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Wikijunior Europa/ Glossar

Aus Wikibooks
Europa

Einleitung zu Europa
Die Europäische Union

Überblick

Landkarten
Hauptstädte, Sprachen
Europa in Zahlen
Staatliche Strukturen

Anhang

Glossar
Projektdefinition

Diese Liste gibt kurze Erklärungen wichtiger Begriffe. Mehr Informationen gibt es bei den Ländern oder auf Wikipedia.

Inhaltsverzeichnis: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

A

Absolutismus

Bei dieser Herrschaftsform in Europa etwa zwischen 1648 (Westfälischer Frieden) und 1789 (Französische Revolution) lag die Macht ziemlich uneingeschränkt beim Herrscher.

Alltagssprache, Amtssprache

Die Alltagssprache (auch Umgangssprache genannt) ist die Sprache, die die Menschen im Alltag überwiegend sprechen. Sie entspricht eher selten der Schriftsprache, sondern ist durch Dialekte geprägt. Die Amtssprache ist die offizielle Sprache in Politik, Behörden und Gerichten – sowohl untereinander als auch mit den Bürgern – und wird in der Regel auch bei Zeitungen und Fernsehen verwendet.

Altertum und Antike

Als Altertum wird die Geschichte in Europa und Vorderasien seit etwa dem 4. Jahrtausend v.Chr. bis zum Beginn des Mittelalters (6./7. Jahrhundert) bezeichnet. Antike ist der Teil, der (etwa ab 800 v.Chr.) von den Griechen und Römern bestimmt wurde.

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B

Baltische Staaten, Baltikum

Baltische Staaten ist ein Sammelbegriff für die Länder Estland, Lettland und Litauen an der Ostsee. (Die Ostsee heißt auf Englisch Baltic Sea.) Baltikum ist ein geografischer Begriff, der zusätzlich Teile Polens und Russlands umfasst.

Beneluxländer

Dies ist eine Kurzbezeichnung für Belgien, Niederlande (Nederlands) und Luxemburg wegen ihrer engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit.

Berliner Kongress 1878

Nach verschiedenen Kriegen und Aufständen war das Osmanische Reich geschwächt; vor allem das Russische Reich war gestärkt. Damit das Gleichgewicht zwischen den europäischen Großmächten erhalten wurde, trafen sich ihre Vertreter in Berlin und vereinbarten die Neugliederung der Länder in Südosteuropa.

Byzanz, Byzantinisches Reich

Byzanz ist die (ursprünglich griechische) Stadt am Bosporus, die seit 330 Konstantinopel und seit 1930 Istanbul heißt. Es war eine der Hauptstädte des Römischen Reiches, seit 395 die Hauptstadt seiner Osthälfte, die Oströmisches Reich oder Byzantinisches Reich genannt wird, und seit der Eroberung durch die Osmanen 1453 Hauptstadt des Osmanischen Reichs. Siehe auch Türkei.

C

Comecon Siehe Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe.

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D

DDR

Die Deutsche Demokratische Republik war seit 1949 ein deutscher Staat in Mitteleuropa. Er ist 1990 der Bundesrepublik Deutschland beigetreten; seine Länder gehören gleichberechtigt zum Gesamtstaat Deutschland.

Dominanz, dominierend

In der Politik ist die überragende Stellung einer Gruppe oder eines Landes gemeint, auch wenn sie nicht alle Entscheidungen trifft. Sie kann Macht ausüben, weil sie die Möglichkeit dazu hat. So hatte die CSU in Bayern die dominierende Stellung, aber in Großstädten stellt oft die SPD den Oberbürgermeister. – Vergleichbar ist die Stellung von Bayern München in der Fußball-Bundesliga der Männer seit über 40 Jahren: Dieser Verein bestimmt die Entwicklung, wird aber nicht in jedem Jahr Deutscher Meister.

Dreißigjähriger Krieg (1618–1648)

Dieser Krieg fand hauptsächlich in Mitteleuropa statt. Ursprünglich war es ein Religionskrieg zwischen Katholiken (Kaiser, Habsburg, Bayern und die Kurfürstentümer Köln, Mainz, Trier) und Protestanten (z.B. Württemberg, Brandenburg und viele Reichsstädte). Es wurde ein Krieg um die Vorherrschaft in Europa, an dem u.a. auch Schweden und Frankreich teilnahmen. Er endete mit dem Westfälischen Frieden.

