Gitarre: Schlagmuster erarbeiten

Aus Wikibooks


Mindest-Voraussetzungen
schneller Griffwechsel
einfache Variationen der Grundschläge
Verwandte Kapitel
Schlagmuster 9000
Weiterführende Kapitel
Diatonischer Quintfall in Am mit Samba-Rhythmen (Rockballadendiplom)

16 Takthälften zum Auswendiglernen[Bearbeiten]

Schlagmuster gibt es wie Sand am Meer. Und für ein Lied gibt es oftmals mehrere Möglichkeiten, es zu begleiten. Nur selten ist es wirklich nötig, genau das Schlagmuster zu nehmen, das auch in dem entsprechenden Original verwendet wird. Meist reicht es, wenn es dem Original nur irgendwie nahe kommt. Selbst die Original-Interpreten spielen selten ein Stück wie das andere, sondern wandeln ein Stück immer wieder etwas ab. Also legt man sich anfangs besser eine Handvoll Schlagmuster zu und wählt aus denen immer eines aus, das gerade passt oder dem Stück am nächsten kommt.

Doch wie eignet man sich überhaupt ein Schlagmuster an? Dabei ist es egal, ob man eines für den eigenen Vorrat sucht oder genau ein Originalmuster hinbekommen möchte. Es ist unpraktisch, hunderte von Schlagmustern auswendig zu lernen.

Besser ist es, man lernt einige wenige Schlagmuster und lernt dann, wie man diese abwandeln und anders kombinieren kann.

Es gibt allerdings 16 kleine Rhythmus-Pattern (Module), die man auswendig können sollte. Denn die meisten Schlagmuster im 4/4- oder 12/8-Takt kann man genau in diese 16 Pattern zerlegen. Und aus den 16 Rhythmus-Pattern kann man sich hinterher anspruchsvolle Schlagmuster zusammenbasteln.

Elementares[Bearbeiten]

Als Bauelement betrachten wir hier nur vier verschiedene Arten von Schlägen. Es gibt tatsächlich erstmal nur vier unterschiedliche Schläge, die man kennen und unterscheiden muss.

Es gibt
  1. den Abschlag
  2. den Luftschlag aufwärts
  3. den Luftschlag abwärts
  4. und den Aufschlag.

So banal es sich auch anhören mag, alle Schlagmuster, die nun folgen werden, bauen sich nur aus diesen vier Elementen auf. (Dass man bestimmte Schläge auch stärker oder schwächer ausführen kann oder mal mehr, mal weniger Saiten anschlagen kann, hast du schon im Folkdiplom bei den Rhythmus-Variationen gelernt, doch wir wollen dies vorerst außer Acht lassen.)

Dass die Schlagmuster hier in einer Tabulatur aufgeschrieben werden und daher scheinbar auf dem Kopf stehen, erwähne ich nur für die Quereinsteiger noch einmal, die weder das Lagerfeuerdiplom noch das Folkdiplom gemacht haben.

Auch wenn man bei einem 4/4-Schlag nur vier Abschläge ausführt, hat man immer noch die vier Luftschläge aufwärts. Bei einem 4/4-Schlag führt man also insgesamt 8 Schläge aus. 4 richtig durchgezogen und 4, die die Saiten nicht berühren. Auch wenn die durchgeführten Schläge immer nur eine viertel Taktlänge haben, macht der Arm dennoch ein achtel Bewegungsmuster. Dieses fasst man als 8el-Feeling zusammen. Also alle Schlagmuster, bei denen der Arm 8 Schläge macht (egal ob auf, ab, oder Luftschläge), das sind Schlagmuster im 8el-Feeling.

Wenn man die Schläge doppelt so schnell ausführt, also in einem Takt insgesamt 16 Schläge (Auf-, Ab-, Luftschläge) ausführt, dann spricht man vom 16tel-Feeling. Im Besonderen geht man davon aus, dass ein Schlagmuster im 16tel-Feeling zumeist anspruchsvoller ist als eines im 8el-Feeling, weil man schlicht mehr Kombinationsmöglichkeiten hat. Wenn du jedoch Takte im 1/16-Feeling üben möchtest, dann empfehle ich dir, diese vorerst halb so schnell (also im 1/8-Feeling) zu lernen. Wenn du das Muster im 1/8-Feeling sicher beherrschst, fällt es dir nicht schwer, das Tempo immer mehr zu steigern, bis du es auch im 1/16-Feeling kannst.

