Wikijunior Sonnensystem/ Jupiter

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Jupitermonde

Das Sonnensystem

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♃ Jupiterfakten
  • Die von Jupiters Magnetfeld eingefangenen Sonnenpartikel erzeugen um Jupiter einen mächtigen Strahlungsgürtel, dessen Durchquerung tödlich wäre.
  • Der Jupitermond Europa hat vermutlich einen riesigen Ozean unter seiner Oberfläche.
Jupiter (beachte den roten Fleck)

Jupiter ist der mit Abstand größte Planet des Sonnensystems, zweieinhalb mal so groß wie alle anderen Planeten zusammen. Er ist von der Sonne aus der fünfte Planet und auch einer der hellsten. Jupiter wird gelegentlich auch ein Gasriese genannt, da er größtenteils aus Gas und Flüssigkeiten besteht.

Jupiter hat das größte Magnetfeld im Sonnensystem. Mit seinem Durchmesser von 26 Millionen km ist es sogar zwanzig mal größer als das der Sonne. Es hat einen Schweif, der bis hinter die Saturnbahn reicht. Wäre es sichtbar, würde es von der Erde aus fünf mal so groß wie der Mond sein.

Wie groß ist der Planet?[Bearbeiten]

Größenvergleich zwischen Erde und Jupiter

Jupiter hat am Äquator einen Durchmesser von 142.984 km und ist damit so breit wie 11 Erden in einer Reihe. Damit ist er ungefähr ein Zehntel so groß wie die Sonne! Im Volumen von Jupiter hätte die Erde 1400 mal Platz. Zwischen Jupiters Polen könnte die Erde zehn mal Platz finden, es sind 133.709 km. Seine schnelle Rotation sorgt für einen breiteren Äquator.

Wie ist seine Oberfläche beschaffen?[Bearbeiten]

Jupiter's atmosphere

Die Oberfläche, die man sehen kann, ist nicht fest. Dieser riesige Planet hat einen relativ kleinen festen steinernen Kern. Flüssigkeiten und Gase umgeben diesen Kern und vermischen sich mit der Atmosphäre.

Jupiter ist ein wolkenreicher, windiger und stürmischer Planet. Stets ist er mit einer Wolkenschicht bedeckt, und Windgeschwindigkeiten von 600 km/h sind nichts Ungewöhnliches. Die Stürme sind als Wirbel, Bänder und Flecken zu erkennen. Ein besonders gewaltiger Sturm, der drei mal so groß ist wie die Erde, ist als Großer Roter Fleck bekannt. Diesen Sturm gibt es schon seit fast 300 Jahren!

Die Wolkenschicht teilt sich in mehrere Bänder auf. Die hellerfarbigen Bänder werden Zonen genannt und die dunkleren Gürtel. Die Farben entstehen durch kleine Veränderungen in der Temperatur und der chemischen Zusammensetzung. Jedes Band rotiert entgegengesetzt zur Richtung des Nachbarbands. An den Kanten, wo sich die Bänder treffen, stoßen die Winde aufeinander und erzeugen dabei verwirbelte Muster.

Jupiters stürmische Atmosphäre wird von Blitzen durchzuckt, genau wie auf der Erde. Dennoch sind sie 100 mal mächtiger. Das Gewitter wird von Wasser an den Wolkengipfeln erzeugt.

Woraus bestehen die Ringe?[Bearbeiten]

Jupiters Ringe von der Sonde Voyager 2 beobachtet

Die Jupiterringe sind dunkel und schwer zu sehen. Sie bestehen aus kleinen Partikeln, die Meteore aus Jupiters kleinen inneren Monden herausgeschlagen haben und aus Trümmern, die von Kometen oder anderen Objekten, die Jupiters Oberfläche nahe kamen, übrig geblieben sind. Tatsächlich wussten Wissenschaftler nicht, das Jupiter Ringe besitzt, ehe ihn die Sonde Voyager erreichte und Nahaufnahmen von den Ringen anfertigte. Zwei der Ringe bestehen aus Material, das von zwei Gruppen der inneren Jupitermonde stammt.

