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Inkscape/ Mischmodi

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Inkscape Handbuch

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Die acht vertikalen Balken, die den horizontalen Vielfarbenbalken bedecken, haben in diesem Beispiel den Mischmodus „Normal“. In dieser Einstellung haben die vertikalen Balken keine Filterwirkung. Sie blocken die darunter liegenden Farben vollständig ab, diese dringen nicht nach oben durch.

Der Mischmodus (engl. blend mode) eines Objekts bestimmt, wie seine Füllungs- und Konturfarben sich verhalten, wenn es ein anderes Objekt überdeckt. Voreinstellungsmäßig (= Einstellung „Normal“) ist die Farbe des überdeckten Objekts für die Farbe des verdeckenden gänzlich irrelevant. Wird eine andere Einstellung gewählt, so verhält das verdeckende Objekt sich wie ein Farbfilter. Welcher Effekt eintrifft, hängt von der Wahl des Filters ab.

Ihr eigentliches Zuhause haben die Mischmodi in der Rastergrafik bzw. in der Nachbearbeitung digitaler Fotografien. Dass sie in größerer Zahl auch in Inkscape erscheinen, ist eine Neuerung des Jahres 2020. Da die Verwendung grundlegend dieselbe ist und eine Inkscape-spezifische Dokumentation aller Mischmodi im Web noch kaum existiert, belesen Informationssuchende sich über die Mischmodi bis auf Weiteres am besten in der Dokumentation über Gimp, Adobe Photoshop usw. Eine brauchbare Übersicht bietet auch der Artikel Blend modes der englischen Wikipedia.

Farbmischen ist übrigens nicht nur im Dialog Füllung und Kontur, sondern auch im (fehlerhaft bezeichneten) Dialog Einfache Unschärfe möglich, der über Filter > Farbe > Einfache Unschärfe aufgerufen werden kann.

Hier eine Übersicht über alle Mischmodi, die in Inkscape 1.0.1 im Dialog Füllung und Kontur zur Auswahl stehen:

Normal
Kein Filter (Abbildung).

Abdunkeln und aufhellen

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1 = Multiplizieren, 2 = Farbig nachbelichten, 3 = Abdunkeln, 4 = Negativ multiplizieren, 5 = Farbig abwedeln, 6 = Aufhellen

Sechs der Mischmodi leisten ein Abdunkeln oder Aufhellen des bedeckten Objekts:

  • Multiplizieren (engl. multiply)
  • Negativ multiplizieren (screen)
  • Farbig abwedeln (color dodge)
  • Farbig nachbelichten (color burn)
  • Abdunkeln (darken)
  • Aufhellen (lighten)
Die vertikalen Balken haben die Einstellung „Multiplizieren“. Unten ein Rechenbeispiel für den mit der Lupe bezeichneten Punkt.
Eine klassische Anwendung ist das Einfärben von Schwarzweißbildern
Multiplizieren
Berechnet neue RGB-Werte auf der Grundlage einer getrennten Multiplikation der jeweils sich überschneidenden Farbkomponenten (Rot, Grün, Blau). Die Berechnung setzt voraus, dass die RGB-Werte durch 255 dividiert wurden und dadurch Werte zwischen 0 und 1 einnehmen.
Bei der negativen Farbmultiplikation werden Ausgangsfarben umgekehrt, dann miteinander multipliziert, und das Produkt wiederum umgekehrt.
Die negative Farbmultiplikation lässt sich zum Beispiel anwenden, um Fotografien im Ganzen oder in bestimmten Bereichen kontrolliert aufzuhellen.
Negativ multiplizieren
Eine Umkehrung der vorgenannten Methode, bei der die Multiplikation mit den Komplementärfarben der Ausgangsfarben vorgenommen wird. Das Ergebnis ist eine Aufhellung, ähnlich dem Effekt des Überblendens zweiter Diafotos. Nur bei Mischen mit Schwarz bleibt die Ausgangsfarbe unverändert.
Farbig abwedeln
Beim Abwedeln wird die untere Farbe durch die Umkehrung der oberen Farbe dividiert. Dies führt zu einer Aufhellung.
Farbig nachbelichten
Beim Nachbelichten) wird die Umkehrung der unteren Farbe durch die obere Farbe dividiert, und der Quotient wiederum umgekehrt. Das Ergebnis ist eine Verdunklung.
Abdunkeln
Beim Abdunkeln verwendet Inkscape von jeder Farbkomponente (Rot, Grün, Blau) den jeweils niedrigeren Wert.
Aufhellen
Aufhellen ist die Umkehrung von Abdunkeln. Hier wird von jeder Farbkomponente der jeweils höhere Wert verwendet.

Weitere RGB-Mischungen

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1 = Überlagerung, 2 = Gedämpftes Licht, 3 = Grelles Licht , 4 = Differenz, 5 = Exklusiv-Oder (Ausschluss)

Auch den folgenden Mischmodi liegen Neuberechnungen der Farbkomponenten (Rot, Grün, Blau) zugrunde:

  • Überlagerung (engl. overlay)
  • Gedämpftes Licht (soft light)
  • Grelles Licht (hard light)
  • Differenz (difference)
  • Exklusiv-Oder (Ausschluss) (exclusion)
Überlagerung: Eine mögliche Anwendung ist das Imitieren einer künstlichen Beleuchtung.
Überlagerung
Der Mischmodus Überlagerung kombiniert die beiden Modi Multiplizieren und Negativ multiplizieren. Mischen mit dunklen Farben führt zum Abdunkeln, Mischen mit hellen Farben zu einer Aufhellung.
Gedämpftes Licht
Eine Variante von Überlagerung.
Grelles Licht
Dieser Mischmodus ist, ebenso wie Überlagerung, eine weitere Kombination der beiden Modi Multiplizieren und Negativ multiplizieren.
Differenz
Die obere Farbe wird von der unteren subtrahiert, oder umgekehrt, sodass sich auf jeden Fall ein positiver Wert ergibt.
Exklusiv-Oder (Ausschluss)
Dem Mischmodus Differenz sehr ähnlich, aber mit weniger Kontrast.

Farbton, Helligkeit, Sättigung

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0 = Normal, 1 = Farbton, 2 = Sättigung, 3 = Farbe, 4 = Leuchtkraft. Die schwarz gerahmten Balken geben an, welcher Parameter (Farbton, Sättigung, Helligkeit) jeweils von oben bzw. von unten kommt.

Die vier letzten Mischmodi, die in Inkscape angeboten werden, erlauben es, Farbton, Helligkeit und Sättigung getrennt voneinander jeweils der oberen bzw. unteren Farbe zu entnehmen:

  • Farbton (engl. hue)
  • Sättigung (saturation)
  • Farbe (color)
  • Leuchtkraft (luminosity)
Farbton
Die obere Farbe liefert den Farbton, die untere Farbe Helligkeit und Sättigung.
Sättigung
Die obere Farbe liefert die Sättigung, die untere Helligkeit und Farbton.
Farbe
Die obere Farbe liefert Farbton und Sättigung, die untere die Helligkeit.
Leuchtkraft
Die obere Farbe liefert die Helligkeit, die untere Farbton und Sättigung.