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Gitarre: Glissando (Sliding)

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Slide bezeichnet die Technik, bei der man über die Bünde der gerade klingenden Saite(n) rutscht und somit eine kaum heraushörbare Folge von aufeinanderfolgenden Halbtönen erzeugt. Das Sliding bietet sich als eine besondere Art des flüssigen Übergangs zwischen zwei Noten an, um so ein Solo interessanter erscheinen zu lassen. Ein Slide kann sowohl aufwärts als auch abwärts gespielt werden. Ein Slide kann aber auch von einem gespielten Ton in eine Pause einleiten, sodass gar nicht mehr wahrgenommen wird, bei welchem Ton er endet. Andersherum kann aber auch ein Slide seinen Ursprung bei einem nicht wahrgenommenen Ton haben. Selten wird eine Kombination aus beidem verwendet. Normalerweise wird diese Technik ohne besondere Hilfsmittel auf der Gitarre angewandt. Es ist aber auch möglich, die Slide-Technik als Hauptsäule des Gitarrenspiels einzurichten. Für das extreme Slide-Gitarrenspiel ist ein Bottleneck erforderlich, außerdem muss die Gitarre fast zwangsläufig offen gestimmt werden. Weil diese Technik sozusagen eine "eigene Welt" des Gitarrenspiels ist, wird auf die Slide Gitarre in einem gesonderten Kapitel eingegangen.

In diesem Kapitel geht es darum, wie man durch einfache Slides auf den Saiten wesentlich mehr aus seinem Melodie-Gitarrenspiel herausholen kann. Das Sliding gehört zweifellos zu den einfachsten Techniken, die ausnahmslos jeder Gitarrist beherrschen sollte. Man darf allerdings nicht verkennen, dass auch das Sliden erlernt und geübt sein will, um gut zu klingen!

Sliding-Licks

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Wenn es darum geht, große Sprünge auf dem Griffbrett zu machen, dann kommen Sliding-Licks gerade richtig. Sie werden angewandt, um mehrere Pentatonik-Patterns (oder auch andere Tonleitern) miteinander verbinden zu können.

Der "Flaschenhals" ist ein Hilfsmittel, das nicht unbedingt zu den Anfänger-Utensilien zählt. Um richtig Slide-Gitarre spielen zu können, müssen schon einige spezielle Techniken erlernt werden. Trotzdem ermöglicht es auch Anfängern, etwas Farbe in den Übungsalltag zu bringen. Es gibt nämlich auch sehr einfache Slide-Soli, die auf einer normalen Gitarre von fast jedem Anfänger zu bewältigen sind. Außerdem inspiriert ein Bottleneck zum experimentieren, was gerade Gitarren-Neulingen sehr entgegen kommt.

Es gibt vor allem zwei Ausführungen
  • Metall-Bottleneck - Klingt recht hart, dabei gibt es Ausführungen in Stahl oder Messing.
  • Glas-Bottleneck - Klingt sehr weich, manchmal kommt es wirklich als abgesägter Flaschenhals in den Handel.
  • Es gibt auch günstige Bottleneck aus Kunststoff, die man nutzen kann, um die Spieltechnik mal auszuprobieren.

Bottle-Necks gibt es in ganz vielen verschiedenen Durchmessern und Längen, dabei sollte man sich vor allem wohlfühlen, wenn man es am Finger trägt. Die zu wählende Länge hängt davon ab, ob man nur einzelne Saiten damit bespielen will oder lieber mehrere.

ein "echter" Bottleneck

Eine andere Spielart mit dieser Bezeichnung ist oft bei Westerngitarristen zu finden. Man benötigt dafür allerdings ein Utensil: ein so genanntes Slide.

Stahl-Bottleneck

Ursprünglich verwendete man für diese Technik einen Flaschenhals. Daher wird auch heute noch der Begriff "Bottleneck" verwendet, obwohl das Utensil nicht mehr an eine Flasche erinnert.

Falsch: Die Bünde dürfen nicht berührt werden

Mit einem Slide rutscht man über die Saiten, ohne dass man diese bis zu den Bunddrähten hinunterdrückt. Das Slide muss dabei möglichst exakt über den Bünden auf die Saite(n) gehalten werden. Da man nie genau treffen kann, spielt man mit einem Vibrato, indem man das Slide ständig leicht hin und her zieht.

Richtig: Die Bünde werden nicht berührt.

Damit diese Technik möglich ist, muss die Saitenlage hoch eingestellt (Abstand zwischen Saiten und Griffbrett erhöhen) und die Stimmung (Tuning) der Gitarre verändert werden. Als Tunings werden z.B. Open-G oder Open-E verwendet. Die Technik benötigt einige Zeit, bis man sie beherrscht, da es einige Schwierigkeiten zu meistern gibt.