Gitarre: Blues und RnR

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Wikipedia hat einen Artikel zum Thema:
To-Do:

Inhalt Blues und RnR betreffend werden aus verschiedenen Anfängen jetzt nach Sologitarre einsortiert. Vieles wurde vorerst grob zusammengefügt. Daher muss noch einmal alles überarbeiten und ggf. fehlende Seiten mit hier hinein integrieren und Lektionen überarbeitt werden.

30% fertig

Hier soll eine "Einführung in Blues- und Rock'n'Roll" entstehen. Zum momentanen Zeitpunkt dient dieser Artikel allerdings nur der Sammlung von Ideen und Material aus verschiedenen Gitarrenforenbeiträgen, deren Member einer Veröffentlichung der Inhalte zugestimmt haben.

In diesem Workshop werden nur die spieltechnischen und harmonischen Grundlagen vermittelt, Blues- und R'n'R-stücke nachzuspielen und euch neue Möglichkeiten für eigene Experimente eröffnen. Ihr werdet sehen, dass Blues sowie R'n'R von der reinen Spieltechnik her noch nicht einmal besonders anspruchsvoll sein muss, um trotzdem gut und authentisch zu klingen.

Beim Blues wird jedoch viel über Gefühle gesungen. Meist geht es um Enttäuschung und Frustration (oder die Überwindung derselben). Daher gehört eine gute Portion Feeling mit dazu. Man muss schon den Blues haben (also eine gehörige Portion Weltsch(m)erz), damit man den Blues glaubhaft rüberbringen kann. Jedoch kann der Kurs genau dieses nicht vermitteln. Das notwendige Gefühl muss letztlich aus dem Bauch kommen.

Besondere Stilrichtungen im Blues oder besondere Spieltechniken von einzelnen Gitarristen werden hier allenfalls gestreift.

Trotzdem gibt es ein Handwerkszeug an Harmonielehre und Spieltechnik, die jeder Blues- und R'n'R-Spieler können sollte und die sich jeder Gitarrist aneignen kann.

Mitarbeiter[Bearbeiten]

Viele Lektionen dieses Rock'n'Roll-Workshop entstand im Forum "Technik (Spieltechnik)" des www.gitarrenboard.de und wurden im Forum "Workshops" des www.gitarre-spielen-lernen.de weitergeführt. Es war eine Zusammenarbeit mehrerer Forumsmitglieder und wurde am 0.03.2005 um 10:48 Uhr von WyattEarp ins Leben gerufen.

Viele Lektionen hier in den Wikibooks stellen eine formatierte Zusammenfassung des Workshops dar.

Mitgearbeitet an dieser Einführung haben also neben den federführenden Wikibooks-Benutzern Mjchael und Red Rooster Forumsmitglieder des oben genannten Foren

  • WyattEarp, Niteblind, Georgio, Startom und Blooz

Unberücksichtigt sind hier alle Namen und Beiträge, sowie alle Lektoren und freiwilligen Mitarbeitern, die uns zwar mit Fragen, Anregungen und Zuspruch geholfen haben, aber den Rahmen dieser Aufzählung sprengen würden.

Dennoch sei ihnen an dieser Stelle ein "Herzlichen Dank!" gesagt.

Lektionen[Bearbeiten]

Weitere geplante Lektionen[Bearbeiten]

Die Reihenfolge wird sich im Aufbau des Kurses noch verändern.

  • Harmonie des Blues
  • 12-Bar-Blues
  • Der Turnaround
  • Blues in Rock und Pop
  • Blues und Jazz
  • Nonen-Akkorde
  • 12-Bar Blues: Dur und Moll Akkordfortschreitungen
  • Shuffle- und "Spread"-Rhythmus
  • Kombinationen von Dur- und Mollpentatoniken

Blues-Begleitung für Anfänger[Bearbeiten]

Die Blues-Begleitung ist heute ein wichtiges Kapitel für die Rhythmusgitarre. Blues beeinflusste maßgeblich weitere Musikstile wie Rock'n'Roll, Soul und Jazz, und hinterlässt seine Spuren in der heutigen Popularmusik.

