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Gitarre: Die Moll-Pentatonik

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Der nachfolgende Inhalt ist als ein Überblick bzw. eine Zusammenfassung über das Thema gedacht. Es stellt komprimiert das Wissen zu dem Thema systematisch zusammen. Der Inhalt selbst ist nicht für eine praktische Unterrichtsstunde aufbereitet, sondern er dient als Nachschlagewerk, und zur Übersicht. Es sind ggf. einige Wiederholungen enthalten, die das Lesen der Zusammenfassung erleichtern sollen. Die einzelnen Inhalte werden in einzelnen Lektionen aufgefächert und mit geeigneten Lektionen und Übungsbeispielen versehen. Wenn es zu dieser Zusammenfassung Verständnisprobleme gibt, so sind in den einzelnen Lektionen nach Lösungen dafür zu suchen. Für diese einzelnen Lektionen stellt diese Seite eine Vorausschau bzw. eine Zusammenfassung dar.

Mindest-Voraussetzungen
offene Akkorde
Die Dur-Pentatonik
Verwandte Kapitel
Die Pentatonik im Blues
Weiterführende Kapitel
Pentatonik und Bluesworkshop
Die Major-Patterns

Wer die Dur-Pentatonik noch nicht verstanden hat, der sollte unbedingt erst das Kapitel "Die Dur-Pentatonik" lesen. Beide Skalen, Dur- und Moll-Pentatonik, haben einen nahezu identischen Aufbau. Die Unterschiede liegen nur darin, dass innerhalb der Pentatoniken andere Grundtöne gewählt werden müssen, was somit auch die Stufenzuordnung der Patterns verändert.

Die Griffmuster selbst bleiben somit alle gleich, man hat bei der Anwendung der Moll-Pentatonik also nur auf die veränderte Position der Grundtöne innerhalb der Patterns zu achten. Was für Dur die Tonart C ist, ist für Moll die Tonart A. Beide Tonleitern bestehen aus den gleichen Tönen, das gilt natürlich auch für deren pentatonische Anwendung.

Alle hier gezeigten Beispiele sind zum besseren Verständnis im A-Moll ausgeführt. Das hat zunächst zur Folge, dass sich die Moll-Pentatonik auch Molltypisch anhört (also traurig), besonders wenn man sie über eine Akkordprogression übt. Somit ist sie das perfekte Gegenstück zur Dur-Pentatonik, die ja wie wir bereits wissen fröhlich klingt.

Aufbau der Moll-Pentatonik

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Wenn wir eine A-Moll Tonleiter aufbauen, dann enthält sie die gleichen Töne wie C-Dur. Allerdings müssen wir hier statt C das A auf die I. Stufe stellen:

Stufe     : I : II : III : IV : V : VI : VII
Intervalle: 1 :  2 :  3b :  4 : 5 : 6b : 7(b)
Note      : A :  H :  C  :  D : E :  F :  G 

Von der A-Moll-Tonleiter werden wieder zwei Töne weggelassen. Bei einer Moll-Pentatonik werden die Sekunden (II.Stufe) und die Sexten (VI.Stufe) gemieden. Es sind hier im konkreten Beispiel dieselben Töne F und H, die auch in der C-Dur-Tonleiter gemieden worden sind. Daraus ergibt sich dann dieses Bild für die A-Moll Pentatonik:

Stufe     : I : - : III : IV : V : - : VII
Intervalle: 1 : - :  3b :  4 : 5 : - : 7(b)
Note      : A : - :  C  :  D : E : - :  G 

Diese Tonskala gilt es nun auf das Griffbrett zu übertragen. Dabei muss man nur alle Noten der Pentatonik-Skala in ein Griffdiagramm einsetzen, was dann zu diesem Ergebnis führt:

Pentatonik in A-Moll
Pentatonik in A-Moll

Um auch die Moll-Pentatonik gut spielbar zu machen bedienen wir uns desselben Konzepts, das bereits bei der Dur-Pentatonik funktioniert hat. Wir zerschneiden das vorangegangene Griffdiagramm einfach wieder vertikal:

Pentatonik in A-Moll schneiden
Pentatonik in A-Moll schneiden

Daraus ergeben sich nun auch hier die fünf vollständigen Pentatonik-Patterns. Um die Moll-Pentatoniken zu benennen werden wir sie, wie auch bei der Dur-Pentatonik geschehen, wieder nach den Stufen der Ursprungstonleiter taufen. So heißt auch die erste A-Moll Pentatonik, bei der sich der Grundton (A) auf der tiefen E-Saite befindet wieder I. Pentatonik-Pattern. Auch hier gilt wieder: Die Einstufung erfolgt wieder über die Reihenfolge der Töne auf der E-Saite die zum A-Moll passen, ausgehend vom Grundton A. Der nächste passende Ton wäre in diesem Fall das C.

Die fünf Pentatonik-Patterns in A-Moll

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Man kann diese fünf Patterns als Gegenstück zu den fünf Dur-Pentatonik Patterns sehen. Beherrscht man allerdings die Dur-Pentatonik, ist das Erlernen der Moll-Patterns ziemlich einfach. Wie bereits am Anfang gesagt, es sind die gleichen Patterns, nur der Grundton ist hier an einer anderen Stelle. Von der Dur-Tonleiter ausgehend ist es der 6. Ton! Also anstelle euch eine extra Mollpentatonik zu zeichnen, bei denen man die Moll-Intervalle (3b, 7b) extra beachten müsste, vereinfachen wir uns für das Lernen die Sache, indem wir auf die Dur-Pentatoniken zurückgreifen, und von denen aus schauen, wo die Grundtöne der Moll-Pentatoniken liegen.

Zu jeder Pentatonik gibt es einen Vergleichsakkord, der die Orientierung erleichtern soll. Bei einigen Akkordtypen gibt es allerdings keinen Moll-Akkord der über fast alle Saiten der Gitarre anzuschlagen ist, so dass man bei den Moll-Akkorden auf die 7er-Varianten zurückgreift. (Vergl. H7 anstelle von H-Dur bei den einfachen "Lagerfeuer-Akkorden".)

Pentatonik-Typ
mit Intervallen
C-Dur-Pentatonik
in verschiedenen Lagen
Vergleichsakkord Vergleichsakkord der
Blues-Pentatonik
Grundtonschema
I. Pentatonik-Pattern in A-Moll für Blues:
II. Pentatonik-Pattern in A-Moll für Blues:
III. Pentatonik-Pattern in A-Moll für Blues:
IV. Pentatonik-Pattern in A-Moll für Blues:
V. Pentatonik-Pattern in A-Moll für Blues:


Wenn man die Moll-Pattern mit den Dur-Pattern vergleicht, dann stellt man schnell fest, dass der Fingersatz eines Dur-Patter genau einem Moll-Patter entspricht. Sehr oft kann man sich die Orientierung auf dem Griffbrett vereinfachen, wenn man zu jeder Moll-Pentatonik auch die entsprechende Dur-Pentatonik mit ihrem Akkord-Typ im Hinterkopf behält.

Eine Pentatonik kann wie ihr dazugehöriger Akkord-Typ transponiert werden. Man kann sich den Namen der Pentatonik sehr leicht von dem dazugehörenden Akkord-Typ ableiten. Denn die beiden Namen sind jeweils gleich.

Beispiel

Ein Barré-Akkord vom Em-Typ wird in den 7. Bund geschoben. Dieses ist dann ein Hm-Akkord. Die Moll-Pentatonik vom Em-Typ im 7. Bund verschoben ist demnach auch eine Hm-Pentatonik.

Bei den Pentatoniken stellt man sehr schnell fest, dass es nur zwei Abstände gibt. Eine große Sekunde (der Abstand von zwei Bünden) und eine kleine Terz (der Abstand von drei Bünden) Ein wichtiger Orientierungspunkt für die Pentatoniken sind die kleinen Terzen. Wenn man jeweils eine E-Saite nicht mit zählt, gibt es jeweils zwei kleine Terzen, und diese sind genau untereinander. Die untere von denen enthält (ausgehend von einer Dur-Tonleiter) die "6" also den Grundton für die Moll-Pentatonik und auch die "1" also den Grundton der parallelen Dur-Pentatonik. An diesem "Rechteck", das in der Animation blau gezeichnet ist, kann man sich sehr gut einnorden.

