder halbautomatische Pflegen zur Suchqual wird.
Priorisierung
Für kleine Keywordmengen, auf jeden Fall jedoch für teuere Gebote empfiehlt es sich, die Kampagne nach deren Pflegeintensität aufzuteilen. Gerade wenn kein Tool vorhanden ist, welches bei der Darstellung wichtiger Gruppen unterstützt, ist dies essentiell. Allerdings sollte die Einordnung nach Wichtigkeit nicht mit anderen Kriterien vermischt werden - wobei aber weitere Sortierungen in einer Unterstruktur (z.B. in jeder Kampagne eine Gruppe die mit '111Wichtig ' beginnt) etabliert werden können.
Angebotskatalog
Aus Produktkatalogen oder anderen Angebotsübersichten kann man automatisch eine Struktur erzeugen. So kann jede Hauptkategorie eines Produktkataloges aus der Warenwirtschaft eine Kampagne bilden und jede Subkategorie eine Adgroup. Bei größeren Mengen empfiehlt sich die maschinelle Struktur.

Ob sich weitere, kreative Ordnungsmöglichkeiten bewähren (z.B. nach Alphabet), muss individuell entschieden werden. Wichtig ist nur, dass eine logische und nicht zufällige Ordnung bewahrt wird.

Die Entscheidung, wie man eine Kampagne strukturiert, muss von an beginn im Projekt definiert sein und sollte alle Anforderungen an Gebotsoptimierung sowie Reporting erfüllen. Sicherlich sind Änderungen an der Kampagnen mit der Zeit nötig und sollten auch nicht den operativen Einsatz behindern. Bei etwaigen Änderungen muss die Auswirkung auf sämtliche Faktoren berücksichtigt werden, worunter nicht nur die reine Funktionalität von Reporting und Optimierung fällt. Insbesondere sollte intensiv abgewogen werden, ob der Eingriff einen eventuellen Verlust an Historie in der Suchmaschine und in den Reportingdaten wert ist. Gerade bei Google spielt der QualityScore eine immense Rolle und sollte nicht leichtsinnig aufgegeben werden.


Die praktikabelste Lösung dürfte die Grundstruktur der Ziel-Website sein mit zusätzlichen Gruppen für Brand- und Meta-Daten. Diese Struktur wird des Weiteren oft in die grundlegend unterschiedlichen Trafficquellen Search und Content unterteilt. Das bringt zwar den Nachteil der doppelten Pflege mit sich, jedoch können bei den meisten Programmen differenzierte Contentbids angegeben werden. Außerdem können die sehr hohen Impressions im Content die Auswertungen des Searchs erschweren und die Erfolgszahlen verschlechtern. Die Ordnung mittels externer IDs wird nur bei großen, meist semiautomatisch gepflegten Strukturbereichen (für einzelne Produktangebote und/oder sich schnell ändernde Angebote) benötigt.

Clustering

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Google bietet beispielsweise nur zwei Gruppenarten innerhalb eines Kontos an. Die Campaign und die Adgroup. Das sind erst mal nur zwei Ebenen, können aber erweitert werden. Zum einen nach oben, so werden für Obergruppen neuen Konten eröffent, zum andern nach unten in dem die unterste Gruppe (bei Google die AdGroup) in eine Verzeichnisstruktur erweitert wird. So muss man nur ein Trennzeichen festlegen (z.B.+,~,_) und dann die Hierarchie fortführen (z.B. hosen_herren_bermuda_banane).

Zum einen dient eine solche Aufteilung der Ordnung. Das erleichtert den operativen Betrieb ungemein, wenn jeder beteiligte weiss wo er was findet und wo genau neuen Element angelegt werden müssen. Aber auch SEM-Ziele sollten nicht einfach nur einem einzigen ROI Wert folgen, sondern unterschiedlich aufgeteilt sein.


Eine tiefe hierarchische Ordnung (Mode ⇨ Hosen ⇨ Freizeit ⇨ Baden ⇨ Bermuda) kann man wie gesagt vorerst nicht unterbringen

AdWords Konto
    └───────── Campaign (Mode)
                 └───────── AdGroup (Hosen)

Aber durch ein Metaclustering in den Adgroups

AdWords Konto
    └───────── Campaign: Mode
                 ├───────── AdGroup: Hemden_...
                 ├───────── AdGroup: Hosen
                 ├───────── AdGroup: Hosen_Freizeit
                 ├───────── AdGroup: Hosen_Freizeit_Baden
                 ├───────── AdGroup: Hosen_Freizeit_Baden_Bermuda
                 ├───────── AdGroup: Hosen_Freizeit_Theater
                 ├───────── AdGroup: Hosen_Freizeit_Theater_Leinen
                 ├───────── AdGroup: Hosen_Freizeit_...

