Wikijunior Alte Zivilisationen/ Römer

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The Roman Empire

Zu Beginn lebten die Römer in der Stadt Rom in Zentralitalien. Später breiteten sie sich aus, indem sie umliegende Völker besiegten. Als das römische Reich am größten war, umfasste es einen Großteil des heutigen Europas, Nordafrika und den mittleren Osten.

Ihre Hauptstadt war Rom, das zunächst wahrscheinlich nur aus einigen Hütten bestand, die auf einem leicht zu verteidigenden Hügel standen. Jetzt, nach 2.500 Jahren, ist Rom eine der bedeutendsten Städte der Welt. Die Römer nennen sie wegen ihrer langen Geschichte „die ewige Stadt“.

Wie sahen ihre Gebäude aus?[Bearbeiten]

Wir wissen viel über die Römer und denken dabei normalerweise zuerst an riesige weiße Marmorgebäude. Die öffentlichen Gebäude sahen wirklich so aus, aber die normalen Häuser waren viel kleiner und einfacher. Sie bestanden aus Ziegeln und Holz (und fingen leicht Feuer).

Ein normales römisches Haus hatte eine Eingangstür zur Straße, nur wenige oder keine Fenster nach außen und einen Innenhof, der zum Teil überdacht war. Unter dem Innenhof befand sich ein Wassertank, so dass der Regen, der aufs Dach fiel, in den Hof floss und sich dann in dem Tank sammelte. Das war wichtig, weil die Römer normalerweise kein fließendes Wasser hatten.

Im Inneren des Hauses gab es verschiedene Räume. Einige waren sehr klein und dienten nur zum Schlafen; mittelgroße wurden zum Beispiel als Esszimmer genutzt und große Hallen dienten zum Empfangen von Gästen. Die meisten Räume führten zum Innenhof, der manchmal recht klein war. Einige Räume hatten auch Türen, die hinter das Haus führten. Besonders die reichen Leute hatten dort einen schönen Garten, in dem sie Blumen, Obst und Gemüse anbauten.

In der Stadt Rom lebten die meisten Menschen in zwei- oder dreistöckigen Wohnblöcken, die "Insulae" genannt werden. Eine Familie bewohnte nur ein oder zwei Räume, und es wurde viel Zeit draußen auf den Höfen und Straßen verbracht. Wasser holten sich die Menschen aus nahen öffentlichen Brunnen. Die Versorgung der öffentlichen Brunnen mit frischem Wasser war eine der Hauptpflichten jeder römischen Administration. Über Aquadukte (Wasserleitungen auf speziellen Brücken) wurde das Wasser teils über größere Entfernungen herangeführt.

Was aßen sie?[Bearbeiten]

Die alten Römer ernährten sich hauptsächlich von Fladenbrot aus Dinkelmehl (später auch aus Weizenmehl), Olivenöl, Wasser, Wein, Obst und Gemüse. Fleisch gab es sehr selten, da es sehr teuer war. Nur sehr reiche Bürger konnten es sich leisten.

Die reichen Bürger aßen außerdem Sachen, wie Honig, Datteln, Rosinen und Meeresfrüchte (z.B.: Muscheln).

Ihr werdet es kaum glauben, aber Römer haben auch schon Eis geschleckt!!! Reiche Römer, die in der Nähe von Gletschern wohnten, ließen es von den Gipfeln der Berge holen.

Natürlich konnten die alten Römer Speisen, wie Mais, Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Kakao und Truthahn nicht kennen.
Da Amerika erst am 12. Oktober 1492 von Christoph Kolumbus wieder entdeckt wurde.

Wie kleideten sie sich?[Bearbeiten]

Die meisten Bilder zeigen Römer, die eine Toga tragen. Das war jedoch ein Festgewand und nicht einmal reiche Leute trugen sie jeden Tag. Die meisten Leute waren recht arm und mussten mit einem Lendentuch auskommen. Die etwas wohlhabenderen trugen normalerweise Tunikas aus Wolle oder Leinen, die uns heute wie Nachthemden vorkommen. Im Winter benutzten sie Mäntel und Schals. In den kälteren Gebieten trugen die Leute schon Hosen, die so ähnlich aussahen wie die, die wir heute haben.

Wie sah ihre Schrift aus?[Bearbeiten]

Nun, ungefähr so: CAESAR DVX IMP. F.F. ANNO III

Sie benutzten die gleichen Buchstaben wie wir heute (zumindest die Großbuchstaben). Diese Art von Buchstaben nennt man Lateinisches Alphabet und viele europäische Sprachen verwenden sie, so auch Deutsch und Englisch.

Die Zahlen wurden auch mit Hilfe von Buchstaben dargestellt. Diese nennt man Römische Zahlen.

  • M = 1,000
  • D = 500
  • C = 100
  • L = 50
  • X = 10
  • V = 5
  • I = 1

In Römischen Zahlen schreibt man 2008 so: MMVIII.

