Gitarre: Der C-Dur-Skalentyp (Jazz)
Als Einstieg eine simple Übung für den C-Dur-Skalentyp
Für die erste Übung werden nur die unteren Saiten benötigt. Es handelt sich um die C-Dur-Tonleiter, die einfach zwei Bünde weiter verschoben wurde. Genau wie ein C-Dur-Akkord, den man zwei Bünde weiter nach rechts verschiebt, wird auch die C-Dur-Tonleiter nach D-Dur transponiert.
E ||----:-Z--:-M--:----:-K--| H ||----:-Z--:-M--:----:-K--| G ||----:-Z--:----:-R--:----| D ||----:----:----:----:----| A ||----:----:----:----:----| E ||----:----:----:----:----|
Für die Akkorde können wir die leeren Saiten mit ausnutzen. Es werden nur zwei Griffe benötigt: Dj7 und G/D.
Und es werden nur die unteren vier Melodie-Saiten gebraucht.
Am Anfang kann man die Akkorde einfach nur harfenarig abstreichen. Schon hierbei kann man damit anfangen, über die Akkorde eine frei erfundene Melodie zu summen.
Sollte einem auf anhieb nichts einfallen, dann kann man es ja mal mit "Cach the Wind" von Cat Steven versuchen.
Dj7 + G-Dur ( Dj7 = Dmaj7 = Dmajor7) ||--^2--------|-^3-----|| ||o-^2--------|-^0----o|| ||--^2--------|-^0-----|| ||--^0--------|-^0-----|| ||o-----------|-------o|| ||------------|--------||
oder wie wäre es mit einem einfachen Zupfen?
||-----------2---------|----------3----------|| ||o------2-------------|------0-------------o|| ||----2----------------|---0-----------------|| ||--0------------------|-0-------------------|| ||o--------------------|--------------------o|| ||---------------------|---------------------||
Und natürlich funktionieren alle schon bekannten Rhythmen
1 + 2 + 3 4 + 1 + 2 + 3 4 + ||----2-----2-----2-|---3-----3-----3--|| ||o---2-----2-----2-|---0-----0-----0-o|| ||----2-----2-----2-|---0-----0-----0--|| ||--0---0-0-----0---|-0---0-0-----0----|| ||o-----------------|-----------------o|| ||------------------|------------------||
Oder mal ein anderes
1 2 + + 4 + 1 2 + + 4 + ||--2-----2-----2---|-3----3------3----|| ||o-2-----2-----2---|-0----0------0---o|| ||--2-----2-----2---|-0----0------0----|| ||--0---0-----0---0-|-0--0------0---0--|| ||o-----------------|-----------------o|| ||------------------|------------------||
Oder man kan ein Zupfmuster versuchen, das über zwei Takte geht.
||-----2----2----|-------3-----3----|| ||o----2----2----|-------0-----0---o|| ||-----2----2----|-------0-----0----|| ||--0-----0----0-|-----0-----0---0--|| ||o--------------|-----------------o|| ||---------------|------------------||
Ebenso diese Variante mit vorgezogenem Akkordwechsel
||--2----2---2--3-|-------3-----3----|| ||o-2----2---2--0-|-------0-----0---o|| ||--2----2---2--0-|-------0-----0----|| ||--0--0---0----0-|-----0-----0---0--|| ||o---------------|-----------------o|| ||----------------|------------------||
Sobald man die Akkordfolge verinnerlicht hat, dann kann man versuchen ein paar Töne darüber zu improvisieren.
Man legt am einfachsten ein paar Schläge mit dem Akkord vor, und streut dann ein paar Töne aus der Skala ein.
||--2----2---2--3-|-5-3-2--3-2----| ||o-2----2---2--0-|------------5--| ||--2----2---2--0-|---------------| ||--0--0---0----0-|---------------| ||o---------------|---------------| ||----------------|---------------| |-^2------------|-------------2h3h5-| |-^2---2-3--5-3-|------2------------| |-^2------------|--------4--2-------| |-^0------------|-------------------| |---------------|-------------------| |---------------|-------------------| |---2-----2-----3-|---------------| |---2-----2-------|-----------2---| |---2-----2-------|-----2--4------| |-0---0-0----0----|---------------| |-----------------|---------------| |-----------------|---------------|
Den G kann man auch so greifen, dass die unteren Töne dem G-Dur als Barré ähneln.
|-2-2--2--2--3-|-3-5-3-2-| |-2-2--2--2--3-|-3-------| |-2-2--2--2--4-|-4-------| |-0-0--0--0--0-|-0-------| |--------------|---------| |--------------|---------|
Oder wir streuen mal in der Pause ein Dmaj13 ein. (die 7, 9, 11, 13 auffüllen, obwohl hier wieder einige Töne dabei unter den Tisch fallen.) Auch den Gj7 kennt ihr noch.
Dmaj13/F# Gmaj7 |--------------|-------3-----| |---2--2---2---|-^3-------5--| |---4--4---4---|-^4----------| |---4--4---4---|-^4----------| |--------------|-------------| |-2------2-----|-^3----------|
Hm - wenn man genau nachrechnet, dann haben wir ja den Basston von Dj13 mit unter den Tisch fallen gelassen. Es passt trotzdem (vor allem in der Pause)
Es wär aber auch ein einfacher Dj7 gegangen. So was nennt man eine Substitution. Einen Akkord durch einen anderen ersetzen, der hier ebensogut (oder für den Melodie-Verlauf sogar besser) zu dem Stück passt.
Aus dem Dmaj/13 wurde ein F#sus4. Da schaut man sich am besten nochmal an, wie man auf so einen Akkord kommt. Was wurde gemacht?
- Ein paar Terzen (7 9 11 13) aufgefüllt,
(so ähnlich hatten wir aus dem F ein Dm7 gemacht,
jedoch mit einer Terz nach unten)
- Den Basston wurde verändert
- ein paar Töne unter den Tisch fallen lassen...
Und damit haben wir schon eine gute Zusammenstellung, wie man versuchen kann, Akkorde zu substituieren, um ein Stück zu verjazzen
Ach ja, damit es nicht langweilig wird:
irgendwann kann man auch mal den A7 für einen Abschluss (oder so) reinstreuen
|-^2------^0--|--------^5----*| |-^2------^2--|--------^3----*| |-^2------^0--|--------^2----*| |-^0------^2--|--------^0----*| |---------^0--|--------------*| |-------------|--------------*|
Betrachtet man sich noch einmal die Fingersätze:
|-2--:-3--:----:-5----| erster Fingersatz... |-2--:-3--:----:-5----| |-2--:----:-4--:------| |-2--:----:-4--:-5----|Zweiter Fingersatz |-2--:----:-4--:-5----| |-2--:-3--:----:-5----|erster...
Probiert die Improvisation mit Dj7 und G einfach aus. Es geht viel einfacher als ihr es euch vom bloßen Lesen vorstellen könnt.