erhällt man z.B. folgende Struktur:

AdWords Konto
    └───────── Mode
                 ├─── Hemden
                 │      └─ Hemden_...
                 ├─── Hosen
                 │      └─ Freizeit
                 │           ├─ Baden
                 │           │   └─ Bermuda
                 │           ├─ Theater
                 │           │   └─ Leinen

Dieses System stößt leider schnell an Grenzen, da z.B. keine kreuzweise Kategorisierung möglich ist. Daher muss das Keyword 'bermuda' nun unter mode_frauen oder mode_maenner eingeordnet werden.

Größe

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Wie groß soll so ein Cluster sein? Prinzipiell gilt je feiner desto besser. AdGroups mit tausenden von Keywords sind eigentlich nicht verwaltbar. Der Grund hierfür ist nicht zuletzt, dass die Anzeigen auf deren Gruppenebe ausgeliefert werden, und somit all diese '532xx' Keywords mit der gleichen Anzeige ausgeliefert werden. Individuelles Texten ist daher innerhalb eines Clusters nicht möglich.

Der einzige Grund warum auch eine immer feiner werdende Gliederung an die Grenze des Sinnvollen stoßen kann, ist die Notwendigkeit statistischer Daten. Cluster werden nicht nur zur Kampagnen-Optimierung gebraucht, sondern auch zum Bidding. Um aber zielgerichtete Urteile über die Leistung erheben zu können, benötigt das Cluster statistisch relevante Daten. Ein einzelnes Keyword mit 20 Klicks und (k)einer Aktion ist nicht bewertbar und daher nicht optimierbar. Somit müssen also sinnvolle Gruppen zusammenfasst werden.

Bidding auf Keywordebene ist prinzipiell richtig, aber nur wenn die statistische Basis auch dafür da ist. Daher macht es weniger Sinn (quasi blind) auf Keywordebene zu optimieren, als auf Clusterbene. Die Cluster können schließlich aus einem einzigen Top-Keyword bestehen oder eben aus 20.

maschinelle Struktur

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Bei großen und strukturierten Grundaten, wie Produktkatalogen oder -feeds, wird es oft zu aufwändig bei Änderungen eine granulierte Struktur abzubilden. Hat man in der Datengrundlage eine Unique ID wie eine Produktnummer, EAN, ISBN etc so kann man die Kampagnenstruktur an diese knüpfen. Das erleichtert einerseits das anlegen der Elemente, andererseits auch updates. Mit Excel oder anderen Tabellenbearbeitungsprogrammen kann man Produktkataloge direkt um bearbeiten und bei updates mit einem SVerweis neue und veraltete Elemente filtern.

Da solche 'groben und maschinellen' Ansätze sehr viele AdGroups anlegen ist empfehlenswert diese in eine eigene Kampagne auszulagern.

AdWords Konto
    └───────── Campaign: Produktlinks
                 ├───────── 123456789
                 ├───────── 123456791
                 ├───────── 123456792
                 ├───────── 123456793
                 ├───────── 123456794
                 ├───────── 123456795
                 ├───────── ....

Auch lassen sich Metadaten, wie Preise, Herstellermarken oder Eigenschaften, aus solchen Katalogen gut zu erstellen von Keywords oder zum industriellen Texten nutzen.

Als Keywords lassen Produkt- und Kategorienamen, auch in Kombination, erzeugen. Dennoch muss man alle maschinell erstellten Keywords immer noch logisch betrachten und händisch vorab prüfen. Und gegebenenfalls mit generellen abgrenzende Kombinationen oder Nichtaufnahme falschen Traffic verhindern.

Google bietet diese Funktion bereits als KeyWordless Ads dynamisch an, hier werden Anzeigen gebucht ohne dass konkrete Keywords eingebucht werden müssen. Die zugehörigen Suchbegriffe crawlt sich Google dabei selbst aus definierten Zielseiten selbst[1] wie für die "natürliche" Suche (man kann diesen Suchindex mit dem Parameter site site:example.com in Google einsehen)

Keywords

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Welche Keywords soll man einbuchen? Sinnvolle Keywords! Keywords die das Angebot beschreiben. Versetzen Sie sich immer in den User, der ein bestimmtes Ziel hat, würde er das Keyword suchen? Zur Auswahl der Keywords schreibt aber jedes Suchmaschinenmarketing Handbuch recht viel, darum erst mal hier weniger. Erfahrungen aus der Suchmaschinenoptimierung könne hier der erste Ansatzpunkt sein.

