Aus Deutschland in die USA umziehen: Druckversion
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Tausende Deutsche siedeln jedes Jahr in die Vereinigten Staaten über, darunter allein 5.000 Akademiker, die in den USA oft weitaus attraktivere Arbeits- und Forschungsmöglichkeiten finden als in ihrer Heimat. Für längere Zeit in die USA zu gehen, ist in den meisten Fällen eine aufregende, interessante und bereichernde Erfahrung. Dies trifft insbesondere zu, wenn der neue Job einigermaßen sicher ist und auch die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen. Um die Übersiedlung in ein fremdes Land zumindest reibungsarm zu gestalten, benötigt man jedoch allerhand Spezialwissen, von dessen wirklichem Umfang man glücklicherweise zunächst kaum eine Vorstellung hat. Nach dem Umzug in ein fremdes Land muss man nämlich auf jedem Gebiet des praktischen Lebens mit dem Lernen bei Null beginnen: Bei der Eröffnung eines Bankkontos, beim Abschließen einer Versicherung, beim Autokauf, beim Bezahlen von Rechnungen, bei der Steuererklärung, beim Arztbesuch, bei der Anmeldung eines Kindes zur Schule. Selbst durch Supermärkte und Kaufhäuser irrt man anfangs ratlos, weil die Produktpalette unerwartet fremd ist. Obwohl jedes Jahr so viele Menschen in die USA gehen, fehlt oft der Austausch und man bekommt leicht das Gefühl, der allererste Mensch zu sein, der eine Migrationserfahrung macht.
Dieses Buch soll etwas Abhilfe schaffen, indem es in kompakter Form eine Fülle von Informationen und Insidertipps rund ums Thema „Umziehen in die USA“ zusammenfasst. Die benutzeroffene Publikationsform wurde sehr gezielt gewählt, da dieses Buch seinen besonderen Wert individuellen Erfahrungen verdankt, die hier auch weiterhin einfließen sollen. Stichhaltige Ergänzungen zu dem Buch nützen allen und sind darum jederzeit herzlich willkommen.
Zu diesem Buch haben seit der „Grundsteinlegung“ im November 2005 viele Internetnutzer hilfreiche Einzelhinweise beigetragen. Die Initiatorin und Hauptautorin schreibt aus eigener Erfahrung, denn sie hat das Abenteuer „Aus Deutschland in die USA umziehen“ bereits zweimal unternommen: das erste Mal 1998, als ihr Mann als Gastwissenschaftler für ein Jahr ans Lawrence Berkeley Lab in Berkeley, Kalifornien eingeladen wurde; das zweite Mal im Jahre 2000, als sich ihrem Mann eine Forschungsstelle in der Industrie im Bundesstaat New York bot. Die Autorin ist promovierte Filmhistorikerin und Medienwissenschaftlerin und schreibt im Internet unter dem Nickname „Stilfehler“.
Vor dem Umzug
Angelegenheiten in Deutschland ordnen
Was Sie in Deutschland vor der Abreise zu ordnen haben, hängt davon ab, was Sie dort zurücklassen und ob Sie planen, in absehbarer Zeit zurückzukehren.
Wohneigentum
Wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung besitzt und nur vorübergehend ins Ausland ziehen will, muss abwägen, ob ein Verkauf sinnvoll ist. Dagegen spricht, dass man im Falle eines Verkaufes den deutschen Behörden kaum noch plausibel machen kann, dass man trotz des Wegzugs weiterhin ein Standbein in Deutschland hat und dort praktisch mehr Zeit verbringt als im Ausland. Beispielsweise verliert man nach einer vollständigen Abmeldung jeglichen Anspruch auf Kinder- und Erziehungsgeld, für das es in den USA keinen Ersatz gibt. Auch können Erziehungszeiten, die im Ausland verbracht werden, nicht auf die deutsche Rentenversicherung angerechnet werden. Besonders hart trifft dies jene Frauen, die für die Auslandstätigkeit ihres Mannes vorübergehend ihre eigene Arbeit aufgeben und die erzwungene Auszeit für ein Babyjahr nutzen.
Wer seine Immobilie behalten will, muss abwägen, ob sich eine Vermietung lohnt. Das bringt zusätzliche Einkünfte, birgt jedoch auch das Risiko kostspieliger und nervenaufreibender Komplikationen, etwa wenn sich ein übereilt ausgewählter Mieter als säumiger Zahler erweist. Wenn Sie für Ihr Haus einen Mieter suchen, der dort nur vorübergehend wohnen soll, sind Sie möglicherweise gut beraten, Ihr Vermietungsangebot zunächst den internationalen Einrichtungen Ihrer Stadt vorzulegen, z. B. ausländischen Kulturinstituten, Sprachenschulen usw. Solche Einrichtungen beschäftigen häufig Mitarbeiter, die nur für ein oder zwei Jahre nach Deutschland kommen. Auf diese Weise stellt man nicht nur sicher, dass der Mieter Einkommen hat, sondern hat mit dem Arbeitgeber im Falle von Problemen eventuell einen zusätzlichen Ansprechpartner.
Versicherungen
Wer bereits seit längerer Zeit eine private Krankenversicherung hat, muss überlegen, ob es sich lohnt, einen Anwartschaftsvertrag abzuschließen, damit man nach einer Rückkehr nach Deutschland nicht als Neukunde unter ungünstigen Konditionen einsteigen muss. Mitglieder der gesetzlichen Krankenkasse werden dort nach einem Auslandaufenthalt auf jeden Fall wieder aufgenommen. Jedoch ist Vorsicht bei manchen Krankenkassen geboten, die die Anwartschaft zeitlich begrenzen.
Viele in Deutschland abgeschlossene Versicherungen (z. B. Lebensversicherungen) können bei einem Umzug ins Ausland „mitgenommen“ werden. Unbedingt sollte man sich vom Anbieter jedoch schriftlich bestätigen lassen, dass die Police nach dem Umzug ins Ausland nicht ihre Gültigkeit verliert. Andernfalls zahlt man womöglich weiterhin Beiträge, erhält im Schadensfall jedoch keine Leistungen. Eine mündliche Zusage genügt auf keinen Fall, da sich beim Nachhaken oft herausstellt, dass voreilig am Telefon erteilte Zusagen schließlich doch nicht eingehalten werden. Deutsche Versicherungsverträge aufrechtzuerhalten, kann unter Umständen sehr lohnend sein, etwa bei Risiko-Lebensversicherungen, die in Deutschland unter viel günstigeren Konditionen abgeschlossen werden können als in den USA. Doch man sollte darauf achten, dass die Police weltweit gültig ist. Der Versicherungsschutz sollte in den USA gültig sein.
Da es, wenn man Deutschland erst einmal verlassen hat, kaum noch möglich ist, dort noch eine neue Versicherung abzuschließen, sollte man generell überlegen, welche Versicherungen einem vielleicht noch fehlen. Besonders lohnt es sich, über eine Berufsunfähigkeitsversicherung nachzudenken. Durch einen Umzug in die USA fallen Sie möglicherweise aus allen bisher noch bestehenden sozialen Sicherungen heraus. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung können Sie zwar auch in den USA abschließen, wahrscheinlich jedoch zu weniger günstigen Bedingungen. Sinnvoll ist möglicherweise auch, noch in Deutschland eine Versicherung einzukaufen, die Ihnen in dem (eventuell sehr kostspieligen) Fall eines Verlustes Ihres amerikanischen Jobs über die Runden hilft.
Wer Kinder hat oder plant, sollte sich außerdem Gedanken über eine Risiko-Lebensversicherung machen. Vergessen sollten Sie dabei nicht, dass in einem Unglücksfall auch ein überlebender berufstätiger Elternteil auf zusätzliche Einnahmen angewiesen ist, um Betreuungs- und Erziehungsleistungen, die bisher innerhalb der Familie erbracht wurden, als Dienstleistung einkaufen zu können.
Wie man in den USA schon aus der Fernsehwerbung lernen kann, lebt dort eine ganze Industrie von Juristen davon, Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen, die nach einem Schadensfall auch noch von ihren Versicherungen enttäuscht worden sind. Versicherungsverträge sollten im Zweifelsfall lieber in Deutschland abgeschlossen werden.
Rechnen Sie übrigens nicht damit, in den USA einen Anbieter für eine gute, leistungsfähige Rechtsschutzversicherung finden zu können. Anwälte, die sich auf dem Gebiet, auf dem Sie vielleicht Rat suchen, auskennen, lassen sich ihre Expertise äußerst gut bezahlen und arbeiten gewiss nicht für die paar Dollar, die eine Versicherung zu erstatten bereit ist. Ein Beratungstermin beim Vertragsanwalt einer amerikanischen Rechtsschutzversicherung kann für einen Europäer leicht zu einer der desillusionierendsten Erfahrungen seines USA-Aufenthaltes werden.
Zu diesem gesamten Kapitel möchte ich hinzufügen, dass Versicherungen teilweise als "incentives" vom Arbeitgeber angeboten werden und bei guten Firmen teilweise den europäischen Standard bei weitem Überschreiten. Auf der anderen Seite kann man aber auch mit der sozial harten Realität des Landes konfrontiert werden, was die europäischen Maßstäbe nach unten hin bei weitem übertrumpft. Also sollten Sie Ihre Versicherungen als "Anwartschaften" mitnehmen und dann erst aufgeben, wenn klar ist ob Sie auch wirklich für immer in den USA bleiben wollen!
Kündigungen, Umzugsmitteilungen, Kommunikation
Nicht vergessen sollte man auch, allen Dienstleistern (Telefon, Strom usw.) fristgerecht zu kündigen sowie Zeitungen und Zeitschriften abzubestellen. Gegen eine moderate Gebühr kann man bei der Deutschen Post einen Antrag auf Nachsendung der Post stellen. Dieser Service wird wahlweise für einen Zeitraum von 6 oder 12 Monaten angeboten. Den Antrag stellt man am besten zwei bis drei Wochen vor dem Umzug. Trotzdem ist es nützlich, einen Angehörigen zu bitten, seinen Briefkasten als deutsche Korrespondenzadresse zur Verfügung zu stellen. Auch nach einem Wegzug in die USA wird man möglicherweise immer wieder mit Einrichtungen oder Privatpersonen in Deutschland korrespondieren, die Briefe aus Kostengründen oder schlicht aus Unkenntnis nicht ins Ausland schicken.
Die gebührenfreien deutschen 0800er–Telefonnummern können von den USA aus nicht über das normale Telefonnetz angewählt werden. Wer in den USA einen schnellen Internetzugang hat, kann dieses Problem eventuell umgehen, indem er über VoIP (Voice over IP) telefoniert. Auf diese Weise sind auch 0800er-Nummern zu erreichen.
Sicherer ist es jedoch, wenn man sich bereits vor dem Umzug nach einer Alternativnummer erkundigt. Andernfalls ist man in den USA möglicherweise nicht in der Lage, den Teilnehmer, den man bisher immer über eine 0800er–Nummer angerufen hat, überhaupt zu kontaktieren. Ähnliches gilt für solche Nummern, die auch innerhalb Deutschlands besonders gebührenpflichtig sind. Wenn Sie eine solche Nummer aus den USA anwählen, kann es Ihnen passieren, dass Ihre amerikanische Telefongesellschaft Ihnen – mit dem Hinweis, dass eine Satellitenverbindung benutzt wurde – nicht nur dramatisch hohe Gebühren berechnet, sondern zu Ihrem „Schutz“ anschließend auch Ihren Telefonanschluss sperrt.
Rente und Altersvorsorge
Bevor Sie Deutschland für längere Zeit oder gar für immer verlassen, sollten Sie sich mit der Rentenversicherungsanstalt in Verbindung setzen und dort einen Antrag auf Kontenklärung stellen. Die Kontenklärung ist eine kostenlose Serviceleistung der Rentenversicherungsanstalt, die Sie nicht in Anspruch nehmen müssen, die für Sie jedoch Vorteile hat. Erstens sind die Unterlagen dann gleich dort, wo sie hingehören, und können Ihnen beim Umzug nicht mehr verlorengehen. Zweitens verschaffen Sie sich durch eine Kontenklärung Gewissheit, ob mit Ihren Rentenpapieren alles in Ordnung ist oder ob noch etwas fehlt. Falls Ihre Rentenversicherungsnachweise nämlich unvollständig sind, möchten Sie sich wahrscheinlich so früh wie möglich darum kümmern. Wenn Sie später einmal nach Deutschland zurückkehren und erneut rentenversicherungspflichtig werden, können Sie dann auf jeden Fall weiter in die deutsche Rentenversicherung einzahlen – egal, ob Sie zwischendurch eine Kontenklärung durchgeführt haben oder nicht.
Rentenanwartschaften, die man in Deutschland bereits erworben hat, bleiben auch nach einem Umzug in die USA erhalten. Beim Erreichen des Rentenanspruchs wird die deutsche Rente per Überweisung oder Scheck auch in die USA gezahlt. Ein deutsch-amerikanisches Rentenabkommen gewährleistet darüber hinaus, dass eine Einzahlungszeit in die amerikanische Rentenversicherung (Social Security) auf die deutsche Einzahlungszeit, wenn diese zum Rentenanspruch nicht ausreicht, angerechnet werden kann. Umgekehrt gilt dasselbe. Nicht angerechnet werden jedoch Erziehungszeiten, die außerhalb von Deutschland verbracht wurden.
Ebenso wie in Deutschland sollten Sie auch in den USA unbedingt an ausreichende private Rücklagen denken. Die gesetzliche und betriebliche Altersvorsorge reicht auch in den USA für einen komfortablen Ruhestand kaum aus. Im englischsprachigen Internet findet man verschiedene retirement calculators, mit denen man ausrechnen kann, wieviel Geld man jeden Monat zurücklegen muss, wenn man im Ruhestand ein bestimmtes Vermögen zur Verfügung haben will.
Arztbesuch und Impfungen
Arzt
Schon im Interesse der eigenen Bequemlichkeit sollte man die Gelegenheit nutzen, vor dem Umzug noch einmal zum Arzt und zum Zahnarzt zu gehen, um sich gründlich durchchecken und fällige Medikamente, Brillen usw. sofort verschreiben zu lassen. Wenn man sie sich leisten kann, ist die medizinische Versorgung in den USA nicht schlechter als in Deutschland, aber nach Ihrem Umzug werden Sie so viel um die Ohren haben, dass Sie froh sind, wenn Sie sich nicht schon in den ersten Wochen mit den Besonderheiten des amerikanischen Gesundheitssystems vertraut machen müssen. Ganz abgesehen davon sind viele Artikel, die man in Deutschland auf Rezept bekommt, in den USA selbst mit Verschreibung nur schwer erhältlich. Dies betrifft z. B. modische Brillen. (Woran erkennt man im Ausland einen Deutschen? An den Socken, die er zu den Birkenstock-Sandalen trägt, und an der Designerbrille.)
Auch fälligen Zahnersatz sollte man sich noch vor dem Umzug besorgen. Der ist in den USA noch teurer als in Deutschland.
Impfungen
Um in die USA als Tourist einzureisen, benötigt man weder Impfungen noch eine Gesundheitsprüfung. Für die Erteilung eines Visums ist eine Gesundheitsprüfung und eine Aktualisierung des Impfstatus erforderlich.
Seinen Kindern tut man jedoch einen Gefallen, wenn ihr Impfbuch zum Zeitpunkt des Umzugs alle Immunisierungen nachweist, die auch in Deutschland empfohlen werden. In den USA werden sowohl von den Schulen als auch von Betreuungseinrichtungen wie z. B. Day Care Centers nur solche Kinder aufgenommen, die alle üblichen Impfungen erhalten haben. Wobei hier auch einige Impfungen vorgeschrieben sein können die in Deutschland nicht unbedingt verabreicht werden, wie z.B. die gegen Windpocken (Chickenpox). Man kann fehlende Impfungen natürlich auch in den USA nachholen, zum Teil werden sie von den dortigen Gesundheitsämtern sogar kostenlos abgegeben. Die Vorschriften welche Impfungen erforderlich sind und wer Sie bezahlt sind hier von Ort zu Ort unterschiedlich, ebenso unterschiedlich ist leider auch die Form und Qualität der Impfstoffe. Ein weiterer Unterschied zu Deutschland kann der Impfzeitpunkt sein. Wenn die Impfvorschrift in den USA beispielsweise besagt die Impfung muss nach dem dritten Geburtstag erfolgen, sein Kind aber die Impfung vor dem dritten Geburtstag erhalten hat dann gilt es als ungeimpft. Es bestreitet zwar eigentlich keiner dass ein Impfschutz vorhanden ist aber die Schule bekommt eine schlechtere Bewertung, wenn sie ungeimpfte Kinder hat. Die Schule wird diese Kinder also nach einer gewissen Karenzzeit aus der Schule ausschließen um eine schlechte Bewertung seitens der Schulbehörde zu verhindern. Je nachdem wo man hin zieht ist es wirklich besser alle sinnvollen Impfungen bereits in Deutschland machen zu lassen. Durch die bisher unzureichende Gesundheitsversorgung in breiten Bevölkerungsschichten der USA ist es leider wesentlich leichter sich mit in Deutschland fast ausgerotteten Krankheiten anzustecken, Impfungen sind also viel wichtiger als in Deutschland.
Wer seine Kinder nicht impfen lassen möchte hat in manchen Gegenden die Möglichkeit hierfür einen Religious Exempt zu bekommen, dieser bietet sich selbst in Fällen an wo ein Medical Exempt angeraten ist, da wesentlich leichter zu erhalten und je nach Ort diese Exempts regelmäßig erneuert werden müssen. Kinder ohne vorliegenden Exempt werden sonst auch manchmal bei Reihenimpfungen der Schulen einfach mit-geimpft (die gibt es auch in manchen Gegenden).
Rechtzeitige Impfungen empfehlen sich eventuell auch bei Frauen mit Kinderwunsch, die unbefristet in die USA gehen. Bei unbefristeten Arbeitsverhältnissen unterstützen viele amerikanische Arbeitgeber ihre ausländischen Mitarbeiter und deren Familien bei der Bewerbung für eine Greencard. Für die Arbeitgeber ist das bequemer, als für ihre Mitarbeiter immer wieder Visumsverlängerungen beantragen zu müssen. Bestandteil des Antragsverfahrens ist eine Untersuchung bei einem Amtsarzt, der die Impfbücher der Bewerber prüft und nach eigenem fachlichen Urteil Impfungen anordnen kann. Im besten Fall braucht man dann nur eine überfällige Tetanusimpfung nachzuholen, manchmal wird jedoch auch eine Impfung gegen Hepatitis B angeordnet. Während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit unterziehen sich viele Frauen speziell dieser Impfung ungern.
Papiere
In diesem Kapitel geht es um wichtige Papiere, die Sie aus Deutschland mitnehmen müssen.
Wer nach seinem Umzug in die USA in Deutschland keinen Wohnsitz aufrechterhalten kann oder will, meldet sich behördlich ab. Die Abmeldebestätigung sollten Sie sehr sorgfältig aufbewahren, denn Sie werden sie später immer wieder benötigen, z. B. wenn Sie bei der Botschaft einen neuen Reisepass beantragen.
Zur Einreise in die USA brauchen Sie und alle Mitglieder Ihrer Familie Ihre Reisepässe mit den eingeklebten Visa. Bevor Sie die Visa beantragen, sollten Sie darauf achten, dass die Reisepässe mindestens ebenso lange gültig sind wie die Visa. Wenn Sie lange Zeit in den USA bleiben, wird die Gültigkeit Ihres deutschen Passes irgendwann auslaufen. Sie beantragen dann bei der für Sie zuständigen deutschen Botschaft einen neuen. Dafür brauchen Sie u.a. biometrisch lesbare Passfotos (können Sie, wenn Sie die Richtlinien penibel einhalten, mit Digitalkamera, Farbdrucker und Qualitätsfotopapier selbst machen) und diverse Papiere (wenn Sie Originale mitbringen, macht die Mitarbeiterin davon Kopien) und müssen die Botschaft nach Terminvereinbarung persönlich aufsuchen. Die wichtigsten Einzelheiten sind auf der Webseite der Botschaft dargestellt; wenn irgendetwas unklar ist, empfiehlt es sich auf jeden Fall, mit der Botschaft zu telefonieren. Nehmen Sie zum Termin genug Bargeld (Dollars) mit, denn Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Da die Bearbeitungszeit mehrere Wochen beträgt, müssen Sie beim Termin entscheiden, was mit Ihrem alten Pass passieren soll. Wenn Sie den nicht mehr brauchen, lassen Sie ihn gleich in der Botschaft ungültig machen. Wenn Sie ihn noch benötigen, behalten Sie ihn und lassen ihn erst entwerten bzw. vernichten, wenn der neue Pass fertig ist. Den neuen Pass können Sie entweder persönlich abholen, oder Sie lassen ihn sich kostenpflichtig zuschicken.
Bei verheirateten Paaren wird dem nicht erwerbstätigen Partner meist problemlos ein Visum mitgewährt. Bei unverheirateten Paaren kann, sofern einer der Partner ein Arbeitsvisum bekommt, der nicht erwerbstätige Partner ein B-2 Touristenvisum beantragen, das allerdings nur einen maximal 6-monatigen Aufenthalt in den USA erlaubt. Auch muss die Botschaft davon überzeugt sein, dass der Partner wirklich nur vorübergehend einreisen will.
Eine Greencard oder die amerikanische Staatsbürgerschaft braucht man, um in den USA zu leben, nicht. Die Zahl der Deutschen, die auf dem Lotteriewege zu einer Greencard gelangen und damit in die USA umziehen, ist sehr gering. Viele Expats, die mit einem Visum eingereist sind, erwerben nach einigen Jahren jedoch zunächst die Greencard, und später vielleicht auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Mehr darüber im Kapitel Bürgerrechte und -pflichten.
Noch weniger benötigt man in den USA einen Personalausweis. Es gibt dort keine Meldepflicht und darum tragen die Bürger außer ihrem Führerschein normalerweise keine weiteren Papiere bei sich. Die meisten Amerikaner besitzen nicht einmal einen Reisepass. In Einzelfällen kann es bei einer Polizeikontrolle trotzdem vorkommen, dass Personen, die sich als Ausländer zu erkennen geben, ihre Einreisepapiere vorzeigen müssen. Wenn man sich innerhalb der USA auf Reisen befindet, ist es darum kein Fehler, Pass oder Greencard immer im Gepäck zu haben. Ständig am Körper zu tragen braucht man diese Dokumente jedoch nicht.
Ein deutscher Führerschein ist in den USA ohne Einschränkung gültig. Wenn Sie sich längere Zeit in den USA aufhalten bzw. ein eigenes Fahrzeug anschaffen wollen, sollten Sie sich aus praktischen Gründen (z. B. um eine günstige Kfz-Versicherung abschließen zu können) jedoch ohnehin möglichst bald einen amerikanischen Führerschein zulegen.
Es gibt jedoch noch einen weiteren wichtigen Grund, sich möglichst bald einen amerikanischen Führerschein zuzulegen oder seinen Reisepass bei sich zu tragen: Je nach lokaler Gesetzgebung muss der Verkäufer mit empfindlichen Strafen bis hin zum Verlust seiner Lizenz rechnen, wenn er Alkohol an Minderjährige abgibt oder diese sich in einer Bar befinden, wo Alkohol ausgeschenkt wird. Da der Besitzer das Hausrecht hat und im Zweifelsfall haftbar ist, kann er sich dazu entscheiden, jeden Gast zu „carden“ (so nennt man umgangssprachlich die Frage nach einer ID) bzw. nur Ausweispapiere zu akzeptieren, die er selbst kennt (US-Führerschein, Armeeausweis, Reisepass etc). In Einzelfällen kann es folglich passieren, dass ein Mann mit Vollbart und grauem Haar nicht in eine Kneipe hineindarf, da er lediglich einen deutschen Führerschein dabei hat. Eine Diskussion ist in diesem Fall zwecklos, da Kontrollen durchgeführt werden, die einen Barbesitzer gelegentlich seine Lizenz kosten können.
Devisenbeschaffung
Zu Ihrem allerwichtigsten „Reisegepäck“ zählen Geldmittel. Sie können in den USA Ihre deutsche Kreditkarte verwenden – am gebräuchlichsten ist die VISA Card –, Ihre deutsche Bank berechnet Ihnen dafür jedoch einen Auslandsaufschlag, nach dem Sie vorher fragen sollten, um gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter wechseln zu können. Rechnen Sie damit, dass Sie die Kreditkarte in den USA viel häufiger einsetzen können als in Deutschland, z. B. auch im Supermarkt, im Postamt oder beim Arzt. Auf Bares ist man nur bei Kleinigkeiten wie Fastfood, Parkautomaten usw. angewiesen. Mit Ihrer deutschen EC-Card mit „Maestro“-Logo können Sie auch in den USA an Geldautomaten („ATM“ - Automated Teller Machines) Geld abheben. ATMs finden Sie nicht nur in Banken, sondern auch in vielen Geschäften. Die Gebühren, die für eine Transaktion anfallen, sind oft jedoch beträchtlich.
Schwieriger als das Bezahlen mit einer deutschen Kreditkarte ist die Beschaffung von amerikanischem Bargeld. Zwar können Sie mit Ihrer deutschen Kreditkarte an fast allen amerikanischen Bankautomaten Geld ziehen, müssen dabei jedoch mit sehr hohen Gebühren rechnen. Gegenüber der Mitnahme von Bargeld haben Travelers Cheques den Vorteil, dass sie gegen Diebstahl versichert sind. Eine bessere Alternative für kleine bis mittlere Beträge ist die Cashback-Funktion, die in fast allen Supermärkten angeboten wird: Bei Bezahlung mit Kreditkarte können Sie an der Kasse je nach Kette zwischen 50 und 200 Dollar gebührenfrei in Bar zurückverlangen.
Eine günstige Lösung ist die rechtzeitige Einrichtung eines Kontos bei einer bestimmten deutschen Bank, die eng mit einer amerikanischen Bank verbunden ist, wie z. B. die Bank of America. Mit der Bank Card dieser Bank können Sie nämlich an den Automaten der amerikanischen Schwesterbank zu einem vernünftigen Wechselkurs und ohne zusätzliche Gebühren Dollars von Ihrem deutschen Girokonto ziehen. Wenn Sie nach Ihrem Umzug bei der amerikanischen Citibank ein Konto einrichten, können Sie auch umgekehrt mit der amerikanischen Bank Card in Deutschland Euro vom amerikanischen Konto abheben. Erkundigen Sie sich auch, was es Sie kostet, wenn Sie Geld von Ihrem deutschen Citibankkonto auf Ihr amerikanisches Citibankkonto überweisen. Fragen Sie auch, was es umgekehrt kostet, denn wenn es in eine Richtung funktioniert, besagt das noch lange nicht, dass es auch in die andere Richtung geht. Rechnen Sie grundsätzlich damit, dass internationale Überweisungen sehr kostspielig sind. Obendrein haben die Mitarbeiter der Bank damit oft wenig Erfahrung.
Die preiswerteste Möglichkeit, Geld zwischen Deutschland und den USA hin- und herzuschaffen, bildet derzeit (2020) der Peer-to-Peer-Service TransferWise. Der Umtausch erfolgt hier zum günstigen Interbank-Kassakurs und die Gebühren sind deutlich niedriger als das, was eine Bank berechnen würde. Sehr große Beträge (etwa im höheren 5-stelligen Bereich) können hier zwar nicht auf einmal überwiesen werden, jedoch kann man das Geld dann einfach in täglichen Portionen nach und nach transferieren. Die Inanspruchnahme von TransferWise setzt übrigens nicht voraus, dass beide Konten Ihre eigenen sind; auch Überweisungen von oder auf Konten von Freunden oder Familienangehörigen sind möglich. Behörden und Firmen jedoch nehmen an dem Service bisher kaum teil.
Eine weitere Möglichkeit, Dollars günstig in Euros umzutauschen, ergibt sich für Sie später, wenn Freunde und Verwandte Sie in den USA besuchen. Denn Ihre Gäste stehen dann umgekehrt vor der Frage, wie sie günstig Euros in Urlaubsdollars umtauschen sollen. Sie können Ihren Angehörigen dann Dollars zum offiziellen Wechselkurs (Interbank-Kassakurs) anbieten und haben, weil keine Bank mitverdient, beide einen Preisvorteil.
Auch ohne regelmäßige internationale Geldüberweisungen kann es eventuell sinnvoll sein, ein Bankkonto in Deutschland aufrechtzuerhalten. Die Notwendigkeit, über ein deutsches Konto zu verfügen, kann aus verschiedensten Gründen früher oder später entstehen. Übrigens – wenn Sie Ihren Wohnsitz in Deutschland erst einmal aufgegeben haben, können Sie dort kein neues Konto mehr einrichten!
Was Sie mitnehmen sollten
In diesem Abschnitt geht es um Artikel, die in den USA nicht im Handel erhältlich sind.
Artikel nach DIN
DIN-Normen gelten für Deutschland – die USA haben ihre eigenen Industrienormen. Das gilt für Elektroartikel ebenso wie z. B. für Papierwaren. Amerikanisches Schreibpapier hat statt DIN-A4-Format das Format Letter (21,6 x 27,9 cm). Aktenordner haben nicht zwei, sondern drei Ringe. Die Systeme sind nicht kompatibel. Wer sich während eines vorübergehenden Aufenthalts nicht auf die amerikanische Norm umstellen will, muss Locher, Ordner usw. aus Deutschland mitbringen.
Apropos Papierwaren: Gehören Sie zu den altmodischen Menschen, die noch Fotos in Alben einkleben? Die in Deutschland verbreiteten dickleibigen, nicht selbst-klebenden Fotoalben, in denen dünne Trennblätter das Zusammenhaften der Vorderseiten der Bilder verhindern, sind in den USA nicht erhältlich.
Metrische Artikel
Bei einem Umzug in die USA verlassen Sie leider auch die gesegnete Welt der metrischen Systeme. Statt Metern gelten in den USA Zoll, Fuß, Yard und Meilen. Auf Waagen sind nicht Gramm angegeben, sondern Unzen und Pfunde. Flüssiges wird in flüssigen Unzen und Gallonen gemessen. Thermometer zeigen Grad Fahrenheit an. Wenn Sie nicht gut im Kopfrechnen sind, sollten Sie Dinge wie ein Fieberthermometer, eine Personenwaage oder einen Meterstab lieber im Gepäck haben. Motorradschrauber und passionierte Heimwerker beklagen oft auch die schwere Beschaffbarkeit von metrischem Werkzeug (Schraubenschlüssel, Bohrer usw.).
Video- und DVD-Geräte
Die Netzspannung beträgt in den USA 120 Volt und 60 Hz. Mit netzabhängigen Elektrogeräten, die man in Deutschland gekauft hat, kann man darum in den USA meist nichts anfangen. Eingehend wird dieses Problem im Kapitel Elektrizität behandelt.
Wer eine Video- oder DVD-Sammlung im Gepäck hat, kann überlegen, auch ein Abspielgerät (samt Umspanngerät) mitzunehmen. Videokassetten, die in Deutschland bespielt oder gekauft wurden, haben die europäische Farbnorm PAL, die von amerikanischen Abspielgeräten nicht wiedergegeben wird; in den USA gilt die NTSC-Norm. Sowohl in Deutschland als auch in den USA sind – vor allem im Online-Handel – Geräte erhältlich, die beide Normen abspielen können (Multi System VCR). Diese sind jedoch teurer als normale Videorecorder, und wenn man Kassetten hat, die im Super Longplay-Modus bespielt sind, muss man darauf achten, ob das neue Gerät diesen Modus auch lesen kann.
In Deutschland gekaufte DVDs können Sie ebenfalls auf amerikanischen Geräten nicht abspielen. DVDs sind mit einem Regionalcode ausgestattet. Geräte, die sowohl europäische als auch amerikanische DVDs abspielen können (Code Free DVD-Player), erhält man über Online-Vertriebe in Deutschland ebenso wie in den USA. Sie sind etwas teurer als normale Geräte. Die Manipulation (hack) eines Gerätes, wie sie auf einschlägigen Webseiten detailliert beschrieben wird, ist riskant (Verlust des Gewährleistungsanspruchs bei Neugeräten) und auch gar nicht bei jedem Modell möglich.
Empfehlenswerter als die Anschaffung eines Kombinationsgerätes (codefreier DVD-Player + umschaltbares Videogerät) ist der Kauf separater Geräte. Dann brauchen Sie später, wenn eine der beiden Funktion kaputt geht, nicht das ganze teure Ding in den Müll zu werfen.
In Deutschland gekaufte Audio-Kassetten und CDs sind auch auf amerikanischen Geräten problemlos abspielbar.
Betten
Wenn Sie Bettsachen (Kissen, Bettdecken) mitnehmen, müssen Sie an einen ausreichenden Vorrat von Bezügen denken. Amerikanische Kopfkissen messen 51 × 76 cm, und auch für Ihre 135 cm breiten Bettdecken finden Sie keine passenden Bezüge, schon gar nicht mit flottem Design.
In den USA verwendet man Synthetik- oder Steppdecken (comforter, quilt), die mit einem Laken (flat sheet) lose unterlegt werden und meist auch als Tagesdecke dienen. Ein Beziehen dieser Decken ist weder vorgesehen noch möglich. Dieses Prinzip hat seine Vorteile, kann bei Kleinkindern jedoch sehr unpraktisch sein, da diese eine Vorliebe dafür haben, ihre Decken zu zerwühlen. Die amerikanischen Matratzen, die übrigens dicker sind als europäische Matratzen, werden mit Spannlaken (fitted sheets) bezogen, die man in allen Größen bekommt. Laken und Kissenbezüge sind in gewebter Baumwolle bzw. Baumwollmischung und gelegentlich auch in Biberqualität (cotton flannel) erhältlich. Allergiker können ihre Matratze durch das Beziehen mit einem enclosure vor der Milbenbesiedelung schützen; Kissen und Decken sind ohnehin voll waschbar.
Federbetten und Betten mit Feder-Ersatzfüllung sind weitaus weniger gebräuchlich als in Europa und darum nur in kleiner Auswahl und nur in Fachgeschäften zu finden. Das Schlafen in kühlen Räumen ist in den USA unüblich, und die Heizungsanlagen ermöglichen ein Herabregeln der Temperatur in einzelnen Zimmern auch gar nicht. Man unterscheidet zwischen down comforters und feather beds. Letztere entsprechen in ihren Maßen einem deutschen Federbett, sind aber deutlich schwerer und dienen nicht als Zudecke, sondern als Matratzenauflage, die für Wärme von unten sorgt. Passende Bezüge (feather bed covers) bekommt man oft nur über den Online-Versandhandel. Stärker verbreitet sind die leichteren down comforters, die tatsächlich zum Zudecken bestimmt sind und in ihren Dimensionen einem normalen comforter entsprechen, d. h. länger und breiter sind als europäische Bettdecken; passende Bezüge (duvet covers) gibt es dort, wo man auch down comforters kaufen kann. Beim Erwerb von Federbetten und Matratzenauflagen jeglicher Art ist es äußerst ratsam, genau auf die Größe (in Inch) zu achten, weil Fehlkäufe sonst fast zwangsläufig sind.
Amerikanische Matratzengrößen | Format (cm) | Format (inch) | Zusatzinformationen |
---|---|---|---|
Twin Size | 99 × 190 | 39 × 75 | Extra Long (XL): + 5 inch |
Full Size | 137 × 190 | 54 × 75 | |
Queen Size | 152 × 203 | 60 × 80 | |
King Size | 198 × 203 | 78 × 80 | |
California King Size | 183 × 213 | 72 × 84 |
Neben den in der Tabelle genannten Bettengrößen gibt es die weniger verbreiteten Formate Single, Double, Western King und Eastern King. Für Kleinkind-Gitterbetten benötigt man die Größe Crib. Für alle handelsüblichen Matratzengrößen bekommt man jeweils passende Decken und Laken. Die Kissengröße hängt ebenfalls vom Bettenformat ab, am weitesten verbreitet sind die Formate Standard (51 × 66 cm), Queen (51 × 76 cm) und King (51 × 91 cm). Sonderformate sind Euro (66 × 66 cm), Travel, Boudoir, Throw und Neck roll. Die meisten Kissen sind mit Schaumstoff gefüllt; daneben findet man oft jedoch Federkissen (down pillows). Bei Kauf einer zweiten Garnitur Bettsachen empfiehlt es sich, auf einen der unzähligen Ausverkäufe (sales) zu warten.
Schwer erhältlich sind in den USA auch dicke Wohn- und Schlafdecken aus Schurwolle oder Dralon. Flauschdecken aus Synthetikmaterial werden in den USA zwar extensiv als Bettdecken verwendet, sind aber deutlich dünner und billiger verarbeitet als entsprechende deutsche Decken.
Haushaltsartikel
Welche Haushaltsartikel typisch deutsch und in den USA nicht erhältlich sind, merkt man leider oft erst nach dem Umzug. In diese Gruppe gehören z. B. Eierpieker (gekochte Frühstückseier sind nicht so oft gesehen).
Ein weiterer typischer Problemartikel ist Tafelbesteck für Kinder, besonders Kindermesser. Kinder werden zwar schon frühzeitig zum selbstständigen Essen angehalten – vor allem mit Finger Food, das die Entwicklung der Feinmotorik unterstützt –, die Tischsitten sind in den USA jedoch grundsätzlich weniger förmlich als in Europa und amerikanische Kinder erlernen aufgrund der großen Beliebtheit des Chinese Fast Food oft früher den Umgang mit Essstäbchen als den Gebrauch von Messer und Gabel.
Auch die in Deutschland beliebten stapelbaren Faltboxen aus Kunststoff gibt es nicht oder nur zu stark überhöhten Preisen. Wenn Sie ein solches Teil zum Einkaufen mitbringen und vielleicht sogar vor den Augen der Kassiererin entfalten, können Sie Verblüffung erleben.
Nach lösemittelhaltigen Klebstoffen wie in Deutschland erhältlich (Uhu, Pattex etc.) suchen Sie am besten in Drogerien (Walgreen's etc.) oder den Werkzeug- und Eisenwarenabteilungen (Hardware and Tools) großer Kaufhäuser. Der dort erhältliche "SureHold Multi-Purpose" Kleber ist auf Aceton-Basis und entspricht in etwa den eingangs erwähnten einheimischen Klebern. Überall erhältlich hingegen sind Klebestifte und kindersichere Schulklebstoffe in der Flasche, und auch Sekundenkleber (Super Glue) und superschnell trocknender Rubber Cement für Posterpräsentationen sind kein Problem.
Körperpflege und Lebensmittel
Man kann sich das Einleben erleichtern, indem man einen Vorrat der Alltagsprodukte mitnimmt, bei denen man ungern die Marke wechselt: z. B. Zahncreme, Kosmetikartikel, Rasierwasser, Parfüm oder Haarshampoo. Die in Deutschland handelsüblichen Marken sind in den USA meist nicht erhältlich. Viele USA-Migranten gewöhnen sich besonders schwer an die amerikanischen Papiertaschentücher, die nur halb so dick sind wie deutsche Tücher. Wenn es Ihnen auch so geht, können Sie Ihre Lieben in Deutschland, die Ihnen vielleicht regelmäßig Geburtstags- und Weihnachtspäckchen schicken, bitten, die Hohlräume dieser Päckchen nicht mit Zeitungspapier, sondern mit Taschentuchpäckchen auszustopfen.
