Computerhardware: HDD: Probleme: Serial-ATA

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Serial ATA Probleme[Bearbeiten]

Problem[Bearbeiten]

  • Das Laufwerk läuft nicht an.
  • Das Laufwerk ist sporadisch nicht ansprechbar oder wird gar nicht erst durch das BIOS erkannt.
  • Das Laufwerk läuft an, wird aber nicht erkannt.
  • Beim Schreiben auf SATA-Platten kommt es zu Datenverlust, daher mitunter auch Abstürzen.
  • Das Betriebssystem erkennt das Laufwerk nicht, da Treiber fehlen.

Quelle 1 / 2 / 3 / 4-I / 4-II

Ursache[Bearbeiten]

  • Generelle Gründe, die obige und andere Probleme verursachen können:
    Hat ein Laufwerk neben dem SATA-Stromanschluß auch dessen Vorgänger, hilft es vereinzelt, ersteren zu verwenden. Zudem gibt es die These, dass nur SATA-Stromanschlüsse funktionieren, deren Kabel direkt im Netzteil münden, jedoch Adapter von herkömmlichen Stromanschlüssen auf SATA-Form durch Weglassen der 3.3 V-Leitung Probleme bereiten.
    Bild des SATA-Stromanschlusses
  • 1. Manche Kabel sind nicht standardkonform gefertigt. So ist hier Pin 11 betroffen. Zum Hintergrund: Staggered Spin Up bedeutet, nur die Elektronik der Laufwerke wird angeschaltet, die Motoren jedoch nicht. Diese werden durch ein Signal des Controllers nacheinander gestartet, um das Netzteil zu schonen. Da das nur bei mehreren Festplatten Sinn macht und zudem dauert, ist es auch abstellbar. Dazu muss Pin 11 geerdet sein. Das haben sich manche Kabelhersteller gespart.
  • 2. Serial-ATA-Kabel vor 2004 verursachen häufig Kontaktprobleme. Das wurde verbessert. Seitdem rasten die Kabel per Snap-In fest ein.
  • 3. Hier gibt es drei Ursachen. Zunächst müssen die Serial-ATA-Anschlüsse im BIOS des Mainboards aktiviert werden. Entsprechende Anleitungen finden sich im Handbuch zum PC oder Mainboard. In den anderen beiden Fällen ist der Controller, an dem das Laufwerk angeschlossen ist, nicht SATA/300 - konform. Hierbei mißachten manche Controller den Standard bei der Abfrage der maximalen Transferrate durch das Laufwerk. Bei manchen Laufwerken lässt sich das durch die Reduzierung der Transferrate mit einem Jumper korrigieren. Und zum Zweiten haben diese Laufwerke eine Funktion zur Reduktion der elektromagnetischen Störstrahlung: SSC - Spread Spectrum Clocking. Mit dieser kommen einige Controller nicht zurecht. Sie ist aber nur für Computer mit zahlreichen Festplatten gedacht und daher meist ab Werk ausgeschaltet, zudem hat sie keinen Einfluß auf die Leistung. Bei einigen SATA/300-Laufwerken liefert auch der nächste Absatz die mögliche Ursache.
  • 4. Hier gibt es zwei Ursachen. Zum einen stimmt das Timing des Mainboardchipsatzes "nVidia NForce2" in Bezug auf SATA-Laufwerke nicht. Zum Zweiten verstehen sich einige SATA-Festplatten mit Command Queuing nicht mit dem "nVidia nForce4"-Chipsatz. Hier ist der Verursacher unklar.
  • 5. Ohne Treiber kann das Betriebssystem die Festplatte nicht ansteuern.

Quelle generell / 1 / 2 / 3-II / 4-I / 4-II

Lösung[Bearbeiten]

