Gitarre: Improvisation - mit Am und G
Improvisation - mit Am und G
[Bearbeiten]Die erste Lektion
[Bearbeiten]Wiederholen wir die C-Dur-Tonleiter in den ersten drei Bünden.
Intervalle | Notennamen | Fingersatz |
---|---|---|
3 ||-4-|---|-5-| 7 ||<1>|---|-2-| 5 ||---|(6)|---| 2 ||---|-3-|-4-| (6)||---|-7-|<1>| 3 ||-4-|---|-5-| |
e ||-f-|---|-g-| h ||<c>|---|-d-| g ||---|(a)|---| d ||---|-e-|-f-| (a)||---|-h-|<c>| e ||-f-|---|-g-| |
0 ||-Z-|---|-R-| 0 ||-Z-|---|-R-| 0 ||---|-M-|---| 0 ||---|-M-|-R-| 0 ||---|-M-|-R-| 0 ||-Z-|---|-R-| |
|| = Steg | = Bundstäbchen |
<…> = Grundton Dur (…) = Grundton Moll |
Z = Zeigefinger M = Mittelfinger R = Ringfinger K = kleiner Finger |
Der Grundton steht in eckigen Klammern: <1> bzw. <C>.
Die A-Moll Tonleiter hat die gleichen Töne wie die C-Dur Tonleiter. Der Grundton von Am ist der 6. Ton der Dur-Tonleiter: (6) bzw. (A).
Merke Zu jeder Dur-Tonart gibt es eine parallele Molltonart mit gleichem Tonvorrat. |
Also: C-Dur und A-Moll gehören zusammen. Man spricht von Dur- und Moll-Parallelen.
C-Dur-Tonleiter | C=1 | D=2 | E=3 | F=4 | G=5 | A=6 | H=7 | C=1 |
A-Moll-Tonleiter | A=6 | H=7 | C=1 | D=2 | E=3 | F=4 | G=5 | A=6 |
Das Haus
[Bearbeiten]Wenn man mal kurz die leeren Seiten nicht beachtet, dann kann man sich das Bild eines Hauses, das auf dem Kopf steht einprägen, und schon ist das ganze nicht mehr so unübersichtlich.
Intervalle | Notennamen | Fingersatz |
---|---|---|
||-4-|---|-5-| ||-1-|---|-2-| ||---|-6-|---| ||---|---|---| ||---|---|---| ||---|---|---| |
||-F-|---|-G-| ||-C-|---|-D-| ||---|-A-|---| ||---|---|---| ||---|---|---| ||---|---|---| |
||-Z-|---|-R-| ||-Z-|---|-R-| ||---|-M-|---| ||---|---|---| ||---|---|---| ||---|---|---| |
- Übung
Wir machen einmal eine einfache Improvisation in A-Moll über die beiden Akkorde A-Moll und G-Dur. Bei einer Improvisation musst du immer zwei Sachen im Auge behalten: einmal den Akkord, über den du gerade improvisieren willst, und zum anderen die Tonleiter, die gerade verwendet wird. Über den Am-Akkord wird die Am-Tonleiter verwendet bzw. mit dem Tonmaterial der C-Dur-Tonleiter improvisiert, und ebenso wird auch über den G-Dur-Akkord mit der Am-Tonleiter bzw. mit dem Tonmaterial der C-Dur-Tonleiter improvisiert. Beachte: Auch wenn dieselben Töne wie bei der C-Dur-Tonleiter verwendet werden, so ist es hier nicht die C-Dur-Tonleiter, denn wir landen am Schluss unserer Improvisation nicht auf den C-Dur-Akkord, sondern eben auf den Am-Akkord.
- Zupfe die A-Saite an und lasse den Basston klingen. Der Basston steht jetzt stellvertretend für den ganzen Akkord Am. Natürlich könntest du dich auch von jemanden begleiten lassen, der den Am-Akkord für dich anschlägt, aber wir können uns auch hier nur mal mit dem Basston begnügen.
- Klimpere 2 Takte lang beliebig auf den Tönen der unteren 3 Seiten herum. ( "Haus" + leere Saiten )
- Die ganze Zeit über sollte dabei der Basston erklingen. Erinnere dich da ruhig an die Zupfmuster aus dem Folkdiplom. Es reicht, den Basston pro Takt einmal anzuschlagen. Später kannst du auch versuchen, den Bass etwas rhythmischer zu gestalten.
Intervalle | Notennamen | Fingersatz |
---|---|---|
(3)||-4-|---|-5-| 7 ||(1)|---|-2-| 5 ||---|(6)|---| ||---|---|---| (6)||---|---|---| ||---|---|---| |
(E)||-F-|---|-G-| H ||(C)|---|-D-| ||---|(A)|---| ||---|---|---| (A)||---|---|---| ||---|---|---| |
0 ||-Z-|---|-R-| 0 ||-Z-|---|-R-| 0 ||---|-M-|---| ||---|---|---| 0 ||---|---|---| ||---|---|---| |
(…) = Akkordtöne vom Am-Akkord | 0 = leere Saite |
Bei den nächsten beiden Takten spielst du als Basston den Ton G, eigentlich genau wie bei den Zupfmustern.