Liebhaber von Kaffee sollten auch davon einen Vorrat mitnehmen, denn deutscher Importkaffee ist in den USA sehr teuer und amerikanische Sorten sind für den deutschen Gaumen gewöhnungsbedürftig. Wer sich – auf der Suche nach etwas Gewohntem – dennoch durch die amerikanischen Sorten hindurchtesten möchte, sollte mit mild gerösteten Sorten wie z. B. kolumbianischem Kaffee beginnen und darauf achten, dass er sehr fein gemahlen ist. Glücklich kann sich schätzen, wer einen Aldi Grocery Store in seiner Nachbarschaft hat. Dort gibt es neben deutschem Kaffee und deutscher Schokolade in vielen Bundesstaaten auch deutsche Weine und Wernesgrüner Bier. In einigen Regionen gibt es die Kette Trader Joe's, die, ebenfalls zur Aldi-Gruppe gehörend, eine Vielzahl internationaler Artikel, insbesondere deutsches Bier, führt. Obwohl in den USA neben den bekannten überregionalen Marken eine unüberschaubare Vielzahl von lokalen Micro-Brews gehandelt wird, gewöhnen sich deutsche Migranten oft leichter an mexikanisches Bier als an amerikanische Erzeugnisse.
Generell findet man in amerikanischen Supermärkten kaum irgendein aus Deutschland vertrautes Markenprodukt. Besonders schmerzen wird Sie das, wenn Sie gewohnt sind, in der Küche mit kleinen Hilfsmitteln wie bestimmten Saucenpulvern und Gewürzmischungen zu arbeiten. Dieses Marktsegment gibt es in den USA zwar auch, die Produkte sind jedoch auf den amerikanischen Geschmack abgestimmt, und der unterscheidet sich von dem deutscher Verbraucher erheblich. Wer einheimische Produkte probieren will, kann z. B. mit dem Hersteller McCormick beginnen, dessen Erzeugnisse deutschen Erwartungen oft relativ nahe kommen.
Bei der Einfuhr größerer Mengen von Lebensmitteln oder Verbrauchsgütern sind auf jeden Fall die amerikanischen Zollbestimmungen zu beachten.
Viele Supermarkt-Lebensmittel sind in den USA gentechnisch verändert und müssen diesbezüglich auch nicht gekennzeichnet werden. Naturbelassene Lebensmittel werden unter der Bezeichnung „organic“ angeboten.
Medikamente
Sinnvoll ist in einigen Fällen auch das Bevorraten mit Medikamenten. Arzneimittel, v. a. nicht verschreibungspflichtige, sind in den USA oft erheblich preiswerter als in Deutschland, laufen jedoch unter anderen Handelsnamen, sodass Sie nach einem Mittel, das den von Ihnen gewünschten Wirkstoff enthält, meist erst suchen müssen. Für manche Medikamente, die in Deutschland „nur“ apothekenpflichtig sind (z. B. Lactulose), brauchen Sie in den USA eine Verschreibung. Umgekehrt sind in den USA einige Medikamente frei verkäuflich, die Sie in Deutschland gar nicht oder nur auf Rezept erhalten würden (z. B. Adrenalin-haltige Inhalationspräparate für Asthmatiker). Rechnen Sie auch damit, dass z. B. Hustensäfte für einheimische Verbraucher entwickelt worden sind und in puncto Geschmack bei Ihren Kindern vielleicht nicht gerade Begeisterung auslösen werden. Schwer zu beschaffen sind – besonders außerhalb von Großstädten – auch Naturheilmittel und homöopathische Präparate.
Kleidung
Schwer zu finden ist auch gut designte und dennoch bezahlbare Kleidung aus Naturmaterialien. Der amerikanische Kleidungsmarkt ist mit billigen Synthetikmaterialien überschwemmt, und Familien mit Kindern, die Wert auf Baumwoll- und Wollartikel legen, werden vor allem solide verarbeitete Schlafanzüge, Bademäntel, Unterwäsche, Strumpfhosen, ABS-Socken, Wintermützen, Hausschuhe und Schuhe als Problemartikel empfinden. Nicht erhältlich sind außerdem die in Deutschland für Babys und Kleinkinder üblichen Schlafsäcke. Wenn Sie in eine Region mit kalten Wintern umsiedeln, vergessen Sie nicht, einen Lammfellsack für den Kinderwagen mitzubringen. Man wird ihn bestaunen und Sie heftig darum beneiden.
Da Stoffe – auch Stoffe aus Naturmaterialien – in den USA vergleichsweise preiswert sind und in großer Auswahl angeboten werden, lohnt sich nach dem Umzug eventuell die Anschaffung einer Nähmaschine. Selbst Problemartikel wie Frottee-Bademäntel (oder neue Bezüge für mitgebrachte europäische Bettwaren) kann man sich damit einfach und billig selber verschaffen. Auch Schnittmuster werden in großer Auswahl angeboten, die Nähanleitungen sind aufgrund des Spezialwortschatzes jedoch nicht unbedingt einfach zu lesen. Um sich einen Eindruck zu verschaffen, welche Handarbeitsartikel in den USA darüber hinaus handelsüblich sind, kann man z. B. die Webseite des Marktführers Jo Ann Fabric studieren.
Design-Land USA?
Was einem, der lange nicht in Deutschland war, dort ins Auge fällt: Alles ist so schick und modern. Die Menschen, ihre Frisuren, ihre Brillen, ihre Kleidung, die Wartehäuschen an den Bushaltestellen, die Stühle in den Cafés der Einkaufszentren, die Innenstadt-Bäckerläden, die Bahnhofshallen, selbst die Einrichtung im ICE-Waggon: Alles ist modern und von gediegener Qualität, gefällig, geschmackvoll, farblich raffiniert aufeinander abgestimmt, alles trägt unverkennbar die Handschrift eines teuren Designers. Selbst bei Wasch- und Putzmitteln, Lebensmitteln und Medikamenten macht sich offensichtlich eine ganze Industrie von Spezialisten Gedanken über die ständige Verbesserung von Duft, Geschmack, Textur und Aussehen. Man kommt ins Grübeln darüber, dass man mit der Wahl eines entsprechenden Berufes wahrscheinlich in Deutschland Karriere gemacht hätte und heute nicht im Ausland leben würde.
In den USA duften Putzmittel nicht wie eine Blumenwiese, sondern streng nach Ammoniak. Schick sind höchstens die Lobbys der Bürohochhäuser in den Financial Districts der Großstädte. Im häuslichen Bereich bilden die Artikel, die in den Einkaufsparadiesen für Küchen-Gadgets angeboten werden, die einzige Ausnahme von der Regel, dass modernes Design von den Käufern offenbar nicht nachgefragt wird. Verglichen mit Ländern wie Deutschland oder Dänemark sind die USA so etwas wie ein Design-Entwicklungsland. Viele Dinge – vom PKW bis hin zum Bleistift – sind teuer, aber trotzdem billig gemacht und oft nicht besonders haltbar. Bei Kleidung, Einrichtungsgegenständen und vielen Gebrauchsartikeln gewinnt man überdies den Eindruck, dass die Hersteller, um den Verbrauchern im harten Konkurrenzkampf einen niedrigen Endverkaufspreis bieten zu können, auch auf innovatives oder modernes Design verzichten und lieber auf ganz alte Hüte zurückgreifen. Das betrifft Möbel ebenso wie „nebensächliche“ Kleinartikel wie z. B. Lichtschalter (von denen es in allen Baumärkten des Landes nur zwei Standardmodelle gibt!). Auch wenn man Wert auf kostbares, extravagantes Porzellan oder Tafelsilber legt, kauft man das besser vor dem Umzug ein. In den USA hilft bei vielen Artikeln auch kein tiefer Griff ins Portmonnaie – es gibt sie einfach nicht.
Grundsätzlich jedoch gilt, dass das Warenangebot in den großen amerikanischen Metropolen, besonders rund um New York City und in Kalifornien, wesentlich breiter ist als in Mittelstädten oder ländlichen Gegenden und somit den europäischen Bedürfnissen und Gewohnheiten eher entgegenkommt. Oft lohnt sich eine Suche im Internet. Möbelfachgeschäfte z. B., die modernes Design bieten, findet man mit Suchworten wie „contemporary“, „modern“, „scandinavian“ und „import“.
Mitbringsel
Sie werden in den USA wahrscheinlich viele neue Freunde finden. Entgegen weit verbreiteten deutschen Vorurteilen sind Amerikaner nicht nur kontaktfreudig, sondern auch gastfreundlich und warmherzig und werden Sie bald zu sich nach Hause einladen. Besser als teure, aufwändige Gastgeschenke kommen originelle Kleinigkeiten an, und wenn Sie in Ihrem Umzugsgut Platz haben, können Sie ruhig einen kleinen Vorrat an typisch deutschen Artikeln mitnehmen. Denken Sie bei „typisch deutsch“ aber bitte nicht an Kuckucksuhren, Dirndlkleider oder Bierkrüge aus Steinzeug, denn die werden auch in den USA gehandelt. Und zu dem ohnehin bestehenden Stereotyp der Trachten tragenden, Sauerkraut essenden und Bier trinkenden Deutschen möchten Sie ja nicht auch noch aktiv beitragen. Wirklich interessante Mitbringsel sind z. B. Süßigkeiten wie Brausebonbons, Brausepulver, Esspapier, Liebesperlen, Fondant, Lakritzmischungen, Kinder-Überraschungseier (!! Einfuhr ist in die USA verboten und kann zu Beschlagnahmung durch den Zoll und hohen Geldstrafen führen), Erfrischungsstäbchen, Eiskonfekt, Choco Crossies und Marzipan: Das gibt es in den USA alles nicht. Eine interessante Geschenkidee sind auch die berühmten Pralinen mit der Piemont-Kirsche; deren Hersteller verkauft in den USA zwar eine gleichnamige Praline, die enthält jedoch weder Obst noch Alkohol. Eine Alternative (wenn Sie z. B. einen Diabetiker beschenken wollen) sind typisch deutsche Schreibwerkzeuge wie Tinten-Feinschreiber, mit denen Sie viele Amerikaner in Begeisterung versetzen können. In den USA gibt es nämlich vor allem Kugelschreiber.
Was man nicht mitnehmen sollte
Die meisten in Deutschland gekauften netzabhängigen elektrischen Geräte kann man nach einem Umzug in die USA nicht mehr gebrauchen, denn statt 220/230 Volt beträgt die Netzspannung dort 120 Volt. Allerdings gibt es für Elektroherde und Trockner auch 230-Volt-Anschlüsse, so dass man diese, soweit vorhanden, mit etwas Bastelei grundsätzlich zum Anschluss der mitgebrachten deutschen Geräte verwenden kann. Aufgrund seiner Tragweite wird das Problem Elektrizität jedoch in einem gesonderten Kapitel behandelt.
Weitere Artikel, von denen man sich vor einem Umzug in die USA am besten trennt, sind Autos und Motorräder. Gegen eine Mitnahme spricht weniger der hohe Aufwand als vielmehr die amerikanischen Einfuhrbestimmungen, die fast immer zu mehr oder weniger aufwändigen technischen Modifikationen zwingen. Der Spediteur nimmt das Fahrzeug erst an, wenn die Modifikationen vorgenommen worden sind. Welche Modifikationen für einen Export Ihres Fahrzeugs in die USA verlangt werden, erfahren Sie beim Hersteller; in manchen Fällen – bei seltenen Modellen etwa – kann jedoch nicht einmal der helfen. Die amerikanischen Behörden bieten leider gar keine Hilfe. Gelegentlich findet man jedoch einen Händler, der bereit ist zu bescheinigen, dass das Fahrzeug den amerikanischen Einfuhrbestimmungen entspricht. Fahrzeuge, die älter als 25 Jahre sind müssen i.d.R. nicht umgerüstet werden.
Übrigens erlischt auch die deutsche Kfz-Haftpflichtversicherung, sobald man aus der Bundesrepublik Deutschland fortzieht.
In weiten Teilen der USA gibt es wundervolle Wintersportmöglichkeiten. Die in Deutschland beliebten klassischen hölzernen Rodelschlitten mit schmalen Kufen sind jedoch kaum zu gebrauchen. Diese traditionellen Schlitten sind nämlich auf Schneeoberflächen zugeschnitten, die bereits gut eingefahren und stark verdichtet sind. In den USA finden Sie eingefahrene Rodelhügel bestenfalls in Großstädten. Meist haben Sie es mit unberührtem Tiefschnee zu tun, in dem Kufenschlitten hoffnungslos versinken. Ein billiger Plastikschlitten, wie er in den USA überall erhältlich ist, leistet meist die besten Dienste.
Schaffen Sie vor dem Umzug im Zweifelsfall auch Ihren großen Kleiderschrank ab. Amerikanische Häuser und Wohnungen haben in allen Schlafzimmern geräumige, oft sogar begehbare, Einbauschränke (closets). Für große Schränke oder gar Schrankwände ist häufig überhaupt kein Platz vorgesehen. Auch in Wohnräumen ist für größere Schränke oft kein Stellraum vorhanden.
Fleisch und Wurstwaren jeglicher Art sind nicht für die Einfuhr in die USA geeignet. Das ist eine Regelung, die äußerst penibel kontrolliert wird. Gleiches gilt für Samen und Früchte.
Elektrizität
Statt 220/230 Volt beträgt die Netzspannung in den USA 120 Volt. Die meisten in Deutschland gekauften netzabhängigen elektrischen Geräte kann man ohne Hilfsmittel wie Adapter und Umspanngeräte nicht anschließen. Deckenlampen (besonders für Wohn- und Schlafräume) sollte man übrigens schon deshalb am besten gar nicht erst mitnehmen, weil dafür in den meisten Wohnungen und Häusern gar keine Anschlüsse vorhanden sind. Amerikaner verwenden – außer in Nutzräumen, Fluren, Bädern, Küchen und Esszimmern – meist Stehlampen oder Deckenfluter, die an eine Steckdose angeschlossen werden, die wiederum über einen neben der Tür befindlichen Lichtschalter gesteuert wird.
Technische Details
Die normale Netzspannung beträgt 120 Volt bei 60 Hz. Bei neueren Gebäuden werden 2 Phasen mit 60 Hz angeliefert, welche sich darin unterscheiden, dass ihre Sinuskurve 180° von einander getrennt ist (vgl. mit drei deutschen Drehstrom Phasen von je 230 Volt, welche Sinuskurven seitig 120° von einander getrennt sind). Dies führt dazu, dass wenn man nicht eine US-Phase gegen Neutralleiter anschließt (120 Volt), sondern stattdessen diese beiden US Phasen gegeneinander verwendet, man 240 Volt bei 60Hz erhält.Großverbraucher wie Herde, Wäschetrockner oder auch Klimaanlagen werden dann in USA mit 2 Phasen und ggf. einer Sicherungserdung aber ohne Neutralleiter an 240 Volt angeschlossen. Einfache deutsche Geräte, ohne viel komplizierter Elektronik, z.B. Staubsauger (praktisch nur ein Motor), können dann an 240 Volt mit 2 US-Phasen betrieben werden. Je einfacher im Aufbau und qualitativ höherwertiger das Gerät, desto eher macht die erhöhte Spannung von 10 Volt den Geräten nichts aus. Trotzdem besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Lebensdauer des Gerätes gemindert wird, da z.B. beim Staubsauger die 60 Hz., welche in den USA anstehen auch eine höhere Drehzahl des Motors bedeutet, was z.B. für seine ursprünglich ausgelegten Kugellager unangenehm sein kann. Auch z.B. Einfache Standard Kühlschränke, Neonröhren und sonstige Geräte, welche praktisch nur einen Motor ohne komplizierte Elektronik enthalten (Heckenschere, Bohrmaschine, Stichsäge, usw.) können so betrieben werden.
Sehr wahrscheinlich nicht funktionieren werden Geräte aus Deutschland oder Europa in USA, welche z.B. einen Timer verwenden (z.b. Waschmaschine oder Trockner), da diese meist die Zeitmessung über die Frequenz des Stromnetzes regeln und diese sich von 50 zu 60 Hz. unterscheiden. Hier wird dann ein Frequenzumformer benötigt.
Die niedrigere Spannung führt zu höheren Verlusten beim Transport, weil für gleiche Leistung die (im Vergleich zu 230 V) doppelte Stromstärke fließen muss. Bei der doppelten Stromstärke machen sich Leitungsverluste viel stärker bemerkbar: Die Spannung an der Steckdose hängt stark von der Entfernung zum nächsten Transformator der Elektrizitätsgesellschaft ab. Es können Spannungen zwischen 102 und 132 Volt anliegen.
Die Frequenz von 60 Hz anstatt der europäischen 50 Hz bedeutet hingegen nichts grundlegend Besseres, sondern ist historisch bedingt. Aus Europa mitgebrachte E-Geräte haben, sofern man einen Transformator 120 → 240 V vorschaltet, mit den 60 Hz keine Probleme. Eine Ausnahme sind lediglich manche Uhren (einschließlich Wecker, eingebaute Zeitnehmer, etc.), die ihren Takt aus der Netzfrequenz ableiten und dann deutlich vorgehen.
Grundsätzlich ist es möglich, an einem amerikanischen 240-Volt-Anschluss Geräte zu betreiben, die aus Deutschland mitgebracht wurden. Passende Adapter sind aber käuflich nicht zu erwerben. Aufgrund der höheren maximal zulässigen Stromstärke (20-40 Ampere) kann es auch zu einer Überlast in den deutschen Zuleitungen oder Steckerleisten kommen, wenn das mitgebrachte Gerät fehlerhaft (Kurzschluss) ist, so dass zweipolige 15-Ampere-Sicherungen vorgeschaltet werden sollten.
Der Stecker ist entweder Typ A oder B, während in Deutschland Typ C oder F (auch CEE 7/4 oder Schuko-Stecker) verwendet wird.
Umschaltbarkeit von Geräten
Bevor man unbesehen alles verkauft, was man an Elektrogeräten besitzt, sollte man genau prüfen, ob dieses oder jenes Gerät nicht vielleicht doch umschaltbar ist. Ein Hinweis darauf, bei welcher Spannung ein Gerät betrieben werden kann, ist in der Regel an der Rückseite angebracht. Besonders häufig können Netzteile umgeschaltet werden. Umschaltbar sind auch viele Computer – v. a. Laptops – und Rasierapparate. Moderne Schaltnetzteile passen sich oft sogar automatisch an (typische Aufschrift: AC Input: 100-240V 50-60Hz). Für solche Geräte benötigt man nur ein neues Kabel (siehe IEC 60320) oder einen Stecker-Adapter. Der Austausch oder Nachkauf eines geeigneten und dafür vorgesehenen Netzteils kann ebenfalls in Frage kommen.
Umspanngeräte und Adapter
Zu unterscheiden ist zwischen einem Converter für elektrische Geräte und einem Transformer für elektronische Geräte. Die Leistung von Umspanngeräten ist leider so gering, dass immer nur einzelne Geräte versorgt werden können. Umspanngeräte und Adapter, mit denen man in Deutschland gekaufte Geräte anschließt, muss man aus Deutschland mitnehmen. In den USA sind sie nicht leicht erhältlich. Noch schwieriger sind Transformer zu finden, mit denen man amerikanische Geräte in Deutschland (bei 220/230 Volt) betreiben kann. Diese Transformatoren kann man aber in gut sortierten Elektronik.- bzw. Elektrohandel bekommen.
Adapter und Steckerleisten
Wollen Sie mehrere elektrische Geräte in die USA mitnehmen, die nicht über ein umschaltbares Netzteil verfügen, so kann es eine sinnvolle Lösung sein, einen Transformator (step up converter, konvertiert von 120 auf 240 Volt) in den USA zu kaufen und an diesen eine Steckerleiste mit deutschen Schuko-Steckern anzuschließen. Die müssen Sie natürlich mitbringen. Beachten Sie auch hier die für die Kabel zugelassen Maximalströme. Einige Adapter verbinden den Schutzleiter nicht; dies ist gefährlich, da bei dem so betriebenen Gerät im Fehlerfall berührbare leitende Teile unter Spannung stehen.
Für Fachleute der Elektrotechnik
Einige Geräte sind für den weltweiten Vertrieb konstruiert worden. Geräte mit Heizungen, wie z.B. Reiskocher verfügen über zwei Heizelemente, die je nach Auslieferungsland in Reihe oder Parallel geschaltet werden. Bei Schaltnetzteilen kann die Delon-Brückenschaltung in Frage kommen. Diese steckt hinter dem 115/230-V-Spannungsumschalter. Genauso können zwei Phasen vom dort seltenen Drehstrom für Spannungen von etwa 170 V / 60 Hz herangezogen werden. Mit einiger Wahrscheinlichkeit haben Sie das Einphasen-Dreileiternetz (Split-Phase Electric Power) im Haus und damit 240 V / 60 Hz. Sollten Sie dieses nutzbar machen, achten Sie darauf, dass beide Leiter zusammen über maximal je 16 A über ein Paar am Schalter gekoppelte und somit gemeinsam auslösende Sicherungsautomaten abgesichert sind. Jeglichen Maßnahmen dieser Art bedürfen einer sowohl einer rechtlichen und technischen fundierten Fachkenntnis und Erfahrung, sowie ausschließlich geeignetes und zugelassenes Material. Beachten Sie auch die lokalen Vorschriften, sowie die Bedingungen der Versicherungen. Umbauten, bei denen nur der kleinste Zweifel besteht, sollten daher dringend unterlassen werden.
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Weblink
- http://users.pandora.be/worldstandards/electricity.htm Elektrostandards weltweit.
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Umzug organisieren
Falls Sie nicht mehr Gepäck mitnehmen wollen, als in ein Taxi passt, erkundigen Sie sich, ob die Gebühren, die Ihre Fluggesellschaft Ihnen für etwas Übergepäck berechnet, nicht günstiger sind als die saftigen Tarife, die Sie beim Paketdienst bezahlen, wenn Sie sich ihr kleines Umzugsgut selbst mit der Post zuschicken. Lediglich Bücher kann man relativ günstig per Post in die USA schicken.
Wenn Sie mit viel Gepäck umziehen wollen, müssen Sie auf jeden Fall eine Spedition beauftragen. Die organisiert dann nicht nur den Transport Ihrer Habe, sondern auch die Zollabwicklung. Wenn Geld kein Problem ist (z. B. weil der Arbeitgeber alle Umzugskosten trägt), übernimmt die Spedition auch das Ein- und Auspacken.
Um einen Kostenvoranschlag zu erhalten, sollten Sie bei der Kontaktaufnahme entschlossen auftreten und erkennen lassen, dass Sie nicht nur zu Preisvergleichsgründen anrufen, sondern wirklich mit dieser Firma ein Vertragsverhältnis eingehen wollen. Nur dann wird man sich die Mühe machen, Ihnen einen Mitarbeiter ins Haus zu schicken, der Ihr Umzugsgut in Augenschein nimmt. Am Telefon erhalten Sie keinen Kostenvoranschlag.
Dennoch sollten Sie, um Kosten zu sparen, natürlich mehrere Angebote einholen. Nachdem Sie mit einer Spedition handelseinig geworden sind, fährt diese am Abholungstag je nach Umfang des Umzugsguts entweder mit einem speziell für Sie gefertigten Holzcontainer oder mit einem Industriecontainer bei Ihnen zu Hause vor und lädt ein. Für den amerikanischen Zoll haben Sie eine Menge Papier auszufüllen. Zollkontrollen, bei denen ein Container geöffnet und der Inhalt genau geprüft wird, werden in den USA nur stichprobenartig durchgeführt.
Wenn es Ihr neuer amerikanischer Arbeitgeber gut mit Ihnen meint und Ihren Umzug finanziert, dürfen Sie einen Teil Ihrer Habe vielleicht als Luftfracht versenden. Bei dem Rest, der per Schiff reist, sollten Sie sich in Geduld üben. Frachtlogistik zählt zu den Dingen, die man mit normalem Menschenverstand oft nicht begreift, und unbegreiflich lange Wartezeiten, z. B. im Hafen oder beim Zoll, sind leider die Regel.
Ihren Hund oder Ihre Katze können Sie, wenn das Tier nicht schwer krank ist, auf jeden Fall mitnehmen. Für Hunde benötigen Sie erstens einen Nachweis über eine erfolgte Tollwutimpfung bzw. über Tollwutunbedenklichkeit (in tollwutfreien Gebieten) und zweitens eine Gesundheitsbescheinigung, die belegt, dass die Tiere keine auf den Menschen übertragbaren Krankheiten haben. Für Katzen brauchen Sie keinerlei Impfnachweise, die Tiere müssen jedoch augenscheinlich gesund sein. Erkundigen Sie sich mindestens zwei Monate vor Ihrer Abreise beim Tierarzt nach den Einzelheiten. Der Tierarzt gibt Ihnen auch Tipps für den Transport. Im Bundesstaat Hawaii und in den Territorien Guam und Amerikanisch-Samoa – diese sind tollwutfrei – unterliegen sowohl Hunde als auch Katzen einer 120-tägigen Quarantäne.
Wegen des Transports Ihres Haustieres setzen Sie sich mit Ihrer Fluglinie in Verbindung. Abhängig vom Flugzeugtyp und auch von der Fluglinie kann sich der Transport sehr unterschiedlich gestalten. Erwarten Sie Kosten zwischen 200 und 400 Euro.
Flug und Einreise
Flugticket
Wenn Sie nicht gerade als Student oder mit einem Forschungsstipendium in die USA gehen, hat Ihr (neuer) Arbeitgeber zugesagt, Ihre Flugkosten zu übernehmen.
Wenn Sie Ihr Ticket selbst bezahlen müssen, können Sie durch ein geschicktes Vorgehen bei der Flugplanung immerhin unnötige Kosten vermeiden: Ein One-Way-Ticket, d. h. ein einfaches Ticket ohne Rückflug, ist oft fast so teuer wie ein Rückflugticket. Überlegen Sie darum, ob es in Ihrem Fall nicht sinnvoll ist, gleich ein Rückflugticket mitzubuchen, das Sie benutzen können, um z. B. zu Weihnachten Ihre Lieben in Deutschland zu besuchen. Zurück in die USA kommen Sie dann mit einem neuen (in Deutschland gebuchten) Rückflugticket, wobei Sie den „Rückflug“ wiederum als Besuchsflug nach Deutschland nutzen usw.
Ein Ticket für die Flugstrecke Chicago-Frankfurt-Chicago ist viel teurer als für die umgekehrte Strecke Frankfurt-Chicago-Frankfurt. Flugtickets kaufen Sie in Deutschland immer preiswerter ein als in den USA. Wenn Sie mit einem One-Way-Ticket in die USA umziehen und Ihr Ticket für den Weihnachtstrip nach Deutschland bei einem amerikanischen Anbieter buchen, zahlen Sie gleich doppelt drauf.
Rückflugtickets sind maximal 12 Monate gültig; achten Sie auf eine entsprechende Gültigkeit.
Bei einem Umzug in ein anderes Land schöpft man die von der Fluggesellschaft zugelassene Höchstmenge an Gepäck gern aus. Wer keine Gebühren für Übergepäck bezahlen will (bei geringem Budget sind die sehr schmerzhaft), sollte genau erfragen, wieviel Gepäck zulässig ist, und beim Kofferpacken eine Personenwaage benutzen. Neben dem Gesamtgewicht des (aufgegebenen) Gepäcks interessiert die Fluggesellschaften das Gewicht jedes einzelnen Koffers, da sie Sorge auch um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter tragen müssen, die diese Koffer heben sollen.
Noch ein Tipp: Wenn man in den USA lebt und wegen eines Todesfalls in der Familie kurzfristig nach Deutschland reisen muss, lohnt es sich, die Airline, mit der man fliegen will, direkt zu kontaktieren. Viele amerikanische Fluggesellschaften gewähren bei solchen Anlässen einen Rabatt; um Missbrauch auszuschließen, verlangen sie allerdings die Telefonnummer des Beerdigungsinstitutes oder des Arztes, der den Sterbefall bestätigen kann.
Einreise
Die Einreise in die USA unterscheidet sich auch bei einem Umzug kaum von der Prozedur, der man sich bei jedem Urlaubsflug in die USA unterzieht. Für die Einwanderungsbehörde (Immigration), bei der man wie bei jedem USA-Flug nach der Landung auf dem ersten amerikanischen Flughafen vorspricht, benötigt man neben den Reisepässen mit eingeklebten Visa für jedes Familienmitglied ein Einreiseformular. Inhaber eines Visums benutzen ein anderes Formular als Personen, die ohne Visum einreisen. Für den Zoll (Customs) wird ein weiteres Formular benötigt; hier genügt ein Formular pro Familie. Alle Formulare werden von den Stewardessen während des Fluges ausgegeben, damit man genügend Zeit hat, sie bereits vor der Landung auszufüllen. Die Stewardessen helfen auch bei der Auswahl des richtigen Einreiseformulars.
Als Inhaber eines Visums ist man im Amts-Englisch kein Resident, sondern ein Visitor. Bei der Einwanderungsbehörde muss man sich darum auch in die entsprechende Warteschlange einreihen. An den Schaltern, die für U. S. Citizens und Residents ausgewiesen sind, werden nur amerikanische Staatsbürger und Permanent Residents, d. h. Inhaber einer „Greencard“, abgefertigt.
Nach dem Umzug
Unterkunft
Größere amerikanische Firmen unterhalten häufig ein Relocation Department, d. h. eine Abteilung, die für neu angeworbene Mitarbeiter den Umzug organisiert. Andere beauftragen für diese Aufgabe eine externe Agentur. Zum Leistungspaket Ihres Arbeitgebers zählt dann meist auch die Anmietung einer Hotelunterkunft oder einer – eventuell möblierten – Wohnung (temporary housing), für die der Arbeitgeber oft sogar die Kosten übernimmt, bis Sie eine endgültige Unterkunft gefunden haben.
Hotelzimmer
Wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen keine Unterkunft besorgt, müssen Sie sich selbst darum kümmern. Ein Hotelzimmer können Sie von Deutschland aus leicht online buchen. Wenn Sie sparen müssen, können Sie z. B. über www.priceline.com gehen, dort bestimmen Sie selbst, was Sie in einem Hotel einer bestimmten Qualitätsstufe zu zahlen bereit sind. Die preiswertesten Zimmer findet man in den USA ansonsten in unabhängig geführten kleinen Motels. Eine ebenfalls günstige Alternative sind die Niederlassungen landesweiter Ketten wie Motel 6 oder Travelodge. Komfortabler wohnt man allerdings in Extended Stay Hotels (z. B. Candlewood Suites, Extended Stay America, MainStay Suites, Staybridge Suites, Suburban), deren Wohneinheiten eigene Küchen und oft mehrere Schlafzimmer enthalten.
Ob im Zimmerpreis ein Frühstück enthalten ist bzw. ob Frühstück überhaupt angeboten wird, erfragen Sie am besten telefonisch im Hotel. Hotels der unteren Mittelklasse bieten häufig ein complementary continental breakfast, das sind meist Muffins (kleine Kuchen) und Kaffee, die Sie morgens aus der Hotellobby mitnehmen oder in einem Frühstücksraum essen können. Complimentary heißt „im Preis inbegriffen“. In vielen besseren Hotels kann man im hauseigenen Restaurant frühstücken – oft für teures Geld. Um ein Hotel zu finden, dass auch Vollpension (American Plan, AP; Frühstück, Mittagessen und Abendessen) bietet, muss man etwas länger suchen. Eine Variante ist der Modified American Plan (auch half-board oder demi-pension; Frühstück und Mittagessen; oder: Frühstück und Abendessen). European Plan bedeutet, dass in der Buchung gar keine Mahlzeiten enthalten sind. Viele Hotelzimmer sind mit einer Kaffeemaschine ausgestattet, oft sind auch ein Mikrowellengerät und ein Kühlschrank vorhanden. Fast alle Hotels bieten eine Münzwaschmaschine und einen Münztrockner an.
Wohnung oder Haus mieten
Auch eine Mietwohnung können Sie von Deutschland aus buchen. Bitten Sie Ihren Arbeitgeber, Ihnen eine Kontaktadresse zu empfehlen, oder sichten Sie im Internet die Angebote der Makler (realtor, apartment rentals, real estate rentals). Die drei wichtigsten Kriterien für eine Wohnung sind: „location, location, location“. In vielen amerikanischen Groß- und Mittelstädten gibt es Viertel, in denen Sie nach Einbruch der Dunkelheit besser nicht mehr auf die Straße gehen sollten. Auch wenn Sie Kinder im schulpflichtigen Alter haben, möchten Sie lieber in einem „guten“ Schuldistrikt als in einem Stadtteil wohnen, dessen öffentliche Schulen finanziell schlecht ausgestattet sind. Entscheidungshilfen finden Sie im Internet. Oder fragen Sie die künftigen Kollegen, die Sie beim Vorstellungsgespräch kennengelernt haben.
Lassen Sie sich bei Wohnungsangeboten nicht von Bezeichnungen wie „Luxury“ blenden, denn die Standards für amerikanische Mietwohnungen reichen an deutsche Standards oft nicht heran. Entscheiden Sie sich im Zweifelsfall für eine möglichst neue Wohnung, da erleben Sie keine Überraschungen mit undichten Fenstern oder heruntergewohnten Teppichböden und ramponierten Haushaltsgeräten. Wenn Sie eine möblierte Wohnung mieten, erkundigen Sie sich genau nach der Ausstattung (Kochgerät, Bettsachen usw.). Da Wohnungen häufig von größeren Firmen vermietet werden, finden Sie im Internet gelegentlich auch Seiten mit Bewertungen (ratings) für die einzelnen Apartmentanlagen.
Bei der Auswahl einer Wohnung müssen Sie neben der Grundfläche, die in Quadratfuß angegeben wird, vor allem die Zahl der Schlafzimmer beachten. Wenn man z. B. „3 Zimmer, Küche, Bad, Gäste-WC“ in den amerikanischen Jargon übersetzen, erhält man: „2 bedrooms, 1½ bathrooms“. Wohnzimmer, Küche und eventuell auch ein Esszimmer werden nicht mitgezählt. Ob Sie die „2 bedrooms“ später als Schlafzimmer, Kinderzimmer oder Büro nutzen, ist letztlich Ihre Sache. Die bedrooms sind übrigens immer mit mehr oder weniger geräumigen, in Neubauten oft sogar begehbaren Einbauschränken (wall closets, walk-in closets) ausgestattet, die das Aufstellen von Kleiderschränken gänzlich überflüssig machen. Kleinstwohnungen werden als „Studio“ bezeichnet. Wohn-, Schlaf- und Kochbereich sind darin häufig in einem einzigen Raum untergebracht, manchmal gibt es für die Küche oder für das Bett aber auch einen eigenen kleinen Raum. Ein kleines Bad ist auf jeden Fall separat untergebracht.
Hinter der Bezeichnung Condo bzw. Condominium verbergen sich Eigentumswohnungen. Ebenso wie in Deutschland werden diese von den Eigentümern häufig vermietet. In großen Städten, wo Wohnraum knapp und teuer ist, findet man auch Duplex apartments und Loft apartments. Duplex apartments sind zweigeschossige Wohnungen, deren Etagen durch eine eigene Treppe verbunden sind. Loft apartments sind Wohnungen in umgebauten Industriebauten. Das Wohnen in Hochhäusern ist in den USA nur in großen Städten verbreitet, und selbst dort beherbergen die Wohntürme eher Luxusapartments mit Aussicht als Billigwohnraum für Menschen mit kleinem Budget. Zu den Vorteilen, die sie bieten, zählt oft ein Doorman, der für berufstätige Mieter tagsüber u. a. Pakete und Ähnliches annimmt. In den Kellern der Wohnhochhäuser gibt es häufig Waschmaschinen, manchmal wird hier auch Altpapier gesammelt. Unverzichtbar ist beim Wohnen im Hochhaus eine Gegensprechanlage (intercom system).
Zur Ausstattung von Mietwohnungen – auch von unmöblierten Wohnungen – gehört immer eine komplett mit Einbaugeräten ausgestattete Küche. Auch mit mehr oder weniger appetitlichen Teppichböden kann man meist rechnen. Zu den auffälligen Besonderheiten amerikanischer Wohnungen und Häuser zählen die Schiebefenster (sash windows), deren Scheiben in Schienen sitzen und zum Lüften nach oben, bei Panoramafenstern auch zur Seite geschoben werden. Die Standardraumhöhe beträgt in modernen Wohnhäusern 8 Fuß (= 2,44 m).
Selbst in den nördlichen Bundesstaaten sind viele Wohnhäuser und Apartmentkomplexe mit zentralen Klimaanlagen (Air Condition) ausgestattet. Während der sommerlichen Hitzwellen, die viele Regionen zuverlässig und selbst notorische „Schlechtwetterpunkte“ wie z. B. Seattle wenigstens gelegentlich heimsuchen, können klimatisierte Räume – vor allem klimatisierte Schlafzimmer – die Lebensqualität beträchtlich erhöhen. Eine preiswerte Alternative zum Betrieb einer zentralen Klimatisierung bilden Einzelgeräte, die man im Sommer in die geöffneten Fenster hängt.
Das Halten von Hunden oder Katzen ist ebenso wie in Deutschland in vielen Mietwohnungen nicht erlaubt.
Sie können auch ein Haus mieten. Auf keinen Fall sollten sie jedoch ein Haus, das Sie nicht selbst in Augenschein genommen haben, von Deutschland aus kaufen. Sie riskieren nicht nur, sich eine Bruchbude einzuhandeln (amerikanische Häuser sind aus Holz gebaut und darum naturgemäß von begrenzter Haltbarkeit), sondern sind möglicherweise auch mit dem Zuschnitt des Hauses nicht glücklich. Amerikanische Wohnhäuser sind nach einem ganz anderen Grundriss angelegt als deutsche, und als Europäer müssen Sie damit rechnen, Dutzende von Häusern zu besichtigen, bevor Sie etwas finden, das Ihren Vorstellungen entgegenkommt.
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Eine Besonderheit in den Schlafzimmern amerikanischer Wohnungen und Häuser sind Einbauschränke (Wall Closets).
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Anstelle von Türklinken findet man runde Knöpfe. Dieser hier hat einen Riegel (messingfarbener Teil), der den Schlüssel ersetzt.
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Wenn man nur einzelne Räume kühl halten will, ist die Verwendung kleiner AC-Einheiten preiswerter als der Betrieb einer zentralen Klimaanlage.
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Fenster werden zum Öffnen hochgeschoben. Fliegengitter sind gleich mit eingebaut. Das Putzen solcher Fenster ist manchmal eine Strafarbeit.
Immobilienerwerb
Eigenheim oder nicht? Plan A und Plan B
Das Wohnen im Eigenheim ist in den USA weitaus üblicher als in Deutschland. In vielen Landesteilen ist es auch viel erschwinglicher. Wenn genug Einkommen oder Vermögen vorhanden ist und der Plan A, mit dem man aus Deutschland angereist ist, funktioniert, spricht nichts dagegen, ein Haus zu kaufen. Plan A greift, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer dauerhaft glücklich miteinander sind und es dem Unternehmen immer gut geht.
Bevor man in den USA ein Haus kauft, sollte man aber auch den Plan B einmal durchdacht haben. Dieser greift, wenn das Start-up pleite geht oder wenn die große Traditionsfirma, bei der man eingestiegen ist, nach einer rauschhaften Einstellungswelle wieder Bodenkontakt erlangt und Massenentlassungen durchführen muss. Im worst case sitzt man dann auf einer belasteten Immobilie, die unverkäuflich ist, weil alle anderen Entlassenen ihre Häuschen ebenfalls zu verkaufen suchen. Einfach darin wohnen bleiben kann man nicht, weil mit dem Job auch das Visum verloren gegangen ist. Was bleibt, sind nicht nur die monatlichen Raten an die Bank, sondern auch die Belastung durch Property Tax und School Tax, die selbst dann weiter gezahlt werden müssen, wenn das Haus leer steht. Als kurz nach 2000 die Telecom-Bubble geplatzt ist, sind – so wird erzählt – viele aus dem Ausland frisch Eingestellte einfach wieder abgereist und haben den Banken wortlos ihre mit Hypotheken belasteten Häuser zurückgelassen, Schlüssel im Haustürschloss steckend.
Eine Möglichkeit, sich gegen dieses in den USA gar nicht so ungewöhnliche Szenario etwas abzusichern, ist der frühzeitige Erwerb einer Green Card. Mehr darüber im Kapitel Bürgerrechte und -pflichten.
