Zum Inhalt springen

Biochemie und Pathobiochemie: Glutathion-Synthase-Defizienz (Hämolytische Anämie)

Aus Wikibooks



Definition

[Bearbeiten]

Die Glutathion-Synthase-Defizienz führt zur hämolytischen Anämie durch Beeinträchtigung der Glutathion-Biosynthese bzw. des γ-Glutamyl-Zyklus.

Epidemiologie

[Bearbeiten]

Sehr selten.

Ätiologie

[Bearbeiten]

Ursächlich sind Mutationen im Gen GSS (20q11.2), das für die Glutathion-Synthase kodiert. Die milde Erscheinungform zeichnet sich durch eine hämolytische Anämie aus und betrifft nur die Erythrozyten. Die schwere Form ist die 5-Ketoprolinurie und betrifft auch kernhaltige Zellen.

Pathogenese

[Bearbeiten]

Reduziertes Glutathion (GSH) bewahrt Erythrozyten mit seiner Sulfhydryl-Gruppe vor der Oxidation wichtiger Zellproteine, in dem es sich selbst für Oxidationsprozesse zur Verfügung stellt. Nach der Oxidation zu Glutathion-Disulfid (GSSG) wird es von der Glutathion-disulfid-Reduktase unter Verbrauch von NADPH/H+ wieder zu GSH reduziert. NADPH/H+ wird überwiegend im HMP-Weg regeneriert.

Störungen der Glutathion-Biosynthese und -regeneration sowie der NADPH/H+-Regeneration im HMP-Weg führen zu Oxidationsschäden im Erythrozyten und dadurch zur Hämolyse bzw. hämolytischen Anämie.

Die Glutathion-Synthase katalysiert den zweiten Schritt der Glutathion-Biosynthese, die ATP-abhängige Verknüpfung von L-γ-Glutamylcystein mit Glycin zu Glutathion.

Pathologie

[Bearbeiten]
  • RES: Siderose (Eisenablagerung).
  • Knochenmark: Reaktiv hyperplastisch.

Klinik

[Bearbeiten]
  • Blässe, Schwäche, Leistungsminderung, Ikterus
  • Evtl. Bilirubinurie (dunkler Urin)
  • Gallensteine (Bilirubin-Steine)

Diagnostik

[Bearbeiten]
  • Anamnese
  • Körperliche Untersuchung
  • Labor:
    • Serum: Hb, Hkt und freies Haptoglobin erniedrigt. LDH, Retikulozytenzahl, (indirektes) Bilirubin erhöht.
    • Urin: Bilirubinurie
  • Nachweis des Enzym-Mangels/Gendiagnostik.

Differentialdiagnosen

[Bearbeiten]

DD Nicht-hämolytische Anämien:

  • Eisen-Mangel
  • Cobalamin-Mangel (Vitamin B12)
  • Folsäure-Mangel
  • Pyridoxalphosphat-Mangel (Vitamin B6)
  • Anämie bei chron. Erkrankung
  • Renale Anämie (EPO-Mangel)
  • Aplastische Anämie, z.B. toxisch: Benzol, Chemotherapeutika
  • Sideroblastische Anämie: Osteomyelofibrose (OMF), Myelodysplastisches Syndrom (MDS)
  • Knochenmarksverdrängung durch Tumor

DD Hämolytische Anämie:

Genetisch bedingt:

Nicht-hereditäre hämolytische Anämien, z.B.

  • Mechanisch: Vaskulopathie (HUS-Syndrom z.B. durch EHEC, HELLP-Syndrom), künstliche Herzklappe.
  • Infektiös: Malaria.
  • Immunopathisch: Blutgruppen- oder Rhesusfaktor-Inkompatibilität, Morbus hämolyticus neonatorum.
  • Toxisch: Blei-Vergiftung.

Therapie

[Bearbeiten]

Komplikationen

[Bearbeiten]

Prognose

[Bearbeiten]

Geschichte

[Bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten]
[Bearbeiten]




Haben Ihnen die Informationen in diesem Kapitel nicht weitergeholfen?
Dann hinterlassen Sie doch einfach eine Mitteilung auf der Diskussionsseite und helfen Sie somit das Buch zu verbessern.