Gitarre: Tremolo
Kaum ein anderer Begriff als das Tremolo wird unter Gitarristen so häufig fehlinterpretiert. Dieser Umstand rührt vor allem daher, dass die musikalisch korrekt zu bezeichnende Erfindung des "Vibratohebels" von Leo Fender von ihm als "synchronized Tremolo" patentiert wurde. Noch heute spricht jeder Gitarrist vom "Tremolohebel", was jedoch aus musikalischer Sicht völlig unzutreffend ist.
Das Tremolo bezeichnet musikalisch korrekt ausgedrückt ein "Beben" des Tones. Dies führt dazu, dass auch der "Triller" oft mit dem Tremolo verwechselt wird. Richtig ist jedoch, dass es sich beim Tremolo um eine eine (sich meist steigernde) Lautstärkeänderung handelt, die durch schnell wiederholtes anschlagen ein und des selben Tones hervorgerufen wird.
Unter den Begriff Tremolo fallen letztlich also folgende Maßnahmen:
- Mehrmaliges anschlagen der selben Note
- Auf- und Abdrehen des Lautstärkereglers an der Gitarre
- Tremoloeffekt eines Effektgerätes (auch: Amplitudenvibrato)
Anwendung
[Bearbeiten]Das Tremolo kommt da zum Einsatz, wo eine lang klingende Note einfach zu langweilig ist. Wenn an einer solchen Stelle eine Steigerung gewünscht ist, kann das Tremolo eine bessere Alternative sein als das Vibrato, welches eine Note eher ausklingen läßt als sie zu steigern. Auch eine Kombination beider Techniken ist möglich, mit einem Tremolo zur Steigerung und einem abschließenden Vibrato zum Ausklang.
Slide-Tremolo
[Bearbeiten]Gitarristen wie Eddie Van Halen haben das Tremolo oft mit Sliding kombiniert. Man muß dafür nur wissen, auf welchem Bund die Zielnote liegt. Dabei schlägt man eine Saite einfach mit einem schnellen Wechselschlag an (natürlich im Rhythmus) und rutscht dabei mit der Greifhand auf der Saite einfach vom Ausganston zur Zielnote. Das Timing ist dabei eher Gefühlssache und es ist völlig unwichtig, welche Noten man zwischen Start- und Zielton erwischt! Wenn man das Ganze noch mit einem Vibrato auf dem Zielton ausschmückt, dann hat man ein sehr effektives Werkzeug zur Steigerung eines Solos parat.