Um den Blues leichter zu erklären, werden in den folgenden Kapiteln nur einzelne spezielle Spieltechniken vermittelt. Im Folgenden wird aber gezeigt, wie man dieses Wissen auch auf andere Musikstile übertragen kann. Dieses muss dabei nicht zwangsläufig "bluesig" klingen.

Die Akkorde im einfachen Blues[Bearbeiten]

Um überhaupt ein Blues-Feeling erzeugen zu können ist es notwendig, mindestens drei verschiedene Dur-Sept-Akkorde zu beherrschen. Diese können im Kapitel "Einfache Akkorderweiterungen" nachgeschlagen werden, falls sie nicht bereits erlernt wurden. Diese Tatsache ist auch gleich eine wichtige Besonderheit des Blues, denn nach klassischer Lehre ist es schlicht verboten, drei verschiedene Dur-Sept-Akkorde in einem Stück einzusetzen!

Im einfachen Blues gibt es genau genommen nur Dominant-Akkorde, und zwar drei an der Zahl. Noch heute ist es aus theoretischer Sicht ein Rätsel, wie eine solche Akkordkombination überhaupt harmonisch klingen kann. Da aber in der Musik der Grundsatz "Was immer sich richtig anhört ist auch richtig" gilt, kann man diese Tatsache getrost ignorieren.

Wir haben bereits gelernt, dass sich unsere Musik immer um drei Akkorde dreht, nämlich: Tonika, Dominante und Subdominante. Dabei ist normalerweise nur die Dominante mit der Septe (7) erweiterbar, die anderen beiden Akkorde dagegen nicht. Im Blues werden für Tonika und Subdominante einfach ebenfalls mit der Septe (7) erweiterte Dur-Akkorde eingesetzt. Wenn man das Ganze für die Tonart A-Dur betrachtet, dann ergibt sich folgende Kombination:

  • Tonika = A-Dur, im Blues kann aber A7 gespielt werden.
  • Subdominante = D-Dur, im Blues kann aber D7 gespielt werden.
  • Dominante = E-Dur, man kann sie ohnehin gegen E7 austauschen.

Das hat natürlich einen vollkommen veränderten Klang zur Folge. Wer die genannten Sept-Akkorde wie beschrieben anwendet der wird sofort feststellen, dass sich bereits jetzt ein unverwechselbares Blues-Feeling einstellt. Um richtigen Blues spielen zu können, benötigen wir aber noch eine bluestypische Akkordprogression, nämlich den 12-Bar-Blues.

Der 12-Bar-Blues[Bearbeiten]

Der Blues basiert in vielen Fällen auf einem 12 Takt Schema und der Akkordfolge (Kadenz) I-IV-V. Die Zahlen beziehen sich auf die Stufe der jeweiligen Tonleiter, die den Grundton des Akkords bildet. Es gibt zwar auch zahlreiche Variationen, aber dieses Schema ist definitiv ein Standard beim Blues. Wenn wir an dieser Stelle festlegen, dass wir uns in der Tonart A-Dur befinden, dann ergibt sich folgendes Schema:

Takt:    |: 1  | 2  | 3  | 4  | 5  | 6  | 7  | 8  | 9  | 10 | 11 | 12 :|
Stufe:   |: I  | I  | I  | I  | IV | IV | I  | I  | V  | IV | I  | V  :|
Akkord:  |: A  | A  | A  | A  | D  | D  | A  | A  | E  | D  | A  | E  :|

Natürlich kann man das Schema auch in jeder anderen, beliebigen Tonart einsetzen. Um dafür die richtigen Akkorde herauszusuchen, ist wieder mal der Quintenzirkel gefragt.

