Aus Deutschland in die USA umziehen: Mietwagen

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Mietwagen[Bearbeiten]

Einen Wagen mieten[Bearbeiten]

Wenn Sie nicht gerade in eine der großen Metropolen ziehen, die meist mit mehr oder weniger gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehrsmitteln ausgestattet sind, brauchen Sie außer einer Unterkunft möglichst bald nach der Ankunft auch ein Auto.

Mietwagenagenturen sind an allen amerikanischen Flughäfen, oft aber auch innerhalb der Städte niedergelassen. Um sicherzugehen, dass bei der Ankunft ein passendes Fahrzeug bereitsteht, sollten Sie einen Mietwagen bereits von Deutschland aus online reservieren. Die größten amerikanischen Mietwagengesellschaften sind Budget, Dollar, Alamo, National, Sixt, Hertz, Avis, Advantage und Enterprise. Da sich die Preise stark unterscheiden, sollte man die Angebote verschiedener Agenturen genau vergleichen. Die Wagen sind nach Größen gestaffelt und das Angebot reicht von Economy Car und Compact Car (kleine Limousinen, die wenig Raum für Gepäck bieten) bis hin zum voluminösen Mini Van. Auch Pick-ups und Geländewagen sind erhältlich. Kinder- und Babysitze können bei Bedarf gegen Aufpreis mitgebucht werden. Amerikanische Mietwagen sind immer mit Automatikgetriebe ausgerüstet. Wenn man sich am Zielort nicht schon auskennt, kann auch ein Navigationssystem nützlich sein. Ein solches kann man gegen Aufpreis mitbuchen. Man sollte jedoch kalkulieren, ob es nicht günstiger ist, sich ein eigenes amerikanisches Navigationssystem zuzulegen.

Wer statt eines PKWs einen kleinen LKW benötigt, wendet sich nicht an eine Mietwagenagentur, sondern an einen spezialisierten Anbieter wie z. B. U-Haul.

Beim Abholen des Mietwagens muss man aus versicherungsrechtlichen Gründen meist angeben, welche Personen den Wagen fahren werden. Die Eintragung eines zusätzlichen Fahrers ist bei einigen Agenturen kostenpflichtig, bei anderen nicht. Ein Thema, dem man beim Mieten eines Wagens unbedingt beachten sollte, ist die Versicherung und deren Deckungssumme. Anders als in Deutschland dürfen amerikanische Autovermieter fast das gesamte Risiko auf den Kunden abwälzen. Der freut sich zunächst zwar über die niedrige Basismiete, bleibt im Schadensfall jedoch auf hohen Selbstkosten sitzen. Das gilt auch dann, wenn man an dem Schaden völlig schuldlos ist.

Wirkungsvoll schützen kann man sich durch Abschluss zusätzlicher Versicherungen, die den Endpreis leider deutlich in die Höhe treiben. ADAC-Mitglieder, die Deutschland nur vorübergehend verlassen, können günstige Auslandsversicherungsleistungen bei diesem deutschen Automobilclub einkaufen. Ein Blick lohnt sich auch in das Kleingedruckte zu der Kreditkarte, mit der man den Mietwagen bezahlen will. Viele Kreditkartenausgeber bieten, wenn man einen Mietwagen mit ihrer Karte bezahlt, nämlich ebenfalls umfangreiche Versicherungsleistungen. Wenn beide Möglichkeiten nicht in Betracht kommen, kauft man zusätzlichen Versicherungsschutz bei der Mietwagenagentur ein. Bei einigen Anbietern kann man dies bereits bei der Online-Buchung tun, bei anderen bucht man zusätzliche Versicherungen erst am Schalter.

Je nach Anbieter hat man die Wahl unter folgenden zusätzlichen Versicherungsleistungen:

  • LIS bzw. SLI (Liability Insurance Supplement/Supplemental Liability Insurance) = Haftpflicht-Zusatzversicherung
  • CDW (Collision Damage Waiver) = Haftungsausschluss für Beschädigung (z. T. auch für Verlust)
  • LDW (Loss Damage Waiver) = Haftungsausschluss für Verlust/Beschädigung
  • PDW (Physical Damage Waiver) = Haftungsausschluss für Beschädigung
  • UMI bzw. UIM (Uninsured Motorists Insurance/Underinsured Motorists Insurance) = Haftungsausschluss, wenn der Unfallgegner nicht versichert oder unterversichert ist