Das Achtel- und das Sechzehntel-Feeling haben eines gemeinsam; und zwar eine gleichmäßige Auf- und Abbewegung des Armes.

Rhythmus F F Rhythmus 0 0
Dabei ist es vollkommen gleich,
ob man richtige Schläge ausführt...
...oder bloß Luftschläge ausführt.


Die Auf- und Abbewegung der Schlaghand wird nicht unterbrochen. Wenn sehr viele Luftschläge hintereinander folgen, dann kann der Schlag selbst viel kleiner ausfallen, aber man macht keine Pause. Wer das einmal richtig raus hat, der hat auch keine Probleme mehr den Takt zu halten.

Alle Schlagmuster des 8el- und des 16tel-Feelings bauen sich, wie schon gesagt, aus Auf- oder Abschlägen auf, die entweder die Saiten berühren oder als Luftschläge ausgeführt werden. Dabei merken wir uns:

Beachte
Alle Zahlen, die gezählt werden, sind Abschläge, alle "und" sind Aufschläge

Aber das sollte ja noch aus dem Lagerfeuer- und Folkdiplom bekannt sein.

Wiederholung[Bearbeiten]

Die 4 Basis-Rhythmen[Bearbeiten]

4/4el-Schlag


Eisenbahnschlag


Westernschlag


Lagerfeuerschlag


Die 16 Basis-Takthälften[Bearbeiten]

Nur werden wir jetzt keine kompletten Schlagmuster lernen, sondern nur Takthälften. Allerdings werden je zwei gleiche Takthälften hintereinander betrachtet. Aber das hat nur etwas mit dem Auszählen dieser Takthälften zu tun, denn die einzelnen Takthälften können ja am Anfang oder am Ende eines Taktes auftauchen, und man muss beide Varianten auszählen können. Also denke daran: lerne jetzt nicht einen kompletten Takt, sondern immer zwei Takthälften.

Rhythmus AA55 mit Luftschlägen

Die ganze Kunst besteht darin, bei diesem Schlagmuster mal die Saiten zu berühren und mal nicht. Wenn man die Saiten nicht berührt, werden dennoch die Schläge ausgeführt, aber es sind so genannte "Luftschläge".


  • Im ersten Takt dieses Beispiels werden nur Abschläge ausgeführt, während die Aufschläge alles Luftschläge sind.
  • Im zweiten Takt dieses Beispiels werden nur Aufschläge ausgeführt, während die Abschläge alles Luftschläge sind.

Im Allgemeinen werden die Luftschläge nicht extra angezeigt. Nur für diese Übung werden sie besonders deutlich hervorgehoben.


Im nachfolgenden werden jeweils zwei gleiche Takthälften nacheinander gespielt. Man sollte beim Üben vielleicht darauf achten, dass man eigentlich zwei einzelne Takthälften übt.

Die 16 Rhythmuspattern[Bearbeiten]

Tipp: Solltest du jetzt erst damit anfangen, Takte auszuzählen, dann fange ab Rhythmus 88 an. Wenn man wenigstens die "1" hat, ist es etwas einfacher.

Rhythmus 1 1

Rhythmus 2 2

Rhythmus 3 3

Rhythmus 4 4

Rhythmus 5 5

 

Rhythmus 6 6

Das ist die zweite Hälfte vom Lagerfeuerschlag


Rhythmus 7 7

 

Rhythmus 8 8

Ein einfacher 2/2 Takt


Rhythmus 9 9

 

Rhythmus A A

Der schon bekannte 4/4el-Schlag


Rhythmus B B

Der schon bekannte Westernschlag


Rhythmus C C

 

Rhythmus D D

Rhythmus E E

Rhythmus F F
Den kennen wir schon als Eisenbahnschlag

Rhythmus 0 0

 

Damit hätte man 16 Bausteine, bzw. Takthälften, die man wahllos miteinander kombinieren kann. Der Letzte Takt00 scheint zwar ein wenig unsinnig zu sein, aber es gibt tatsächlich einige Schlagmuster, bei denen eine Takthälfte ohne Schläge auskommt.

Einen Großteil der Rhythmen, die euch in euerem Musik-Alltag begegnen, lassen sich auf diese 16 einfachen Takthälften reduzieren. In den folgenden Lektionen wollen wir uns aus diesen 16 Modulen wie im Baukastensystem von Lego unsere Rhythmen zusammenbasteln.