Makler
In den meisten Fällen wird ein Immobilienkauf aber nicht bereut.
Ein Haus oder eine Eigentumswohnung kauft man in den USA am komfortabelsten über einen Makler (realtor, real estate agency), zumal die Vermittlungsgebühr in den USA nicht vom Käufer, sondern vom Verkäufer getragen wird. Beim ersten Gespräch erhält man vom Makler meist eine Auswahl von Kurzbeschreibungen in Frage kommender Häuser. Da im Informationsmaterial auch die Adressen angegeben sind, kann man die Häuser zunächst auf eigene Faust von außen besichtigen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Darüber hinaus wird der Makler Sie zu Besichtigungstouren einladen, bei denen Sie auch das Innere der Häuser sehen können. Die Eigentümer lernt man dabei übrigens nicht kennen, da die Makler davon ausgehen, dass Kaufinteressenten sich in Abwesenheit der Bewohner behaglicher und weniger befangen fühlen.
Natürlich kann man ein Haus auch ohne Makler kaufen, aber damit verzichtet man auch auf wertvolle Beratungsleistungen z. B. bei den Vertragsformalitäten.
Haustypen
Die weitaus meisten amerikanischer Einfamilienhäuser sind einzeln stehend (single homes) und besitzen einen mehr oder weniger großen Garten (backyard). Nur in Städten findet man Wohnhäuser, die Wand an Wand zum Nachbarhaus stehen (town house, town home). Je nach Etagenzahl unterscheidet man zwischen one story (1-geschossig), two-story (2-geschossig) usw. In einem split level home liegen einzelne Bereiche des Hauses auf unterschiedlichen Niveaus, sodass Sie von einem Raum zum nächsten gelegentlich über eine kurze Treppe gelangen. Hinter der Bezeichnung Duplex verbirgt sich eine Haushälfte, die eine eigene Wohneinheit bildet. Abgesehen davon, dass ein solches Haus zwei Eingänge besitzt, ist es äußerlich von einem Einfamilienhaus nicht zu unterscheiden.
Ausstattung
Grundrisszeichnungen existieren leider nur in den wenigsten Fällen. Die Größe von Wohnungen und Häusern wird durch die Fläche (Quadratfuß, square feet, abgekürzt sq. ft. oder SF) und als Zahl der Schlafzimmer und Badezimmer angegeben. Darüber hinaus gibt es stets eine Küche und mindestens einen Wohnraum. Da Wohnräume und Küche in amerikanischen Häusern mehr oder weniger fließende Übergänge bilden, ist eine Umnutzung von Wohnräumen in Schlafzimmer weitgehend ausgeschlossen. Um ein abgeschlossenes Arbeitszimmer zu erhalten, sollte man ein Schlafzimmer mehr einplanen und dieses dann entsprechend umfunktionieren.
Auch in den wärmeren Bundesstaaten besitzen die meisten Wohnhäuser einen Kamin, der entweder mit Holz oder mit Gas betrieben wird. Gaskamine gelten aufgrund der Holzbauweise als sicherer und sind preiswerter im Verbrauch, besitzen jedoch nicht den Charme eines offenen Feuers. Ein offener Holzkamin ist auf jeden Fall dekorativer; vergessen Sie aber die Idee, durch den Betrieb eines Kamins ihre Heizkosten zu senken. Das Verfeuern im offenen Kamin ist das Unwirtschaftlichste, was man mit Brennholz anfangen kann, denn der größte Teil der Hitze gelangt gar nicht in den Raum, sondern wird gleich zum Schornstein herausgeblasen. Sie können die Effizienz eines offenen Kamins jedoch deutlich erhöhen, indem Sie ein Fireplace Insert einbauen lassen.
In wärmeren Bundesstaaten, in denen die Heizperiode kurz ist, verlässt man sich manchmal auf Elektroheizungen. Die meisten amerikanischen Häuser werden jedoch mit Gas geheizt. Wenn ein Keller vorhanden ist, steht die Heizungsanlage dort, sonst in einem Wirtschaftsraum. Von der Zentraleinheit in die Räume gelangt die Wärme entweder durch ein System aus Wasserrohren und Heizkörpern (Radiators) oder als Heißluft durch Schächte (Forced air), deren Ausgänge in der Raumdecke, in den Wänden oder auch im Boden liegen können. Forced air hat den Vorteil, dass die Luftschächte im Sommer auch für den Betrieb einer zentralen Klimaanlage genutzt werden können, das Rauschen der Anlage im Betriebszustand ist jedoch nicht jedermanns Sache. Auch den Betrieb einer zentralen Klimaanlage sollte man sich vor allem bei schmalem Budget genau überlegen, weil es – ebenso wie bei der Heizung – nicht möglich ist, die Temperatur von Raum zu Raum unterschiedlich zu regeln. Am Ende kühlt man für viel Geld das ganze Haus, obwohl man vielleicht nur kühle Schlafzimmer braucht.
Mitteleuropäer, die die USA bisher nur durch Sommerurlaube kennengelernt haben, sind meist überrascht, wie schneereich die nördlichen Bundesstaaten im Winter sind, wie kalt es werden kann und wie lange der Winter hier dauert. Wenn Sie in Massachusetts oder Illinois ein Haus mit einer langen Garagenauffahrt kaufen, sollten Sie darauf gefasst sein, an vielen Wintermorgen Hunderte von Kilo Schnee schaufeln zu müssen, bevor Sie Ihr Auto vom Grundstück fahren können. In den schneereichen Landesteilen bekommen Sie generell den besten Eindruck von den Vorzügen und Nachteilen eines Hauses im Winter, weil Sie aus der Schneemenge, die auf dem Dach liegen bleibt, auch ersehen können, wie gut das Haus isoliert ist.
Die Kücheneinrichtung ist in amerikanischen Häusern meist fest eingebaut und wird vom Verkäufer im Normallfall nicht mitgenommen. Das schließt auch Einbaugeräte wie Herd, Backofen und Geschirrspülmaschine ein. Auch Lampen in Küche, Waschküche, Bädern, Fluren, Garage usw. verbleiben meist (v. a. wenn es keine besonders dekorativen Stücke sind). Dasselbe gilt für alles „Maßgeschneiderte“ wie Jalousien, Rollos, Einbauregale usw. Freistehende Geräte wie Kühlschränke, Mikrowellengeräte, Waschmaschinen und Wäschetrockner werden dagegen meist mitgenommen. Genaue Auskunft erhalten Sie beim Makler.
Finanzierung
Wenn man nicht genügend Eigenkapital mitbringt, um den Kaufpreis vollständig selbst zu tragen, holt man rechtzeitig Angebote für einen Bankkredit (home loan, home mortgage) ein. Die Konditionen unterscheiden sich erheblich, nicht nur hinsichtlich des Zinssatzes. Entscheiden muss man sich auch zwischen Krediten mit unterschiedlicher Laufzeit bzw. mit festem oder variablem Zinssatz. Bei einigen Krediten steht es Ihnen frei, durch freiwillige Einmalzahlungen die Laufzeit zu verkürzen, bei anderen bleiben Sie streng an die vereinbarte Laufzeit gebunden. Immer fallen bei der Gewährung eines Bankkredits Gebühren (closing costs) an, die sich von Anbieter zu Anbieter erheblich unterscheiden können, und deren volle Höhe man oft erst erfährt, wenn der Kreditvertrag bereits unter Dach und Fach ist. Verbreitet ist unter Hauseigentümern – vor allem in Zeiten sinkender Zinsen – die Refinanzierung von Krediten, d. h. der Wechsel auf einen Kredit mit günstigeren Konditionen. Dabei muss man abwägen, ob die closing costs sich amortisieren, d. h. durch die Zinsersparnis mittelfristig abgefangen werden.
Kauf
Wenn Sie sich für ein Haus entschieden und sich – über den Makler – mit dem Verkäufer auf einen Preis geeinigt haben, wird ein technischer Sachverständiger (house inspector) mit einer Inspektion des Hauses beauftragt, um technische Mängel festzustellen (Schäden an Wasserleitungen, Elektrik, Heizung, Termitenbefall, Radonverseuchung usw.). Diese Hausinspektion ist kein Ersatz für eine gründliche Besichtigung des Hauses durch den Kaufinteressenten, weil viele Positionen, die Ihnen als Käufer wichtig sind (z. B. moderne, gut schließende und isolierende Fenster, eine gute Dach- und Wandisolation) nicht auf der Checkliste stehen. Und der Hausinspektor prüft z. B. bei Heizung und Klimaanlage vor allem die technische Sicherheit und Funktionstüchtigkeit und nicht so sehr das Alter der Anlage oder gar ihre Verbrauchseffizienz. Häuser, die älter als 30 Jahre sind, entsprechen meist nicht dem modernen Stand der Isolationstechnik und sind im Unterhalt sehr teuer; oft fehlt eine Isolierung ganz. Da Häuser in den USA aus Holz und grundlegend anders gebaut sind als Häuser in Deutschland, ist es kein Fehler, noch vor einem Kauf ein Handbuch anzuschaffen, mit dessen Hilfe man sich einen Eindruck von der amerikanischen Bauweise verschafft und das später als Nachschlagewerk für Reparaturen oder Umbauten benutzt werden kann.
Den Abschluss des Kaufs bildet ein Termin beim Rechtsanwalt (Closing), bei dem Sie meist zum ersten (und zum letzten) Mal den Verkäufern begegnen werden. Bei diesem Termin werden Hauspapiere und Schlüssel übergeben. Da das Haus zum Zeitpunkt des Closing übergabebereit sein sollte, ist es üblich, unmittelbar zuvor eine letzte Hausbegehung vorzunehmen, bei der der Käufer sich vergewissern kann, dass Gegenstände, die laut Kaufvertrag im Hause verbleiben sollen, tatsächlich noch vorhanden sind.
Unterhaltskosten
Regelmäßige Kosten, die ein Haus – über Betriebs- und Erhaltungskosten und die Abzahlung der Mortgage hinaus – verursacht, sind die Property Tax und die School Tax. Die Höhe dieser Steuern hängt vom geschätzten Marktwert der Immobilie ab, die mit dem Preis, den Sie als Käufer tatsächlich bezahlt haben, übrigens nur wenig zu tun hat. Die Property Tax wird als eine Art Grundsteuer von Bezirken (counties) oder Städten (cities, towns, villages) erhoben. Die School Tax, die der Schuldistrikt (school district) erhebt, ist eine zweckgebundene Steuer zur Finanzierung der öffentlichen Schulen. Ob Sie Kinder haben, spielt dabei keine Rolle. Wenn Sie jedoch Kinder im schulpflichtigen Alter haben, sind Sie möglicherweise eher bereit, in einen teuren Schuldistrikt zu ziehen, da hier die Schulen besser ausgestattet sind als in preiswerteren Wohngebieten.
Einen Haushalt starten
Elektrizität
Das Problem der Umstellung vom deutschen 230-Volt-Netz aufs amerikanische 120-Volt-Netz wird in einem gesonderten Kapitel behandelt (siehe Elektrizität).
In den meisten Regionen haben Sie die Wahl zwischen mehreren Stromanbietern (energy services companies, energy delivery companies). Im Allgemeinen genügt ein Telefonat, um miteinander ins Geschäft zu kommen. Wenn der Anbieter den Strom nicht selbst herstellt, erhalten Sie monatlich zwei Rechnungen – von der liefernden und von der produzierenden Firma – die Sie jeweils per Scheck bezahlen.
Gas
Für Gas gilt Ähnliches wie für Strom. Meist hat man die Auswahl zwischen mehreren Anbietern (gas companies), die Telefonnummern findet man in den Gelben Seiten.
Wasser
Wasser wird meist von der Stadt geliefert, die dann auch für Abwasserfragen zuständig ist. Die Rechnungsstellung erfolgt ähnlich wie bei Strom und Gas. Viele amerikanische Haushalte haben allerdings einen eigenen Brunnen und sind Selbstversorger.
Müllabfuhr
Um jede Woche seinen Hausmüll loszuwerden, braucht man einen garbage disposal service, den man ebenfalls in den Gelben Seiten findet. Mülltonnen muss man selbst anschaffen. Manche Billiganbieter nehmen den Müll nur in Plastiksäcken entgegen; in ländlichen Gegenden sollte man solche Firmen meiden, weil die Säcke dort oft regelmäßig von Waschbären und anderen Wildtieren geplündert und zerfetzt werden. Viele Haushalte entsorgen ihren Hausmüll nicht über eine Müllabholfirma, sondern bringen ihn selbst zur Sammelstation, was unter Umständen billiger ist. Auch Sperr- und Großmüll (einschließlich Möbeln, Elektro-Großgeräten und Bauschutt) kann man in vielen Gemeinden in der Sammelstation entsorgen; in Zweifelsfällen bei der Stadt- oder Countyverwaltung telefonisch nachfragen. Die Gebühren für Sperr- und Großmüllentsorgung sind, verglichen mit europäischen Gebühren, meist sehr moderat; berechnet werden sie nach Gewicht. Alte Elektro-Großgeräte übrigens wird man am einfachsten los, wenn man beim Kauf eines Neugeräts gleich vereinbart, dass der Lieferant das Altgerät mitnimmt (haul); dieser Service ist meist kostenlos.
Mülltrennung, d. h. das Aussortieren von recyclebaren Abfällen, ist in den USA weitaus weniger verbreitet als in Deutschland. Da jede Stadt ihre eigene Müllpolitik macht, können die Angebote der Mülltrennung von Region zu Region ganz unterschiedlich aussehen. In manchen Orten kann man sortierten, recyclebaren Hausmüll kostenlos an der Sammelstation abgeben, in anderen Fällen nimmt auch die Müllabholfirma separat gesammelte recyclables wie Dosen, Altglas oder Altpapier mit. Einzelheiten erfährt man bei der Stadt- oder County-Verwaltung oder bei seiner Abholfirma.
Nicht mehr Benötigtes loswerden: Tragbare Altkleider, Bücher, Kinderspielsachen, Haushaltsartikel und ähnliche wiederverkäufliche Dinge nimmt die Heilsarmee (Salvation Army) entgegen. Wenn Sie nachhaken, bekommen Sie sogar eine Spendenquittung, die Sie später mit der Steuererklärung einreichen können. Möbel und andere schwer transportable Spenden holt die Heilsarmee mit dem LKW ab, der online oder telefonisch gerufen werden kann. Einen valuation guide mit Informationen, welchen Wert Sie für welche Artikel angeben dürfen, finden Sie im Internet. Eine absolut tadellose Alternative ist die, brauchbare, aber nicht mehr benötigte Dinge einfach mit einem "for free"-Schild auf die eigene Garagenauffahrt zu stellen. Gut erhaltene Bücher kann man versuchen, der lokalen Bibliothek gegen Quittung zu spenden; oftmals sind dort sogar deutsche Bücher willkommen.
Wenn Sie viel Trödel, alte Kleinmöbel, Kinderspielsachen und Ähnliches loswerden wollen, lohnt sich meist auch ein garage sale oder yard sale, den Sie auf Ihrem Grundstück ohne weitere Formalitäten jederzeit durchführen können. Größere Objekte kann man über Craig's List gebührenfrei und sehr komfortabel an Selbstabholer verkaufen, sollte dies grundsätzlich aber nur an lokale Käufer und nur gegen sofortiges Cash tun. Rechnen Sie damit, dass die Käufer tüchtig feilschen wollen. Craig's List eignet sich auch, wenn man Dinge verschenken möchte.
Haushaltsgeräte
Amerikanische Waschmaschinen sind meist von oben befüllbar, und die Waschtrommel dreht sich um eine vertikal angeordnete Rotationsachse. Ein Kreuzschläger (agitator) oder Wirbelrad (impeller) bewegt die Wäsche zur Reinigung durch die Waschlauge. Der Vorteil dieses Konstruktionsprinzips besteht darin, dass wegen der geringeren Belastung des Lagers größere Waschtrommeln verwendet werden können, die mehr Wäsche aufnehmen. Auch waschen diese Maschinen wesentlich schneller, da sie (wie alle amerikanischen Waschmaschinen) das Waschwasser nicht selber aufheizen sondern warmes und kaltes Wasser direkt von der Leitung ziehen. Viele dieser Maschinen benutzen mehr Wasser, oftmals die doppelte Menge, wie ein Frontlader von gleicher Kapazität. Es gibt aber auch Toplader, die fast genau dieselbe Menge Wasser benutzen wie Frontlader. Toplader waschen genau so gut, schonend und gründlich wie europäische Trommelwaschmaschinen, wenn sie richtig benutzt werden. Sie haben auch verschiedene Programme für Synthetik, Wolle, Fein- und Normalwäsche; und es gibt eine große Auswahl an Geräten mit diversen Spezifikationen und Funktionen. Da diese Art von Waschmaschinen zum größten Teil in Europa unbekannt sind, sollte man sich, bevor man sie benutzt, ein paar Tips und Hinweise holen.
Bereits seit vielen Jahren sind auch Frontladegeräten erhältlich. Europäische Marken werden angeboten, sie sind aber auch wesentlich teurer als die einheimischen Geräte. Insgesamt ist das Angebot in den USA sehr groß; es lohnt also wirklich, sich ein wenig umzusehen.
In Regionen mit hartem, kalkhaltigem Leitungswasser kann man die Leistung von Wasch- und Geschirrspülmaschine deutlich erhöhen, indem man für ein paar Hundert Dollar ein zentrales Wasseraufbereitungsgerät (water softener) anschafft, das meist im Keller Platz findet.
Teuerster Energieverbraucher ist in den meisten amerikanischen Haushalten der Wäschetrockner. Glück haben Sie, wenn in Ihrer Waschküche ein Gasanschluss vorhanden ist: Dort können Sie nämlich einen verbrauchsgünstigen, gasbetriebenen Wäschetrockner anschließen. Natürlich kann man meist auch eine Wäscheleine spannen. Im Durchschnitt kostet eine volle Ladung (7 bis 9 kg) im Trockner zwischen 20 und 50 Cents. Energiekosten sind in den USA sehr uneinheitlich. Es gibt billige und sehr teure Regionen, und Gas ist in manchen Gegenden teurer als Strom.
In Amerika, wie auch in Europa, werden viele Elektrogeräte aus dem Ausland (China zum Beispiel) importiert und dann mit einheimischen Markenzeichen versehen. Gute Qualität kostet auch in den USA ein bisschen mehr. Auch hier macht es sich bezahlt sich zu informieren, da das Angebot sehr groß ist. Es gibt eine amerikanische Webseite – http://ths.gardenweb.com – auf der Konsumenten Ihre Erfahrungen/Meinungen diskutieren und Informationen austauschen über in Amerika erhältliche Produkte von der Waschmaschine bis zur Zahnbürste. Schrecken Sie übrigens nie davor zurück, ein nicht gut funktionierendes Elektrogerät wieder zum Händler zurückzubringen. Außer bei manchen teuren Elektronikgeräten wie Digitalkameras können Sie damit rechnen, ohne Diskussion den vollen Kaufpreis zurückzuerhalten.
Fernsehen und Radio
Der Kanal BBC America und Nachrichtenproduktionen der Deutschen Welle sind grundsätzlich das einzige Europäische, was Sie im amerikanischen Fernsehen finden können. Deutsche Fernsehkanäle wie etwa die ARD werden in den USA weder per Antenne ausgestrahlt noch ins Kabelnetz eingespeist. Auch die meisten Provider für Satelliten-Empfang bieten kein deutschsprachiges Fernsehen. Eine Ausnahme bildet z. B. die Firma Dish Network, die als Extra-Paket eine kleine Anzahl deutscher Programme (ARD, ZDF, Deutsche Welle) anbietet. Bei Dish kann man auch ProSiebenSat.1 Welt bestellen, das ist ein Sender mit den Inhalten von ProSieben, Sat.1, kabeleins und N24. ProSiebenSat.1 Welt plant, auch über das Kabelnetz zu senden.
Das Filmangebot der amerikanischen Fernsehsender beschränkt sich weitgehend auf einheimische Erzeugnisse. Manchmal hilft es, das Programm genau zu studieren und einen Videorecorder bereitzuhalten. Ausländische Filme werden nämlich vorzugsweise im Nachtprogramm gezeigt. Kommerzielle Videotheken findet man in den USA kaum noch; und selbst wenn, sucht man dort nach europäischen Filme meist vergeblich. Interessante Alternativadressen sind Videoportale wie Hulu und Video-on-Demand-Services wie Netflix, die einen schnellen Internetzugang voraussetzen, dann aber oft ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Video-on-Demand mit Flatrate (z.B. Netflix) eignet sich besonders für Vielseher. Dazu kann man in den meisten öffentlichen Bibliotheken VHS-Cassetten und DVDs kostenlos ausleihen. Eine erhebliche Bandbreite deutschsprachiger Filme und Fernsehproduktionen findet man inzwischen auch bei Internet-Videoportalen wie YouTube.
Deutsches Radio kann man überall auf der Welt kostenlos online hören, z. B. über: www.surfmusik.de, www.live-radio.net, www.broadcast-live.com, www.virtualtuner.com. Über www.onlinetvrecorder.com kann man kostenlos Fernsehsendungen aus Deutschland aufnehmen (lassen) und dann herunterladen.
Zeitungsabonnements
Von einigen überregionalen Qualitätszeitungen wie z. B. der New York Times oder der Washington Post abgesehen, beschränken die meisten amerikanischen Zeitungen ihre Berichterstattung auf Inländisches und Lokales. Den einfachsten und preiswertesten Zugang zu aktuellen internationalen Nachrichten bietet meist das WWW. Ausländische Zeitungen und Zeitschriften sind außerhalb großer Städte nur selten erhältlich. Deutsche Zeitungen und Zeitschriften bieten oftmals Auslandsabonnements an. Deutlich preiswerter erhält man ein entsprechendes Abonnement jedoch häufig über einen in den USA niedergelassenen Zwischenhändler. GLPnews hat nach 50-jähriger Existenz im Sommer 2019 leider aufgegeben.
Deutsche Bücher
Für Vielleser deutschsprachiger Literatur lohnt sich die Anschaffung eines Kindle (ab $79) oder ähnlich.
Niedergelassene Buchhandlungen mit einer Auswahl an deutschen Büchern findet man nur vereinzelt in großen Städten. Auch die großen Online-Buchhändler wie www.amazon.com bieten nur eine kleine Auswahl an deutschsprachiger Literatur. Gefüllt wird die Nische von einigen kleineren Online-Anbietern (Übersicht unter: www.online-buchhandlungen.de) wie www.buchwurm.com,www.globalbooks.de oder www.deutsche-buecher.com. Leider haben aber alle außer globalbooks.de wohl inzwischen Ihr Angebot eingestellt. Dafür versendet globalbooks.de jetzt schon ab 150 Euro Bestellwert portofrei in die USA. Preiswerter kauft man deutsche Bücher jedoch in Deutschland ein, und da in Deutschland niedergelassene Online-Anbieter wie www.amazon.de für einen Versand in die USA übertrieben hohe Portokosten berechnen, ist es oft sinnvoll, die Bücher stattdessen an Angehörige in Deutschland schicken zu lassen, die die Ware mit der Post als „Buchsendung Land“ (= Seefracht) preiswert in die USA weiterschicken. Viele deutsche (und anderssprachige) Hörbücher kann man kostenlos bei Librivox herunterladen.
Amerikanische öffentliche Bibliotheken haben normalerweise keine oder nur sehr wenige deutschsprachige Bücher. Schulen, an denen Deutsch als Fremdsprache unterrichtet wird, haben darum ihre eigenen Bibliotheksbestände.
Einkaufen
Supermärkte
Discounter-Ketten, wie sie im deutschen Lebensmittelhandel gang und gäbe sind, gibt es in den USA nicht. Lebensmittel sind durchweg teurer als in Deutschland. Der deutsche Konzern Aldi betreibt in den USA ein enges Netz von Niederlassungen, die Preise sind dort jedoch kaum niedriger als in anderen amerikanischen Supermärkten. In vielen Städten gibt es allerdings spezielle Ketten (z. B. den Walmart-Ableger Sam's Club), in denen – ähnlich wie in Deutschland im Großmarkt – nur Personen mit besonderer Berechtigung einkaufen können. In den USA gibt es jedoch keine Gewerbescheine, und in Supermärkten wie Sam's Club kann jeder einkaufen, der Mitglied wird. Die Gebühr ist relativ gering und zahlt sich schon nach einigen Großeinkäufen aus.
Die meisten amerikanischen Supermarktketten bieten ihren Kunden kostenlose Kundenkarten (customer's cards), mit denen man bei vielen Artikeln Rabatt erhält. Unterscheiden muss man solche customer's oder club cards allerdings von Kundenkreditkarten, mit denen man auch bezahlen kann. Letztere dienen vor allem der Profitmaximierung des Unternehmens. Dem Kunden nützen sie nur, wenn er eine Sammelleidenschaft für Kreditkarten hat.
In Universitätsstädten findet man mitunter Lebensmittelkooperativen, in denen man preiswerter als in Supermärkten einkaufen kann. In Regionen mit einem hohen Anteil von mexikanischen oder asiatischen Einwanderern lohnt sich auch ein Blick in deren Läden, nicht nur wegen des interessanten Warenangebots, sondern auch, weil die Preise der Supermarktketten oft unterboten werden.
Deutsche Sehnsuchtsartikel
Von allen Lebensmitteln ist Brot – in reichhaltiger Auswahl – gewiss dasjenige, das deutsche Migranten in den USA am meisten vermissen. Viele werden hier erstmals im Leben mit der Tatsache konfrontiert, dass Brot eine typisch deutsche Leidenschaft ist, der in keinem anderen Land der Welt ein ähnlich hoher Stellenwert eingeräumt wird. In billigen Supermärkten und generell in den ärmeren Regionen der Vereinigten Staaten wird Ihnen nur faserarmes weiches Toastbrot aus Weizenmehl angeboten, das sehr kalorienreich ist und bei gewohnheitsmäßig starken Brotessern bald zu einer drastischen Gewichtszunahme führen kann. Sich darüber zu beschweren, ist ungefähr so sinnvoll wie die Klagen früherer Generationen, die sich einst auf Mallorca entrüsteten, wenn „nicht einmal ein anständiges Kotelett“ zu bekommen war.
Viele Deutsche, die auf gutes frisches Brot nicht verzichten wollen, schaffen sich nach ihrem Umzug in die USA eine Brotbackmaschine an; Zutaten wie Hefe, Sauerteigstarter und verschiedene Mehlsorten sind meist problemlos erhältlich. Manchmal findet man auch Knäckebrot (crisp bread, cracker bread) oder kanadisches Importbrot (v. a. Weizenmischbrot, dunkles Vollkornbrot), das freilich geschnitten und abgepackt ist. Wer das Glück hat, einen Trader-Joe's-Supermarkt in der Nähe zu haben, probiert es zuerst dort. In Regionen mit einer einkommensstarken Bevölkerung gibt es oft gute Gourmet-Supermärkte (in den Mittel-Atlantik-Staaten z. B. Wegman's), die in ihren Niederlassungen eigene Bäckereien mit reichhaltigem Brot- und Kuchenangebot betreiben. Daneben finden in jüngerer Zeit Bäckerei-Ketten wie Panera zunehmende Verbreitung.
Viele deutsche Lebensmittel kann man in den USA per Online-Versand kaufen, etwa bei www.germandeli.com, www.germangrocery.com oder www.germanysbest.com. Eine interessante Online-Adresse ist auch www.thefind.com, wo man Anbieter (Versandunternehmen) für individuelle Artikel suchen kann. In größeren Städten findet man hier und da auch eine deutsche Fleischerei. Eine Online-Recherche kann sich lohnen. Auch polnische Importwarengeschäfte bieten oft Waren an, die Deutsche als typisch deutsch empfinden.
Alkohol
Alkohol ist in einigen Bundesstaaten nur in Fachgeschäften mit Speziallizenz (liquor stores) erhältlich. Manchmal (in Montana, Ohio, Pennsylvania, Utah) dürfen Liquor Stores nur vom Staat betrieben werden. Am strengsten ist die Regelung in Pennsylvania, wo selbst Bier nur in speziell lizenzierten Fachgeschäften verkauft wird. In Minnesota, New York, Oklahoma, South Carolina und Utah bekommt man im Supermarkt Bier (außer Sonntag vormittags), aber keinen Wein und nichts Hochprozentiges. Liberaler ist die Regelung im District of Columbia, in Florida, Georgia, Massachusetts, Montana, North Carolina, Ohio, Oregon, Vermont, Virginia und Washington, wo man nur für Hochprozentiges ins liquor store zu gehen braucht.
Online-Shopping
Besonders wer mehr oder weniger auf dem Lande wohnt, wo die Auswahl an Waren oft sehr begrenzt ist, wird früher oder später vieles bei Online-Händlern oder über Ebay einkaufen. Oft lohnt sich das auch bei Artikeln des täglichen Bedarfs, die im Kaufhaus vor Ort unanständig teuer verkauft werden, wie z. B. Druckerkartuschen oder Ersatzaufsätze für elektrische Zahnbürsten.
Eine interessante Alternative zu Ebay ist das Anzeigennetzwerk Craigslist, mit dem man gezielt Angebote in der eigenen Region einholen kann. Craigslist ist eine gute Adresse, um z. B. gebrauchte Möbel zu kaufen oder sperrige Artikel selbst anzubieten, die man nicht gut verschicken kann. Der Käufer holt seine Ware in der Regel selbst ab, bezahlt wird cash. Ein bisschen Feilschen ist üblich, aber nicht zwingend. Im Service enthalten ist eine Emailverschlüsselung, die es den Anbietern und Interessenten ermöglicht, miteinander per Email zu kommunizieren, ohne dem Kaufinteressenten bzw. Verkäufer die eigene Klaradresse preiszugeben. Anders als bei Ebay sind die Dienste von Craigslist für alle Beteiligten kostenlos. Craigslist ist somit ein ähnliches Angebot wie Ebay-Kleinanzeigen.
Telefon
Telefonieren mit Karte
Solange Sie noch kein eigenes Telefon haben und auf Münztelefone angewiesen sind, telefonieren Sie am preiswertesten mit einer Telefonkarte, wie sie z. B. an Supermarktkassen erhältlich ist. Wenn Sie mit der Karte nicht nur Orts- und Inlands-, sondern auch Auslandsgespräche führen wollen, lohnt sich ein genauer Vergleich der Tarife.
Telefonkauf
Sobald Sie über einen eigenen Telefonanschluss verfügen, erwerben Sie im Kaufhaus, Baumarkt oder Eletronikwarengeschäft ein Telefon. Ein aus Deutschland mitgebrachtes Telefon kann man nur mit einem Adapter anschließen. TAE-Stecker gibt es nicht, diese waren eine Erfindung der Deutschen Bundespost. Einige Telefon adaptieren auf einen 6-poligen Modularstecker. Von diesem müssen die mittleren beiden Pins (3 und 4) auf die Pins 1 und 2 des TAE geführt sein, dann kann die Leitung gegen ein 1:1 belegtes Modularkabel getauscht werden. Bei TAE ist es wegen der Durchschleifung Fax, Anrufbeantworter, Telefon üblich die Pins 2 und 5 des Modularsteckers zu belegen. Dies muss adaptiert werden, wobei hier nur 2 Pins verbunden sein sollten. Fax oder Anrufbeantworter in den USA haben zwei Modularbuchsen. Schließen Sie das Telefon bei „Phone“ an und die Leitung „Line“ an die Telefonsteckdose an der Wand. Ein weiteres Gerät schleifen Sie ebenso ein. Benötigt das Telefon zusätzlichen Strom, so ist dafür ein Trafo und ein weiterer Adapter notwendig. Da Stromausfälle in den USA weitaus häufiger vorkommen als in Deutschland, ist es unbedingt ratsam, mindestens ein Telefon im Haus zu haben, das keinen zusätzlichen Strom benötigt. In Wohnhäusern und auch in größeren Wohnungen sind meist mehrere Telefonanschlüsse vorhanden.
Lokale Telefongesellschaften
Um den Anschluss zu aktivieren, setzen Sie sich (von einem anderen Telefon aus) telefonisch mit der lokalen Telefongesellschaft in Verbindung. Viele Gesellschaften bieten Leistungspakete an, bei denen gegen eine erhöhte Grundgebühr Ortsgespräche gebührenfrei sind. Das ist nicht nur für Menschen interessant, die viele Ortsgespräche führen, sondern auch für solche Haushalte, die sich telefonisch (dial-up) ins Internet einloggen. Wer dagegen per Fernsehkabel ans Internet angeschlossen ist und Ortsgespräche nur unregelmäßig führt, wählt am besten ein Paket mit niedriger Grundgebühr. Die Bereiche mit gleicher Ortsvorwahl (area code) sind in den USA allerdings größer als in Deutschland und man kann zum Lokaltarif oft auch in 50 oder mehr Kilometer entfernte Orte telefonieren.
Wie in Deutschland kann man zusätzlich zu den Basisleistungen Extras wie z. B. Anrufer-Identifikation (caller ID) buchen, bei der – wenn der Apparat entsprechend ausgerüstet ist – die Telefonnummer des Anrufers angezeigt wird.
Long Distance Carrier
Für Fernverbindungen in Regionen mit einer anderen Ortsvorwahl oder ins Ausland brauchen Sie zusätzlich eine überregionale Telefongesellschaft (long distance carrier) wie z. B. AT&T, MCI oder Sprint. Wer viel nach Deutschland telefoniert, sollte die Leistungen dieser Anbieter genau vergleichen, da die Tarife für Verbindungen nach Deutschland sich stark unterscheiden. Übrigens sind einzelne Positionen, wie etwa der Tarif für Verbindungen in ein bestimmtes Land, bei vielen Telefongesellschaften durchaus verhandelbar. Eine interessante und oft preiswerte Alternative zu konventionellen überregionalen Telefongesellschaften sind moderne Anbieter wie Onesuite, bei denen man für Auslandsverbindungen ein per Kreditkarte aufladbares Konto benutzen kann.
Übers Fernsehkabel telefonieren
Time Warner Cable bietet über sein Breitband-Fernsehkabelnetz nicht nur Kabelfernsehen, sondern auch kombinierte Leistungspakete mit Fernsehen + Internetanschluss + Telefon an. Ob ein Telefonanschluss über Time Warner Cable unterm Strich preiswerter oder teurer ist als ein herkömmlicher Anschluss, hängt erheblich davon ab, wie oft man welche Art von Verbindungen (Orts-, Fern- oder Auslandsgespräche) benutzt. Ein detaillierter Vergleich lohnt sich. Bedenken muss man auch, dass das Breitbandkabel bei Gewitter häufig ausfällt, während ein herkömmlicher Telefonanschluss weniger störanfällig ist.
Call-by-Call-Verbindungen
Aus Deutschland telefoniert man grundsätzlich preiswerter in die USA als umgekehrt. Besonders günstig ist es, sich von Deutschland aus über eine 010er-Nummer einzuwählen. Da die Tarife solcher Call-by-Call-Anbieter sich häufig ändern, empfiehlt es sich, regelmäßig einen Blick auf vergleichende Webseiten wie z. B. www.tarif4you.de zu werfen.
In den USA bieten 10-10 phone services ähnliche Leistungen. Auf Webseiten wie http://10-10phonerates.com/ kann man die Tarife vergleichen.
Telefonwerbung
Um sich vor Telefonwerbung (telemarketing) abzuschirmen, können Sie sich in den USA online in der National Do Not Call Registry eintragen. Der Eintrag ist kostenlos und meist sehr effizient, muss aber alle fünf Jahren erneuert werden. Schützen kann man sich auch, indem man seine Telefonnummer nicht unnötig an Unternehmen herausgibt, die sie eigentlich nicht brauchen. Das gilt zum Beispiel für solche Kaufhäuser, in denen die Kassiererinnen beim Bezahlen routinemäßig nach der Telefonnummer fragen. Wer diese Mitarbeiterinnen nicht dauernd mit seiner Verweigerungshaltung konfrontieren möchte, schiebt stattdessen einfach die Nummer eines örtlichen Rechtsanwaltsbüros unter.
Collect Calls
In den USA sind collect calls möglich, bei denen – ähnlich wie früher in Deutschland beim R-Gespräch – der Angerufene die Kosten trägt. Die Verbindung kommt freilich erst zustande, wenn der Angerufene dem Operator bzw. der Maschine bestätigt, dass er für die Kosten aufkommen will. Die meisten collect call-Gespräche werden übrigens am Vatertag geführt.
Internet
Beim Internetzugang hat man in den USA die Wahl zwischen Dial-Up (Internetzugang per Telefonkabel, mit Einwählen), DSL (Internetzugang per Telefonkabel, ohne Einwählen) und Kabel (Fernsehkabel, unabhängig vom Telefonnetz). ISDN gibt es nicht.
Dial-Up Service kann man z. B. bei AOL, Earthlink, Juno, MSN und NetZero buchen. Anders als in Deutschland, wo der Internetzugang oft noch nach Dauer der Verbindung abgerechnet wird, bieten die amerikanischen Dial-Up Services „unlimited internet access“ zum Festpreis. Da auch die meisten Telefongesellschaften einen Tarif anbieten, bei dem Ortsverbindungen zum Festpreis abgerechnet werden, bezahlen selbst Dauernutzer für ihren Internetzugang kaum mehr als $ 10 monatlich.
DSL Internet Service gibt es u. a. bei den Firmen EarthLink, SBC und Verizon.
High Speed Internet Access, d. h. Internetzugang per Fernsehkabel bietet die Firma Time Warner Cable mit dem Service „Roadrunner“. Das ist nicht nur der schnellste Internetzugang, den man auf dem amerikanischen Markt findet, sondern auch das Telefon wird nicht blockiert. Die monatlichen Kosten liegen allerdings mindestens im 40-$-Bereich.
Gegen Spam können Sie sich wirkungsvoll schützen, indem sie neben Ihrem eigentlichen E-Mail-Konto ein zweites Konto – einen „toten Briefkasten“ – anlegen. Ihre wirkliche E-Mail-Adresse hüten Sie wie Ihren Augapfel und geben sie nur „von Druidenmund zu Druidenohr“ weiter. Das alternative Konto dagegen bringen Sie immer dann ins Spiel, wenn jemand nach ihrer E-Mail-Adresse fragt, von dem Sie eigentlich überhaupt keine Mail erhalten wollen. Falls Sie den Inhalt ihres „toten Briefkastens“ gelegentlich tatsächlich einmal sichten, werden Sie staunen, an wieviele Unternehmen Ihre Adresse inzwischen weitergegeben worden ist. Falls Sie fürchten, dass in ihrem „toten Briefkasten“ Nachrichten landen, die Sie vielleicht doch lesen möchten, können Sie auch ein drittes Konto für solche E-Mails anlegen, die Sie nur in größeren zeitlichen Abständen sichten wollen.
IP-Telefonie
Wer über einen Internetanschluss und einen Computer bzw. ein VoIP-Telefon verfügt, kann ganz preiswert über deutsche VoIP-Anbieter nach Deutschland telefonieren. Der Angerufene braucht nur ein normales Telefon zu besitzen. Einwandfrei ist die Übertragungsqualität allerdings nur bei einem Breitband-Anschluss (Fernsehkabel). Mit einer Dial-Up- bzw. Modem-Verbindung und der richtigen Sprachkodierung sollten aber auch Gespräche in Handy-Qualität möglich sein. Die Höhe der Gebühren hängt vom VoIP-Anbieter ab; manche VoIP-Anbieter (z. B. http://www.peterzahlt.de) ermöglichen es sogar, dass man man von einem Internetanschluss einen Festnetzanschluss kostenlos anruft. Finanziert wird dies über Werbung, die während der jeweiligen Verbindung über den Bildschirm des Anrufers geht.
