Wikijunior Europa/ Österreich

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Europa

Einleitung zu Europa
Die Europäische Union

Überblick

Landkarten
Hauptstädte, Sprachen
Europa in Zahlen
Staatliche Strukturen

Anhang

Glossar
Projektdefinition

Die Lage Österreichs in Europa.

Österreich ist ein Binnenland in Mitteleuropa. Es grenzt an Deutschland, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Italien, Liechtenstein und die Schweiz.

Die Hauptstadt ist Wien. Andere große Städte sind Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck. Die Währung ist der Euro.

Österreich ist seit 1995 Mitglied der Europäischen Union.

Die Flagge Österreichs.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Österreichs ist im Altertum weitgehend Teil des Römischen Reiches. Während der Völkerwanderung wird es vorwiegend von Germanen (Bajuwaren, Alamannen) und teilweise von Slawen und Awaren besiedelt. Die Ostmark des Frankenreichs, die 956 erstmals als Ostarrîchi bezeichnet wird, wird zur Keimzelle Österreichs. Zunächst ist die Ostmark Teil des Herzogtums Bayern, bis sie 1156 ein eigenständiges Herzogtum Österreich wird.

Österreich im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation

Ab 1278 gehört es den Habsburgern, die es unter Einschluss von Steiermark, Tirol, Kärnten und Krain sowie Böhmen (1438) und Ungarn (1527) ausdehnen. Dabei führen sie weniger Kriege als andere Herrscher, sondern erweitern ihren Machtbereich durch Verheiratung von Thronerben, was durch den berühmten Spruch deutlich wird: Kriege mögen andere führen – du, glückliches Österreich, heirate!

Seit 1438 stellen die Habsburger fast durchgehend den deutschen König und damit den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Auch andere Gebiete gehören den Habsburgern, z.B. Burgund, Flandern oder Spanien. Nach der Reformation und vor allem im 30-jährigen Krieg (1618–1648) stehen die Habsburger auf der Seite des Papstes. In der Verteidigung gegen das Osmanische Reich (Belagerung Wiens 1529 und 1683) wird Österreich eine bedeutende mitteleuropäische Macht.

Österreich-Ungarn 1910: 1. Böhmen, 2. Bukowina, 3. Kärnten, 4. Krain, 5. Dalmatien, 6. Galizien, 7. Küstenland, 8. Österreich unter der Enns, 9. Mähren, 10. Salzburg, 11. Schlesien, 12. Steiermark, 13. Tirol, 14. Österreich ob der Enns, 15. Vorarlberg, 16. Ungarn, 17. Kroatien und Slawonien; 18. Bosnien und Herzegowina

Österreich und Österreich-Ungarn (1804–1918)

Als sich nach der französischen Revolution und den Kriegen Napoleons das deutsche Reich auflöst, wird 1804 das Kaisertum Österreich gegründet, bis Kaiser Franz 1806 die deutsche Kaiserkrone niederlegt und damit das deutsche Kaiserreich auflöst. Österreich, zu dem schon lange auch weitere Gebiete in Mittel- und Osteuropa gehören, richtet sich als Großmacht endgültig nach Osten und Südosten aus und bildet ab 1867 die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Diese ist ein Vielvölkerstaat, in dem außer Deutsch und Ungarisch auch Italienisch, Tschechisch, Polnisch, Ukrainisch, Rumänisch, Kroatisch, Serbisch, Bosnisch, Slowakisch und Slowenisch gesprochen werden.

Das 20. Jahrhundert

Das Ende Österreich-Ungarns 1919

Nach dem Ersten Weltkrieg, den Österreich-Ungarn zusammen mit seinem Verbündeten Deutschland verliert, wird dieses Reich aufgelöst und in viele Staaten aufgeteilt, vor allem Österreich, Ungarn, Tschechoslowakei (siehe Tschechien und Slowakei) sowie Jugoslawien. Jeder dieser Staaten sollte zu einer Nation gehören; aber wegen der jahrhundertelangen gemeinsamen Geschichte leben diese Nationen weiterhin gemischt neben- und miteinander.

Die Republik Österreich selbst wird zunächst eine Demokratie, in der es aber große wirtschaftliche Probleme gibt. Ab 1933 wird das Parlament ausgeschaltet; das Land wird wie eine Diktatur regiert, aber mit erheblich größeren Freiheiten als in Deutschland. Am 12. März 1938 wird Österreich von Deutschland besetzt und verliert durch diesen „Anschluss“ an das Dritte Reich seine Selbständigkeit; gleichzeitig beginnt der Nazi-Terror gegen Juden und Andersdenkende. Österreich sieht sich (teilweise bis heute) als erstes Opfer der Nazis; es wird aber oft verschwiegen, dass sich zahlreiche Österreicher intensiv an Hitlers Politik und seinen Verbrechen beteiligten.

