Gitarre: Powerchord-Workshop

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Schnelleinstieg[Bearbeiten]

Auch für Powerchords gibt es verschiedene Griffweisen. Für Einsteiger in die Materie sind folgende beiden Fingersätze zu empfehlen:

E-Form besagt hier, dass der tiefste Basston des Powerchords auf der E-Saite liegt, und A-Form heißt hier, dass der tiefste Basston auf der A-Saite liegt. Was es sonst noch so alles über die Akkordformen zu sagen gibt, wird bei den Barréakkorden genauer erläutert, und braucht den Quereinsteiger nur am Rande zu interessieren.

Nur 3 Saiten sollen erklingen

Man spielt nur die drei gegriffenen Saiten. Oft legt man den kleinen Finger (4) der Greifhand etwas um, damit er die darunterliegende Nachbarsaite gerade so berührt, und damit abgedämpft. So erklingt die Nachbarsaite nicht, sollte sie doch einmal aus Versehen angeschlagen werden. In der A-Form wird die oberste tiefe E-Saite nicht angeschlagen. Das dürfte für alle, welche die erste Lektion mit dem D-Dur-Akkord hinter sich gebracht haben, keinerlei Probleme mehr darstellen. Aber Quereinsteiger, die unbedingt zuerst mit den Powerchords anfangen wollen, müssen gegebenenfalls ein wenig üben. Manche Gitarristen schieben den Zeigefinger der Greifhand etwas höher, sodass er (wie schon beschrieben) gerade so die obere E-Saite dämpft, und am versehentlichen klingen hindert. Bei Gitarristen mit schmalem Griffbrett kommt auch schon mal der Daumen zum Einsatz, der etwas weiter über das Griffbrett geschoben wird, sodass er die E-Saite abdämpft. Eleganter ist es allerdings, wenn man zumindest die obere E-Saite beim Anschlag einfach überspringen kann, ohne einen weiteren Finger zum Dämpfen zu benötigen.

Die Powerchords kann man quer über das ganze Griffbrett verschieben. Wichtig ist, dass du dabei die Position des Zeigefingers (1) im Auge behältst. Der Ton unter dem Zeigefinger gibt nämlich auch den Namen des Powerchords an. Beachte, dass im Englischen unser H als B bezeichnet wird.

Am besten du prägst dir fürs erste folgende Töne der oberen beiden Saiten in den ersten 7 Bünden ein. Fast alle Töne, die keine Vorzeichen (b oder #) brauchen, liegen bei den oberen beiden Saiten auf den ungeraden Bünden. Dies gilt zumindest bis zum 7. Bund. Eine gute Hilfe ist, dass sich üblicherweise an diesen Positionen Bundmarkierungen befinden.

            III      V      VII                 XII
E ||---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|-E-|
H ||---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|-H-|
G ||---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|-G-|
D ||---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|-D-|
A ||---|---|-C-|---|-D-|---|-E-|---|---|---|---|-A-|
E ||-F-|---|-G-|---|-A-|---|-H-|---|---|---|---|-E-|

Es empfiehlt sich für den Anfang ein paar Lieder bzw. Akkordfolgen zu lernen, bei denen du nur genau diese Akkorde brauchst.

Solltest du doch mal einen Powerchord mit Vorzeichen brauchen, dann findest du den entsprechenden Ton gleich einen Bund neben diesen Stammtönen (das ist eine Note bzw. Notenname ohne Vorzeichen). Wenn einem Buchstaben ein # folgt, dann befindet sich der entsprechende Ton einen Bund weiter rechts. Wenn einem Buchstaben ein b folgt, dann befindet sich der entsprechende Ton einen Bund weiter links. Was dabei mit der Tonhöhe geschieht, das hörst du selbst heraus. Später solltest du dich eingehender mit dem Thema Tonleitern und Vorzeichen beschäftigen.

Beispiel: Vorzeichen des Stammtons G
            III      V      VII                 XII
E ||---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|-E-|
H ||---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|-H-|
G ||---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|-G-|
D ||---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|-D-|
A ||---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|-A-|
E ||---|-Gb|-G-|-G#|---|---|---|---|---|---|---|-E-|

Wenn du sehr ungeduldig bist, dann kannst du die nachfolgenden Texte mal eben überfliegen, und gleich weiter zum Powerchord-Rätsel gehen, und mal versuchen, ob du die Sachen nachspielen kannst. Aber egal, ob du es schaffst oder nicht, du solltest dir auch die Zeit für die Grundlagen (Theorie) der Powerchords nehmen. Dann kannst du nämlich viel mehr mit den Powerchords anfangen.