Kostenlose Internet-Telefonate sind auch möglich, wenn beide Teilnehmer über ihren Computer telefonieren. Sie müssen dazu die entsprechende Software (z. B. einen „Instant-Messenger-Dienst“ wie Skype, Yahoo! Messenger oder MSN Messenger) installiert haben und gleichzeitig online sein. Ein besonders interessanter Anbieter ist sipgate, ein in Deutschland niedergelassenes Unternehmen, das – über die Leistungen anderer VoIP-Anbieter hinaus – auch einen kostenlosen Internet-Telefonanschluss mit echter Ortsrufnummer in Deutschland anbietet, die von Deutschland aus wie ein ganz normaler Festnetzanschluss (zum Inlands- oder Ortstarif) angewählt werden kann. Der Anrufer merkt gar nicht, dass er über einen VoIP-Anschluss telefoniert. Auch Fax ist möglich.
Möglich sind bei der IP-Telefonie auch Gespräche über Webcam („Videochat“ oder „Videokonferenz“). Bei längeren Auslandsaufenthalten kann diese Technik viel dazu beitragen, dass die Beteiligten die weite Entfernung als weniger schwerwiegend empfinden. Die Kosten für eine Webcam sind gering, einfache kleine Geräte erhält man bereits für weniger als 30 $. Bei Nutzung eines der oben genannten Instant-Messenger-Dienste sind Gespräche über die Webcam kostenlos.
Besitzer von Apple-Gadgets (iPhone, iPod Touch usw.) können mit FaceTime kostenlos miteinander kommunizieren, auch international. Da sich die IP-Telefonie laufend weiterentwickelt und immer neue Anbieter mit immer neuen Leistungspaketen auf den Markt drängen, lohnt es sich, auf dem Laufenden zu bleiben und im Internet regelmäßig einschlägige Informationsseiten zu studieren.
Post
Überseepäckchen und -pakete
Wenn Sie Ihre Eltern, Geschwister und Freunde in Deutschland zurückgelassen haben, beginnt wahrscheinlich bald ein reger Austausch von Geschenkpäckchen. Da die amerikanische Post im Mai 2007 den Seefrachtversand von Päckchen und Paketen abgeschafft hat, besteht heute leider keine Möglichkeit mehr, solche Sendungen preiswert aufzugeben. Wenn Sie für ein Geschenk trotzdem keine hohen Portokosten bezahlen wollen, können Sie Ihre Lieben in Deutschland über Online-Versandhäuser wie z. B. www.amazon.de beschenken, die keineswegs nur Bücher im Angebot haben. Manche Versandhäuser (z. B. Neckermann) disqualifizieren sich leider selbst, da sie keine Bezahlung mit der Kreditkarte erlauben.
Angehörige, die aus Deutschland Last-Minute-Geschenkpäckchen in die USA schicken wollen, sind oft erschüttert über die dramatisch hohen Portokosten, die den Wert des Päckcheninhalts meist um ein Vielfaches übersteigen. In Deutschland hat man jedoch die Wahl, Postpäckchen als See- oder Luftfracht zu schicken. Die Versanddauer beträgt bei Seefracht 6-8 Wochen. Druckerzeugnisse schickt man noch preiswerter, nämlich als Buchsendung (See oder Luft). Oft kann man auch Geld sparen, wenn man statt eines kleinen DHL-Pakets zwei Päckchen schickt.
DHL verschifft in die USA Pakete bis zu 30 kg. In Anbetracht der Tatsache, dass das Paket beim Absender zu Hause abgeholt und dem Empfänger direkt ins Haus geliefert wird, sind die Preise durchaus vernünftig. UPS und FedEx sind etwas schneller, aber auch um ein Vielfaches teurer. Eine Spedition zu beauftragen, lohnt sich erst, wenn die Sendung sehr sperrig ist oder sich nicht in ein paar 30 kg-Pakete aufteilen lässt; Speditionen, die mit internationaler Fracht unerfahren sind, bieten auch oft nicht an, dem Empfänger direkt ins Haus zu liefern. Sie müssen dann, um Ihr Paket in Empfang zu nehmen, z. B. nach New York City fahren.
Interkontinentalpäckchen und -pakete sind während des Versands starken Belastungen ausgesetzt und sollten sehr stabil, d. h. unter verschwenderischer Verwendung von breitem Klebeband verpackt werden. Als Faustregel gilt: Wenn ein dreijähriges Kind die Verpackung ohne Hilfsmittel aufreißen kann, übersteht das Päckchen den Versand wahrscheinlich nicht. Außer im Winter müssen Sie auch darauf gefasst sein, dass Frachtcontainer unterwegs einmal stunden- oder tagelang in sengender Hitze stehen. Schokolade z. B. nimmt dabei leicht irreparablen Schaden.
Wenn Sie viel mit der Digitalkamera fotografieren und Angehörige und Freunde in Deutschland haben, die noch ohne Internetanschluss leben, können Sie diese trotzdem ohne horrende Portokosten mit Papierfotos versorgen. Sie können Ihre Digitalfotos nämlich auf den Server eines in Deutschland niedergelassenen Online-Fotoservice wie z. B. Snapfish hochladen, der die Bilder gegen Kreditkartenzahlung für Sie druckt und innerhalb Deutschlands an jede von Ihnen angegebene Postanschrift versendet. Innerhalb der USA bieten Unternehmen wie Shutterfly übrigens einen entsprechenden Service an.
Besondere Leistungen der US-Post
Vor Reisen kann man, damit während der Abwesenheit der Briefkasten nicht überläuft, beim örtlichen Postamt kostenlos einen Antrag auf Zurückstellung (hold back) der Post stellen. Nach der Rückkehr lässt man sich die angesammelte Post wahlweise auf einen Schlag ausliefern oder holt sie selbst vom Postamt ab.
Umgang mit Postwerbung
Gegen unerwünschte Postwerbung (junk mail) können Sie sich wehren, indem Sie solche Briefe an den Absender zurückschicken; Sie stecken die Post mit dem Vermerk „refused – return to sender“ einfach wieder in den Briefkasten. Leider geht das nur bei First Class Mail, nicht bei Massensendungen (bulk mail). Unverlangte Kreditkartenangebote stoppt man durch einen Anruf bei 1-888-5 OPT OUT (1-888-567-8688); oft lohnt sich auch ein Anruf bei dem Geldinstitut, von dem man die eigene Karte hat; Banken verdienen in den USA nämlich viel Geld damit, dass sie die Adressen ihrer Kunden weitergeben. Hilfreich ist es grundsätzlich auch, wenn man seine Postanschrift nicht öfter als wirklich nötig in die Welt hinausposaunt. Wenn Sie jemandem ihre Adresse angeben sollen, dem Sie eine unberechtigte Weitergabe dieser Daten zutrauen, können Sie das Wort street oder avenue in Ihrer Anschrift übrigens auch gegen place, square, alley, lane, drive, way, circle, boulevard, road oder ähnliches austauschen; entsprechend adressierte Post erreicht trotzdem Ihren Briefkasten, der „Täter“ liefert Ihnen aber auch seinen Fingerabdruck.
Social Security Number
Antrag
Jeder Staatsbürger, Permanent Resident (= Greencard-Inhaber) und jeder Visa-Inhaber, der unter den Social Security Act fällt, erhält in den USA eine Sozialversicherungsnummer (Social Security Number, oft abgekürzt SS# oder SSN). Obwohl diese 9-stellige Nummer ursprünglich zur Identifikation von Personen eingeführt wurde, die in die amerikanische Sozialversicherung einzahlen, dient sie – ähnlich wie die Personnummer in Schweden – heute als universelles Personenidentifikationsmittel. Auch Ausländer und Personen, die nicht in die amerikanische Sozialversicherung einzahlen, können eine SS# beantragen. Es ist weder vorgeschrieben noch ratsam, den Papierstreifen mit der Nummer immer bei sich zu tragen; die Nummer auswendig zu lernen, ist jedoch praktisch.
Ohne SS# bzw. Individual Taxpayers Identification Number (ITIN; siehe weiter unten) ist es schwierig, in den USA ein Bankkonto einzurichten oder eine Versicherung abzuschließen. Auch beim Führerschein kann es Probleme geben. Einen Antrag stellt man persönlich im örtlichen Büro der Social Security unter Vorlage des Reisepasses mit dem eingeklebten Visum. Ehepartner und Kinder sollten mitkommen und eigene Anträge stellen. In vielen amerikanischen Bundesstaaten werden Anträge von Personen, die als Familienangehörige und ohne eigene Arbeitserlaubnis einreisen, grundsätzlich abschlägig beschieden, aber den Versuch sollte man auf jeden Fall unternehmen. Wenn es klappt, kann man sich nämlich den Antrag auf eine ITIN ersparen, der viel aufwändiger ist und bei dessen Bearbeitung sehr viel schief gehen kann. Außerdem erhält man im Falle einer Ablehnung einen Letter of Denial, der bescheinigt, dass eine SS# beantragt, jedoch abgelehnt wurde. Mit diesem Schriftstück kann man dann z. B. trotzdem einen Führerschein beantragen. Oftmals scheint die Ablehnung aus Bequemlichkeit zu passieren, wenn man hartnäckig bleibt kann man trotzdem eine SSN bekommen.
ITIN
Falls der Antrag des Ehepartner und der Kinder abgelehnt wurde, sucht man das örtliche Büro des Internal Revenue Service (IRS) auf und stellt dort für jeden betroffenen Angehörigen einen Antrag auf eine Individual Taxpayers Identification Number (ITIN). Im Gegensatz zu SS#-Anträgen werden Anträge auf eine ITIN nicht sofort bearbeitet, sondern (falls man zu einer Abgabe verpflichtet ist) nur zusammen mit einer amerikanischen Steuererklärung, für die man diese Nummern dann zwingend braucht.
Identity Theft
Leider kommt es in den USA vereinzelt zum kriminellen Missbrauch von SS#s (Identity Theft), was die Opfer teuer zu stehen kommt, da unter ihrem Namen dann hohe Kredite aufgenommen werden. Die Unschuld zu beweisen, kann sich im Einzelfall als schwierig erweisen. Geben Sie Ihre SS# nicht leichtfertig an andere heraus, besonders wenn Sie am Telefon oder per E-Mail danach gefragt werden. Nur Behörden, Banken und Versicherungen dürfen vollständige Angaben über Ihre SS# erwarten. Die gelegentlich erbetene Angabe der letzten vier Ziffern der Nummer ist allerdings unproblematisch.
Banken und Zahlungsmittel
Bankkonto einrichten
Um die für Sie günstigste Bank zu finden, können Sie sich von Kollegen, die bereits länger am Ort leben und deren finanzielle Situation der Ihren vergleichbar ist, Empfehlungen geben lassen. Im Internet finden Sie auch direkte Leistungsvergleiche. Neben den großen überregionalen Banken gibt es in den USA zahllose kleine Banken, deren Leistungsangebote oft recht interessant sind. Da Sie sich regelmäßig mit Bargeld versorgen müssen, ist Ihnen bei der Auswahl Ihrer Bank wahrscheinlich auch daran gelegen, dass ein Geldautomat dieses Anbieters einfach zu erreichen ist.
Die Einrichtung eines Bankkontos (Checking Account) ist für Ausländer, die ein regelmäßiges Einkommen nachweisen können, kaum ein Problem. Sie benötigen das Konto vor allem, um Schecks ausstellen und einlösen zu können. Fast alle Zahlungen, die in Deutschland auf dem Überweisungswege vorgenommen würden, erfolgen in den USA per Scheck. Zahlungen per Überweisung oder Abbuchungsermächtigung sind zwar nicht unmöglich, jedoch kaum bekannt und noch weniger verbreitet. Das gilt nicht nur für kleine, traditionelle Unternehmen wie Handwerksbetriebe, sondern auch für große Dienstleister. Ihre monatlichen Strom-, Gas- und Telefonrechnungen, sogar Ihre Kreditkartenabrechnungen bezahlen Sie per Scheck. Lediglich Gehälter werden in zunehmendem Umfang auch per Überweisung ausgezahlt. Die Amerikaner betrachten den Scheck als die sicherste aller vorstellbaren Zahlungsformen, und das unberechtigte Einlösen eines Schecks ist in den USA ein hoch bestraftes Verbrechen. Mit schmerzhaft hohen Gebühren müssen Sie übrigens auch rechnen, wenn Sie einen ungedeckten Scheck ausstellen und damit, ohne zuvor einen Überziehungskredit vereinbart zu haben, Ihr Konto überziehen.
Neben einem Checking Account erhalten Sie bei den meisten Banken automatisch einen Savings Account, ein Sparkonto, auf dem Sie Beträge „parken“ können, die Sie auf ihrem Checking Account gerade nicht benötigen. Ihr Guthaben im Savings Account wird nämlich verzinst. Bei vielen Operationen, z. B. bei Barabhebungen aus dem Automaten, können Sie auswählen, ob Ihr Checking Account oder Ihr Savings Account belastet werden soll.
Die meisten Banken sind kinderfreundlich und ermöglichen es den Kindern ihrer Kunden, ein (vom Elternkonto unabhängiges) Sparkonto zu führen. Kinder im Grundschulalter sind begeistert, wenn sie einen Teil ihres Taschengeldes in ein Bankguthaben verwandeln können, und lernen dabei manches über Geld und Geldverkehr, das anderen Kindern erst viel später klar wird.
Money Order
Gelegentlich werden Sie aufgefordert, eine Rechnung per Money Order zu bezahlen. Vor allem Behörden akzeptieren für ihre Gebühren meist keine Schecks, sondern nur eine Money Order. Das ist ein Scheck über einen bestimmten Betrag, den Sie in jeder Bank, aber auch an den Serviceschaltern von Supermärkten gegen eine geringe Gebühr kaufen können. Da Sie den Scheck gleich bezahlen, weiß der Empfänger, dass er auf jeden Fall gedeckt ist.
Debit Card
Bei der Eröffnung eines amerikanischen Bankkontos erhalten Sie automatisch eine Bank Card (Debit Card), mit der Sie Bargeld aus dem Automaten (ATM) ziehen und in vielen Geschäften auch bezahlen können: bargeldlos und ähnlich wie mit einer Kreditkarte. Der größte Nachteil gegenüber einer Kreditkarte besteht darin, dass bei der Benutzung der Debit Card Ihr Konto sofort belastet wird. Bei der Kreditkarte erhalten Sie eine Rechnung erst am Monatsende.
Früher war es mit der Debit Card auch nicht möglich, Online-Services zu bezahlen, online einzukaufen, einen Leihwagen zu mieten oder ein Hotelzimmer zu reservieren. Das hat sich teilweise geändert, seit immer mehr Banken ihre Debit Cards mit einem Kreditkartenlogo (häufig Visa) und einer echten Kreditkartennummer versehen. Gerade bei Mietwagenfirmen kann es unmöglich sein einen Wagen zu bekommen wenn das "Debit" Logo auf der Karte ist - auch wenn das Master oder Visa Logo ebenfalls vorhanden ist. Es kann sogar soweit gehen dass die Karte bei der Online Buchung für den Mietwagen akzeptiert wird, man dann am Schalter aber trotzdem nicht seinen Wagen bekommt (Stand 2013 ist das z.B. bei Hertz so). Man kann dann auch nicht den Wagen von jemanden anderen mit der Karte zahlen lassen und sich als Fahrer eintragen, auch der Fahrer braucht eine eigene Kreditkarte (es sei denn es ist der Ehepartner der anmietenden Person). Manche Banken geben diese Karten auch getrennt von der Bank Card als so genannte CheckLink-Karten aus.
Kreditkarte
Anders als in Europa, wo die Benutzung der Kreditkarte nur eine Variante des bargeldlosen Bezahlens ist, nehmen Sie mit einer amerikanischen Kreditkarte einen echten Kredit in Anspruch. Während Sie bei einer deutschen Kreditkarte die monatliche Rechnung in voller Höhe bezahlen, brauchen Sie in den USA nur den vom Kartenausgeber genannten Mindestbetrag zurückzuzahlen. Wenn Sie nicht gleich den vollen Betrag bezahlen (was Sie natürlich können), bleibt der Rest als Kredit stehen, für den Ihnen ein vereinbarter Zinssatz berechnet wird.
Wenn ein Kartenausgeber Sie als Kunden gewinnen will, wird er Ihnen möglicherweise attraktive Angebote machen, z. B. völlige Zinsfreiheit während der ersten 6 Monate. Sie können die Karte damit fast ein halbes Jahr lang benutzen und bezahlen den aufgelaufenen Kredit erst ab, bevor die ersten Zinsen fällig werden. Achten Sie jedoch immer genau auf die Konditionen und bezahlen Sie rechtzeitig. Kreditkartenzinsen sind nämlich sehr hoch – noch höher als die Zinsen, die Ihre Bank Ihnen für einen normalen Kredit berechnen würde.
Die Tatsache, dass die Kreditkarte ihren Benutzer zu einem echten Kreditnehmer macht, erschwert leider auch ihren Erwerb. Während in Europa kaum einem Bankkunden der Zugang zu diesem Zahlungsmittel verwehrt wird, müssen Sie in den USA, um eine Kreditkarte zu erhalten, Ihre Kreditwürdigkeit nachweisen. Praktisch geschieht das durch den Nachweis Ihrer Kredithistorie, d. h. über den Nachweis, dass Sie in der Vergangenheit Kredit a) in Anspruch genommen und b) vertragsgemäß zurückgezahlt haben. Eine Schlüsselrolle spielen drei zentrale amerikanische Datenbanken, in denen, ähnlich wie bei der deutschen Schufa, die Kreditgeschichte jedes Kreditnehmers aufgezeichnet wird. Wenn Sie bei einer Bank einen Kredit oder eine Kreditkarte beantragen, wird diese dort zunächst Auskünfte über Sie einholen.
Da Ihre europäische Kreditvergangenheit eine amerikanische Bank kaum interessiert, stehen Sie möglicherweise vor einem Problem. Wenn Sie in puncto Kredithistorie ein unbeschriebenes Blatt sind, hilft oft jedoch die Tatsache, dass Sie bei einer bestimmten, angesehenen Firma beschäftigt sind. Anderen Bewerbern wird ihr Antrag auf eine Kreditkarte manchmal schlicht abgelehnt. Versuchen Sie es dann bei einer anderen Bank, die Sie sich eventuell haben empfehlen lassen (aber Vorsicht: Jeder – aus welchem Grund auch immer – abgelehnte Kreditkartenantrag wird in der Kredithistorie gespeichert, womit die Kredithistorie sich weiter verschlechtert). Grundsätzlich müssen Sie auch damit rechnen, dass Kreditkarten, die Sie problemlos erhalten können, keine besonders günstigen Konditionen bieten. Wenn Sie amerikanische Kredithistorie „aufbauen“ wollen, ist dies manchmal aber der einzige Weg.
Gelegentlich lohnt es sich auch, das Problem dem Arbeitgeber vorzutragen. Europäische Unternehmen sind damit vertraut und gelegentlich bereit, einem neuen Mitarbeiter beim Kreditkartenerwerb mit einer Bürgschaft unter die Arme zu greifen.
Secured Credit Cards
Eine sinnvolle Möglichkeit, die in den USA unverzichtbare Credit History aufzubauen, ist die Beantragung einer "Secured Credit Card." Diese Kreditkarte ist eine Prepaidkarte, die von der ausgebenden Bank jedoch als Kreditkarte an die zentralen amerikanischen Datenbanken gemeldet wird.
Die ausgebenden Bank bucht bei Kartenkontoeröffnung einen vereinbarten Sicherheitsbetrag vom Bankkonto ab. Der Kunde kann bis zu diesem Betrag die Karte als Kreditkarte benutzen. Empfehlenswert ist, den monatlichen Saldo innerhalb der vorgegebenen Frist komplett zu begleichen. Es ist auch möglich, den Sicherheitsbetrag anzupassen. Ein guter Credit Score wird erreicht, wenn der monatliche Saldo maximal 30% des Sicherheitsbetrages beträgt. Der Credit Score von TransUnion und EQUIFAX kann nach Anmeldung kostenlos bei creditkarma.com abgefragt werden. Ausgegeben wird die "Secured Credit Card" u.a von der Bank of America.
Internationale Überweisungen
Eine der günstigsten Methoden, Geldbeträge legal von einem amerikanischen Bankkonto zu einem europäischen (oder umgekehrt) zu überweisen, schließt die Nutzung eines einschlägigen Online-Services wie z. B. TransferWise.com ein. Wenn man internationale Überweisungen auf dem konventionellen Wege abwickelt, verliert man, über die Bankgebühren hinaus, auch Geld durch die Wechselkurse, die immer zum Nachteil des Kunden sind. TransferWise dagegen wechselt das Geld zum günstigen Interbank-Kassakurs um und berechnet dafür nur eine vergleichsweise geringe Gebühr, die hauptsächlich vom zu überweisenden Betrag abhängt.
Um TransferWise zu nutzen, richtet man dort zunächst einen Account ein. Dafür muss man sich identifizieren, etwa durch einen Scan seines Reisepasses, seine Adresse und Emailadresse angeben und ein Passwort wählen. Um eine Überweisung vorzunehmen, loggt man sich dann ein, nennt den Betrag, das Zielkonto (das durchaus nicht das eigene sein muss), eine Methode (welche Methoden zur Verfügung stehen, hängt vom Zielkonto ab; bei unterschiedlichen Methoden involviert TransferWise unterschiedliche Partnerunternehmen) und schließlich das Quellkonto. Damit der Service auf das Quellkonto Zugriff nehmen kann, muss man an dieser Stelle für das Quellkonto auch Login-Informationen, eine TAN-Nummer und Ähnliches angeben. Der ganze Vorgang dauert weniger als eine Woche.
Weil der Service Verstöße gegen eventuell existierende Geldwäschegesetze verhindern muss, kann es passieren, dass man dort mit sehr hohen Überweisungsbeträgen (etwa Beträge, die mehr als 5-stellig sind) abprallt. Selbst beachten muss man auch eventuelle Meldepflichten.
TransferWise schafft nicht wirklich Geld zwischen zwei Ländern hin und her, sondern operiert nach dem Peerprinzip, kompensiert die Kunden also mit Geld, das aus dem Lande des Zielkontos stammt.
Krankenversicherung
In keinem Land der Erde sind Gesundheitskosten so dramatisch hoch wie in den USA. Die Ursachen dafür liegen u. a. im Einsatz teurer Geräte und im inflationären Verordnen von Tests und Untersuchungen, mit denen die Ärzte sich vor Schadensersatzklagen (die in den USA extrem kostspielig sind) zu schützen versuchen. Eine gesetzliche Krankenversichungspflicht besteht seit Januar 2014 mit der Einführung des Affordable Care Act ("Obamacare"). Das Krankenversicherungswesen ist in vielen Bundesstaaten überwiegend in der Hand privater Versicherungsunternehmen. Rund 11 Prozent der amerikanischen Bevölkerung verfügen über keinerlei Krankenversicherungsschutz.
Reisekrankenversicherungen
Wenn Sie nur vorübergehend – d. h. bis zu 24 Monate – in die USA gehen, reicht für Sie als Krankenversicherungsschutz möglicherweise eine Reisekrankenversicherung aus, die Sie in Deutschland abschließen. Eine preiswerte, maximal 2-jährige Auslandsreisekrankenversicherung bietet z. B. der ADAC an. Sie muss jedoch vor dem Umzug abgeschlossen werden. Die Policen unterscheiden sich erheblich, darum sollten Sie alle Angebote genau vergleichen. Ein besonders gründliches Studium der Versicherungsbedingungen empfiehlt sich für Paare, die den USA-Aufenthalt für ein Babyjahr nutzen wollen. Gynäkologische Leistungen sind in Reisekrankenversicherungen nämlich oft nicht enthalten. Da Reisekrankenversicherungen grundsätzlich nur im Ausland gelten, hat man bei vielen Anbietern auch während einer Besuchsreise nach Deutschland keinen Krankenversicherungsschutz. Es empfiehlt sich, für die deutsche gesetzliche Krankenversicherung eine Anwartschaft abzuschließen, um so nach der Rückkehr problemlos wieder in die gesetzliche Krankenversicherung aufgenommen zu werden.
Amerikanische Krankenversicherung
Wenn Sie für längere Zeit oder unbefristet in die USA umziehen, brauchen Sie auf jeden Fall eine amerikanische Krankenversicherung (health insurance). Oft kann Ihnen Ihr amerikanischer Arbeitgeber bzw. Ihre amerikanische Universität Auskunft darüber geben, welche Versicherungen für Sie in Frage kommen. Sie können auch Ihre künftigen Kollegen, die Sie beim Vorstellungsgespräch kennengelernt haben, um Empfehlungen bitten.
Nicht in Betracht kommen für Sie die beiden öffentlichen Krankenversicherungssysteme, Medicaid und Medicare. Ersteres ist ein Programm für sozial Schwache, letzteres versorgt Rentner und Behinderte. In Medicare zahlen Sie, wenn Sie bei einem amerikanischen Arbeitgeber beschäftigt sind, zwar Beiträge ein, Leistungen können Sie vorläufig jedoch noch nicht in Anspruch nehmen.
Die meisten amerikanischen Arbeitnehmer (und ihre Familien) sind durch Gruppenkrankenversicherungen abgesichert, die entweder gemeinsam von Arbeitgeber und Arbeitnehmer oder vom Arbeitnehmer allein getragen werden. Wichtige Sonderformen der Gruppenkrankenversicherung sind HMO und PPO. Hinter der Bezeichnung Health Maintenance Organizations (HMO) verbergen sich Netzwerke, die gleichzeitig Krankenversicherung sind und eigene Ärzte beschäftigen. Die Mitglieder zahlen eine feste Prämie und erhalten damit Anspruch, von den Ärzten des Netzwerks behandelt zu werden. Einen Alternativtyp mit wachsendem Marktanteil bilden die Preferred Provider Organizations (PPO), die es den Patienten erlauben, auch zu Ärzten zu gehen, die nicht dem Netzwerk angehören. Netzwerke wie HMOs und PPOs werden, da sie über reine Versicherungsleistungen weit hinausgehen, als Formen von Managed Care bezeichnet.
Vergleichen Sie genau die Policen und beachten Sie, dass Krankenversicherungen häufig keine zahnärztlichen Leistungen einschließen. Sie benötigen dann eine Extra-Versicherung (dental insurance).
Gesundheitsrisiken
Die gesundheitlichen Risiken, denen man nach einem Umzug in die USA ausgesetzt ist, unterscheiden sich wenig von denen in Mitteleuropa. Das größte Problem ist meist die Ernährungsumstellung. Vertraute Grundlebensmittel und Zutaten sind oft nicht zu bekommen, und wer zudem den Verführungen der allgegenwärtigen Fastfood-Küche erliegt, nimmt leicht etliche Kilo zu. Die bewegungsarme Lebensweise in einem Land, in dem ohne PKW gar nichts geht, tut ein Übriges.
Unangenehme Überraschungen können Europäer erleben, wenn sie sich in den USA ahnungslos in die Natur begeben. Während man sich in Deutschland bei einem Spaziergang im Grünen bestenfalls vor Mücken, Zecken oder Brennnesseln in Acht nehmen muss, birgt die amerikanische Flora und Fauna selbst im eigenen Garten Gefahren einer ganz anderen Größenordnung. Besonders perfide ist der fast in allen Regionen verbreitete Giftefeu (Poison Ivy), der bei Hautkontakt schwere Vergiftungen verursacht. Auch Giftschlangen und giftige Insekten sind in allen amerikanischen Bundesstaaten bis in große Städte hinein verbreitet. Da die Arten sich von Region zu Region stark unterscheiden, sollte man sich, um Harmloses von Gefährlichem unterscheiden zu können, beizeiten sachkundig machen, welche Risiken in der eigenen Gegend lauern. Selbst vertraute Plagen wie Mücken können ernsthafte Krankheitserreger (West Nile Virus) tragen.
Nicht unterschätzen sollte man in dem sonnenverwöhnten Land auch die gesundheitlichen Risiken, die von der UV-Strahlung ausgehen. Selbst eine so nördliche Metropole wie Seattle liegt immerhin auf demselben Breitengrad wie der Bodensee.
Arztbesuch
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit arbeiten amerikanische Ärzte häufiger als ihre deutschen Kollegen in Gemeinschaftspraxen zusammen. Für die Patienten bietet das u. a. den Vorteil großzügiger Sprechzeiten. Viele Praxen sind auch am Sonnabend Vormittag besetzt, und in manchen Praxen ist das Telefon selbst am Sonntag in die Privatwohnung einer der Ärzte durchgeschaltet. Da nicht alle Ärzte ständig im Einsatz sind, landet man, wenn man in dringenden Fällen kurzfristig einen Termin braucht, dann aber häufig bei einem Arzt, den man noch nicht kennt. Einen Arzt zu finden, der Hausbesuche (house calls) macht, ist in den USA übrigens praktisch unmöglich.
Eine weitere Besonderheit der amerikanischen Gesundheitversorgung sind Nurse practitioners. Darunter versteht man Krankenschwestern, die ein College-Studium absolviert haben und in Ärzte-Gemeinschaftspraxen eigene Sprechstunden abhalten. Nurse practitioners arbeiten vor allem mit Internisten, Frauenärzten und Kinderärzten zusammen. Da diese Frauen auf dem Gebiet „trivialer“ Erkrankungen wie Hals- oder Blasenentzündungen oft gründlicher ausgebildet sind als ihre promovierten Arztkollegen, sind sie diesen diagnostisch gelegentlich sogar überlegen. Generell sind in amerikanischen Arztpraxen mehr Krankenschwestern (nurses) als in Deutschland beschäftigt. Im Behandlungszimmer wird man, bevor der Arzt erscheint, immer erst von einer Krankenschwester empfangen, die grundlegende Daten aufnimmt, den Blutdruck misst, Abstriche nimmt, Spritzen gibt und Ähnliches.
Neu zugereiste Europäer wundern sich meist, wie viel Rücksicht auf die Scheu der Patienten, sich nackt zu zeigen, genommen wird. Die Schamschwelle ist in den USA deutlich höher als in Deutschland; bereits fünfjährigen Kindern ist es hochnotpeinlich, von Menschen, die nicht zur Familie gehören, in der Unterwäsche oder gar nackt gesehen zu werden. Wenn man sich für die Untersuchung ausziehen muss, erhält man einen Einweg-Kittel aus Papier, mit dem man sich züchtig bedeckt und der während der Untersuchung nicht ausgezogen wird. Dies gilt putzigerweise sogar dann, wenn der Arzt den Patienten, etwa bei einer hautärztlichen Untersuchung, buchstäblich von Kopf bis Fuß in Augenschein nimmt. Gewöhnungsbedürftig ist für viele Deutsche auch, dass Praxispersonal und Ärzte die Patienten mit dem Vornamen ansprechen (die angemessene Anrede für den Arzt ist trotzdem „Dr. ...“). Dahinter verbirgt sich nichts anderes als das Bemühen, dem Patienten, dem es vielleicht nicht gut geht, einen möglichst warmen Empfang zu bereiten. Unüblich jedoch ist es, den Arzt mit Handschlag zu begrüßen. Sie werden in den USA schnell merken, wie tief bei Deutschen der Reflex sitzt, einem Arzt die Hand zu schütteln. In Deutschland ist dieser Handschlag von Arzt und Patient ja eine wichtige Vertrauensgeste. Wenn Sie diesen Reflex einmal nicht unterdrücken können und dann das Gefühl haben, eine soziale Ungeschicklichkeit begangen zu haben, machen Sie einfach einen Witz über die kulturelle Herkunft Ihrer Geste. Für Ihren Arzt sind Praxissitten anderer Länder auch interessant.
In vielen Arztpraxen wird man, wenn man längere Zeit (z. B. mehr als 2 Jahre) keinen Termin mehr hatte, routinemäßig aus dem Patientenregister gelöscht. Wenn man dann wegen einer akuten Erkrankung einen Termin braucht, kann es passieren, dass man als „Neupatient“ mehrere Tage darauf warten muss. Wenn es Ihnen wirklich schlecht geht und Sie mit Ihrem Arzt zufrieden waren, sollten Sie in einem solchen Fall hartnäckig sein und immer wieder anrufen oder einfach ohne Terminvereinbarung in die Praxis fahren. Oder Sie wechseln gleich zur Konkurrenz. Einen Anbieter, bei dem Sie in dringenden Fällen am selben Tag noch einen Termin bekommen, finden Sie wahrscheinlich fast überall.
Verschreibungen
Wenn ein Medikament verschrieben wurde, begibt man sich mit dem Rezept in eine Apotheke seines Vertrauens und lässt sich dort als Neukunde aufnehmen. Zu beachten ist dabei, dass nicht jede Krankenversicherung mit jeder Apotheke zusammenarbeitet. Auch bieten einige Versicherungen den Versand von Medikamenten an, das ist meist deutlich billiger als zu einer Apotheke zu gehen mit der die Versicherung zusammenarbeitet. Das ist natürlich bei Medikamenten sinnvoll, die man regelmäßig einnimmt. Für solche Medikamente erhält man in den USA meistens Rezepte, die ein ganzes Jahr gelten. Zu den Mysterien der amerikanischen Gesundheitsversorgung gehört die Tatsache, dass die Pharmahersteller Medikamente nicht vorverpackt und in verschreibungsüblichen Mengen, sondern in Großhandelspackungen ausliefern. Nachdem der Apotheker das Rezept entgegengenommen hat, werden die verordneten Pillen von Hand in ein orangefarbenes Plastikdöschen abgezählt (nein, Verwechslungen können dabei nicht vorkommen, wo denken Sie hin…), das dem Kunden dann individuell etikettiert und nach einer halben Stunde Wartezeit ausgehändigt wird. Antibiotika für Kinder werden als Instantpulver geliefert, das man Ihnen erst aushändigt, nachdem der Apotheker dasselbe fachkundig in Wasser aufgelöst hat. Dafür hat er schließlich studiert, wundern Sie sich also nicht. Wundern Sie sich auch nicht, wenn Sie am Ausgabeschalter nach einer halben Stunde Wartezeit erfahren, dass Ihr Medikament noch nicht bereitsteht, dass der Apotheker, wenn Sie sich eine Minute gedulden möchten, es aber schnell für Sie fertig macht.
Je nachdem, inwieweit die Krankenversicherung zur Kostendeckung bereit ist, zahlen Sie in der Apotheke entweder nur eine Rezeptgebühr oder den vollen Kaufpreis.
Das amerikanische Verschreibungswesen hat nicht nur Nachteile. Möglich ist es den Ärzten und Labors z. B. auch, Medikamentenverordnungen telefonisch zu erteilen. Wenn eine Arztpraxis ein Labor mit der Analyse z. B. eines Halsabstrichs beauftragt, braucht der Patient anschließend nicht zu warten, bis die Arztpraxis wieder öffnet, den Laborbefund erhält und ein Rezept ausstellt. Stattdessen kann das Labor sich direkt mit der Apotheke in Verbindung setzen, und Sie verlieren keine Zeit.
Außerhalb großer Städte gibt es weder rund um die Uhr geöffnete Apotheken noch einen Apotheken-Notdienst. In den meisten Fällen ist das nicht schlimm, weil viele Medikamente, für die Sie in Deutschland zur Apotheke müssen, in den USA auch im Supermarkt erhältlich sind. Es gibt aber auch Medikamente die in Deutschland frei verkäuflich sind und in den USA verschreibungspflichtig sind. Und die Öffnungszeiten amerikanischer Apotheken sind auch recht großzügig. Falls Sie mit Notfällen rechnen (z. B. weil Sie chronisch krank sind), sollten Sie jedoch von vornherein einer Apotheke den Vorzug geben, die sich in einem möglichst guten, rund um die Uhr geöffneten Supermarkt befindet. Auch diese Apotheke ist zwar nachts geschlossen. Die Mitarbeiter des Supermarkts sind in wirklich dringenden Fällen jedoch gern bereit, den Apotheker – notfalls auch mitten in der Nacht – in die Niederlassung zu rufen, damit er Ihnen hilft.
Zahnärzte
Der Funktion, die in einer normalen Arztpraxis der Nurse Practitioner zukommt, entspricht in einer Zahnarztpraxis die der Zahnhygienikerin (Dental Hygienist). Das ist eine medizinische Fachkraft mit College-Ausbildung, die in der Zahnarztpraxis meist fest angestellt ist. In den USA geht man nicht zur Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt vorbei, sondern zweimal jährlich zur Zahnreinigung. Die Zahnhygienikerin entfernt nicht nur Zahnstein und Beläge, sondern nimmt auch eine gründliche Untersuchung vor. In manchen Praxen bekommt man den Zahnarzt nur zu sehen, wenn die Zahnhygienikerin ein behandlungsbedürftiges Problem entdeckt oder wenn man ausdrücklich danach verlangt. Für Deutsche ist die starke Rolle, die die Zahnhygienikerin spielt, ungewohnt, sie entlastet den Arzt jedoch von Leistungen, die auch eine nicht approbierte Kraft erbringen kann, und die Patienten von vermeidbaren Kosten.
Für Kinderzahnheilkunde findet man in vielen Städten einen Spezialisten. Eine Adressensuche ist z. B. über die Website der American Academy of Pediatric Dentistry möglich. Ein Pediatric Dentist ist einem Family Dentist nicht in allen Fällen vorzuziehen, er geht aber meist geschickter mit Kindern um, kennt sich mit Kinderkiefern und -zähnen besser aus, verfügt über eine spezialisierte Geräte- und Praxisausstattung und ist in der Lage, ängstliche oder sehr junge Kinder für eventuell notwendige Behandlungen medikamentös schlafen zu legen.
Notfälle
In medizinischen Notfällen – d. h. wenn der Hausarzt nicht erreichbar oder nicht der richtige Ansprechpartner ist – ruft man entweder über die Notrufnummer 911 einen Krankenwagen oder fährt den Patienten selbst zum Emergency Room (ER) des nächstgelegenen Krankenhauses. In vielen Städten kann auch die Notrufnummer 112 gewählt werden. Diese ermöglicht den Notruf selbst dann, wenn die SIM-Karte in Ihrem Mobiltelefon nicht funktioniert oder Sie Ihre PIN vergessen haben. Die Notrufnummer 112 kann in diesen Fällen direkt und ohne Eingabe der PIN gewählt werden.
Einen Notarzt, der zu Ihnen ins Haus kommt, werden Sie in den USA kaum finden. An Bord der Emergency Vehicles, die Sie per 911 oder 112 rufen können, arbeiten Rettungssanitäter, die zwar hervorragende Lebensretter mit entsprechender Geräteausstattung sind, ihre Patienten aber so schnell wie möglich zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus zu bringen versuchen.
Für den telefonischen Notruf oder einen Besuch im Emergency Room sollten Sie sich nur in echten Notfällen entscheiden, oder wenn ein Arzt oder eine Nurse es Ihnen nahelegt. Die Erfahrung ist nämlich nicht schön, und teuer wird es für Sie auch. In der Praxis ist manchmal schwer zu entscheiden, wie dringend der Arztbesuch ist. Wenn Ihr Kind sich mitten in der Nacht plötzlich vor Bauchweh krümmt, könnte das natürlich auf eine Blinddarmentzündung hinweisen; es könnte aber auch daran liegen, dass das Kind schon seit vier Wochen hustet. Viele Krankenversicherungen bieten ihren Kunden eine Telefon-Hotline, über die man rund um die Uhr kostenlos mit einer Nurse sprechen kann. Falls Sie auf solchen Service Anspruch haben, empfiehlt es sich in Zweifelsfällen dringend, diesen zu nutzen, um sich eine erste Einschätzung zu holen.
Wenn Angehörige aus Deutschland während eines Besuchs in den USA krank werden, ist es meist kein Problem, auch für diese kurzfristig einen Arzttermin zu bekommen. Auch der Emergency Room steht immer offen. Alle Rechnungen müssen jedoch sofort bezahlt werden, und wenn der Betroffene keine Reisekrankenversicherung abgeschlossen hat, bleiben erhebliche Selbstkosten übrig, die im Rahmen der regulären Krankenversicherung nicht erstattet werden. Man kann deutschen Angehörigen kaum einen größeren Gefallen tun, als sie vor einer USA-Reise eindringlich daran zu erinnern, ausreichenden Auslandsreisekrankenversicherungsschutz mitzubringen.