Intervalle | Notennamen | Fingersatz |
---|---|---|
3 ||-4-|---|(5)| (7)||-1-|---|(2)| (5)||---|-6-|---| ||---|---|---| X ||---|---|---| ||---|---|(5)| |
E ||-F-|---|(G)| (H)||-C-|---|(D)| ||---|-A-|---| ||---|---|---| X ||---|---|---| ||---|---|(G)| |
0 ||-Z-|---|-K-| 0 ||-Z-|---|-K-| 0 ||---|-M-|---| ||---|---|---| X ||---|---|---| ||---|---|-R-| |
(…) = Akkordtöne vom G-Dur-Akkord | vgl. Fingersatz vom G-Dur-Akkord |
- Fingersatz
- Zeigefinger 1. Bund, Mittelfinger 2. Bund,
- Der Ringfinger bleibt die ganze Zeit über auf dem Basston G !
- Der Ringfinger darf so weit umgelegt werden, dass er die A-Saite dämpft.
- Der kleine Finger übernimmt die Aufgaben des Ringfingers.
Wenn du schon den G7-Akkord im Folkdiplom und vielleicht auch schon den Gsus4 im Balladendiplom gegriffen hast, dann wird dir vieles bekannt vorkommen. Denn bei dieser Improvisationsübung unterscheidet sich der Bewegungsablauf nur unwesentlich von den Akkordwechseln. Der Mittelfinger wird nicht für den G-Dur-Akkord gebraucht, und ist daher frei, für den Ton A.
- Tipp
Dir sind vielleicht die eingeklammerten Töne aufgefallen.
Im oberen Teil sind die Akkordtöne von A-Moll (zu dem auch der Basston gehört) besonders hervorgehoben.
Wenn du das Bild des A-Moll- und G-Akkordes im Kopf hast, fällt es dir leicht, diese Töne zu erkennen. Es schadet auch nichts, den Akkord zu greifen, wenn du in der Lage bist, die Finger wieder wegzunehmen, wenn du die leeren Saiten espielen willst.
Solange A der Basston ist, also solange über A-Moll mit der C-Dur Tonleiter improvisiert wird, sind die Akkordtöne ziemlich gute Ausgangstöne für die Improvisation. Man umspielt die Akkordtöne. Es ist eine gute Hilfe, wenn man die Akkordtöne immer auf die betonten Zählzeiten und die anderen Töne auf die unbetonten Zählzeiten legt. Allerdings muss man sich nicht zwingend daran halten. Es hilft nur für den Einstieg.
In der zweiten Tabelle wurden die Akkordtöne von G-Dur hervorgehoben. Vielleicht mag dir die (2) etwas ungewöhnlich vorkommen. Der Ton (D) gehört jedoch auch zum G-Dur-Akkord dazu, und er wird bei einigen Griffvarianten auch mitgegriffen. Ansonsten dürfte es dir nicht schwer fallen den G-Dur-Akkord darin wiederzuentdecken. Ansonsten gilt das gleiche wie beim A-Moll-Akkord.
Also halte dich nicht so lange auf den akkordfremden Tönen auf, sondern bevorzuge die akkordeigenen Töne. Wenn du doch mal mit einem akkordfremden Ton anfängst: Egal, schnell zu einem Akkordton rüberrutschen.
In welcher Reihenfolge spielt man die Töne?
[Bearbeiten]- Egal! Experimentiere einfach herum.
- Hangle dich ein wenig an der Tonleiter entlang und wandere diese auf und ab.
- Versuche dabei die Akkordtöne etwas hervorzuheben, und die andren Töne etwas weniger zu betonen, indem du sie auf unbetonte Zählzeiten setzt.
- Wenn du in Viertelnoten spielst, dann sind die 1 und die 3 die betonten Zählzeiten, und die 2 und die 4 sind die unbetonten Zählzeiten.
- Wenn du in Achtelnoten spielst, dann sind alle Zahlen (1-4) die betonten Zählzeiten, und alle "und" sind die unbetonten Zählzeiten.
- Bei besonderen Rhythmen kann sich natürlich der Taktschwerpunkt verlagern.
- versuche beispielsweise eine Melodie wie das Stück "Am Fenster" von City zu imitieren.
- Dein Ohr wird dir früher oder später schon sagen, was gut klingt und was nicht.
- Du musst dich nur Anfangs ein wenig auf die Akkordtöne und die Taktschwerpunkte konzentrieren. Hinterher läuft alles intuitiv ab.
- Beim einen schon am gleichen Nachmittag,
- beim andern kann das ein paar Tage dauern.
- Letztlich zählt nur das Endergebnis...
Hauptsache du spielst 2 Takte lang A-Moll (= A als Basston)
und 2 Takte G-Dur (= G als Basston)
Später, sobald du sicherer wirst kannst du auch mal bei jedem Takt wechseln.
Als Einstieg kannst du ja auch ein einfaches Schlagmuster oder Pickingpattern mit den Akkorden a a | G G | a a | G G machen.
Möglicherweise kombinierst du auch deine Improvisation in einem Pickingpattern.