Übung[Bearbeiten]

Picke dir eine Takthälfte von 8 bis F heraus (eine, die mit einem Abschlag anfängt) und füge als zweite Takthälfte nacheinander alle Schlagmuster von 0 bis F durch. Du kannst dazu jede beliebige Akkordfolge verwenden. Wie wäre es mit der Pop-Formel G D Em C?

Beispiel
  • Rhythmus 80: A - - - - - - -
  • Rhythmus 81: A - - - - - - V
  • Rhythmus 82: A - - - - - A -
  • Rhythmus 83: A - - - - - A V
  • Rhythmus 84: A - - - - V - -
  • Rhythmus 85: A - - - - V - V
  • Rhythmus 86: A - - - - V A -
  • Rhythmus 87: A - - - - V A V
  • Rhythmus 88: A - - - A - - -
  • Rhythmus 89: A - - - A - - V
  • Rhythmus 8A: A - - - A - A -
  • Rhythmus 8B: A - - - A - A V
  • Rhythmus 8C: A - - - A V - -
  • Rhythmus 8D: A - - - A V - V
  • Rhythmus 8E: A - - - A V A -
  • Rhythmus 8F: A - - - A V A V

A = Abschlag, V = Aufschlag, - = Luftschlag.

Als zweite Übung pickst du dir eine Takthälfte von 0 bis F heraus, setzt diese als zweite Takthälfte, und exerzierst die Pattern 8 bis F als erste Takthälfte durch. Das sind Übungen, die man auch ohne Gitarre z.B. bei einer Bus- oder Zugfahrt machen kann, bei dem man die Hosennaht als Ersatz für die Gitarrensaiten nimmt.

Beispiel
  • Rhythmus 88: A - - - A - - -
  • Rhythmus 98: A - - V A - - -
  • Rhythmus A8: A - A - A - - -
  • Rhythmus B8: A - A V A - - -
  • Rhythmus C8: A V - - A - - -
  • Rhythmus D8: A V - V A - - -
  • Rhythmus E8: A V A - A - - -
  • Rhythmus F8: A V A V A - - -

Beispiel: Rhythmus 895A[Bearbeiten]

Der Balladenschlag[Bearbeiten]

Es gibt nicht nur Schlagmuster im 8el-Feeling, sondern auch Taktmuster im 16tel-Feeling. Meine Empfehlung ist, dass du zuerst mal das Schlagmuster im 16tel-Feeling so behandelst wie ein zweitaktiges Schlagmuster. Das heißt, dass du es halb so schnell spielst, wie es notiert ist. Der Vorteil daran ist, dass man dann einfach so zählen kann wie beim 8el-Feeling. Sitzt das zweitaktige Schlagmuster, ist es nicht besonders schwierig, dieses immer schneller zu spielen, bis man es doppelt so schnell spielt, wie man es anfangs geübt hat.

Wie man sich aus den 16 Rhythmuspattern neue Schlagmuster zusammensetzt, möchte ich an dem von mir sogenannten "Balladenschlag" demonstrieren. Dieser Schlag ist ein Basis-Rhythmus für Takte im 16tel-Feeling. Er eignet sich gut für etwas langsamere Popsongs und für viele Folk-Songs und eben für Balladen im 4/4-Takt.

8 = + 9 = + 5 = + A = = 895A
895A =

Dieses Schlagmuster lässt sich auch doppelt so schnell spielen. In einigen Lehrbüchern findet man eine Variante, bei dem man die 1/16-Schläge mit dem Buchstaben "e" zählt. Also würde dieses für unser Beispiel folgendermaßen aussehen:

1 e + e 2 e + e : 3 e + e  4 e + e (Grundtakt)
1 . . . 2 . . e : . e . e  4 . + . (Schlagmuster)

Zum Üben empfehle ich euch in diesem Fall das Schlagmuster wie 2 Takte im 4/4-Takt durchzuzählen, und anfangs das Schlagmuster langsam zu üben. Später kann man das dann schneller spielen. Aber man kann dann genauso wie gewohnt zählen. Nur eben doppelt so schnell.

1 + 2 + 3 + 4 + | 1 + 2 + 3 + 4 +  (Grundtakt)
1 . . . 3 . . + | . + . + 3 . 4 . (Schlagmuster)

Weitere Varianten zu diesem Schlagmuster werden in einer der nächsten Lektionen vorgestellt.