An welche Adresse Sie sich in zahnärztlichen Notfällen wenden können, erfragen Sie bei Ihrem Zahnarzt, und zwar am besten, bevor ein solcher Fall eintritt. Im Internet finden Sie zwar Listen mit zahnärztlichen Notdiensten, vielleicht gibt es aber in Ihrer Stadt gar keinen.
Mietwagen
Einen Wagen mieten
Wenn Sie nicht gerade in eine der großen Metropolen ziehen, die meist mit mehr oder weniger gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehrsmitteln ausgestattet sind, brauchen Sie außer einer Unterkunft möglichst bald nach der Ankunft auch ein Auto.
Mietwagenagenturen sind an allen amerikanischen Flughäfen, oft aber auch innerhalb der Städte niedergelassen. Um sicherzugehen, dass bei der Ankunft ein passendes Fahrzeug bereitsteht, sollten Sie einen Mietwagen bereits von Deutschland aus online reservieren. Die größten amerikanischen Mietwagengesellschaften sind Budget, Dollar, Alamo, National, Sixt, Hertz, Avis, Advantage und Enterprise. Da sich die Preise stark unterscheiden, sollte man die Angebote verschiedener Agenturen genau vergleichen. Die Wagen sind nach Größen gestaffelt und das Angebot reicht von Economy Car und Compact Car (kleine Limousinen, die wenig Raum für Gepäck bieten) bis hin zum voluminösen Mini Van. Auch Pick-ups und Geländewagen sind erhältlich. Kinder- und Babysitze können bei Bedarf gegen Aufpreis mitgebucht werden. Amerikanische Mietwagen sind immer mit Automatikgetriebe ausgerüstet. Wenn man sich am Zielort nicht schon auskennt, kann auch ein Navigationssystem nützlich sein. Ein solches kann man gegen Aufpreis mitbuchen. Man sollte jedoch kalkulieren, ob es nicht günstiger ist, sich ein eigenes amerikanisches Navigationssystem zuzulegen.
Wer statt eines PKWs einen kleinen LKW benötigt, wendet sich nicht an eine Mietwagenagentur, sondern an einen spezialisierten Anbieter wie z. B. U-Haul.
Beim Abholen des Mietwagens muss man aus versicherungsrechtlichen Gründen meist angeben, welche Personen den Wagen fahren werden. Die Eintragung eines zusätzlichen Fahrers ist bei einigen Agenturen kostenpflichtig, bei anderen nicht. Ein Thema, dem man beim Mieten eines Wagens unbedingt beachten sollte, ist die Versicherung und deren Deckungssumme. Anders als in Deutschland dürfen amerikanische Autovermieter fast das gesamte Risiko auf den Kunden abwälzen. Der freut sich zunächst zwar über die niedrige Basismiete, bleibt im Schadensfall jedoch auf hohen Selbstkosten sitzen. Das gilt auch dann, wenn man an dem Schaden völlig schuldlos ist.
Wirkungsvoll schützen kann man sich durch Abschluss zusätzlicher Versicherungen, die den Endpreis leider deutlich in die Höhe treiben. ADAC-Mitglieder, die Deutschland nur vorübergehend verlassen, können günstige Auslandsversicherungsleistungen bei diesem deutschen Automobilclub einkaufen. Ein Blick lohnt sich auch in das Kleingedruckte zu der Kreditkarte, mit der man den Mietwagen bezahlen will. Viele Kreditkartenausgeber bieten, wenn man einen Mietwagen mit ihrer Karte bezahlt, nämlich ebenfalls umfangreiche Versicherungsleistungen. Wenn beide Möglichkeiten nicht in Betracht kommen, kauft man zusätzlichen Versicherungsschutz bei der Mietwagenagentur ein. Bei einigen Anbietern kann man dies bereits bei der Online-Buchung tun, bei anderen bucht man zusätzliche Versicherungen erst am Schalter.
Je nach Anbieter hat man die Wahl unter folgenden zusätzlichen Versicherungsleistungen:
- LIS bzw. SLI (Liability Insurance Supplement/Supplemental Liability Insurance) = Haftpflicht-Zusatzversicherung
- CDW (Collision Damage Waiver) = Haftungsausschluss für Beschädigung (z. T. auch für Verlust)
- LDW (Loss Damage Waiver) = Haftungsausschluss für Verlust/Beschädigung
- PDW (Physical Damage Waiver) = Haftungsausschluss für Beschädigung
- UMI bzw. UIM (Uninsured Motorists Insurance/Underinsured Motorists Insurance) = Haftungsausschluss, wenn der Unfallgegner nicht versichert oder unterversichert ist
Zur Buchung und Bezahlung eines Mietwagens benötigt man in den USA eine Kreditkarte. Hier ist drauf zu achten dass man bei amerikanischen Banken oft nur eine Debit Card bekommt als Ausländer ohne Credit History. Diese Debit Karten haben zwar ein Mastercard Logo und können auch überall als Kreditkarte genutzt werden es sind aber keine Kreditkarten. Bei der Online Buchung des Mietwagens werden sie durchaus akzeptiert, bei der Abholung des selbige werden sie aber oft nicht akzeptiert (z.B. bei Hertz). Man bekommt dann vor Ort den Wagen nicht ausgehändigt ob wohl die Buchung mit genau der Karte akzeptiert wurde. Man braucht dann eine echte Kreditkarte, oft funktioniert auch eine deutsche Kreditkarte auch wenn diese in Wirklichkeit auch nur eine Debit Card ist wie sie oft von Direktbanken ausgegeben werden. Bei nicht amerikanischen Karten scheinen die Mietwagenfirmen das nicht feststellen zu können.
Wird der Wagen ohne gebuchte Verlängerung nicht rechtzeitig zurückgegeben, wird der Restwert des Autos der Kreditkarte belastet. Bei der Abholung eines Mietwagens sollte man sich immer genug Zeit nehmen, um den Wagen in Augenschein zu nehmen und offensichtliche Schäden wie Kratzer und Dellen gleich zur Kenntnis zu bringen. Einige Anbieter sind bei der Rücknahme beschädigter Fahrzeuge sehr pingelig.
Autofahren
Straßenverkehr
Rechtzeitig sollten Sie sich auch mit den amerikanischen Straßenverkehrsregeln vertraut machen, die sich von Bundesstaat zu Bundesstaat übrigens leicht unterscheiden können. Die größten Probleme bieten dem Neuling im amerikanischen Straßenverkehr weniger die Besonderheiten, von denen in Deutschland sowieso schon jeder gehört hat, sondern die manchmal etwas komplizierten Parkvorschriften. Über die Vorschriften in dem Bundesstaat, in dem Sie künftig leben werden, sollten Sie sich schon vor dem Umzug kundig machen.
Wichtige Besonderheiten, die in allen amerikanischen Bundesstaaten gelten, sind u. a. die folgenden:
- An Ampeln dürfen Sie auch bei rotem Signal nach rechts abbiegen, wenn Sie vorher anhalten, Vorfahrt gewähren, und das Rechtsabbiegen bei Rot nicht durch ein Schild (no right turn on red) untersagt ist.
- An einer rot blinkenden Ampel verhalten Sie sich wie an einem Stoppschild.
- An einer gelb blinkenden Ampel dürfen Sie durchfahren, weil der Querverkehr halten muss.
- Vor allem in Wohngebieten findet man häufig Kreuzungen mit vier Stoppschildern, d. h. mit Stoppschildern in jeder Zufahrtsrichtung. Nach dem Prinzip „first come – first go“ darf hier jeweils derjenige Verkehrsteilnehmer zuerst weiterfahren, der zuerst gekommen ist.
- Auf der Autobahn darf, in manchen Staaten, rechts überholt werden. Viele Staaten setzten mittlerweile jedoch mehr oder weniger strikt ein Rechtsfahrgebot durch.
- Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auf der Autobahn je nach Bundesstaat zwischen 60 und 80 Meilen pro Stunde (mph). Wenn Sie zu schnell fahren – insbesondere wenn Sie mehr als 5 Meilen zu schnell fahren –, müssen Sie damit rechnen, angehalten zu werden (siehe weiter unten in diesem Kapitel). Spezifische Speed Limits gelten auch auf allen anderen Straßen. Achten Sie auf die Schilder, dann kann Ihnen nichts passieren.
- Im Gebiet von Großstädten gibt es auf der Autobahn am linken Rand oft eine Car Pool Lane. Das ist eine mit Schildern (z. B. BUSSES AND 2 PERSON CAR POOLS ONLY) und einem Rautensymbol gekennzeichnete Fahrspur, die Sie mit Ihrem Pkw nur benutzen dürfen, wenn eine bestimmte Anzahl von Personen an Bord sind.
- Autobahn-Exits sind nicht immer voll (d. h. mit Zu- und Abfahren in beide Richtungen) ausgebaut.
- An einem blinkenden, stehenden gelben Schulbus dürfen Sie nicht vorbeifahren, sondern müssen stehenbleiben, bis der Bus zu blinken aufhört. An einem blinkenden Schulbus dürfen Sie auch dann nicht vorbeifahren, wenn Sie in die entgegengesetzte Richtung fahren.
- Vor Schulen stehen Tafeln, die eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit (15 oder 20 mph) angeben. Diese gilt jedoch nur, wenn die Blinklichter leuchten.
- Wenn Sie eine Sirene, z. B. von einem Feuerwehrauto, hören, fahren Sie nach Möglichkeit an den Straßenrand und bleiben dort stehen, bis das Fahrzeug an Ihnen vorbeigefahren ist.
- Schilder „AVOID OVERHEATING TURN A/C OF NEXT n MILES“ bedeuten: Sie befahren eine (oft unbemerkt) steigende Strecke, in heißem Klima. Schalten Sie die Klimaanlage (Air Conditioning) des Wagens für mindestens die angegeben Strecke ab, um nicht mit Kühlerpanne und Motorschaden liegenzubleiben. Üblicherweise haben Sie das Auto gut beladen, was Bergauf zu noch mehr Hitzeentwicklung führt.
Außer in großen Städten ist der Straßenverkehr in den USA grundsätzlich entspannter als im verkehrsreichen Europa. Aggressive und rechthaberische Fahrer sind die Ausnahme, man fährt mit Augenmaß und meist auch mit viel Nachsicht gegenüber unerfahrenen oder älteren Fahrern.
Verhalten bei einer Verkehrskontrolle
Wenn Sie in den USA gegen die Parkvorschriften verstoßen, müssen Sie ebenso wie in Deutschland damit rechnen, dass ein Kontrolleur Ihnen unter den Scheibenwischer des Fahrzeugs ein Verkehrsticket klemmt. Bei allen anderen Verstößen erhalten Sie nicht wie in Deutschland Post nach Hause, sondern werden sofort auf Ihren Fehler hingewiesen.
Wenn auf der Straße oder Autobahn ein Polizeiauto mit leuchtendem Dachblinklicht einem anderen Wagen folgt, gilt dies dem Fahrer des Wagens, der sich unmittelbar vor dem Polizeiauto befindet. Falls Sie in diese Lage geraten, fahren Sie an der nächstmöglichen sicheren Stelle an den rechten Straßenrand, halten an und bleiben (ebenso wie Ihre Beifahrer) im Wagen sitzen. Sie schalten den Motor aus, fahren Ihr Fenster herunter, legen die Hände aufs Lenkrad und warten, bis der Polizeibeamte an ihr Fenster tritt. Dieser wird Ihren Führerschein und den Fahrzeugschein (registration card) sehen wollen. Falls Sie zu schnell gefahren sind, müssen Sie auch mit einer Belehrung rechnen. Seien Sie freundlich, Widerspruch hilft nämlich nicht. Der Polizist wird mit Ihren Papieren in seinen Wagen zurückgehen, dort den Strafzettel für Sie ausstellen (das kann längere Zeit dauern) und Ihnen diesen schließlich zusammen mit Ihren Papieren zurückgeben. Die Geldbuße bezahlen Sie, falls Sie noch kein amerikanisches Bankkonto haben, später mit einem Money Order. Bieten Sie dem Polizisten kein Geld an, denn er ist nicht befugt, sofort zu kassieren.
Tanken
Typische Standorte für Tankstellen sind Autobahnabfahrten, weitere Tankstellen findet man in den Hauptstraßen der Ortschaften. Am einfachsten tankt man mit der Kreditkarte, die man der Zapfsäule zu „lesen“ gibt, bevor man eine Benzinsorte auswählt und mit dem Tanken beginnt. An einigen Zapfsäulen beginnt der Pumpvorgang erst, wenn man den Zapfpistolenhalter hochklappt. Amerikanische Tankstellen sind fast immer Selbstbedienungstankstellen. Wenn es mit der Kartenzahlung aus irgendeinem Grund nicht klappt oder wenn Sie lieber bar bezahlen, gehen Sie zuerst zur Kasse, bezahlen im Voraus und tanken dann. Falls Sie weniger tanken, als Sie bezahlt haben, erhalten Sie den Restbetrag zurück.
Folgende Benzinsorten sind in den USA handelsüblich:
- Diesel
- Regular (87 Oktan)
- Plus/Midgrade (89 Oktan)
- Premium (91 Oktan)
- An vielen Tankstellen werden auch Sorten mit noch höherer Oktanzahl angeboten.
Autokauf
Selbst wenn Sie nur für ein Jahr in die USA gehen, ist es finanziell günstiger, ein Auto zu kaufen als ein Auto zu mieten. Ein nützliches Hilfsmittel beim Kauf eines Gebrauchtwagens ist das in jeder Buchhandlung erhältliche Kelley Blue Book, in dem alle verbreiteten PKW-Typen mit nach Baujahr gestaffelten Gebrauchtpreisen aufgeführt sind. Wenn Sie einen Gebrauchtwagen gefunden haben, sind für Ihre Kaufentscheidung Websites wie www.carfax.com hilfreich, wo Sie mit Hilfe der Fahrzeug-Identifizierungsnummer (Fahrgestellnummer) einen „Lemon Check“ durchführen, d. h. prüfen können, ob der Wagen schon einmal einen Totalschaden hatte oder gestohlen ist. Da wie in Deutschland für unterschiedliche PKW-Typen ganz unterschiedliche Versicherungsprämien verlangt werden, ist es auch ratsam, sich noch vor dem Kauf mit einer Versicherung in Verbindung zu setzen und dort ein Angebot einzuholen. Die Fahrzeugidentifizierungsnummer ist bei US-Fahrzeugen zusätzlich unter der Windschutzscheibe von außen lesbar angebracht.
Da es im Sommerhalbjahr selbst im Norden der USA deutlich wärmer ist als in Deutschland, ist die Investition in einen klimatisierten PKW kein abwegiger Luxus. Umgekehrt sollte man in Regionen mit kalten Wintern – in Boston oder New York z. B. sind Temperaturen von -20°C nicht außergewöhnlich – auch darauf achten, dass die Heizung gut funktioniert, da dies auch Teil der Motorkühlung ist.
Beachten Sie, dass es in den USA eine Reihe von Verbraucherschutzgesetzen gibt, die speziell den Verkauf von PKWs regeln (lemon laws), sich von Bundesstaat zu Bundesstaat aber stark unterscheiden können. Diese Gesetze können den Neuwagenkauf ebenso wie den Gebrauchtwagenkauf regeln. Da Rechtsberatung in den USA meist nur für sehr viel Geld zu bekommen ist, empfiehlt es sich allerdings, noch weitaus mehr als in Deutschland darauf zu achten, dass man von vornherein keine „Zitrone“ (= Auto mit erheblichen Defekten) kauft. Töricht kann es sein, ein Fahrzeug einer Marke zu kaufen, die an Ihrem Wohnort nicht mit einem Vertragshändler (einschließlich Werkstatt) vertreten ist. In diesem Fall müssen Sie nämlich damit rechnen, für Serviceleistungen und Reparaturen jedesmal weite Strecken zu fahren. In den USA sind je nach Bundesstaat Dienstleistungen am Auto unter nicht-Vertragswerkstätten stark aufgeteilt und spezialisiert. Für Arbeiten an Fahrwerk und Bremsen, Getriebe, Motor, Karosserie und Lackarbeiten haben sich verschiedene Firmen spezialisiert. Dem liegt zu Grunde, dass hinter den US-Automarken die Hersteller Ford, Chrysler und General Motors stehen. Ersatzteile können im Vergleich zu Deutschland verblüffend billig sein. Ein Fahrzeug, dass aufgrund eines Defekts erhöhten Kraftstoffverbrauch aufweist, ist oft billiger repariert als damit weiterzufahren und Folgefehler in kauf zunehmen. Fahrzeuge wie Deutschland werden als „European Size“ oder „Compact Size“ genannt. Große und lange PKWs, Pickups, Strechlimos als „Full Size“. Dementsprechend gibt es verschiedene Parkplätze. Diese Fahrzeuge unterscheiden sich von „Commercial Vehicles“ (Nutzfahrzeugen), nur durch Kleinigkeiten wie die Ölmenge im Motor. Diese Fahrzeuge sind überwiegend auf Rahmen (Fahrgestellen) und nicht Selbsttragenden Karossen aufgebaut. In diesem Fall ist Rost lange nicht so schädlich und lässt auch länger auf sich warten, da die Torsion auf dem Rahmen liegt. Sie weisen auch andere Fehleranfälligkeiten auf als europäische Modelle, sind aufgrund der Besteuerung langlebig übermotorisiert. Dennoch können diese Boliden spätestens mit Hilfe des Tempomats sparsam gefahren werden. Erreicht wird dies, da in den USA insgesamt auf die Strecke weniger angehalten wird und der Motor bei den verbreiteten Speedlimits von 55 bis 65 mph im Optimum seines Verbrauchskennfeldes liegt.
Man muss beachten dass in den USA die Preise ohne Mehrwertsteuer ausgewiesen werden. Der Mehrwertsteuersatz beim Auto hängt nicht am Verkaufsort sondern am Zulassungsort. Der Mehrwertsteuersatz wird vom County festgelegt, sprich er kann sich auch bei geographischer Nähe ändern. Hat man beispielsweise bei Ankunft eine Wohnung nur temporär in einem anderen County als man später seine permanente Wohnung hat, so kann es sich lohnen den Kauf entsprechend seines Wohnortes früher oder später zu tätigen. Ferner sollte man sich bewusst sein dass die gezahlte Mehrwertsteuer beim Verkauf nicht mit ausgezahlt wird - ein großer Unterschied zu Deutschland. In anderen Worten wenn man sich ein Auto kauft und z.B. 2000 USD an Steuern zahlt und den Wagen einen Tag später wieder verkauft sind die 2000 USD futsch. Ein Betrag den man von Anfang an in seinen "Wertverlust" einkalkulieren sollte. Verkauft man seinen Wagen an einen Händler und kauft gleichzeitig einen anderen Wagen so wird der Preis auf den Nettopreis angerechnet und das Problem besteht nicht. Auch Käufer die von privat kaufen müssen bei der Zulassung eine Steuer bezahlen, man kann also auch bei Privatverkäufen nicht argumentieren der Käufer spare die Mehrwertsteuer und man kann sie deshalb draufschlagen. Besagte Regelung gilt mindestens in Illinois, wahrscheinlich auch in anderen Bundesstaaten.
Gebrauchtwagenhändler
Die Entscheidung, ob Sie einen Gebrauchtwagen beim Händler oder privat kaufen, hängt davon ab, welchen finanziellen Spielraum Sie haben, wie viel Sicherheit Sie zu benötigen glauben und wie viel Service Sie in Anspruch nehmen möchten. Beim Gebrauchtwagenhändler zahlen Sie normalerweise mehr als bei einem Privatanbieter. Dafür können Sie dort den anfangs genannten (manchmal drastisch überhöhten) Preis im Verlauf der Gespräche oft um bis zu 50% herunterhandeln, vor allem wenn Sie sich Zeit lassen und vielleicht auch nicht gleich am ersten Verhandlungstag kaufen. Zusätzliche Verdienstmöglichkeiten bieten sich den Gebrauchtwagenhändlern durch die Vermittlung von Krediten und Versicherungen. Wenn Sie sich die Mühe machen, Angebote von Banken und Versicherungen selbst zu vergleichen, finden Sie leicht günstigere Möglichkeiten. Überteuert und verzichtbar sind meist auch die angebotenen Garantieverlängerungen. Ein kleiner, aber nützlicher und meist nicht übertrieben teurer Service, den Sie beim Gebrauchtwagenhändler in Anspruch nehmen können, ist dagegen die – gesetzlich vorgeschriebene – Zulassung des Wagens beim Department of Motor Vehicles (DMV; siehe weiter unten in diesem Kapitel).
Kauf vom Privatanbieter
Mit Privatanbietern kommen Sie wie in Deutschland durch Kleinanzeigen in Anzeigenblättern und Tageszeitungen sowie auf Online-Märkten in Kontakt. Um sich bei einem Kauf von Privat gegen spätere Überraschungen zu schützen, können Sie den Wagen vor der Vertragsunterzeichnung beim örtlichen AAA (siehe weiter unten in diesem Kapitel) gegen eine Gebühr technisch prüfen lassen. Eine Mitgliedschaft im AAA ist dafür nicht erforderlich.
Bei Privatverkäufen besteht natürlich immer das Risiko ob man wirklich an sein Geld kommt. Man sollte den Kauf/Verkauf daher möglichst nur gegen Barzahlung abwickeln. Das kann bei höheren Summen unangenehm werden. Schecks sind in den USA sehr verbreitet, persönliche Schecks sind nichts Wert wenn sie nicht gedeckt sind. Nie einen persönlichen Scheck akzeptieren. Es gibt auch von den Banken zertifizierte Schecks, diese bescheinigen dass das Geld wirklich vorhanden ist. Ein Bank kann allerdings nicht direkt prüfen ob ein solcher Scheck echt ist, das dauert ein oder zwei Tage. Sprich auch ein solcher schützt nicht immer. Eine gängige Methode ist bei der Ausstellung des zertifizierten Schecks mit in der Bank zu sein, nur dann kann man sicher sein, dass man sein Geld auch bekommt.
Notary Public
Ein Notary Public ist eine Person mit einer Ausbildung und Lizenz, die einfachsten Aufgaben eines Notars, wie einen Kauf zu bezeugen und zu dokumentieren ausüben darf. U. a. Sekretärinnen und Bankangestellte können diese Aufgabe nebenbei ausüben, wenn sie persönlich dazu zugelassen sind. Ein Verkauf oder Kauf eines Autos kann bei einem Notary Public zum Schutz beider Parteien gegen oft geringe Gebühren abgewickelt werden. Dieser dokumentiert Identitäten von Käufer und Verkäufer, Datum, Belege und Zahlung neutral und auf den Vorgang bezogen.
Versicherung
Die größten Anbieter für Kfz-Versicherungen heißen Allstate, Progressive, Geico und State Farm. Wenn Sie keine Zeit für einen Direktvergleich der Tarife haben, können Sie Ihre Kfz-Versicherung bei einem Versicherungsvermittler (car insurance broker) abschließen, der für Sie gegen eine Gebühr das günstigste Angebot einholt. Wenn Sie noch keinen amerikanischen Führerschein erworben haben, werden manche Anbieter Sie nur unter der Auflage versichern, dass Sie dies innerhalb einer gesetzten Frist nachholen. Auch mit einem amerikanischen Führerschein kann es sein dass man nicht versichert wird oder aber nur zu weit überteuerten Tarifen (mehrere 100% Aufschlag). Hintergrund ist dass man als neuer US Bürger keine "Credit History" hat. Die Versicherungen gehen davon aus dass Leute ohne Kreditwürdigkeit ein erhöhtes Risiko darstellen. Man muss also gegebenenfalls ein paar mehr Unternehmen anfragen. Ein Unternehmen welches auch ohne Kreditwürdigkeit Versicherungen zu halbwegs normalen Tarifen anbietet ist Bristol West (Stand 2014). Beachten Sie, dass bei amerikanischen Kfz-Haftpflichtversicherungen die Deckungssummen nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was Sie aus Deutschland gewöhnt sind und in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben ist. Da die Versicherungspflicht besteht, ist Deckungssumme hingegen dehnbar und weicht die Versicherungspflicht auf. Vereinbarte Deckungssummen von ca. 16.500 US-Dollar reichen für einen leichten Blechschaden, jedoch nicht für schwere Unfälle mit verletzten und deren Entschädigungen, die in den USA bekanntlich höher ausfallen. Gegen einen Aufpreis kann man die Deckung meist erhöhen, was man sich jedoch genau überlegen sollte, da amerikanische Versicherungen (mit dem Hinweis, die gegnerische Forderung sei unberechtigt) im Schadensfall häufig doch nicht zahlen. Der Versicherungsnachweis (insurance identification card), der von der Versicherung regelmäßig erneuert wird, gehört ins Handschuhfach des Wagens. In manchen Bundesstaaten, z. B. in New York, gewähren die Autoversicherer einen Rabatt, wenn der Versicherte einen speziellen Sicherheitskursus (defensive driving course) absolviert.
Viele amerikanische Versicherungsunternehmen haben die aufreizende Gewohnheit, Tarife für bestimmte Leistungen gelegentlich zu senken, ohne bestehende Versicherungspolicen automatisch zu aktualisieren oder ihre Versicherten über die Verfügbarkeit eines günstigeren Tarifes auch nur zu informieren. Das heißt, dass man eventuell jahrelang eine teure Versicherungsleistung in Anspruch nimmt, die man – sogar beim selben Anbieter – billiger einkaufen könnte. Der wohl eleganteste Weg, sich dagegen zu schützen, besteht darin, einmal im Jahr zur Konkurrenz zu gehen und sich dort durchrechnen zu lassen, was die Versicherungen, die man gegenwärtig hat, kosten würden, wenn man den Anbieter wechselt. Ist das Angebot der Konkurrenz günstiger – und sei dies auch nur in Teilen – so geht man zurück zum eigenen Versicherungsanbieter, legt dort das Angebot der Konkurrenz auf den Tisch und führt „Bleibeverhandlungen“. In deren Verlauf erweist es sich in aller Regel, dass Versicherungsunternehmen ihren Kunden lieber mit günstigeren Tarifen entgegenkommen als sie zu verlieren.
Automobilclub
Der größte amerikanische Automobilclub ist die American Automobile Association (AAA, sprich: triple-A), eine Organisation, die etwa dem deutschen ADAC entspricht. Ebenso wie der ADAC besteht der AAA aus einer Vielzahl regionaler Einzelorganisationen, deren Leistungspakete sich jedoch drastisch unterscheiden können. Bevor man in einem regionalen AAA Mitglied wird, sollte man detailliert prüfen, welchen Nutzen man davon hat und wieviel Geld man für die angebotenen Leistungen auszugeben bereit ist. In vielen Bundesstaaten ist der AAA nämlich kaum mehr als eine Reiseagentur, die außer kostenlosem Kartenmaterial, kostenloser Reiseliteratur und Hotelrabatten im 10%-Bereich nicht viel zu bieten hat. Wirklich nützliche Leistungen, wie Beratung bei Fahrzeug-bezogenen Rechtsstreitigkeiten, kann man beim AAA in vielen Bundesstaaten entweder gar nicht oder nur dann bekommen, wenn man die teure Plus- oder Premier-Membership gebucht hat.
Selbst den Wert der Pannenhilfe (Roadside Assistance), auf die man als AAA-Mitglied auf jeden Fall Anspruch hat, muss man in Relation zu den Kosten sehen. Anders als beim ADAC umfasst die Pannenhilfe des AAA nämlich keine Reparaturversuche, sondern nur ein kostenloses Abschleppen zur nächstgelegenen Vertragswerkstatt, deren Leistungen voll bezahlt werden müssen. Eine interessante Alternative zur Mitgliedschaft im AAA sind die Roadside Assistance-Pakete vieler PKW-Versicherer. Diese Pakete sind meist billiger als eine Mitgliedschaft im AAA, und weil der AAA keine eigenen Pannenhilfefahrzeuge unterhält, ist der Abschleppwagen, den man über die Versicherungshotline bestellt, wahrscheinlich sogar derselbe, den auch der AAA geschickt hätte.
Bedenken Sie, dass Sie im Falle einer Panne in vielen Regionen auch damit rechnen können, dass die Polizei für Sie anhält und ein Abschleppfahrzeug für Sie ruft. (Klappen Sie die Motorhaube hoch, um zu signalisieren, dass Sie ein Problem haben. Wenn Sie ein Telefon dabei haben, dürfen Sie auch 911 anrufen.) Für den Abschleppservice müssen Sie dann zwar voll bezahlen, aber wenn Sie mit Ihrem Wagen nur alle paar Jahre einmal liegenbleiben, ist das womöglich ebenfalls billiger als eine Mitgliedschaft im AAA.
Zulassung
Für die Zulassung von PKWs ist in den USA das Department of Motor Vehicles (DMV) zuständig. Wenn Sie Ihren Wagen beim Händler kaufen, wird dieser sich gegen eine Gebühr selbst um die Zulassung kümmern. Man kann Fahrzeugschein und Kennzeichen aber auch direkt beim DMV beantragen. Den Fahrzeugschein (registration card) sollten Sie für den Fall einer Verkehrskontrolle immer griffbereit haben. Die Zulassung muss später regelmäßig erneuert werden, wobei jeweils wieder eine Gebühr fällig wird. Da das Straßenverkehrswesen Sache der Bundesstaaten ist, besitzt jeder Staat ein eigenes DMV-Netz. Dem deutschen Fahrzeugbrief entspricht in den USA das Certificate of Title (kurz: Title), das man bei der Zulassung des Fahrzeugs als Ausdruck erhält. Anders als ein deutscher Fahrzeugbrief enthält der Title keine Informationen über die Voreigentümer eines Gebrauchtwagens. Um die Zulassung nicht zu verlieren, müssen Sie den DMV übrigens auch im Falle eines Unfalls stets umgehend benachrichten. Dasselbe gilt für Ihre Versicherung.
Technische Prüfung
Eine weitere Voraussetzung für den Betrieb eines PKWs ist in den meisten Bundesstaaten eine der deutschen TÜV-Prüfung entsprechende technische Inspektion (Safety Inspection), die von autorisierten Autowerkstätten durchgeführt wird. Die Inspektion, die regelmäßig wiederholt werden muss, wird mit einem farbkodierten Aufkleber in der Windschutzscheibe nachgewiesen. Manche Bundesstaaten, z. B. Maryland, schreiben darüber hinaus Abgasuntersuchungen vor, die alle ein bis zwei Jahre fällig sind.
Amerikanischer Führerschein
Wer nur für wenig Monate in die USA umzieht, kann dort eventuell mit dem internationalen Führerschein fahren (der deutsche muß mitgeführt werden). Die Bedingungen erfragt man beim Department of Motor Vehicle (DMV). Darüber hinaus sollte man auch den Rat seiner Kfz-Versicherung einholen. Wenn Sie sich länger als sechs Monate in den USA aufhalten wollen, ist der Erwerb eines amerikanischen Führerscheins jedoch praktisch unvermeidlich.
Die für die Ausstellung eines Führerscheins (driver’s license) zuständige Behörde ist das Department of Motor Vehicles (DMV). Da das Verkehrswesen in den USA Sache der Bundesstaaten ist, besitzt jeder Staat nicht nur ein eigenes DMV-Netz, sondern auch eigene Regeln für den Führerscheinerwerb. Darüber hinaus gibt jeder Bundesstaat seinen eigenen Führerschein aus. Ein kalifornischer oder deutscher Führerschein gilt auch in New York oder Illinois, aber es ist ein Unterschied, ob man einen Bundesstaat nur bereist oder dort seinen Wohnsitz hat und einen PKW zulässt. Wenn Amerikaner von einem Bundesstaat in einen anderen umziehen, beantragen sie beim DMV des neuen Wohnsitzes einen neuen Führerschein, der gegen eine Gebühr ohne weitere Formalitäten ausgestellt wird; der alte Führerschein wird eingezogen. In manchen Bundesstaaten (z. B. Arizona) können Sie auf diese Weise auch Ihren deutschen Führerschein gegen einen amerikanischen eintauschen – was meist jedoch nicht in Ihrem Interesse ist, da Sie ihren unbefristet gültigen deutschen Führerschein dabei verlieren. Es gibt auch Bundesstaaten, z.B. Illinois, denen eine Bescheinigung des deutschen Konsulats reichen um einen amerikanischen Führerschein auszustellen. Die Bescheinigung ist im wesentlichen eine Übersetzung des Führerscheins. Es kann aber Einschränkungen geben, z.B. in Illionis geht das für PKW-Führerscheine, aber nicht für Motorradführerscheine. Amerikanische Führerscheine verlieren nach 5-10 Jahren ihre Gültigkeit und müssen dann – wiederum den Regelungen des jeweiligen Bundesstaates entsprechend – verlängert werden.
Informationen über den erstmaligen Erwerb eines Führerscheins finden Sie auf der Website des DMV des jeweiligen Bundesstaates. Beachten Sie dabei, dass Webadressen mit der Endung .org keine offiziellen Seiten des DMV sind. Die Adressen der offiziellen Seiten enden auf .us oder .gov.
Der erste Schritt zum Erwerb eines Führerscheins besteht darin, beim DMV persönlich vorzusprechen, um einen Führerscheinantrag zu stellen. Die Gebühren betragen einen Bruchteil dessen, was Führerscheinbewerber in Deutschland ausgeben, bis sie das begehrte Dokument endlich in der Hand bekommen. Wenn Sie den Antrag stellen, werden Sie auch fotografiert und müssen einen Fingerabdruck vom Daumen nehmen lassen. Oft können Sie gleich den schriftlichen Test absolvieren, der in Inhalt, Umfang und Schwierigkeitsgrad etwa dem Theorietest entspricht, der auch in Deutschland verlangt wird. Da die Verkehrsregeln sich von den deutschen deutlich unterscheiden, haben Sie, wenn Sie ganz unvorbereitet sind, jedoch nur geringe Aussichten, den Test zu bestehen. In vielen DMV-Niederlassungen liegen kostenlos Handbücher (driver’s manual) aus, die man zur Vorbereitung studieren kann. In vielen Bundesstaaten ist es auch kein Problem, nach einem Nichtbestehen sofort um einen weiteren Testbogen zu bitten und sein Glück erneut zu versuchen. In großen Städten stehen gelegentlich auch deutschsprachige Testbögen zur Verfügung.
Wenn Sie den theoretischen Test bestehen, erhalten Sie meist ein Learner's Permit. Das ist ein befristet gültiger Führerschein, der Sie zum Führen eines PKWs unter der Bedingung berechtigt, dass immer jemand mitfährt, der einen regulären Führerschein besitzt. Da Sie sich als Inhaber eines deutschen Führerscheins ohnehin im Besitz einer in den USA anerkannten Fahrerlaubnis befinden, sind Sie an diese Bestimmung freilich nicht gebunden. Bei einer eventuellen Verkehrskontrolle zeigen Sie nicht das Learner's Permit, sondern Ihren deutschen Führerschein vor. Obwohl es auch in den USA Fahrschulen gibt, bilden praktische Fahrstunden keine Voraussetzung zum Erwerb eines Führerscheins. Junge Amerikaner lassen sich das Fahren meist von ihren Eltern beibringen. In einigen Bundesstaaten wie z. B. New York ist allerdings die Teilnahme an einem mehrstündigen Theoriekurs (driver education course, DMV-approved pre-licensing course) vorgeschrieben.
Den Abschluss bildet der praktische Fahrtest (road test), für den Sie meist einen Termin vereinbaren müssen. Zum Fahrtest bringen Sie Ihren eigenen PKW mit, denn Prüfungsfahrzeuge stehen nicht zur Verfügung. In einigen Bundesstaaten ist es wichtig, zur praktischen Prüfung mit einer Begleitperson vorzufahren, die einen regulären Führerschein besitzt. Wenn Sie sich dort naseweis auf Ihren deutschen Führerschein berufen, machen Sie einen schlechten Eindruck und fallen unter Umständen durch. Die praktische Prüfung besteht in einer etwa 10-minütigen Fahrt rund um das DMV-Gelände. Bei dieser Prüfung geht es eher um einen defensiven Fahrstil und das Beachten grundlegender Vorfahrtregeln als um fahrtechnisches Können oder eine detaillierte Kenntnis aller Verkehrsregeln. Wenn Sie sich im Laufe Ihres Fahrerlebens nicht eine Reihe von Unarten angewöhnt haben, dürfen Sie als Inhaber eines deutschen Führerscheins dem amerikanischen Fahrtest meist recht gelassen entgegensehen. Oft beinhaltet die Prüfung jedoch auch eine flüchtige technische Inspektion des mitgebrachten Wagens, d. h. man sollte weder mit defekten Bremslichtern noch mit einem abgelaufenen safety inspection-Aufkleber vorfahren.
Leben in den USA
Arbeiten in den USA!? Ein Erfahrungsbericht
Ich habe in zwei sehr unterschiedlichen Situationen in den USA gearbeitet. Einmal für ein Jahr als Gastwissenschaftler mit einem Stipendium an der University of California at Berkeley und dann in der Industrie für eine „alte“ Firma: Corning Incorporated. Corning produziert Autokatalysatorsubstrate, Glasfasern für Datenübertragung, Spezialgläser (z. B. für LCD-Monitore), Spiegelsubstrate und mehr. Die Glaskolben für Edisons erste Glühbirnen kamen auch von Corning.
Im Falle des Gastwissenschaftlers fehlten viele Komponenten, die in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis zwangsläufig dazugehören: Amerikanische Krankenversicherung, Beiträge zur Renten-/Sozialversicherung (social security tax), Beiträge zum persönlichen Rentenplan (401k plan) und vieles mehr.
Der größte Unterschied hing mit der besonderen wirtschaftlichen Situation zusammen, die zur Zeit meiner Arbeitsaufnahme bei Corning bestand. 2000 war die Telekommunikationsblase maximal aufgebläht und Corning bestand zu 50% aus Photonics (optische Verstärker, Dispersionskompensationsmodule und viele andere aktive Netzwerkkomponenten in der Entwicklung). Gegen Ende des Jahres wurde es deutlich, dass exponentielles Wachstum nicht ewig dauert, insbesondere wenn der Bedarf an Produkten schon für Jahre gedeckt ist. Ab 2001 gab es logischerweise halbjährliche „Korrekturen“ der Mitarbeiterzahl, die das Wort „Arbeitsplatzsicherheit“ fest im Bereich der Sagen und Fabeln ansiedelten. Es war brutal. Immobilienpreise purzelten ins Nichts (keine Käufer = null Wert!), gekündigte Ausländer mit Visum, aber ohne Arbeitgeber mussten das Land innerhalb weniger Wochen verlassen, und da die meisten Leute gerade erst angestellt worden waren, gab es nur begrenztes severance pay (= freiwillige Gehaltszahlung des Arbeitgebers über das Beschäftigungsende hinaus). Ich denke, das war die heftigste Variante einer Einführung in das corporate America nach dem Ende der Sklaverei. Jetzt – 2007 – befindet sich Corning in erfolgreicherem Wasser und ich genieße die Vorteile einer großen Firma mit Tradition in den USA. Mehr dazu folgt später, wenn ich die verschiedenen Komponenten der Bezahlung (compensation) beschreibe.
Hier ist meine Liste der wichtigen Punkte rund ums Arbeiten in den USA:
- Anfangsprämie/Sign-on bonus
- Eine zu verhandelnde pauschale Summe, die die Firma dem neuen Mitarbeiter zu Beginn des Arbeitsverhältnisses zahlen kann. Bar oder Aktienoptionen.
- Die Bargeldvariante ist sehr hilfreich, um anfänglich erhöhte Kosten (in einem neuen Land) abzufangen.
- Umzugshilfe/Relocation assistance. Kann das Leben wirklich sehr vereinfachen, wenn die Firma hier ein gutes Umzugspaket anbietet und die entsprechende Erfahrung hat, es umzusetzen.