Woran glaubten sie?[Bearbeiten]

Wie die meisten alten Zivilisationen waren die Römer Polytheisten. Das bedeutet, sie glaubten an viele verschiedene Götter. Die Römer übernahmen viele Sagen und Götter und veränderten nur deren Namen. In den römischen Sagen zum Beispiel heißt der höchste Gott Jupiter. Das ist aber der gleiche Gott, den die Griechen in ihren Sagen Zeus nannten. Jeder der Götter oder Göttinnen hatte einen Bezug zum Leben der Menschen. Als Fischer zum Beispiel betete man zu Neptun, dem Gott des Meeres. Aber als Krieger betete man zu Mars, dem Gott des Krieges. Über all diese Götter und Göttinnen gibt es verschiedene Sagen. Diese langen Geschichten über die Götter wurden uns in den Aufzeichnungen von Dichtern oder in anderen Büchern und Schriften alter Völker überliefert.

Die Römer verehrten auch Götter, die für gute Eigenschaften stehen. Fortuna ist beispielsweise die Göttin für das Glück und Victoria ist die Siegesgöttin.

Den unterworfenen Völkern war es gestattet, ihre Kultur und ihre Religion zu behalten. Fast alle Religionen waren ebenfalls polytheistisch.

Nachdem im Jahr 312 Konstantin der Große eine wichtige Schlacht unter dem christlichen Kreuzzeichen gewonnen hatte, wird 313 den Christen Glaubensfreiheit zugestanden.

Unter Theodosius wird im Jahr 391 das Christentum zur Staatsreligion. Alle heidnischen Tempel werden zerstört. Leider werden auch die Philosophenschulen in Athen geschlossen. Die Olympischen Spiele finden 394 letztmals statt, sie wurden wegen ihrer heidnischen Tradition verboten. Das Christentum wird zur alleinigen Religion im griechisch sprechenden Osten des Römischen Reiches.

Sind einige von ihnen heute noch berühmt?[Bearbeiten]

Aber sicher: Julius Caesar ist vermutlich der berühmteste Römer aller Zeiten. (Die Römer sprachen den Buchstaben C wie ein K aus. In ihrer Sprache hörte sich der Name Cäsar wie Kaiser an. Den Buchstaben K gab es im ABC der Römer noch nicht.)

Brutus, Julius Cäsar (schuf unseren julianischen Kalender), Scipio Africanus und sein Sohn Nero (der erste Christenverfolger), Augustus (wandelte die römische Republik in ein Kaiserreich), Marcus Antonius (der Liebhaber Cleopatras), Marc Aurel (der Philosophenkaiser) und viele andere.

Der Monat „August“ ist nach dem Eroberer Augustus benannt und der „Juli“ nach Julius Caesar.

Was ist von ihnen geblieben?[Bearbeiten]

Die Griechen hatten das Wissen der früheren Zivilisationen aufgenommen und weiterentwickelt. Die Römer wiederum übernahmen das Wissen der Griechen. Die Römer hielten griechische Sklaven als Hauslehrer: Sie wussten deren Kultur und Bildung zu schätzen und vertrauten ihnen die Ausbildung ihrer eigenen Kinder an („Pädagoge“ von griechisch 'pais' = Kind + 'ago' = ich führe: der 'paidagogos' begleitete die Kinder zur Schule und trug deren Bücher).

Ein Großteil der heutigen westlichen Kultur stammt von den Römern ab. Zusammen mit den Griechen formten sie unsere Denkweise. Ihr vielleicht größtes Vermächtnis sind ihre Gesetze, die die Grundlage der meisten Rechtssysteme bilden.

Schon die Ägypter und die Sumerer hatten Finanzminister, Buchhalter zum Führen der Steuerlisten und Steuereintreiber. Die Römer perfektionierten die Verwaltung, ohne die ein so riesiges Reich nicht funktioniert hätte. Staatliche Angestellte kümmerten sich um Straßenbau, Wasserleitungen und die Armee. Es gab Grund-, Kopf-, Erbschafts-, Toilettensteuern und viele andere. Für jede Steuerart gab es Gesetze, die durch Ausführungsbestimmungen für die Beamten ergänzt wurden.

Wer lebt heute dort?[Bearbeiten]

Die Nachkommen der Bewohner des Römischen Reiches leben dort, und auch die Nachkommen anderer Menschen, die später nach Italien gezogen sind. Die Hauptsprache ist Italienisch, diese Sprache hat sich aus dem Lateinischen entwickelt, der Sprache der Römer. Die Italiener erzählen ihren Kindern die Geschichte der Römer und ihren Einfluss auf die westliche Welt.


Literatur[Bearbeiten]

Der Text wurde aus dem englischen Projekt [1] übernommen, Autoren siehe dort.

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