Die Besatzungszonen in Österreich (1945–1955).

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Österreich wieder ein unabhängiger Staat, aber (ebenso wie Deutschland) in vier Besatzungszonen aufgeteilt. 1955 erhält Österreich seine Souveränität, die Besatzungstruppen werden abgezogen. Dafür bekennt sich das Land zur Neutralität und verpflichtet sich, keinen Anschluss an Deutschland mehr anzustreben. Viele Historiker sehen erst darin die Geburtsstunde einer eigenen österreichischen Nation, die nicht mehr Teil der deutschen Nation ist.

Seit 1979 ist Wien dritter Amtssitz der Vereinten Nationen neben New York und Genf. Nach dem Zerfall des Ostblocks 1989/90 liegt Österreich nicht mehr im Grenzbereich zwischen NATO und Warschauer Pakt. Österreich wird Mitglied der Europäischen Union und führt auch den Euro ein.

Landschaft und Klima

Übersichtskarte (Österreich innerhalb der gelben Grenze).

Die Landfläche Österreichs beträgt etwa 84.000 km². Über die Hälfte ist gebirgig, nämlich Teil der Ostalpen (der höchste Berg ist der Großglockner mit 3.798 m). Nördlich und östlich davon schließen sich Ebenen an, vor allem entlang der Donau; an der Grenze zu Tschechien finden sich wiederum Berge.

Der wichtigste Fluss ist die Donau mit ihren Nebenflüssen. Österreich hat auch viele Seen; der größte mit 315 km² ist der Neusiedler See an der Grenze zu Ungarn (77 % davon gehören zu Österreich).

Fast die Hälfte des Landes (43 %) ist mit Wäldern bedeckt. Aufgrund der großen Vielfalt des Landes bietet Österreich viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Aber sehr viele stehen kurz vor dem Aussterben und sind geschützt (siehe dort).

Wegen des Wechsels von Gebirge, Fluss- und Tiefebene ist das Klima sehr unterschiedlich. Im östlichen Landesteil herrscht ein kontinentales Klima vor mit kalten Wintern und warmen Sommern. Im westlichen Landesteil wird das Klima vom Atlantischen Ozean beeinflusst und ist dadurch insgesamt milder; aber im Hochgebirge gibt es wiederum strengere Winter.

Bevölkerung

Österreich hat etwa 8,4 Millionen Einwohner. Die Bevölkerungsdichte liegt durchschnittlich bei 100 Einwohnern pro km², aber das variiert sehr stark zwischen dem Großraum Wien und dem Alpenland. Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Zuwanderungen: früher aus den Ländern, die zu Österreich-Ungarn gehörten, seit 1960 aus der Türkei, nach 1990 aus Jugoslawien (wegen der Flucht vor dem Bürgerkrieg) und in den letzten Jahren aus Deutschland. Inzwischen bilden etwa 125.000 Deutsche die größte Ausländergruppe in Österreich.

Die Staatssprache Österreichs ist Deutsch. Das österreichische Hochdeutsch unterscheidet sich in Wortschatz, Aussprache und Grammatik ein wenig vom Hochdeutschen in Deutschland; im Alltag werden häufig Dialekte und Umgangssprache benutzt. In Gebieten mit Minderheiten sind auch Slowenisch, Kroatisch und Ungarisch gleichberechtigte Amtssprachen; zusätzlich sind Romani (die Sprache der Volksgruppe der Roma) sowie Tschechisch, Slowakisch und die österreichische Gebärdensprache als Minderheitensprachen staatlich anerkannt.

Der größte Teil der Bevölkerung (etwa 60 %) gehört zur römisch-katholischen Kirche. Daneben gibt es Minderheiten von Protestanten (4 %) und Muslimen (über 4 %); mehr als 12 % sind nichtreligiös mit steigender Tendenz.

Sehenswürdigkeiten

Österreich ist ein sehr beliebtes Reiseland mit besten Voraussetzungen für Tourismus: naturnahe Gebirgslandschaften (Alpen, Hochland nördlich der Donau) und Seenlandschaften, zahlreiche Kulturdenkmale und attraktive Städte sowie gut ausgebaute Verkehrsverbindungen und Unterkünfte. Vorteilhaft sind die zentrale Lage in Europa und die gute Erreichbarkeit.

Der Tourismus verteilt sich gleichmäßig auf die Sommer- und die Wintersaison. Es gibt viele Wintersportgebiete, im Sommer bieten sich Möglichkeiten zum Bergwandern und Klettern. Auch die Seen laden zum Urlaub ein, insbesondere die Kärntner Seen und jene des Salzkammerguts.

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Siehe auch

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