Zur Buchung und Bezahlung eines Mietwagens benötigt man in den USA eine Kreditkarte. Hier ist drauf zu achten dass man bei amerikanischen Banken oft nur eine Debit Card bekommt als Ausländer ohne Credit History. Diese Debit Karten haben zwar ein Mastercard Logo und können auch überall als Kreditkarte genutzt werden es sind aber keine Kreditkarten. Bei der Online Buchung des Mietwagens werden sie durchaus akzeptiert, bei der Abholung des selbige werden sie aber oft nicht akzeptiert (z.B. bei Hertz). Man bekommt dann vor Ort den Wagen nicht ausgehändigt ob wohl die Buchung mit genau der Karte akzeptiert wurde. Man braucht dann eine echte Kreditkarte, oft funktioniert auch eine deutsche Kreditkarte auch wenn diese in Wirklichkeit auch nur eine Debit Card ist wie sie oft von Direktbanken ausgegeben werden. Bei nicht amerikanischen Karten scheinen die Mietwagenfirmen das nicht feststellen zu können.

Wird der Wagen ohne gebuchte Verlängerung nicht rechtzeitig zurückgegeben, wird der Restwert des Autos der Kreditkarte belastet. Bei der Abholung eines Mietwagens sollte man sich immer genug Zeit nehmen, um den Wagen in Augenschein zu nehmen und offensichtliche Schäden wie Kratzer und Dellen gleich zur Kenntnis zu bringen. Einige Anbieter sind bei der Rücknahme beschädigter Fahrzeuge sehr pingelig.

Autofahren[Bearbeiten]

Straßenverkehr[Bearbeiten]

An Schulbussen, die blinkend anhalten, um Kinder ein- oder aussteigen zu lassen, darf man weder in die eine noch in die andere Richtung vorbeifahren.
High-Occupancy Vehicle Lane (HOV)
Carpool Lane

Rechtzeitig sollten Sie sich auch mit den amerikanischen Straßenverkehrsregeln vertraut machen, die sich von Bundesstaat zu Bundesstaat übrigens leicht unterscheiden können. Die größten Probleme bieten dem Neuling im amerikanischen Straßenverkehr weniger die Besonderheiten, von denen in Deutschland sowieso schon jeder gehört hat, sondern die manchmal etwas komplizierten Parkvorschriften. Über die Vorschriften in dem Bundesstaat, in dem Sie künftig leben werden, sollten Sie sich schon vor dem Umzug kundig machen.

Wichtige Besonderheiten, die in allen amerikanischen Bundesstaaten gelten, sind u. a. die folgenden:

  • An Ampeln dürfen Sie auch bei rotem Signal nach rechts abbiegen, wenn Sie vorher anhalten, Vorfahrt gewähren, und das Rechtsabbiegen bei Rot nicht durch ein Schild (no right turn on red) untersagt ist.
  • An einer rot blinkenden Ampel verhalten Sie sich wie an einem Stoppschild.
  • An einer gelb blinkenden Ampel dürfen Sie durchfahren, weil der Querverkehr halten muss.
  • Vor allem in Wohngebieten findet man häufig Kreuzungen mit vier Stoppschildern, d. h. mit Stoppschildern in jeder Zufahrtsrichtung. Nach dem Prinzip „first come – first go“ darf hier jeweils derjenige Verkehrsteilnehmer zuerst weiterfahren, der zuerst gekommen ist.
  • Auf der Autobahn darf, in manchen Staaten, rechts überholt werden. Viele Staaten setzten mittlerweile jedoch mehr oder weniger strikt ein Rechtsfahrgebot durch.
  • Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auf der Autobahn je nach Bundesstaat zwischen 60 und 80 Meilen pro Stunde (mph). Wenn Sie zu schnell fahren – insbesondere wenn Sie mehr als 5 Meilen zu schnell fahren –, müssen Sie damit rechnen, angehalten zu werden (siehe weiter unten in diesem Kapitel). Spezifische Speed Limits gelten auch auf allen anderen Straßen. Achten Sie auf die Schilder, dann kann Ihnen nichts passieren.
  • Im Gebiet von Großstädten gibt es auf der Autobahn am linken Rand oft eine Car Pool Lane. Das ist eine mit Schildern (z. B. BUSSES AND 2 PERSON CAR POOLS ONLY) und einem Rautensymbol gekennzeichnete Fahrspur, die Sie mit Ihrem Pkw nur benutzen dürfen, wenn eine bestimmte Anzahl von Personen an Bord sind.
  • Autobahn-Exits sind nicht immer voll (d. h. mit Zu- und Abfahren in beide Richtungen) ausgebaut.
  • An einem blinkenden, stehenden gelben Schulbus dürfen Sie nicht vorbeifahren, sondern müssen stehenbleiben, bis der Bus zu blinken aufhört. An einem blinkenden Schulbus dürfen Sie auch dann nicht vorbeifahren, wenn Sie in die entgegengesetzte Richtung fahren.
  • Vor Schulen stehen Tafeln, die eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit (15 oder 20 mph) angeben. Diese gilt jedoch nur, wenn die Blinklichter leuchten.
  • Wenn Sie eine Sirene, z. B. von einem Feuerwehrauto, hören, fahren Sie nach Möglichkeit an den Straßenrand und bleiben dort stehen, bis das Fahrzeug an Ihnen vorbeigefahren ist.
  • Schilder „AVOID OVERHEATING TURN A/C OF NEXT n MILES“ bedeuten: Sie befahren eine (oft unbemerkt) steigende Strecke, in heißem Klima. Schalten Sie die Klimaanlage (Air Conditioning) des Wagens für mindestens die angegeben Strecke ab, um nicht mit Kühlerpanne und Motorschaden liegenzubleiben. Üblicherweise haben Sie das Auto gut beladen, was Bergauf zu noch mehr Hitzeentwicklung führt.