Die Namen der Ringe und ihre Größe:

Jupiterringe
Ringname Entfernung von Jupiters Mittelpunkt (mal 1000 km)
Halo 100 - 122
Main 122 - 129
Gossamer (innen) 129 - 182
Gossamer (außen) 182 - 225

Woraus bestehen die Monde?[Bearbeiten]

66 Monde von Jupiter sind bekannt. Die vier Hauptmonde wurden von Galileo im Jahre 1610 entdeckt. Das sind Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Sie werden Galileische Monde genannt. Häufig gibt es Eclipsen von den Galileischen Monden auf Jupiters obersten Wolkenschichten.

Amalthea-Gruppe[Bearbeiten]

Vier kleine Monde umlaufen Jupiter innerhalb der Umlaufbahn von Io. Diese Gruppe wird Amalthea-Gruppe genannt, weil Amalthea der größte von ihnen ist. Sie sind alle recht klein und kartoffelförmig. Amalthea ist sehr rot. Die Bestandteile der Jupiterringe wurden durch Meteore aus diesen Monden herausgeschlagen.

Io[Bearbeiten]

Io ist unter den Hauptmonden am nächsten bei Jupiter. Er hat einen Durchmesser von 3.643,2 km und ist nur wenig größer als der Erdmond. Er hat Vulkane und Seen aus geschmolzenem Schwefel. Wenn überhaupt gibt es nur wenige Krater dort, weil sie durch vulkanische Aktivität wieder zugeschüttet wurden. Ios Kern besteht aus Eisen und möglicherweise auch aus Eisensulfid und hat einen Durchmesser von mindestens 1.800 km. Der Kern ist von einer Silikatschicht umhüllt. Es gibt kaum Wasser auf Io. Vielleicht war es bei Jupiters Entstehung so heiß, dass Io ausgetrocknet wurde, jedoch nicht die anderen Monde. In der römischen Mythologie war Io eine schöne junge Frau, die von Jupiter geliebt wurde.

Europa[Bearbeiten]

Europa hat einen Durchmesser von 3.121,6 km und ist 10 Prozent kleiner als der Erdmond. Europa besteht aus Silikatgestein und ist von einer 10 bis 30 km dicken Schicht aus glattem Wassereis bedeckt. Das Eis hat lange Spalten und sehr wenige Krater. Es sieht wie Meereseis auf der Erde aus. Um die Spalten herum hat sich das Eis verschoben. Unter dem Eismantel ist ein bis zu 100 km tiefer Ozean. Es gibt auch einige große Flecken auf der Oberfläche. In der römischen Mythologie wurde Europa von Jupiter in der Gestalt eines Stiers umworben.

Jupiter von der Sonde "Cassini" aufgenommen. Das ist das detailreichste Farbbild, das bislang von Jupiter (per Computer) zusammenmontiert wurde.

Ganymed[Bearbeiten]

Ganymed hat einen Durchmesser von 5.262,4 km, womit er 380 km breiter als Merkur ist. Er ist der größte Jupitermond und auch der größte des Sonnensystems. Er hat eine Plattentektonik wie die Erde. Wo die Platten sich verschieben, gibt es ältere dunklere Gebiete und neuere mit Bergrücken. Junge Krater sind von hellen Strahlen umgeben aus Material, das durch die Wucht des Aufpralls fortgeschleudert wurde. Alte Krater sehen flach und eingefallen aus, weil die Eisoberfläche die Kraterform über lange Zeiträume nicht so gut wie Gestein beibehalten kann. Ganymed könnte einen Eisen- und Schwefelkern mit einen Mantel aus Silikatgestein besitzen sowie eine Hülle aus Eis. Es könnte so sein wie auf Io mit einer Eisschicht. In der römischen Mythologie war Ganymed ein schöner junger Mann, der von Jupiter entführt und zum Mundschenk der Götter auf dem Berg Olymp gemacht wurde.

Kallisto[Bearbeiten]

Kallisto hat einen Durchmesser von 4.820,6 km und ist fast so groß wie Merkur. Er hat viele Krater. Wie bei Ganymed sind die alten Krater eingefallen. Der größte Krater ist Valhalla. Er hat ein 600 km großes helles Zentrum mit Ringen von 3.000 km Durchmesser. Kallisto besteht aus Silikatgestein und Eis. Die Eiskruste ist 200 km dick mit flüssigem Wasser darunter. In der römischen Mythologie wurde Kallisto von Jupiters eifersüchtiger Ehefrau Juno in einen Bären verwandelt. Später brachte Jupiter sie als Großer Bär an den Sternenhimmel.

Andere Monde[Bearbeiten]

Die anderen Monde sind klein und gehören zu verschiedenen Gruppen jenseits der Bahnen der Hauptmonde. Es gibt einen kleinen Mond namens Themisto und vier Mondgruppen, die in sehr weiter Entfernung den Jupiter umkreisen.

Wie lange dauert ein Tag dieses Planeten?[Bearbeiten]

Eigentlich kann man keine Tageslänge angeben, da der Planet keine feste Oberfläche hat. Es bewegen sich lediglich Gasmassen, das auch ständig mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Es wird ein flüssiger Kern vermutet. Wie schnell er rotiert kann man noch nicht sagen. Wenn man einen Ballon schweben lassen würde, bräuchte er bei maximaler Windgeschwindigkeit ca. 10 Erdstunden, um den Planeten zu umrunden. Demnach dauert der schnellste Jupitertag zirka 10 Erdstunden. Diese ungefähre Angabe kommt zustande, weil unterschiedliche Teile von Jupiter sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen. Jupiter besteht ja hauptsächlich aus Gasen, die in permanenter Bewegung sind und gelegentlich auch in die entgegengesetzte Richtung strömen. Das heißt, die Tageslänge variiert auch ständig. Somit wäre es falsch, die Tageslänge des Jupiter als eine feste Einheit anzugeben. Es wurde versucht, die Umdrehung des inneren Kerns zu messen, doch scheiterten diese Bemühungen an Jupiters äußerem Magnetfeld, das Messtechniken wie Radar, mit denen die Oberflächen von Venus und Mars erforscht wurden, erheblich stört.

Wie lang ist ein Jahr dieses Planeten?[Bearbeiten]

Der Große Rote Fleck
Eklipsen auf Jupiter

Ein Jupiterjahr dauert 4335 Erdtage oder 11,87 Erdjahre.

Das Jupiterjahr dauert so lange wie vier Zehntel eines Saturnjahres. So hat nach zwei Saturnjahren Jupiter fünf mal die Sonne umkreist. Nach 59 Jahren sind Saturn und Jupiter wieder fast an der gleichen Position. Wenn die Umlaufzeiten von zwei Planeten sich in so einfachen Verhältnissen zueinander befinden, wird das eine Resonanz genannt.


Wie schwer würde Jupiters Gravitation mich machen?[Bearbeiten]

Würdest du in Wolkenhöhe auf Jupiter fliegen, so wärest du zweieinhalb Mal so schwer wie auf der Erde.

Jupiters schnelle Rotation wölbt den Äquator aus. Dadurch ist die Schwerkraft hier um rund 10 Prozent kleiner als an den Polen. Je mehr du dich den Polen näherst, um so kleiner wird dieser Effekt.

Nach wem wurde er benannt?[Bearbeiten]

Zeus-Statue (Jupiter) in Olympia, Griechenland

Jupiter wurde nach dem obersten Gott der Römer benannt, der bei den alten Griechen den Namen Zeus trug. Aufgrund seiner gewaltigen Größe, mit der er alle anderen Planeten überragt, wurde dieser Name gewählt.

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