Zum Inhalt springen

Biochemie und Pathobiochemie: X-chromosomal gebundene sideroblastische Anämie

Aus Wikibooks



Definition

[Bearbeiten]

Bei der X-gebundenen sideroblastischen Anämie (XLSA) handelt es sich um eine Störung der Häm-Biosynthese. Ursächlich ist eine Defizienz der δ-Aminolävulinat-Synthase 2, die von erythropoetischen Vorläuferzellen exprimiert wird.

Epidemiologie

[Bearbeiten]

Sehr selten. Manifestation meist, aber nicht immer im Kindesalter. Aufgrund des X-chromosomalen Erbgangs sind überwiegend Männer betroffen.

Ätiologie

[Bearbeiten]

X-chromosomal erbliche Mutationen im ALAS2-Gen (Xp11.21), das für die Erythroid-spezifische δ-Aminolävulinat-Synthase 2 kodiert. Das Enzym katalysiert den 1. Schritt der Häm-Biosynthese. Es sind bislang etwa 50 verschiedene Mutationen bekannt.

Pathogenese

[Bearbeiten]

Pathologie

[Bearbeiten]
  • Ineffektive Erythropoese -> Chronische hypochrome mikrozytäre Anämie mit Nachweis von Ringsideroblasten im Knochenmark.
  • Eisenakkumulation (sekundäre Hämosiderose) durch Stimulation der intestinalen Eisenresorption.

Klinik

[Bearbeiten]
  • Anämie.
  • Komplikationen der Siderose (Diabetes mellitus, Leberfibrose).

Diagnostik

[Bearbeiten]
  • Labor: Hb, Hkt, MCH und MCV vermindert. Ferritin und Transferrinsättigung erhöht.
  • Knochenmarkbiopsie: Ringsideroblasten.
  • Leberbiopsie: Siderose, Fibrose.

Differentialdiagnose

[Bearbeiten]

DD Nicht-hämolytische Anämien:

  • Eisen-Mangel
  • Cobalamin-Mangel (Vitamin B12)
  • Folsäure-Mangel
  • Pyridoxalphosphat-Mangel (Vitamin B6)
  • Anämie bei chron. Erkrankung
  • Renale Anämie (EPO-Mangel)
  • Aplastische Anämie, z.B. toxisch: Benzol, Chemotherapeutika
  • Sideroblastische Anämie: Osteomyelofibrose (OMF), Myelodysplastisches Syndrom (MDS)
  • Knochenmarksverdrängung durch Tumor

DD Hämolytische Anämie:

Genetisch bedingt:

Nicht-hereditäre hämolytische Anämien, z.B.

  • Mechanisch: Vaskulopathie (HUS-Syndrom z.B. durch EHEC, HELLP-Syndrom), künstliche Herzklappe.
  • Infektiös: Malaria.
  • Immunopathisch: Blutgruppen- oder Rhesusfaktor-Inkompatibilität, Morbus hämolyticus neonatorum.
  • Toxisch: Blei-Vergiftung.

Therapie

[Bearbeiten]

Die Erkrankung spricht bei mehr als 50 % der Patienten positiv auf die Gabe von Vitamin B6 an.

Komplikationen

[Bearbeiten]

Prognose

[Bearbeiten]

Geschichte

[Bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten]
[Bearbeiten]




Haben Ihnen die Informationen in diesem Kapitel nicht weitergeholfen?
Dann hinterlassen Sie doch einfach eine Mitteilung auf der Diskussionsseite und helfen Sie somit das Buch zu verbessern.