- Hilfe bei der Beantragung des Visums.
- Übernahme der Reisekosten.
- Vorübergehende Unterbringung (möbliertes Apartment). Wir haben USD 200 für eine Erstbefüllung unseres Kühlschranks bekommen, nicht unbedingt nötig, aber schon irgendwie nett.
- Übernahme von Mietwagenkosten.
- Organisation und Bezahlung des Umzuges, eventuell Transport einer begrenzten Menge von Dingen mit dem Frachtflieger anstatt mit dem Schiff.
- Lagerung der Möbel etc., bis man etwas Passendes zum Wohnen gefunden hat.
- Zahlen von „points“ für eine Haushypothek. Dies reduziert den Zinssatz der Hypothek. Die Zahlung ist üblicherweise daran gebunden, dass der neue Mitarbeiter am alten Wohnort Wohneigentum hat(te).
- Das benefits package (zusätzliche Leistungen) enthält (hoffentlich) viele Leistungen jenseits des Gehaltes. Die Faustregel ist: je größer die Firma desto besser das Paket. Und es gilt auch: Wenn die Firma strauchelt, kann das Paket schrumpfen.
- Preiswerte Versicherungen. Kranken-, Zahn- (ist in den USA getrennt von der Krankenversicherung), Invaliditäts-, Lebens-, Unfall-, Rechtsschutz- und Pflegeversicherung.
- Beiträge zum privaten Rentenplan (Stichwort 401(k)). Üblicherweise nach folgendem Prinzip: Zahlt der Mitarbeiter Beiträge, dann gibt der Arbeitgeber etwas dazu. Die Arbeitgeberanteile gehen erst nach einigen Jahren in den Besitz des Arbeitnehmers über (= vesting, ein Mittel gegen job hopping). Dieser Plan basiert auf Aktien, und der Arbeitgeber bestimmt üblicherweise, in welche Aktien/Fonds investiert werden kann. Hier gab es in der Vergangenheit extreme Fälle von fehlender diversification. So hatten z. B. viele Enron-Mitarbeiter lediglich Enronaktien in ihrem 401(k)-Plan. Mit dem Untergang der Firma waren die Konten dann wertlos, und die Mitarbeiter können nach der Pensionierung bis ans Ende ihrer Tage bei WalMart Kunden begrüßen und mit einem Einkaufswagen beglücken. Es gibt eine immer wieder neu festgesetzte, altersabhängige Obergrenze, bis zu der unversteuertes Geld verwendet werden kann, darüberhinaus kann nur versteuertes Geld verwendet werden.
- Der pension plan ist ein Sparplan. Die Firma kann z. B. einen festen Prozentsatz des Gehaltes (zusätzlich zum Gehalt) monatlich auf ein verzinstes Konto einzahlen. Hier gilt wieder, dass der ersparte Betrag erst nach einigen Jahren in den Besitz des Mitarbeiters übergeht. Darüber hinaus kann der Prozentsatz mit der Anstellungsdauer steigen.
- Die Möglichkeit, unversteuertes Geld in flexible spending accounts einzuzahlen. Dies kann dann für Krankheitskosten, die nicht von der Versicherung gedeckt werden, und Aufwendungen für Kindergarten (child care) verwendet werden. Nicht benutztes Geld geht verloren. Ich habe keine Idee, wer das Geld in dem Falle bekommt!? Außerhalb dieser Konten können Krankheitskosten erst von der Steuer abgesetzt werden, wenn der Betrag 7% des Einkommens überschreitet. Das sollte im Normalfall nicht passieren (knock on wood!).
- Im ersten Jahr hat man üblicherweise die Freude, drei Einkommensteuererklärungen (tax return) machen zu dürfen. Eine in Deutschland, eine für den jeweiligen Bundesstaat der USA (state tax) und eine für die USA (federal tax). In den USA ist das nicht so schwierig, ich würde aber dennoch empfehlen, das im ersten Jahr einer Firma wie H&R Block zu überlassen. Das ist billig im Vergleich zu einer Steuerberatung in Deutschland und eine gute Vorlage fürs Selbermachen in den folgenden Jahren.
Expertise zu ausländerspezifischen Fragen sollte man allerdings nicht erwarten.
- Anmerkung eines weiteren Autors: Bei H&R Block Premium gibt es einzelne Experten für internationales Steuerrecht. Bei der Terminvereinbarung kann man gezielt danach fragen. Notfalls mehrere Büros anrufen.
So ist mir bis heute unklar, ob reguläre Einkünfte in Deutschland für den amerikanischen tax return relevant sind.
- Anmerkung: für US tax returns muß das Welteinkommen angegeben werden, also auch Einkünfte in Deutschland (z.B. aus Immobilien oder Kapitalvermögen)
Umgekehrt ist es meines Wissens der Fall. (siehe auch Steuern)
- Anmerkung: Deutsche Staatsbürger können, auch bei gewöhnlichem Aufenthalt in USA von mehr als 183 Tagen im Kalenderjahr, in Deutschland beschränkt einkommensteuerpflichtig sein. Einnahmen aus Immobilien in Deutschland, oder Betriebsstätten/Unternehmen mit Sitz in Deutschland, werden weiterhin in Deutschland versteuert. Dabei gezahlte Steuern gibt man dann bei der Einkommensteuererklärung in USA an. Das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und den USA schützt vor doppelter Besteuerung. Einkommensteile auf die bereits deutsche Einkommensteuer gezahlt wurde, werden in USA nicht erneut besteuert - müssen aber trotzdem in den tax returns aufgelistet werden.
- Wer in den USA angestellt ist und dort lebt, muss Beiträge zur Sozialversicherung machen (social security tax). Die besteht aus zwei Anteilen, einer Rentenversicherung (z. Zt. 6,2% des Gehaltes bis zu USD 97.500/Jahr in 2007) und einem Beitrag zur Alters-Krankenversorgung/medicare (1,45% ohne Grenze) nach der Pensionierung. Man sammelt in diesem System Punkte (typischerweise 4 pro Jahr) und ist nach Erreichen von 40 Punkten rentenberechtigt. Es gibt ein deutsch-amerikanisches Rentenabkommen, das ich ausgedruckt irgendwo in meinem Büro rumliegen habe. Ich glaube, ein Punkt dieses Abkommens dreht sich um die gegenseitige Anerkennung von Anrechnungszeiten. Eine Langzeitstabilität ist für das amerikanischen System, wie in Deutschland auch, nicht gegeben. Der Kollaps ist aber für später als in Deutschland prognostiziert. Derzeit wird Mittelschichtlern in den USA empfohlen, zum retirement neben der social security etwa 1 bis 2 Millionen Dollar im Säcklein zu haben (nest egg = typischerweise Aktien, Fonds, Festverzinsliches, Grundbesitz, etc.), um über die Runden zu kommen. Und nein, der Wert des bewohnten eigenen Hauses (primary residence) zählt nicht zu dieser Summe. (siehe auch Rente und Altersvorsorge)
Zum Schluss noch einige Worte dazu, wie es denn so ist, in Amerika zu arbeiten. Zunächst mein disclaimer: Das Folgende basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen mit einer Firma, das Risiko der Verallgemeinerung trägt der Leser.
Ich war angenehm überrascht, wie freundlich und hilfsbereit die Leute in der Uni und später in der Firma waren. Der Gedanke, dass auch Mitarbeiter der eigenen Firma Kunden deiner Arbeit sein können, ist verbreitet und hilft enorm, die Fronten bezüglich der Aufgaben und Erwartungen zu klären. Der freundliche Umgang mit Kunden hat eine höhere Priorität, als es in Deutschland der Fall zu sein scheint. Das kann man besonders leicht in Warenhäusern feststellen, wo man nicht stundenlang der Konversation zwischen Verkäufern lauschen muss, bevor man bedient wird. In einer großen Firma ist vieles sehr formalisiert, z. B. das Verfahren rund um sicherheitsrelevante und fortbildende Lehrgänge. Neue Initiativen/Programme bekommen üblicherweise mehrwortige Namen, deren Prägnanz Ausländern häufig abgeht. Diese Namen werden üblicherweise abgekürzt (ich habe das Gefühl, dass mittlerweile alle möglichen Kombinationen aus drei Buchstaben vergeben sind) und final kann sich niemand mehr erinnern, wofür die Abkürzung eigentlich stand.
Der Umstand, dass es in den USA so etwas wie eine Berufsausbildung nicht gibt, hat mich erstaunt. Training etwa für Jobs in der Produktion findet im Job statt und dementsprechend dünn sind die Kenntnisse insbesondere jüngerer Mitarbeiter. Sind diese Stellen dann einer Gewerkschaft (union) zugeordnet, bestimmt diese, wer auf welche Stelle gesetzt wird. Kompetenz spielt dabei oft eine untergeordnete Rolle. Und ich dachte immer, das wäre nur bei Politikern und ähnlichen Jobs so …
- Anmerkung eines weiteren Autors: Während MINT Absolventen in Deutschland meist nach Tarifgruppen bezahlt werden, gilt der Beruf in den USA schon als "professional" (=Außer-Tarif). D.h. man muss sich sein Gehalt & Bonus "verdienen". Gehaltsverhandlungen/Beurteilungen einfacher Sachbearbeiter haben in den USA dasselbe Flair wie die Gehaltsverhandlung eines deutschen Abteilungsleiters: "Warum sollen wir Ihnen so viel bezahlen." Dies trägt leider nicht zur Kollegialität innerhalb des Teams bei, da ständig versucht wird, besser dazustehen als der Kollege. Meiner Meinung nach leidet darunter die Produktivität des ganzen Teams (und letztlich der Firma).
Steuern
Einkommenssteuer wird in den USA nicht nur an den Bund (federal tax), sondern – in geringerer Höhe – auch an den jeweiligen Bundesstaat (state income tax) abgeführt. Ausnahmen bilden die Staaten Alaska, Florida, Nevada, South Dakota, Texas, Washington und Wyoming, wo keine state income tax erhoben wird. In New Hampshire und Tennessee unterliegt nur solches Einkommen der state income tax, das aus Geldanlagen stammt.
Steuererklärungen
Für federal tax und state income tax fallen am Anfang des Jahres jeweils eigene Steuererklärungen an. Die gebräuchlichsten Formulare liegen in den Postämtern aus, weitere Formulare kann man von den Behördenwebseiten herunterladen. Durch die Untiefen des amerikanischen Einkommenssteuerrechts helfen einschlägige Computerprogramme, Bücher und Kurse. Markante Unterschiede zum deutschen Steuerrecht bestehen u. a. darin, dass viele Aufwendungen, die man in Deutschland steuerlich absetzen kann (z. B. die Fahrt zur Arbeit) in den USA nicht absetzbar sind, und dass keine Belege eingereicht werden. Die Belege sollte man dennoch fünf Jahre lang zu Hause aufheben, denn vereinzelt werden von der Steuerbehörde Stichproben durchgeführt. Kinder und nicht erwerbstätige Ehepartner können in der Steuererklärung nur dann geltend gemacht werden, wenn sie entweder eine Social Security Number oder ersatzweise eine Individual Taxpayers Identification Number (ITIN) besitzen. Die ITIN kann mit der Steuererklärung für die federal tax beantragt werden, man braucht eine beglaubigte Kopie des Reisepasses. Falls man ein Tax Office in der Nähe hat ist es allerdings einfacher die Steuererklärung dort abzugeben und dort die ITIN zu beantragen, das kann Unannehmlichkeiten ersparen falls die Beglaubigung aus irgendwelchen Gründen nicht anerkannt wird.
Die Steuerklärung muss spätestens am 15. April von der Post abgestempelt sein. Es ist möglich, eine Verlängerung bis maximal zum 15.Oktober zu beantragen. Da die Verlängerung selten in Anspruch genommen wird, kann es in den Postämtern am Abend des 15. April zu langen Schlangen kommen, obwohl einige Postämter dann bis Mitternacht geöffnet bleiben.
Wer den Einarbeitungsaufwand nicht scheut, kann die Steuererklärungen selbst bearbeiten und einreichen. Viele Amerikaner lassen sich dabei von einer kommerziellen Software helfen. Noch einfacher haben Sie es, wenn Sie sich an einen Tax Preparation Service wie H & R Block oder Jackson Hewitt wenden. Zum Gesprächstermin, den Sie vorher telefonisch vereinbart haben, bringen Sie alle Unterlagen mit, die vielleicht benötigt werden. Die Mitarbeiterin bearbeitet Ihre Erklärungen für federal tax und state income tax in Ihrer Anwesenheit, und bevor Sie das Büro verlassen, erfahren Sie sogar die genaue Höhe des Betrages, den die Steuerbehörde Ihnen in wenigen Wochen per Scheck zurückerstatten wird. Die Gebühr, die Sie für die Leistungen des Tax Preparation Service bezahlen, liegt deutlich unter dem Honorar, das Ihnen in Deutschland ein Steuerberater berechnen würde. Wenn Sie denken, das klingt zu schön, um keinen Haken zu haben, dann haben Sie recht: Während Ihr Steuerberater in Deutschland seine Expertise einer langjährigen Ausbildung und staatlichen Prüfungen verdankt, sind die Mitarbeiter in einem amerikanischen Steuerbüro angelernte Kräfte, denen für diese Tätigkeit oft nicht viel mehr beigebracht worden ist als die Bedienung der Software. Trotzdem entwickeln sich manche Mitarbeiter mit den Jahren zu Expertinnen. Und bei Ihren ersten Gehversuchen im amerikanischen Steuerrecht können sie Ihnen auf jeden Fall helfen.
Internationales Steuerrecht
In dem Jahr, in dem Sie in die USA umziehen (dasselbe gilt gegebenenfalls für das Jahr, in dem Sie nach Deutschland zurückgehen), wird zusätzlich zu den amerikanischen Steuererklärungen auch eine Steuererklärung in Deutschland fällig. Ihr Einkommen zerfällt in dem betreffenden Jahr in einen deutschen und einen amerikanischen Anteil; dasselbe gilt für Ihre steuerlich absetzbaren Belastungen. Bei Ihren Steuererklärungen müssen Sie jeweils entscheiden, welche Position gegenüber welcher Steuerbehörde geltend zu machen ist.
Wenn Sie während ihres Erklärungszeitraumes versteuertes Einkommen aus Deutschland haben, können Sie für dieses bei der amerikanischen federal tax einen so genannten foreign tax credit in Anspruch nehmen. Durch diese Regelung kann eine Doppelversteuerung bis zu einem gewissen Grade vermieden werden. Berücksichtigt werden dabei allerdings nur solche deutsche Steuerzahlungen, die nicht höher sind als das, was man in den USA als federal tax bezahlen würde. Letztere ist deutlich niedriger als die deutsche Steuer. Dennoch geht das deutsche Einkommen voll in die US-Progression ein. (Anmerkung eines Lesers: Meines Erachtens geht es nicht nur in die Progression ein sondern das deutsche Einkommen muss auch in den USA versteuert werden, das amerikanische Einkommen geht dagegen in Deutschland 'nur' in die Progression ein.)
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen den USA und Deutschland, einzusehen hier. Auf Arbeitsmigranten, die sich weniger als 183 Tage in den USA aufhalten, findet Artikel 15 Anwendung; diese müssen ihr gesamtes Einkommen in Deutschland versteuern, können sich dafür in den USA jedoch vollständig von der federal tax befreien lassen. Mehr Dokumente zum Steuerrecht zwischen den USA und Deutschland gibt es hier.
Leider gibt es bei der state tax keine entsprechende Regelung. Dasselbe gilt für die local tax, die manchmal ebenfalls gezahlt werden muss. In beiden Fällen muss das gesamte weltweite Einkommen versteuert werden, selbst wenn Sie in Deutschland schon Steuern gezahlt haben. Da Sie sich mit einem solchen Problem auf dem Gebiet des internationalen Steuerrechts befinden, kann Ihnen oft weder ein amerikanischer noch ein deutscher Steuerfachmann weiterhelfen.
Durch Doppelbesteuerung kann die Gesamtsteuerlast für Ihr deutsches Einkommen ohne weiteres 60% erreichen. In diesem Fall können Sie versuchen, Ihr gesamtes deutsches Einkommen ausschließlich in den USA versteuerbar zu machen. Hierfür benötigen Sie jedoch einen kompetenten deutschen Spezialisten und ein gewisses Quantum an Glück, denn das deutsche Finanzamt entscheidet solche Fälle nicht nach einer einheitlichen Maßgabe.
In den USA arbeiten Fachleute für internationales Steuerrecht gelegentlich in größeren Buchhaltungs-Kanzleien. Wenn Sie die Kosten nicht scheuen (1.000-2.000 US$ pro Erklärung), ist ein solcher Spezialist wahrscheinlich bereit, für Sie eine – zumindest aus US-Sicht wasserdichte – Steuererklärung für die USA zu formulieren und seine Unterschrift darunterzusetzen.
Einkünfte aus Geldanlagen
Wenn man als US-Resident in Deutschland Geld angelegt hat, muss man wissen, dass deutsche Banken und Broker den amerikanischen Steuerbehörden regelmäßig Daten weitergeben, und dass man auch verpflichtet ist, den Steuerbehörden die Existenz aller Auslandskonten, auf die man zugriffsberechtigt ist, mitzuteilen. In den USA sind alle Broker-Transaktionen meldepflichtig. Es gibt keine Steuerfreiheit für Erlöse aus Anlagen, die länger als ein Jahr gehalten werden. Allerdings sind umgekehrt auch Verluste steuerlich absetzbar. Zu berücksichtigen ist auch, dass US-Residents gar nicht zu allen Anlageformen Zugang haben. Viele Zertifikate, die im Euro-Raum gehandelt werden, dürfen von EU-Brokern nicht an US-Bürger und -Residents verkauft werden.
Zu beachten ist, dass man in den USA alle seine Konten im Ausland offen legen muss, wenn man bestimmte Vermögensgrenzen übersteigt. Das hat nichts mit der Versteuerung zu tun, sondern dient der Bekämpfung der Geldwäsche. Man muss diese beim FinCEN (Financial Crimes Enforcement Network) offenlegen, dies muss bis zum 30. Juni des Folgejahres geschehen, bei nicht einhalten drohen empfindliche Geldstrafen. Das Formular FinCEN Form 114 ist auszufüllen, wenn man Geld im Ausland (aus Sicht der USA) besitzt und über alle Konten hinweg mehr als USD 10.000 zu einem Zeitpunkt im Kalenderjahr besessen hat. Es reicht also das Limit an einem Tag überschritten zu haben, z.B. weil Aktien kurzfristig nach oben gegangen sind. Es sind alle Konten aufzuführen über die man Verfügen kann, also auch Konten seiner minderjährigen Kinder beispielsweise oder andere Konten zu denen man eine Vollmacht hat. Es spielt keine Rolle ob man Zinsen bekommt. Die Konten des Ehepartners müssen auch aufgeführt werden auch wenn man auf diese Konten kein Zugriff hat. Die Berechnung kann bei Konten mit viel Bewegung natürlich aufwendig sein, man muss pro Konto den maximalen Kontostand angeben. Man muss die Werte auch mit einem bestimmten Kurs umrechnen und in USD angeben.
Einkünfte aus ausländischen Unternehmen
Falls man als US-Resident signifikante Anteile an einer ausländischen Firma (und sei es nur eine in Deutschland weiterbestehende Ein-Mann-GmbH) hält, müssen jährliche Bilanzdaten der Firma mit der Steuererklärung auf einem zusätzlichen Formular abgegeben werden. Diese müssen obendrein den US-Buchhaltungsregeln entsprechen, schon um eventuelle Bedenken des IRS zu zerstreuen, dass die Firma eventuell ein tax shelter ist. Wenn letzteres nicht gelingt, drohen erhebliche Komplikationen und Kosten.
Ehepartner
Mitgereiste Ehepartner erhalten ohne eigenes, unabhängiges Visum in der Regel keine Arbeitserlaubnis. Wenn ein Ehrenamt (volunteer work) oder Praktikum (internship) nicht in Frage kommt und Sie den USA-Aufenthalt auch nicht für ein – vielleicht schon seit langem aufgeschobenes – Babyjahr nutzen wollen, sollte sich der bereits berufstätige Partner möglichst bald um eine Greencard (korrekt: Permanent Resident Card) bemühen. Diese beantragt er nicht nur für sich selbst, sondern für alle Mitglieder der Familie. Möglich ist ein Greencard-Verfahren freilich nur, wenn der Arbeitgeber Sie aktiv (Klartext: auch finanziell) dabei unterstützt. Sobald die Greencard beantragt ist, erhalten alle Personen, auf die der Antrag sich bezieht, automatisch sofort eine Arbeitserlaubnis.
Sobald Sie eine Arbeitserlaubnis besitzen, können Sie sich nach einem Job umsehen. In vielen Unternehmen, die auf besonders qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen sind, bemüht die Personalführung sich, Ehepartner der Mitarbeiter bevorzugt einzustellen. Das Stichwort heißt in diesem Fall spouse program. Falls Sie Ihren erlernten Beruf am neuen Wohnort nicht ausüben können, gibt es meist Alternativen. Fantasie und Flexibilität bei der Wahl der neuen Arbeit sind hilfreich. Besonders Akademiker finden – unabhängig von ihrer eigentlichen Qualifikation – leicht eine bezahlte Tätigkeit. Die Tatsache, dass Sie studiert haben, zählt manchmal mehr als Ihre praktische Berufserfahrung. Zum Beispiel lohnt es sich, bei der lokalen Schulbehörde nachzufragen, ob substitute teachers gebraucht werden. Falls Sie in der Nähe eines großen Museums wohnen, können Sie dort fragen, ob Interesse besteht, Sie als tour guide für deutschsprachige Besuchergruppen einzuarbeiten. Auch deutscher Sprachunterricht ist in den USA oft stark nachgefragt. Erkundigen Sie sich bei den örtlichen Kultureinrichtungen, ob Sie dort einen Konversationskurs anbieten dürfen.
Nutzen Sie auch persönliche Kontakte, selbst wenn diese nur oberflächlicher Art sind. Schriftliche Initiativbewerbungen sind in den USA unüblich und landen grundsätzlich im Papierkorb. Besser, Sie sprechen einen potenziellen Arbeitgeber persönlich an. Beachten Sie bei Stellenbewerbungen auf jeden Fall die amerikanischen Formkonventionen. Bewerbungsschreiben sehen in den USA völlig anders aus als in Deutschland. Auch für Vorstellungsgespräche (job interviews) gelten etwas andere Regeln. Erkundigen Sie sich frühzeitig, wie man es richtig macht.
Kinder
Die USA sind ein kinderfreundliches Land. Das ist keine Folge einer besonders kinderfreundlichen Politik, sondern eine Mentalitätsfrage. Deutsche Migranten mit Kindern fühlen sich hier in jeder Hinsicht sehr viel mehr willkommen als gelegentlich in Deutschland. Fremde Menschen werden Sie ansprechen und Ihnen sagen, wie niedlich und wohlgeraten Ihr Nachwuchs ist. Lehrerinnen, Erzieherinnen und Babysitter sind im Allgemeinen hoch motiviert, lieben Kinder, lieben ihren Beruf und werden Sie oft unaufgefordert und glaubhaft versichern: „I'm a dedicated teacher“. Da Dienstleistung in den USA groß geschrieben wird und der Kunde sich als König fühlen soll, kann man Kinder relativ problemlos fast überall hin mitnehmen, z. B. in Restaurants. Und in Supermärkten stehen Einkaufswagen nicht mit nur einer Babyschale zur Verfügung, sondern auch mit Sitzen für mehr als ein Kind.
Amerikanerinnen bekommen nicht nur mehr Kinder als die deutschen Frauen, sie bekommen sie auch in einem jüngeren Alter, häufig aufgrund religöser Herkunft und mangelnder sexueller Aufklärung. Für die meisten jungen Amerikanerinnen gehören Kinder ebenso selbstverständlich zum Lebensplan wie das Collegestudium und eine aufwändige Hochzeit in Weiß. Kinder gelten als etwas, das das Leben bereichert, mit Sinn erfüllt, verschönt und einen Lebenslauf vollständig und normal macht. Da ein umfassendes Netz von Betreuungsmöglichkeiten zur Verfügung steht, bilden Kinder für eine Frau auch weitaus weniger als in vielen Regionen in Deutschland ein Karrierehindernis. Stellenbewerberinnen brauchen nicht anzugeben, ob sie Kinder haben, verheiratet sind usw., und die Arbeitgeber fragen auch nicht danach. Hochqualifizierte Mütter können bei Krankheit eines Kindes auch einmal zu Hause bleiben ohne dafür, wie sonst erforderlich, Urlaub zu nehmen. Dennoch sind Mutterschutzgesetze oder Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall absolut nicht mit deutschen gesetzlichen Regelungen vergleichbar und sollten unbedingt vor Antritt der Arbeit bzw. zu Beginn der Schwangerschaft genau geprüft werden.
Sicherheit
Ebenso wie in Europa ist für Kinder, die im Auto mitfahren, ein Kinder-Autositz vorgeschrieben. Falls Sie den Sitz auch im Flugzeug verwenden wollen, müssen Sie darauf achten, ein Modell zu kaufen, das ausdrücklich für die Befestigung auch mit einem Zwei-Punkt-Gurt zugelassen ist. Das ist nur bei sehr wenigen Modellen der Fall, die meisten Autositze dürfen Sie im Flugzeug nicht verwenden.
Lassen Sie Kinder niemals unbeaufsichtigt im Auto – nicht einmal, wenn Sie den Wagen nur für einen kurzen Augenblick verlassen. Das ist nicht nur gefährlich, sondern in den USA auch strafbar.
Apropos Kinder im Auto. Wenn Sie Kinder an Bord haben, sollten Sie als Fahrer auf keinen Fall Alkohol trinken. Im Bundesstaat New York z. B., wo „Leandra's law“ in Kraft ist, verliert man bei einer Verkehrskontrolle, wenn Kinder unter 16 Jahren im Fahrzeug sind, schon bei 0,8 Promille Blutalkoholkonzentration schwupps den Führerschein.
Babys und Kleinkinder
Säuglingsnahrung heißt in den USA formula oder infant formula, verbreitete Marken sind Enfamil, Similac und Nestlé. Von Gerber gibt es Gläschenkost für Kleinkinder, darunter eine Reihe mit Zutaten aus organischem Anbau („Tender Harvest“). Die preiswertere Alternativmarke heißt Beech Nut. Fertigbreipulver mit Weizengrieß ist unbekannt; Kinder, die sich in Deutschland an die schmackhaften Grießprodukte von Hipp oder Alete gewöhnt haben, spucken amerikanische Reis- und Haferschleimzubereitungen wieder aus. Besser, man lernt rechtzeitig, aus Weizengrieß (cream of wheat) selbst einen Brei zu kochen. Milchallergien sind in den USA ein verbreitetes Problem, dem mit einer breiten Palette an Ausweichprodukten Rechnung getragen wird.
Höschenwindeln gibt es in breiter Auswahl, die Marktführer sind Huggies und Pampers. Papierwindeln sind oft parfümiert. Textilwindeln sind in den USA zwar erhältlich, werden jedoch kaum benutzt. Die Auswahl ist daher gering. Milde Pflegeprodukte sind kein Problem, verbreitete Marken sind z. B. Johnson's und Gentle Naturals. „Alternative“ Erzeugnisse wie Ringelblumensalbe sind in den USA dagegen nur selten zu finden. Um einem wunden Po vorzubeugen, empfehlen amerikanische Kinderärzte den großzügigen Gebrauch von Vaseline, und wenn das Problem doch auftritt, erhalten die Kinder in milden Fällen Sitzbäder in einer kräftigen Lösung aus baking soda oder werden mit (frei verkäuflicher) antibiotischer Salbe eingekremt; in schwereren Fällen geht man natürlich zum Arzt. Übrigens sind auch Kindertees und viele in Deutschland apothekenpflichtige Arzneimittel für Säuglinge und Kleinkinder (z. B. Nasentropfen, Hustenzäpfchen) unbekannt. Amerikanische Kleinkinder trinken eher Wasser als Tee. Bei Erkältungen raten amerikanische Kinderärzte in milden Fällen, das Kind über Dampf zu halten und ein Fieber eventuell mit Tylenol (= Acetaminophen/Paracetamol) zu senken, ansonsten verschreiben sie Antibiotika.
Der europäische Brauch, Säuglinge und Kleinkinder täglich mit dem Kinderwagen auszufahren, ist im Autoland USA kaum bekannt. Wenn Sie auf der Straße einer Frau mit Kinderwagen begegnen, so handelt es sich entweder um einen jogging stroller und die Frau will auch nach der Geburt nicht auf ihr tägliches Fitnessprogramm verzichten, oder Sie können fast gewiss sein, dass Sie eine Ausländerin vor sich haben. Die in den USA handelsüblichen Kinderwagen sind daher eher für kurze Wege durch die Shopping Mall als für tägliche lange Ausfahrten geeignet und weder besonders haltbar noch geländegängig. Wenn man nicht schon im Umzugsgut einen Kinderwagen mit solidem Radwerk hat, kann man ihn in den USA allerdings über den Online-Versandhandel kaufen.
Ähnliches gilt für die in Deutschland verbreiteten „mitwachsenden“ Hochstühle aus Holz (Tripp Trapp u. ä.).
Klein- und Vorschulkinder
Für Kinder von 3 Monaten bis zum Vorschulalter gibt es in den USA ein umfassendes Netz von teuren professionellen Betreuungseinrichtungen (child day care, nursery school, preschool). Daneben können Kinder auch in privaten Betreuungsgruppen (family day care) oder von Tagesmüttern (childminders), Kinderfrauen (nannies), Au-pairs und Babysittern versorgt werden. Nicht-professionelle Kinderbetreuung ist allerdings schwer und meist nur über private Beziehungen zu finden. Der Besuch professioneller Einrichtungen ist deutlich teurer als in Deutschland – das gilt vor allem für nichtkirchliche Day Care Centers und Nursery Schools. Dafür sind diese Zentren häufig ausgezeichnet und bieten ein Programm, das über bloßes Versorgen und Beschäftigen der Kinder weit hinausgeht. Vor allem bei guten Einrichtungen muss man auf einen freien Platz (opening) häufig ein halbes Jahr oder noch länger warten.
In guten Einrichtungen ist auch die Betreuung und Integration von chronisch kranken oder behinderten Kinder (children with special needs) kein Problem.
Kinder aus betuchten Migrantenfamilien erhalten in solchen Einrichtungen nicht nur Gelegenheit, auf natürliche Weise die englische Sprache zu erlernen, sondern sie erwerben hier auch kulturelle Kompetenzen, die für ihre soziale Integration und damit auch für den späteren Schulerfolg unerlässlich sind. Nicht berufstätige Mütter (stay-at-home moms) können alle Betreuungsangebote ebenso in Anspruch nehmen wie berufstätige, man wird bei der Anmeldung nicht einmal gefragt, ob man berufstätig ist. Falls Sie mit der Vorstellung aufgewachsen sind, dass die Nutzung einer außerhäuslichen Kinderbetreuung eine Frau zur Rabenmutter macht, dürfen Sie nicht vergessen, dass Sie nach einem Umzug in die USA meist keine Möglichkeit mehr haben, Ihre Kinder von Großmüttern, Tanten usw. mitbetreuen zu lassen. In den USA setzen Sie sich, wenn Sie ihr Kind ausschließlich selbst betreuen und ihm professionelle Förderung vorenthalten, eher dem stillschweigenden Verdacht aus, Sie seien eine dieser klammernden Mütter, die ihren Nachwuchs nicht loslassen können.
Für junge Mütter gibt es in den meisten Orten Gesprächs- und Krabbelgruppen, die gute Adressen sind, wenn man nach einem Umzug neue Kontakte knüpfen will. In manchen Städten gibt es auch öffentlich geförderte Kinderzentren und Spieleinrichtungen, die von Familien kostenlos genutzt werden können. Erste Anlaufstellen für Informationen sind die Stadtverwaltung, Day Care Centers, der YMCA und Kinderärzte. Ausgezeichnete Adressen sind auch die öffentlichen Bibliotheken, die häufig Pädagogen beschäftigen und für Kinder vielseitige Programme anbieten.
Schulkinder
Die Regelung der Schulpflicht ist eine Angelegenheit der Bundesstaaten, sodass sich das Einschulungsalter von Staat zu Staat unterscheidet. Meist beginnt sie mit der Vollendung des sechsten Lebensjahres. Eine Besonderheit des amerikanischen öffentlichen Schulsystems ist der „Kindergarten“, eine freiwillige ein-, in manchen Bundesstaaten auch zweijährige Schulvorbereitungsklasse. Der Kindergarten bildet die Eingangsklassenstufe der Grundschule (elementary school); ihr Besuch ist – ebenso wie der jeder anderen öffentlichen Schule bis zum High School-Abschluss – kostenlos. Manchmal ist dem Kindergarten ein Begindergarten vorgeschaltet, der von solchen Kindern besucht werden kann, die sich zwar im Kindergartenalter befinden, aber noch keine Buchstaben oder Zahlen kennen oder zu lebhaft sind, um sich in den vergleichsweise geordneten Alltag einer Kindergartenklasse einzufügen. „Begindergarten“ ist übrigens eines der in amerikanischen Englisch so beliebten Kofferworte (hier eine Kreuzung aus den Worten „beginner“ und „kindergarten“). Da im Kindergarten grundlegende akademische und soziale Fähigkeiten vermittelt werden, die beim Eintritt in die erste Klasse als selbstverständlich vorausgesetzt werden, sollte man auf dieses Angebot nicht verzichten.
Die Wahl der Schule ist – auch innerhalb des öffentlichen Schulsystems – frei. Außer wenn Sie bereit sind, hohe Gebühren zu bezahlen, müssen Sie jedoch eine Schule innerhalb Ihres Schuldistrikts wählen. Zögern Sie nicht, Schulen zu besichtigen, und zwar möglichst während der Unterrichtszeit, d. h. in der Zeit, in der es etwas zu sehen gibt. Besichtigen Sie eine amerikanische Schule jedoch niemals während der Sommerferien, da sind die Klassenräume buchstäblich leergeräumt und Sie bekommen vom Normalbetrieb keinen Eindruck. Eine gute Schule erkennen Sie unter anderem daran, dass dort umfangreiche außercurriculäre Angebote – wie z. B. ein Chor oder ein Schulorchester – bestehen; wo es Schulleitung und Lehrern an Engagement fehlt, wird dagegen nur das Nötigste getan.
Kinder mit Behinderungen besuchen, wenn die Eltern nicht eine Privatschule vorziehen, „normale“ Schulen, in denen sie entweder integrativ oder in Kleingruppen unterrichtet werden; in beiden Fällen werden sie von speziell ausgebildeten Fachlehrern betreut. Besonders in Schuldistrikten mit guter finanzieller Ausstattung sind die öffentlichen Schulen häufig ausgezeichnet. Für begabte Kinder stehen oft von der zweiten Klasse an Förderprogramme (enrichment programs) zur Verfügung. Wenn Ihr Kind in Deutschland zu den Klassenbesten gehört hat, sollten Sie sich mit der Schule darüber verständigen, ob es möglich ist, das Kind – sobald es einigermaßen englisch spricht – einem Schulpsychologen vorzustellen. Dieser führt (IQ-) Tests durch, die über die Aufnahme des Kindes ins Förderprogramm entscheiden. Aus ganz verschiedenen Gründen bevorzugen dennoch viele Eltern, die es sich leisten können, für ihre Kinder eine Privatschule. Auch Heimunterricht (homeschooling) ist weit verbreitet, eine Unterrichtsform, die besonders Akademikerfamilien und Familien mit religiösem Hintergrund dem Unterricht an öffentlichen Schulen oft vorziehen.
Da es in den USA keine Meldebehörden gibt, erhalten Eltern schulpflichtiger Kinder meist keine Aufforderung, ihre schulpflichtigen Kinder zur Schule anzumelden. Setzen Sie sich darum rechtzeitig – spätestens Mitte März – mit der Schule direkt in Verbindung. Wenn Sie im laufenden Schuljahr zuziehen, können Sie, sofern in der von Ihnen gewünschten Schule nicht alle Klassen überfüllt sind, Ihr Kind natürlich jederzeit anmelden. Erkundigen Sie sich auf jeden Fall, welche Papiere für die Anmeldung verlangt werden; Sie benötigen mindestens eine Geburtsurkunde, ein Impfzeugnis und eventuell auch eine Gesundheitsbescheinigung vom Kinderarzt. Bei der Anmeldung, für die Sie nach Terminabsprache in der Schule persönlich vorsprechen, erfahren Sie auch, welche Möglichkeiten sprachlicher Förderung angeboten werden. Da die Höhe der School Tax (siehe Immobilienerwerb) auf lokaler Ebene festgelegt wird, kann sich die Ausstattung der öffentlichen Schulen von Schuldistrikt zu Schuldistrikt erheblich unterscheiden. Vor allem in guten Schuldistrikten mit hohem Akademikeranteil können Sie übrigens damit rechnen, dass Migrantenkinder eher als Bereicherung denn als Belastung empfunden werden.
Für Kinder im Highschool-Alter, die später möglicherweise in Deutschland studieren sollen, wählt man im Zweifelsfall eine Schule, die das International Baccalaureate anbietet. Das Curriculum ist hier straffer als an durchschnittlichen anderen Highschools und stärker auf internationale Inhalte ausgerichtet. Ein gewöhnlicher amerikanischer Highschool-Abschluss wird von deutschen Universitäten meist nicht anerkannt.
Schulbus
Von der Kindergartenklasse an können alle Schüler einer öffentlichen Schule kostenlos den Schulbus benutzen; ausgenommen sind Kinder, die buchstäblich in Sichtweite der Schule wohnen. Schulen in größeren Städten die als Neighborhood School gelten bieten ebenfalls keine Schulbusse an, dann kann der Schulweg auch etwas länger sein. Typischerweise sind die Schulbezirke so dass man mit einer Meile Schulweg rechnen kann. Das bedeutet dass man sein Kind je nach Alter täglich zur Schule bringen muss. Die meisten Kinder lieben die Fahrt im Schulbus, weil hier wichtige soziale Kontakte geknüpft und gepflegt werden. Zwingend ist die Benutzung des Schulbusses jedoch nicht. Die Telefonnummer der Busgesellschaft, die Ihr Wohngebiet betreut, erfahren Sie im Sekretariat der Schule. Die Busgesellschaft wiederum erteilt Ihnen Auskunft darüber, welche Nummer der Bus Ihres Kindes hat, wo sich der nächstgelegene Haltepunkt befindet (der Bus hält nicht unbedingt vor Ihrer Haustür) und wann der Bus dort ankommt. Fragen Sie auch, ob das Kind unterwegs umsteigen muss, und mit welchem Bus es wieder nach Hause fährt.
Unterrichtsfreie Zeit
Wie in vielen Teilen Deutschlands besteht bei Kindern berufstätiger Eltern auch in den USA am Morgen und am Nachmittag eine Betreuungslücke. In vielen Schuldistrikten bieten private Träger wie z. B. der YMCA Programme an, die diese Lücke schließen. Die Programme finden in der Regel im Schulgebäude statt; abholen müssen Sie Ihr Kind danach selbst. Auch Konferenztage, an denen der Unterricht vorzeitig endet, sind meist abgedeckt. Selbst in Schuldistrikten, in denen ein solches Programm existiert, ist dieses oft jedoch nur an einzelnen Schulen vertreten. Informationen erteilen die Schulen.
Schwerer abzudecken sind Betreuungslücken, die durch wetterbedingte Unterrichtsausfälle entstehen. Besonders in den nördlichen Bundesstaaten fällt nach starken Schneefällen oder bei Glatteis der Unterricht entweder ganz aus oder beginnt verspätet. Informationen darüber, welche Schulen geschlossen bleiben bzw. verspätet öffnen, werden in den lokalen Hörfunk- und Fernsehprogrammen durchgesagt bzw. eingeblendet. In den meisten Regionen gibt es auch eine einschlägige Webseite; googeln Sie school cancellations zusammen mit dem Namen der Stadt. Da die Straßenverhältnisse dann meist wirklich schwierig sind, bleiben an solchen Tagen jedoch auch viele Arbeitnehmer kommentarlos zu Hause.
