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Die Lage des Kosovo auf dem Balkan.

Das Kosovo ist ein Land im westlichen Teil des Balkans. (Es ist auch üblich, „der Kosovo“ zu sagen.) Es grenzt an Serbien, Nordmazedonien, Albanien und Montenegro.

Als Staat wird die Republik Kosovo von den meisten Ländern der Vereinten Nationen nicht anerkannt. Dies liegt daran, dass Kosovo eine Provinz Serbiens war und sich 2008 für unabhängig erklärt hat, was von Serbien und vielen anderen Ländern nicht anerkannt wird.

Die Hauptstadt ist Priština. Die offizielle Währung ist der Euro, in serbischen Enklaven kann auch mit dem serbischen Dinar bezahlt werden.

Die Flagge der Republik Kosovo.

Geschichte

Das Gebiet des Kosovo gehörte im Laufe der Geschichte zu verschiedenen Reichen: u.a. Römisches Reich, Bulgarien, Byzantinisches Reich, Serbien, Osmanisches Reich. Die Schlacht auf dem Amselfeld 1389 bei Priština zwischen Serben und Osmanen hat die Herrschaft des Osmanischen Reiches über Serbien eingeleitet und dient noch heute in Serbien zur Erinnerung an eigene nationale Größe. („Kosovo“ ist sowohl auf Serbisch als auch auf Albanisch eine Kurzform für „Amselfeld“.)

Unter osmanischer Herrschaft wurde das Kosovo zum großen Teil von Albanern besiedelt. Nach dem Zerfall des osmanischen Reiches kam es zu Serbien und später zu Jugoslawien, wo es 1963 mehr Autonomie erhielt. Mit dem Zerfall Jugoslawiens seit 1990 gehörte das Kosovo wieder zu Serbien, das 1989 die Autonomie aufhob und die Menschen- und Bürgerrechte der albanischen Bevölkerung missachtete (unter anderem durfte in den Schulen kein Albanisch mehr benutzt werden).

Sowohl die Unterdrückung durch die Serben als auch der Widerstand dagegen wurden zunehmend gewaltsam, bis im Jahr 1999 die NATO den Kosovokrieg gegen Serbien führte, um vor allem die Zivilbevölkerung im Kosovo zu schützen. Als dessen Ergebnis steht das Land seit dem 10. Juni 1999 unter Verwaltung der NATO im Auftrag der Vereinten Nationen. Völkerrechtlich gehörte das Kosovo jedoch weiterhin zu Serbien.

Seit 2008 prüft der Internationale Gerichtshof in einem Rechtsgutachten, ob die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo völkerrechtlich gültig ist.

Landschaft und Klima

Übersichtskarte.

Das Gebiet des Kosovo umfasst 10.908 km². Es besteht aus der Tiefebene Metochien im Westen und dem höher gelegenen Amselfeld. Beide Ebenen sind durch ein Mittelgebirge getrennt; im Westen und Süden befinden sich Hochgebirge (bis zu 2.656 m hohe Berge). Durch Metochien fließt der Weiße Drin, der längste Fluss des Kosovo. Außerdem gibt es einige Seen und Stauseen. Das Land wird nach wie vor sehr stark zur Landwirtschaft genutzt.

Das Klima ist gemäßigt kontinental mit starken Temperaturschwankungen: im Sommer bis zu 40 °C und im Winter unter −20 °C mit starken Schneefällen.

Bevölkerung

Die Bevölkerung des Kosovo beträgt etwa 2 Mio. Einwohner; wegen der Unruhen der letzten Jahrzehnte gibt es keine gültige Statistik. Die Weltbank schätzt, dass es 88 % Albaner, 7 % Serben und 5 % andere Gruppen (darunter vor allem Türken und Bosniaken) sind. Die Serben wohnen vor allem im Norden im Grenzgebiet zu Serbien; sehr viele wurden während des Krieges vertrieben (wie zuvor Albaner von Serben).

Über die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 25 Jahre, nur 6 % über 65 Jahre. Der Anteil der Landbevölkerung liegt zwischen 60 und 65 %. Schätzungsweise ein Viertel der Kosovaren lebt und arbeitet im Ausland, vor allem in Deutschland, den USA, Österreich und der Schweiz.

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Siehe auch

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