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GNU R: Benutzeroberflächen und Erweiterungen

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R kann von anderen Programmen/Prozessen Befehle empfangen und Ergebnisse zurückgeben. Dadurch ist es möglich graphische Benutzeroberflächen für R zu schreiben oder in andere Anwendungen zu integrieren.

Graphische Benutzeroberflächen

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Die Entwicklung grafischer Benutzeroberflächen für GNU R steckt noch in den Anfängen. Eine komplette Liste der verschiedenen Projekte findet sich unter http://www.r-project.org/GUI. Die unten gelisteten Projekte verfolgen das Ziel, eine mehr oder weniger vollständige Benutzeroberfläche zu entwickeln (im Gegensatz z.B. zu reinen Skript-Editoren):

JGR (Jaguar)

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JGR wird von der Uni Augsburg entwickelt. JGR ist eine einfache grafische Benutzeroberfläche für R, geschrieben in Java. Nützlich sind hier vor allem der Paketmanager zum Laden von Zusatzpaketen und der Objektbrowser, welcher die vorhandenen Daten übersichtlich ordnet und auch bearbeiten lässt. Dem Programmmenü können eigene Funktionen hinzugefügt werden. Eine Anleitung hierzu befindet sich in der Paketbeschreibung.

JGR benötigt Sun 1.5 SDK und muss für Linux/Unix selbst kompiliert werden.

R Commander

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R Commander ist eine Menu-Oberfläche von John Fox für Anfänger, Umsteiger und Mausbenutzer, die sich schwer damit tun, die Kommandos von R zu lernen.

http://socserv.mcmaster.ca/jfox/Misc/Rcmdr/

R Commander kann als Bibliothek unter R geladen werden. Man benötigt also kein Java und man muss nichts kompilieren.

RKWard

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RKWard ist ein GUI für R unter KDE Frameworks 5. Es ist derzeit für GNU/Linux, macOS und Windows verfügbar. Enthalten sind unter anderem ein Paketmanager, Skript-Editor, Daten-Editor, Objektbrowser und Hilfebrowser. Neue Dialoge zu Statistikfunktionen lassen sich über Plugins hinzufügen.

Sciviews-R

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Sciviews ist eine Verbindung von mehreren Anwendungen, die das Arbeiten mit R erleichtern sollen. Sciviews ist derzeit nur unter Windows lauffähig.

RStudio

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RStudio hält unter einer GUI Console und mehrere Skriptfenster (Source) zum Einen sowie Workspaceinhalte, History und Grafikfenster, Workingdirectory, aktive/passive Pakete und ein Hilfefenster zum Anderen gemeinsam parat. Das Grafikfenster hält eine Historyfunktion und einfache Exportmöglichkeiten vor. Aus der History kann sowohl in die Console als auch das Skriptfenster kopiert werden. RStudio ist für Windows, Mac und Linux verfügbar.

Sonstige Schnittstellen

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R in Emacs: ESS

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Für den Texteditor Emacs gibt es mit ESS (Emacs Speaks Statistics) bereits eine fertige All-In-One-Lösung.

Neben Standardfunktionen (automatische Codeformatierung, kontextabhängige Hilfe) besteht der Hauptvorteil darin, dass in einem Fensterbereich programmiert werden kann und sich dann flexibel und schnell einzelne Befehle, Funktionen, Teile oder ganze Programme an R senden lassen. Ergebnisse von R werden in diesem Fall in einem zweiten Fensterbereich in Emacs oder der ausgewählten Grafikumgebungen ausgeben.

Auf diese Weise ist es z.B. auch möglich R-Prozesse auf entfernten Rechnern zu steuern.

Näheres zu ESS findet sich unter: http://ess.r-project.org/

Tipp: Wenn Sie ESS unter Mac OS X mit dem für die GUI-Version standardmässig verwendeten Quartz-Window-Manager verwenden wollen, dann empfiehlt sich die Installation und Einbindung des Pakets CarbonEL und setzen von options(device="quartz").



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