Krankheitsbedingte Unterrichtsausfälle sind in den USA kein Thema, weil für betroffene Klassen praktisch immer ein Substitute Teacher zur Verfügung steht.
Das Schuljahr beginnt im September und endet etwa Mitte Juni. Die Sommerferien (summer recess) dauern also fast drei Monate. Einwöchige Ferien gibt es darüber hinaus im Februar, um Ostern herum, in der Thanksgiving-Woche und zu Weihnachten. Viele Kultur- und Sporteinrichtungen bieten während der Ferien ganztägige Workshops (in den USA werden diese als camps bezeichnet) für Kinder an, die es berufstätigen Eltern ermöglichen, auch in der schulfreien Zeit normal arbeiten zu gehen. Diese Programme sind kostenpflichtig, gehen in der Regel über eine bloße Verwahrung der Kinder jedoch weit hinaus. Wenn Geld kein Problem ist, gibt es vielfältige weitere Möglichkeiten, die oft auch Kost und Unterbringung einschließen. Für hochbegabte Teenager z. B. sind Feriencamps an Universitäten eine interessante Option.
Für Kinder, die akademische Förderung besonders benötigen, bieten auch viele Schulen Sommerprogramme an; diese summer school ist kostenlos.
Apropos Weihnachten: In den USA ist es stärker üblich als in Deutschland, dass die Kinder ihrer Klassenlehrerin am letzten Unterrichtstag vor den Feiertagen ein kleines Geschenk mitbringen. Vergessen Sie auch nicht die Lehrerassistentin sowie die Babysitter und Privatlehrerinnen, die Sie eventuell beschäftigen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Betreffende überhaupt Weihnachten feiert (oder etwa Hanukkah oder Kwanzaa), verwenden Sie eine neutrale Geschenkverpackung und wünschen statt „Merry Christmas“ „Happy Holidays“. Eine beliebte und unschlagbar praktische Geschenkidee sind Guthabenkarten für Buchhandlungen. Im Day Care, wo sich vielleicht mehr Personen mit Ihrem Kind beschäftigen, als Sie beschenken möchten, können Sie statt persönlicher Geschenke auch eine Sachspende von Spielzeug oder anderem Unterrichtsmaterial anbieten. Ein weiterer Feiertag, der auch in den Schulen durchaus ernst genommen wird, ist der Valentines Day im Februar. Im Interesse des Klassenklimas legen die meisten Lehrer Wert darauf, dass die Kinder nicht nur ihren persönlichen Freunden eine Valentins-Karte geben, sondern allen Klassenkameraden und auch ihren Lehrern. Kaufen Sie die Karten darum nicht im Fachgeschäft ein, sondern in der Valentines-Sonderabteilung ihres Supermarktes, wo Sie vom Januar an Miniaturkarten schachtelweise bekommen. Diese Karten sind von zweifelhaftem Geschmack, aber billig, bei den Kindern sehr beliebt und brauchen (außer mit dem Namen des Absenders und des Adressaten) nicht individuell beschriftet zu werden.
Informationspolitik der Schulen und der PTAs
Das Gefühl, ein Ausländer zu sein, verschwindet bei den meisten deutschen USA-Migranten nach kurzer Zeit. Wenn Sie Kinder im schulpflichtigen Alter haben, können Sie in dieser Hinsicht jedoch empfindliche Rückschläge erleben. Ihre Kinder werden Sie früher oder später mit einer Flut teils mündlicher, teils schriftlicher Informationen konfrontieren, mit denen Sie überhaupt nichts anfangen können. Zum Beispiel kann es Ihnen passieren, dass Ihr Kind mit dem Auftrag nach Hause kommt, für die PTA (Parent Teacher Assocation) der Schule „boxtops“ zu sammeln und auf ein vorgedrucktes Papier aufzukleben. (Geben Sie sich keine Mühe, „boxtop“ im Wörterbuch nachzuschlagen; auch die Bildersuchmaschine von Google – sonst oft ein hervorragendes Hilfsmittel – hilft Ihnen nicht weiter.) Oder Sie werden aufgefordert, ab sofort Mineralwasser eines bestimmten Herstellers zu kaufen und das Kind die Schraubdeckel in der Schule abliefern zu lassen.
Widerstehen Sie in solchen Augenblicken der Versuchung, weitere Informationen bei Nachbarinnen oder anderen Müttern einzuholen. Die haben oft auch keine Ahnung. Wenden Sie sich direkt an die Organisatoren; diese können kaum erwarten, Sie für die Mitwirkung an einem Projekt (z. B. einem Fundraiser) zu gewinnen, wenn sie Sie nicht ausreichend informieren. Diese Menschen sind engagierte, liebenswerte Zeitgenossen mit wundervollen Projektideen, die von Öffentlichkeitsarbeit oft jedoch überhaupt nichts verstehen. Scheuen Sie sich – vor allem bei Fundraisern – auch nicht, genau nachzuhaken, wieviel Geld Ihr Beitrag einbringen würde. Bei vielen Fundraisern nehmen Sie nämlich viel Arbeit auf sich oder kaufen Produkte, die Sie überhaupt nicht wollen, und verschaffen der Schule Ihres Kindes damit am Ende nur Cent-Beträge (die Sie besser bar spenden könnten).
Noch besser ist es, wenn Sie der PTA nicht nur als Mitglied beitreten, sondern auch an den Treffen teilnehmen. Dort können Sie für Ihre Interessen direkt Lobbyarbeit leisten. Dies ist leider auch die einzige Einflussmöglichkeit, die Sie als Bürger auf die Schule nehmen können. An den Wahlen für das board of education, das in Ihrem Schuldistrikt die Höhe der Schulsteuern festlegt und die Bildungspolitik gestaltet, dürfen Sie als Nicht-Citizen nämlich nicht teilnehmen.
Spracherwerb
Wenn Sie sich Gedanken darüber machen, wie Ihre Kinder in einer englischsprachigen Umgebung zurechtkommen werden, sollten Sie zunächst alles vergessen, was Sie über die Integrationsprobleme von Ausländerkindern in Deutschland gehört haben. Die Erfahrung lehrt, dass deutsche Migrantenkinder, wenn sie amerikanische Spielgefährten haben oder in den USA zur Schule gehen, die englische Sprache sehr schnell und ohne besondere Förderung erlernen. Etwas mühsamer wird der Erwerb der englischen Sprache erst mit zunehmendem Alter, d. h. nach Erwerb der Lesefähigkeit.
Das Problem, das fast alle Migrantenfamilien in den USA beklagen, besteht nicht darin, dass ihre Kinder sich schwer damit tun, Englisch zu lernen. Es besteht vielmehr darin, dass diese Kinder die Muttersprache ihrer Eltern nicht ausreichend erlernen. Dies ist selbst in Haushalten die Regel, in denen nur deutsch gesprochen wird. Leider nützt auch das tägliche Vorlesen von deutschen Kinderbüchern und das Vorspielen von deutschem Audio- und Videomaterial nicht viel. Die Kinder gewöhnen es sich nämlich schnell an, ausschließlich Englisch zu sprechen. Die Eltern verstehen Englisch ja, und für die Kinder ist es bequem, nicht „umschalten“ zu müssen. Die englischen Wörter gehen ihnen bald geläufig über die Lippen, während sie um die deutschen zunehmend ringen müssen. Ebenso gewöhnen Eltern sich schnell daran, dass mit ihren Kindern offenbar nur eine zweisprachige Kommunikation möglich ist. Damit ist das Problem besiegelt.
Nur in wenigen Migrantenfamilien wachsen Kinder wirklich zweisprachig auf. Meist sprechen die Kinder besser Englisch als die Muttersprache ihrer Eltern. In den Familien, in denen die Kinder beide Sprachen gleichermaßen erlernen, haben die Eltern die Entscheidung getroffen, englische Gesprächsbeiträge ihrer Kinder nicht zur Kenntnis zu nehmen, sie aber mit verstärkter Aufmerksamkeit zu belohnen, wenn sie die Muttersprache gebrauchen.
Vor besonderen Problemen stehen Familien, in denen die Eltern verschiedensprachig sind und sich, weil mindestens ein Partner die Muttersprache des anderen Partners nicht beherrscht, auf eine „Verkehrssprache“ geeinigt haben. Aus Rücksichtnahme auf den Partner neigen solche Mütter und Väter dazu, auch mit den Kinder hauptsächlich in der „Verkehrssprache“ zu kommunizieren. Diese Kinder haben praktisch keine Chance, die Muttersprachen beider Eltern zu erlernen.
Dass die Mehrsprachigkeit für das Kind nur dann problemlos zu bewältigen sei, wenn jedes Elternteil mit dem Kind konsequent nur in einer Sprache spricht, ist hingegen ein weit verbreiteter Aberglaube. Kinder stellen sich schnell darauf ein, dass in unterschiedlichen sozialen Situationen verschiedene Sprachen gesprochen werden.
Sprachentwicklungsprobleme treten bei Kindern, die mehrsprachig aufwachsen, nicht häufiger auf als bei anderen Kindern. Während sie bei einsprachig aufwachsenden Kindern leicht übersehen werden, fallen sie in einem mehrsprachigen Umfeld jedoch deutlich ins Auge. Da in diesen Fällen nicht die Mehrsprachigkeit das Problem ist, sondern andere Ursachen vermutet werden müssen, sollten betroffene Familien nicht zögern, logopädische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sprachtherapeutinnen kommen in den USA ins Haus; ihre Leistungen sind in vielen Bundesstaaten kostenlos.
Deutscher Unterricht
Deutsche Schulen gibt es in den USA nur in einigen Kulturmetropolen, z. B. in Stamford/CT, Washington, D.C., Atlanta/GA und in der San Francisco Bay Area. An manchen Orten findet man auch kleine, in privater Initiative gegründete deutsche Samstagsschulen. Eine Recherche lohnt sich.
An amerikanischen Schulen erhalten deutschsprachige Kinder keinen deutschen Lese- und Schreibunterricht. Bei Kindern, die ohnehin zweisprachig aufwachsen, ist der beste Zeitpunkt zum Erlernen des deutschen Lesens und Schreibens der, wenn auch das englische Lesen und Schreiben erlernt wird. Wenn man mit dem deutschen Lesen später als mit dem englischen beginnt oder es weniger intensiv fördert, empfinden Kinder es bald als mühsam, da sie es mit dem bereits gemeisterten englischen Lesen vergleichen. Selbst ausgesprochene Leseratten haben dann keine Lust mehr, deutschsprachige Bücher in die Hand zu nehmen.
Da deutschsprachige Kinderbücher in den USA nur schwer erhältlich sind, sollte man bereits frühzeitig mit dem Aufbau einer umfangreichen deutschsprachigen Heimbibliothek beginnen. Wichtig ist es dabei, auch umfangreiches Material für Leseanfänger bereitzuhalten, d. h. Bücher mit einfachem Wortschatz, wenig Text und kurzen Texteinheiten. Pixi-Bücher, Comic-Bände, Sammlungen mit Kinderwitzen oder Scherzfragen und selbst Bilderbücher für Vorschulkinder kommen bei deutschen Leseanfängern oft besser an als etwa die dickleibigen Romane von Astrid Lindgren, die erst nach mehreren Jahren Unterricht gelesen werden können.
Am komfortabelsten lernen Kinder das deutsche Lesen und Schreiben in einem Fernkurs. Eine Übersicht über Fernschulen, die spezielle Programme für im Ausland lebende deutsche Kinder bieten, findet man im Internet unter www.fernschulstrasse.de. Für Familien mit Kindern im Vor- und Grundschulalter ist die einschlägige Adresse die Deutsche Fernschule in Wetzlar (www.deutsche-fernschule.de). Muttersprachlich deutsche Kinder können dort jederzeit, d. h. unabhängig vom Ferienkalender, eingeschrieben werden. Die Kosten für die Teilnahme an einem Deutschkurs betragen ca. 110 Euro pro Monat; für Material entstehen geringfügige weitere Kosten. Das Curriculum ist leider nicht speziell auf den Bedarf deutsch-amerikanischer Migrantenkinder zugeschnitten, sodass der Schreibunterricht der 6jährigen z. B. mit dem Erwerb der Schreibschrift beginnt, während amerikanische Schüler zunächst Druckbuchstaben benutzen und sich mit cursive writing erst von der dritten Klasse an beschäftigen. Äußerst nützlich ist das Programm jedoch, wenn man seine Kinder auf die Rückkehr an eine deutsche Schule vorbereiten will. Die Hamburger ILS (www.ils.de) führt Fernkurse für Schüler der Klassenstufen 5-10 durch. Bei der Flex-Fernschule in Breisach-Oberrimsingen (www.flex-fernschule.de) können Kurse zur Vorbereitung auf den Hauptschul- und Realschulabschluss gebucht werden.
Eltern, die ihre Kinder selbst unterrichten möchten, finden im Internet hier und da Unterrichtsmaterial zum Herunterladen (z. B. bei www.grundschulmaterial.de, www.grundschulnet.de). Eine interessante Alternative ist Lernsoftware, die mittlerweile von mehreren deutschen Verlagen angeboten wird, allerdings nur in Deutschland eingekauft werden kann. Auch gedrucktes Material muss man sich aus Deutschland besorgen. Familien, die sich daran gewöhnt haben, dass ihre Kinder sich ihr Schulwissen, besonders ihre englischen Schreibkenntnisse, mit Hilfe von Arbeitsblättern weitgehend selbstständig erarbeiten, werden allerdings feststellen, dass es etwas Entsprechendes in Deutschland nicht gibt. Nach dickleibigen Arbeitsblattsammlungen, wie sie in den USA von Brainquest oder School Specialty Publishing erschwinglich angeboten werden, sucht man auf dem deutschen Buchmarkt leider vergeblich.
Weitere Fremdsprachen
Fremdsprachenunterricht wird an amerikanischen Schulen meist erst von der sechsten Klasse an erteilt. Vielen Kindern, die mit ihren Familien aus den USA nach Deutschland zurückkehren, fehlt darum die zweite Fremdsprache. Sie können diesem Problem vorbeugen, indem Sie Ihr Kind rechtzeitig in einen außerschulischen Sprachkurs einschreiben oder Kontakt zu einer Privatlehrerin aufnehmen. Da im Einwanderungsland USA praktisch überall Muttersprachler jeder erdenklichen Sprache leben, lohnt es sich auch, nach jemandem Ausschau zu halten, der zwar kein ausgebildeter Lehrer ist, Ihrem Kind gegen eine geringe Bezahlung aber privaten Konversationsunterricht bieten kann.
Sozialleistungen
Sozialleistungen, die dem deutschen Erziehungs- oder Kindergeld entsprechen, gibt es in den USA nicht. Nach einer Abmeldung des deutschen Wohnsitzes erlöschen diese Ansprüche auch in Deutschland.
Berechtigte, die im Inland weder einen Wohnsitz noch ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben und auch nicht die Voraussetzungen nach § 1 Abs.2 EStG erfüllen, können kindergeldberechtigt sein, wenn sie auf Antrag nach § 1 Abs.3 EStG als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig behandelt werden. In solchen Fällen besteht ein Anspruch auf Kindergeld nach § 62 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. b EStG.
Notfälle
Ein Problem haben Familien mit kleinen Kindern, wenn die stay-at-home mom wegen Krankheit ausfällt. Da die Krankenversicherungen Mutti-Ersatzkräfte nicht bezahlen und wegen der flächendeckenden Versorgung mit Kleinkinderbetreuungsprogrammen auch nur wenig Nachfrage besteht, gibt es für Dienstleister, die in Krankheitsfällen einspringen, um kleine Kinder vor Ort zu versorgen, kaum einen Markt. Am besten dran sind in einer solchen Situation Familien, deren Kinder wenigstens in Teilzeit ein Day Care Center besuchen; hier dürfte sich fast immer ein Arrangement finden lassen, bei dem die Kinder vorübergehend ins Vollzeitprogramm aufgenommen werden. Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern und deren Familien auch sonst gute Sozialpakete gewähren, bieten für solche Situationen gelegentlich auch spezielle Unterstützung an, die von finanziellen Zuschüssen bis hin zur Vermittlung von Betreuungsplätzen reichen kann. Empfehlenswert ist es für Mütter kleiner Kinder jedoch auf jeden Fall, Freundschaften mit anderen Frauen zu einem informellen Netzwerk auszubauen, in dem man sich in Notlagen gegenseitig aushilft.
Teenager
Die USA sind Teenager-freundlicher, als ihr Ruf manchmal erwarten lässt.
Manche Freiheiten, die die Teenager in Europa selbstverständlich in Anspruch nehmen können, gehen ihnen nach einem Umzug in die USA zwar verloren, etwa der legale Erwerb von Alkohol und Zigaretten. So ist es Teenagern zwar erlaubt, mit 18 zu heiraten, aber verboten, auf der Hochzeitsfeier mit Sekt anzustoßen. Manche Familien, die mit ihren Teenagern in die USA umziehen, müssen sich jedoch auch mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sexuelle Beziehungen zwischen Personen ungleichen Alters ab sofort Tabu sind. Sexuelle Handlungen zwischen Jugendlichen im age of consent (Schutzalter, das je nach Bundesstaat bis zum vollendeten 16., 17. oder 18. Lebensjahr reicht) und volljährigen Personen sind in den USA nämlich als statutory rape (Unzucht mit Minderjährigen) strafbar, auch wenn die Partner fest liiert sind.
Die meisten Teenager, die mit ihrer Familie in die USA umziehen, berichten, dass sie sich dort schnell einleben und in der Schule über alle anfänglichen Sprachprobleme hinweg sehr bald Freunde finden. Einen Vorsprung haben Teenager mit Hobbys, die sie sowieso mit Gleichaltrigen zusammenführen, wie Sport, Ballett oder ein Musikinstrument. Um Teenagern das Einleben weiter zu erleichtern, sollte man sich bereits frühzeitig erkundigen, welche Freizeitangebote (Kulturzentren, Sporteinrichtungen, Musik-, Ballett-, Reitschulen und Ähnliches) in der Region bestehen und an welchen Schulen Spezialprogramme wie z. B. ein Chor, ein Orchester oder eine Schachgruppe bestehen. Falls Ihr Kind eher schüchtern ist, können Sie ihm vielleicht beim Akklimatisieren helfen, indem Sie es Ihren neuen Freunden und Nachbarn als Babysitter empfehlen.
In den USA ein Kind bekommen
Ein Arbeitsverhältnis mit einem amerikanischen Arbeitgeber schwanger oder mit akutem Kinderwunsch anzutreten, dürfte wegen des miserablen Mutterschutzes in den USA wenig ratsam sein. Dieses Kapitel wurde dennoch aufgenommen, weil viele Ehefrauen deutscher Arbeitsmigranten, die kein eigenes Visum und damit keine Arbeitserlaubnis haben, die erzwungene berufliche Auszeit als Gelegenheit zur Familiengründung ansehen. Um es vorwegzunehmen: Wenn man dabei auf die Nähe von Eltern, Geschwistern und deutschen Freundinnen verzichten kann (das fällt manchen Frauen leichter, anderen schwerer) und auch die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen, ist das nicht die schlechteste Art und Weise, einen vorübergehenden USA-Aufenthalt zu verbringen bzw. einen längerfristigen Aufenthalt zu beginnen, denn die USA sind ein überaus kinderfreundliches Land, das Familien mit Kindern trotz fehlender sozialer Vergünstigungen eine weitaus höhere Lebensqualität bietet als Deutschland.
Schwangerschaft
Wenn man schwanger in die USA einreist, kann die Suche nach einer Krankenversicherung schwierig werden, da viele profitorientierte Versicherungen schwangere Frauen nicht aufnehmen. Auch Reisekrankenversicherungen, die in Deutschland abgeschlossen wurden, übernehmen meist keine Kosten, die durch Schwangerschaft und Geburt entstehen. Am aussichtsreichsten ist die Bewerbung bei einer HMO oder PPO (siehe Krankenversicherung). Im Zweifelsfall sollte der berufstätige Partner seinen amerikanischen Arbeitgeber fragen, wie das Problem gelöst werden kann.
Mit Schwierigkeiten müssen Sie auch rechnen, wenn der Umzug in den letzten Schwangerschaftsmonat fällt, da die meisten Fluggesellschaften schwangere Frauen dann nicht mehr mitnehmen.
Für die medizinische Betreuung schwangerer Frauen sind in den USA nicht Gynäkologen (Gynecologists) zuständig, sondern Geburtshelfer (Obstetricians). Das sind niedergelassene Frauenärzte, die auch auf dem Gebiet der Geburtshilfe einschließlich der Durchführung von Kaiserschnitten ausgebildet sind. Der Arzt, der eine Frau während der Schwangerschaft betreut, wird meist auch die Geburt leiten. Die Entbindung findet in einem Krankenhaus statt, an das der Arzt vertraglich gebunden ist. Wenn Sie Ihr Kind in einem bestimmten Krankenhaus zur Welt bringen wollen (z. B. dem nächstgelegenen), müssen Sie sich rechtzeitig erkundigen, welche Ärzte dort entbinden.
Aufgrund der Kostenexplosion im Gesundheitswesen bieten in zunehmendem Umfang auch Hebammen (midwife, certified nurse midwife, kurz: CNM) ihre Leistungen an. In größeren Städten gibt es von Hebammen geleitete Geburtshäuser (birth centers). Etwa 4% der Kinder kommen in solchen Zentren zur Welt. Meist jedoch gehören Hebammen zu einem Team niedergelassener Obstetricians; andere arbeiten allein bzw. mit Kolleginnen in einer eigenen Praxis und entbinden in einem Krankenhaus, mit dem sie vertraglich verbunden sind. Anders als in Deutschland werden Hebammen bei einer Krankenhausgeburt nicht routinemäßig hinzugezogen. In den meisten Bundesstaaten leiten Hebammen auch Hausgeburten; in einigen Bundesstaaten (z. B. Illinois, Maryland und Washington, D. C.) ist ihnen dies jedoch verboten.
Abgesehen davon, dass der Arzt bzw. die Hebamme, von der man während der Schwangerschaft betreut wird, auch die Entbindung leitet, unterscheidet sich für eine Frau, die ein Kind bekommt, die Betreuung und medizinische Versorgung in den USA nur wenig von der in Deutschland (abgesehen von einer einzigen Ultraschalluntersuchung um die 20. SSW herum zumindest in MA; außerdem werden die Eisenwerte nicht bei jedem Praxisbesuch überprüft, sondern nur zweimal). Einen Mutterpass, wie er in Deutschland üblich ist, erhält man allerdings nicht. Und um sich vor Schadensersatzansprüchen zu schützen, legen amerikanische Ärzte mehr Wert als ihre deutschen Kollegen auf bestimmte Untersuchungen. Beispielsweise werden Schwangere, die über 35 Jahre alt sind, mit noch mehr Nachdruck als in Deutschland zu pränataldiagnostischen Verfahren wie Triple-Test (multiple marker screening, AFP test) oder Fruchtwasseruntersuchung (amniocentesis, kurz: amnio) angehalten. Für Frauen, die solche Untersuchungen ablehnen – z. B. weil ein Schwangerschaftsabbruch nach der 20. Woche für sie aus ethischen Gründen nicht in Betracht kommt – gibt es wie in Deutschland Gelegenheit zu Ultraschalluntersuchungen, die bereits in der 10. Schwangerschaftswoche erste Hinweise auf Anomalien (z. B. Down-Syndrom) liefern können.
Geburt
Aus demselben Grund – um bei Komplikationen Schadensersatzforderungen vorzubeugen – werden Geburten in den USA häufiger als in Deutschland hormonell eingeleitet (induced). Während es in Deutschland oft kein Problem ist, ein Kind, das keinerlei Anzeichen von Stress zeigt, zwei Wochen zu „übertragen“, werden amerikanische Ärzte bereits eine Woche nach Verstreichen des errechneten Geburtstermins nervös und drängen auf eine Einleitung der Geburt.
Leichter als in Deutschland ist in amerikanischen Krankenhäusern der Zugang zu einem wirkungsvollen Schmerzmanagement. Während in Deutschland nur ca. 20% der Frauen eine Periduralanästhesie (epidural) verlangen und erhalten, sind es an amerikanischen Krankenhäusern oft mehr als 85%. Da eine Periduralanästhesie durch einen Anästhesisten verabreicht werden muss, ist sie nur im Krankenhaus möglich; in kleineren Krankenhäusern empfiehlt es sich allerdings, rechtzeitig zu fragen, ob ein Anästhesist rund um die Uhr im Hause ist. Auch Hebammen, die im Krankenhaus entbinden, haben keine Einwände, wenn die Frau eine Periduralanästhesie wählt. Wer will, kann sein Kind natürlich auch ohne Schmerzmedikamente zur Welt bringen und sich dabei auf die Unterstützung von Hebammen, Doulas, Hypnosetherapeutinnen und anderen Spezialistinnen verlassen, zu denen freilich rechtzeitig Kontakt aufgenommen werden muss.
Wesentlich höher als in Deutschland ist in den USA seit jeher die Bereitschaft der Ärzte zur Schnittentbindung (cesarean section, c-section), die z. B. bei Steißlagen und bei Frauen, die früher bereits per Kaiserschnitt entbunden haben, meist routinemäßig gewählt wird. Die Ärzte fürchten teure Schadensersatzklagen und operieren im Zweifelsfall lieber einmal zu viel als einmal zu wenig, dies geht so weit das verschiedene Ärzte nur per Kaiserschnitt entbinden da sie keine Versicherung für normale Geburten haben. Trotz aller Bemühungen, diese Zahl zu senken, beträgt der Anteil der Schnittgeburten in den USA mittlerweile 33% (laut CDC 2010). Wer auch unter etwas komplizierten Bedingungen (Steißlage, eine frühere Schnittentbindung VBAC, Mehrlingsgeburt) eine Vaginalgeburt vorzieht, findet dafür nur selten einen Spezialisten. Minimieren kann man das Risiko einer unnötigen Schnittgeburt auch, indem man von vornherein sicherstellt, dass eine Hebamme die Geburt leiten wird, so dies möglich ist. Im Gegensatz zu Deutschland wo bei jeder (geplanten) Geburt eine Hebamme anwesend zu sein hat (also auch wenn diese im Krankenhaus stattfindet) ist dies in den USA nicht erforderlich. Die meisten Geburten finden unter Aufsicht eines Arztes oder einer Ärztin statt, eventuell aber auch nur mit einer Schwester. Viele Krankenhäuser haben keine Hebammen, manche dulden auch nicht wenn man seine eigene Hebamme oder Doula (Geburtshelferin ohne weitere Ausbildung) mitbringen möchte. In einigen Bundesstaaten gibt es Initiativen die für das Recht einer Geburt mit Hebamme kämpfen. Wer bereits jetzt eine Geburt in den USA plant sollte sich rechtzeitig über die Möglichkeiten am entsprechenden Wohnort informieren. In manchen Bundesstaaten ist es trotzdem nicht einfach eine Hebamme zu finden, Entfernung von 50 Meilen und mehr sind selbst in dicht besiedelten Gebieten möglich (in ganz Florida gibt es z.B. gerade 80 Midwifes). Alternativen zur Krankenhausgeburt sind in großen Städten grundsätzlich leichter zu finden als in Kleinstädten und ländlichen Regionen. Auch Hausgeburten sind in vielen Bundesstaaten möglich und werden von jungen Paaren oft schon aus Kostengründen bevorzugt, aber Vorsicht: in manchen Bundesstaaten macht man sich mit einer Hausgeburt strafbar. Die meisten Kinder kommen daher leicht verständlich im Krankenhaus zur Welt. Die finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser unterscheidet sich erheblich; infolgedessen findet man in großen Städten Geburtsstationen (labour & delivery units), die deutlich komfortabler und aufwändiger eingerichtet sind als viele deutsche Stationen, ja vom Aussehen eher an ein Luxushotel erinnern als an ein Krankenhaus. Daneben gibt es aber auch Stationen, in denen nicht einmal Duschen, geschweige denn spezielle Einrichtungen wie z. B. Becken für Wassergeburten vorhanden sind. Die Geräteausstattung ist jedoch meist sehr modern, die Betreuung sehr vom einzelnen Haus abhängig in vielen Gegenden leider bei weitem nicht so sachkundig und gut wie in Deutschland. Es empfiehlt sich sehr in ein großes und renommiertes Krankenhaus zu gehen, diese beschäftigen oft Hebammen oder zumindest Doulas und bieten ein geringeres Risiko für Komplikationen.
Männliche Neugeborene werden in den USA am Tag nach der Geburt routinemäßig beschnitten (circumcision). Wer seinem Kind diesen medizinischen Eingriff ersparen will, sollte seinen Arzt rechtzeitig darauf hinweisen.
Die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus nach der Geburt beträgt für Mutter und Kind üblicherweise bei natürlichen Geburten zwei Tage, bei Schnittgeburten etwa 5 Tage.
Staatsbürgerschaft und Papiere
Ein in den USA geborenes Kind besitzt unabhängig von der Nationalität seiner Eltern automatisch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Einen Reisepass können Sie in Ihrem zuständigen Postamt beantragen. Sie müssen dafür einen Termin vereinbaren, zu dem Sie dann gemeinsam mit Ihrem Ehepartner erscheinen. Auch das Kind müssen Sie mitbringen, weil der Postbeamte es fotografieren muss. Ein Antragsformular können Sie von der Website der Post herunterladen und schon vorher ausfüllen. Außerdem benötigen Sie eine Geburtsurkunde des Kindes (Original), die Social-Security-Nummer des Kindes und Ihre eigenen Reisepässe. Die Geburtsurkunde wird einbehalten, Sie bekommen sie erst mit dem fertigen Pass zurück. Wenn Sie für das Kind bereits früher einmal einen Pass erhalten haben, der inzwischen nicht mehr gültig ist, müssen Sie auch diesen alten Pass einreichen.
Beim Antrag auf einen amerikanischen Reisepass werden Gebühren von rund 100 Dollar fällig. Für diese Gebühren sollten Sie entweder ein Scheckheft bereithalten oder eine Debit Card, damit Sie am Postschalter eine Money Order kaufen können. Eine Kreditkarte können Sie in diesem Fall nicht verwenden. Den Pass erhalten Sie nach 1-2 Monaten Bearbeitungszeit mit der Post. Er ist fünf Jahre gültig und muss dann neu beantragt werden.
Sofern das Kind mindestens einen deutschen Elternteil hat, hat es automatisch auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Sofern allerdings der deutsche Elternteil des Kindes nach dem 1. Januar 2000 im Ausland geboren wurde, muss die Geburt des Kindes innerhalb des ersten Jahres über die zuständige Auslandsvertretung im Geburtenregister eingetragen werden, um die deutsche Staatsbürgerschaft auf das Kind übertragen zu können. Ein Formular können Sie von der Website der Botschaft herunterladen. Es wird empfohlen, gleich auch einen deutschen Reisepass zu beantragen. Wenn die Eltern keinen gemeinsamen Ehenamen führen und es sich um das erstgeborene Kind handelt, müssen beide Elternteile die Botschaft persönlich aufsuchen, um dort eine Erklärung über den für das Kind gewählten Familiennamen abzugeben. Da jüngere Geschwister den einmal gewählten Namen automatisch erhalten, reicht bei ihnen die Geburtsmitteilung und der Passantrag; eine Namenserklärung ist in diesem Fall nicht nötig.
Bei Besuchen außerhalb der USA ist unbedingt ein US-Pass erforderlich, da jeder US-Bürger (und damit jedes in den USA geborene Kind, unabhängig von allfälliger Doppelbürgerschaft) verpflichtet ist, bei der Einreise in und Ausreise aus den USA sich mit US-Papieren auszuweisen. Ebenso sind deutsche Staatsbürger verpflichtet, sich bei der Einreise in Deutschland und bei der Ausreise aus Deutschland mit dem deutschen Reisepass auszuweisen.
Bürgerrechte und -pflichten
Wahlrecht in Deutschland
Deutsche Staatsangehörige können auch dann an den Wahlen zum Deutschen Bundestag teilnehmen, wenn sie im Ausland leben. Einen Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis stellen Sie rechtzeitig – d. h. mindestens 4 Wochen vor dem Wahltermin – bei der Gemeinde in Deutschland, bei der Sie zuletzt gemeldet waren. Das Formular können Sie von der Website der deutschen Botschaft herunterladen. Nach Bearbeitung des Antrags erhalten Sie die Briefwahlunterlagen per Post. Auch an Europawahlen können Sie auf diese Weise teilnehmen.
Zur Teilnahme an Kommunal- und Landtagswahlen ist man ohne Wohnsitz in Deutschland nicht berechtigt.
Für Österreich gelten ähnliche Bestimmungen.
Wahlrecht in den USA
In den USA sind nur amerikanische Staatsbürger berechtigt, das Wahlrecht auszuüben. Dies gilt für sämtliche Wahlen, einschließlich der Wahl Ihres lokalen Board of Education.
Ladung zur Bildung einer Gerichtsjury
Im amerikanischen Rechtssystem werden alle größeren Strafsachen vor Geschworenengerichten verhandelt. Wenn Sie in den USA leben, erhalten Sie früher oder später eine Aufforderung, an der Bildung einer Gerichtsjury mitzuwirken (jury summons). Auch wenn man ein Visum oder eine Greencard hat: Als Ausländer ist man von dieser Bürgerpflicht ausgenommen und nicht einmal berechtigt, Geschworener zu sein. Trotzdem dürfen Sie die Ladung nicht einfach ignorieren, sondern müssen der Behörde formgerecht antworten.
Green Card und Citizenship
Wenn Sie in den USA einen guten und zahlungsfähigen Arbeitgeber haben, der Sie unbefristigt beschäftigt, wird der Ihnen vielleicht helfen, Ihr Visum und das Ihrer mitgereisten Angehörigen früher oder später gegen eine Permanent Resident Card („Green Card“) einzutauschen. Die Green Card ist ein Einwanderungsvisum und de iure für solche Personen vorgesehen, die den Erwerb der amerikanische Staatsbürgerschaft anstreben. Auch die Green Card ist – als Dokument – nur befristet gültig und muss regelmäßig erneuert werden, gilt jedoch länger als ein Visum. Außerdem ermöglicht sie es den Antragstellern (also z.B. auch dem Ehepartner), in den USA einer bezahlten Arbeit nachzugehen, und zwar bereits vom Tage des Antrags an. Die Schattenseite ist, dass das Antragsverfahren sehr aufwändig ist, Ihr Arbeitgeber muss ein spezialisiertes Rechtsanwaltsbüro einschalten, das nachweist, dass ohne Sie die Stelle nicht besetzt werden kann, d.h. ohne dass Ihr Arbeitsgeber voll dahintersteht und das Ganze bezahlt, wird nichts daraus.
Das wohl stärkste Argument für den Erwerb einer Green Card ist, dass Sie damit von Ihrem gegenwärtigen Arbeitgeber theoretisch unabhängig werden und sich z.B. beliebig auf andere Stellen bewerben können. Ihr jetziger Arbeitgeber, der Ihre Green Card bezahlt hat, würde das natürlich nicht gern sehen. Falls der Sie jedoch einmal gehen lassen muss, z.B. weil es dem Unternehmen nicht gut geht, bräuchten Sie jedoch nicht sofort auszureisen, sondern könnten bis zum Ablauf der Green Card im Lande bleiben und nach einem anderen Job suchen.
Ob Sie, wenn Sie langfristig oder für immer in den USA bleiben, Citizenship, d.h. die amerikanische Staatsbürgerschaft benötigen oder haben sollten, ist eine Frage, die auch unter Expats, die schon lange in den USA leben, umstritten ist. Zu den Kehrseiten der Citizenship zählt, dass man als Juror vor Gericht bestellt werden kann (nicht jedermann hat Freude daran) und dass man, wenn man außerhalb der USA Geld verdient (mehr als 9.350 Dollar in einem Jahr), in den USA dennoch eine Steuererklärung abgeben muss. Die Steuern, die an den IRS und manchmal auch an den Bundesstaat abzuführen sind, können durch zwischenstaatliche Steuerabkommen gemildert oder ganz aufgehoben werden; die Mühe der jährlichen Steuererklärung fällt aber auf jeden Fall an. Zu den positiven Seiten: Im Gegensatz zur Green Card muss die Staatsbürgerschaft nicht immer wieder erneuert werden, und viele Expats fühlen sich nach 10 oder mehr Jahren in den USA so sehr zu Hause dort, dass die Einbürgerung völlig natürlich wird. Wenn Sie bereits eine Green Card haben, sind die Formalitäten für einen Erwerb der amerikanischen Staatsbürgerschaft relativ leicht zu erfüllen.
Ein rein praktisches Argument für den Erwerb der Citizenship ist die Benachteiligung von Ausländern bei der Vergabe von Stipendien für College- und Universitäts-Studenten. Wenn Ihr Ältester ins Studium geht, hat er als Permanent Resident eventuell geringere Chancen für ein Stipendium als die kleine Schwester, die in den USA geboren ist. Benachteiligt sind zweitens auch ausländische Ehepartner von amerikanischen Staatsbürgern, die in einem Scheidungsverfahren um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder streiten (wenn nur einer von zwei Ehepartnern eingebürgert wird, kann man sich sehr schnell in dieser Situation wiederfinden). Beim Erbschaftssteuerrecht hingegen sind Residents, die sich nicht ungebührlich viel außerhalb der USA aufhalten, Citizens völlig gleichgestellt. Ein dritter und sehr starker möglicher Grund, der für eine Einbürgerung spricht, ist die Tatsache, dass viele Jobs, z.B. in der Rüstungsbranche, nur für Citizens zugänglich sind. Der am allgemeinsten anwendbare Grund, die Greencard gegen einen amerikanischen Pass einzutauschen, ist jedoch der, dass man mit diesem Pass nicht den Reisebeschränkungen unterliegt, die ein Greencardinhaber hinnehmen muss. Selbst langjährige Greencardinhaber haben diese Bestimmungen oft gar nicht gelesen. Gerade wer an Deutschland weiterhin starke Bindungen hat, etwa weil liebe Angehörige dort leben, möchte aber vielleicht die Freiheit haben, Deutschlandaufenthalte flexibel auszudehnen, ohne dadurch seinen Aufenthaltsstatus in den USA zu gefährden. Detaillierte Informationen findet man auf der Webseite der U. S. Citizen and Immigration Services.
Auch wenn Sie Ihre ‒ vielleicht alt und pflegebedürftig gewordenen ‒ Eltern in die USA nachkommen lassen wollen, ist die Citizenship für Sie hilfreich. Einzige weitere Voraussetzung ist, dass Sie selbst mindestens 21 Jahre alt sind. Ihre Eltern können dann ohne Wartezeit eine Greencard beantragen, und zwar unabhängig davon, ob sie sich noch im Ausland aufhalten oder bereits in die USA eingereist sind. Einzelheiten findet man auf der Webseite der Einwanderungsbehörde.
Zu den Kehrseiten der Einbürgerung zählt die, dass mit dem Erwerb der amerikanischen Staatsbürgerschaft im Regelfall die deutsche Staatsbürgerschaft verloren geht. Es gibt eine Menge von Eventualitäten, die man im Hinterkopf haben kann, wenn man an der deutschen Staatsbürgerschaft festhält: die Überlegungen drehen sich oft darum, dass man selbst oder einzelne Familienmitglieder sich die Freiheit bewahren möchten, im Rahmen eines unvorhersehbar anfallenden Planes B wieder nach Deutschland zurückzukehren ‒ etwa wenn die amerikanischen Studiengebühren sich als unerschwinglich erweisen, wenn der Job verloren geht, die Ehe scheitert oder wenn jemand so krank wird, dass die bestmögliche Behandlung in den USA nicht zu finanzieren ist.