Außer in großen Städten ist der Straßenverkehr in den USA grundsätzlich entspannter als im verkehrsreichen Europa. Aggressive und rechthaberische Fahrer sind die Ausnahme, man fährt mit Augenmaß und meist auch mit viel Nachsicht gegenüber unerfahrenen oder älteren Fahrern.

Verhalten bei einer Verkehrskontrolle[Bearbeiten]

Polizei und Highway Patrol halten Fahrer, die das Tempolimit überschritten haben, sofort an.

Wenn Sie in den USA gegen die Parkvorschriften verstoßen, müssen Sie ebenso wie in Deutschland damit rechnen, dass ein Kontrolleur Ihnen unter den Scheibenwischer des Fahrzeugs ein Verkehrsticket klemmt. Bei allen anderen Verstößen erhalten Sie nicht wie in Deutschland Post nach Hause, sondern werden sofort auf Ihren Fehler hingewiesen.

Wenn auf der Straße oder Autobahn ein Polizeiauto mit leuchtendem Dachblinklicht einem anderen Wagen folgt, gilt dies dem Fahrer des Wagens, der sich unmittelbar vor dem Polizeiauto befindet. Falls Sie in diese Lage geraten, fahren Sie an der nächstmöglichen sicheren Stelle an den rechten Straßenrand, halten an und bleiben (ebenso wie Ihre Beifahrer) im Wagen sitzen. Sie schalten den Motor aus, fahren Ihr Fenster herunter, legen die Hände aufs Lenkrad und warten, bis der Polizeibeamte an ihr Fenster tritt. Dieser wird Ihren Führerschein und den Fahrzeugschein (registration card) sehen wollen. Falls Sie zu schnell gefahren sind, müssen Sie auch mit einer Belehrung rechnen. Seien Sie freundlich, Widerspruch hilft nämlich nicht. Der Polizist wird mit Ihren Papieren in seinen Wagen zurückgehen, dort den Strafzettel für Sie ausstellen (das kann längere Zeit dauern) und Ihnen diesen schließlich zusammen mit Ihren Papieren zurückgeben. Die Geldbuße bezahlen Sie, falls Sie noch kein amerikanisches Bankkonto haben, später mit einem Money Order. Bieten Sie dem Polizisten kein Geld an, denn er ist nicht befugt, sofort zu kassieren.

Tanken[Bearbeiten]

An den meisten Zapfsäulen kann man mit der Kreditkarte bezahlen.

Typische Standorte für Tankstellen sind Autobahnabfahrten, weitere Tankstellen findet man in den Hauptstraßen der Ortschaften. Am einfachsten tankt man mit der Kreditkarte, die man der Zapfsäule zu „lesen“ gibt, bevor man eine Benzinsorte auswählt und mit dem Tanken beginnt. An einigen Zapfsäulen beginnt der Pumpvorgang erst, wenn man den Zapfpistolenhalter hochklappt. Amerikanische Tankstellen sind fast immer Selbstbedienungstankstellen. Wenn es mit der Kartenzahlung aus irgendeinem Grund nicht klappt oder wenn Sie lieber bar bezahlen, gehen Sie zuerst zur Kasse, bezahlen im Voraus und tanken dann. Falls Sie weniger tanken, als Sie bezahlt haben, erhalten Sie den Restbetrag zurück.

Folgende Benzinsorten sind in den USA handelsüblich:

  • Diesel
  • Regular (87 Oktan)
  • Plus/Midgrade (89 Oktan)
  • Premium (91 Oktan)
  • An vielen Tankstellen werden auch Sorten mit noch höherer Oktanzahl angeboten.

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