Computerhardware: Prozessor: Kühler: Montage

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Passt der Kühler?[Bearbeiten]

Achten Sie darauf, dass der Kühlkörper keine Kondensatoren oder andere große Teile in CPU-Nähe berührt. Einerseits könnte das zu Kurzschlüssen führen, andererseits würde vermutlich der Kühlkörper verkanten und schlecht kühlen. Es kommt durchaus vor, dass größere Kühler für manche Hauptplatinen nicht geeignet sind.

Intel, Sockel LGA 775[Bearbeiten]

Rund um den CPU-Sockel befinden sich vier Bohrungen in der Hauptplatine im standardisierten Abstand. Es gibt zwei Befestigungsverfahren:

  1. Leichtere Kühler werden mit Arretierungsbolzen befestigt. Rechts sehen Sie einen solchen Kühler und ganz rechts einen der Arretierungsbolzen.
  2. Schwere Kühler müssen aufwändiger befestigt werden, damit sie beim Transport nicht abreißen. Oft wird dazu ein Gegenstück in Form eines Kreuzes unter der Platine befestigt und der Kühler von oben aufgeschraubt. Nachteil: Falls das Bodenblech des Gehäuses unterhalb der CPU keine Aussparung hat, muss zum Wechseln des Kühlers meist die Hauptplatine ausgebaut werden.
CPU-Lüfter einer Intel-CPU von unten, aus einer „Boxed“ Version
Befestigung des CPU-Kühlers

In welcher Stellung muss der Kühler eingebaut werden? Die Befestigungsbohrungen bilden ein Quadrat, es gibt also vier mögliche Stellungen.

Wenn der Kühlkörper wie in der Abbildung radiale Lamellen hat, die von oben angesaugte Luft also gleichmäßig nach allen Seiten herausgeblasen wird, brauchen Sie nur auf das Lüfteranschlusskabel achten. Drehen Sie den Kühler so, dass Sie mit dem Lüfteranschlusskabel den Anschluss der Hauptplatine gut erreichen. Wenn die Lamellen parallel sind, sollten Sie den Kühler parallel zur Rückwand drehen. Dadurch wird die Hälfte der austretenden Luft auf den Kühlkörper des Chipsatzes geblasen und kühlt diesen ab. Die andere Hälfte der Luft nimmt den kurzen Weg in Richtung des Netzteillüfters.

Legen Sie nun einen stabilen, harten, nichtleitenden Gegenstand so unter die Hauptplatine, dass unter den Befestigungslöchern mindestens drei Millimeter Luft sind. Verteilen sie eine winzige Menge Wärmeleitpaste auf der CPU. Zielen Sie gut und drücken Sie zuerst zwei diagonal gegenüberliegende Bolzen hinein, dann die restlichen. Sie brauchen viel Kraft dafür. Wenn ein Bolzen eingerastet ist, hören Sie ein leises Knacken oder Doppelknacken. Überprüfen Sie von unten, ob die Bolzen korrekt eingerastet sind.

Wenn die Hauptplatine eingebaut ist, ist es besser, mit den beiden innenliegenden Befestigungen zu beginnen. Diese sollten sich ohne Probleme hineindrücken lassen. Für die dicht am Rand befindlichen Befestigungen ist erheblich mehr Kraft nötig. Wenn Sie das Netzteil zeitweilig ausbauen, können Sie mit beiden Händen zugreifen und anschließend gut sehen, ob die Bolzen eingerastet sind.

Der Kühler kann relativ einfach entfernt werden, z. B. wenn die Wärmeleitpaste erneuert werden soll. Auf den Bolzen finden sie einen Richtungspfeil. Drehen Sie alle vier Bolzen in diese Richtung. Dadurch löst sich die Arretierung. Eventuell müssen Sie den Kühler etwas schütteln, um ihn herauszubekommen. Falls der Kühler auf der CPU festklebt, nicht ziehen, sondern drehen! Im schlimmsten Notfall versuchen, Zahnseide zwischen CPU und Kühler durchzuziehen.

Nach dem Ausbau drehen Sie die Bolzen in die ursprüngliche Position zurück, um den Wiedereinbau vorzubereiten. Alte Paste können Sie mit einem trockenen Küchentuch oder mit einem alkoholisierten Reinigungstuch entfernen.

AM2 Sockel von AMD, mit Befestigungsrahmen

AMD, Sockel AM2[Bearbeiten]

Der Kühler auf einem AMD-Prozessor ist einfacher zu befestigen. Man muss nur einige Haken einhängen und zwei Hebel umlegen.

Wärmeleitpaste[Bearbeiten]

Die beste Wärmeableitung wird durch den direkten Kontakt zwischen CPU und Kühlkörper erreicht. Wärmeleitpaste hat eine weniger gute Wärmeleitung. Die schlechteste Wärmeleitung hat Luft. Weil durch leichte Unebenheiten der Oberflächen Luftspalte entstehen, müssen diese mit Wärmeleitpaste gefüllt werden. Allerdings sollten Sie sehr, sehr sparsam mit der Paste umgehen: Sie soll nur winzige Luftspalten füllen, aber keinesfalls den direkten Metallkontakt zwischen CPU und Kühlkörper verhindern.