Wenn Sie die deutsche Staatsbürgerschaft behalten wollen, müssen sie vor (!) der Bewerbung für die amerikanische Staatsbürgerschaft bei Ihrer zuständigen deutschen Vertretung einen Antrag auf eine Beibehaltungsgenehmigung stellen. Die Botschaft prüft den Antrag auf Vollständigkeit und leitet ihn ans Kölner Bundesverwaltungsamt weiter, von wo nach einer Bearbeitungszeit, die wenige Wochen oder auch 6 Monate dauern kann, schließlich eine Entscheidung kommt. Deutsche Expats in den USA haben, wenn ihre Anträge stichhaltig begründet sind (die oben genannten opportunistischen Gründe sollten darin eher nicht genannt werden), in der Regel keine Probleme, diese Genehmigung zu erhalten. Sie schließt jedoch saftige Gebühren von über 250 Euro pro Person ein; bei Kindern sind die Kosten deutlich geringer. Kinder stellen später übrigens keinen Antrag auf Einbürgerung, sondern erlangen die US-Staatsbürgerschaft per Gesetz, d.h. automatisch, sobald mindestens ein Elternteil sie per Antrag erwirbt. Trotzdem ist es meist zweckmäßig, auch für Kinder schwarz auf weiß zu haben, dass sie als deutsche Staatsbürger lebenslang nach Deutschland einreisen dürfen. Man weiß nie, wofür sie es vielleicht einmal brauchen können.
Wenn die Entscheidung, den Beibehaltungsantrag zu stellen, einmal gefallen ist, empfiehlt es sich, schnell Nägel mit Köpfen zu machen. Die Beziehungen, die man nach Deutschland unterhält und die man im Antrag nachweisen muss, haben ja eine gewisse Tendenz, im weiteren, aber leider auch im engsten Sinne des Worte mit den Jahren wegzusterben.
Rechnen Sie übrigens damit, sich in Einwanderungsfragen selbst zum Experten fortbilden zu müssen. Das meiste findet man ohnehin auf den Behördenwebseiten; auch Gespräche mit Leuten, die schon einen Schritt weiter sind als Sie, können sehr helfen. Viele Rechtsanwälte, auch solche mit entsprechender Zusatzqualifikation, wissen selbst über F. A. Q.s erschütternd wenig Bescheid und müssen sich, um Ihre Fragen zu beantworten, ebenso belesen, wie Sie das würden. Dafür lohnt es sich oft nicht, das viele Geld auszugeben.
Artikel, die in den USA wider Erwarten doch erhältlich sind (oder leicht ersetzt werden können)
Viele Lebensmittel und andere Produkte, die Sie aus Deutschland kennen, finden Sie in den USA nur mit Mühe, weil manches anders verpackt ist als in Deutschland, im Supermarkt einer anderen Warengruppe zugeordnet wird (d. h. in einem Regal steht, wo Sie den Artikel nicht erwarten) oder weil die Sache im Wörterbuch entweder gar nicht oder unter einer falschen Bezeichnung aufgenommen ist. Außerdem werden ähnlich wie in Deutschland („Tempo-Taschentücher“, „Tesa-Film“) auch in den USA viele Artikel umgangssprachlich mit einem Markennamen bezeichnet.
Die folgende Liste soll vor allem da helfen, wo Wörterbücher versagen. Warenbezeichnungen, die auch in einem Wörterbuch nachgeschlagen werden können, wurden hier nur dann aufgenommen, wenn es zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Produkt wichtige Unterschiede gibt.
Einge Produkte, z.B. Schwarzwälder Schinken, süßen Senf, etc. gibt es immer wieder in den USA bei Aldi als Gourmetprodukte, meist unter dem Namen "Specially Selected". Es lohnt sich diese zu testen und bei gefallen in größeren Mengen zu kaufen, da die Aktionen meist nur viertel- oder halbjährlich aufgelegt werden.
Markennamen sind mit einem Sternchen* gekennzeichnet.
Lebensmittel
Deutsche Bezeichnung | Amerikanische Bezeichnung | Kommentar |
---|---|---|
Apfelsaft (naturtrüb) | apple cider | Meist als Frischprodukt im Kühlregal (Obst-Abteilung). Apple Juice ist ebenfalls erhältlich und unterscheidet sich von apple cider durch die Verwendung von nur einer Apfelsorte für die Saftherstellung. |
Backpulver | baking powder | Baking powder wird nicht in Portionstüten gehandelt. Bequemer als das Abmessen der richtigen Pulvermenge ist das Verwenden von self-rising flour, also Mehl, dem bereits das Backpulver zugesetzt ist. Deutsches und amerikanisches Backpulver sind chemisch identisch. Baking soda hingegen ist reines Natriumhydrogencarbonat (sodium bicarbonate), dem keine Säure zugesetzt ist und dessen Treibwirkung infolgedessen vom Säuregehalt weiterer Zutaten (z.B. Buttermilch, Kakao, Zitronensaft etc.) abhängig ist. Es eignet sich darüber hinaus für medizinische Zwecke, z.B. um (als Badezusatz) einen wunden Kinderpopo zu behandeln. |
Dr. Oetker Rotweincreme* | In den USA nicht erhältlich. Ein praktisch gleichwertiges Dessert lässt sich zubereiten, wenn man Dr. Oetker Mousse Suprème (White Chocolate)* nicht wie in der Zubereitungsanleitung angegeben mit Milch, sondern mit 3 Teilen Heavy Cream und 1 Teil Rotwein aufschäumt. | |
Erdnussflips | Osem Bamba Snacks* | Als israelisches Importprodukt in der koscheren Abteilung gut sortierter Supermärkte (Hersteller: Israeli Products). |
Fondant-Süßigkeiten | Lees' Jaffa Bar* | Die in Deutschland in der Oster- und Weihnachtszeit verbreiteten Fondant-Ringe, -Nester usw. sind in den USA unbekannt. Der britische Hersteller Lees of Scotland produziert jedoch einen mit dunkler Schokolade überzogenen Fondant-Riegel, der auch in die USA verkauft wird. Bei Amazon und in der Importwarenabteilung mancher Qualitätssupermärkte. |
Grieß (Weizengrieß), Grießbrei | Cream of wheat* | Die in Wörterbüchern angegebene Bezeichnung semolina ist wenig gebräuchlich. |
Fruchtsaft | juice | Amerikanischer Orangensaft und apple cider aus der Kühltheke sind erstklassig. Die meisten anderen Fruchtsaftprodukte sind jedoch heftig gepanscht und reichen an die Ansprüche von Verbrauchern, die an Produkte wie die von Granini* gewöhnt sind, nicht heran. Eine Ausnahme sind die Säfte von Goya Foods, eines amerikanischen Unternehmens, das auf hispanisch-mexikanische Produkte spezialisiert ist. In guten Supermärkten in der Exotikabteilung. |
Grünkohl | kale | Dieser norddeutsche Sehnsuchtsartikel ist überraschenderweise in der afroamerikanischen Küche bzw. Südstaatenküche sehr gebräuchlich. Als Dosenkonserve entweder bei den übrigen Gemüsekonserven oder in der Exotikabteilung. Falls kale nicht explizit auf der Dose steht, sind mixed greens ein vollkommen gleichwertiger Ersatz. (Hersteller: Glory Foods.) |
Kartoffeln | potatoes | Die in Deutschland handelsüblichen Sorten sind in den USA kaum erhältlich und die amerikanischen Sorten stellen den Anfänger vor Kaufentscheidungsprobleme. Zur groben Orientierung: Den höchsten Stärkeanteil haben Russet Potatoes (= Idaho Potatoes, Baking Potatoes; gut für Kartoffelpuffer, Püree und Backkartoffeln). Relativ wenig Stärke enthalten z. B. red-skinned potatoes, new potatoes, round red potatoes, round white potatoes und fingerling potatoes (zerfallen nicht beim Kochen; gut für Salzkartoffeln, Kartoffelsalat und Gratins). Sorten wie Yukon Gold potatoes sind Allzweckkartoffeln mit mittlerem Stärkegehalt. Sweet potatoes/Yams haben mit europäischen Kartoffeln wenig gemein (mit afrikanischen Süßkartoffeln übrigens auch nicht) und erfordern, wenn man etwas daraus machen will, die Zubereitung nach speziellen Rezepten. |
Kefir | kefir | Gelegentlich in Supermärkten mit gut sortierter Bio-Abteilung. Hersteller: Lifeway. |
Kokosfett (Palmin*) | coconut oil | Das amerikanische Produkt ist trotz der Bezeichnung „oil“ von fester Konsistenz. Im Supermarkt dort, wo es Öl gibt. |
Konfitüre, Marmelade | preserve, jam, jelly | Die Auswahl an Fruchtsorten ist geringer als in Deutschland. Einen Überblick über die handelsüblichen Sorten bietet z.B. die Webseite des Marktführers Smucker's. Ungewöhnliche Sorten, wie schwarze Johannisbeere, Stachelbeere oder Rhabarber, findet man vereinzelt in Gourmetsupermärkten (importiert werden Produkte von Schwartau und des Schweizer Herstellers Hero), ist ansonsten aber auf den Versandhandel angewiesen. Eine Recherche im Internet lohnt sich. |
Mineralsprudel | Seltzer water, sparkling mineral water | Mit Kohlensäure versetztes Mineralwasser wird in den USA fast nur für (Alkohol-) Mischgetränke verwendet und daher nicht in Kisten, sondern nur flaschenweise verkauft. Neben einheimischen Produkten findet man in besseren Supermärkten auch Marken wie San Pellegrino* oder Apollinaris*. Eine preiswertere Alternative ist club soda, das mit Seltzer water geschmacklich weitgehend identisch ist. |
Nutella* | Nutella* | Die beliebte Haselnuss-Schokocreme ist teilweise in Supermärkten zu finden, ist jedoch relativ teuer. Gewöhnungsbedürftig ist die Plastikverpackung, da Nutella* nicht wie in Deutschland üblich im Glas angeboten wird. Der Geschmack unterscheidet sich ebenfalls geringfügig vom deutschen Produkt. |
Puddingpulver | Als konventionelles Puddingpulver zum Aufkochen in ländlichen Regionen oft nicht erhältlich. Leicht selbst herzustellen. Für ½ Liter Milch braucht man eine Mischung aus 35 g corn starch und 40 g Zucker. Für Vanillepudding gibt man ein paar Spritzer Vanillearoma und 4-6 Tropfen gelbe Lebensmittelfarbe dazu, für Schokoladenpudding 10 g cocoa (Back-Kakao). | |
Pulver für Vanille-Dessertsauce | Als konventionelles Saucenpulver zum Aufkochen in ländlichen Regionen oft nicht erhältlich. Leicht selbst herzustellen. Für ½ Liter Milch braucht man eine Mischung aus 25 g corn starch, 25 g Zucker, ein paar Spritzern Vanillearoma und 4-6 Tropfen gelber Lebensmittelfarbe. | |
Quark | curd | Ebenso wie viele andere in Deutschland beliebte Milchprodukte (Dickmilch, Kefir, Sahnejoghurt) ein Problemartikel. Curd ist nur in sehr guten Supermärkten zu finden, teuer, und weniger fest als in Deutschland. Amerikanischer Käsekuchen wird nicht mit Quark, sondern mit cream cheese (z. B. Philadelphia*) gebacken. Quark kann man jedoch einfach selbst herstellen, sogar ohne spezielle Maschine. Anleitungen sind im Internet zu finden. Man kann auch griechischen Joghurt (Greek Yoghurt hat nichts mit normalem Joghurt zu tun) nehmen. Er kann 1:1 beim backen für Quark ersetzt werden, hat eine ähnliche Konsistenz, Geschmack und Geruch. Auch die Fett/Protein Kombination ist vergleichbar. Sehr lecker mit Früchten. |
Rübensirup | molasses | Da Zucker in den USA aus Zuckerrohr und nicht aus Rüben gewonnen wird, ist auch Melasse hier ein Zuckerrohrprodukt. Im Geschmack unterscheidet sie sich von Rübensirup nur geringfügig. |
Sahne (saure Sahne) | sour cream | Saure Sahne hat in den USA 15-20 Prozent Fett. Während Produkte mit niedrigerem Fettanteil (light sour cream, low-fat sour cream, nonfat sour cream) leicht zu finden sind, bereitet die Beschaffung von schwereren Produkten wie Schmand oft Probleme. Crème double (double cream, 42% Fett) ist nahezu unbekannt. Die einzige Alternative ist meist crème fraîche, die dünner und weniger sauer ist als sour cream, aber 18-36 Prozent Fett enthält. |
Sahne (süße Sahne) | heavy cream | Nur als Frischprodukt im Kühlregal (Milch-Abteilung). |
Senf | mustard | Amerikanischer Senf ist mild und süß und für deutsche Verbraucher recht gewöhnungsbedürftig. In gut sortierten Supermärkten findet man manchmal deutschen Importsenf. Da solche Artikel in den USA potentielle Ladenhüter sind, sollte man beim Kauf aufs Verfallsdatum achten. Eine Alternative, die deutschem Senf geschmacklich ziemlich nahe kommt, ist Dijon-Senf (am besten als französisches oder kanadisches Importprodukt; kalifornische Produkte sind oft jedoch ähnlich gut). |
Speisestärke (Gustin*) | corn starch | Während Stärke in Deutschland meist aus Weizen gewonnen wird, verwendet man in den USA Maisstärke. Kartoffelstärke (potato starch) wird vor allem in der koscheren Küche verwendet, ist manchmal aber auch in Supermärkten mit gut sortierter Exotik-Abteilung erhältlich. |
Vanillinzucker | In den USA bestenfalls als deutsches Importprodukt erhältlich. Amerikanische Heimbäcker verwenden flüssigen vanilla extract, der in unterschiedlichen Qualitätsstufen in der Backwarenabteilung zu finden ist. (Ebenso übrigens wie almond extract, rum extract, lemon extract und zahllose andere Aromen, die in Bäckerei und Küche Verwendung finden.) | |
europäische Wurst- und Aufschnittwaren | Viele der in Deutschland beliebtesten Wurst- und Aufschnittsorten sind deutsche bzw. europäische Spezialitäten, die es in den USA nicht gibt. Weil Brotmahlzeiten in den USA wenig üblich sind, wird eine breite Palette von Wurst- und Aufschnittwaren gar nicht nachgefragt. Im Gegensatz zu Käseprodukten werden Fleischerzeugnisse auch nicht importiert. Die gesamte Produktion stammt aus dem Inland, und zwar zum allergrößten Teil aus großen Fabriken. Handelsübliche Aufschnittsorten sind Lyoner, Salami, Kochschinken, Roastbeef, Pastrami, geräucherte Schweinsleberwurst („Braunschweiger“), Hähnchen- und Putenaufschnitt. Universell verbreitet sind auch Hotdogwürstchen („Wieners“, „Frankfurters“), Bratwurst, amerikanische Frühstückswürstchen und eine polnische Wurst namens Kielbasa. Punkt. In vielen Regionen ist das alles, was Sie bekommen. Am besten sieht es in reichen Städten aus, wo es Gourmet-Supermärkte gibt; deren Wursttheken sind etwas reichhaltiger sortiert und bieten oft auch exotische Produkte wie Rohschinken, Teewurst oder Chorizo. Der für deutsche Wurstliebhaber interessanteste große amerikanische Hersteller ist wahrscheinlich die in New York ansässige Firma Schaller & Weber. Viele Sehnsuchtsprodukte finden deutsche Migranten jedoch nur in den wenigen unabhängigen Fleischereibetrieben, die es in manchen großen Städten gibt und die Wurst und Aufschnitt nach deutschen, polnischen, italienischen oder anderen europäischen Rezepten herstellen. Eine Suche im Internet lohnt sich. Bei einigen dieser Betriebe (z. B. www.bavariasausage.com, www.geiers-sausage.com, www.germandeli.com, www.stiglmeier.com) kann man Waren auch online bestellen, die dann in Kühlbehältern per Post nach Hause geliefert werden.
Erwähnenswert ist, dass die Fleischerzeugung in den USA hochindustriell erfolgt, und Fleisch und damit auch Wurstwaren, die nicht anderweitig gekennzeichnet ist, vergleichsweise hohe Belastungen an Antibiotika und Hormonen enthalten. |
Andere Artikel
Deutsche Bezeichnung | Amerikanische Bezeichnung | Kommentar |
---|---|---|
Ako-Pads* | S. O. S.* | Putzkissen aus Stahlwatte mit Fettlöser. Im Supermarkt bei den Putzlappen. |
Brennpaste/ Brennspiritus | Sterno* | Hin und wieder kann es auch mal vorkommen, dass man in den USA ein Käsefondue oder Fondue Chinoise zubereiten möchte (dünn geschnittenes Fleisch gibt es übringes häufig beim Koreanischen Supermarkt). Leider ist es nicht immer ganz leicht, die entsprechende Brennpaste für den Brenner oder Rechaud zu finden. Die Fuel Cans der Firma Sterno sind die einzigen Produkte, die den Brennpasten am nächsten kommen. |
Haushaltsreiniger | Amerikanische Verbraucher glauben, dass Putzmittel, um gründlich zu reinigen, streng riechen müssen. Die meisten amerikanischen Reinigungsmittel sind für deutsche Nasen unerträglich. Eine Ausnahme ist die erst seit kurzem auf dem Markt befindliche Febreze-Edition von Mr. Clean (die amerikanische Ausgabe von „Meister Proper“), die statt auf Chlorbleiche und Ammoniak auf dezentes Parfüm setzt. | |
Kinder-Schlafanzüge aus Baumwolle | long underware, thermal underware | In Landesteilen mit kalten Wintern bekommt man während der kalten Jahreszeit lange Unterwäsche für Kinder (z.B. vom Hersteller Fruit of the Loom), die sich als Nachtwäsche durchaus eignet. Kinder-Schlafanzüge aus Baumwolle sind in den USA unverkäuflich, weil sie als nicht brandsicher gelten; aus diesem Grunde wird auch lange Baumwollunterwäsche stets mit dem Warnhinweis verkauft, sie sei nicht als Nachtwäsche vorgesehen. Solange Ihre Kinder im Bett nicht rauchen, dürfen Sie diesen Unsinn ignorieren. |
Stabilo Point 88* | Sharpie Pen* | Zum Schreiben verwenden Amerikaner (neben ihrem Computer) fast ausschließlich Kugelschreiber oder Bleistifte. Der einzige weit verbreitete amerikanische Fineliner ist ein Produkt des Filzstiftherstellers Sharpie. Der Sharpie Pen ist ein bisschen dicker als der Stabilo Point 88 und nicht sechskantig, sondern rund, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, schreibt man damit genauso gut. |
Nützliche USA-Daten
Zeitzonen
Innerhalb der USA gibt es sechs Zeitzonen:
- UTC−5: Eastern Time Zone (Connecticut, Delaware, Georgia, Maine, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, North Carolina, Ohio, Pennsylvania, Rhode Island, South Carolina, Vermont, Virginia, West Virginia; Teile von Alabama, Florida, Indiana, Kentucky, Michigan, Tennessee, Wisconsin)
- UTC−6: Central Time Zone (Alabama, Arkansas, Illinois, Iowa, Louisiana, Minnesota, Missouri, Mississippi, Oklahoma, Wisconsin; Teile von Florida, Indiana, Kansas, Kentucky, Michigan, Nebraska, North Dakota, South Dakota, Tennessee und Texas)
- UTC−7: Mountain Time Zone (Arizona, Colorado, Montana, New Mexico, Utah, Wyoming; Teile von Idaho, Nebraska, Nevada, North Dakota, Oregon, South Dakota, Texas)
- UTC−8: Pacific Time Zone (Kalifornien, Washington; Teile von Idaho, Nevada und Oregon)
- UTC−9: Alaska Time Zone (Alaska)
- UTC−10: Hawaii-Aleutian Time Zone (Hawaii, amerikanische Aleuten)
Zum Vergleich: Die Mitteleuropäische Zeitzone (MEZ) entspricht UTC+1. Das bedeutet, dass es in New York City (Eastern Time) stets 6 Stunden früher ist als in Frankfurt (MEZ); in San Francisco (Pacific Time Zone) ist es 9 Stunden früher als in Frankfurt.
In allen amerikanischen Bundesstaaten außer Arizona und Hawaii werden die Uhren im Sommer von der Normalzeit auf die Sommerzeit (daylight saving time) umgestellt. Da die Umstellung der Uhren in der jüngeren Vergangenheit an wechselnden Sonntagen erfolgt ist, sollte man zur Bestimmung des Datums eine einschlägige Quelle heranziehen. In den Bundesstaaten, in denen die Sommerzeit existiert, werden die Uhren jedoch alle am selben Tag umgestellt. Die Umstellung erfolgt jedoch nicht zwingend zum gleichen Datum wie in Europa.
Feiertage
An folgenden Feiertagen (federal holidays) bleiben Behörden und staatliche Einrichtungen wie z. B. Schulen geschlossen:
- Neujahr (New Year's Day): 1. Januar
- Martin Luther King Day: dritter Montag im Januar
- Presidents Day: dritter Montag im Februar
- Memorial Day: letzter Montag im Mai
- Independence Day (Fourth of July): 4. Juli
- Labor Day: erster Montag im September
- Columbus Day: zweiter Montag im Oktober
- Veterans Day: 11. November
- Thanksgiving Day: vierter Donnerstag im November
- Weihnachtstag (Christmas Day): 25. Dezember
An einigen dieser Tage gehen die meisten Berufstätigen trotzdem zur Arbeit.
Währung
Folgende Münzen sind in den USA im Umlauf:
- 1 Cent („Penny“)
- 5 Cent („Nickel“)
- 10 Cent („Dime“)
- 25 Cent („Quarter“)
- 50 Cent („Half Dollar“, selten)
- 1 Dollar (selten)
Folgende Banknoten sind im Umlauf:
- 1 Dollar
- 2 Dollar (selten)
- 5 Dollar
- 10 Dollar
- 20 Dollar
- 50 Dollar
- 100 Dollar (selten)
Historische und aktuelle Wechselkurse kann man im Internet mit Währungsrechnern wie www.umrechnung24.de abrufen.
Maße und Einheiten
Längenmaße:
- 1 inch = 2,54 cm
- 1 foot = 12 inches = 30,48 cm
- 1 yard = 3 feet = 91,44 cm
- 1 mile = 1760 yard = 1,609 km
Flächenmaße:
- 1 square foot = 0,0929 m²
- 1 square yard = 9 square feet = 0,8361 m²
- 1 acre = 4.840 square yards = 4.046,8 m²
- 1 square mile = 640 acres = 2,59 km²
Gewichtsmaße:
- 1 ounce = 28,35 g
- 1 pound = 16 ounces = 453,59 g
Hohlmaße (Flüssigkeitsmaße):
- 1 fluid ounce = 0,0296 l = 29,6 ml
- 1 pint = 16 fluid ounces = 0,4732 l
- 1 quart = 2 pints = 0,9464 l
- 1 gallon = 4 quarts = 3,7853 l
Die beiden Umrechnungsformeln für Temperaturen lauten:
- ° Celsius = (° Fahrenheit - 32) × 0,56
- ° Fahrenheit = ° Celsius × 1,8 + 32
Online kann man Temperaturen auf Seiten wie dieser umrechnen.
Tabellen für Kleidungsgrößen findet man auf Webseiten wie www.apparelsearch.com/fitting_room.htm.
Alle denkbaren Umrechnungen kann man auch auf Google machen, indem man beispielsweise 15 C to F oder 800 sq ft to sq m eingibt.
Literatur und Weblinks
Literatur
Allgemeines
- Kai Blum: Alltag in Amerika - Leben und Arbeiten in den USA, Conbook Medien GmbH, 2008
- Antonio Elster: Amerika: Visa, Wohnen, Arbeiten, Auto, Finanzen, Books on Demand, 2001
- Antonio Elster: Insider Ratgeber USA. Tips und Tricks zu GreenCard und B- Visa, Books on Demand, 1999
- Antonio Elster: Wegziehen in die USA. Das Wichtigste zu Visa, Wohnung, Arbeit, Auto, Finanzen, Books on Demand, 2002
- Michael Emser, Ingrid Weber: Zum Arbeiten in die USA, Interconnections, 1999
- Claus P. Müller-Thurau, Claus P. Müller-Thurau: Fit 4 USA, Walhalla U. Praetoria, 1999
- Insa Näth: Wunschheimat USA, MVG, 2000
- Dirk Neuhaus: Bewerben und Arbeiten in den USA und Kanada, Ilt-Europa, 2007
- Karsta Neuhaus: JobLinks USA, Ilt-Europa, 2002
- Christoph Pütz, Simone Pütz: Good-Bye Deutschland, Books on Demand, 2001
- Ulrich F. Sackstedt: USA. Handbuch für Auswanderer, Pietsch Verlag, 2002
- Liam Schwartz, Georg Mehnert: Der Amerikanische Traum, Moderne Industrie, 2003
- Wolfgang Stiem: Leben und Arbeiten in den USA, GD Gentlemen's Digest, 2007
- Flavia Westerwelle: Ausgewandert ... von Deutschland in die USA. Eine Familie erzählt. Auswanderer Survival Kit, Band 1, Books on Demand, 2003
- Flavia Westerwelle: Auswandern? …von Deutschland in die USA, Books on Demand, 2004
- Flavia Westerwelle: GreenCard, Visum & Citizenship der USA. Auswanderer Survival Kit, Band 3, Books on Demand, 2004
Auslandsumzug mit Familie
- Kirsten Nazarkiewicz, Gesa Krämer: Arbeiten im Ausland - und die Familie geht mit: Gut vorbereitet ankommen und zurückkehren, Bertelsmann, 2008
- David E. Pollock, Ruth van Reken, Georg Pflüger: Third Culture Kids: Aufwachsen in mehreren Kulturen, Francke, 2003
- Heidrun Schröder-Kühn: KulturSchock Familienmanagement im Ausland, Reise Know-How Verlag Rump, 2004
- Jack Young: Deutschland - USA: Die merkwürdigen Geschichten und Erlebnisse eines Auswanderers, Bluepalm-Publishing, 2013
Einzelne Regionen
- H. M. Cauley: Relocating to Atlanta and Surrounding Areas, Prima Publishing, 2000 (engl.)
- Sandra Cook: Relocating to Houston and Surrounding Areas, Prima Games, 2000 (engl.)
- Antonio Elster: Insider Ratgeber USA: Wohnsitz Florida - so klappts!, Books on Demand, 1999
- Antonio Elster: Wohnsitz Kalifornien - So klappts! Insider Ratgeber USA, Books on Demand, 1999
- Cristina Gold, Cristina Guinot: Relocating to the San Francisco Bay Area and Silicon Valley: Everything You Need to Know Before Move-And Once You Get There!, Prima Pub, 1999 (engl.)
- Insa Näth: Kalifornien. Ihre zweite Heimat, Stuttgart Pietsch, 2001
- David Seidman: Relocating to Los Angeles and Orange County: Everything You Need to Know Before You Move and After You Get There, Prima Lifestyles, 2000 (engl.)
- Guy L. Steele, Jr.: Relocating to Seattle and Surrounding Areas, Prima Publishing, 2000 (engl.)
Einführungen in die amerikanische Kultur
- Bill Bryson: Streiflichter aus Amerika, Goldmann, 2002
- Ingrid Henke: KulturSchock USA, Reise Know-How Verlag, 2004
- Uwe Kreisel: KulturSchlüssel USA, Hueber, 2002
- Ute Mehnert: USA – Vertraute Bilder, fremdes Land, Ch. Links, 2010, ISBN 978-3-86153-602-4
- Paul Watzlawick: Gebrauchsanweisung für Amerika, Piper, 4. Aufl. 2002
Geschichte der deutschen Einwanderung in die USA
- Anne Galicich, Sandra Stotsky (Ed.): The German Americans, Chelsea House Publications, 1996 (Jugendbuch, engl.)
- Russell A. Kazal: Becoming Old Stock: The Paradox of German-American Identity, Princeton University Press, 2004 (engl.)
- John D. Zug, Karin Gottier (Ed.): German-American Life: Recipes and Tradition, Penfield Press, 1991 (engl.)
Amerikanische Literatur über Deutschland und die deutsche Mentalität
Bücher wie die folgenden sind auch sehr aufschlussreich, wenn man etwas über die amerikanische Mentalität lernen will:
- Elisabeth Bingham: German Survival Guide: The Language and Culture You Need to Travel With Confidence in Germany and Austria, World Prospect Pr.; 1st ed edition, 2001 (engl.)
- Hyde Flippo: The German Way: Aspects of Behavior, Attitudes, and Customs in the German-Speaking World, McGraw-Hill, 1996 (engl.)
- Hyde Flippo: When in Germany, Do as the Germans Do: The Clued-In Guide to German Life, Language, and Culture, McGraw-Hill, 2002 (engl.)
- Edward Twitchell Hall, Mildred Reed Hall: Understand Cultural Differences: Germans, French, and Americans, Intercultural Press, 1990 (engl.)
- Greg Nees: Germany: Unraveling an Enigma, Intercultural Press, 2000 (engl.)
- Jennifer Phillips: In the Know in Germany: The Indespensable Guide to Working and Living in Germany, Living Language, 2003 (engl.)
Wikibook
Weblinks
Infos zum Thema „Umziehen in die USA“
- www.auswandern.us Informationen zum Alltagsleben in den USA
- www.ausgewandert.com Informationen zum Auswandern
- www.usa-auswanderer.de Interkulturelles deutsch-amerikanisches Blog über die (Re)immigration in die USA
- www.us-infos.de Allgemeine Tipps für die USA
- www.immozentral.com/usa/ Immobilienmarkt USA (deutsch)
Deutsch-amerikanisches Network
- German Academic International Network (GAIN) Netzwerk deutscher Wissenschaftler in den USA
- German Scholars Organization (GSO) Organisation für deutsche Wissenschaftler im Ausland
- GermanWho Auswanderernetzwerk für Deutsche in den USA
- www.germanicans.com Forum für Deutsche, die in den USA leben
Weblinks nach Kapiteln geordnet
- Angelegenheiten in Deutschland ordnen
- https://www.efiliale.de/efiliale/index1.jhtml (Website der Deutschen Post: Nachsendeservice privat)
- Rente und Altersvorsorge
- http://www.deutsche-rentenversicherung-bund.de/nn_18798/SharedDocs/de/Inhalt/04__Formulare__Publikationen/02__info__broschueren/01__ausland/arbeiten__in__deutschland__und__usa.html (Arbeiten in Deutschland und in den USA, Broschüre der Deutschen Rentenversicherung)
- http://www.deutsche-rentenversicherung-bund.de/nn_18798/DRVB/de/Inhalt/Formulare__Publikationen/Info-Broschueren/ausland/zwischenstaatliche_20Regelungen_20mit_20Amerika.html (Zwischenstaatliche Regelungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika, Broschüre der Deutschen Rentenversicherung)
- Arztbesuch und Impfungen
- http://www.cdc.gov/vaccines/recs/schedules/default.htm (Amerikanischer Impfkalender)
- Papiere
- http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Infoservice/FAQ/USA/Uebersicht.html (Häufige Fragen: USA – Einreise, Visa, rechtliche Angelegenheiten in den USA)
- http://german.germany.usembassy.gov/germany-ger/visa/ (Visum)
- http://www.ausgewandert.com/visa_infos.htm (Visum)
- http://www.usavisanow.com/b2visainfo.htm (B-2 Tourist Visa)
- Was man mitnehmen sollte/Was man nicht mitnehmen sollte
- http://www.cbp.gov/xp/cgov/travel/id_visa/immigration_linklist.xml (Einfuhrbestimmungen, Website des amerikanischen Zolls)
- Elektrizität
- http://users.pandora.be/worldstandards/electricity.htm (Elektrostandards weltweit)
- Unterkunft
- http://www.wikivoyage.org/de/Thema:Unterkunft_in_den_USA (Hotels, Motels und andere temporäre Unterkünfte)
Zum weiteren Studium hier eine Auswahl von Webseiten landesweit operierender Maklerfirmen (Mietobjekte):
- http://www.apartments.com
- http://www.donotrent.com/
- http://www.rentalhouses.com/
- http://www.rentclicks.com/
- http://www.homerentalads.com/
- housesforsalemiami.info
- Immobilienerwerb
- http://www.housebuyingtips.com/ (Tipps zum Immobilienerwerb)
- http://www.ourfamilyplace.com/homebuyer/ (Home Buyer's Information Center)
- http://michaelbluejay.com/house/ (How to buy a house)
- http://www.hud.gov/buying/ (Buying a Home, Website des U. S. Department of Housing and Urban Development)
- http://www.eere.energy.gov/consumer/your_home/space_heating_cooling/index.cfm/mytopic=12300 (Space Heating and Cooling, Website des U. S. Department of Energy)
- http://www.westerwelle.net/ (US-Immobilienseite mit vielen Tipps, Übersetzungen und Erläuterungen der US-Immobilienwirtschaft)
- http://www.inspectamerica.com/Home_Inspectors_Advice/House_Inspection_Top_Ten_List/house_inspection_top_ten_list.html (Top Ten List Of Defects – Die 10 häufigsten Mängel an amerikanischen Häusern)
- http://www.homegain.com/ (Website, auf der man nachschlagen kann, zu welchem Preis individuelle Häuser zuletzt verkauft worden sind)
Zum weiteren Studium hier eine Auswahl von Websites landesweit operierender Maklerfirmen (Immobilien):
- http://www.realtor.com/
- http://www.century21.com/home.aspx
- http://www.remax.com/
- http://www.realty.com/
- http://realestate.yahoo.com/
- Telefon, Internet, Post
- http://de.wikipedia.org/wiki/Call-by-call (Call-by-Call)
- http://de.wikipedia.org/wiki/IP-Telefonie (IP-Telefonie)
- http://www.voipproducts.eu/ http://www.voipproducts.eu/ (Comparing VoIP programs and worldwide VoIP rates)
- http://www.usps.com/ http://www.usps.com (Website der Amerikanischen Post)
- http://www.obviously.com/junkmail/ (Do-it-yourself: Stop junk mail, email and phone calls. A free guide to reducing unwanted or intrusive advertising)
- http://www.deutschepost.de (Website der Deutschen Post)
- Mietwagen
- http://www.us-infos.de/fakten-pkw.html (Mietwagen)
- http://www.magazinusa.com/us/info/show.aspx? (Mietwagen-Versicherungen und die Bedeutung von CDW, LDW, PAI, PEC, LIS)
- http://www.bnm.com/insgas.htm www.bnm.com (BreezeNet’s Guide to Airport Rental Cars)
- http://www.oag.state.ny.us/consumer/tips/auto_rental.html (Consumer Tips: Renting a Car)
- http://www.us-infos.de/cgi-bin/select-frameset.pl?fs=fakten-vregeln.html&fn=vregeln&fu=http://www.us-infos.de/fakten-vregeln2.html (Verkehrsregeln)
- http://www.us-infos.de/cgi-bin/select-frameset.pl?fs=fakten-kontrolle.html&fn=unfall&fu=http://www.us-infos.de/fakten-kontrolle2.html (Verhalten bei einer Verkehrskontrolle)
- Autokauf
- http://www.kbb.com/ (Kelley Blue Book)
- Steuern
- http://www.irs.gov/formspubs/lists/0,,id=97817,00.html (Internal Revenue Service: Steuerformulare für die federal tax)
- Kinder
- http://de.wikipedia.org/wiki/US-amerikanisches_Schulsystem (Amerikanisches Schulsystem)
- http://de.wikipedia.org/wiki/Kindergarten#Vereinigte_Staaten_von_Amerika (Amerikanischer Kindergarten)
- In den USA ein Kind bekommen
- http://www.mothersagainstcirc.org/ (Beschneidung)
- https://www.usbirthcertificates.com/articles/birth-certificate-baby (Amerikanischer Reisepass)
Einige von vielen Websites zum Thema Schwangerschaft und Geburt:
- Bürgerrechte und -pflichten
- http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/konsulat/wahlrecht_html (Webseite des Auswärtigen Amtes, Briefwahl)
- Artikel, die in den USA wider Erwarten doch erhältlich sind
- http://www.foodsubs.com/ (Cooks Thesaurus – kleine amerikanische Lebensmittelkunde)
Am 22. Juni 2009 wurde die Lizenz von Wikibooks geändert. Anfangs galt nur die GNU Free Documentation License, seit dem steht auch die CC-BY-SA 3.0 Unported zur Verfügung
Creative Commons Attribution/Share-Alike (heutiger Standard)
Seit dem 22. Juni 2009 stehen die Texte zusätzlich unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0 Unported zur Verfügung. Eine deutschsprachige Dokumentation für Weiternutzer findet man in den Nutzungsbedingungen der Wikimedia Foundation.
GNU FDL (früherer Standard)
Für alle Inhalte von Wikibooks galt bis zum 22. Juni 2009 standardmäßig die GNU FDL (GNU Free Documentation License, engl. für GNU-Lizenz für freie Dokumentation). Den Wortlaut dieser Lizenz finden Sie unter anderem hier:
Beachten Sie bitte, dass allein die englische Originalfassung der Lizenz rechtsgültig ist. Die deutsche Übersetzung und untere Kurzfassung dient allein ihrer persönlichen Information.
Kurzfassung für Eilige
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"XYZ" ist zu schreiben als direkter Link auf das entsprechende Kapitel oder Buch bei Wikibooks; "Wikibooks" ist ein direkter Link auf die deutschsprachige Wikibooks-Hauptseite. "Liste der Autoren" ist zu schreiben als direkter Link auf die Versionsgeschichte der jeweiligen Seite und "Seite bearbeiten" als direkter Link auf das Bearbeitungsfenster der Seite (Kapitel bzw. Buch).
Kopiervorlage in HTML (bitte nicht vergessen, die Stellen bei "XYZ" – insgesamt viermal – anzupassen):
<div style="border: 2px solid rgb(255, 0, 0); margin: 1em; padding: 1em; clear: both; position: relative;">
<p>Dieser Artikel / dieses Buch basiert auf dem Artikel / dem Buch
<a rel="nofollow" class=""
href="https://de.wikibooks.org/wiki/XYZ">XYZ
</a>
aus dem freien Lehrbuch-Projekt
<a rel="nofollow" class=""
href="https://de.wikibooks.org/wiki/Hauptseite">Wikibooks
</a>
und steht unter der Doppellizenz
<a rel="nofollow" class=""
href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode">
Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported
</a>
(<a rel="nofollow" class=""
href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/">Kurzfassung
</a>) und
<a rel="nofollow" class="external text"
href="http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt">GNU Lizenz für freie Dokumentation
</a>.
Bei Wikibooks ist eine
<a rel="nofollow" class=""
href="https://de.wikibooks.org/w/wiki.phtml?title=XYZ&action=history">Liste der Autoren
</a>
verfügbar; dort kann man die
<a rel="nofollow" class=""
href="https://de.wikibooks.org/w/wiki.phtml?title=XYZ&action=edit">Seite bearbeiten
</a>.
</p>
</div>
In folgenden Situationen sind andere Angaben möglich, sinnvoll oder notwendig:
- Für Texte, die vor 2009 entstanden sind, ist eine abweichende Formulierung möglich, da bis 2009 Wikibooks-Inhalte nur unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation standen.
- Für Bilder und andere Mediendateien (Grafiken, Videos usw.) können andere Lizenzen als die CC-BY-SA gelten, die unter Umständen andere Bedingungen stellen.
Wie in solchen Fällen verfahren werden kann, ist bei Wikipedia nachzulesen. Die dortigen Hinweise sind so anzupassen, dass sie sich auf Wikibooks (nicht auf Wikipedia) beziehen.
Bei Wikipedia steht auch das Muster eines Briefes, wenn auf einer „fremden“ Seite im Internet falsche oder unzureichende Quellenangaben festgestellt werden.