Die markanten Akkordwechsel in den Takten 5 (auf die IV. Stufe) und 9 (auf die V. Stufe) entsprechen der Strophenform des Blues, die die 12 Takte üblicherweise in die Form A-A'-B aufteilt. Eine Zeile (A) wird mit leichter Variation (A') wiederholt, es folgt eine zweite Zeile (B), die oft eine Art Schlussfolgerung aus der ersten ist. Die Variationen im Text entsprechen den Variationen in der Harmonie: die Spannung, die durch den Wechsel von I auf IV in Takt 5 entsteht, ist geringer als die durch den Wechsel auf V in Takt 9. Text und Musik bilden so eine Einheit.

Um das ganze ein bisschen farbenfroher werden zu lassen, ist es möglich, andere Akkordvarianten zu verwenden. Die einfachste Möglichkeit besteht in der Erweiterung der Grundakkorde zu Varianten wie I7, IV7 und V7 (im Beispiel A-Dur wären das A7, D7 und E7). Jedoch lassen sich durchaus auch andere Akkorde in das zwölftaktige Schema integrieren. Hier bietet sich viel Freiraum für die eigene Kreativität - einfach mal ausprobieren, was sich so ersetzen lässt, ohne das Gerüst zu zerstören.

Der klassische Stormy Monday Blues ist ein schönes Beispiel. In diesem Stück werden die Takte 7 und 8, die üblicherweise auf der 1. Stufe stehen, durch die Folge I - IIm / IIIm-IIIbm ersetzt (in A-Dur also A - Bm / Cm - Cbm), und die Dominante (V. Stufe) in Takt 9 und 10 durch IIm / V (d.h. auf A bezogen Am / D).

Die Melodik des Blues[Bearbeiten]

Wer schon einmal genauer in den Blues reingehört hat, dem wird auffallen, dass sich auch die Melodien des Blues ganz anders anhören und anfühlen, als das bei Stücken in Dur oder Moll der Fall ist. Die Ursache dafür liegt in der speziellen Melodik des Blues verborgen. Normalerweise wird eine Dur-Tonleiter dann angewandt, wenn ein Stück in Dur steht. Genauso verhält es sich mit der Moll-Tonleiter die ebenfalls nur dann gespielt wird, wenn ein Stück auch in Moll steht.

Der Blues stellt diese Regel auf den Kopf. Über den Dur-Sept-Akkord eines Blues in A (mit A7 als Tonika) kommt hier meist eine Moll-Pentatonik zum Einsatz. Also wird für europäische Ohren, die nur Dur und Moll gewohnt sind, diese beiden Tonarten miteinander vermischt. Die Moll-Pentatonik, die man über einen Dur7-Akkord spielt, wird noch um weitere so genannte Blue-Notes erweitert. So entsteht eine eigene Blues-Tonleiter, deren Grundlagen im Kapitel "Einstieg in die Sologitarre" unter "Blues-Pentatonik" weiter behandelt werden.

Wer mit Begriffen wie "Blues-Pentatonik" nichts anfangen kann, der sollte sich Stücke von bekannten Blues-Musikern wie beispielsweise Eric Clapton, B. B. King oder Gary Moore anhören und versuchen, sich die Gesangsmelodien zu verinnerlichen. Das ist eine enorm gute Übung zur Bluesgitarre, denn der Blues selbst ist sehr emotional betont und setzt keine großen theoretischen Kenntnisse der Harmonielehre voraus. Wer den Blues erst mal hat (You got the Blues), der kann auch ohne großes Wissen einen 12-Bar-Blues spielen und dazu singen.

Die Fähigkeit, den Blues auch ohne Wissen interpretieren zu können ist übrigens wichtiger, als sich diesbezüglich mit Theorie vollzustopfen. Wer ein Gefühl dafür entwickelt hat, wie ein Bluesstück zu singen ist, der tut sich beim Erlernen der Blues-Soli um vieles leichter als jemand, der erst beim Erlernen der Soli damit anfängt sich über den Sound Gedanken zu machen!

Weblinks[Bearbeiten]

Wer noch tiefer in die Materie eindringen möchte, dem sei www.blueslessons.net ans Herz gelegt.