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Sei
ein Körper. Wir betrachten nun
als Vektorraum über sich selbst.
Aus der Schule kennen wir schon den Vektorraum
über dem Körper
. Die Vektoren in
haben die Form
mit
. Wir können die Vektoren in einem 3-dimensionalen Koordinatensystem betrachten. Da
ein Vektorraum ist, können wir Vektoren addieren und skalieren.
Wir kennen auch den Vektorraum
. Die Vektoren in
haben die Form
mit
. Wir können
aus
bekommen, indem wir eine der Koordinaten
(z.B. die letzte) streichen. Anschaulich gehen wir dann vom 3-dimensionalen Koordinatensystem zur
-Ebene über. Beim Weglassen einer Koordinate von
geht also die Vektorraumstruktur nicht kaputt. Was passiert, wenn wir eine weitere Koordinate streichen?
Lassen wir z.B. die zweite Koordinate von
weg, bleibt nur
übrig und wir erhalten ein Element in
. Anschaulich gehen wir dadurch von der
-Ebene zur
-Achse über. Auch hier sollte beim Streichen einer Koordinate die Vektorraumstruktur nicht kaputt gehen.
Die Elemente in
können wir (wie Vektoren) addieren und skalieren, denn für alle
ist
und für alle
und
ist
.
-
Addition der Vektoren

und

auf der Zahlengerade
-
Skalare Multiplikation des Vektors

mit dem Skalar

auf der Zahlengerade
Jetzt sollte
, also unser Körper, ein
-Vektorraum sein.
Anschaulich ist dieser Vektorraum die Zahlengerade.
Wir können diese Idee auf einen beliebigen Körper
übertragen. Auch in
können wir Elemente addieren und mit Skalaren in
multiplizieren. Deshalb vermuten wir, dass
ein
-Vektorraum ist.
Sei
ein Körper.
Dann können wir eine Addition und eine Skalarmultiplikation definieren.
Der Körper ist ein Vektorraum über sich selbst
[Bearbeiten]
Satz (
ist ein Vektorraum)
ist ein
-Vektorraum.
Beweis (
ist ein Vektorraum)
Wir müssen nun also die acht Vektorraumaxiome nachprüfen.
Beweisschritt: Assoziativität der Addition
Seien
.
Dann gilt:
Damit ist die Assoziativität der Addition gezeigt.
Beweisschritt: Kommutativität der Addition
Seien
.
Dann gilt:
Damit ist die Kommutativität der Addition gezeigt.
Beweisschritt: Neutrales Element der Addition
Beweisschritt: Inverse bezüglich der Addition
Beweisschritt: Skalares Distributivitätsgesetz
Seien
und
.
Dann gilt:
Damit ist das skalare Distributivgesetz gezeigt.
Beweisschritt: Vektorielles Distributivitätsgesetz
Seien
und
.
Dann gilt:
Damit ist das vektorielle Distributivgesetz gezeigt.
Beweisschritt: Assoziativität bezüglich Multiplikation
Seien
und
.
Dann gilt:
Damit ist das Assoziativgesetz für die Multiplikation gezeigt.
Beweisschritt: Unitäres Gesetz
Sei
.
Dann gilt:
Somit haben wir das unitäre Gesetz gezeigt.
Damit haben wir alle acht Vektorraumaxiome gezeigt und somit ist
ein
-Vektorraum.