E-Gitarren-Technik bei Powerchords[Bearbeiten]

Powerchord in der Praxis

Man kann Powerchords auch mit einer akustischen Gitarre üben, aber den typischen fetten, übersteuerten Sound erreicht man nur mit einer E-Gitarre. Dazu brauchst du einen Verstärker, der das Gitarrensignal verzerren kann.

Das Problem der normalen Dur und Moll-Akkorde liegt darin, dass sie viel zu viele Töne enthalten. Wenn man diese verzerrt, überlagern sich die Töne und klingen dadurch nicht mehr wirklich gut. Nicht nur die einzelnen Töne werden verstärkt, sondern auch alle Obertöne, die bei einer akustischen Gitarre nicht so hervortreten. Mit der zusätzlichen Dur- oder Mollterz ergibt sich ein Salat aus den Tönen und den verstärkten Obertönen. Was Obertöne genau sind, das solltest du mal in einem Lexikon nachlesen. Jedenfalls schrummeln die Töne dann nur vor sich hin. Die Lösung dieses Problems ist einfach: Man verwendet einfach weniger Töne. Man spielt nur den Grundton und die Quinte und evt. noch die Oktave (das ist der erste, fünfte und achte Ton einer Tonleiter). Die Quinte und die Oktave sind so und so mit bei den Obertönen des Grundtons enthalten, so dass sich die Obertöne nicht störend überlagern können. Mehr dazu bei den theoretischen Grundlagen zum Powerchord.


Technik[Bearbeiten]

To-Do:

Technik-Kapitel für Laien verständlich beschreiben, und am besten in ein anderes Kapitel verschieben.

Was braucht man, um Powerchords sauber rüberzubringen? Zunächst einmal sollte die E-Gitarre gut abgeschirmt sein, um Brummgeräusche und andere Störgeräusche möglichst klein zu halten. Ein Humbucker hat gegenüber dem Single Coil Tonabnehmer den Vorteil weniger Netzbrummen aus der Umgebung aufzunehmen. Auch klanglich bekommt man mit einem Humbucker den "fetteren" Sound. Bei hohen bis sehr hohen Verzerrunggraden benötigt man ein Noisegate das vor den Verzerrer geschaltet wird oder im Effektgerät schon enthalten ist. In den Pausen zwischen den Chords schaltet das Noisegate die Gitarre stumm und verhindert so Störgeräusche (Genauer: Ein Noisegate läßt die Signale erst ab einer gewissen, in der Regel einstellbaren Stärke durch und unterbindet so die Störgeräusche). Um die Powerchords nach dem Anschlag länger halten zu können empfiehlt sich der Einsatz eines Compressors. Dabei ist die Reihenfolge Gitarre->Noisegate->Compressor-Verzerrer einzuhalten.

Rückkopplungen[Bearbeiten]

Bei extrem hoher Verstärkung (Gain) und hoher Lautstärke kann sich das Problem ergeben, dass eine laut pfeifende Rückkopplung zu hören ist. Besonders dann, wenn man direkt vor dem Lautsprecher steht.

Dabei gibt es zwei Arten von Rückkopplung: a) Mitschwingen der Saiten. Kann recht gut durch Abdämpfen der Saiten kontrolliert werden b) Mitschwingen der Kupferdrähte im Tonabnehmer

Während die Rückkopplungen durch Anregung der Saiten über die Luftdruckschwankungen erwünscht sind, sind die unangenehm pfeifenden Rückkopplungen direkt auf den Tonabnehmer gefürchtet. Ursache dafür sind die Kupferdrähte im Tonabnehmer, die im Takt der Luftdruckänderung mitschwingen. Dies ist vor allem bei billigen E-Gitarren der Fall. Hier hilft der Austausch des Tonabnehmers durch ein höherwertiges, mit Wachs ausgegossenes Modell. Notfalls kann man die Tonabnehmer auch selbst in flüssigem Wachs kochen und so das Verhalten verbessern.

Tonabnehmer, die im Bereich Heavy Metal eingesetzt werden, sollten im Vacuum mit Wachs getränkt werden oder schon beim Wickeln durch Zugabe von Klebstoff stabilisiert werden.

Lektionen[Bearbeiten]


Fußnoten