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Benutzer:Mjchael/Sammlungen/Lagerfeuerdiplom

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Gitarrenschule Band 1 - Das Lagerfeuerdiplom - Lektionen

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Version Juni 2024

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Damit diese Seite nicht zu groß wird, wurde das Vorwort und der Anhang als auch die Lieder Teil 1 und Lieder Teil 2 auf einer eigenen Seite ausgelagert.

Lektion 1

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Wie greift man Akkorde • Akkordwechsel D-A • 4/4-Schlag


Grundsätzliches zum Greifen der Akkorde

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Es gibt mehr als eine Möglichkeit, Akkorde, Griffe und Töne zu greifen. Ich stelle dir hier eine Methode vor, die sich besonders für einfache Akkorde in der Liedbegleitung eignet. Ziel ist es, alle Griffe bequem und mit wenig Kraftaufwand greifen zu können. Eine möglichst natürliche Haltung macht deine Finger flexibler und verhindert Verkrampfungen. Achte auch bei den zukünftigen Lektionen auf die Art, wie du Akkorde greifst. Was hier in der ersten Stunde vorgestellt wird, sind die Fehler, die man erfahrungsgemäß den ersten Monat am häufigsten korrigiert.

Lage des Daumens

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Der Daumen liegt bei den einfachen Griffen gegenüber vom Mittelfinger, etwa auf der eingezeichneten Höhe. Praktisch bedeutet dies, dass dein Daumen in der ersten Zeit immer hinter dem zweiten Bund ist. Dadurch ist es bei den Griffen, die über drei Bünde gehen, leichter, den Zeigefinger in den ersten Bund zu bekommen, den Mittelfinger in den zweiten Bund und den Ringfinger in den dritten (vgl. C-Dur-Akkord in der 3. Unterrichtsstunde). Liegt der Daumen zu weit in Richtung Kopf, kommt man mit dem Ringfinger und dem kleinen Finger nicht mehr in den 3. Bund. Sollte der Daumen aber zu weit in Richtung Schallloch liegen, rutscht der Zeigefinger gerne vom ersten in den zweiten Bund.

Die linke Hand berührt das Griffbrett nur an zwei Punkten, so bleibt der Handteller beweglich.

Die ersten drei Akkkorde D A und G

Die Hauptaufgabe des Daumens ist, die Hand am Herunterfallen zu hindern. Das mag banal klingen, aber viele Anfänger verwenden den Daumen wie eine Schraubzwinge, um einen Gegendruck zu den Fingern aufzubauen. Dies klappt zwar, aber dafür ist der Daumen eigentlich zu schwach und ermüdet schnell. Dann verkrampft die Hand und das Spielen macht keinen Spaß mehr.

Die Lösung? Der Druck auf die Saiten wird nicht mit dem Daumen erzeugt, sondern durch den Zug des Armes; fast so, als wollest du eine Schublade öffnen:

Achte bei den Fotos mal darauf, wieviel Platz zwischen dem Handteller und dem Griffbrett ist.

Bei dieser Stellung ist das Handgelenk nicht (oder nur ganz wenig) eingeknickt. Ohne zu detaillert in die Anatomie der Hand einzugehen, solltest du wissen, dass die Sehnen deiner Finger am Handgelenk durch Bänder zusammengehalten werden. Ist die Hand abgeknickt, dann scheuern die Sehnen der Finger an diesen Bändern. Mal kurz ist das kein großes Problem, aber auf Dauer kann es zu Entzündungen kommen, die vermeidbar wären, wenn man das Handgelenk nicht unnötig abknickt. Der Gegendruck wird übrigens mit den Ellbogen der Schlaghand erzeugt, indem dieser den Gitarrenkörper ein klein wenig andrückt und damit das Griffbrett leicht nach vorne schiebt. Die Greifhand braucht nur das Griffbrett wieder zurückzuziehen und bringt damit genügend Kraft für das Greifen der Akkorde auf. Es sollte klar sein, dass man den Ellenbogen des Greifarms nicht auf seinen Bauch abstützen sollte, sondern locker an der Seite halten sollte; sonst kann man das Griffbrett nur schlecht zurückziehen.

Jede Anspannung oder Verspannung des Handtellers ist ein Zeichen dafür, dass du mehr Muskeln anspannst als notwendig. Natürlich soll man auch nicht so fest am Gitarrenhals reißen, dass sich der Ton dadurch verändert. Es wird viel weniger Kraft für das Greifen benötigt, als du glaubst. Ziel ist es, so wenig Druck wie möglich auszuüben, aber gerade genug, dass die Saiten nicht schnarren. Wenn sich die Hand dabei nicht verkrampft, werden die Finger für Griffwechsel (und später für das Solospiel) viel lockerer und dadurch schneller.

Tipp:

Tipps für Gitarrenlehrer

(etwas, das man mal im Unterricht vorführen kann.)

Lege deinen Arm locker auf den Tisch, die Finger der leicht geöffneten Hand zeigen zur Decke. Greif nun mit der anderen Hand deinen Unterarm und drücke leicht zu ...
... die Finger werden sich automatisch schließen.

Hebe einen schweren Koffer (oder ähnliches) hoch.
Wieviel Kraft wendest du dabei mit dem Daumen auf? (fast keine)
Woher kommt die Kraft der Finger? (Aus den Unterarmmuskeln)

Schau dir Freeclimber an, wenn ihr ganzer Körper nur an den Fingern hängt...
Woher kommt da die Kraft, um den ganzen Körper zu heben?

Noch eine Demonstration
Fingerhakeln

Allerdings hakt man nicht wie bei der bayrischen Sportart die Finger ein, sondern man berührt sich nur mit einer oder mehreren Fingerkuppen.

Ziel der Übung

Lernen, dass die Kraft zum Greifen aus dem Unterarm und nicht vom Daumen kommt.[1]

Viele Schüler können kaum glauben, dass sie mehr als genug Kraft in den Fingern haben, um die Akkorde sauber zu greifen, und dass das Hauptproblem die ungewohnte Haltung der Finger ist.

Übung

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Auch wenn man beim Griffwechsel kaum auf den Daumen verzichten kann (allein schon wegen der Orientierung), ist es eine gute Übung, die ersten Griffe auch mal probeweise ohne Daumen zu spielen.

Für die Übung greifst du den Akkord zuerst mit Daumen, wie gewohnt. Aber dann, wenn der Akkord gut klingt, nimmst du während des Spielens den Daumen weg. Der Akkord sollte auch ohne Daumen voll und fehlerfrei klingen. Beim nächsten Akkordwechsel kommt der Daumen natürlich wieder hinzu.

Ziel dieser Übung

Einen sauberen Fingersatz zu bekommen und zu erkennen, dass der Daumen keinen großen Druck aufbauen muss, damit der Akkord klingt. Wenn man erkennt, dass der Akkord auch ohne Daumen klingt, kann man auf einen "Schraubzwingengriff" verzichten. Die Finger finden auch ohne verkrampftes Greifen ihre Position. Ohne Daumen müssen sie vielleicht eine andere Haltung annehmen, um ihr Ziel zu erreichen. Oft sind diese Positionen bequemer oder eröffnen dem Gitarristen neue Haltungsmöglichkeiten, auf die er "mit Daumen" gar nicht gekommen wäre. Leider funktioniert eine verkrampfte Haltung ja schon irgendwie, daher kommt man nicht auf die Idee, dass es auch einfacher geht.

Man braucht ein bisschen Übung, um herauszufinden, wie viel Druck notwendig ist, um eine Saite nach unten zu drücken. Anfangs drückt man fast immer zu stark.

Tipp:

Tipps für Gitarrenlehrer

Manchmal hilft es, noch zwei Finger zwischen das Griffbrett und die Greifhand des Gitarrenschülers zu legen. Er muss dann zusätzlich um die Finger des Gitarrenlehrers herumgreifen, um seine Finger aufzusetzen.

Ziel der Übungen

Viele können anfangs nicht glauben, dass sie mehr Platz mit ihren Fingern haben als sie dachten. Bei den meisten Griffen hat man noch viel Luft und kommt trotzdem überall hin. Zuerst muss man aber die ungewohnte Haltung kennenlernen.


Merke
Die Handinnenfläche darf das Griffbrett nicht berühren!


Natürlich ist die hier gezeigte Griffweise nicht die einzig mögliche. Später (beim Rockdiplom) lernst du für die Barrégriffe noch weitere Griffweisen, bei denen man den Daumen etwas tiefer ansetzt und auch etwas mehr Gegendruck als bei den einfachen Akkorden ausübt. Auch beim Zupfen und beim Solospiel hält man den Daumen gerne etwas tiefer, weil man damit beweglicher ist. Aber das heben wir uns auf, bis es so weit ist. Bei Lehrern, die zuerst die klassische Gitarre inklusive Notenlesen vermitteln, ist es oft verpönt, den Daumen im oberen Halsbereich anzusetzen. Doch ein hoher Daumenansatz ist erst dann wirklich ungünstig, wenn dadurch die Reichweite der Finger (insbesonders des 4. Fingers) beeinträchtigt wird. Für die ersten einfachen Akkorde kann man die bequeme Art wählen, auf die man immer wieder zurückgreifen kann, wenn man seine Finger nach einem anstrengenden Solo etwas entspannen möchte.

Weiterführendes

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Den Themenbereich Diskussion: Wo gehört der Daumen hin? vertiefen...


Wohin mit den Fingern

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Wenn du ein wenig herumprobierst, wirst du feststellen, dass ab und zu die Saiten schnarren. Die Finger üben zwar genug Druck aus, aber sie sind zu nah oder zu weit weg vom am Bund.

Wenn ein Finger zu weit weg vom Bundstäbchen ist, reicht der Druck nicht aus, die Saite ganz auf den Bund zu drücken. Die Saite liegt dann nicht richtig auf dem Bundstäbchen auf und schnarrt. Häufiger Grund für diesen Fehler: der Daumen ist zu weit in Richtung Steg und nicht mehr über dem zweiten Bund. Vor allem der Ringfinger erreicht dann nicht mehr den dritten Bund. Versuch dich daran zu erinnern, wenn du beim C-Dur-Akkord Probleme hast, mit dem Ringfinger den dritten Bund zu erreichen.

Die optimale Position ist kurz vor dem Bundstäbchen. Versuch also, wenn möglich, die Finger im letzten Drittel des Bundes zu halten. Das wird dir nicht immer gelingen, weil du noch Platz für die anderen Finger brauchst (spätestens beim A-Dur-Akkord wirst du das merken ...). Versuch trotzdem, so dicht wie möglich an die Bundstäbchen zu kommen.

Natürlich darf man nicht zu dicht am Bundstäbchen sein, sonst drückt man aus Versehen die Saite schon auf das übernächste Bundstäbchen. Häufiger Grund für diesen Fehler: der Daumen liegt nicht über dem zweiten Bund, sondern eher im dritten (siehe oben).


Übrigens

Der Name "Bund" kommt daher, dass man früher tatsächlich eine Kordel, einen Draht oder etwas Ähnliches um das Griffbrett "gebunden" hat, um die richtigen Abstände zu markieren.

Saiten nicht abwürgen

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Ärgere dich nicht, wenn nicht alles auf Anhieb klappt. Bei den ersten Übungen darf es (wenn man keine groben Fehler macht) ruhig ein wenig daneben klingen, und da darf man drüber hinweg hören. Erfahrungsgemäß verschwinden solche Fehler nach ein paar Unterrichtsstunden.

Bemühe dich von Anfang an, die Saiten der Gitarre nur mit den Fingerkuppen zu berühren (wie in der ersten Abbildung). Der Finger liegt wie ein Hämmerchen auf der Saite. Die zweite Abbildung zeigt, wie der Finger die benachbarte Saite "abwürgt". Außerdem schadet eine solche Haltung den Fingergelenken. Um deine Gelenke zu schonen, solltest du die Finger möglichst nicht durchdrücken.

Schau dir nochmal die Fotos der Griffe an. Die Finger kommen nicht senkrecht von unten, sondern etwas schräg von links unten (vom Gitarrist aus gesehen). Dadurch entsteht etwas mehr Platz zur Nachbarsaite.

Unnötiges Abspreizen der Finger vermeiden

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Versuch die Finger gerade zu halten, so gut es geht. Das heißt: halte die Finger beim Greifen möglichst geschlossen.

Jedes Abspreizen der Finger führt zu Verkrampfungen, die vermeidbar sind.

Der erste Akkord fürs erste Lied

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Du erreichst die meisten Positionen auf dem Griffbrett durch einfaches Strecken und Beugen der Finger.

lieber so: als so:

Die meisten Akkorde kann man unverkrampft greifen. Der Handteller sollte dabei, wie oben beschrieben, beweglich bleiben und nicht am Gitarrenhals festkleben.

Übrigens siehst du hier gleich, wie man Griffbilder zeichnet, nämlich auf dem Kopf! Genauso wie du es siehst, wenn du von oben auf deine Finger schaust.

  1. Diese Übung mit dem Fingerhakeln ist als Demonstration gedacht, weniger als ein Krafttraining.


Der 4/4-Schlag

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Der einfachste Schlag sind vier Abschläge. Die meisten Lieder in handelsüblichen Liederbüchern sind im 4/4-Takt. Daher muss dir das "Zählen bis 4" durch ständiges Üben in Fleisch und Blut übergehen.

Betone die 1

Du musst ein Gefühl entwickeln, wo die "1" bzw. der Beginn eines Taktes ist. Du darfst die "1" ruhig ein klein wenig lauter anschlagen, als die übrigen Schläge, oder zähle sie ein wenig lauter. Oft geht die "1" mit dem Wortanfang eines Satzes einher, doch leider nicht immer. Höre dir die Musikbeispiele an, und versuche die "1" bei einem Takt herauszuhören. Achte evtl. auf das Schlagzeug im Hintergrund. Nutze auch Noten, selbst wenn du sie noch nicht lesen kannst. Die Taktstriche im Notensystem helfen dir, die "1" für das Schlagmuster zu finden. Akkordwechsel erfolgen meist auf der "1".

Takt und Rhythmus ist keine reine Kopfsache. Das Hören, die Bewegung deines Körpers beim Tanzen oder wenn du das Schlagmuster ausführst, gehören mit dazu.

Übe die Schlagmuster am besten gleich mit Liedern. Wenn das gleichzeitige Singen und spielen noch nicht klappt, lasse eine Midi-Datei, eine MP3 oder Videodownload zu dem Stück mitlaufen. Mit Programmen wie VanBasco, VLC, BestPractice, Music-Speed-Changer-App u.a.m. kannst du das Tempo so weit drosseln, bis du keine Schwierigkeiten mehr hast, mitzuspielen.

Beachte

Obwohl die Pfeile in einigen Büchern auch andersherum gezeichnet werden, sind in dieser Grafik "oben" und "unten" nicht vertauscht! Die Saiten werden wie die Akkorde-Diagramme immer aus der Sicht des Spielers gezeigt; so, wie er von oben auf die Saiten schaut. Wenn du später die Tabulatur kennen lernst, wirst du sehen, dass "auf dem Kopf stehen" der allgemeine Standard ist.

Zähle bis 4. Bei jeder Zahl schlägst du mit den Fingernägeln deiner rechten Hand von oben nach unten. Deine Fingernägel sind parallel zu den Saiten. Es schadet nicht wenn die Fingernägel einen halben Millimeter oder etwas mehr überstehen. Du verwendest die gleiche natürliche Bewegung, als wollest du ein paar Kuchenkrümel vom Hosenbein entfernen.

Dein Daumen und Zeigefinger dürfen sich ruhig ein wenig berühren, sollten aber beweglich bleiben, fast so, als hättest du ein Knetkügelchen oder ähnliches zwischen den Fingern.

Wenn du Probleme mit den Fingernägeln hast, kannst auch ein weiches Plektrum benutzen. Mit den Fingern bekommst du jedoch ein besseres Gefühl für das Instrument. Nutze Plektren eher für lautes Spielen. Später ist es reine Geschmacksache, ob du mit oder ohne Plektrum spielst. Du solltest jedoch zu beidem in der Lage sein.


Die Schläge werden gleichmäßig ausgeführt, wie das Ticken einer Uhr. Das Schlagmuster ist unabhängig von der gesungenen Melodie. Du fängst ja auch nicht an schneller oder langsamer zu gehen, wenn du dich bei einem Spaziergang mit jemandem unterhältst und dabei mal schneller und mal langsamer sprichst.

Aus dem Ellenbogen

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Die Schlagmuster werden in einem moderaten Tempo gespielt. Dabei kommt die Bewegung aus dem Oberarm. Zumindest am Anfang kommt der Schlag nicht aus einer Drehung des Unterarms. Auch nicht aus dem Handgelenk, obwohl beides möglich ist.

Später, wenn du mit einem Plektrum (kleines Plastikplättchen) einzelne schnelle Melodiefolgen spielt, ist die Bewegung durch Drehung des Unterarms sinnvoll. Beim Zupfen kommt die Bewegung eher aus dem Handgelenk. Damit kannst du zwar sehr schnell spielen, leider aber auch sehr unsauber. Jetzt bei den ersten Akkorden kommt es auf einen sauberen gleichmäßigen Takt an. Daher kommt die Bewegung für den Schlag aus dem Ellenbogengelenk, so dass der Oberarmmuskel relativ viel zu tun hat. Es ist nicht möglich, extrem schnelle Schläge mit dieser Bewegung zu machen, aber dafür sind die Schläge viel gleichmäßiger und darauf kommt es im Moment an.

Anmerkung
Es ist durchaus möglich, dass verschiedene Gitarrenlehrer da anderer Meinung sind. Sie haben vermutlich vergessen, dass sie vor Jahrzehnten auch erst mal klein angefangen haben.
Aber keine Angst. Das Lernen einer zusätzlichen schnelleren Anschlagart wird hinterher, wenn du einen sicheren Rhythmus hast, keine nennenswerten Probleme bereiten.


Der Anschlag eines geübten Gitarrenspieler kommt weder allein aus dem Handgelenk, wie beim Zupfen und Fingerstyle, noch allein aus einer Drehung des Unterarms, wie beim Wechselschlag mit Plektrum, noch allein aus dem Oberarm wie hier bei einfachem Anschlagmuster, sondern es wird eine Kombination aus allen drei Bewegungen sein.

Vertraue darauf, dass dein Anschlag mit mehr Routine und Geläufigkeit flüssiger, dezenter und lockerer wird, und erwarte nicht von dir in der ersten Stunde, wie ein Profi spielen zu können.

Der versetzte 4/4 Schlag

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Das Schlagmuster klingt besser, wenn es leicht versetzt gespielt wird. Versuche, bei der "1" und bei der "3" die oberen drei Bass-Saiten zu treffen, bei der "2" und bei der "4" die unteren drei Melodie- bzw. Diskant-Saiten. Solltest du mal vier statt drei Saiten treffen, wird das niemanden stören. Die gleichmäßige Auf- und Abwärtsbewegung ist hier viel wichtiger.

Stoppe nicht irgendwo in der Mitte der Saiten, sondern bewege deinen Arm gleichmäßig auf und ab. Hole ruhig ein wenig weiter aus, so dass der Arm sich fast so weit auf und ab bewegt, wie die Gitarre breit ist.

Zumindest für die allerersten Stunden, bis der Rhythmus sitzt. Später wird dein Schlag von alleine dezenter.

(info)



<<
  \new ChordNames {
  \chordmode {
  d2 
  }
  }

 \new Voice \with {
  \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
  \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
  \improvisationOn
  \override NoteHead.X-offset = 0
  <a d a>4 \downbow _"2 Takte D-Dur im 4/4-Schlag"
  <a d' fis'> \downbow 
  <a d a>4 \downbow 
  <a d' fis'> \downbow 
  <a d a>4 \downbow 
  <a d' fis'> \downbow 
  <a d a>4 \downbow 
  <a d' fis'> \downbow 
  }
>>

Wundere dich nicht, wenn bei Schlagmusterangaben die Unterscheidung zwischen Bass- und Melodiesaiten nicht gemacht wird. Dies ist zumeist der begrenzten Fähigkeiten der genutzten Software geschuldet.

Beim D-Dur wird die E-Saite freilassen

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Beim D-Dur gibt es eine Kleinigkeit zu beachten. Die oberste, dicke E-Saite darf nicht mitklingen. Du erkennst dieses am (X) im Akkord-Diagramm.

Der Grund: Der Ton "E" passt nicht zum D-Dur.[1]

Wir schlagen immer "oberhalb", "unterhalb", "oberhalb", "unterhalb". 1,2,3,4.

Liedvorschläge

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  1. Entgegen einiger falscher Behauptungen ist es beim D-Dur nicht verboten, die 2. Saite von oben mit anzuschlagen. Der Ton A gehört mit zum D-Dur. Es mag ja sein, dass sich einige Stücke besser anhören, wenn man den Basston D (die dritte Saite von oben) als tiefsten Ton hat und die A-Saite meidet, doch es ist generell nicht verkehrt, wenn das A (versehentlich oder absichtlich) doch mal mitklingt. Bei der einfachen Liedbegleitung fällt es so gut wie keinem Zuhörer auf, dass der Ton A im Bass mitklingt. Beim Folkdiplom werden wir mit den Zupfmustern viel mehr auf die Basstöne eingehen, und dann stellt sich automatisch ein besseres Gefühl für den Basston ein. Ein D-Dur-Akkord mit einem A im Bass kennen Klavierspieler als eine Umkehrung der Grundstellung. In der Tonart G-Dur (die wir ab der 3. Lektion lernen) stört eine solche Umkehrung überhaupt nicht. Bei Zupfmustern mit einem Wechselbass wird meist der Basston D zuerst angeschlagen. Doch der tiefere Basston A wird oftmal beim zweiten Mal als Wechselbass angeschlagen. A als Basston beim D-Dur-Akkord zu meiden ist eine völlig unnötige Erschwerniss für völlige Anfänger und letztlich hinderlich für das Üben der Anschläge.

< D-Dur-Akkord und 4/4-Schlag

Bruder Jakob

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franz. Volkslied Alternativtitel: Frère Jacque  •  Text und Melodie: trad. und Mjchael 

Brother John

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\version "2.20.0"
\header {
 title = "Brother John"
 composer = "T+M: fran. Folksong"
 % arranger = "arr: ccbysa Mjchael"
}
% Akkorde
akkorde = \chordmode {
  \germanChords
  \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
  % Akkorde nur beim Wechsel Notieren
  \set chordChanges = ##t
  d,4 d d, d | d,4 d d, d | \break
  d,4 d d, d | d,4 d d, d | \break
  d,4 d d, d | d,4 d d, d | \break
  d,4 d d, d | d,4 d d, d 
}

melodie = \relative c' {
  \clef "treble"
  \time 4/4
  \tempo 4 = 120
  %Tempo ausblenden
  \set Score.tempoHideNote = ##t
  \key g\major
  \set Staff.midiInstrument = #"trombone"
  d4-"The starting note D is the third open string from the top" e fis d | d e fis d | 
  fis g a2 _"just one word but two down strokes" | fis4 g a2 |
  a8_"four quick syllables but only two strokes" b a g fis4 d | a'8 b a g fis4 d |
  d a d2 | d4 a d2
  \bar "|."
}

text = \lyricmode {
  \set stanza = "1."
  Are you slee -- ping, are you slee -- ping,
Bro -- ther John, brot -- her John,
Mor -- ning Bells are ring -- ing, 
Mor -- ning Bells are ring -- ing, 
Ding ding dong, ding ding dong.
}

\score {
  <<
    \new ChordNames { \akkorde }
    \new Voice = "Lied" { \melodie }
    \new Lyrics \lyricsto "Lied" { \text }
  >>
  \midi { }
  \layout { }
}

% unterdrückt im raw="!"-Modus das DinA4-Format.
\paper {
  indent=0\mm
  % DinA4 0 210mm - 10mm Rand - 20mm Lochrand = 180mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Frère Jacques

[Bearbeiten]

\version "2.20.0"
\header {
 title = "Frère Jacque"
 composer = "T+M: fran. Volkslied"
 % arranger = "arr: ccbysa Mjchael"
}
% Akkorde
akkorde = \chordmode {
  \germanChords
  \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
  % Akkorde nur beim Wechsel Notieren
  \set chordChanges = ##t
  d,4 d d, d | d,4 d d, d | 
  d,4 d d, d | d,4 d d, d | 
  d,4 d d, d | d,4 d d, d | 
  d,4 d d, d | d,4 d d, d 
}

melodie = \relative c' {
  \clef "treble"
  \time 4/4
  \tempo 4 = 120
  %Tempo ausblenden
  \set Score.tempoHideNote = ##t
  \key g\major
  \set Staff.midiInstrument = #"trombone"
  d4 e fis d | d e fis d | 
  fis g a2 | fis4 g a2 |
  a8 b a g fis4 d | a'8 b a g fis4 d |
  d a d2 | d4 a d2
  \bar "|."
}

text = \lyricmode {
  \set stanza = "1."
  Frè -- re Jac -- que, Frè -- re Jac -- que!
  Dor -- mez vouz? Dor -- mez vouz?
  Son -- nez les mar -- ti -- nes. 
  Son -- nes les mar -- ti -- nes. 
  Ding, ding, dong. Ding, ding, dong.
}

\score {
  <<
    \new ChordNames { \akkorde }
    \new Voice = "Lied" { \melodie }
    \new Lyrics \lyricsto "Lied" { \text }
  >>
  \midi { }
  \layout { }
}

% unterdrückt im raw="!"-Modus das DinA4-Format.
\paper {
  indent=0\mm
  % DinA4 0 210mm - 10mm Rand - 20mm Lochrand = 180mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

(The accompaniment was generated automatically and is only similar to the guitar accompaniment.)