Rhythmus 895A versetzt[Bearbeiten]

Der oben gezeigte Balladenschlag wurde in der einfachen Version gezeigt. Aber schon vom Lagerfeuerschlag wissen wir, dass er sich besser anhört, wenn er etwas versetzt gespielt wird. Doch sehr oft werden nicht alle möglichen Betonungen und Akzentuierungen, Dämpfungen und sonstigen Verzierungen der einzelnen Schläge gezeigt und man muss sie selbst herausfinden. Wie in diesem Beispiel:


Rhythmus 895A[Bearbeiten]

... sondern alle Schläge werden über die ganzen Linien durchgezogen angezeigt. Der Spieler muss sich selbst überlegen, wie er den Takt betonen möchte.


Hörbeispiel mit der Akkordfolge Am7 Dm7 G7 Cj7 - Fj7 Hm7b5 Esus4 E

(info)

und das wäre auch schon das erste Schlagmuster. Dieses Schlagmuster hat eine sehr große Ähnlichkeit zum Lagerfeuer-Schlag, wird jedoch über zwei Takte ausgeführt. Dieses Schlagmuster lässt sich also sehr gut für etwas langsamere Lieder einsetzen, und erhält daher den sprechenden Namen: Balladen-Schlag. Es eignet sich besonders gut für die Lieder, bei denen ein einfacher Lagerfeuerschlag zu langsam ist, aber zwei Lagerfeuerschläge in der gleichen Zeit (also doppelt so schnell) viel zu schnell wären. Ebenso kann er zwei Lagerfeuerschläge hintereinander ersetzen. Beachte, dass dann der Akkordwechsel auf das letzte "und" des ersten Taktes erfolgt (ähnlich wie beim Schnellen Griffwechsel). Man nennt dieses "vorgezogener Griffwechsel".

Das einzige wirkliche "Anfänger-Problem" sind die Luftschläge beim Balladenschlag. Es müssen wirklich drei Luftschläge nach der "1" ausgeführt werden, und noch einmal zwei Luftschläge nach der "3".

Liedvorschlag für den Rhythmus 895A[Bearbeiten]

  • Akkordfolge von White Flag © (Dido) in E-Moll (Original in Dm)
Intro Verse Chorus
G Hm
Em Em Bm Bm
Em Em Bm Bm
D D Am Bm
C G Am Em
C G D Am

Rhythmus AB5A[Bearbeiten]

Wer das mit den Luftschlägen noch nicht gleich hinbekommen sollte, kann auch vorerst versuchen, am Anfang nur Abschläge zu spielen. Doch der Aufschlag sollte kurz vor dem zweiten Takt erfolgen.


Der Takt kommt schon um einiges rhythmischer daher. Und wer ganz mutig ist, der kann ja versuchen, diesen Schlag etwa doppelt so schnell bei "breakfast at Tiffany's" (Deep Blue Something) anzuwenden.

Ebenso gibt es noch die Möglichkeit, die Luftschläge nicht als Luftschläge auszuführen, sondern als gedämpfte Schläge (siehe Schlagmuster 9 0 0 0). Und wenn man dieses alles berücksichtigt, und auch noch die Techniken anwendet, die hier noch gar nicht erwähnt worden sind, kann man sich sicher sein, dass man noch lange nicht alle Möglichkeiten, die einem ein Rhythmus bietet, ausgelotet hat.

Tipp zum Heraushören von Schlagmuster[Bearbeiten]

Ein Schlagmuster auf Anhieb herauszuhören ist nicht leicht. Man benötigt einiges an Erfahrung. Und einige Erfahrungen sammelt man dadurch, dass man einige Schlagmuster lernt. So findet man viel leichter etwas Vergleichbares.

Beispiel
Samba-Rhythmen

Und wenn man ein ähnliches Schlagmuster kennt, dann ist es mehr die Aufgabe, das bekannte Schlagmuster so lange zu variieren, bis es dem Original so weit nahe kommt, dass es für die eigenen Ansprüche reicht. (Es muss nicht immer 100% wie das Original klingen!)

vgl
Einfache Variationen der Grundschläge

Beim Zuhören des unbekannten Stückes sollte man mit dem Fuß wippen oder mit dem Kopf wippen oder mit der Schlaghand den Beat mitschlagen. Man kann auch alles gleichzeitig machen. Man muss halt nur so schnell mitwippen, wie der Beat ist. Das ist halb so schnell wie die kleinste Zähleinheit. Wenn also die Schläge in 16tel sein sollten, dann wippt man mit dem Fuß/Kopf im 8el-Takt. Jeder "Tapp" bzw. jedes vorwärts Nicken ist eine 1 und entspricht einem Abschlag. Jedes "und" bzw. jedes rückwärts-Nicken entspricht einem Aufschlag. Man richtet sein Zählen immer so ein, dass man bis 4 zählen kann. So bleibt die Sache halbwegs übersichtlich und man bekommt mit, wann nur Abschläge kommen und wann Aufschläge mit dabei sind und wann der Rhythmus stark synkopiert ist.