Praktische Einsatzmöglichkeiten der Moll-Pentatoniken

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Wenn Ihr die Moll-Pentatoniken üben wollt, so sind die Pentatoniken des Am-Types und des Em-Types am wichtigsten, da die entsprechenden Barré-Akkorde am geläufigsten sind, und man daher diese Pentatoniken in Moll am ehesten einsetzt.

Die Pentatonik vom Gm7-Typ lässt sich gut im Jazz einsetzen. Wenn man Beispielsweise die Akkordfolge Gm7 C9 Fj7 (II-V-I-Verbindung) spielt, und man beim Gm7-Akkord nicht gleich erkennt, dass es sich eigentlich um die F-Dur-Tonleiter handelt, dann kann man solange beim Gm7-Akkord mit der Pentatonik vom Gm7-Typ arbeiten.

Die Pentatonik vom Hm7-Typ wird am ehesten beim Blues eingesetzt. Leider muss man dazu schon ein wenig herumrechnen. Beim Blues verwendet man gerne einen Akkord-Typ vom C7-Typ, aber darüber improvisieren muss man mit einer Pentatonik vom Hm7-Typ. Nur wenn man sich in den Tonleitern so gut auskennt, dass man weiss, dass H und C ja nur einen Bund weit auseinander sind, dann versteht man, dass man für eine Skala vom Cm7-Typ und Hm7-Typ keine doppelten Bezeichnungen braucht, da der Fingersatz ja identisch ist. Wie dem auch sei: Ein Akkord vom C7-Typ sieht so aus wie der C7, der aber entsprechend weitergerückt wurde und bei dem die beiden E-Saiten gedämpft wurden.

Beispielsweise spielt man A D E7 jeweils in der 5. Lage

Als Akkorde spielt man:

  A   D   E7
|-5-|-5-|---|
|-5-|-7-|-5-|
|-6-|-7-|-7-|
|-7-|-7-|-6-|
|-7-|-5-|-7-|
|-5-|(5)|---|

Über den A-Dur-Akkord (der wie ein Barré vom E-Dur-Typ im 5. Bund gegriffen wird) kann man mit der Am-Pentatonik improvisieren. Wir verwenden hier die Pentatonik vom E-Moll-Typ im 5. Bund.

Über den D-Dur-Akkord (der wie ein Barré vom A-Dur-Typ im 5. Bund gegriffen wird) kann man mit der Hm-Pentatonik improvisieren. Wir verwenden hier die Pentatonik vom A-Moll-Typ im 5. Bund.

Über den E7-Akkord (Der wie ein C7-Akkord im 5. Bund gespielt wird) kann man mit der Em-Pentatonik improvisieren. Wir verwenden hier die Pentatonik vom Hm7-Typ.

Na ja, die Theorie ist hier etwas schwerer als die Praxis. Prägt euch ein wo die Grundtöne beim C7-Akkordtyp sind und wo die Grundtöne beim Hm7-Pentatonik-Typ sind. Dann klappt es auch. Und diese Rechnerei ist nur beim Blues nötig.

Transponieren der Pentatonik-Skalen

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Natürlich lassen sich auch die Moll-Pentatoniken durch einfaches Verschieben auf dem Griffbrett in andere Tonarten transponieren. Das Verfahren sollte aber bereits aus dem Kapitel "Die Dur-Pentatonik" bekannt sein!

Der Vollständigkeit halber sei hier wieder das Griffbrettdiagramm abgebildet:

Griffbrett mit ganzen Noten
Griffbrett mit ganzen Noten

Üben der Pentatonik-Skalen

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Die Moll-Pentatonik sollte auf die gleiche Art geübt werden, wie die Dur-Pentatonik. Der Unterschied liegt darin, dass man für Moll-Tonleitern auch Akkordprogressionen in Moll benötigt. Da bereits bekannt sein sollte, wie eine Akkordkombination in Moll erstellt wird, ist dies an dieser Stelle nicht beschrieben, sondern als Hausaufgabe anzusehen. Ist der Wissensstand dazu nicht ausreichend, sollte man sich ohnehin zuerst in die entsprechenden Kapitel der Rhythmusgitarre einlesen!