Eingefügt aus: Liederbuch/ Bruder Jakob für Gitarre, wo noch weitere Strophen in mehreren Sprachen sind.
Übrigens,

du musst in diesem Kurs keine Noten lesen können. Wichtiger als die Noten sind hier die Bemerkungen auf dem Liederblatt. Es schadet jedoch nicht, wenn du Notenlesen kannst. Aber auch ohne große Notenkenntnisse können dir die Noten helfen, eine ungefähre Vorstellung vom Melodieverlauf zu bekommen. Sehr hilfreich sind die Taktstriche, an denen du erkennst, wie lange ein Schlagmuster ausgehalten werden muss.


Der Griffwechsel von D-Dur nach A-Dur

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Der erste Griffwechsel

Hier siehst du in Zeitlupe, wie von D nach A gewechselt wird. Versuche dich genau an die Reihenfolge zu halten. Was dir jetzt noch langsam vorkommt, wird mit der Zeit enorm schnell werden. Allein durch das Singen der Beispiele übst du immer wieder den richtigen Bewegungsablauf und deine Finger gewöhnen sich an die Position. Die ersten Griffwechsel sind nicht extrem schnell. Geschwindigkeit braucht Zeit und kommt mit der Übung. Beachte, dass es viel einfacher und schneller gehen würde, wenn dir alles von einem Lehrer gezeigt wird, und du nicht alles lesen müsstest.

Merke
Übe keine Griffe, sondern übe Griffwechsel!

Wichtiger als den einzelnen Griff zu können, ist es den Griffwechsel sicher zu beherrschen. Die Akkorde lernst du dann von allein.

Der D-Dur-Akkord.

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Notiz
Wer den Artikel mit dem Handy liest, sollte das Display quer halten.
In dem Griffdiagramm siehst du ein "d", das auf dem Kopf steht. Es ist für den Anfang eine kleine Eselsbrücke.
Es ist ein "d" und kein "p". Du erinnerst dich noch daran, dass Akkordbilder auf dem Kopf gezeichnet werden, damit du nicht spiegelverkehrt denken musst.[1]
Der Zeigefinger geht eine Saite höher.
Der Mittelfinger geht zwei Saiten höher und kommt genau unter den Zeigefinger.
Der Ringfinger rutscht einen Bund zurück und kommt genau unter den Mittelfinger. Jetzt sind alle drei Finger untereinander im selben Bund.

Info
Natürlich wirst du in der Praxis die Finger schon etwas früher anheben, damit sie schon alle in der Schwebe sind;
doch es ist wichtig, dass du die Finger bei diesem Griffwechsel von D- nach A-Dur nacheinander aufsetzt.

Zuerst Zeigefinger, dann Mittelfinger, dann Ringfinger.


Der Griffwechsel von A-Dur nach D-Dur

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Jetzt geht das ganze rückwärts.

Der Akkord A-Dur

[Bearbeiten]
An diesem Bild kannst du sehen, dass die Finger in der Praxis nicht ganz exakt untereinander liegen, sondern etwa so wie hier ein wenig schräg zueinander sind. So kommt man besser mit den Fingern hin. Der Zeigefinger kommt nicht ganz so dicht an das Bundstäbchen heran, wie es eigentlich angestrebt wird. Aber es wird auch so ausreichen.
Zuerst hebst du alle Finger an und setzt dann den Zeigefinger eine Saite tiefer. Die anderen beiden Finger hast du dabei schon mitgenommen, aber sie bleiben in der Schwebe...
Danach kommt der Mittelfinger zwei Saiten tiefer. (Er dürfte aber schon mit dem Zeigefinger zusammen die Hälfte des Weges zurückgelegt haben.)
Zum Schluss rutscht der Ringfinger “um die Ecke”.
Das heißt: er kommt einen Bund weiter auf die zweite Saite von unten.

und dann geht es wieder von D-Dur nach A-Dur


\version "2.20.0"
\header {
  title="4/4-Schlag mit D und A-Dur im Wechsel"
  encoder="mjchael"
}
myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d1 a d a
  }}
myRhythm = { \repeat volta 4 {
  <a d a>4 \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
  <a d a>4 \downbow 
  <a d' fis'> \downbow 

  <e, a e>4 \downbow 
  <a cis' e'> \downbow 
  <e, a e>4 \downbow 
  <a cis' e'> \downbow 
  
  <a d a>4 \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
  <a d a>4 \downbow 
  <a d' fis'> \downbow 

  <e, a e>4 \downbow 
  <a cis' e'> \downbow 
  <e, a e>4 \downbow 
  <a cis' e'> \downbow
  \mark "4x"
}}
\score { <<
  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { <<
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 120
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    \myRhythm 
    <a d a d' fis'>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=120\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Abschließend

[Bearbeiten]

Ich wiederhole mich nochmal:

Merke
Übe keine Griffe, sondern übe Griffwechsel!


Zuerst wird alles seeeehr laaaangsaaaam geübt!
Erst nach und nach kannst du mit dem Wechseln schneller werden.
Wichtig dabei ist es, richtig, d.h. in der richtigen Reihenfolge, zu wechseln. Ziel ist es, dass sich die Finger hinterher fließend auf das Griffbrett setzen. Wenn du "einfach so" die Finger auf das Griffbrett setzt, läufst du Gefahr, die Finger einzeln aufzusetzen, wobei jeder Finger seinen Platz noch suchen muss. Es ist dann keine fließende Bewegung, sondern drei abgehackte Bewegungen, die ungleich mehr Zeit brauchen.

Stelle dir dabei den Bewegungsfluss vor!

Von D nach A und von A nach D

Das Ganze sieht in etwa so aus:

Was heute noch langsam nacheinander erfolgt, verfestigt sich recht bald, so dass die Finger ihre Position schon so gut kennen, dass sie sich schon in der Luft sortieren. Nach ein paar Wochen kennen die Finger ihre Position, die sie einnehmen sollen so gut, dass man bei kleineren oder größeren Akkordsprüngen (D-A; C-D / G-Am; Em-D) alle Finger gleichzeitig aufsetzen kann, ohne einmal aufs Griffbrett zu schauen.

Natürlich werden auch dann die Finger sortiert, doch das geschieht schon in der Luft. Dabei macht man genau den Bewegungsablauf, den du hier jetzt im Zeitlupentempo lernst.

Es wird noch ein klein wenig dauern, bis du Stücke spielen kannst, wo es auf einen extrem schnellen Griffwechsel ankommt. Doch das hat noch Zeit. Bei den ersten Schlagmustern, wo man immer zwischen der Bass-Saite und den Melodiesaiten hin und her wechselt, reicht es vollkommen aus, wenn man sich zuerst um die Finger der oberen drei Bass-Saiten kümmert. Denn die werden zuerst angeschlagen. Die Finger der Melodiesaiten haben also noch einen kleinen Tick Zeit.

Darüber brauchst du noch nicht einmal besonders nachzudenken, denn das ergibt sich automatisch. Lasse dir die Zeit und entwickle keinen falschen Ehrgeiz. Der wäre hier einfach fehl am Platz. Auch im Straßenverkehr schaltet man oftmals zuerst einen Gang zurück, bevor man überholt.

"Alle Finger gleichzeitig" ist kein Ziel für die ersten 6 Unterrichtseinheiten des Lagerfeuerdiploms. Das lernst du etwas später. Und mit richtigem Fingerwechsel kommt das fast von allein.

Merke
Wer länger langsam lernt,
spielt schneller schnell.


Fingerstellung

[Bearbeiten]

Achte mal auf die Stellung von Mittel- und Ringfinger! Die eine oder die andere Stellung wird bei den nächsten 6 Akkorden fürs “Lagerfeuerdiplom” und bei 3 Akkorden für das “Folkdiplom” immer wieder auftauchen. Es lohnt sich, darauf zu achten.

"Bei D-Dur: "Bei A-Dur:


Tipp:

Tipps für die ersten Lieder

Suche dir wenigstens ein oder zwei Lieder heraus, die du bis zur nächsten Unterrichtseinheit regelmäßig übst. Wenn du es nur zweimal am Tag schaffst, ein oder zwei Lieder durchzusingen, wirst du enorme Fortschritte machen. Und ärgere dich nicht, wenn es sich nicht gleich gut anhört. Das kommt mit der Zeit.


Achte auf den Auftakt

[Bearbeiten]

Bei vielen Liedern beginnt man nicht gleich mit dem ersten Wort mit dem Schlagmuster. Achte bei den Liedblättern darauf, wo der erste Akkord steht. Es ist das erste Wort, welches man vom Rhythmus her stärker betont. Die Wörter vor der ersten "1" nennt man Auftakt.

Er hält die [D]ganze Welt in seiner Hand...
Wenn [D]früh am Morgen die Werkssirene dröhnt...
Ich [D]sitz schon eine Stunde ziemlich dumm...
Eine[D]Insel mit zwei Bergen...
I[D]danced in the morning when the world was young...

  1. Richtiger wäre es bei diesem Griffbild ein großes "D" einzuzeichnen, weil es ein D-Dur und kein D-Moll ist, und man Dur-Akkorde üblicherweise groß schreibt und nur Mollakkorde klein. Problem: Dadurch würden die Finger nicht mehr so schön in den Buchstaben hineinpassen und die schöne Eselsbrücke wäre hin.
    Für den Anfang wird man aber gut mit dem kleinen Schönheitsfehler leben können.


Lektion 2

[Bearbeiten]

Akkordwechsel G-D • Dur-Kadenz • Westernschlag


Der Griffwechsel von D-Dur nach G-Dur

[Bearbeiten]

Wenn du dir die beiden Akkorde D-Dur und den G-Dur anschaust, entdeckst du die Fingerstellung aus der letzten Lektion wieder. Wie du siehst, ist die Stellung zwischen Mittel- und Ringfinger bis auf die Höhe gleich. Also wäre es doch das Beste, diese bliebe beim gesamten Griffwechsel erhalten.
Achte beim D besonders auf die Stellung von Ring- und Mittelfinger.
zuerst: Zeigefinger weg!
Mittel- und Ringfinger werden gleichzeitig verschoben. Der Mittelfinger bleibt im zweiten Bund und der Ringfinger im dritten. Die Stellung zueinander wird beim Verschieben nicht verändert. Konzentriere dich dabei auf den Ringfinger! Der kommt ganz nach oben.

Wechsle die beiden Finger gleichzeitig!

Ich wiederhole noch einmal: Die Finger werden nicht nacheinander sondern gleichzeitig verschoben und aufgesetzt! (Fast so, als seien sie festgeklebt.)
Der kleine Finger "rollt" sich jetzt auf seinen Platz. Es ist vermutlich ungewohnt, die runde Saite mit der Fingerspitze runterzudrücken, aber der kleine Finger wird genauso aufgesetzt wie die anderen Finger. Er wird auf keinen Fall abgeknickt. Erinnere dich an die "Hämmerchen-Stellung".

Wenn die untere Saite sich etwas dumpf anhört oder schnarrt, weil du noch nicht den richtigen Dreh raus hast, dann darf man das ruhig mal überhören. So nach dem zwanzigsten bis zweihundertsten Mal gewöhnst du dich daran, gerade genug Druck mit dem kleinen Finger auszuüben, dass der Ton richtig klingt.

Fertig ist der Griffwechsel. Auch hier dient das eingezeichnete "G” (auf dem Kopf) als Merkhilfe.
Als Merkhilfe:

G: Ganz oben (Ringfinger) Ganz unten (kleiner Finger)

Hörbeispiel:

Stützfinger

[Bearbeiten]

Anmerkung

Später wirst du vermutlich den kleinen Finger auch etwas früher aufsetzen und ihn als Stützfinger zur Orientierung benutzen. Doch gerade am Anfang ist es nicht zu empfehlen, wenn du dadurch den Ring- und Mittelfinger auseinanderreißt. Der kleine Finger lernt es irgendwann, seinen Platz zu finden. Ring- und Mittelfinger müssen aber unbedingt zusammenbleiben. Wenn du sie trennst, verschwendest du wertvolle Zeit, um sie nacheinander aufzusetzen und dabei jedesmal den Platz zu suchen. Solange du den G-Dur-Akkord noch nicht richtig in den Fingern hat, ist es erfahrungsgemäß wirklich einfacher, zuerst Ring- und Mittelfinger in der richtigen Position aufzusetzen und dann erst den kleinen Finger einzurollen. Wenn das sicher klappt, dann darfst du den kleinen Finger als Stützfinger auch etwas früher aufsetzen.


Von G-Dur nach D-Dur

[Bearbeiten]

Jetzt geht das ganze wieder rückwärts:

Der Akkord G-Dur
Zuerst:
Der kleine Finger kommt weg.
Jetzt wechsle die beiden Finger wieder von oben nach unten.
Und ich wiederhole mich noch einmal:
Die Finger wechseln gleichzeitig, ohne dabei die Stellung zueinander zu wechseln.
Konzentriere dich hier auf den Mittelfinger! Der kommt ganz nach unten.
Der Zeigefinger kam beim Wechsel von A-Dur nach D-Dur zuerst auf seinen Platz. Hier jedoch kommt er zum Schluss auf seinen Platz.
Fertig ist der Griffwechsel.

Hörbeispiel: Auch hier sei nochmal gesagt:

Merke
Übe keine Griffe, sondern übe Griffwechsel.

Der D-Dur-Akkord baut sich von A nach D anders auf als von G nach D.


Tipp:

Wenn du immer noch Schwierigkeiten mit dem kleinen Finger hast, dann stell dir vor, du würdest mit diesem etwas festhalten (wie hier den Schlüsselbund). Der kleine Finger muss sich erst einmal daran gewöhnen, dass er sich vollwertig, wie die anderen Finger bewegen kann. Und dieses kostet bei Leuten, die das nicht gewohnt sind, einiges an Übung und Gewohnheit. Vor dem gleichen Problem steht man übrigens auch, wenn man versucht, das 10-Finger-Blind-System für Schreibmaschine zu erlernen. Zum einen muss sich der kleine Finger an den Bewegungsablauf gewöhnen, und dann muss er sich noch an den Druck mit der Fingerkuppe gewöhnen, was er vorher vielleicht noch gar nicht in dem Maße getan hat.

Gib nicht gleich auf, wenn es nicht auf Anhieb gelingt. Es ist tatsächlich nur Gewöhnungssache, und kann manchmal etwas Zeit brauchen (ein bis zwei Wochen sind gar nicht mal ungewöhnlich). Wenn die unterste Saite bei G-Dur mal nicht so voll klingt, darf man das fürs Erste ruhig mal überhören. Das gibt sich! Wirklich!

Es ist schwierig. Für die einen mehr für die anderen weniger. Es liegt daran, dass sich der kleine Finger und der Ringfinger nicht völlig unabhängig voneinander bewegen können. Aber sie können es doch in so weit, dass man tatsächlich sowohl die obere als auch die untere E-Saite erreicht. Der Handteller sollte das Griffbrett möglichst nicht berühren, damit die Finger genügend Luft haben. Auch die Leute, denen es noch sehr schwer fällt, lernen es. Es dauert vielleicht ein wenig länger. Da helfen dann Fingergymnastik und Dehnungsübungen (unter Zuhilfenahme der Zupfhand). Der Griff mit dem kleinen Finger bringt tatsächlich viele Vorteile mit sich, so dass sich die Mühe lohnt. (siehe:G ohne kl. Finger)


Tipp:

(nicht nur) für den Gitarrenlehrer

Zu Anfang übt man am besten nur Lieder mit den gelernten Griffwechseln.

D-G-D und D-A-D

Der Sprung von G-Dur nach A-Dur sollte erst etwas später drankommen.


Tipp:

Es kann eine gute Hilfe sein, sich Mittel- und Ringfinger als den "Schwerpunkt" des Akkordes vorzustellen. Dann kann man sich die Position der Akkorde räumlich vorstellen. Man braucht dann als Gitarrenlehrer einen Akkord nicht mehr anzusagen, sondern kann ihn anzeigen, während man gleichzeitig z.B. das dazugehörige Lied singt.

Man nutzt dann die räumliche Vorstellungskraft für die Akkorde bzw. für eine Akkordfolge. Oft zeichnet man mit solch einer Bewegungsfolge eine kleine Figur, die viel einfacher zu merken ist als eine Buchstabenfolge. Die rein semantische Fähigkeit, Buchstaben zu lesen und zuzuordnen, hebt man sich dann für den Liedtext auf.


Mit welchem Kniff bzw. mit welcher Lernhilfe man letztendlich am besten zurecht kommt, hängt natürlich von jedem Einzelnen ab. Doch es lohnt sich, alle zu Gebote stehenden Hilfsmittel zu nutzen, die geeignet sind, sich eine Akkordfolge einzuprägen oder anderen zu vermitteln. Dabei nutzt man das lernpsychologische Phänomen: je mehr Sinne angesprochen werden, desto einfacher wird das Lernen.

Liedvorschläge

[Bearbeiten]

Achte auf den Auftakt

[Bearbeiten]

Achte auch hier darauf, welches Wort als erstes etwas stärker betont wird. Da erst beginnt der eigentliche Takt (also die "1" des Schlagmusters).

Ja wenn der [D]Herr einst wiederkommt...
Jeder [D]Eseltreiber hat ein Kugelschreiber...
We [D]come on the sloop John B. ...
Da hat das [D]Hottepferd sich einfach...



Die erste Dur-Kadenz oder "Das große Dreigestirn"

[Bearbeiten]

Tonart D-Dur
im Quintenzirkel


Ein wenig Harmonielehre

[Bearbeiten]

Du hast jetzt drei Akkorde gelernt: D-Dur, A-Dur und G-Dur. Und ob du es glaubst oder nicht, mit nur diesen drei Akkorden kann man schon hunderte Lieder begleiten.

Viele Lieder werden mit nur drei Dur-Akkorden gespielt. Die Reihenfolge der Akkorde kann recht unterschiedlich sein, aber innerhalb einer Tonart sind es immer dieselben drei Akkorde, die man zusammen antrifft. Andere Dur-Akkorde kommen in der Tonart D-Dur eher selten vor und gelten dann als Ausnahme.

Typische Akkordfolge (Kadenz in D-Dur)

[Bearbeiten]

Spiele mal die Akkordfolge D G A D genau in dieser Reihenfolge! Diese Akkordfolge wird D-Dur-Kadenz genannt. Eine Kadenz ist so etwas wie eine Standard-Akkordfolge, die wieder zurück zum Grundakkord leitet. Die D-Dur-Kadenz wird sowohl für Beschreibungen in der Harmonielehre, als auch für reine Übungen Akkorde in der der D-Dur-Tonart gebraucht. Sie ist so etwas wie eine Formel, die stellvertretend für alle Lieder in D-Dur steht, die nur mit den drei Akkorden D, G und A begleitet werden.

D - G - A(7) - D

\version "2.20.0"
\header {
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d2 g a d d1 g a d
}}

AA_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
  <a, d a> \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
}

AA_A = {
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
  <e, a, e> \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
}

AA_G = {
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'> \downbow 
  <g, b, d> \downbow
  <g b g'> \downbow 
}

myRhythm = {
  \repeat volta 2 { 
    <a, d a d' fis'>2 \downbow
    <g, b, d g b g'> \downbow
    <e, a, e a cis' e'> \downbow
    <a, d a d' fis'> \downbow
    \mark "2x"
  }
  \repeat volta 4 {
  \AA_D \AA_G \AA_A \AA_D \downbow
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
  \new TabStaff {
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    \myRhythm 
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}
  • D-Dur ist der Start. (Tonika)
  • G-Dur verbindet den Vorgänger mit dem Nachfolger. (Subdominante)
  • A(7) baut eine Spannung auf (Dominante), die sich wieder nach ...
  • ... D-Dur als Schluss-Akkord auflösen möchte. (Tonika)

Merke
Tonika = Ruhe
Subdominante = Weiterleitung
Dominante = Spannung


Sobald du mehrere Lieder kennen lernst, wirst du wahrscheinlich selbst irgendwann feststellen, welche Dur-Akkorde meist zusammen auftauchen und welche Dur-Akkorde nur selten oder fast nie zusammen anzutreffen sind. Im Quintenzirkel, den du früher oder später noch genauer kennenlernen wirst, sind die Dur-Akkorde, die man häufig zusammen antrifft, schön nebeneinander als Nachbarn angeordnet, so wie es oben im Diagramm gezeigt wird. [1]

Später kommen noch ein paar Mollakkorde dazu, doch auch dann bleibt das Dreigestirn der Dur-Kadenz meist erhalten.

Natürlich gibt es auch ein paar Ausnahmen, trotzdem halten sich die meisten Lieder, die wir in Westeuropa kennen, an diese einfache 3er-Teilung.

Die drei Funktionen der Dur-Akkorde

[Bearbeiten]

Die ruhige Tonika

[Bearbeiten]

wird auch Grundakkord genannt und gibt gleichzeitig die Tonart des ganzen Musikstückes an. Leider kann man sich nicht 100%ig darauf verlassen, aber meist beginnt und endet ein Stück mit diesem Grundakkord.

Merke dir als Eselsbrücke: "Die Tonika gibt die Tonart an."; und dass ein Lied zumindest ganz am Schluss mit der Tonika enden sollte.

Bei den drei Akkorden, die du bis jetzt gelernt hast, ist die Tonika immer D-Dur. Beginne und beende deine Trockenübungen also immer mit D-Dur.

Der Grundakkord ist fast immer eine Art Ruhepol im Musikstück. Wie du zwischendrin wechselst, ist eigentlich egal. Hauptsache, du kommst wieder auf den Grundakkord D-Dur zurück.

D ist die erste Note in der D-Dur-Tonleiter, und daher sagt man, dass der D-Dur-Akkord genau wie die Note D auf der ersten Stufe der Tonleiter steht.

Die spannungsreiche Dominante

[Bearbeiten]

Ganz typisch bei einer Kadenz (formelhafte Akkordfolge) ist, dass einer der drei Akkorde für die Spannung zuständig ist. Hier in der D-Dur-Tonart ist es der A-Dur-Akkord.

Wenn du mal beim Singen darauf achtest, dann merkst du, dass der Melodieverlauf bei der Dominante häufig etwas spannungsreicher ist als bei den anderen beiden Akkorden. Das hilft dir vielleicht dabei, wenn du deine Lieder auswendig lernen möchtest. Die Spannung der Dominante kann noch gesteigert werden, wenn er als 7er-Akkord gespielt wird. Also als A7.

Zwar ist der A7 recht einfach zu greifen (du brauchst nur den Mittelfinger anzuheben), aber bis wir den A7 lernen und anwenden, merke dir Folgendes:

Merke
Ziffern bei Akkorden können meist ohne Probleme weggelassen werden!

Wenn also in deinem Liederbuch ein A7 vorkommt, dann suche nicht lange in einer Grifftabelle herum, sondern spiele einfach ein A-Dur. Ob sich das Stück mit A7 besser anhören würde, sei mal dahingestellt. Fürs Erste reicht es, die Zahlen einfach wegzulassen (dadurch findest du auf Anhieb einige Lieder mehr in deinem Liederbuch). Aber keine Angst, die 7er-Akkorde wirst du noch alle kennen lernen. Sie werden nur etwas nach hinten verschoben.

Eine Dominante oder ein Dominant-Sept-Akkord (7er-Akkord) löst einen spannungsreichen Höreindruck aus, von dem wir gewohnt sind, dass er sich wieder zum Grundakkord, also zur Tonika hin auflöst.

A ist die fünfte Note in der D-Dur-Tonleiter (D E Fis G A), und daher sagt man, dass der A-Dur-Akkord genau wie die Note A auf der fünften Stufe der D-Dur-Tonleiter steht.

Die weiterleitende Subdominante

[Bearbeiten]

G-Dur ist bei unserer kleinen Akkordfolge der Dritte im Bunde. Als Subdominante verbindet er den ruhigen Grundakkord (Tonika) mit der spannungsgeladenen Dominante. Dabei ist es egal, ob G-Dur von D-Dur nach A-Dur weiterleitet, oder ob G von A zurück zu D leitet. Die Subdominante (G-Dur) ist nicht so spannungsreich wie die Dominante (A-Dur), aber auch nicht ganz so ruhig wie die Tonika (D-Dur). Sie will normalerweise nicht aufgelöst werden, sondern nur weiterleiten. Dieser Akkord hat etwas Schwebendes, Vorantreibendes an sich.

G ist die vierte Note in der D-Dur-Tonleiter (D E Fis G), und daher sagt man, dass der G-Dur-Akkord genau wie die Note G auf der vierten Stufe der D-Dur-Tonleiter steht.

Akkordstufen

[Bearbeiten]

Die drei Akkorde D, A und G gehören zu der D-Dur-Tonleiter.

Töne der D-Dur-Tonleiter
 
{
  \relative c' { 
  \clef treble 
  \key d \major
  d2 e4 fis g a b cis d1 
  \break 
  d2 cis4 b a g fis e d1  } 
 \addlyrics {
    "D = 1" "E = 2" "F# = 3" "G = 4" "A = 5" "H = 6" "C# = 7" "D = 8 = 1" 
    "D = 8 = 1" "C# = 7" "H = 6" "A = 5" "G = 4" "F# = 3" "E = 2" "D = 1"
  }
}
Akkorde der D-Dur-Tonleiter

Akkordstufen werden meist mit römischen Ziffern angegeben.