Synonyme
Dazu kann man selber nachdenken und zahlreiche Datenbanken bemühen (z.B. openthesaurus.de). Aber auch auf (freie) Keyword Datenbanken zurückgreifen die wirklich gesuchte Suchbegriffe auflisten (z.B. ranking-check.de, semager.de/keywords). Alles ist erlaubt was neu Ideen bringt.
sinnvolle Kombinationen
Keywordkombinationen (hose blau) sind wichtig und sinnvoll. Dabei sollten gute und leistungsstarke Kombinationen frühzeitig als eigene Cluster definiert werden, so z.B. eine eigene Gruppe Namens 'blaue Hosen'. Anderseits belasten zu viele Kombinationen auch die Kontenperformance (upload, download, Suche). Hat man viele Kombinationen können diese auch mit Tools erstellt werden, diese übernehmen aber meist nicht das Clustering.
abgrenzende Kombinationen
manche Keywords erzeugen, vor allem im auch im broadmatch, zu viel falschen Traffic. Ein Anbieter von Arbeitshosen wird mit dem Keyword 'hose' auch Besucher bekommen die Freizeit, Business, Männer, Kinderhosen suchen. teilweise kann man solchen Irrläufer mit richtigen Texten verhindern. Aber es empfiehlt sich die eigene Angebote immer in einer genauer beschreibenden Kombination ein zu buchen: 'arbeit blaue hose', 'arbeit cordhose' etc. Vor Allem bei der maschinellen Struktur sind solche Abgrenzungen wichtig. Bucht man z.B. Produktnamen die ein generisches Vorbild haben (Bundhose Capri) ein , so muss man das Wort Capri mit dem Zusatz 'hose capri' entschärfen, sonst erhält man viele Urlauber auf der Suche nach Capri.
Bindestrich, Leerzeichen und Zusammenschreibung
Keyword Kombinationen können unterschiedlich verbunden sein (blaue hose oder blaue-hose). Es gibt dabei drei sinnvolle Trennungsarten: der Bindestrich, das Leerzeichen oder die Zusammenschreibung. Leerzeichen und Zusammenschreibung sind ein geringer Unterschied im Suchergebnis, der Bindestrich ist als Satzzeichen aber nicht lesbar[2] und daher unrelevant. Ob man alle Kombinationen in allen drei oder zwei Schreibweisen ein bucht oder nur die wichtigsten sollte man selbst testen, denn sonst werden es zuviele Keywords.
Permutation
Permutationen (hose blau und blau hose) werden von Suchmaschinen unterschiedlich behandelt (→← ←→). Ob man diese aber zwingend auf die gesamte Kampagne einbucht und damit die Keywordanzahl exponentiell erhöht (bei Suchphrasen mit zwei Wörtern auf das doppelt, bei drei Wörtern auf das sechsfache), muss man selbst entscheiden. Kann und sollte es aber in einer Kampagen mit genügend Traffic lang genug ausprobieren (Strukturoptimierung). Mit der Erkenntnis wie diese abweichen oder nur unnötig fragmentieren kann man dann festlegen ab welcher Wichtigkeit (Impression, Kosten) Permutationen eingebucht werden.



Logische Negatives oder auch ausschliessende Elemente werden gleich beim Keywordsuchen mit generiert. (Bei 'hosen' z.B. '-tote').

Menge

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So viel wie nötig, so wenig wie möglich! ist eine alte Binsenweisheit, beim Suchmaschinenmarketing aber möglich. Bei der Auswahl der Keywords und Kombinationen darf man gern ausschweifender sein. Auch wenn ich Qualität prinzipiell Quantität vorziehe, gilt es hier vorerst alles halbwegs Sinnvolle einzubuchen und dann strategisch sinnvoll zu optimieren. Man sollte hier jede Idee ihre Chance lassen, so erschließen sich neue Bereiche des Long Tails.

Ist ein Keyword gut, sieht man das an den Performancezahlen. Gleiches gilt für schlechte Keywords, auf welche dann weniger geboten wird oder gleich negative gebucht werden. Das prägt das Gespür für sinnvolle Möglichkeiten schnell aus und erleichtert die Optimierung ungemein.