Man wendet das Gleiche an, was man schon für das Durchzählen eines Taktes eingeübt hat.

Wenn es immer noch zu schwer sein sollte, dann schrecke man nicht davor zurück, das Musikstück langsamer abzuspielen, was sich bei einem Midi und einem guten Midiplayer sehr leicht bewerkstelligen lässt und was sich mit einem entsprechenden MP3-Player für den PC auch mit MP3-Dateien machen lässt. Wer keinen Player finden sollte, der ein Musikstück langsamer abspielen kann, der sollte nicht davor zurückschrecken, mit einem MP3-Editor das Stück so zu verlangsamen, dass das Heraushören kein Problem mehr macht.

Und wenn alle Stricke reißen, hilft es immer noch, eine Tabulatur des Stückes anzusehen. Dieses gehört dann aber mehr zum "Schlagmuster lernen" als zum "Schlagmuster heraushören".

Exkurs: wie kommt es zu den Bezeichnungen der Takte bzw. Takthälften?[Bearbeiten]

Es gibt insgesamt 16 Module, die durchnummeriert worden sind. Die Schlagmuster-Module sind nicht rein zufällig durchnummeriert worden, sondern sie orientieren sich an den Hexadezimalsystem, das mit 16 Ziffern arbeitet bzw. am Dualsystem, das nur mit 1 und 0 als Ziffer arbeitet. Das heißt, für die Wikibooks wurden den einzelnen Rhythmus-Bausteinen Namen von 0 bis 9 und von A bis F gegeben. Jeder, der sich schon mal mit Hexadezimalzahlen befasst hat, wird ganz schnell mit dieser Bezeichnung klarkommen (insbesondere wer ein wenig Ahnung von Computer hat, denn dort werden sie ständig benutzt). Wer noch nie etwas davon gehört hat, und meint, das sei alles zu kompliziert: Es sind nur 16 Bezeichnungen, die man ganz schnell mal nachschlagen kann. Die Nummerierung 0 bis 9 sollten keine Probleme machen. Aber anstelle 10 bis 15 weiter zu nummerieren, wurden hier die Hexadezimalzahlen A bis F verwendet. A = 10; B = 11; C = 12; D = 13; E = 14 und F = 15.

  • 0 = 00002
  • 1 = 00012
  • 2 = 00102
  • 3 = 00112
  • 4 = 01002
  • 5 = 01012
  • 6 = 01102
  • 7 = 01112
  • 8 = 10002
  • 9 = 10012 = 916
  • 10 = 10102 = A16
  • 11 = 10112 = B16
  • 12 = 11002 = C16
  • 13 = 11012 = D16
  • 14 = 11102 = E16
  • 15 = 11112 = F16

Dembach würde das Beispiel folgendermaßen notiert:

  • 8 = 10002
  • 9 = 10012
  • 5 = 01012
  • A16 =1010 = 10102

8 + 9 + 5 + 16 bzw. 8 + 9 + 5 + A = 1000 + 1001 + 0101 + 1010 wobei jede 1 ein Schlag und jede 0 ein Luftschlag ist.

Aber du brauchst es dir, wie schon gesagt, nicht unbedingt zu merken, du kann es auch einfach hier nachschlagen.

Wer sich aber ein wenig mit Mathematik auskennt, der kann sich selber ausrechnen, dass es für einen einfachen 4/4-Takt im 8el-Feeling, (also aus einem Takt, der aus zwei Takt-Modulen besteht) 16x16 also 256 Möglichkeiten gibt. Alle 256 Kombinationen werden auch in der Praxis angewandt. Bei zweitaktigen Schlagmustern (bzw. 16tel-Feeling) gibt es schon 256x256 also 65536 mehr oder weniger sinnvolle Möglichkeiten.

Web-Links[Bearbeiten]