\version "2.20.0"
\header {
 % title = "MeinTitel"
 % subtitle = "MeinSubtitle"
 % poet = "Texter"
 % composer = "Komponist"
 % arranger = "arr: ccbysa: Wikibooks (mjchael)"
}

myKey = {
  \clef "treble"
  \time 4/4
  \tempo 4 = 100
  %%Tempo ausblenden
  \set Score.tempoHideNote = ##t
  \key d\major
}

%% Akkorde
myChords = \chordmode {
  \myKey
  \set chordChanges = ##t
  d2 e4:m fis:m g a b:m cis':dim d'1 
  \break 
  d'2 cis'4:dim b:m a g fis:m e:m d1
}

myMelody = \myChords

myLyrics = \lyricmode {
 "I" "II" "III" "IV" "V" "VI" "VII" "VIII = I" 
    "VIII = I" "VII" "VI" "V" "IV" "III" "II" "I"
}

\score {
  <<
    \new ChordNames { \myChords }
    \new Voice = "mySong" { \myMelody }
    \new Lyrics \lyricsto "mySong" { \myLyrics }
  % \new TabStaff { \myChords } %% Check 
  >>
  \midi { }
  \layout { }
}

%% unterdrückt im raw="1"-Modus das DinA4-Format.
\paper {
  indent=0\mm
  %% DinA4 0 210mm - 10mm Rand - 20mm Lochrand = 180mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}


Vorzeichen D-Dur
Vorzeichen D-Dur

Keine Angst, du musst hier noch keine Noten lesen können. Du sollst nur wissen, wie es zu den Akkordstufen kommt. Allerdings helfen schon minimale Kenntnisse der Noten. Wenn du ein Liederbuch mit Noten wie beispielsweise 'Die Mundorgel' vor dir hast, kannst du dir mal alle Lieder heraussuchen, deren Notensystem zwei Kreuze haben. Dann schaue dir die Akkorde über den Noten an. Wenn ein E-Moll dabei ist (Em oder e) dann musst du noch zwei Lektionen warten. Wenn ein H-Moll (Hm, h in englischen Liedern auch Bm oder b) oder ein Fis-Moll (F#m, f#) dann sind die Lieder noch nichts für dich. Diese Akkorde heben wir uns bis zum Rockdiplom auf. Aber viele Lieder werden nur mit den drei Dur-Akkorden D, G und A (A7) begleitet. Diese kannst du, wenn du sie kennst, versuchen zu spielen. Nur auf Notensystem mit zwei Kreuzen (und der nächsten Lektion auch die mit einem Kreuz) zu achten, vereinfacht die Suche nach Liedern, die du möglicherweise schon spielen kannst.

Hörbeispiele

[Bearbeiten]

Die reinen Vokabeln schrecken oftmals sogar erfahrene langjährige Gitarristen ab. Dabei sind diese Vokabeln auch nicht viel schwerer, als bei der Mathematik die Vokabeln "Addition, Subtraktion, Division, Multiplikation" oder in der Grammatik "Nomen, Verb, Adjektiv". Es steckt eigentlich gar nicht so viel dahinter. Man muss nur dafür sorgen, dass es keine trockenen Vokabeln bleiben, sondern dass man mit den Vokabeln gleichzeitig einen Höreindruck verbindet. Und dazu musst du unbedingt mal die folgenden erklärenden Beispiele nachspielen. Dann hörst du einfach, wovon hier nur geredet wird.

Die Subdominante leitet weiter

[Bearbeiten]

Wenn in der Tonart D-Dur der Akkord G-Dur (Subdominante) erklingt, dann kann man auch problemlos wieder zurück zum Grundakkord D-Dur (Tonika) wandern. Der Subdominante ist es eigentlich egal, ob es zurück geht, oder doch weiter zu A-Dur. Vielleicht kannst du dir als Eselsbrücke merken, dass sich die Subdominante den anderen beiden Akkorden "unter"-ordnet. "Sub" bedeutet "unterhalb" - hier die "untere Dominante", weil sie eine Stufe unter der Dominante ist.

D=1, E=2, Fis=3, G=4, A=5...

Oder auch weil sie im Quintenzirkel (den du später genauer kennenlernen wirst) vor und nicht nach der Tonika kommt.

G D A ... (Geh du alter Esel...)

\version "2.20.0"
\header {
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d1 g d s
}}

AA_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
  <a, d a> \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
}

AA_A = {
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
  <e, a, e> \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
}

AA_G = {
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'> \downbow 
  <g, b, d> \downbow
  <g b g'> \downbow 
}

myRhythm = {
  \repeat volta 4 {
  \AA_D \AA_G \AA_D <a d a d' fis'>1 \downbow
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
  \new TabStaff {
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    \myRhythm 
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
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  oddHeaderMarkup=##f
  bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Du musst noch keine Tabulatur lesen können. Das kommt etwas später beim Zupfen dran. Dieses ist nichts anderes als die Akkordfolge D-Dur, G-Dur und wieder D-Dur, wobei jeder Akkord genau einen Takt mit dem 4/4-Schlag begleitet wird. Es entspricht also genau dem folgenden Schlagmuster.


Wenn es dich aber jetzt schon interessiert, wie man eine Tabulatur liest, dann schaue dir noch einmal das Kapitel Lesen von Diagrammen, Tabulaturen und Noten in der Einleitung genauer an. Da wird es beschrieben.

Die beiden Akkorde könnten auch eine Weile hintereinander gespielt werden...


\version "2.20.0"
\header {
  encoder="mjchael"
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myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d1 g
}}

AA_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
  <a, d a> \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
}

AA_A = {
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
  <e, a, e> \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
}

AA_G = {
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'> \downbow 
  <g, b, d> \downbow
  <g b g'> \downbow 
}

myRhythm = {
  \repeat volta 8 {
  \AA_D \AA_G 
  \mark "8x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
    <a d a d' fis'>1 \downbow
  }
  \new TabStaff {
    \myRhythm
    <a d a d' fis'>1 \downbow
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    \myRhythm 
    <a d a d' fis'>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
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Die Dominante drängt zur Tonika

[Bearbeiten]

Lieder, die ausschließlich mit der Tonika D und der Dominante A begleitet werden, haben wir schon zur Genüge in der ersten Lektion kennengelernt.

Sobald A-Dur als Dominante auftaucht, hat man den Eindruck, dass jetzt ein Schluss (oder wenigstens ein Zwischenstopp) kommen muss. Vielleicht kannst du dir als Eselsbrücke merken, dass die Dominante das Geschehen dominiert. Die Dominante sagt: "Jetzt ist aber Schluss!"

D - G - D - G - A - D


\version "2.20.0"
\header {
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d1 g d g a d 
}}

AA_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
  <a, d a> \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
}

AA_A = {
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
  <e, a, e> \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
}

AA_G = {
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'> \downbow 
  <g, b, d> \downbow
  <g b g'> \downbow 
}

myRhythm = {
  \repeat volta 4 {
  \AA_D \AA_G \AA_D \AA_G \AA_A <a d a d' fis'>1 \downbow
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
  \new TabStaff {
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    \myRhythm 
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Sobald A-Dur (die Dominante) erklingt, erwartet man den Schluss. Dabei ist es egal, ob noch ein G-Dur dazwischengeschaltet ist. G-Dur (die Subdominante) kann diesen Schluss zwar noch etwas herauszögern, aber da man vorher einmal die Dominante A-Dur gehört hat, will man unbedingt wieder zum Grundakkord.

D - G - D - G - A - G - D


\version "2.20.0"
\header {
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d1 g d g a g d
}}

AA_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
  <a, d a> \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
}

AA_A = {
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
  <e, a, e> \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
}

AA_G = {
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'> \downbow 
  <g, b, d> \downbow
  <g b g'> \downbow 
}

myRhythm = {
  \repeat volta 4 {
  \AA_D \AA_G \AA_D \AA_G \AA_A \AA_G
  <a, d a d' fis'>1 \downbow
  \mark "4x"
}}

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  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
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    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
  \new TabStaff {
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    \myRhythm 
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
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  bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Man ist dann doch endlich froh, wieder bei D-Dur angelangt zu sein.

Die Dominante als Zwischenstopp

[Bearbeiten]

Es kommt öfter vor, dass ein Vers mit der spannungsgeladenen Dominante (A-Dur) aufhört.

Der Schluss wird vorenthalten, obwohl wir ihn erwarten.

Der Abschnitt endet zwar, doch man hat den Höreindruck, dass es noch irgendwie weitergehen muss.

So ein unvollständiger Teil klingt dann vergleichsweise wie ein "Ja, aber" -

D - G - D - G - A - A (unvollständig)
D - G - D - G - A - D (Schluss)

Der nächste Vers, die nächste Strophe oder der Refrain wird mit der Dominante als unvollständigem Schluss schon vorbereitet. Die Auflösung der Dominante (A-Dur) geschieht also mit dem ersten Takt (Tonika D-Dur) der nächsten Strophe.

Der eigentliche Schluss kommt dann etwas später. Entweder schon in dem nächsten Vers oder aber, wenn man Pech hat, kommt der eigentliche Schluss-Akkord erst ganz am Ende des Liedes.


\version "2.20.0"
\header {
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d1 g d g a s
    d1 g d g a d
}}

AA_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
  <a, d a> \downbow
  <a d' fis'> \downbow 
}

AA_A = {
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
  <e, a, e> \downbow
  <a cis' e'> \downbow 
}

AA_G = {
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'> \downbow 
  <g, b, d> \downbow
  <g b g'> \downbow 
}

myRhythm = {
  \repeat volta 4 {
  \AA_D \AA_G \AA_D \AA_G \AA_A
  <a, e a cis' e'>1 \downbow
  \break
  \AA_D \AA_G \AA_D \AA_G \AA_A
  <a, d a d' fis'>1 \downbow
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
  \new TabStaff {
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    \myRhythm 
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Die Kadenz als Lernhilfe

[Bearbeiten]

Viele Verse und Strophen eines Liedes werden durch die Dreiteilung Tonika-Subdominante-Dominante in überschaubare Sinnabschnitte eingeteilt. Auch wenn du es nicht gleich von Anfang an hören solltest, empfiehlt es sich auf diese "Funktionen" der Akkorde zu achten. Der Melodieverlauf wird spannungsgeladener: aha, eine Dominante kommt. Der Melodieverlauf ist fortlaufend, schwebend: aha, die Subdominante. Wir sind beim Melodieverlauf an einem Start oder Landepunkt angekommen (und machen kurz Rast): aha, die Tonika.

Übung

[Bearbeiten]
  • Versuche darauf zu achten, wo der Grundakkord so einen richtigen Halt macht.
  • Horche mal, ob bei A-Dur die Melodieführung ein wenig spannungsgeladener ist als bei den übrigen Akkorden.
  • Schaffst du es, eine Schlusswendung A-D herauszuhören?
  • Klingt die Melodie bei G-Dur tatsächlich ein wenig weicher als bei A-Dur?

Man vertut sich besonders am Anfang sehr oft damit, das ist ganz normal. Aber bei den einfachen Liedern mit 3 Akkorden gibt es eigentlich immer nur 2 Möglichkeiten wie es weitergehen kann. Man probiert einfach mal einen Akkord aus, und wenn er nicht passt, dann nimmt man halt den anderen.

Du wirst bald merken, dass du dich immer weniger vertust. Und nach mehr oder weniger Zeit hört man dann einfach, was kommen muss (zumindest bei den einfachen Liedern mit 3 Akkorden).

Auch wenn es nicht immer auf Anhieb klappt, ist es trotzdem erstaunlich, dass Gitarrenschüler mit 10 bis 13 Jahren das oft schon nach der vierten oder fünften Unterrichtsstunde konnten. Sie hörten bei einfachen Liedern, was für ein Akkord folgen muss. Zugegeben, die Trefferquote lag eher zwischen 80% bis 90%. Aber bei einer 50/50-Chance ist das immerhin schon ein gutes Ergebnis! Damit übertrumpfen die Schüler sogar einige Gitarrenspieler mit mehrjähriger Spielerfahrung, die aber noch nie etwas von den "Funktionen" der Akkorde gehört haben. Man muss eben nur wissen, worauf man achten muss.

Oder wie meine Lehrerin zu sagen pflegte: Man sieht (bzw. hört) nur das, was man kennt.


  1. Die Kreise hier im Quintenzirkel entsprechen je einem Ton. Es wird ein langfristiges Ziel sein, zu jedem Ton des Quintenzirkels je einen Dur-, einen Moll- und einen 7er-Akkord spielen zu können.
    Ein mittelfristiges Ziel (Lagerfeuer- und Folkdiplom) ist es, zu jedem Ton entweder einen Dur-Akkord oder zumindest einen Dur7-Akkord greifen zu können, soweit dazu keine Barré-Akkorde nötig sind. Da Töne mit Vorzeichen fast ausnahmslos Barré-Akkorde ergeben, müssen diese zu einem späteren Zeitpunkt (ab Rockdiplom) gelernt werden. Damit das mittelfristige Ziel besser vor Augen ist, sind die "Barré-Akkorde" vorerst durchgestrichen.
    Es gibt nur drei Moll-Akkorde, die man ohne Barré über fünf oder sechs Saiten greifen kann, und werden daher zügig nebenbei abgehandelt.



Eisenbahn- und Westernschlag

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Das Achtel-Feeling

[Bearbeiten]

Die meisten Schlagmuster leiten sich aus dem Wechselschlag ab. "Wechselschlag" bedeutet zu erst mal nichts anderes, als dass du deinen Arm gleichmäßig auf und ab bewegst. Wie das Pendel einer Uhr schlägt der rechte Arm gleichmäßig auf und ab.

Alle Rhythmen entstehen dadurch, dass die Saiten der Gitarre mal berührt werden und mal nicht. Wenn die Saiten nicht berührt werden, wird der Wechselschlag des Armes nicht unterbrochen. In den folgenden Diagrammen werden die so genannten Luftschläge durch ausgegraute und gestrichelte Pfeile dargestellt. Wichtig ist, dass pro Takt jeweils 8 Schläge ausgeführt werden. Mal als Auf- oder Abschlag, mal als Luftschlag, aber insgesamt sind es immer 8 Schläge in einem 4/4-Takt. Man zählt übrigens nicht bis "8", auch wenn es 8 Schläge sind, sondern nur bis "4" und fügt nach jeder Zahl ein "und" ein:

  • 1 und 2 und 3 und 4 und

Ein Takt wird in 8 gleiche Teile geteilt, daher fasst man die Schläge, die wir hier beim Lagerfeuer- und später beim Folkdiplom lernen, als Achtel-Feeling zusammen.


Merke
JEDER Abschlag ist eine Zahl. JEDER Aufschlag ist ein "und"!

Der Daumen wird beim Aufschlag einfach mit dem Daumennagel über die Saiten geführt. Man sollte es vermeiden, die Hand oder den Unterarm dabei besonders stark zu verdrehen. Das ist gar nicht nötig. Wenn man sich vorstellt, man würde ein Knetkügelchen oder dergleichen zwischen den Fingern drehen, dann kommt man der Bewegung am nächsten, die zum Schlagen nötig ist. Der Daumen sollte auch ein wenig in Richtung des Gitarrenhalses zeigen (damit er nicht mit den anderen Fingern ins Gehege kommt). Es sieht ein kleines bisschen wie beim Trampen aus.

Der Eisenbahnschlag

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Diese Lektion dient eigentlich nur als Vorübung für den "Westernschlag" und ist nicht das primäre Lernziel dieser zweiten Lektion. Der Grund: Der Eisenbahnschlag selbst eignet sich nicht besonders gut, um viele Lieder zu begleiten. Er wirkt schnell eintönig, und wird daher viel häufiger nur als Übergang oder für kurze Passagen (wie z.B. den Refrain) verwendet.


Viel interessanter wird der 8/8-Schlag, wenn man auch hier genau wie oben beim 4/4-Schlag zwischen Bass-Saiten (die oberen drei) und Diskant-Saiten (die unteren drei) abwechselt.
Bei "1-und" werden die oberen Saiten auf- und abgeschlagen,
bei "2-und" die unteren Saiten;

bei "3-und" wieder die oberen, und
bei "4-und" wieder die unteren.
Gezählt wird "ober-halb, unter-halb, ober-halb, unter-halb"
bzw. "1-und, 2-und, 3-und, 4-und".

Der Schlag kann zwar das ganze Lied über beibehalten werden (z.B. "Let's Twist Again"), aber er wird eher nur bei einem einzelnen Vers oder für eine Überleitung eingesetzt.

Wenn du den Schlag recht schnell ausführst, wirst du wahrscheinlich hören, wie er zu seinem Namen kam.

Übungsvorschlag
Eine Insel mit zwei Bergen (das Lummerlandlied) © D D A A - A A D D [Melodie+Text]

\version "2.20.0"
\header {
  title="4/4-Schlag mit D und A-Dur im Wechsel"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d1 a
    a d
}}

myD = {
  <a, d a>8 \downbow
  <a, d a> \upbow
  <a d' fis'> \downbow 
  <a d' fis'> \upbow 
  <a, d a>8 \downbow
  <a, d a> \upbow
  <a d' fis'> \downbow 
  <a d' fis'> \upbow
}

myA = {
  <e, a, e>8 \downbow
  <e, a, e> \upbow
  <a cis' e'> \downbow 
  <a cis' e'> \upbow
  <e, a, e>8 \downbow
  <e, a, e> \upbow
  <a cis' e'> \downbow 
  <a cis' e'> \upbow
}

myRhythm = {
  \repeat volta 4 {
  \myD \myA \myA \myD
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
  \new TabStaff {
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    fis'4 e'
    \myRhythm 
    <a, d a d' fis'>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}


Das Lied muss nicht die ganze Zeit über im Eisenbahnschlag gespielt werden, aber bei einer Wiederholung darf er ruhig mal auftauchen. Eine witzige Einleitung wäre es, das Lied mit einem ganz langsamen Eisenbahnschlag anzufangen und dabei "tsch-tsch" zu singen. Diesen Schlag dann schrittweise schneller werden lassen, bis man das richtige Singtempo hat, und dann mit der ersten Strophe einsetzen. Ebenso kann das Lied so ausgeleitet werden, jedoch wird man immer schneller und leiser und imitiert so einen wegfahrenden Zug.

---

Wie ich oben schon sagte, dient der "Eisenbahnschlag" im Moment nur dazu, den Aufbau des folgenden Schlages zu erklären. Es reicht also, den "Eisenbahnschlag" mal kurz auszuprobieren.

Der Westernschlag

[Bearbeiten]

Dieser Schlag ist schon ganz gut geeignet, um Lieder zu begleiten. Er passt nicht nur zu Cowboy-Liedern, sondern auch zu vielen anderen Volksliedern und Folk-Songs.

Du zählst "1 - 2 und 3 - 4 und" Höre dir am besten ein Musikbeispiel an, und versuche dabei mitzuzählen. Anfangs noch ohne Schlagmuster, so dass du erst mal ein Gefühl für den Rhythmus bekommst. Wenn das Zählen halbwegs klappt, dann versuche den Schlag mitzumachen.

D uns A im Wechsel

(noch ohne den neuen G-Dur-Akkord)


\version "2.20.0"
\header {
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d1 a d a
}}

BB_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow 
}

BB_A = {
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'>8 \downbow 
  <a cis' e'> \upbow
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'>8 \downbow 
  <a cis' e'> \upbow
}

BB_G = {
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow
  <g b g'> \upbow 
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow
  <g b g'> \upbow 
}

myRhythm = {
  \repeat volta 4 {
  \BB_D \BB_A \BB_D \BB_A
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
  \new TabStaff {
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    \myRhythm 
    <a, d a d' fis'>1
 }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}


D-Dur-Kadenz

(mit dem neuen G-Dur-Akkord)


\version "2.20.0"
\header {
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d1 g a d
}}

BB_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow 
}

BB_A = {
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'>8 \downbow 
  <a cis' e'> \upbow
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'>8 \downbow 
  <a cis' e'> \upbow
}

BB_G = {
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow
  <g b g'> \upbow 
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow
  <g b g'> \upbow 
}

myRhythm = {
  \repeat volta 4 {
  \BB_D \BB_G \BB_A \BB_D
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
  \new TabStaff {
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    \myRhythm 
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}



Du siehst die hellen Pfeile, die nach oben gehen? Übersieh sie einfach! Das sind so genannte "Luftschläge". Sie zeigen dir bloß an, dass dein Arm ja irgendwie wieder nach oben muss. Wenn dein Arm eine gleichmäßige Auf- und Abbewegung macht, ergibt sich ganz automatisch eine kleine Pause, um die du dich nicht besonders bemühen musst. Achte auf die Hörbeispiele und versuche laut mitzuzählen.

Häufiger Anfangsfehler: Man unterbricht den Wechselschlag. Der Arm wartet nach der "1" unten und macht unnötigerweise eine Pause und kommt nicht mehr rechtzeitig zur "2" nach oben. Du brauchst aber die Bewegung des Arms gar nicht zu unterbrechen. Die eigentliche Pause zwischen der "1" und "2" entsteht ganz automatisch, einfach dadurch, dass du die Saite nicht berührst.

Du musst dich aber hüten, "eins-zwei-und, drei-vier-und" zu zählen. Also ganz ohne Pause zwischen der 1 und der 2. Sonst hast du hinterher einen 3/4-Takt. Zähle besser:

"Eins-ssa, Zwei-und, Drei-ja, Vier-und".

Dabei soll das -ssa und das -ja die Pause für dem Luftschlag akustisch untermalen. Das -ssa gibt deinem Arm die Zeit gemütlich nach oben zu kommen.

Wenn dein Arm eine gleichmäßige Pendelbewegung macht, dann wird alles viel leichter.

Der Tipp mit dem Tapp

[Bearbeiten]

Tappe mit dem Fuß! Ganz gleichmäßig, und ohne Unterbrechung. Zähle dabei 1 2 3 4. Jedes Mal, wenn der Fuß auftappt, hast du eine Zahl. Jedes Mal, wenn der Fuß angehoben wird, hast du ein "und". Die Schlaghand bewegt sich parallel zum Fuß mit auf und ab. Stell es dir wie bei einer Marionette vor. Du sprichst bei einem Schlagmuster nur die Zahlen und die "und" laut aus, die du auch tatsächlich als Schläge ausführst. Dabei achtest du einfach auf die Bewegung deines Fußes, ohne dass sich das Tempo der Tapser irgendwie ändert. Die Luftschläge (also die Bewegungen, wo die Hand keinen Schlag ausführt) werden einfach nicht mitgezählt. Die Bewegung von Fuß und Arm bleibt jedoch gleichmäßig wie bei einem Uhrwerk.

 1  .  2   +   3  .  4   +
tap - tab heb tab - tab heb
Ab  - Ab  Auf Ab  - Ab  Auf

Dass der Fuß sich auch zwischen der 1 und 2 hebt, sowie zwischen der 3 und 4 beachtest du einfach nicht. Achte nur auf die Bewegungen, die du laut zählst, bzw. die du mit der Hand machen möchtest.

Zwei Akkorde pro Takt

[Bearbeiten]

Der Westernschlag eignet sich übrigens gut dafür, wenn man zwei Akkorde in einem Takt spielen möchte. Obwohl es kein Standard in Liederbüchern ist, habe ich dort, wo zwei Akkorde in einem Takt vorkommen, diese einfach in Klammern gesetzt. Diese Klammern werden dir die erste Zeit helfen, bis du von alleine heraushörst, wann ein Akkord gewechselt werden muss, und wann dieses innerhalb eines Taktes geschieht.

Beispiel
[D]Alle Vögel [(G]sind [D)]schon da, [(A]alle [D)]Vögel [(A]al-[D)]le...

Auch wenn man keine Noten lesen kann, erübrigen sich bei Notenausgaben die Klammern, da man sich auch ohne Notenkenntnisse an den Taktstrichen orientieren kann.


\version "2.20.0"
\header {
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d1 g2 d a d a d
}}

B_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow
}

B_A = {
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'>8 \downbow 
  <a cis' e'> \upbow
}

B_G = {
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow
  <g b g'> \upbow 
}

myMelody = \relative c' {
  \clef "treble"
  \time 4/4
  \tempo 4 = 120
  \set Score.tempoHideNote = ##t
  \key d\major
  \set Staff.midiInstrument = #"trombone"
   d4. fis8 a4 d | b d8~ b a2 |
   g4. a8 fis4 d | e2 d |
}

myText = \lyricmode {
  \set stanza = "1."
  Al -- le Vö -- gel sind schon da, 
  al -- le Vö -- gel al -- le...
}

myRhythm = {
  \B_D \B_D | \B_G \B_D | 
  \B_A \B_D | \B_A \B_D |
}


\score { << %layout
  \myChords
  \new Voice = "Lied" { \myMelody }
  \new Lyrics \lyricsto "Lied" { \myText }
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \new Voice = "Lied" { \myMelody } 
    \new Voice { \myRhythm }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Gleichmäßig wie ein Uhrwerk

[Bearbeiten]

Unverzichtbar ist aber, dass der Rhythmus gleichmäßig ist. Bei jedem 4/4-Takt, den du übst, und bei jeder Pause, die du machst, muss man immer genau bis 4 zählen können.

Du führst immer 4 Abschläge und 4 Aufschläge aus. Mal berührst du die Saiten, mal machst du bloß Luftschläge. Es sind also insgesamt 8 Schläge. Keinen Schlag mehr und keinen weniger.[1]

Wenn man auch mal über anfängliche Griffunsauberkeiten hinweghören kann, so darf ein fehlender Schlag oder ein Schlag zu viel auf gar keinen Fall toleriert werden. Man darf nur bei denjenigen Pausen ein Auge zudrücken, die entstehen, weil man den neuen Griffwechsel noch nicht sicher beherrscht...

Merke
Ein falscher Ton zur richtigen Zeit ist nur halb verkehrt.

Ein richtiger Ton zur falschen Zeit ist absolut verkehrt.