Sinnlose Keywords werden entweder nicht oder sehr wenig gesucht, haben daher sehr wenige oder gar keine Impressions. Sollten also schon erst einmal eingebucht werden aber dann auch gelöscht.

Arten

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Die Unterteilung der Suchanfrage in Informational, Navigational und Transactional Search spiegelt sich auch in der Unterscheidung der Keywords wieder:

Informational Keywords
sehr allgemeine wie 'online-shop', 'mode kaufen' oder 'blaue hose'
Navigational Keywords
alle Brandkeywords
aber auch Keywords oder besser gesagt Klicks die in der Suchkette später und wiederholt auftauchen. So sucht der User beim 'blaue hose' beim ersten Klick wirklich nach Information, eben das Warenangebot, so sucht er später, auf dem Weg zur Kaufentscheidung eine schon mal gesehene 'blaue hose'. Vor allem das gängige Userverhalten, zum wiederholten Seitenaufruf immer den selben Weg, in unserem Fall das selbe Keyword zu verwenden, ist weit verbreitet. Quantitativ sind mir keine Zahlen bekannt, aber das Schema lässt sich in jeder Suchkettenanalyse ablesen.
Transactional Keywords
beschreiben den Wunsch des Users explizit. Will der User sich bei 'blaue hose' noch eine Auswahl suche, so sucht er bei 'levis 501' genau eine Bauart, eventuell wählt er noch die Größe, aber selbst die ist natürlich nicht beeinflussbar. Besonders in folgenden Gruppen sind fast ausschliesslich transactional keywords
  • technische Produkte sind meist sehr detailliert beim User bekannt. Der User sucht bereits nach einer Bauart, daher werden diese oft aufgrund ihres Produktnamens (z.B. Wii) gesucht. Die EAN ist bei normalen Konsumenten noch nicht weit verbreitet, wird kaum verwendet, im b2b Geschäft kann das anderes aussehen.
  • Bücher werden hauptsächlich mit bekanntem Titel, also eher 'harry Potter 3' als 'kinderzauberroman', teilweise sogar über die ISBN gesucht. Hier ist sogar der Preis durch die Buchpreisbindung (teilweise in Europa) zweitrangig. Eventuell lässt sich das Kaufverhalten noch über Ausführungen (z.B. Taschenbuch, gebunden) beeinflussen.
  • Fremdmarken

Verlinkung und Landingpage

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Im Suchmaschinenmarketing kann man im Gegensatz zur Suchmaschinenoptimierung neben der Position (das aber für bare Münze) die Seite festlegen auf welcher der User ankommt. Bei den meisten Suchmaschinenmarketing-Programmen kann man das sogar für jedes Keyword einzeln.

Dass man denn Sinn von Deeplinks versteht und nicht alles auf die homepage halt verlinkt, setze ich voraus. Aber die Auswahl. wohin man Gruppen, einzelne Keywords oder Anzeigen verlinkt ist nicht immer einfach; lässt sich aber mit Logik lösen. Jemand der 'hose' sucht, will weder auf die Überkategorie Mode noch auf eine spezielle Hose.

Der Aufbau und die Usability von Landing Pages (Design, Auswahl, Blicksteuerung ect) ist unabhängig vom Suchmaschinenmarketing wichtig und wird hier nicht behandelt.

Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Links:

Suchlinks
Die meisten CMS oder Webshops haben eine Suche die man im link übergeben kann (example.net/search?q=hose). Suchlinks sind sehr dynamisch da sie, einen aktuellen internen Suchindex vorausgesetzt, immer auf das aktuelle Angebot verlinken. Allerdings wird die Anfrage die ein Suchmaschinenmarketing User gestellt hat nicht direkt beantwortet, manchmal sind spezielle Übersichtsseiten besser.
Einzelangebot oder Kategorien
Ist der Suchbegriff oder das Keyword eindeutig kann man auf die entsprechenden Sammelseite (z.B. Kategorie) oder einzeln Artikel verlinken. Bei einem Blog kann das aber auch ein einzelner Artikel oder eben dessen Kategorie sein.
Startseite oder Aktion
Manchmal lässt sich keine Deepverlinkung angeben, da nach sehr generischen Begriffen (z.B. 'onlineshopping') oder der Eigenmarke (brand) gesucht wurde. Hier kann man auf die Startseite oder vielleicht Sonderaktionen verlinken.