Drittes Reich (1933–1945)

Dies ist die Bezeichnung für Deutschland während der nationalsozialistischen Diktatur unter Adolf Hitler. Oft wird damit die Politik und die Ideologie der Nazis gemeint, aber nicht das Land selbst.

Dynastie

Darunter versteht man eine Familie von Herrschern (in der Regel aus dem Adel), in der die Macht vererbt wird. Beispiel: Das Haus Windsor ist die Dynastie des Vereinigten Königreichs.

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E

Enklave

Eine Enklave ist ein Staatsgebiet, das vollständig vom Gebiet eines anderen Staates umschlossen ist. Beispiel: Die Vatikanstadt ist eine Enklave in Italien.

Die Gegner im Ersten Weltkrieg.
  •  Entente und Alliierte
  •  Mittelmächte
  •  Neutrale
  • Erster Weltkrieg (1914–1918)

    Fast alle Staaten der Welt waren beteiligt. Die Hauptgegner waren die Mittelmächte (Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien, später u.a. Bulgarien, Osmanisches Reich) und die Entente (Frankreich, Großbritannien, Russland, später u.a. Italien, USA, Japan).

    Ethnie, ethnisch

    Mit dem Wort Ethnie (deutsche Übersetzung: Volk) wird eine Gruppe von Menschen bezeichnet, die sich nach ihren Sagen, der Geschichte, der Kultur und dem Staatsgebiet als zusammengehörig fühlen. Das Adjektiv dazu ist ethnisch. Beispiel: Die Bevölkerung Deutschlands umfasst Deutsche, nämlich deutsche Staatsangehörige, und Ausländer, also mit anderer Staatsangehörigkeit. Zu den Deutschen gehören u.a. ethnische Deutsche und ethnische Türken.

    Exklave

    Eine Exklave ist ein Teil des Staatsgebiets, das vom größten Teil des Staates durch einen anderen Staat getrennt ist. Beispiel: Das Gebiet um Kaliningrad gehört zu Russland; aber um von Kaliningrad nach Moskau zu kommen, muss man durch zwei andere Länder – Litauen und Weißrussland – fahren.

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    F

    Französische Revolution

    In dieser Revolution (1789 bis 1799) wurde das absolutistische System Frankreichs gestürzt und die Ideen der Aufklärung – erstmals in einem großen europäischen Land – eingeführt. Unter dem Schlagwort „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ sollten die Menschenrechte in der Politik geachtet werden. Als Folge davon wurde in allen europäischen Staaten mehr Demokratie gefordert.

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    H

    Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

    Dies war die offizielle Bezeichnung für den Herrschaftsbereich der römisch-deutschen Kaiser vom Mittelalter bis zum Jahre 1806. Der Name leitet sich ab vom Anspruch, Nachfolger des antiken Römischen Reiches zu sein und nach Gottes heiligem Willen zu herrschen. Die Ausdehnung dieses Reiches änderte sich sehr stark; es war aber niemals nur ein deutsches Reich, sondern immer ein europäisches. Siehe auch die Geschichte von Deutschland.

    Hitler-Stalin-Pakt

    Am 23./24. August 1939 schlossen das Deutsche Reich und die Sowjetunion einen Nichtangriffspakt: Die Sowjetunion wollte neutral bleiben beim deutschen Krieg gegen Polen; Deutschland hatte keine Einwände dagegen, dass die Sowjetunion Ostpolen besetzte. In einem geheimen Zusatzprotokoll sprachen die Diktatoren auch ihre „Einflussgebiete“ ab, wer welche Staaten angreifen und besetzen wollte. Mit dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 brach Deutschland den Vertrag.

    Die Gedenkstätte Yad Vashem (Israel).

    Holocaust

    Als Holocaust oder Schoah wird der Völkermord an etwa 6 Millionen Juden durch das NS-Regime bezeichnet. Geplant war die vollständige Vernichtung der europäischen Juden, dies wurde mit dem Antisemitismus begründet und im Zweiten Weltkrieg ab 1941 systematisch und mit industriellen Methoden ausgeführt.

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    J

    Jugoslawien

    Jugoslawien (sinnvolle Übersetzung: Südslawien) war ein Staat in Südosteuropa. Es wurde 1918 gegründet als Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen und hieß seit 1929 Königreich Jugoslawien. Seit 1945 war es eine Bundesrepublik; die Teilrepubliken erklärten sich ab 1991 nacheinander für unabhängig: Slowenien, Kroatien, Mazedonien, Bosnien und Herzegowina. Die verbliebenen Teilrepubliken nannten sich ab 2003 Serbien und Montenegro; 2006 hat sich auch Montenegro von Serbien getrennt.

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    K

    Die Gegner im Kalten Krieg:
  •  NATO
  •  Warschauer Pakt
  • Kalter Krieg

    Der Kalte Krieg war ein Konflikt (etwa von 1945 bis 1991) zwischen den Westmächten in der NATO unter Führung der USA und dem Ostblock unter Führung der Sowjetunion. Dabei wurden jahrzehntelang auf beiden Seiten politische, wirtschaftliche und militärische Anstrengungen unternommen, um den Einfluss des anderen Lagers weltweit einzudämmen oder zurückzudrängen. Die Konkurrenz beider Systeme zeigte sich in vielen Bereichen: Propaganda, Wettrüsten, Wirtschaft, Kultur, Sport (Beispiel: wer hat bei Olympischen Spielen mehr Erfolg), Wissenschaft und Technologie (Beispiel: wer hat den ersten Raumfahrer, wer landet zuerst auf dem Mond).

    Karl der Große (747–814)

    Er war König des Frankenreiches (ab 768) und Römischer Kaiser (ab 800). Das Frankenreich erhielt unter ihm seine größte Ausdehnung. Sowohl Deutsche als auch Franzosen führen ihre nationale Geschichte auf Karl den Großen zurück.

    Kolonialismus

    Als Kolonialismus bezeichnet man die Herrschaft eines Landes über andere Länder. Dabei geht es der herrschenden Gruppe immer um ihre eigenen Interessen und Vorteile; außerdem will sie den beherrschten Ländern ihre eigene Kultur aufzwingen.

    Beispiele: Die Römer kolonisierten Gallien und „hinterließen“ ihre Sprache und Kultur. Spanier und Portugiesen eroberten Südamerika und wollten neben dem Streben nach Gold auch den christlichen Glauben verbreiten. Das Dritte Reich eroberte Polen, weil es die Slawen als „Untermenschen“ ansah. Die Sowjetunion brachte Osteuropa unter ihren Einfluss, weil es die kommunistische Ideologie ausbreiten wollte.

    Kommunismus

    Kommunismus bezeichnet das politische Ziel einer klassenlosen Gesellschaft, in der es kein Privateigentum an Produktionsmitteln (Firmen, Handel, Handwerk) gibt und die Güter jedem gleichermaßen zur Verfügung stehen. Die Sowjetunion und die anderen Länder des Ostblocks wollten dies verwirklichen, sind aber gescheitert. Heute bezeichnen sich vor allem noch China, Kuba, Vietnam und Nordkorea als kommunistische Länder.

    Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE)

    Dabei wollten die europäischen Länder sowie USA und Kanada sich um ein friedliches Zusammenleben bemühen. Ursprünglich strebte vor allem die Sowjetunion die Nichteinmischung in die „inneren Angelegenheiten“ der Ostblockländer an (also ein Kritikverbot). Dagegen wollten die westlichen Länder auch das Recht der einzelnen Menschen auf Freizügigkeit und freien Zugang zu Informationen. – Ergebnis der ersten Konferenz 1973/75 in Helsinki waren viele Kompromissformeln. Aber viele osteuropäische Bürgerrechtler konnten sich auf den Teil mit den Menschenrechten (Korb 3) berufen, sodass die KSZE maßgeblich zum Zusammenbruch des Ostblocks beitrug.

    Kyrillische Schrift

    Das kyrillische Alphabet ist eine Buchstabenschrift, die für zahlreiche Sprachen in Europa und Asien verwendet wird – vor allem für slawische Sprachen. Wie beim lateinischen Alphabet gibt es verschiedene Sonderzeichen in einzelnen Sprachen. Die Hauptzeichen sind:
    А а Б б В в Г г Д д Е е Є є Ж ж З з Ѕ ѕ И и І і Ј ј К к Л л М м Н н О о П п Р р С с Т т У у Ф ф Х х Ц ц Ч ч Џ џ Ш ш Щ щ Ю ю Я я

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    L

    Latein, Lateinisch

    Dies war die Hauptsprache im Römischen Reich der Antike. Zur Unterscheidung vom lateinischen Alphabet wird die Sprache häufiger „Latein“ genannt. Sehr viele europäische Sprachen sind aus Latein entstanden (Italienisch, Französisch, Kastilisch/Spanisch, Rumänisch) oder haben viele Begriffe übernommen (Englisch, Deutsch). Während des Mittelalters und der frühen Neuzeit war Latein die vorherrschende Sprache der Kirche und der Universitäten in Mittel- und Westeuropa. Viele lateinische Wörter und Redewendungen werden noch immer in der Wissenschaft, im Recht und in der Medizin benutzt.

    Lateinisches Alphabet

    Dies war die Schrift, in der die lateinische Sprache geschrieben wurde. Sie wurde auf viele romanische, germanische, slawische, finno-ugrische und weitere Sprachen übertragen und ist das am weitesten verbreitete Alphabet der Welt. Auch dieser Text ist damit geschrieben. Neben den 26 Standardzeichen gibt es verschiedene Sonderzeichen in einzelnen Sprachen (z.B. die deutschen Umlaute Ä ä Ö ö Ü ü ß).

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    M

    Mauren

    Dies ist eine Sammelbezeichnung für dunkelhäutige Nomaden in Nordafrika (heute: Mauretanien, Marokko und Algerien), die im 7. Jahrhundert von den Arabern islamisiert wurden. Sie unterstützten die Araber bei der Eroberung der iberischen Halbinsel und beherrschten sie mehrere Jahrhunderte lang.

    Mittelalter

    Dies bezeichnet in der europäischen Geschichte die Zeit etwa vom 6. bis 15. Jahrhundert, also die Epoche zwischen Antike und Neuzeit. In dieser Zeit verlor der Mittelmeerraum seine Bedeutung. Stattdessen gab es verschiedene Staaten romanischer, germanischer, slawischer und keltischer Völker. Grundlage war das Christentum; es beeinflusste Literatur, Kunst, Wissenschaft und die Politik. Die Politik wurde vom Adel und den herrschenden Fürsten sowie der hohen Geistlichkeit geprägt.

    Montanunion

    Unter diesem Namen haben seit 1951 die Länder Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und Niederlande bei Themen zusammengearbeitet, die den Bergbau und davon abhängige Industriezweige betreffen. Darunter fallen unter anderem Kohle- und Eisenerzabbau sowie die Eisen- und Stahlindustrie. Die Montanunion ist ein Vorläufer der Europäischen Union.

    Der Begriff wurde abgeleitet von Berg (lat. mons; vgl. franz. montagne; engl. mountain) und Vereinigung (lat. unio; vgl. engl. union).

    Münchner Abkommen (30. September 1938)

    In diesem Abkommen vereinbarten die Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und des Deutschen Reiches, dass einzelne Gebiete der Tschechoslowakei abgetreten werden sollten. (Vertreter der Tschechoslowakei nahmen an den Verhandlungen nicht teil.) Ziel sollte die Wahrung des Friedens sein; Großbritannien und Frankreich bildeten sich ein, dass Deutschland unter Hitler danach keine weiteren Gebietsforderungen mehr stellen würde. Aber Hitler wollte den Krieg.

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    N

    Nationalsozialismus (NS)

    Der Nationalsozialismus war eine Weltanschauung und politische Bewegung, die radikal antisemitisch, antidemokratisch und antikommunistisch war; seine Anhänger werden oft einfach „Nazis“ genannt. Er entstand nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland mit der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) unter der Führung von Adolf Hitler. Die Nazis gelangten 1933 zur Herrschaft und verwandelten das Deutsche Reich 1933 bis 1945 in einen totalitären „Führerstaat“. 1939 begannen sie mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg, in dessen Verlauf sie zahlreiche Kriegsverbrechen und Massenmorde verübten, darunter als größten den Holocaust. Die NS-Zeit endete mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945.

    NATO

    Dieses Bündnis zur militärischen Verteidigung wurde 1949 gegründet, ursprünglich vor allem gegenüber der Sowjetunion und dem Warschauer Pakt. Ihm gehörten neben den USA und Kanada nach und nach die meisten west-, mittel- und südeuropäischen Länder an; nach dem Zusammenbruch des Ostblocks schlossen sich auch die meisten osteuropäischen Länder an. Siehe auch Kalter Krieg.

    Neuzeit

    Dies bezeichnet die jüngste Epoche der europäischen Geschichte. Sie beginnt etwa mit der Erfindung des Buchdrucks um 1458, der Entdeckung Amerikas 1492 und der christlichen Reformation 1517. Vom Mittelalter unterscheidet sich die Neuzeit dadurch, dass Literatur, Kunst, Wissenschaft und Politik sich unabhängig vom christlichen Glauben entwickeln.

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    O

    Osmanisches Reich

    Das Osmanische Reich war von 1299 bis 1923 eine führende Macht in Vorderasien, Nordafrika und dem Balkan. Nachfolger ist die Türkei.

    Ostblock

    Eine Kurzbezeichnung für alle Länder, die unter der Führung der Sowjetunion standen. Siehe auch Warschauer Pakt, Kalter Krieg und Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe.

    Österreich-Ungarn

    Österreich-Ungarn, auch k. u. k. Doppelmonarchie (k.u.k.: kaiserlich und königlich) genannt, bezeichnet das Habsburgerreich in Mittel- und Südosteuropa von 1867 bis Ende 1918. Siehe vor allem Österreich und Ungarn.

    Das Königreich Preußen von 1866 bis 1918.
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    P

    Preußen

    Preußen bestand als Land vom Mittelalter bis 1947, seine Ausdehnung änderte sich häufig. Seit 1577 gehörten das frühere Herzogtum Preußen und die Mark Brandenburg zusammen; unter ihren Fürsten und Königen (ab 1701) wurde das Königreich Preußen zur führenden Macht in Deutschland. Nachdem das Heilige Römische Reich Deutscher Nation 1806 endete, wurde unter Preußens Führung 1871 das (zweite) Deutsche Reich gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schuld daran auf Preußens Militarismus geschoben; das Land wurde endgültig aufgelöst.

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    R

    Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW, Comecon)

    Der 1949 gegründete RGW war der wirtschaftliche Zusammenschluss der sozialistischen Staaten unter Führung der Sowjetunion. Es sollte wirtschaftlich eine bessere Spezialisierung und Arbeitsteilung zwischen den sozialistischen Staaten erreicht werden; außerdem sollten sich die unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen angleichen. Dadurch entstand eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen den Staaten. Beispiele: Die größeren Omnibusse wurden bei Ikarus in Ungarn gebaut, Straßenbahnen bei Tatra in der Tschechoslowakei, mittelschwere Diesellokomotiven in Rumänien.

    Ratifikation

    Bei einer Ratifikation (von lat. ratus ‚gültig‘, facere ‚machen‘) stimmen Länder einem völkerrechtlichen Vertrag zu.

    Referendum

    Bei einem Referendum (lat. re ‚zurück‘, ferre ‚tragen, bringen‘) wird die Entscheidung über einen Gesetzentwurf von der Regierung an das Volk „zurückgetragen“ bzw. „zurückgebracht“, um darüber abzustimmen. Die Aktion geht also von der Regierung aus. Man kann es leicht mit einem Volksentscheid verwechseln, doch da kommt der Wunsch zur Gesetzesänderung von den Bürgern.

    Römisches Reich

    Dies bezeichnet das von den Römern, der Stadt Rom bzw. dem römischen Staat beherrschte Gebiet zwischen dem 8. Jahrhundert v.Chr. und dem 7. Jahrhundert n.Chr. (lat.: Imperium Romanum). Die Herrschaftsform wandelte sich von der Königsherrschaft zur Republik und schließlich zum Kaisertum. Es beherrschte zeitweise alle Länder rund um das Mittelmeer. Handel, Künste und Kultur erreichten eine Hochblüte; die Lebensqualität und der entsprechende Bevölkerungsstand sollten in Europa und Nordafrika erst Jahrhunderte später wieder erreicht werden. Siehe auch Italien.

    Russisches Reich

    Dies war ab 1721 der offizielle Name des Zarentums Russland, also für das Reich, das von den russischen Zaren beherrscht wurde. Es erstreckte sich über den größten Teil Osteuropas und die nördliche Hälfte Asiens – von der Ostsee und dem Schwarzen Meer über den Ural bis zum Pazifik. 1917/1922 wurde es von der Sowjetunion abgelöst. Siehe auch Russische Föderation.

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    S

    Satellitenstaat

    Ein Satellitenstaat ist eine Bezeichnung für einen kleineren Staat, der von einem größeren Staat abhängig ist – vor allem in den wichtigen politischen Entscheidungen. Häufig sind Satellitenstaaten nur formal unabhängig und werden politisch vom stärkeren Staat beherrscht.

    Schengener Abkommen

    Damit wird eine Gruppe von internationalen Vereinbarungen bezeichnet, mit denen die Grenzkontrollen zwischen den beteiligten Staaten – vor allem der Europäischen Union – geregelt werden. Für die meisten Bürger bedeutet dies: Wenn zwei Nachbarländer dem Abkommen beigetreten sind, gibt es keine Grenzkontrollen mehr. Siehe auch Europäische Union.

    Souveränität

    Dieser Begriff hat mehrere Bedeutungen. In Politik und Geschichte bedeutet er, dass eine Gruppe das Recht hat, über sich selbst frei zu entscheiden und nicht „fremdbestimmt“ zu sein. Im Absolutismus (siehe oben) war der Herrscher – Fürst, König, Kaiser – der Souverän und hatte alle Staatsgewalt inne; er entschied über alle Einwohner. In der Demokratie ist das Volk der Souverän und entscheidet selbst, z.B. über seine Verfassung und (mit dem Parlament) über Gesetze und die Regierung.

    Sowjetunion

    Die Sowjetunion (ausführlich: Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, abgekürzt: SU oder UdSSR) war von 1922 bis 1991 das größte Land der Erde und reichte von der Ostsee und dem Schwarzen Meer über den Ural und Sibirien bis zum Pazifik. 1991 erklärten sich alle Teilrepubliken für selbständig; die Sowjetunion wurde aufgelöst. Nachfolger war die Russische Föderation.

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    V

    Vasallenstaat

    Siehe Satellitenstaat.

    Vereinte Nationen (UN)

    In den Vereinten Nationen (engl. United Nations, abgekürzt UN oder UNO) sind fast alle Staaten der Erde zusammengeschlossen. Die wichtigsten Aufgaben sind die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit. Die wichtigsten Institutionen sind die Generalversammlung, der Sicherheitsrat und der Generalsekretär. Für besondere Aufgaben gibt es weitere Organisationen, beispielsweise das Kinderhilfswerk UNICEF oder die UNESCO für Erziehung, Wissenschaft und Kultur.

    Völkerwanderung

    In der Geschichte wird darunter vor allem die Zeit von 375 bis 568 verstanden. Bereits seit dem 2. Jahrhundert v.Chr. wanderten germanische Stämme aus ihren Siedlungsgebieten in Mittel-, Ost- und Nordeuropa immer wieder nach Westen und Süden. Im 4. Jahrhundert fielen die Hunnen nach Ost- und Mitteleuropa ein. Dies verstärkte die Wanderungen der Germanen. Verschiedene germanische Völker zogen nun in größerer Zahl in alle Gebiete des Römischen Reiches und gründeten eigene Staaten. Die Völkerwanderung ist damit die Verbindung zwischen Antike und Mittelalter.

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    W

    Warschauer Pakt

    Der Warschauer Pakt bestand von 1955 bis 1991 und war ein Vertrag zur gegenseitigen militärischen Hilfe der Ostblock-Staaten unter Führung der Sowjetunion. Er war im Kalten Krieg das Gegenstück zum westlichen Militärbündnis, der NATO unter Führung der USA. Die Mitglieder des Warschauer Pakts verzichteten gegenüber der Sowjetunion auf eine eigenständige Außenpolitik.

    Wiener Kongress (1815)

    Der Wiener Kongress legte in Europa die Grenzen neu fest und definierte neue Staaten. Anlass war die Niederlage von Napoleon Bonaparte, der zuvor die politische Landkarte des Kontinentes erheblich verändert hatte. Beteiligt waren alle bedeutenden Monarchien Europas mit Ausnahme des Osmanischen Reichs. Die führende Rolle spielten die Großmächte Russland, Vereinigtes Königreich, Österreich, Preußen, Frankreich (wieder als Monarchie) und der Kirchenstaat.

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    Z

    Der Verlauf des Zweiten Weltkriegs in Europa.

    Zarenreich, Zar

    Zar ist die slawische Bezeichnung des Herrschertitels Kaiser. Mit dem Zarenreich ist in Deutschland immer das Russische Reich von 1721 bis 1917 gemeint.

    Zweiter Weltkrieg

    Fast alle Staaten der Welt waren beteiligt. Die Hauptgegner waren die Achsenmächte (Deutschland, Italien, Japan) und die Alliierten (Frankreich, Großbritannien, später Sowjetunion, USA). Neben den militärischen Zerstörungen wurden durch Luftangriffe und Plünderungen auch viele Städte vor allem in England, Polen, der Sowjetunion und Deutschland zerstört. Insgesamt starben schätzungsweise 55 Millionen Menschen (davon rund 39 Millionen in Europa und ungefähr 16 Millionen in Asien), und zwar nicht nur viele Soldaten, sondern auch viele Zivilisten. Am stärksten betroffen war die Sowjetunion mit etwa 17 Millionen getöteten Zivilpersonen und 8,6 Millionen Soldaten.