Gitarre: Plektrum-Picking

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Das Picking mit dem Plektrum sieht etwas anders aus, als das Zupfen oder Fingerpicking. Vor allem die Tatsache, dass man mit einem normalen Plektrum nur eine Saite auf einmal anschlagen kann, ist ein gewisser Nachteil des Plektrums. Es gibt aber auch Vorteile, denn das Plektrum erzeugt natürlich einen viel "härteren" Klang als die Finger (hat mehr "attack").

Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Plektrum-Picking:

Alternate Picking[Bearbeiten]

Das Alternate Picking ist die wichtigere der beiden Plektron-Zupftechniken und sollte zuerst erlernt werden. Dabei folgt auf jede abwärts gerichtete Zupfbewegung (Down Pick) eine aufwärts gerichtete (Up Pick), danach wieder ein Down Pick, usw. Dieses Schema streng einzuhalten bereitet Anfängern oft Schwierigkeiten. Solange man auf derselben Saite bleibt, ist es kein Problem, aber zum Wechseln auf eine andere Saite braucht man ein Gefühl für den Saitenabstand, das erst mittels Übung gebildet werden muss.


Übung:

e |------------------------12--14--15--14--12----------------------|
H |------------12--14--15----------------------15--14--12----------|
G |12--14--15----------------------------------------------15--14--|
D |----------------------------------------------------------------|
A |----------------------------------------------------------------|
E |----------------------------------------------------------------|
   A   V   A   V   A   V   A   V   A   V   A   V   A   V   A   V
  (A = Abschlag;       V = Aufschlag)

Diese Sequenz lässt sich zyklisch spielen (also nach der letzten Note wird wieder mit der ersten begonnen) und eignet sich gut zum Üben des Alternate Picking. Obwohl man mit dieser Übung die Spielgeschwindigkeit verbessern kann, sollte man gerade am Anfang mehr auf die präzise Spieltechnik achten.

Economic Picking (Sweep-Picking)[Bearbeiten]

Bei dieser Zupftechnik werden Noten auf zwei oder mehr Saiten mit Bewegungen in die gleiche Richtung gezupft. Sie ist besonders gut für Akkordzerlegungen (Arpeggios) geeignet und bewirkt außerdem ein etwas weicheres Klangbild als das Alternate Picking. Wichtig ist, dass auch hierbei die Noten einzeln gegriffen werden und nicht gleichzeitig, wie beim Spielen eines Akkords. Ansonsten verschwimmen die Noten und es entsteht der Klangeindruck eines langsam angeschlagenen Akkords.


Übung:

e |-----------------------------------------------------------------------------------|
H |---------------------------------------------------------------------9--12--10--9--|
G |----------------------------6--9--7--6----------9--13--11--9------9----------------|
D |--------9--12--11--9-----7------------------11----------------11-------------------|
A |----11----------------9-----------------12-----------------------------------------|
E |12---------------------------------------------------------------------------------|
   A   A   A  V   A   V  A  A  A   V A  V  A   A   A  V   A   V  A   A  A  V   A   V

Hier werden immer drei benachbarte Saiten in Abwärtsrichtung vom Plektron getroffen, gefolgt von einem Wechselschlag (up-down-up). Das hier angewendete Alternative Picking und das kompliziertere Griffmuster machen diese Übung deutlich schwieriger als die obere.