Achtung!
Folgende Schritte sollten nur von erfahrenen Anwendern ausgeführt werden.
  • Fall 1 soll bei Maxtor-Laufwerken durch Setzen eines Jumpers behoben werden. Sonst sollte ein Kabel neueren Datums (2004) das Problem beheben, wahlweise auch eine Modifikation des vorhandenen.
  • Fall 2 sollte ein neues Strom- und Datenkabel beheben. Letzteres dabei zugleich geschirmt und so kurz sein, wie es das Gehäuse erlaubt. Erhältlich ist es ab 30 cm. Beide Kabelarten sind auch mit um 90° abgewinkelten Anschlüssen erhältlich, falls es das Raumangebot erfordert.
  • Fall 3 - I: SATA/300-Festplatten haben die Möglichkeit, auf SATA/150 zurückzuschalten.
  • Excelstor hat ein Programm bereitgestellt, um den SATA/300-Modus an- und auszuschalten.
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  • Hitachi hat ein Programm bereitgestellt, um den SATA/300-Modus an- und auszuschalten.
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  • Samsung hat ein Programm bereitgestellt, um den SATA/300-Modus an- und auszuschalten.
  • Download
  • Fujitsu fertigt seine Laufwerke ohne SATA/300-Modus.
  • Toshiba fertigt seine Laufwerke ohne SATA/300-Modus.
  • Fall 3 - II: Wird das Laufwerk trotzdem nicht erkannt, ist wohl SSC die Ursache. Hat das Laufwerk einen Jumper zum Abschalten dieser Funktion, sollte er nach Handbuch eingestellt werden. Mitunter ist es derselbe, der auf SATA/150 zurückschaltet (eventuell bei Maxtor). Einen dedizierten Jumper hat Western Digital. Fehlt diese Steckbrücke, bedarf es einer Software zur Umstellung. Dazu muß das Laufwerk aber erkannt werden. Und das gelingt nur an einem Controller, der SSC beherrscht. Das gilt vermutlich für Excelstor, sicher für Hitachi und Seagate.
  • Maxtor- und Western Digital - Jumper-Anleitungen finden sich auf den Supportseiten der Hersteller. Eventuell verwendet Maxtor kein SSC. Wenn doch, wird es vermutlich per Jumper zusammen mit dem SATA/300-Modus an- und ausgeschaltet.
  • Excelstor verwendet eventuell kein SSC. Wenn doch, wird es vermutlich per Programm zusammen mit dem SATA/300-Modus an- und ausgeschaltet.
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  • Hitachi hat ein Programm bereitgestellt, um den SSC-Modus an- und auszuschalten.
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  • Seagate hat ein Programm bereitgestellt, um den SSC-Modus an- und auszuschalten.
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  • Samsung empfiehlt, SSC mit der Option "Spread Spectrum" im BIOS abzuschalten.
  • Anleitung
  • Fujitsu fertigt seine Laufwerke ohne SSC.
  • Toshiba fertigt seine Laufwerke ohne SSC.
  • Fall 4 - I beheben kann die Option "EXT-P2P's Discard Time" im BIOS des Mainboards. Sie muß auf 1 ms statt der voreingestellten 30 µs erhöht werden. Fehlt diese Option, sollte sich bei Komplett-PC's auf den Supportseiten der PC-Hersteller, bei selbst assemblierten auf der des Mainboardherstellers eine neue BIOS-Version finden.
  • Fall 4 - II ist nicht festplattenspezifisch, ein Abstellen der Option "Tagged Queuing" im Betriebssystem hilft häufig.
  • Windows
    Nach einer Windows-Installation nicht den nVidia IDE-Treiber installieren. Soll die RAID-Funktion des Mainboards genutzt werden, den zugehörigen nVidia-Treiber installieren und sofort bei Start / Einstellungen / Systemsteuerung / <eventuell Leistung und Wartung> / System / Hardware / Gerätemanager / SCSI und RAID-Controller / NVIDIA Nforce4 Serial ATA Raid Controller - Primärer und Sekundärer Kanal - "Enable Command Queuing" ohne oder "Disable Tagged Queuing" mit Haken versehen.
  • Linux
    nVidia stellt keinen Linux-Treiber bereit, der Command Queuing unterstützt.
  • Fall 4 - II beheben soll ein Firmwareupdate von Maxtor. Dazu müssen alle anderen Festplatten vorübergehend abgesteckt werden. Ob die Garantie beeinflußt wird, kann der Support beantworten. Abgedeckt sind folgende Serien:
  • DiamondMax 10, Modellnummer beginnend mit 6V
  • DiamondMax 11, Modellnummer beginnend mit 6H
  • MaXLine Pro 500, Modellnummer beginnend mit 7H
  • MaXLine III, Modellnummer beginnend mit 7V
  • Kontakt
  • Fall 5 ist behebbar, da Serial-ATA eng mit seinem Vorgänger Parallel-ATA verwandt ist. Dazu muss sich der Anschluss auf dem Mainboard selbst befinden und das BIOS eine Einstellung wie "Compatibility Mode" bieten. Damit verhalten sich diese Festplatten exakt wie Parallel ATA-5 oder -6 - Laufwerke, die jedes Betriebssystem erkennt. Genaueres findet sich im Handbuch und das auch auf den Supportseiten der PC-Hersteller, bei selbst assembliertem Computer auf der des Mainboardherstellers.

Quelle 1 / 2 / 3-II / 4-I / Quelle 4-II