Nichts haut eine Gruppe von Sängern oder Musikern mehr raus, als wenn der Takt nicht stimmt. Falsche Akkorde, unsaubere Griffe, schiefe Töne, ja selbst ein falscher Rhythmus (z.B. Samba anstelle von Rumba), all das wird oft gar nicht bemerkt. Das kann man immer wieder gerade biegen und man kann sich immer wieder reinpfuschen.

Also bloß kein Stoppen oder ein "Entschuldigung, ich wollte...", sondern einfach weiterspielen. Wenn du am Üben bist, bringe wenigstens den Takt oder den Vers, den du singst, zu Ende. Dann lieber nochmal langsam ganz von vorne. Oder übe die schwierige Passage isoliert. Einen vergangenen Schlag zu berichtigen, bringt gar nichts. Wie es richtig geht, kannst du beim nächsten Vers üben. Fehler gehören zum Lernen einfach dazu!

Über einige Unsauberkeiten wird der Lehrer einfach hinweghören (oder er sollte es zumindest).
Beim nächsten, übernächsten oder überüberüberüberübernächsten Mal wird es besser.


Wenn jedoch der Takt durch einen Schlag oder eine Pause zu viel oder zu wenig kaputt gemacht wird, dann bekommt das jeder mit. Man gerät einfach aus dem Tritt.

Ein Tipp für die erste Liederauswahl

[Bearbeiten]

Suche am Anfang möglichst Lieder aus, bei denen ein Akkord mindestens zwei Takte lang ausgehalten werden muss.

Neue Akkorde bzw. Akkordwechsel sind für den Anfänger nicht einfach, und bis du sie richtig beherrschst, kommt es automatisch zu Pausen. Das ist nicht weiter dramatisch. Jedoch du musst es irgendwie schaffen, dass die Pausen nicht zu einer Gewohnheit werden. Daher halte die Akkorde immer zwei Takte aus, denn beim zweiten Takt brauchst du keine "Anfängerpause". Achte also darauf, dass die Takte nahtlos aneinander gespielt werden; wenigstens solange es zu keinem schwierigen Akkordwechsel kommt.

Für den Westernschlag

Beim Westernschlag darf man nicht nach der "4-und" aufhören zu spielen, sondern muss gleich mit der "1" weitermachen. Sonst hoppelt der Rhythmus.

Also nicht


Sondern zähle am besten

"Vier'uuuun -dEin ssa"




  1. Es gibt zwar einige wenige Lieder, die ihren besonderen Reiz durch einen Wechsel des Takt erhalten , aber die können warten, bis ein gleichmäßiger und regelmäßiger Takt und Rhythmus gar kein Problem mehr darstellt. Lieder, die mitten drin von einem 4/4-Takt abweichen, solltest du zumindest am Anfang gar nicht lernen. Du darfst den Rhythmus selbst variieren (mehr oder weniger Luftschläge, Lautstärke, Anzahl der Saiten, Gesamttempo...), jedoch muss bei einem 4/4-Takt ohne Ausnahme immer bis 4 gezählt werden können. Das muss einfach in Fleisch und Blut übergehen. Und bis es so weit ist: Zählen, zählen, zählen...
    ps.
    Beim 3/4-Takt, den wir um einiges später üben, wird natürlich bis 3 gezählt, beim 6/8-Takt bis 6, und so weiter ...


Lektion 3

[Bearbeiten]

Akkordwechsel G-C-D • Regeln zum Fingersatz • Lagerfeuerschlag


C-Dur-Akkord bzw. die G-Dur-Kadenz

[Bearbeiten]

Du brauchst nur einen neuen Akkord, und schon hast du eine neue Tonart gelernt. Wir lassen den A-Dur-Akkord vorläufig hinter uns. Dafür lernen wir den C-Dur. G, C undD gehören zur Tonart G-Dur.

Vergleich am Quintenzirkel[1]


Tonart D-Dur
im Quintenzirkel
Tonart G-Dur
im Quintenzirkel


In der neuen Tonart G-Dur kommt es zu einem Rollentausch. G ist nun die ruhige Tonika, C ist die verbindende Subdominante und D die spannungsreiche Dominante, die manchmal auch als D7 vorkommt. Bis wir den D7 gelernt haben, können wir die 7 einfach ignorieren.

Von G-Dur nach C-Dur und wieder zurück

[Bearbeiten]

Die römische 3 (III) weist übrigens auf den 3. Bund hin.

Von G-Dur nach C-Dur
  1. Kleiner Finger weg
  2. Ring- und Mittelfinger gleichzeitig
    eine Saitenlage tiefer.
    Der Ringfinger kommt auf die
    "Z"weite Saite von oben
  3. Zeigefinger erster Bund
    "Z"weite Saite von unten
Von C-Dur nach G-Dur
  1. Zeigefinger weg
  2. Ring- und Mittelfinger gleichzeitig
    eine Saitenlage höher
    "G"anz nach oben
  3. Kleiner Finger “rollt” sich
    "G"anz nach unten
    auf seinen Platz


Ja ich weiß, ich wiederhole mich:
Die Finger werden nicht nacheinander,
sondern gleichzeitig verschoben.

Leider gibt es keine so einprägsame visuelle Merkhilfe für C-Dur, außer dass der Akkord irgendwo in der Mitte liegt.

Aber vielleicht hilft dir der (gesprochene) Satz:

"C": (ausgesprochen: Zeh!)
Zweiter von oben (Ringfinger)
Zweiter von unten (Zeigefinger)

Neben der visuellen Lernhilfe (dem "G" auf dem Kopf) gibt es auch einen gesprochenen Merksatz:

G (-Dur):
Ganz oben (Ringfinger)
Ganz unten (kleiner Finger)

Den Griffwechsel übt man am besten einige Male hintereinander. Hörbeispiel:

Stützfinger: JA! Zeigefinger zuerst: NEIN!

[Bearbeiten]

Der kleine Finger darf ruhig ein wenig zögern, bevor er seinen Platz verlässt. Er bleibt so lange als Stützfinger (zur Orientierung), bis Mittel- und Ringfinger ihren Platz erreicht haben. Aber noch bevor die beiden Finger dann richtig aufsetzen, verschwindet der kleine Finger.

Setze den Mittel- und Ringfinger gleichzeitig auf, und zwar bevor du den der Zeigefinger aufsetzt!

Anders herum läufst du Gefahr den C von hinten aufzubauen. Das hört sich im ersten Moment gar nicht so schlimm an, doch du machst drei einzelne Bewegungen. Der Zeigefinger findet schnell seinen Platz, doch der Mittelfinger sucht seinen Platz, und dannach sucht der Ringfinger seinen Platz. Das sind drei einzelne Bewegungen, die viel Zeit kosten. Bleiben Ring- und Mittelfinger eine Einheit dann sind es nur zwei einfache Bewegungen.

Die Bass-Saiten werden zuerst angeschlagen. Der Zeigefinger hat also noch einen Tick Zeit, bevor er drankommt. Zudem findet er viel schneller seinen Platz.

Konzentriere dich auf den Ringfinger und bau den C-Dur Akkord nicht von hinten auf!

Von C-Dur nach D-Dur und zurück

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Auch den folgenden Griffwechsel sollte man einige Male alleine üben. Aber im Prinzip dürfte man damit keine größeren Schwierigkeiten haben.

von C-Dur nach D-Dur
  1. Zeigefinger weg
  2. Wie bei G-Dur wechseln
    die beiden Finger wieder gleichzeitig
    von oben nach unten.
    Konzentriere dich hier aber auf den
    Mittelfinger! Der kommt ganz nach unten.
  3. Und genau wie beim G-D-Wechsel
    kommt zum Schluss der
    Zeigefinger auf seinen Platz.



Von D-Dur nach C-Dur
  1. Zeigefinger weg
  2. Ring- und Mittelfinger gleichzeitig auf die
    "z"weite von oben.
  3. Zeigefinger auf die
    "z"weite von unten

Natürlich muss man die Bilder in

umgekehrter Reihenfolge lesen.

Hörbeispiel:



\version "2.20.0"
\header {
  title="Westernschlag G C D C "
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    g1 c d c
}}

BB_G = {
  <g, b d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow 
  <g b g'> \upbow
  <g, b d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow 
  <g b g'> \upbow
}

BB_C = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'> \upbow 
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'> \upbow
}

BB_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow 
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \BB_G \BB_C \BB_D \BB_C
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    c4 b, a,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Die drei Töne am Anfang sind ein Auftakt, und geben dir einen Augenblick Zeit, um in das Schlagmuster zu kommen.

Animierter Griffwechsel

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Der Griffwechsel verläuft wie ein Fahrstuhl immer oben (G-Dur) mitte (C-Dur) unten (D-Dur) mitte (C-Dur) oben (G-Dur).

Hörbeispiel

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Einfache Akkordprogressionen

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Eine "Akkordprogression" ist eigentlich nichts weiter als eine mehr oder weniger kurze "Akkordfolge". Man hat bei einer Pression den Eindruck, dass die Abfolge der einzelnen Akkorde stimmig ist und einen Sinn ergibt. Es handelt sich zumeist um ein häufig gebrauchtes Klischee, das man schon bei hunderten, wenn nicht tausenden von Liedern gehört hat. Es gibt Lieder, die ausschließlich mit einer einzigen Akkordfolge begleitet werden, was das Lernen der ersten Akkordwechsel sehr erleichtert.

einfache Akkordkombination:
Zählweise: Eins - Zwei und - Drei - Vier und ...


\version "2.20.0"
\header {
  title="G-Dur-Kadenz mit Westernschlag"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    g1 c d g
}}

BB_G = {
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow 
  <g b g'> \upbow
  <g, b, d>4 \downbow
  <g b g'>8 \downbow 
  <g b g'> \upbow
}

BB_C = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'> \upbow 
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'> \upbow
}

BB_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow 
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'> \upbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \BB_G \BB_C \break \BB_D \BB_G
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  \myChords
  \new TabStaff {
    \tabFullNotation 
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    c4 b, a,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=120\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Dies ist der Westernschlag als Tabulatur. Wie dieses gelesen wird, das wird zu einem späteren Zeitpunkt genauer erläutert.

Doch achte mal auf die Noten. Jede Note, die nur einen Schlag hat (wenn man also eine Ziffer ohne ein nachfolgendes "und" zählt), hat auch nur einen Notenhals. Da ist kein weiteres Fähnchen oder kein weiterer Balken mit dabei. Wenn ein Doppelschlag ab- und aufwärts geschlagen wird, dann sind die Notenhälse meist durch einen Balken miteinander verbunden. Die erste Note ist meist der Abschlag, und die zweite, die mit dem Balken verbunden ist, das ist der Aufschlag, bzw. das "und".

Was ist eine Dur-Kadenz?

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Eine besondere Akkordfolge ist die G-Dur-Kadenz G C D G. Also Tonika, Subdominante, Dominante, Tonika. Spiele sie einmal nach. Die Akkorde haben einen bestimmten Höreindruck und damit eine bestimmte Funktion: G = Start, C = Weiterleitung, D = Spannung, G = Auflösung.

Diese Akkordfolge wird G-Dur-Kadenz genannt und hilft deinem Gehör, sich in der Tonart zurechtzufinden.

Namen der Saiten

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Falls du es nicht schon weißt oder noch nicht wo anders gelesen hast:

Um sich die Reihenfolge der Saiten von oben nach unten einzuprägen, merke man sich entweder folgenden Spruch:

Eine Alte Dame Ging Heringe Essen. (der Klassiker)

oder den näherliegenden

Ein Anfänger der Gitarre hat Eifer



  1. Der Quintenzirkel ist ein nützliches Werkzeug um sich Akkorde, die üblicherweise zusammen gehören einzuprägen.
    Daneben kann man noch viele Informationen viel leichter aus dem Quintenzirkel ableiten, weil die zusammengehörenden Töne meist nebeneinander stehen. Schneller, als sie mühsam an der chromatischen Tonleiter abzuzählen. Dennoch muss er zu diesem Zeitpunkt weder verstanden noch gelernt werden. Da aber Lagerfeuer-, Folk-, Rock- und später noch das Rockballadendiplom sich in ihrem Aufbau sehr eng am Quintenzirkel orientieren, wird sich hoffentlich bald auch so intuitiv ein wähnendes Erahnen einstellen. Die eigentliche Systematik, die hinter dem Ganzen steht, kann dann später durch die richtigen Fakten ergänzt werden.
    Der Quintenzirkel ist hier eher für den (ehrenamtlichen) Gitarrenlehrer wichtig, der das Konzept der "Diplome" verinnerlichen soll. Für die Schüler fließen im Gitarrenunterricht Bruchstücke des Quintenzirkel evtl. durch Randbemerkungen wie "E-Dur hat - (Geh Du Alter Esel) - vier Kreuze, D-Dur hat - (Geh Du) - zwei Kreuze" ein und ergeben erst nach und nach für den Schüler einen Sinn.
    Jetzt zu diesem Zeitpunkt hat der Quintenzirkel eher die Funktion eines Adventskalenders, bei dem jeder neue Akkord so etwas wie ein neues Türchen im Quintenzirkel-Kalender darstellt.



Die allgemeinen Regeln zum Fingersatz

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Die Fingersätze, die hier für die einzelnen Akkorde vermittelt werden, sind nicht durch Zufall entstanden. Sie orientieren sich an den klassischen  Gitarrenschulen von Dionisio Aguado, Matteo Carcassi, Ferdinando Carulli, Fernando Sor und wie sie alle heißen, sowie moderne Gitarrenschulen, die auf diese Grundlagen aufbauen. Mit dem klassischen Fingersatz wirst du schon jetzt darauf vorbereiten, später mal anspruchsvollere Intros, Solos und Fingerstyle (z.B. beim Melodiepicknick-Kurs) spielen zu können. Daher soll ein Akkord immer so gegriffen werden, dass sich die Finger beim Griffwechsel so wenig wie möglich bewegen müssen.

Merke
Wo es möglich ist
  1. Zeigefinger erster Bund
  2. Mittelfinger zweiter Bund
  3. Ringfinger dritter Bund
  4. Kleiner Finger vierter Bund
Müssen zwei oder mehrere Finger in einen Bund
  • Zeigefinger kommt über den Mittelfinger
  • Mittelfinger kommt über den Ringfinger
  • Ringfinger kommt über den kleinen Finger

Vorteile des Standard-Fingersatz

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  1. Bei dem Wechseln der 9 Akkorde C-, F-, G-, G7-, D-, E- und A-Dur sowie E- und A-Moll hat man immer die ähnliche Fingersätze. Die Griffwechsel werden daher alle nach demselben Schema ablaufen.
  2. Der Grundton ist fast immer da, wo der Ringfinger ist. Später beim Folkdiplom, wenn man die ersten Zupfmuster lernt, weiß man immer, wo der Basston ist.
  3. Lernen wir im Folkediplom einen Basslauf oder eine Picking-Figur gelernt, so werfen wir dies ohne Mühe auf andere ähnlich gegriffene Akkorde übertragen.
  4. Griffwechsel werden erfahrungsgemäß einfacher und schneller.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen vom Standard-Fingersatz, doch die können getrost warten, bis man alle Akkorde mit den Standard-Fingersätzen kann und alle Lernvorteile der Standard-Griffweise mitgenommen hat.

Auch wenn du es jetzt noch nicht glauben magst: mit nur wenigen Eselsbrücken findet man alle Töne der C-Dur Tonleiter in den ersten Bünden. Und du wirst nicht länger als eine viertel Stunde brauchen, um das zu lernen.

Bevorzugte Positionen

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Mit dem Standard-Fingersatz kannst du dir "Lieblingsposition" der Finger ableiten. Sollte ein Finger für einen bestimmten Akkord nicht gebraucht werden, so kann er schon einmal über seiner Lieblingsposition schweben. Wahrscheinlich wird er dort schon bald wieder gebraucht.

Lieblingspositionen der Finger

Zeigefinger
||-Z-|---|---|-
||<Z>|---|---|-
||-Z-|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-

Mittelfinger
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|-M-|---|-
||---|<M>|---|-
||---|-M-|---|-
||---|---|---|-

Ringfinger
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|-R-|-
||---|---|<R>|-
||---|---|-R-|-

Kleiner Finger
||---|---|-K-|-
||---|---|<K>|-
||---|---|-K-|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-

Halte Ring- und Mittelfinger immer dicht beieinander, da sie höchstwahrscheinlich in einer dieser beiden Positionen gegriffen werden:

-

Wenn du einen Griff anders gelernt hast, dann lerne den Standard-Fingersatz einfach wie einen neuen Akkord und setze diesen für neue Lieder ein. Sobald du merkst, welche Vorteile die Standard-Fingersätze mit sich bringen, wirst du den "neuen" Griff auch bei den alten Liedern einsetzen.


Für diejenigen, die den G-Dur-Akkord vielleicht anders gelernt haben

G ohne kleinen Finger?



Der Lagerfeuerschlag

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Mit dem „Westernschlag“ hatten wir eine gute Vorübung für den „Lagerfeuerschlag“, denn die erste Hälfte des „Westernschlags“ entspricht der ersten Hälfte des „Lagerfeuerschlags“:



Die zweite Takthälfte des Lagerfeuerschlags ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die "3" wird nicht durchgeführt! Statt dessen wird ein Luftschlag ausgeführt (als würde man bei der 3 ganz bewusst daneben schlagen). Dadurch folgen also zwei „und“ bzw. zwei Aufschläge aufeinander:


Es ist absolut wichtig, dass die Auf- und Abschläge der Hand gleichmäßig ausgeführt werden. Denn die beiden hintereinander folgenden Aufschläge verleiten erfahrungsgemäß dazu, diese beiden Schläge zu schnell auszuführen.



Dieses führt zu einem unsauberen Rhythmus und einem falschen Takt. Diesen Fehler gilt es, unter allen Umständen zu vermeiden. Unsauber gegriffene Akkorde, nicht sauber ausgeführte Abschläge, ja sogar falsche Akkorde, alles kann man anfangs tolerieren, und auch mal drüber hinweg hören, denn das gibt sich alles mit genügender Übung. Wenn aber ein Takt nicht stimmt, also wenn er etwas kürzer oder länger ist, als er sein darf, dann bringt man alle, die mitsingen aus dem Takt.

Tipp

Man kann der unerwünschten "Taktverkürzung" am ehesten dadurch entgegenwirken, dass man die Armbewegungen recht weit ausführt. Es hilft die Hand beim Anschlag wenigstens so weit anzuheben und zu senken, wie die Gitarre breit ist. Wenn man es schafft, diese etwas übertrieben weite Bewegung halbwegs gleichmäßig auszuführen, wird man recht schnell den richtigen Rhythmus raus haben. Sobald der Rhythmus stimmt, kann man wieder etwas dezentere Schlagbewegungen ausführen.

Es lohnt sich, zuerst eine Weile die zweite Hälfte des Lagerfeuerschlags isoliert zu üben. Die erste Hälfte des Schlags hat man ja schon mit dem Westernschlag geübt.

| - u 4 - | - u 4 - | - u 4 - | - u 4 - |

Der Tipp mit dem Tapp

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Nimm den Fuß zu Hilfe und tappe mit diesem den Takt. Die Schlaghand und der Fuß bewegen sich parallel. Stelle dir einfach vor, die Hand sei mit deinem Fuß mit einem Faden (wie bei einer Marionette) verbunden. Jeder Tapp ist eine Zahl und jedes Anheben des Fußes fällt auf ein „und“. Der Arm schlägt parallel mit jedem Tapp nach unten, bei jedem Anheben des Fußes geht auch der Arm nach oben. Der Rhythmus entsteht dabei, dass bei dem Auf- und Abschlag mal die Saiten berührt werden, und mal nicht. Selbst der Kopf kann diese Bewegung leicht mitmachen.

Und zumindest beim Üben wird der Rhythmus laut und deutlich mitgezählt.

„Eins – Zwei und – und Vier“ – „Eins – Zwei und – und Vier“
Beim Lagerfeuerschlag sieht es wie folgt aus

Tipp

Wenn man eine Gruppe mit der Gitarre begleitet, dann kann der Schlagarm mitunter auch den Taktstock eines Dirigenten ersetzen. Daher braucht man keine Angst zu haben, wenn die Bewegungen anfangs etwas übertrieben deutlich ausgeführt wird. Stelle dir einfach vor, du dirigierst mit der Schlaghand gleichzeitig einen Chor.

Wann nimmt man welchen Schlag?

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Der 4/4-Schlag ist ein sehr einfacher Schlag, der an ein einfaches Marschtempo erinnert. Der Westernschlag kann fast immer dort eingesetzt werden, wo auch der 4/4-Schlag oder der Lagerfeuerschlag passt. Er erinnert sehr an Country- und Westernlieder (daher der Spitzname). Wenn man Lieder hat, bei denen Akkorde oft und schnell hintereinander gewechselt werden, dann haben Anfänger etwas weniger Probleme, mitten im Takt den Akkord zu wechseln, als beim Lagerfeuerschlag. Man wechselt dort bei der "1" und bei der "3".

Jetzt, zum Üben, musst du die Lieder mit den hier vorgeschlagenen Schlägen üben. Später wird dein eigener Geschmack entscheiden, welchen Schlag du bevorzugst. Im Augenblick kennst du zwar nur vier Schlagmuster, aber das wird sich früher oder später ändern.

Es gibt keine feste Regel, welchen Schlag man nimmt, solange nur der Takt stimmt. Es gibt eine Reihe von Schlagmustern, die sich für bestimmte Musikstile eignen. Und von jedem Schlagmuster gibt es zig Varianten. Es kommt sogar recht häufig vor, dass man in ein und demselben Lied gleich mehrere Schlagmuster oder Variationen eines Grundmusters verwendet. Du kannst dich bei der Wahl des Schlagmusters an dem Original orientieren, aber du musst es nicht. Es reicht wenn das Schlagmuster nur halbwegs zum Stück passt. Selbst die Original-Interpreten variieren von Auftritt zu Auftritt ihre Schlagmuster.

Du solltest dir mit der Zeit eine Handvoll Schlagmuster aneignen, und lernen wie man diese ein wenig variieren kann, bis man eine Version gefunden hat, die eurem Geschmack, oder sogar dem Original sehr nahe kommt. Du solltest später mal in der Lage sein, ein Lied mit ganz unterschiedlichen Schlägen zu begleiten, sofern der Takt stimmt. Man probiert einfach mal aus, welcher Schlag einem gefällt. Dabei hängt es manchmal von der eigenen Stimmung ab, was man spielt. Wie schon gesagt, gibt es für die Auswahl eines Schlagmusters keine festgesetzten Regeln und es muss nicht immer ganz exakt wie das Original klingen!

Hörbeispiel

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Lagerfeuerschlag mit GG CC DD CC und G C D C


Ein Akkord für zwei Takte

\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag G C D C "
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    g1 g c c d d c c
}}

Lager_G = {
  <g, b d>4 \downbow %1
  <g b g'>8 \downbow %2
  <g b g'>4 \upbow %+
  <g b g'>8 \upbow %+
  <g b g'>4 \downbow %4
}

Lager_C = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'>4 \upbow 
  <g c' e'>8 \upbow 
  <g c' e'>4 \downbow
}

Lager_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'>4 \upbow 
  <a d' fis'>8 \upbow 
  <a d' fis'>4 \downbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_G \Lager_G \Lager_C \Lager_C \break
  \Lager_D \Lager_D \Lager_C \Lager_C
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    c4 b, a,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g'>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}
Ein Akkord pro Takt

\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag G C D C "
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    g1 c d c
}}

Lager_G = {
  <g, b d>4 \downbow %1
  <g b g'>8 \downbow %2
  <g b g'>4 \upbow %+
  <g b g'>8 \upbow %+
  <g b g'>4 \downbow %4
}

Lager_C = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'>4 \upbow 
  <g c' e'>8 \upbow 
  <g c' e'>4 \downbow
}

Lager_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'>4 \upbow 
  <a d' fis'>8 \upbow 
  <a d' fis'>4 \downbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_G \Lager_C \Lager_D \Lager_C
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    c4 b, a,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g'>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Du kannst den Lagerfeuerschlag auch mit den alten Akkorden als Wiederholung üben.


\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag D A D G"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    d1 a d g
}}

Lager_G = {
  <g, b d>4 \downbow %1
  <g b g'>8 \downbow %2
  <g b g'>4 \upbow %+
  <g b g'>8 \upbow %+
  <g b g'>4 \downbow %4
}

Lager_A = {
  <e, a, e>4 \downbow
  <a cis' e'>8 \downbow 
  <a cis' e'>4 \upbow 
  <a cis' e'>8 \upbow 
  <a cis' e'>4 \downbow
}

Lager_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'>4 \upbow 
  <a d' fis'>8 \upbow 
  <a d' fis'>4 \downbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_D \Lager_G \Lager_D \Lager_A
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 120
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    g4 fis e
    \myRhythm 
    <a, d a d' fis'>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}
  • Versuche es mit "The Lion Sleeps Tonight"

Interessantes am Rande

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"Lagerfeuerschlag" ist eine etwas unpräzise Bezeichnung für den Rhythmus. Im spanischen wird unser Lagerfeuerschlag „Quintillo“ genannt, was soviel wie "Fünfer-Schlag" heißt. Er ist der traditionelle Rhythmus für den lateinamerikanischen Tanz "Merengue".

Eine Besonderheit bietet der Lagerfeuerschlag. Bei kaum einem anderen Schlagmuster wird die „1“ so gut hervorgehoben, wie bei diesem Schlagmuster. Selbst wenn der Sänger mal den Faden verloren hat, findet er beim Lagerfeuerschlag schnell die „1“ wieder. Bei anderen Schlagmustern fällt das nicht so leicht.

