Elektrokardiographie: Vorwort
Die Elektrokardiographie ist eine Bildgebung des Herzens, bei der die elektrische Aktivität des Herzmuskels zeitlich und räumlich erfasst wird. Aus den gemessenen Spannungen über die Zeit lassen sich Rückschlüsse ziehen über dynamische Vorgänge wie die Frequenz und Dynamik der Vorhof- und Kammerkontraktionen und über morphologisch-physiologische Parameter wie den Lagetyp, die Muskelmasse (Hypertrophie, Dilatation, Infarktnarben), die Belastung der Ventrikel durch Druck oder Volumen, die Durchblutung (KHK, Herzinfarkt), die Funktionstüchtigkeit des Reizleitungssystems, Einflüsse auf die muskuläre Erregbarkeit (Kalium, Digitalis) u.a.m..
Das Buch will die physiologischen Grundlagen der EKG-Befundung und die messbaren Pathologien knapp und beispielorientiert vorstellen. Für die Zukunft ist geplant, an jedes Kapitel noch einige Übungsbeispiele zu hängen, an denen man sein Wissen testen kann.
Allgemeine Hinweise zu den EKGs:
Die Strecken (Zeiten) und die Herzfrequenz lassen sich am einfachsten mit einem EKG-Lineal ablesen. Da dies am Monitor nicht möglich ist und auch um das Verständnis dafür zu fördern, was man da genau misst, sind bei den EKG-Beschreibungen zusätzlich die Rechenwege angegeben, so dass man sich mit dem Abzählen der Kästchen am Millimeterpapier behelfen kann.
Die EKG-Befundung sollte systematisch und immer gleich erfolgen, um nichts zu vergessen. Aus diesem Grunde sind auch die EKG-Beschreibungen in diesem Buch standardisiert. Siehe dazu den Abschnitt Praktische Auswertung.