Strukturoptimierung

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Neben der Gebotsoptimierung ist die Strukturoptimierung, also die ständige Verbesserung des Keywordbestandes, die wichtigste Aufgabe im Suchmaschinenmarketing. Zu zahlreichen regelmäßig Checks kann man:

Nachdenken und Logik
Fallen einem später sinnvolle Keywords ein, einbuchen.
Searchtermanalyse
Aufgrund der matchtypes 'broad' und 'phrase' muss man, zum Glück, nicht jede erdenkliche Suchanfrage einbuchen. So findet der User mit der Suchanfrage 'blaue bermuda 3/4 hose Gr 34' uns sogar auch, wenn wir nur das Wort 'Hose' einbuchen. Allerdings kann man mit dem keyword 'Hose' nur auf Hosen reagieren. Der Text und die Landingpage sind allgemein auf Hosen ausgerichtet. Den User der eigentlich 'blaue bermuda 3/4 hose Gr 34' sucht erwartet auf der Landingpage dann vielleicht braune Cordhosen.
Die Searchtermanalyse ist eine Auflistung der Wörter, die in die Suchmaschine eingegeben wurden. So kann man ableiten, was der Kunde wirklich will, und dementsprechend ein neues Keyword buchen, Anzeigen Text schreiben oder Landingpage vergeben
In dem Besipiel 'blaue bermuda 3/4 hose Gr 34' sollte man zumindest 'blaue bermuda' einbuchen und Text und Landingpage dementsprechend anpassen.
Angebotsupdate
Ändert sich das Angebot auf der Website, so muss das auch in der SEM abgebildet werden. Das kann von manuellem neuen anlegen von Keywordgruppen bei seltenen Änderungen, bis zum technischen Abgleich bei regelmäßigen Änderungen gehen (z.B. Webshop)
sinnlose Keywords löschen
Spätestens nach 3 Monaten sollte sich herauskristalisieren, welche Keywords überhaupt bzw. vorrangig gesucht werden. 'blaue Hose Reissverschluss Knöpfe Schlag' mag zwar theoretisch eine sinnvolle Anfrage sein, wenn diese aber nicht gesucht wird, also nicht mal Impressions erhält, so ist sie sinnlos.
Abgesehen von saisonalen Keywords kann man davon ausgehen das nach 3 Monaten ohne Impression das Keyword unrelevant ist. Der Zeitraum kann von Account zu Account unterschiedlich sein. Anderer Ursachen (zu geringe Gebote, Qualitätsfaktor) müssen aber ausgeschlossen sein.
Auch wenn diese zuvielen Keywords verursachen zwar keine Klick-Kosten und stören eigentlich nicht. Müssen aber trotzdem gleich vermieden werden oder bei Unsicherheit erst eingebucht, dann aber in regelmäßigen Abständen aus der Struktur gelöscht werden, denn:
  • Manche Suchmaschinen (z.B. Google) verlangen bei der Verwendung einer API Gebühren und jede Abfrage von sinnlosen Keywords kostet Geld.
  • Jede Software wird träger um so mehr Datensätze diese verarbeiten muss
  • Man bekommt mehr Gespür welche Keywords funktionieren und welche nicht.
  • Keywords die einzeln gebucht werden haben auch je Keyword eigenen Traffic. Würde ein Keyword nicht gebucht und der Traffic dann durch Broadmatch auf ein anderes Keyword laufen, wird dieses statistisch relevanter Messgrößen aufbauen. Sofern man nicht per Software Daten automatisch Gruppieren kann.

Alternative: Gießkannen-Taktik

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Bei der Gießkannen-Taktik stellt man keine strukturierte Kampagne auf sondern bedient sich einer weit ausgewählten Menge an Keywords, die man aus einem Datenbankindex oder erfolgreichen Suchanfragen innerhalb des Shops bekommt und schreibt eine kleine Menge an Standardtexten mit Keyword-Insertion. Die drei größten deutschen SEM-Player ebay, amazon, ask.com[3] gehen so vor.

Diese Taktik ist nicht unumstritten, da keine Qualitätsorientierung möglich ist. Die Folge sind hohe Kosten und niedrige Verkaufszahlen[4]. Allerdings spart man sich Agentur- oder Verwaltungskosten und die Anforderungen an die Technik sind wesentlich geringer. Die Entscheidung ist natürlich von Zielgrößen abhängig.

Quellen

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  1. http://www.netspirits.de/news-blog/keywordless-ads-von-google
  2. Wir räumen auf mit AdWords-Mythen - Teil 1
  3. https://tools.sistrix.de/db/special/sem-domains
  4. http://www.lousigerblick.de/archives/188-Ebay,-AdWords-und-die-Landesbank.html