Schaue dir das Schlagmuster einmal ohne Taktstriche an. Du findest die alleinstehende „1“ relativ einfach heraus. So ähnlich geht es auch deinem Gehör, wenn es den Lagerfeuerschlag hört. Auch das Ohr hört recht schnell die alleinstehende „1“ heraus. Daher ist der Lagerfeuerschlag sehr gut geeignet, um eine Gruppe beim Singen zu begleiten.


Lektion 4

[Bearbeiten]

Akkordwechsel G-Em-C-D • über das Singen


Griffwechsel G-Em-C-D

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Die Mollparallele

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Der Wechsel von G-Dur nach E-moll (und umgekehrt) ist besonders einfach. .Präge dir damit gleichzeitig ein, dass E-Moll (kurz "Em" geschrieben) die Mollparallele von G-Dur ist.

In einigen Liedern muss man nicht unbedingt zur Mollparallele wechseln, sondern man kann auch den Dur-Akkord einfach weiterspielen.

Beispielsweise 'The Spanish Lady'

In einigen Liederbüchern findet man

  • As [G]I came down through [']Dublin City [C]at the hour of [D]twelve at night

In anderen

  • As [G]I came down through [Em]Dublin City [C]at the hour of [D]twelve at night

In der zweiten Version klingt der Takt mit der Moll-Paralele etwas weicher klingen zu lassen. Landläufig sagt man, dass ein Moll-Akkord traurig klingt. Es stimmt zwar, dass man mit Moll-Akkorden relativ leicht traurig klingende Lieder schreiben kann, aber hier dient der Moll-Akkord eher dazu, Anlauf zu holen, für den nächsten Dur-Akkord. Dadurch kann das Lied etwas schwungvoller gestaltet werden.

Tonart G-Dur
mit Mollparallele

Griffwechsel G - Em - G und Em - C - Em

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Übe zuerst G-Em-G und danach C-Em-C

von G-Dur nach E-Moll
  1. Mittelfinger bleibt an seinem Platz
  2. Kleiner Finger weg
  3. Ringfinger unter den Mittelfinger
Fertig!
Von E-Moll nach G-Dur
  1. Mittelfinger bleibt am Platz
  2. Ringfinger schräg nach oben
  3. Kleiner Finger “rollt” sich auf seinen Platz
von E-Moll nach C-Dur:   von C-Dur nach E-Moll:
 
  1. Ring- und Mittelfinger anheben
  2. Mittelfinger geht eine Seite nach
    unten und nimmt den Ringfinger mit.
    Dieser wartet aber hier in
    Lauerstellung, bis...
  3. ...der Ringfinger (wie vorher bei G-Dur)
    auf seinen Platz geht.
  4. Zeigefinger auf seinen Platz
Konzentriere dich hier auf den Mittelfinger
  1. Zeigefinger weg
  2. Ring- und Mittelfinger anheben
  3. Mittelfinger eins höher
  4. Ringfinger unter den Mittelfinger
Konzentriere dich auch hier auf den Mittelfinger
Achte auf den Ring- und Mittelfinger

Diese Fingerstellung taucht oft bei Durakkorden auf. (G-, C-, F-, D-Dur)

Diese Stellung taucht bei E, Em, A und Am auf.

Akkordwechsel G-Em-C-D

[Bearbeiten]
Ein richtiger Schu-bi-du-ba

Akkordfolge G-Em-C-D ist ein "16-45er" in G-Dur. Um die Akkordstufen in einer Tonart zu bezeichnen zählt man einfach die Töne der entsprechenden Tonleiter durch.

  • G=1, Am=2, Hm=3, C=4, D=5, Em=6, (F#m7/b5=7)

Die Akkordfolge wird auch "50s Progression" oder "Ice Cream Changes" genannt.

Exkurs: Akkordstufen

[Bearbeiten]

Keine Panik! Du musst hier keine Noten lernen. Du solltest nur verstehen, wie die Akkordstufen zustande kommen. So bekommst du zumindest eine grobe Vorstellung davon, was es mit den Begriffen auf sich hat, wenn du in einem Tutorial im Internet darauf stößt. Alle Besonderheiten der Tonleitern und Akkordnamen lernst du später.

Die Töne einer Tonleiter werden einfach durchgezählt.

 
\relative c { 
  \clef "G_8"
  \key g \major
  \tempo 1 = 100
  %%Tempo ausblenden
  \set Score.tempoHideNote = ##t
   g1 a b c d e fis g
}
\addlyrics { "G=1" "A=2" "H=3" "C=4" "D=5" "E=6" "F#=7" "G=8=1"}

In der Harmonielehre werden die Tonhöhen gewöhnlich in römischen Ziffern angegeben.

 
\relative c {
  \tempo 1 = 100
  %%Tempo ausblenden
  \set Score.tempoHideNote = ##t
  \clef "G_8"
  \key g \major 
  g1 a b c d e fis g}
  \addlyrics { "G=I" "A=II" "H=III" "C=IV" "D=V" "E=VI" "F#=VII" "G=I"}

Du kannst jeder Note einen Dreiklang bzw. einen Akkord zuordnen und somit jedem Akkord eine Akkordstufe.


{ <<
  \new ChordNames { 
  \chordmode { 
    g1 a:m b:m c d e:m fis:dim g' 
  } 
}
\new Staff \chordmode { 
  \tempo 1 = 100
  %%Tempo ausblenden
  \clef "G_8"
  \key g \major
  \set Score.tempoHideNote = ##t
  g,,1 a,,:m b,,:m c, d, e,:m fis,:dim g, 
}
\addlyrics { I II III IV V VI VII I}
>> }

Beachte, dass unser deutsches H von vielen Programmen mit dem englischen B bezeichnet werden. Mehr dazu lernst du im Folkediplom.

Du erinnerst dich, dass die 1. Stufe wird Tonika (T) genannt wird, die 4. Stufe Subdominante (S) und die 5. Dominante.


{ <<
  \new ChordNames { 
  \chordmode { 
    g1 a:m b:m c d e:m fis:dim g' 
  } 
}
\new Staff \chordmode { 
  \tempo 1 = 100
  %%Tempo ausblenden
  \set Score.tempoHideNote = ##t 
  \clef "G_8"
  \key g \major
  g,,1 a,,:m b,,:m c, d, e,:m fis,:dim g, 
}
\addlyrics { I II III IV V VI VII I}
\addlyrics { T s d S D t dim T}
>> }

Die 6. Stufe nennt man Tonika-Parallele (t), die 2. Stufe Subdominanten-Parallele (s) und die 3. Stufe Dominanten-Parallele (d) bezeichnet.

Diese Dreiklänge aus der Harmonielehre stehen stellvertretend für alle Möglichkeiten, einen Akkord auf der Gitarre zu spielen.

Auf diese Weise könnte man die Stufen der G-Dur-Tonleiter mit einfachen Akkorden spielen.


<<
  \new ChordNames { \chordmode {
    g2 a:m b:m7 c d e:m fis:m7.5- g
  }}

  \new FretBoards {
    \override FretBoards.FretBoard.size = #'1.5
    \override FretBoard.fret-diagram-details.finger-code = #'in-dot
    \override FretBoard.fret-diagram-details.dot-color = #'white
    \override FretBoard.fret-diagram-details.orientation =
        #'landscape
    < g,-3 b,-2 d g b g'-4 > % G
    < a,  e-2 a-3 c'-1 e' > % Am
    < b,-1 d a-2 d'-4 > % Bm7
    < c-3 e-2 g c'-1 e' > % C
    < d a-1 d'-3 fis'-2 > % D
    < e, b,-2 e-3 g b e'> % Em
    < fis,-2 e-3 a-4 c'-1 e'> % F#m7b5
    < g,-3 b,-2 d g b fis'-1> % G7
  }\addlyrics { I II III IV V VI VII I}
>>

Dich brauchen die unbekannten Akkorde im Moment nicht zu interessieren. Recht bald lernst du sie kennen. Heute interessieren uns nur die 1., 6., 4. und 5. Akkordstufe in genau dieser Reihenfolge.

1-6-4-5

bzw.

I-VI-IV-V

oder Kürzer

ein 16-45er in G

Für heute hast du also die Tonika-Parallele E-Moll (kurz: Em) der G-Dur-Tonleiter kennen gelernt.


{ <<
  \new ChordNames { 
  \chordmode { 
    g,,1 e,:m c, d, 
  } 
}
  \new FretBoards {
    \override FretBoards.FretBoard.size = #'1.5
    \override FretBoard.fret-diagram-details.finger-code = #'in-dot
    \override FretBoard.fret-diagram-details.dot-color = #'white
    \override FretBoard.fret-diagram-details.orientation =
        #'landscape
    < g,-3 b,-2 d g b g'-4 > % G
    < e, b,-2 e-3 g b e'> % Em
    < c-3 e-2 g c'-1 e' > % C
    < d a-1 d'-3 fis'-2 > % D
}
\new Staff  { 
  \tempo 4 = 120
  %%Tempo ausblenden
  \set Score.tempoHideNote = ##t 
  \clef "G_8"
  \key g \major
  <g, b, d g b g'>1
  <e, b, e g b e'>
  <c e g c' e'>
  <d a d' fis'>
}
\addlyrics { I VI IV V }
\addlyrics { T t S D }
>> }

Die Akkordfolge wird auch "50er Progression" oder "Ice Cream Changes" genannt. Vermutlich, weil sich die jungen Leute in den 50er Jahren gerne in einer Eisdiele mit Jukebox trafen.

Übung

[Bearbeiten]

Übe zunächst den Wechsel G - Em - G. Wenn das reibungslos funktioniert, übe C - Em - C, bis auch das einwandfrei klappt. Zum Schluss übe die komplette Akkordfolge G-Em-C-D.


 


 


 


 

Auch hier ist es sinnvoll, den Ring- und Mittelfinger als Schwerpunkt des Akkordes zu betrachten. Auf diese Weise hat der Lehrer kein Problem, die Akkorde anzuzeigen, ohne sie ansagen zu müssen. So bleibt mehr Zeit für's Singen oder andere Korrekturen.

G steht oben, Em oben rechts (vom Spieler aus gesehen), C irgendwo in der Mitte und D unten. So zeichnet man einen richtigen Kreis, der sich leichter einprägen lässt als eine trockene Buchstabengruppe.

Hörbeispiel

[Bearbeiten]
Ein Akkord für zwei Takte

\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag G - Em - C - D -"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    g1 g e:m e:m c c d d 
}}

Lager_G = {
  <g, b d>4 \downbow %1
  <g b g'>8 \downbow %2
  <g b g'>4 \upbow %+
  <g b g'>8 \upbow %+
  <g b g'>4 \downbow %4
}

Lager_Em = {
  <e, b e>4 \downbow %1
  <g b e'>8 \downbow %2
  <g b e'>4 \upbow %+
  <g b e'>8 \upbow %+
  <g b e'>4 \downbow %4
}

Lager_C = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'>4 \upbow 
  <g c' e'>8 \upbow 
  <g c' e'>4 \downbow
}

Lager_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'>4 \upbow 
  <a d' fis'>8 \upbow 
  <a d' fis'>4 \downbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_G \Lager_G \Lager_Em \Lager_Em \break
  \Lager_C \Lager_C \Lager_D \Lager_D
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    c4 b, a,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}
Ein Akkord pro Takt

\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag G Em C D"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    g1 e:m c d
}}

Lager_G = {
  <g, b d>4 \downbow %1
  <g b g'>8 \downbow %2
  <g b g'>4 \upbow %+
  <g b g'>8 \upbow %+
  <g b g'>4 \downbow %4
}

Lager_Em = {
  <e, b e>4 \downbow %1
  <g b e'>8 \downbow %2
  <g b e'>4 \upbow %+
  <g b e'>8 \upbow %+
  <g b e'>4 \downbow %4
}

Lager_C = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'>4 \upbow 
  <g c' e'>8 \upbow 
  <g c' e'>4 \downbow
}

Lager_D = {
  <a, d a>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'>4 \upbow 
  <a d' fis'>8 \upbow 
  <a d' fis'>4 \downbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_G \Lager_Em \Lager_C \Lager_D
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    c4 b, a,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}


Tipp:

Solltest du noch Probleme haben, zur Gitarre zu singen, suche dir die allereinfachsten Lieder heraus. Weitere Tipps zum Thema Singen findest du im Abschnitt 'Repertoire': Zur Gitarre singen





Singen kann jeder

[Bearbeiten]

Ich weiß nicht, wie gut du schon singen kannst. Es mag sein, dass es für dich das natürlichste der Welt ist. Vielleicht hat schon deine Mutter mit dir gesungen, oder du hattest einen guten Musiklehrer oder singst sogar in einem Chor mit.

Dir brauche ich dann nicht viel zum Singen zu sagen. Man kann zwar immer noch irgendetwas besser machen, aber darum soll es hier nicht gehen. Hier geht es mehr um die grundsätzlichen Tipps für den Anfänger. Du kannst deine Stimme auch richtig schulen lassen (was allerdings nicht in jedem Fall notwendig ist), aber das Thema Gesangsausbildung bietet Stoff genug für ein eigenes Buch. Jedoch will nicht jeder ein Popstar werden. Vielen genügt es dir, wenn du für dich selbst nur so aus Spaß an der Freude singen.

Niemand soll sich zu schnell einreden lassen, er könne nicht singen. Solange du sprechen kann, kannst du auch singen.[1] Dir fehlt höchstens die Übung. Tonhöhen nicht heraushören zu können, oder etwas nicht exakt nachsingen zu können, ist kein Zeichen mangelnder Begabung, sondern mangelnder Übung. Tonleiter oder Intervalle zu erkennen und korrekt nachzusingen, ja sogar Noten vom Blatt zu singen kann man lernen.

Singe mal die Noten eines Durakkord mit Grundton, Durterz, Quinte und Oktave (d.h. der 1. 3. 5. Und 8. Ton einer Tonleiter) Zu schwer? Sing mal das hoffentlich bekannt Kinderlied "Alle Vögel sind schon da" oder "Morning Has Broken" von Cat Stevens. Siehst du, mit den ersten vier Silben kannst du es doch!

Am besten lernt man das Singen, indem man es immer und immer wieder übt, und sich auch einmal mit Themen wie Tonhöhe, Intervalle und Rhythmus beschäftigt. Meist liegt es einfach daran, dass die Leute zwar gut singen KÖNNEN wollen, aber nicht singen LERNEN wollen. (Das gilt übrigens auch für's Gitarrespielen.)

Wie kann man zur Gitarre singen?

[Bearbeiten]

Wer gleichzeitig singt und Gitarre spielt, kommt am Anfang schnell durcheinander. Was kann man da tun?

Bekannte einfache Lieder

[Bearbeiten]

Beginne mit einfachen und bekannten Liedern, bei denen du nicht über Worte und Melodie nachdenken musst. Lieder, die so einfach sind, dass du sie auch ohne Konzentration singen kannst. Nutze Lieder, bei denen immer bei einem bestimmten Wort ein Akkordwechsel vorkommt, so dass du dich nicht sehr darauf konzentrieren musst. Oder Lieder, die du in- und auswendig kennt, dass sie automatisch abgespulen werden.

Wenn dir selbst das zu schwer scheint, begnüge dich mit dem Refrain.

Wie wäre es mit dem Refrain von

Einfache Lieder, die man aber nicht auswendig kann, sind weniger zu empfehlen. Doch sie sind allemal besser, als sich gleichzeitig mit einem schweren Text, mit der Akkordfolge und dem Rhythmus zu beschäftigen.

Suche dir anfangs keine Lieder mit komplizierten Tonfolgen oder Rhythmen aus, und keine die zu hoch oder tief sind. Je einfacher desto besser.

Du solltest für das Üben auch Kinderlieder und Volks- oder Weihnachtslieder nicht verachten, wenn du diese auswendig kannst. Sie mögen vielleicht nicht die angestrebte Musikrichtung sein, aber für das Erlernen der Spieltechnik sind sie anfangs eine gute Möglichkeit, überhaupt das Singen zur Gitarre zu üben.

Mitsummen

[Bearbeiten]

Selbst das bloße Mitsummen der Melodie bringt dich näher dazu, dich selbst mit der Gitarre zu begleiten. Und selbst dann, wenn du den Eindruck hat, die eigene Stimme eigne sich nicht für die Bühne, solltest du dennoch üben, zur Gitarre zu singen. Du entwickelst viel eher ein natürliches Gefühl für Melodie, Rhythmus, Dynamik und Geschwindigkeit. Und du kannst dich leichter in den Sänger hineindenken, den du begleiten möchtest.

Einfache Akkordfolge

[Bearbeiten]

Eine andere Methode ist, nur Lieder auszuwählen, die eine gleichbleibende Akkordfolge haben. Diese Akkordfolge übt man zuerst so lange, bis man sie in- und auswendig kann. Wenn diese Akkordfolge dann fast von alleine abläuft, bleibt genug Konzentration für den Gesang übrig. Natürlich sollte man keine Akkorde wählen, die zu schwer sind. Lieber mit etwas Leichtem anfangen.

Beispiel

Einfache Schlagmuster

[Bearbeiten]

Man beginnt mit einfachen Begleitmustern. Bei einem einfachen Schlagmuster bewegt sich der Arm so gleichmäßig auf und ab, dass der Rhythmus vorgegeben wird, ähnlich einem Dirigenten, der beim Chor den Taktstock schwingt. Erst wenn man mit den einfachen Schlagmustern klarkommt und damit Erfahrung hat, geht man daran, auch zu schwierigeren Gitarrenbegleitungen zu singen.

Rhythmus sprechen

[Bearbeiten]

Wenn du ein neues Lied lernst, dann hilft es den Text vorher im richtigen Rhythmus mitzusprechen. Gute Chorleiter lassen alle Sänger den Text im richtigen Rhythmus sprechen. Klappt das gut, fällt das Singen viel leichter, da man sich nur noch auf die Musik konzentrieren muss, weil der Rest schon sitzt. Da nicht jeder einen Chorleiter zur Hand hat, kann man sich auch mit einer CD oder MP3 behelfen.

Musik mitlaufen lassen

[Bearbeiten]

Wenn man Probleme hat, sich an den Text, den Rhythmus, die Melodie und die Akkordfolge zu erinnern, dann hilft es, einfach das Lied im Hintergrund mitlaufen zu lassen. Dadurch wird das Gehirn entlastet, wenn es mal den Faden verliert.

Allerdings müssen diese Lieder auch in der Tonlage sein, in der man sie spielen möchte; sie dürfen nicht zu schnell sein. Dazu einige Tipps:

  • Viele Gitarrenlehrbücher haben CDs mit Übungsbeispielen.
  • Einige Musikprogramme können Originalstücke langsamer abspielen lassen und sogar in der Tonart verändern.
  • Midi-Files gibt es oft auch als Karaoke-Version, bei denen man sich mit einem geeigneten Programm auch den Text anzeigen lassen kann. Daneben kann man oftmals auch die Geschwindigkeit und die Tonhöhe anpassen. Hier lohnt sich ein Blick in die Freeware für Gitarristen.

Musik hören

[Bearbeiten]

Es lohnt sich, die Lieder, die man für ein bestimmtes Gitarrenlevel gebrauchen kann, als Hörbeispiele zu sammeln und bei jeder sich bietenden Gelegenheit anzuhören. Dafür kann man Liedersammlungen erstellen und diese auf CD brennen oder auf einem MP3-Player speichern. Allerdings ist man als Anfänger für die Auswahl dieser Lieder auf die Empfehlung eines Gitarrenlehrers angewiesen, der weiß, welche Lieder für welches Level geeignet sind. Ein paar Vorschläge findest Du bei den Liedbeispielen.

Sollte dieses nicht gleich klappen, gilt:

Merke
Das sollst du nicht können, das sollst du lernen!


Allgemeine Tipps zum Singen

[Bearbeiten]

Summe bei jeder sich bietenden Gelegenheit

[Bearbeiten]

Mache es zu deiner Angewohnheit, regelmäßig eine Melodie zu summen. Gerade wenn du allein bist, kannst du die Zeit gut dafür nutzen. Selbst ein leises Mitsummen, wenn das Radio im Hintergrund läuft, bringt einiges.

Die Stimmbänder hängen an Muskeln, und diese können und müssen trainiert werden.

Nimm die Zähne auseinander

[Bearbeiten]

Der Ton bildet sich an den Stimmbändern. Aber der Ton muss auch irgendwie raus. Wenn du deinr Zähne, Lippen und Zunge nicht auseinander bekommst, bleibt jeder Ton im wahrsten Sinne des Wortes im Halse stecken.

Knödel nicht

[Bearbeiten]

Viele Anfänger füllen mit ihrer Zunge fast den ganzen Mund aus. Es klingt dann alles sehr gepresst. Die Zunge sollte bei den Vokalen A, O und U ganz locker im Mund liegen, der Kiefer sollte ebenfalls locker sein, so dass die Luft und damit der Ton ungehindert nach außen entweichen kann. Beim I und Ü, etwas weniger beim Ä und Ö, wird die Zunge etwas angehoben. Aber sie muss bei den Vokalen A, O und U wieder locker werden. Der Kiefer soll immer regelrecht nach unten fallen.

Versuche nicht, englisch zu klingen

[Bearbeiten]

Verfremde deine Stimme nicht. Das hört sich meist lächerlich und gekünstelt an. Sing mit deiner normalen Stimme. Wenn du bei deinem normalen Englisch keinen Akzent hast, dann verwende beim Singen keinen künstlichen Akzent, nur um wie ein bestimmter Sänger zu klingen. Mach niemand nach, du bist selbst ein Original!

Hole Luft

[Bearbeiten]

Ohne Luft bekommst du keinen Ton heraus. Gerade am Ende einer längeren Zeile muss man noch genug Luft haben, dass auch noch die letzte Silbe voll und rund klingt. Am einfachsten gelingt es mit der Bauchatmung. Das Zwerchfell sackt nach unten und man hat genug Luft für ein paar Sätze. Achte auf Gesangspausen und nutze sie zum Luftholen.

Viele Anfänger verstümmeln die letzten Silben bei einem Vers oder schaffen die höheren Töne nicht, weil sie einfach nicht genug Luft haben, um bis zum Schluss den Gesangsdruck aufrecht zu erhalten. Es muss nichts gepresst werden, aber es darf auch nicht wie ein schlaffer Luftballon sein, dem die Luft ausgeht. A propos Luftballon: Wenn man den piepsen lässt, hat man einen guten Vergleich. Mann muss den Luftballon nicht bis zum Bersten aufpusten, aber wenn zu wenig Luft drin ist, klingt das zu dünn.

Eine Übung

Um die Bauchatmung zu üben, atmet man langsam und tief ein, wobei sich die Bauchdecke deutlich nach außen wölben sollte. Die Schultern sind nicht angehoben, und der Brustkorb ist nicht extra angehoben. Zwar würde man dadurch etwas mehr Luft in die Lungen bekommen, aber dieses Mehr an Luft lässt sich für das Singen nicht nutzen.[2] Wichtig ist, dies langsam zu üben. Es kann hilfreich sein, anfangs beim Einatmen bis 3 zu zählen, später bis 5. Dann die Luft für einen Moment anhalten, schließlich langsam und gleichmäßig ausatmen. Man bekommt ein besseres Gefühl für das Ausatmen, wenn man auf ein "f", "s" oder "sch" ausatmet. Später lässt sich das auch mit Vokalen praktizieren. Du wirst feststellen, dass du mit einigen Vokalen besser zurechtkommst als mit anderen. Die Bauchdecke geht während des Ausatmens automatisch wieder zurück und wird wieder flach. Das Zwerchfell muss sich dafür nicht anstrengen. Wichtig ist, sich bei dieser Übung zu entspannen. Die Übung ist prinzipiell in jeder Lage machbar, aber auf dem Rücken liegend mit leicht angewinkelten Beinen fällt das Entspannen erfahrungsgemäß am leichtesten. Auf diese Weise schafft man es, die Zeit für das Ausatmen auf einem Zischlaut oder einem Ton immer weiter zu verlängern. Manche schaffen es nach einigen Wochen und Monaten, über 1 Minute langsam und gleichmäßig auszuatmen. Irgendwann hört man dann auf, auf die Uhr zu schauen. Da diese Übung gleichzeitig die Atmung und die Sauerstoffversorgung des Körpers (und nicht zuletzt auch des Gehirns) verbessert, kann man dies einfach weiter üben, nur so aus Spaß.

Sing laut

[Bearbeiten]

Aus voller Kehle oder aus dem Bauch heraus. Sei mutig und denk nicht immer darüber nach, was die anderen wohl denken. Wenn es zu Hause nicht gelingt, dann such dir Freiräume, wo du nach Herzenslust singen kannst.

Sing dynamisch

[Bearbeiten]

Wenn du es schaffst laut zu singen, kannst du als Nächstes üben, mit der Lautstärke zu spielen. Das Ziel sollte sein, dass du sowohl leise als auch bei normaler Lautstärke und bei vollem Stimmeinsatz einen guten Ton herausbekommst.

Achte auf deine Aussprache

[Bearbeiten]

Der Text soll verstanden werden. Auch bei einem Rocksong, bei Punk und Heavy-Metal hat es noch keiner Band geschadet, wenn man verstehen kann, was sie singen. Dazu gehört auch ein bisschen Training der Aussprache.

Tipp
Es gibt eine einfache Übung, welche die Aussprache enorm verbessern kann. Dazu nimmt man einen Weinkorken oder etwas, das dieser Größe entspricht, und steckt es zwischen die Zähne. Nun spricht oder singt man einen Text und versucht, immer noch deutlich zu sprechen und nicht zu nuscheln. Dadurch werden Zunge und Kiefer sowie der gesamte Mund-Rachen-Raum beweglicher, und die Aussprache wird deutlich besser.

Singe auf einem Gesangston

[Bearbeiten]

Bei Anfängern reißt der Ton oft zu früh ab und ist auch im Einzelnen zu kurz. Versuch dir vorzustellen, du singst ganze Sätze (bis zum Ende des Taktes) mit nur einem Ton auf den Vokalen, der nur durch ein paar Konsonanten modelliert wird. Wenn du mal einen Dudelsack gehört hast, dann bekommst du eine Vorstellung von so einem Ton, der nicht abreißt. Gerade gegen Ende der Verse muss der Ton oft länger gehalten werden und immer noch klar klingen.

Achte auf den Takt

[Bearbeiten]
4/4-Takt dirigieren
3/4-Takt dirigieren

Gitarrespielen hilft dir, einen gescheiten 4/4- oder 3/4-Takt zu spielen und diesen beizubehalten. Die Schlagmuster kannst du überall auch ohne Gitarre (z.B. an der Naht deiner Hose) üben, um den Takt zu halten. Du kannst aber auch lernen, einen 4/4-Takt zu dirigieren, so dass du auch dann einen 4/4-Takt halten kannst, wenn du keine Gitarre zur Hand hast. Kleine Ungenauigkeiten kann man verzeihen, aber die 1 muss schon auf der 1 kommen - nicht früher und nicht später. Ein 4/4-Takt muss unter allen Umständen ein 4/4-Takt bleiben. Bau keine Pausen ein, die nicht da sind, und kürze nicht einfach die Notenwerte.

Achte auf die Pausen

[Bearbeiten]

Pausen gehören zum Lied wie die Noten. Einzelne Verse haben oft eine 4er-Einteilung. Ist der Satz früher zu Ende, muss manchmal ein ganzer Takt Pause eingehalten werden. Anfänger neigen dazu, einen ganzen Takt wegzulassen. Orientiere dich an den Taktstrichen im Notenheft (auch wenn du NOCH keine Noten lesen kannst).

Beispiel

Refrain: "When you say nothing at all" von Ronan Keating (Auszug)

  • "[C] Catch me wherever I [D] fall[(C] (Pause) [D)] (Pause) [C]You say it best (Pause) [D] when..."

"Über den Wolken" von Reinhard Mey (Auszug)

  • [G] Wind Nord-[G] ost Startbahn 0-[Am]3 (Pause)[Am](Pause) [D] - bis hier hin [D] hör ich die Mo- [G] toren (Pause) [G] (Pause)

[G] Wie ein [G] Pfeil zieht sie vor-[Am] bei (Pause) [Am](Pause) [D] und es [D] dröhnt in meinen [G] Ohren (Pause)[G] ...

Finde deine Stimmlage

[Bearbeiten]

Jeder Mensch hat eine Stimmlage, bei der er mit minimalem Aufwand die maximale Lautstärke herausbringt. Meist ist dies die Tonlage, in der er auch spricht. Von dieser mittleren Tonlage aus singt man immer tiefer und versucht den Bereich zu ermitteln, bei dem sich die Stimme gerade noch gut anhört. Dasselbe versucht man dann für die Höhen. In diesem Spektrum gibt es einen Bereich der Stimme, in dem es leicht fällt, leise zu singen, aber immer noch wohlklingend. Und es gibt einen Bereich, in dem man besonders laut und immer noch klar und deutlich singen kann. Diese Bereiche sind von Mensch zu Mensch verschieden. Das kann dir helfen, die richtigen Lieder in den richtigen Tonarten für dich herauszufinden.

Finde deine Registergrenzen

[Bearbeiten]

Wenn du recht tief singst, vibriert dein Brustkorb. Das kannst du mit der Hand auf der Brust herausfinden. In der mittleren Tonlage vibriert der Hals und bei hohen Tönen der Kopf. Auch dies lässt sich mit einer Hand an Hals und am Kopf nachvollziehen. Bei den Übergangen der hohen Stimmlage zur mittleren und zur tiefen ändert sich meist der Stimmansatz. Wenn man lernt, diese Übergänge in jedem Register zu erweitern, schafft man einen fließenden Übergang zwischen Brust-, Hals- und Kopfregister. Weiterhin gelingt es mit einiger Übung, die Resonanzräume des eigenen Körpers besser zu nutzen, so dass die eigene Stimme voller klingt.

Achte auf Resonanzen

[Bearbeiten]

Einige Räume hallen besser als andere. Das gekachelte Badezimmer hat z.B. meist eine gute Resonanz. Hier lassen sich Tonleitern gut üben. In einem bestimmten Frequenzspektrum klingen alle Töne einer Tonleiter durch die Resonanz des Raumes auch mit wenig Stimme laut und klar. Der Ton wird weiter getragen. Wenn man den Ton nicht trifft, versackt er, und das kann man selbst gut hören. So bekommt man ein Gefühl für Intervalle und Tonleitern. Wenn du keinen solchen Raum findest, habe ich einen Tipp von Chorsängern. Einige wölben ihr Notenheft /-blatt ein wenig, und lassen ihre Stimme von diesem reflektieren. Oder sie halten beim Üben ihre Hand ähnlich wie ein Handy vors Ohr. (Nicht zu dicht!) So hören sie ihre eigene Stimme besser, und können sie leichter korrigieren.

Lerne Tonleitern und Intervalle

[Bearbeiten]

Mach dich mit Tonabständen einer Tonleiter vertraut und übe diese. Ein wenig Harmonielehre schadet auch nicht, es hilft dir bei jedem Lied. Je besser du dich damit auskennst, desto einfacher wird dir das Singen fallen. Um die Töne zu treffen hilft es, auf einer Gitarre oder einem Klavier einen Ton zu spielen und diesen Ton in der gleichen Höhe nachzusingen. Ob du den Ton triffst, kannst du mit ein bisschen Übung selbst hören. Der Startton einer Melodie, eines Refrains und fast jeder Taktanfang beginnt mit einem Akkordton. Versuche beim Üben eines Liedes diesen Startton auf der Gitarre zu finden. Sobald du nur ein wenig weißt, wo die Noten auf dem Griffbrett sind, (was hier im Gitarrenkurs nach etwa dem 3. Monat vermittelt wird, und mit Lehrer kaum länger als eine viertel Stunde dauern wird,) kannst du den Startton und auch ein paar schwierige Stellen mal anspielen. Wenn du jemand mit einem guten Gehör kennst, kann er dabei helfen.

Übungen

[Bearbeiten]

Ein kleiner Vorgriff auf spätere Lektionen zur Sologitarre.

Lerne mal folgenden Fingersatz!

1. Fingersatz

Die Finger, die nur einen Bund auseinander sind bilden ein Quadeat (französisch: Karree). Es ist bei diesem Fingersatz links.

Fingersatz Intervalle

Setze mal die 1 (den Mittelfinger) da hin, wo beim C normalerweise der Zeigefinger sitzt. (2. Saite von oben, also A Saite 2. Bund) und übe erstmal den Fingersatz, indem du beliebig rauf und runter wanderst.

Es sind nur 6 Töne. Beginne und ende deine Trockenübungen immer mit der (1).

Einsingen

[Bearbeiten]

Versuche das mal folgende Übung mit dem gerade gelernten Fingersatz nachzuspielen! Wenn du schon Tabulatur lesen kannst, fällt es leichter. Wenn nicht: es sind nur die gerade gelernten 6 Töne. Du kannst versuchen sie herauszuhören.

Diese beiden Motive kennen viele, die schon einmal in einem Chor gesungen haben.

Das zweite Motiv eicht den Chor auf die gerade geforderte Tonart. Hier werden nur Akkordtöne in einer auf- oder absteigenden Tonfolge gespielt (auch Arpeggios genannt). Der G7-Akkord enthält sowohl den Leitton (j7) der zum Grundton (1) hin leitet, als auch den Strebeton (4) die zur Durterz (3) hin strebt. Mit den zwei spannungsreichen Tönen, die sich zum Grundakkord auflösen wollen, wird der Chor auf die Durtonart eingenordet.


\version "2.20.0"
\header {
  title="C-Dur"
  subtitle="Einsingen"
}
%% Diskant- bzw. Melodiesaiten
Diskant = \relative c {
  \set TabStaff.minimumFret = #2
  \set TabStaff.restrainOpenStrings = ##t
  \key c \major
  
  c8^\markup { \bold {C} } d e f g f e d | c1
  c8 d e f g f e d | c1
  \break
  c4^\markup { \bold {C} } e8 g | f4^\markup { \bold {G7} } d8 b | c1^\markup { \bold {C} } 
c4^\markup { \bold {C} } e8 g | f4^\markup { \bold {G7} } d8 b | 
  \set TabStaff.minimumFret = #0
c1^\markup { \bold {c} }
  \bar "|."
}

%% Layout- bzw. Bildausgabe
\score {
  <<
    \new Voice  { 
      \clef "treble_8" 
      \time 4/4  
      \tempo 4 = 120 
      \set Score.tempoHideNote = ##t
      \Diskant 
    }
    \new TabStaff { \tabFullNotation \Diskant }
  >>
  \layout {}
}

%% Midiausgabe mit Wiederholungen, ohne Akkorde
\score {
  <<
    \unfoldRepeats {
      \new Staff  <<
        \tempo 4 = 120
        \time 4/4
        \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
        \clef "G_8"
        \Diskant
      >>
    }
  >>
  \midi {}
}
%% unterdrückt im raw="!"-Modus das DinA4-Format.
\paper {
  indent=0\mm
  %% DinA4 = 210mm - 10mm Rand - 20mm Lochrand = 180mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Singe das auf die Silbe "La la la" oder "Na" oder "Do Re Mi Fa So_ | So Fa Mi Re Do (Ti) Do_"

Schiebe diese Übung einen Bund weiter, und du übst Des-Dur. Ich will dich mit den fünf Vorzeichen nicht schocken. (Die werden zum einfachen Nachspielen und -singen nicht gebraucht).

Ich gehe gleich zwei Bünde weiter zum D-Dur. Da sehen die beiden Vorzeichen nicht so bedrohlich aus. Der Mittelfinger ist jetzt auf den Stimmton für die D-Saite im 5. Bund.


\version "2.20.0"
\header {
  title="D-Dur"
  subtitle="Einsingen"
}
%% Diskant- bzw. Melodiesaiten
Diskant = \relative c {
  \set TabStaff.minimumFret = #4
  \set TabStaff.restrainOpenStrings = ##t
  \key d \major
  
  d8^\markup { \bold {D} } e fis g a g fis e | d1
  d8 e fis g a g fis e | d1
  \break
  d4^\markup { \bold {D} } fis8 a | g4^\markup { \bold {A7} } e8 cis | d1^\markup { \bold {D} } 
d4^\markup { \bold {D} } fis8 a | g4^\markup { \bold {A7} } e8 cis | 
  \set TabStaff.minimumFret = #0
d1^\markup { \bold {D} }
  \bar "|."
}

%% Layout- bzw. Bildausgabe
\score {
  <<
    \new Voice  { 
      \clef "treble_8" 
      \time 4/4  
      \tempo 4 = 120 
      \set Score.tempoHideNote = ##t
      \Diskant 
    }
    \new TabStaff { \tabFullNotation \Diskant }
  >>
  \layout {}
}

%% Midiausgabe mit Wiederholungen, ohne Akkorde
\score {
  <<
    \unfoldRepeats {
      \new Staff  <<
        \tempo 4 = 120
        \time 4/4
        \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
        \clef "G_8"
        \Diskant
      >>
    }
  >>
  \midi {}
}
%% unterdrückt im raw="!"-Modus das DinA4-Format.
\paper {
  indent=0\mm
  %% DinA4 = 210mm - 10mm Rand - 20mm Lochrand = 180mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Schiebe den Fingersatz einfach immer einen Bund weiter, und versuche es auch nachzusingen. Du kannst es auch eine Saitenlage höher oder tiefer probieren. Nur nicht zwischen der G- und H-Saite. (Erinnere dich! Die wurden im 4. und nicht im 5. Bund gestimmt.)

Die Übung mag simpel sein, aber ohne in die Details einzugehen, fällt dir nach der Übung das Singen einer ganzen Tonleiter leicht.

Das folgende ist nur zum Nachsingen gedacht. Die C-Dur-Tonleiter in den ersten drei Bünden lernen wir etwas später, nachdem du ein paar Akkorde kannst. Du hörst hoffentlich, wie die obere einfache Einsingübung aus dem Chor dich auf eine ganze Tonleiter vorbereitet hat.


\version "2.20.0"
\header {
  title="C-Dur"
  subtitle="Einsingen"
}
%% Diskant- bzw. Melodiesaiten
Diskant = \relative c {
  \key c \major
  c8 d e f  g2 |
  g8 a b c  d2 |
  d8 c b a  g2 |
  g8 f e d  c2  | \break
  c8 d e f g a b c |
  c b a g f e d c
  \bar "|."
}

%% Layout- bzw. Bildausgabe
\score {
  <<
    \new Voice  { 
      \clef "treble_8" 
      \time 4/4  
      \tempo 4 = 120 
      \set Score.tempoHideNote = ##t
      \Diskant 
    }
    \new TabStaff { \tabFullNotation \Diskant }
  >>
  \layout {}
}

%% Midiausgabe mit Wiederholungen, ohne Akkorde
\score {
  <<
    \unfoldRepeats {
      \new Staff  <<
        \tempo 4 = 120
        \time 4/4
        \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
        \clef "G_8"
        \Diskant
      >>
    }
  >>
  \midi {}
}
%% unterdrückt im raw="!"-Modus das DinA4-Format.
\paper {
  indent=0\mm
  %% DinA4 = 210mm - 10mm Rand - 20mm Lochrand = 180mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Sing in einem Chor mit

[Bearbeiten]

Wenn du die Möglichkeit hast, dann sing in einem Chor mit. Oft gibt es Projektchöre, die für einen bestimmten Anlass gegründet werden, bei denen man aber hinterher keine weiteren Verpflichtungen hat. Wenn der Chorleiter einigermaßen gut ist, wird er dir einiges beibringen können. Viele der hier genannten Tipps stammen aus Chorproben.

[Bearbeiten]

  1. Nur wirklich sehr wenige Menschen sind nicht in der Lage zu singen. Dieses könnte krankheitsbedingt sein, oder man steht sich mit seinen eigenen Komplexen im Weg.
  2. Als reine Atemübung für die Lungen darf man auch mal mit der zusätzlichen Rippenatmung und Anheben der Schultern die Lungen größtmöglich füllen, aber solch eine Atmung ist beim Singen eher hinderlich, da man das Ausatmen dann nicht mehr so gut steuern kann.
  3. In ähnlicher Weise sind aus einer Einsingübung die romanischen Tonsilben "Do Re Mi Fa So La Ti Do" aus den Anfangssilben eines mittelständischen Chorals entstanden. (s.u.)


Lektion 5

[Bearbeiten]

Schneller Griffwechsel • Tipps zum Repertoire erweitern


Schneller Griffwechsel

[Bearbeiten]

In manchen Liedern musst du innerhalb eines Taktes den Akkord wechseln. Dies erkennst du bei Liedern mit Noten daran, dass mehr als ein Akkord zwischen zwei Taktstrichen steht.



X:1
M:C
L:1/8
Q:120
K:G
"G"G4 "C"E3 F-|"D"FD z2 z4 | "G"B4 "C"G3 A-|"D"AA z2 z4 |
w: La- la bam-ba la- la bam-ba

Auch wenn du (noch) keine Noten lesen kannst, empfiehle ich dir auch Liederbücher mit Noten zu kaufen. Du kannst dich bei Noten immer an den Taktstrichen orientieren. Du siehst an den Taktstrichen, wie lange ein Akkord gespielt werden muss, wo die "1" für den nächsten Schlag (bzw. Takt) beginnt. Du erkennst Pausen, die Anfänger gerne auslassen, oder du siehst hier im oberen Beispiel, dass im ersten und im dritten Takt die Akkorde G und C innerhalb eines Taktes gewechselt werden.

Wie es funktioniert, zwei Akkorde in einem Takt zu spielen, ohne dass der gleichmäßige Rhythmus verloren geht oder du auf ein anderes Schlagmuster (z.B. Westernschlag) zurückgreifen musst, ist Thema dieser Lektion.

Beachte
Beim "Lagerfeuerschlag" wechselt man nicht genau in der Mitte des Taktes, also nicht auf der "drei", wie man es in der Regel bei dem “Eisenbahn-”, dem “Western-” oder bei dem “4/4 Schlag” tun würde; sondern man wechselt schon eine Achtelnote früher, also auf dem "und" bei dem Aufschlag.



  • Zähle " 1, 2 " ... - und wechsle den Akkord, noch bevor der nächsten Aufschlag folgt.
  • Beim nächsten "und" gleich nach der "2", erklingt schon der neue Akkord.

Übe den "schnellen Griffwechsel" anfangs sehr langsam. Das "schnell" bezieht sich nur auf die Anzahl der Akkordwechsel während eines Taktes, nicht aber auf die Schnelligkeit des Taktes selbst. Nur weil man schneller[1] wechseln muss, brauchst du im Tempo nicht schneller zu werden.

Steigere das Tempo nur allmählich.

Und vergiss das Zählen nicht!

Zähle laut und deutlich:

Eins ___ Zwei und ___ und Vier ___
Eins ___ Zwei und ___ und Vier ___


Oder zähle folgendermaßen:

1 _ 2 “Wechsel” u. 4 _
1 _ 2 “Wechsel” u. 4 _

Übung 1

[Bearbeiten]




\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag (G Em)"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    g4. e8:m s2 g4. e8:m s2 
    g4. e8:m s2 c4. e8:m s2
}}

Lager_G_a = {
  <g, b d g>4 \downbow %1
  <d g b g'>8 \downbow %2
}

Lager_Em_b = {
  <g b e'>4 \upbow %+
  <g b e'>8 \upbow %+
  <g b e'>4 \downbow %4
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_G_a \Lager_Em_b \Lager_G_a \Lager_Em_b
  \Lager_G_a \Lager_Em_b \Lager_G_a \Lager_Em_b
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    c4 b, a,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Übung 2

[Bearbeiten]




\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag (G D)"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    g4. d8 s2 g4. d8 s2 
    g4. d8 s2 g4. d8 s2
}}

Lager_G_a = {
  <g, b d>4 \downbow %1
  <g b g'>8 \downbow %2
}

Lager_D_b = { 
  <a d' fis'>4 \upbow 
  <a d' fis'>8 \upbow 
  <a d' fis'>4 \downbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_G_a \Lager_D_b \Lager_G_a \Lager_D_b
  \Lager_G_a \Lager_D_b \Lager_G_a \Lager_D_b
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    c4 b, a,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Übung 3

[Bearbeiten]





\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag (C D)"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    c4. d8 s2 c4. d8 s2 
    c4. d8 s2 c4. d8 s2
}}

Lager_C_a = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
}

Lager_D_b = { 
  <a d' fis'>4 \upbow 
  <a d' fis'>8 \upbow 
  <a d' fis'>4 \downbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_C_a \Lager_D_b \Lager_C_a \Lager_D_b
  \Lager_C_a \Lager_D_b \Lager_C_a \Lager_D_b
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    g,4 a, b,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Übung 4

[Bearbeiten]




\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag (C Em)"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    c4. e8:m s2 c4. e8:m s2 
    c4. e8:m s2 c4. e8:m s2
}}

Lager_Em_b = {
  <b, g b e'>4 \upbow %+
  <b, g b e'>8 \upbow %+
  <b, g b e'>4 \downbow %4
}

Lager_C_a = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
}


myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_C_a \Lager_Em_b \Lager_C_a \Lager_Em_b
  \Lager_C_a \Lager_Em_b \Lager_C_a \Lager_Em_b
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    g,4 a, b,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Akkordfolge G-Em-C-D mit schnellem Griffwechsel

[Bearbeiten]

Nachdem du die Vorübungen sicher beherrschst, spiele Übung 1 und 3 gleich hintereinander. Du kennst die Akkordfolge schon von der letzten Lektion.




\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag (G Em) (C D)"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    g4. e8:m s2 c4. d8 s2 
    g4. e8:m s2 c4. d8 s2
}}

Lager_G_a = {
  <g, b d>4 \downbow %1
  <g b g'>8 \downbow %2
}

Lager_Em_b = {
  <g b e'>4 \upbow %+
  <g b e'>8 \upbow %+
  <g b e'>4 \downbow %4
}

Lager_C_a = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
}

Lager_D_b = { 
  <a d' fis'>4 \upbow 
  <a d' fis'>8 \upbow 
  <a d' fis'>4 \downbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_G_a \Lager_Em_b \Lager_C_a \Lager_D_b
  \Lager_G_a \Lager_Em_b \Lager_C_a \Lager_D_b
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    c4 b, a,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}


Hörbeispiel mit den 4 Einzelübungen und dann in der Kombination, inkl. ein paar bekannter Melodiefragmenten...

Interessantes am Rande

[Bearbeiten]

Der lateinamerikanische Rhythmus „Quintillo“ (5er-Schlag) leitet sich von dem "Tresillo" (3er-Schlag) ab.

Quintillo


Tresillo


Dieses ist ebenfalls ein wichtiger Rhythmus aus der lateinamerikanischen Musik. Die drei Schläge des Tresillo findest du auch oben im Lagerfeuerschlag (Quintillo) wieder. Diese Schläge werden eigentlich stärker betont, aber es lohnt sich derzeit noch nicht, besonders darauf zu achten. Akkordwechsel erfolgen meist auf einen dieser 3 Schläge, was dazu führt, dass wir bei diesem Rhythmus nicht genau auf der 3 wechseln. Die 8 Schläge des Achtel-Feelings (incl. der Luftschläge) haben quasi eine 3-3-2 Aufteilung, die dir auch noch öfter begegnen wird, wenn du tiefer in die Materie "Rhythmus" einsteigst.

Tipps zum Üben

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Die Klammern zeigen dir, dass die beiden Akkorde innerhalb eines Taktes gewechselt werden. Ohne Klammern werden die Akkord einen Takt (oder bis zum nächsten Akkordwechsel) gespielt.

[(D] La,[G)] la,[A]bamba - [(D] La,[G)] la,[A]bamba

Klammern sind eher unüblich, und dienen hier nur als erste Lernhilfe. Zeichne dir ruhig solche Klammern ins eigene Liederheft, wenn du Akkorde innerhalb eines Taktes wechseln muss. Übe anfangs möglichst Lieder mit der schon bekannten gleichbleibenden Akkordfolge G Em C D. Erst danach würde ich die anderen Lieder lernen, die nur zum Teil Takte mit dem schnellem Griffwechsel haben und Abschnitte mit nicht so gleichmäßigen Akkordfolgen. Verschiebe solche Beispiele auf spätere Wiederholungen, nachdem du keine grundsätzlichen Probleme mehr mit dem schnellen Griffwechsel hast.



  1. Korrekterweise wechselt man nicht schneller, sondern öfter pro Takt. Aber daraus lässt sich keine brauchbare Bezeichnung für die Überschrift ableiten.


Lektion 5b: Repertoire erweitern

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Du wirst es zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch nicht glauben, aber dir stehen allein mit den vier Akkorden G - Em - C - D nun Hunderte von Liedern offen, so dass man langsam anfangen kann, sich ein Repertoire an Liedern für jede Gelegenheit anzueignen.

Es lohnt sich also, sein Liederbuch aufzuschlagen und nach Liedern zu suchen, die man vielleicht schon spielen kann.

Für das Aneignen von neuen Liedern hier noch ein paar Tipps:

  • Viele Bibliotheken führen Liederhefte, die nur auf Akkordspiel abzielen (und oftmals stehen dort auch Kopierer günstig zur Verfügung).
  • Erkundigt euch bei euren Freunden und Bekannten, es gibt garantiert viele Gitarrenspieler unter ihnen.
  • Nutzt das Internet, eine Suche nach einem beliebigen Liedtitel + "Chords" ergibt viele Ergebnisse.
  • Durchstöbert Musikgeschäfte. Es gibt inzwischen sehr viele sehr gute Bücher, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Bücher sind oft handlicher, als eine lose-Zettel-Sammlung. Noch dazu findet man viele neue Stücke, auf die man von selbst nicht gekommen wäre. Und das Layout der Bücher übertrifft die Internetausdrucke bei weitem. Und wenn man einmal den Zeitaufwand und die Druckerkosten gegenrechnet, ist ein Liederbuch kaum teurer als alles aus dem Internet zu kopieren. Zudem ist die Qualität der Bearbeitungen in den meisten Fällen besser, als die Quellen aus dem Internet.

Notenbücher bevorzugen

[Bearbeiten]

Auch wenn es hervorragende Liedersammlungen nur mit Text und Akkorden gibt, empfiehlt es sich als Anfänger, auch Liederbücher mit Noten zu kaufen. Selbst wenn man "noch" keine Noten lesen kann, helfen einem die Taktstriche dabei zu erkennen, wie lange ein Schlagmuster ausgehalten werden muss, und wann man den Akkord wechseln muss.  Und selbst diejenigen, die noch überhaupt nichts mit Noten anfangen können, sind in der Lage von Taktstrich zu Taktstrich zu schauen. Jeder Taktstrich entspricht einem vollen Schlagmuster (in manchen Liedern auch zwei Schlagmuster, wenn ein Schlagmuster viel zu langsam wäre).


X:1
M:C
L:1/4
Q:92
K:G
"G"G G D D | "C" E E "G" D2 | B B "D" A A | "G" G3 D |
w: Old Mac Do-nald had a farm hi-a hi-a ho and

Durch die Taktstriche findet man auch Stolpersteine, wie zum Beispiel einen schnellen Griffwechsel oder lange Pausen, viel einfacher heraus.


X:1
M:C
L:1/8
Q:120
K:G
"G"G4    "C"E3 F-|"D"FD  z2  z4 | "G"B4 "C"G3 A-|"D"AA  z2  z4    |
w: La- la bam-ba la- la bam-ba



Selbst ein wähnendes Erahnen von Noten, bei der man nur erkennt, dass eine Melodie um so höher werden muss, je höher die Noten in den Notenlinien stehen, hilft, eine Orientierung für den Melodieverlauf zu bekommen. Oftmals reichen auch recht eingeschränkte Fähigkeiten im Notenlesen aus, um zumindest Anfangstöne von Liedern zu finden oder bei schwierigeren Stellen einen Anhaltspunkt, wie es weitergehen muss.


Es ist also wirklich sinnvoll, sich bei der nächsten Gelegenheit einmal intensiver mit Noten zu befassen.

Den Themenbereich C-Dur-Tonleiter in den ersten drei Bünden vertiefen...


An Vorzeichen orientieren

[Bearbeiten]

Eine Gemeinsamkeit von Dur- und Mollparallelen ist, dass die entsprechenden Tonleitern die gleichen Vorzeichen haben. An den Vorzeichen, den “Kreuzen” oder den “Bes“ in den Notenlinien, kann man erkennen, um was für eine Tonleiter es sich handelt.

  • Wenn ein Lied am Anfang der Notenzeile ein Kreuz aufweist, dann ist es entweder G-Dur, oder die Parallele E-Moll.
  • Wenn es zwei Kreuze sind, dann ist es entweder die Tonart D-Dur oder die Parallele H-Moll.
  • Wenn es gar keine Kreuze hat, dann ist es entweder die Tonart C-Dur oder aber die Parallele A-Moll. Die Tonart C-Dur wird recht bald beim Folkdiplom erobert.

Akkorde eingrenzen

[Bearbeiten]

Eine Tonleiter mit zwei Kreuzen ist entweder D-Dur oder die Mollparallele H-Moll. Damit weiß man meistens auch, welche Akkorde in einem Musikstück zu erwarten sind (G, D, A, Em, Hm, F#m und gelegentlich F#). Andere Akkorde als diese 7 kommen bei zwei Kreuzen viel seltener vor. Dieses ist eine Methode, um Liederbücher mit Noten nach geeignetem Liedgut zu durchforsten. Du suchst dir einfach erst einmal nur die Lieder mit einem oder mit zwei Kreuzen raus, und schaust nach ob du alle Akkorde davon kannst. Denn es kommt nicht selten vor, dass die Akkorde Hm und F#m in dem Lied gar nicht gebraucht werden. Sollte doch mal ein Hm (Bm in englischen Liedern) vorkommt, versuchst du einfach mal, ob du diesen durch ein D-Dur umgehen kannst. Das klappt nicht immer, aber oft genug, dass sich ein Versuch lohnt.

Bei der Tonart G-Dur oder der Mollparallele E-Moll steht nur ein Kreuz. Bei den Liedern erwartet man die Akkorde (C G D Am Em Hm und gelegentlich H7). Hier brauchst du also nur zu schauen, ob kein Hm oder H7 vorkommt. Wenn doch ein Hm mit dabei ist, versuchst du es wieder durch D-Dur zu ersetzen.

Also suche bei deinem Liederbuch zuerst mal nach solchen Liedern, bei denen ein Kreuz oder zwei Kreuze vorkommen.

Bei den möglichen Akkorden, die am häufigsten in einer Tonart zu erwarten sind, gibt es natürlich auch einige Ausnahmen. Dieser Überblick zeigt nur, was man am häufigsten in den gängigen Liederbüchern findet. Es mögen auch in den anderen Tonarten ein paar Lieder dabei sein, die du jetzt schon spielen kannst, aber die meisten wirst du wohl bei denen mit einem oder zwei Kreuzen finden. Du wirst staunen, wie viele Lieder sich so schon in spielbarer Reichweite befinden.

Lieder im Original hören

[Bearbeiten]

Viele Lieder werden nicht exakt nach dem Original gespielt. Sie werden vereinfacht oder auf eine besser sing- und spielbare Tonart transponiert. Trotzdem lernt man Pausen und Rhythmus viel einfacher durch simples Zuhören.

Lieder vereinfachen

[Bearbeiten]
  • Gerade am Anfang empfiehlt es sich, nur Lieder mit einfachen Akkordfolgen zu spielen. Dafür kann man ruhig versuchen, einige Sachen zu vereinfachen.
  • Sehr oft kann man einige schnelle Griffwechsel dadurch umgehen, dass man einen der beiden Akkorde einfach weglässt. Welchen man weglässt, ermittelt man durch Versuch und Irrtum. Es klappt nicht immer, aber oft genug, um es einfach mal auszuprobieren.
  • Viele Ziffern, die bei Akkorden stehen, können meist problemlos weggelassen werden. Es mag zwar sein, dass sich die Version mit den Ziffern wesentlich besser anhört, doch für den Hausgebrauch ist die vereinfachte Version oft ausreichend. Sobald man dann ein paar "Diplome" aufgestiegen ist, wird man die Akkorde mit Ziffern oder die schnelleren Griffwechsel ohne Probleme meistern. Doch bis es so weit ist, kann man anstelle eines D7 oder eines D4 oder eines D6 einfach ein D-Dur spielen.
  • Wenn der Barré-Akkord Hm (bzw.Bm) auftaucht, dann kann man versuchen, diesen durch seine Durparallele D-Dur zu ersetzen (substituieren). Es klappt nicht immer, aber oft genug.
  • Ein A-Moll könnte man auch durch ein C-Dur auszutauschen versuchen, doch ehrlich gesagt lohnt sich diese Mühe nur selten. Hier spielt der eigene Geschmack bzw. das eigene Ohr die größere Rolle.

Achte auf Wiederholungen

[Bearbeiten]

Bei vielen Liedern taucht über längere Zeit der gleiche Griffwechsel auf. Solche typischen Griffwechsel sind schon bei den Liedbeispielen aufgetaucht.

Wenn beim Lied Leaving On A Jet Plane (John Denver) © folgende Akkordfolge auftaucht

G C G C G C D G C G C G C D

so lässt sich das ganze Stück viel leichter lernen, wenn man beobachtet, das sich meist G und C abwechseln..

G C - G C - G C - D - G C - G C - G C - D

Wenn man dann beobachtet, dass D-Dur oft am Ende eines Satzes auftaucht und länger ausgehalten wird.
Und wenn man dann noch weiß, dass Lieder oft in 4er oder 8er-Gruppen eingeteilt sind,
dann lässt sich das Lied in überschaubare Sinnabschnitte einteilen.

G C - G C - G C - D D
G C - G C - G C - D D

Trotz aller Regelmäßigkeiten auf die Ausnahmen achten

[Bearbeiten]

Beim Lied Danke für diesen Guten Morgen © oder beim Lied Stay (just a little bit longer) © wird fast ausschließlich die folgende Akkordfolge mit schnellem Griffwechsel (hier durch Klammern angedeutet) verwendet.

( G Em ) - ( C D )

Man muss um so genauer auf die Schlusswendungen des Liedes achten, damit man nicht einfach die Akkordfolge so weiterspielt. Es schadet nichts, wenn man die Ausnahmen ein paar Mal isoliert übt, bis sie ebenso automatisch ablaufen wie die gleichmäßige Akkordfolge.

Bei dem Lied Danke ist es die Schlusswendung (G-D) G wobei das letzte G einen Takt lang ausgehalten wird.

( G D ) - G

Bei dem Lied Stay sind es nur die beiden Akkorde C und D, die jeweils einen Takt ausgehalten werden.

C - D

Übrigens ist das Lied Stay ein hervorragendes Zwischenstück für ein Medley aus Liedern in G-Dur.

Achte auf Standard-Akkordfolgen

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Was genau eine Standard-Akkordfolge ist, kann man gar nicht so einfach sagen. Es reicht, wenn bestimmte Akkordfolgen häufiger vorkommen.

  • So taucht die "Schlusswendung" G-D(7)-G oft am Abschluss eines Liedes auf.
  • Natürlich ist auch der "Schubiduba" G-Em-C-D eine typische Standard-Akkordfolge.
  • G-D-Em-C kommt auch sehr häufig in Pop-Songs vor.
  • Auch den so genannten "Kirchenschluss" G-C-G hat man öfter nach einer Strophe oder Refrain, also in einer Pause.

Der Vorteil solcher "Standards" ist, dass bestimmte Akkordfolgen als Einheit gesehen und gespielt werden. Man hangelt sich dann nicht mehr von Akkord zu Akkord, sondern spielt immer gleich 3 bis 4 Akkorde als eine Einheit. Solche Wiederholungen erkennt man nach einer Weile auch durch bloßes Zuhören wieder. Es sind kleine Module, die man beim Spielen wie Bausteine aneinander setzen kann. Lieder teilen sich nach einiger Spielpraxis in bekannte Akkordfolgen und Ausnahmen auf. Je mehr Übung man bekommt, auf Standard-Akkordfolgen zu achten, desto einfacher fällt es einem auch, auf Akkordfolgen zu achten, die (noch) nicht in ein bekanntes Schema passen.

Beispiele (nur Auszugsweise)

Father & Son © lässt sich sehr leicht mit zwei Standard-Akkordfolgen begleiten:

It's not [G] time to make a [D]change, just re-[Em]lax and take it [C]easy
You're still [G] young that's your [Em]fault, there's so [C]much you have to [D]know

Die erste Zeile G-D-Em-C ist auch unter dem Namen "Pop-Formel" bekannt weil es gleich hunderte Popsongs gibt die nach diesem Strickmuster aufgebaut sind. Alles, was häufig gebraucht wird, wird zu einer Standard-Akkordfolge, und nicht selten erhält es einen Spitznamen.

Der "Schubiduba" (engl. "doo-wop " ) G-Em-C-D ist seit den späten 50er Jahren eine beliebte Akkordfolge, und wird sinnigerweise "50s Progression" oder "Ice Cream Changes" genannt. Letzterer leitet sich von den Eis-Caffes ab, in denen es oft eine "Jukebox" stand. Ach ja, eine "Jukebox" ist ein ziemlich großes Abspielgerät für Schallplatten, aus einer Zeit, als es noch keine MP3-Player gab. Wie dem auch sei, für beide Akkordfolgen gibt es sehr viele Lieder, die fast ausschließlich aus dieser Akkordfolge bestehen.

Im Refrain von "Country Roads" © entdeckt man die erste Akkordfolge von "Father & Son" wieder:

Country [G] roads, take me [D] home, To the [Em] place, I be-[C] long
West vir-[G] ginia, mountain [D] momma Take me [C] home, country [G] roads

Die "Schlussformel" G-D-G wird in der zweiten Zeile durch das eingeschobene C etwas hinausgezögert, so dass es fast so wie der "Kirchenschluss" G-C-G klingt.

Ein und dieselbe Akkordfolge zuerst mit der Popformel, dann mit der verzögerten Schlussformel passt auch bei "Let It Be"

When I [G] find myself in [D] times of trouble [Em] Mother Mary [C] comes to me,
[G] speaking words of [D] wisdom, Let It [C] Be [G].

Es kann übrigens gut sein, dass bei einzelnen Liedern auch andere Akkorde passen können. Wenn man die Wahl hat, lohnt es sich zumindest am Anfang auf Standard-Akkordfolgen (Klischees) zurückzugreifen. Diese sind viel einfacher zu merken. Lerne zuerst das was einfach ist und was häufig vorkommt, um so leichter wirst du vorankommen. Auch bei Liedern mit komplizierteren Akkordfolgen entdeckst du oft ein paar alte Bekannte wieder. Sobald du ein oder zwei Standardkadenzen gefunden hast, wird die ganze Akkordbegleitung des Liedes einfacher. Einen Teil kannst du ja durch die einfache Dur- oder Mollkadenz ableiten, andere Klischees wirst du später kennen lernen. Letztlich bleiben nur noch wenige Akkordfolgen übrig, die du völlig neu und speziell nur für ein Lied lernen musst.

Auf Melodie und Text achten

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Manchmal gibt die Akkordfolge selbst keine nennenswerten Hilfen. Aber oft tritt eine Ausnahme immer bei einem bestimmten Wort auf (insbesondere bei Refrains). So wurde beim Lied Er hält die ganze Welt in seiner Hand fast immer beim Wort "ganze" gewechselt.

Beim Lied "Über den Wolken" (nächste Lektion) wird die Akkordfolge erst bei dem Wort "und dann" unterbrochen. Also merke man sich: "und dann" kommt C

Manchmal hilft einem auch die veränderte Melodieführung, auf Ausnahmen zu achten. Z.B. wird das Lied When You Say Nothing At All (Ronan Keating) © hauptsächlich mit dieser Akkordfolge begleitet:

( G D ) - ( C D )

Das Zupfmuster des Originals darf ruhig durch den Lagerfeuerschlag mit schnellem Griffwechsel ersetzt werden.

Erst bei der Liedzeile "[C] Try as I may I can [D] never explain " verlässt man den schnellen Griffwechsel.

Und auch beim Refrain "[C] catch me wherever I [D] fall[(C] pause [D)] pause [C]You say it best[D]when..."

wird der schnelle Griffwechsel kurz unterbrochen, bis es wieder im gleichen Trott weitergeht.

Wenn man darauf achtet stellt man fest, dass sich die Melodieführung während dieser Passagen etwas ändert (der Melodieverlauf wird etwas "weicher" "fließender" was zur Subdominante C-Dur passt...). Aber selbst wenn man es nicht gleich merkt, so redet man es sich jedes Mal, wenn man über diese Stelle stolpert, so lange ein, dass sich die Melodie geändert haben muss, bis man es dann auch hört (wäre dem nicht so, dann wären eigentlich auch keine anderen Akkorde notwendig).

Hierbei geht es gar nicht um die Feinheiten der Harmonielehre, sondern um eine recht grobe Möglichkeit, sich die Akkordfolge irgendwie zu merken. Solltest du falsch mit deiner Vermutung liegen, so hast du wenigstens die Akkordfolge gemeistert. Wenn dein eigenes Ohr oder die Harmonielehre einen Verdacht nahe legt, so darfsr du diesem erst mal unbesehen glauben. Zum jetzigen Zeitpunkt kennt man vielleicht nur "das große Dreigestirn" Tonika-Subdominante-Dominante und ein oder zwei Standard-Akkordfolgen (G-Em-C-D, G-D-Em-C). Später lernst du mehr. Vielleicht belehren dich weitere Erfahrungen später eines Besseren. Doch mit den kleinen Fehlinterpretationen, kann man ganz gut leben. Das Erfolgserlebnis setzt dann ein, wenn du mit deinen Vermutungen immer häufiger ins Schwarze trifft. Wenn sich deine eigenen Vermutungen dann noch mit dem decken, was in der Harmonielehre gelehrt wird, dann bist du nicht mehr weit davon entfernt, Lieder frei nach dem Gehör (und nach Erfahrung) richtig zu begleiten.

Textmarker

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Wenn alle Stricke reißen, mein Gehör, die Worte und auch sonst nichts hilft, mir bestimmte Akkordfolgen zu merken, so schrecke ich nicht davor zurück, einen Textmarker oder ähnliche Hilfsmittel zu verwenden. Aus der Bemerkung: "Achtung, hier kommt der schnelle Griffwechsel (D-G)" wird ein "Achtung, Gelb", was einen erstaunlichen Lernerfolg nach sich ziehen kann. Dazu zählt auch, ein schneller Griffwechsel in Klammern zu setzt.

Auf Pausen achten

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Was schon beim letzten Beispiel angedeutet worden ist: auf Pausen zu achten. Auch diese gehören mit zum Stück und dürfen auf gar keinen Fall gekürzt werden. Oft macht man sonst eine schöne Vierer-Teilung des Taktes kaputt. Zum Üben des Liedes kann man ruhig das "Pause" laut aussprechen (wie es oben schon gezeigt wurde). Wenn man es dann vorführt, macht man es dann automatisch richtig.

Ebenso sollte man immer noch einen extra Takt für die Pausen sowie den Schluss des Liedes mit einplanen, obwohl der Schlussakkord vielleicht vergessen wurde aufzuschreiben. In den allermeisten Fällen endet man mit dem Akkord, in dessen Tonart auch das ganze Lied steht.

Auch hier hilft wieder, was eingangs gesagt wurde: an Noten orientieren und das Original anhören.

Zusammenfassung

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Also bei jedem neuen Lied schauen:

  • Kenne ich die Tonart (Akkorde)?
  • Kann ich unbekannte Akkorde durch einfachere ersetzen?
  • Gibt es Wiederholungen?
  • Ist das Lied irgendwie gegliedert?
  • Finde ich im Stück Standard-Akkordfolgen?
  • Kann ich mir die Besonderheiten durch Text oder Melodie leichter merken?
  • Muss ich bestimmte Passagen extra markieren oder isoliert lernen?
Ziel

Aus den vielen Einzel-Akkorden und Einzelversen in einem Lied werden wenige Blöcke, die man sich im Zusammenhang leichter merken kann.

Lektion 6

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Akkordwechsel C-Am • 2-5-1-Verbindung


Mollparallele A-Moll

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Der Wechsel zwischen C-Dur und A-Moll (kurz Am) ist sogar einfacher als der zwischen G-Dur und E-Moll.
Diesen kann man sich vorher noch einmal ins Gedächtnis und in die Finger rufen.
Zwischen C-Dur und A-Moll wird bloß ein Finger bewegt.
Somit kann man sich auch hier sehr einfach merken, dass A-Moll die Mollparallele von C-Dur ist.

Tonart G-Dur
mit Mollparallelen

Von C-Dur nach A-Moll und zurück

[Bearbeiten]
von C-Dur nach A-Moll
  1. Zeige- und Mittelfinger
    bleiben am Platz
  2. Ring- unter Mittelfinger
  3. Fertig!
Von A-Moll nach C-Dur
  1. Zeige- und Mittelfinger
    bleiben am Platz
  2. Ringfinger schräg nach oben
  3. Fertig!



\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag C Am"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    c1 a:m c a:m
}}

Lager_C = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
  <g c' e'>4 \upbow 
  <g c' e'>8 \upbow 
  <g c' e'>4 \downbow
}

Lager_Am = { 
  <e, a, e>4 \downbow
  <a c' e'>8 \downbow 
  <a c' e'>4 \upbow 
  <a c' e'>8 \upbow 
  <a c' e'>4 \downbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_C \Lager_Am \Lager_C \Lager_Am
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    g,4 a, b,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag (C Am)"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    c4. a8:m s2 c4. a8:m s2
    c4. a8:m s2 c4. a8:m s2
}}

Lager_C_a = {
  <e, c e>4 \downbow
  <g c' e'>8 \downbow 
}

Lager_Am_b = { 
  <a c' e'>4 \upbow 
  <a c' e'>8 \upbow 
  <a c' e'>4 \downbow
}

myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_C_a \Lager_Am_b \Lager_C_a \Lager_Am_b
  \Lager_C_a \Lager_Am_b \Lager_C_a \Lager_Am_b
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    g,4 a, b,
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}

Die 2-5-1-Verbindung

[Bearbeiten]

In der Tonart G-Dur ist der Akkord C-Dur die Subdominante. Am ist die Mollparallele von C-Dur, also ist Am die Subdominantenparallele.

Die Subdominantenparallele kann sehr gut als Ankündiger ("Herold") der spannungsreichen Dominante eingesetzt werden.

Angenommen in einem Lied kommt die Akkordfolge D(7) G (Dominante - Tonika) vor. Sehr oft kündigt in so einem Fall die Subdominantenparallele Am die Dominante D(7) an. Man holt sozusagen mit dem Am Schwung zum D(7), um dann wieder bei G zu landen. Also Am D(7) G.

Wenn man die G-Dur-Tonleiter durchzählt

1 2 3 4 5 6 7  8(=1)
G A H C D E F# G

dann sieht man, dass G auf der ersten Stufe, A (bzw. Am) auf der zweiten und D auf der fünften Stufe steht. Die Akkordfolge Am D(7) G ist also eine II-V-I-Akkordverbindung (2-5-1 in römischen Ziffern). Diese Akkordverbindung kommt sehr häufig vor. Sie wird auch besonders gerne als Schlusswendung am Ende eines Verses, einer Strophe oder am Ende eines Liedes verwendet, oder als Übergang vom Ende eines Verses mit Am D zum Anfang des nächsten Verses wieder mit der Tonika G. So eine Wendung, die durch die Akkordfolge wieder zurück zur Tonika leitet wird auch gerne als "Turnaround" bezeichnet. Du siehst, es lohnt sich darauf zu achten. Es ist immer einfacher sich eine ganze Standard-Akkordverbindung zu merken, als drei einzelne scheinbar voneinander unabhängige Akkorde. Nach einiger Zeit wirst du diese II-V-I-Verbindung auch alleine erkennen und heraushören.


\version "2.20.0"
\header {
  title="Lagerfeuerschlag C Am"
  encoder="mjchael"
}

myChords = \new ChordNames { \chordmode {
    a1:m d g s 
}}

Lager_Am = { 
  <e, a, e>4 \downbow
  <a c' e'>8 \downbow 
  <a c' e'>4 \upbow 
  <a c' e'>8 \upbow 
  <a c' e'>4 \downbow
}

Lager_D = {
  < a, d>4 \downbow
  <a d' fis'>8 \downbow 
  <a d' fis'>4 \upbow 
  <a d' fis'>8 \upbow 
  <a d' fis'>4 \downbow
}

Lager_G = {
  <g, b d>4 \downbow %1
  <g b g'>8 \downbow %2
  <g b g'>4 \upbow 
  <g b g'>8 \upbow 
  <g b g'>4 \downbow
}


myRhythm = { \repeat volta 4 {
  \Lager_Am \Lager_D \Lager_G \Lager_G
  \mark "4x"
}}

\score { << %layout
  % Chords
  \myChords
  % Slash Notation
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  }{
    \set Staff.midiInstrument = "acoustic guitar (nylon)"
    \improvisationOn
    \override NoteHead.X-offset = 0
    \myRhythm
  }
>> \layout{} }

\score { << % midi
  \unfoldRepeats {
    \tempo 4 = 90
    \time 4/4
    \key d \major
    \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
    
    \myRhythm 
    <g, b, d g b g,>1 \downbow
  }
>> \midi{} }

\paper {
  indent=0\mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}


Beispiele für eine II-V-I-Akkordverbindung
  • Killed[Am]poor Laura[D]Foster. - You know you're bound to[G]die. (Tom Dooley)
  • [G]Auf der schwäbschen Eisenbahne[C]gibt’s gar viele[Am]Haltstatione[D]Schtuegart, Ulm und[G]Biberach...
  • [Am]harum di[D]dscharum di[G]schrum,(Die Leinweber)
  • And I[G]never will[Am]play THE WILD[D]ROVER no[G]more
  • [']Stiefel[Am]tragen oder[D]Schuh;[']Oder[G]ob... (Das Bürgerlied)
  • [Am] Ich will zu-[D]rück nach WESTER-[G]LAND
  • [Am]saying SOMETHING[D]STUPID like I[G]love you
  • and I[Am]mean it from the[D]bottom of my[G]heart (I just call to say I love you)
  • DON'T[Am]WORRY,[D]BE[G]HAPPY
  • [G]Wind Nordost Startbahn 0-[Am]3 - [D] - bis hier hin hör ich die Mo-[G]toren (Über den Wolken)

In den letzten Lektionen hast du doch die Akkordfolge G-Em-C-D kennengelernt. Du hast hier weiterhin gelernt, dass man C-Dur manchmal durch Am austauschen kann. Und du hast gelernt, das Am die Dominante D ankündigen kann. Also versuche einfach mal die Akkordfolge G-Em-C-D durch die Akkordfolge G-Em-Am-D auszutauschen. Du wirst feststellen, es klappt in den meisten Fällen problemlos, so dass es später mal eine reine Geschmackssache sein wird, ob du die eine oder andere Variante nimmst.

Em Am

[Bearbeiten]

Auch wenn der Griffwechsel Em Am nicht extra geübt worden ist, sollte dieser Wechsel dennoch keine nennenswerten Probleme machen. Zur Not kannst du ihn vorher nochmal isoliert üben:

  1. Alle Finger anheben
  2. Beide Finger gleichzeitig einen Bund runter
  3. Zeigefinger an die richtige Position (wie beim C-Dur)
  4. Alle Finger anheben
  5. Zeige- und Mittelfinger gleichzeitig einen Bund höher aufsetzen


Lektion 7

[Bearbeiten]

Sprünge bei Akkorden • Pop-Kadenz • Akkordstufen


Größere Sprünge zwischen Akkorden
und Lieder mit unregelmäßigeren Akkordfolgen

[Bearbeiten]

Bis jetzt wurde auf größere Akkordsprünge verzichtet. Bei denen besteht immer die Gefahr, dass du wertvolle Zeit verbrauchst, um die Finger zu sortieren.

Der Wechsel zwischen G-Dur und A-Moll, sowie der Wechsel zwischen E-Moll und D-Dur sollte keine größeren Problem mehr bereiten, doch es ist günstig, die etwas größeren Sprünge vor dem ersten Einsatz extra zu üben. Dabei können Lieder helfen, die gehäuft den etwas weiteren Griffwechsel aufweisen.

Es wird immer wieder Akkordfolgen geben, die man vor dem ersten Einsatz isoliert üben sollte, bis sie flüssig von der Hand gehen.

Sprung zwischen G und Am

[Bearbeiten]
von G-Dur nach A-Moll
  1. Kleiner Finger weg
  2. Ring- und Mittel-
    finger anheben
  3. Mittelfinger eine
    Saitenlage tiefer.
  4. Der Ringfinger kommt
    genau wie bei C-Dur
    unter den Mittelfinger
  5. Zeigefinger aufsetzen
Von A-Moll nach G-Dur
  1. Zeigefinger anheben
  2. Ring- und Mittelfinger anheben
  3. Mittelfinger eins nach oben
  4. wie vorher bei E-moll geht der
    Ringfinger auf seinen Platz
  5. Der kleine Finger “rollt” sich ein

Wenn du nur einzelne Griffe übst, läufst du schnell Gefahr, einen Griff immer nach der gleichen Methode aufzubauen, obwohl bei einer anderen Akkordfolge eine andere Reihenfolge angebrachter wäre.

Akkorde ist nicht das Wichtigste, was du lernen sollst, sondern der Wechsel von einem Akkord zum nächsten. Dort gilt es nach Gemeinsamkeiten der Akkorde zu suchen.

Sprung zwischen Em und D

[Bearbeiten]
Von E-Moll nach D-Dur
  1. Mittel- und Ringfinger anheben
  2. Mittelfinger ganz nach unten
  3. Ringfinger auf seinen Platz
  4. Zeigefinger auf seinen Platz
Von D-Dur nach e-moll
  1. Zeigefinger weg
  2. Mittel- und Ringfinger anheben
  3. Mittelfinger rauf bis zur A-Saite
  4. Ringfinger unter den Mittelfinger

Wenn du erkennst, dass dieser Griffwechsel ähnlich abläuft, wie der Griffwechsel von A-Dur nach D-Dur, mit dem wir den Kurs gestartet haben, dann ist schon sehr viel gewonnen. Es spielt sich alles nur ein paar Saiten höher ab.

Bei allen 6 Akkorden aus dem Lagerfeuerdiplom gibt es für Ring- und Mittelfinger praktisch nur zwei Stellungen.

"Bei D-Dur: "Bei A-Dur:

Ring- und Mittelfinger bilden eine Einheit. Diese Fingerstellung werden wir noch bei drei weiteren Akkorden aus dem Folkdiplom wiederentdecken, lediglich die Höhe variiert.

Nach dieser Lektion dürfte auch der Wechsel zwischen A-Dur und G-Dur keine Probleme mehr bereiten.

Akkordstufen und die Pop-Kadenz

[Bearbeiten]

Bei den nachfolgenden Liedvorschlägen wird dir vielleicht des öfteren die Akkordfolge G D Em C auffallen. Dieses ist eine I V VI IV-Verbindung. Akkordstufen werden meist in römischen Ziffern wiedergegeben (1-5-6-4). In Bands ruft man sich manchmal die Akkordfolge als "ein 15-64er in G" zu, was aber auch nichts anderes heißt, als "eine 1-5-6-4-Akkordverbindung in der Tonart G-Dur".

Die G-Dur Tonleiter besteht aus folgenden Tönen:

  • G A H C D E F# G

Bei einer I V VI IV-Verbindung (1-5-6-4) in G-Dur ist
I - G der 1. Ton in der G-Dur-Tonleiter und damit ist G-Dur die 1. Akkordstufe.
V - D der 5. Ton in der G-Dur-Tonleiter und damit ist D-Dur die 5. Akkordstufe.
VI- E der 6. Ton in der G-Dur-Tonleiter und damit ist E-Moll die 6. Akkordstufe.
IV- C der 4. Ton in der G-Dur-Tonleiter und damit ist C-Dur die 4. Akkordstufe.

Diese Akkordfolge taucht bei extrem vielen Popsongs auf, so dass man sie auch "Pop-Formel", "Pop-Progression" oder "Pop-Kadenz" nennt. Dieses ist also eine Akkordfolge, die du dir merken solltest.

Ein paar Beispiele:

  • Its not [G]time to make a [D]change, just re-[Em]lax and take it [C]easy (Father and Son)
  • When [G]I find myself in [D]times of trouble, [Em]mother Mary [C]comes to me (Let it be)
  • COUNTRY [G]ROADS take me [D]home to the [Em]place I be-[C]long
  • [G]Oh ich [D]hab solche [Em]Sehnsucht [C] (Westerland)
  • [G]I won't hesi-[D]tate no more No [Em]more, it cannot [C]wait I’M YOURS
  • And [G]I [D] - [Em] Will [C]Always Love [G]You
  • [G]Never mind, I'll [D]find SOMEONE LIKE [Em] YOU [C] --

Wenn dir ein Lied zu tief zum singen ist, kannst du einen Kapodaster benutzen. Dieser wird näher im Folkdiplom erläutert.

Höre dir für die Pop-Formel unbedingt mal YT   Axis of Awesome - 4 Four Chord Song an!

Ungleichmäßige Akkordfolgen

[Bearbeiten]

Es kann durchaus sein, dass du die vorhergehenden Akkordwechsel schon gelernt hast. In dem Fall nutze die 7. wie die 8. Unterrichtseinheit, um Lieder mit aufwendigeren Akkordfolgen zu üben.

In den ersten Lektionen hatten wir meist Lieder mit einer immer gleichbleibende Akkordfolge bevorzugt. Natürlich ist das nicht bei allen Liedern so. Es gibt auch Lieder, wo du immer schon ein oder zwei Akkorde weiterschauen musst, um vorher schon zu wissen, wie es weitergeht.

Es können auch Lieder geübt werden, bei denen dich der schnelle Griffwechsel plötzlich überfällt.

Beispiel "Take it easy"
Well I'm a [G]runnin' down the road try'n to loosen my load I've got seven women [D]on my [C]mind

Hier stolpern Anfänger gerne mal, die den schnellen Griffwechsel noch nicht heraushören können. Wenn du kein Liederbuch mit Noten, bzw. mit Taktstrichen hast, die dich auf so einen schnellen Griffwechsel mitten im Takt aufmerksam machen, dann trage dir mit Bleistift Klammern in den Liedtext ein.

Well I'm a [G]runnin' down the road try'n to loosen my load I've got [(]seven women [D][)]on my [C]mind
Ausführung
...[(G]seven women [D][)]on my [C]mind

Es schadet auch nichts, diese Zeilen alle gesondert mit dem entsprechenden Griffwechsel zu üben, bis er keine Herausforderung mehr ist.


Lektion 8

[Bearbeiten]

Abschluss • Lieder mit allen 6 Akkorden und schnellem Griffwechsel • Zwischendominante

Abschluss des Lagerfeuerdiploms

[Bearbeiten]

Geschafft

[Bearbeiten]

Damit wären die Lektionen für das Lagerfeuerdiplom geschafft.

Bei den folgenden Stücken wiederholen wir nochmal alles, was du gelernt hast.

Wie bei der Schule musst du nicht alles 100%ig und fehlerfrei hinbekommen, und du musst auch nicht alles auswendig können. Es genügt, wenn du die Lieder einigermaßen begleiten kannst, so dass du beim Singen keine Pausen machen muss, weil du noch den nächsten Akkord suchst. Verspielen darfst du dich ruhig mal (es sollte sich aber in Grenzen halten), sofern du dich immer wieder hineinfuchsen kannst.

Du beherrschst nun 6 Akkorde

Du weißt, dass man Zusätze wie 7, sus, Bassläufe oder ähnliches vorerst einfach ignorieren kann.
z.B. anstelle D7 spielst du einfach ein D
Buchstaben unter einem Slash = / kannst du ebenfalls ignorieren.
z.B. anstelle C/B einfach C
Du kennst die allgemeinen Regeln zum Fingersatz
  • Zeigefinger 1. Bund
  • Mittelfinger 2. Bund
  • Ringfinger 3. Bund
  • Kleine Finger 4. Bund

wenn mehrere Finger in einem Bund sind, so ist Z. über M. über R. über K.

Du kennst 5 Schlagrhythmen

[Bearbeiten]
4/4el-Schlag


Eisenbahnschlag


Westernschlag


Lagerfeuerschlag  


3/4-Schlag


und du kannst Akkorde innerhalb eines Taktes wechseln (schneller Griffwechsel)



Du kennst zwei Tonarten
  • D-Dur mit den Akkorden D-, A- und G-Dur
  • G-Dur mit den Akkorden G-, C- und D-Dur sowie Em und Am
Du hast nebenbei ein paar Standard-Akkordkombinationen kennengelernt
  • G C D G (Dur-Kadenz)
  • G Em C D (50er-Kadenz)
  • G D Em C (Pop-Kadenz)
  • G D G (4-5-1-Schlusswendung)
  • Am D G (2-5-1-Schlusswendung)
  • G C G (Kirchenschluss)
Du weißt wie man eine Gitarre stimmt, und wie die Saiten heißen
Ein Anfänger der Gitarre hat Eifer.
Du hast dir einen kleines Repertoire an Liedern zugelegt.
Ob du es glaubst oder nicht, du kannst mit diesem Wissen schon hunderte Lieder begleiten. Eine kleine Auswahl von über 150 Liederbeispielen findest du im Anhang zusammengestellt.
[Bearbeiten]

www.guitarplayerbox.com schlägt dir fast 400 Songs vor, die du mit diesen 6 Akkorde gespielt werden können.

Abschlussstücke

[Bearbeiten]

Die Zwischendominante

[Bearbeiten]

Wir haben gelernt, dass zu einer Tonart üblicherweise 3 Dur-Akkorde gehören. (Tonika - Subdominante - Dominante). Die Beziehung zwischen der spannungsaufbauenden Dominante und der auflösenden Tonika ist dabei ein wichtiges Element. Sie ist uns durch hunderte von Liedern so vertraut, dass man diese Spannung auch dort einsetzt, wo man sie erstmal nicht erwartet.

Wir haben beispielsweise die Schlussfolge Am D G. Mitunter kann sich der A-Moll-Akkord zu einem Dur-Akkord aufplustern und so tun, als ob er die Dominante für den Akkord D-Dur sei. A D G. Für einen winzigen Augenblick hört es sich so an, als ob man nicht mehr in der Tonart G-Dur wäre, sondern in der Tonart D-Dur. Dort ist D die Tonika und A die Dominante. Doch dieser Eindruck ist nur ganz kurz, weil der D-Dur-Akkord sofort wieder seine Funktion als Dominante wahrnimmt, und zur Tonika G-Dur aufgelöst werden will.

Du lernst zudem, dass keine Regel so fest ist, dass es keine Ausnahmen dazu gäbe. Du brauchst allerdings die Regeln, um die Ausnahmen zu erkennen.

Stelle dir den A-Dur-Akkord, der üblicherweise nicht in der G-Dur-Tonleiter vorkommt, wie einen Besuch aus der nahen Verwandtschaft vor. Wenn beispielsweise der Opa zu Besuch kommt, dann wird der Vater mal eben wieder zum Sohn (des Opas), und der Sohn wird mal eben zum Enkel. Aber der Besuch ist ja nur kurz. Sobald er wieder weg ist, dann ist der Vater wieder der Vater, und der Sohn der Sohn.

Wenn aus dem Am ein A-Dur wird, dann kann er hier in der Tonart G-Dur als eine Zwischendominante zum Akkord D-Dur hinführen. Man spricht dann von einer Ausweichung.

Durch den kleinen Ausflug in die Harmonielehre, bei der wir die Zwischendominante kennengelernt haben, schaffen wir es Lieder zu finden, bei denen alle Akkorde vorkommen, die wir bisher gelernt haben. Nebenbei wird bei den Übungsbeispielen auch noch einmal der schnelle Griffwechsel gelernt.

Zugegeben, das Lied "Ein Mann der sich Columbus nannt" oder "Hoch auf dem gelben Wagen" ist vielleicht nicht ganz so cool wie "American Pie", aber es enthält ebenso alle Akkorde des Lagerfeuerdiploms, und man kann noch einmal den "schnellen Griffwechsel" üben. Wenn du das Lied problemlos spielen kannst, dann bist du auf alle Fälle auch bereit für die etwas aktuelleren Pop-Songs, die du in vielen Liederbüchern wiederfinden wirst. Mit dem Lagerfeuerdiplom wurden dir alle notwendigen Techniken beigebracht, um frei mit der Gitarre Lieder begleiten zu können, von denen du die Akkorde kennst. Nun liegt es an dir, das Wissen in der Praxis anzuwenden. Also schnappe dir ein Liederbuch und durchstöbere es nach Liedern, die du schon spielen kannst.

Du muss bei den Abschlussstücken ein wenig mehr üben, aber es lohnt sich. Wenn du sie einigermaßen gut kannst, dann hast du dir das Lagerfeuerdiplom wirklich verdient. Mit dem Lagerfeuerdiplom bist du kein Anfänger mehr, sondern schon ein leicht fortgeschrittener Gitarrenspieler. Nun gilt es, das erworbene Wissen zu festigen und schrittweise zu erweitern.

Wie geht es weiter?

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Nimm dir bei nächster Gelegenheit die Kapitel in den Anhängen vor, in die du noch nicht hineingeschaut hast. Versuche in deinen Liederbüchern und im Netz auch die Texte und Akkorde der Liedvorschläge zu finden, die in diesem Band wegen des Copyrights nicht abgedruckt werden konnten.

Es geht mit dem Folkdiplom weiter. Du wirst noch weitere 6 Akkorde und einige andere einfache Tonarten kennen lernen. Zusammen mit den schon 6 gelernten Akkorden kannst du dann die 12 wichtigsten Grundakkorde. Die meisten weiteren Akkorde lassen sich später von den 12 Grundakkorden ableiten. Viele Volkslieder, Schlager, Folksongs und Popsongs lassen sich mit diesen Grundakkorden begleiten. Du erhältst einen Einblick in wichtige Begleittechniken wie das Dämpfen von Schlägen, Variationen von Schlagmustern, Bassläufen, Zupfmuster und noch einiges mehr. Damit wirst du auf anspruchsvollere Begleittechniken vorbereitet.

Glückwunsch zum bestandenen Lagerfeuerdiplom und viel Spaß beim Singen und Gitarrespielen!


Lieder für das Lagerfeuerdiplom

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Über 150 Übungsstücke für die ersten 6 Akkorde

In diesem Anhang siehst du nochmal alle Übungsbeispiele aus dem Lagerfeuerdiplom und weitere bekannte Lieder aus handelsüblichen Liederbüchern. Damit dieser Gitarrenlehrgang weiterhin kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann, und günstig als Buch gedruckt werden kann, verzichten wir bei den Wikibooks auf Lieder mit Copyright. Dennoch soll dir die Zusammenstellung zeigen, dass du mit nur 6 Akkorden und einer Hand voll Schlagmustern ein abendfüllendes Programm zusammenstellen kannst.

Alle Vorschläge sind innerhalb von zwei Monaten in Reichweite. Bei Vorschlägen mit Copyright sind oft neben dem YouTube-Suchlink die Akkordfolgen mit angegeben. Text und Melodie musst du im Liederbuch nachschlagen. Die Akkordvorschläge und die Begleitung (Schlagmuster) sind zum Teil erheblich vereinfacht worden.

Mit diesen Liedern kann man ganz gut anfangen, überhaupt Gitarre zu spielen.

Als einfache Akkorde werden nur folgende Dur- und Moll-Akkorde angenommen:

A D G C Em Am E

Irgendwelche Zusätze wie 7 oder Slash-Akkorde (Basstöne, die unter einem Bruchstrich stehen) können vorerst ignoriert werden. Beispiel: Statt G7 spielt man G, und statt D/F# spielt man D. Sollte ein Lied für dich zu tief sein, oder das Tonbeispiel auf Youtube höher sein, als die hier angegebenen Akkorde, kannst du einen Kapodaster benutzen.

Wenn bei den Vorschlägen nichts anderes steht, so ist ein Akkord einen Takt lang zu spielen. Ein '-' heißt üblicherweise, dass ein Akkord einen weiteren Takt lang ausgehalten wird. Lieder, bei denen drei Ausrufezeichen (!!!) stehen, haben einen sehr einfachen Text oder eine sehr einfache Akkordfolge, so dass diese Lieder sich gut zum Üben eignen. In der ersten Unterrichteinheit solltest du von jedem dir bekannten Lied zumindest eine Strophe und den Refrain anspielen. Fürs Üben zu Hause reicht es, wenigstens ein oder zwei Lieder, die dir gefallen oder leicht sind, regelmäßig zu singen. Unbekanntere Lieder sind für spätere Wiederholungen gedacht. Ist dir ein Stück zu tief, dann nutze ein Kapodaster. Sollte ein Lied im 3/4-Takt dabei sein, ist dieses als Wiederholung gedacht, nachdem du in der nächsten Lektion den 3/4-Schlag gelernt hast. Wenn ein A7 oder nur eine 7 vorkommt, dann ignoriere sie. Den A7 lernen wir später, und der kann solange warten. Spiele einfach den A weiter.

  1. Er hält die ganze Welt in seiner Hand (!!!)
  2. (Sch*)Pudding auf dem Autodach (!!!)
  3. Rock My Soul
  4. Hänsel und Gretel
  5. Am Weihnachtsbaum die Lichter brennenl
  6. Ich kenne einen Cowboy
  7. Jetzt fahrn wir übern See
  8. Das Klopapier-Lied
  9. Der Lagerboogie
  10. Der Kuckuck und der Esel
  11. Gstanzln
  12. Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
  13. Ein Männlein steht im Walde
  14. Hänschen klein
  15. Kommt ein Vogel geflogen
  16. YT   Achey breaky heart (Billy Ray Cyrus)
  17. YT   Bruttosozialprodukt (Geier Sturzflug) © A - D -
  18. YT   Ein Hase saß im tiefen Tal
  19. YT   Eisgekühlter Bommerlunder (Tote Hosen) © D - - A , A - - D (!!!)
  20. YT   Jambalaya (Hank Williams)
  21. YT   Kreuzberger Nächte sind lang (Gebrüder Blattschuss) © D - - A , A - - D
  22. YT   Leben so wie ich es mag (Volker Lichtenbrink)
  23. YT   Lord of the Dance (T+M: Sidney Carter 1963) © Steiner & Bell Ltd. London) D D A A | D D A D | D D D A | D D A D
  24. YT   Das Lummerlandlied (Augsburger Puppenkiste) © D- A--- D-
  25. YT   Mendocino (Michael Holm / Sir Douglas Quintet) © D - - -, A - - -, - - D -
  26. YT   Roadrunners (The Modern Lovers) ©
  27. YT   Tulsa Time (Don Williams)


Tipp:

Singt doch mal die Lieder Eisgekühlter Bommerlunder und Kreuzberger Nächte sind lang und Ich kenne einen Cowboy, Jambalaya und Tulsa Time, Leben so wie ich es mag gleichzeitig. Alle spielen die gleichen Akkorde, aber jeder singt was anderes.

To-Do:

Ein Hase saß im tiefen Tal - Copyright-freie und verständliche Version finden und bearbeiten.

Siehe auch: Durkadenz

  1. Ja wenn der Herr
  2. Bergvagabunden (Wenn wir erklimmen)
  3. Jeder Eseltreiber mündlich überliefert (nur D+G) (Achtung 3/4-Takt)
  4. Sloop John B.YT   Sloop John B.
  5. Da hat das HottepferdYT   Da hat das rote Pferd
  6. YT   Follow Me (Uncle Kracker) D (G A) D (G D)
  7. YT   Der Nippel (Mike Krüger) //: D G A D ://
  8. YT   Down On The Corner (CCR) D - A D (2x) G - D -; D - A D | G D A D (2x)
  9. YT   Rock Around the Clock (Bill Haley) Intro:D - - - Verse; D - - - G - D - A G D - (Blues-Schema in D)
  10. YT   Rockin All Over The World (Status Quo) D D G G D A D D
  11. YT   Still Haven't Found What I'm looking for (U2) //: D - - - G - D - :// //: A G D - :// (3/4-Takt)
  12. YT   This Land Is Your Land (D) G - D -, A - D -, G - D -, A - D -
  13. YT   Walk of Life (Dire Straits) (Original: Capo 2. Bund)

    Der Griffwechsel G-A bzw. A-G kann noch bis Lektion 7 warten.
  14. YT   Hound Dog (Elvis Presley / Big Mama Thornton) D - - - G - D - A G D - (Blues-Schema in D)
  15. YT   The First Cut Is The Deepest (Sheryl Crow) D A G A


Anfänger mit minimalen Vorkenntnisen

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Der 4/4-Schlag klappt schon und du kannst 2 bis 3 Akkorde (D A G) einigermaßen wechseln.

Tipp

Schaue auch mal bei den Liedern in A-Dur nach! Alle Lieder in A-Dur mit den Akkorden A,D,E(7) können auch einen Ton tiefer in G-Dur mit den Akkorden G,C,D(7) gesungen werden.

  1. Hab ne Tante aus Marokko
  2. Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad
  3. oh, Susanna / Oh, Susanne
  4. Ihr Kinderlein Kommet
  5. Banana Boat Song (Day-O)
  6. Oh, Mary, don't you weep
  7. Down by the riverside
  8. In einen Harung
  9. Banks of the Ohio
  10. Oh My Darling Clementine
  11. Bolle reiste jüngst zu Pfingsten
  12. Cotton Fields
  13. Die Wissenschaft hat festgestellt
  14. YT   Der Gammler (Arno & Andreas) © G - C G / D- C- (2x) G C G C für die Pause (Original in D-Dur)
  15. YT   Down on the Corner (CCR) © //:(G - D G)2x (C G D G)2x://
  16. YT   Hörst du die Regenwürmer husten (Kinderlied) © //:G(9x) D(7x) G - C - G - A - D -://
  17. YT   Hotel Yorba (White Stripes) © G C D G
  18. YT   Ich und ein Fass voller Wein (Versengold) © //:G - D - C D7 G D (4x) G - C - G - D - (2x) C D G -:// 3/4-Takt (Original Capo 2.Bund)
  19. YT   Leaving On A Jet Plane (John Denver) (!!!) © //: G C G C - G C D D :// (D D C D)
  20. YT   Lord I Lift Your name On High (Rick Founds) © G C D C (6x) G / C D Em C/ D G C G
  21. YT   Tom Dooly (Tom Astor)© G - - D, - - - G


Übe anfangs hauptsächlich Lieder mit der Akkordkombination G-Em-C-D. Bevorzuge besonders die, bei denen jeder Akkord zwei Takte lang ausgehalten wird. Nach sehr kurzer Zeit automatisiert sich der Wechsel und du kannst dich mehr dem Singen zuwenden. Die Grifffolge G-Em-C-D erleichtert die folgende Lektion mit dem schnellen Griffwechsels. Die anderen vorgeschlagenen Lieder dienen später zur Wiederholung.

To-Do:

Mehr gemeinfreie Lieder mit den Akkorden G Em C D (ohne schnellen Griffwechsel) finden.

  1. Spanish Lady (irisches Volkslied / Irish Folk)
  2. Whiskey in the Jar
  3. Laudato Si (!!!) (christl.Liedgut)
  4. YT   His Latest Flame (Elvis Presley) (!!!) © G Em (X-x) C D ...
  5. YT   Hero (Enrique Iglesias) G Em C D (verse) G D C - (chorus)
  6. YT   I wonder why (The Boppers)
  7. YT   Hey Hey Baby (Refrain) G G Em Em; C D G G
  8. YT   Let's Twist again (Chubby Checker) //: G G Em Em; C C D D; G G Em Em; C D(7) G G; C C G G; C C D D(7) ://
  9. YT   Love the Lord © G G Em Em; C C D D (christliches Liedgut)
  10. YT   Oh Donna (Ritchie Valens)
  11. YT   Perfect (Ed Sheerhan)
  12. YT   Photograph (Ed Sheeran)) 3/4
  13. YT   Rama Lama Ding Dong (Rocky Sharpe & The Replays)
  14. YT   Speedy Gonzales (Pat Boone) Capo=2
  15. YT   When (Showaddywaddy)
  16. YT   Stand By Me (Ben E. King) //: G G Em Em; C D G G ://(!!!)
  17. YT   Walking in Memphis (Marc Cohn/Cher) C C D D; G G Em Em (hier die höhere Version von Cher)
  18. YT   Viva La Vida (Coldplay) © (!!!) //: C C D D; G G Em Em :// (statt Bm im Original einfach G spielen)
    Begleitvorschlag: 4/4- + Lagerfeuerschlag
    1 . 2 . 3 . 4 . | 1 . 2 + . + 4 .
    A - A - A - A - | A - A V - V A -
    :Original
    1 . 2 . 3 . 4 + | . + . + 3 . 4 .
    A - A - A - A V | - V - V A - A -
    Die Popformel G D Em C oder Em C G D
  19. YT   Someone Like You (Adele)(Original In A = Capo 2. Bund)
  20. YT   Superman (Boyce Avenue)
  21. YT   Under The Bridge (Red Hot Chili Peppers)
  22. YT   When I Come Around (Green Day)
  23. YT   80 Millionen(Max Giesinger) C G D Em
  24. YT   Flash Mich (Mark Forster) einfach: Em C G D oder (Em G) C G D (original)
  25. YT   Geiles Leben (Glasperlenspiel) Em C G D (Capo = 1)
  26. YT   Namika Lieblingsmensch (Namika) Em C G D
    Zusammengesetzte Akkordfolgen mit G Em C D und/oder G D Em C
  27. YT   Father and Son (Cat Stevens) © //G D Em C; G Em C D// nur am ende vom "Sohn" (C D) G C G C
  28. YT   Let it Be (Beatles) © G D Em C; G D C G // Em D C G; D D C G
  29. YT   Country Roads (John Denver) © //: G G Em Em; D D C G ;// G G D D; