Wikijunior Europa/ Schweiz

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Europa

Einleitung zu Europa
Die Europäische Union

Überblick

Landkarten
Hauptstädte, Sprachen
Europa in Zahlen
Staatliche Strukturen

Anhang

Glossar
Projektdefinition

Die Lage der Schweiz in Europa.

Die Schweiz ist ein kleiner Binnenstaat in Mitteleuropa. Sie grenzt an Deutschland, Liechtenstein, Österreich, Italien und Frankreich.

Eine Hauptstadt gibt es laut Verfassung nicht; die Regierung sitzt in Bern. Die größten Städte sind (neben Bern) Zürich, Genf, Basel und Lausanne. Die Währung ist der Schweizer Franken, dieser wird auch im Fürstentum Liechtenstein benutzt.

Zur Mitgliedschaft der Schweiz in internationalen Organisationen siehe den Abschnitt Internationale Zusammenarbeit.

Die Flagge der Schweiz.

Geschichte

In der Antike ist das Gebiet der Schweiz von Kelten besiedelt, die nach der Eroberung durch das Römische Reich romanisiert werden. Später drängen germanische Stämme nach – vor allem Alemannen, die der Ursprung der heutigen Deutschschweizer sind, und Burgunder. Bis 746 wird das Gebiet Teil des Frankenreiches und gehört damit zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation; aus der Schweiz stammt das Adelsgeschlecht der Habsburger, die jahrhundertelang die deutsche und österreichische Geschichte bestimmen.

Die Entwicklung der Alten Eidgenossenschaft bis 1797

Ab 1291 – ausgehend von den „Urkantonen“ Schwyz, Uri und Unterwalden – bemühen sich die Schweizer um größere Unabhängigkeit von den deutschen Königen. Dieser „Eidgenossenschaft“ (einem durch Beschwörung immer wieder bekräftigten Bündnis von Städten und Regionen) schließen sich nach und nach andere Gebiete der Schweiz an oder werden unterworfen. Ab 1474 zählt die Schweiz als eigenständiger Staat, der nach dem Dreißigjährigen Krieg 1648 nicht mehr zum Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gehört. Es ist aber kein einheitlicher Staat, sondern die Einzelgebiete haben (in unterschiedlichem Maße) ihre eigenen Regeln.

Nach der Französischen Revolution wird die Schweiz 1798 von Frankreich besetzt und bekommt erstmals eine moderne Staatsorganisation. Nach den napoleonischen Kriegen verordnete 1815 der Wiener Kongress der Schweiz „immer währende bewaffnete Neutralität“. Aus dieser Zeit stammt die heutige Einteilung in inzwischen 26 Kantone. Nach einem Bürgerkrieg entsteht 1848 die Verfassung, die der Schweiz eine Bundesregierung bringt und die Autonomie der Kantone in vielen Fragen regelt.

Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg ist die Schweiz militärisch neutral. Die Haltung gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland ist zwiespältig: Einerseits werden Flüchtlinge aufgenommen; andererseits werden Juden an den Grenzen zurückgewiesen, und die Schweizer Wirtschaft profitiert von den Raubzügen der Nazis (siehe Bergier-Bericht). Während des Zweiten Weltkriegs werden ausführliche Invasionspläne von den Deutschen aufgestellt, aber die Schweiz wird nie angegriffen.

Seit 1848 wird die Verfassung mehrfach überarbeitet, wobei die Volksrechte ausgebaut werden. Bis heute sind Volksabstimmungen ein wichtiger Teil der Schweizer Politik. Das Frauenstimmrecht wird jedoch erst 1971 bundesweit eingeführt; im Kanton Appenzell Innerrhoden gilt es erst seit 1990.

Landschaft und Klima

Übersichtskarte.

Mit einem Gebiet von 41.285 km² ist die Schweiz ein relativ kleines Land. Es lässt sich einteilen in das Jura, ein Mittelgebirge im Westen an der Grenze zu Frankreich, die Alpen, die zusammen mit den Voralpen und der Alpensüdseite etwa 60 % der Fläche bedecken, und das dazwischen liegende, leicht hügelige Schweizer Mittelland. Das Mittelland ist am dichtesten besiedelt und damit der wichtigste Großraum des Landes.

Der höchste Berg ist die mit 4.634 m hohe Dufourspitze in den Walliser Alpen. Der bekannteste Berg ist jedoch das Matterhorn (4.478 m).

In der Schweiz entspringen mit dem Rhein und der Rhone zwei der wichtigsten Flüsse Europas. Als Ergebnis der letzten Eiszeit hat die Schweiz über 1.500 Seen. Die wichtigsten sind der Genfersee (580 km² – auch zu Frankreich gehörig), der Bodensee (536 km² – auch Deutschland, Österreich) und der Lago Maggiore (212 km² – Italien). Die größten Seen innerhalb der Schweiz sind der Neuenburgersee, der Vierwaldstättersee und der Zürichsee.

Das Klima ist wegen der Berge regional sehr unterschiedlich. Nördlich der Alpen ist es eher gemäßigt, südlich der Alpen mediterran. Die Niederschlagsmengen schwanken zwischen 500 mm pro Jahr im Kanton Wallis (Rhonetal), etwa 1000–1500 mm/Jahr im Mittelland und 2000 mm/Jahr in den Alpen. Die Temperaturen schwanken ähnlich, sind aber in erster Linie von der Höhenlage abhängig. In höheren Lagen fällt im Winter viel Niederschlag als Schnee, vor allem in den Alpen und Voralpen, wo es oft monatelang eine geschlossene Schneedecke gibt.

Bevölkerung

Verbreitung der Landessprachen.

Die Schweiz hat ungefähr 7,8 Millionen Einwohner, davon sind etwa 1,7 Mio. (22 %) ausländische Staatsbürger. Damit ist dieser Anteil einer der höchsten in einem europäischen Land; dies hängt auch damit zusammen, dass die Schweiz ihr Bürgerrecht nur sehr zurückhaltend vergibt. Zu diesen Minderheiten gehören in erster Linie Staatsbürger aus dem ehemaligen Jugoslawien (340.000), Italiener (295.000), Deutsche (224.000) und Portugiesen (193.000).

Die Landessprachen sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Außerdem sind Jenisch und Jiddisch als Minderheitensprachen anerkannt. Wegen der Zuwanderung sprechen mittlerweile 9 % der Einwohner andere Sprachen als die Landessprachen, darunter vor allem Serbokroatisch (Bosnisch, Kroatisch, Serbisch).

Die Kantone legen ihre Amtssprache selbst fest; dadurch gibt es auch Kantone mit zwei oder drei Amtssprachen. Im Alltag wird anstelle des Deutschen überwiegend Schweizerdeutsch („Schwyzerdütsch“) gesprochen, also einer der Schweizer Dialekte des Alemannischen. Als Fremdsprachen lernen die Schweizer eine zweite Landessprache und Englisch.

Von den Schweizer Bürgern sind 41 % römisch-katholisch, 40 % evangelisch-reformiert, 8 % gehören zu anderen Religionsgemeinschaften, und 11 % sind ohne Religionszugehörigkeit. Von den Ausländern sind 44 % römisch-katholisch, 5 % evangelisch-reformiert, 17 % orthodox, 18 % islamisch und 2 % ohne Bekenntnis.

Internationale Zusammenarbeit

Ausgehend von der militärischen Neutralität seit 1815 und dem eigenen Selbstbewusstsein zögerte die Schweiz lange, in internationalen Organisationen mitzuarbeiten. Erst seit 2002 ist sie Mitglied der Vereinten Nationen (UN), obwohl sie schon vorher Sitz von UN-Organisationen wurde, z.B. dem Kinderhilfswerk UNICEF oder dem Flüchtlingskommissariat der UN.

Die Schweiz ist u.a. Sitz des Roten Kreuzes, des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) oder des Weltfußballverbands FIFA.

Sie ist außerdem Mitglied in vielen internationalen Organisationen, zum Beispiel Europarat, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Europäischen Freihandelszone (EFTA). Die Schweiz ist kein Mitglied der Europäischen Union (EU); eine Mitgliedschaft ist auch nicht zu erwarten, aber die Schweiz ist durch viele Verträge mit der EU verbunden. So ist sie 2008 dem Schengener Abkommen beigetreten, sodass die Grenzkontrollen zwischen den EU-Ländern und der Schweiz entfallen sind.

Sehenswürdigkeiten

Touristen werden vom Klima der Schweiz und den Landschaften angezogen. Sehr beliebt sind der Skisport sowie Bergsteigen und Bergwandern. Aber auch Züge wie Glacier-Express oder Bernina-Express sowie Städtereisen erfreuen sich großer Beliebtheit.

Wikipedia hat einen Artikel zum Thema:

Siehe auch

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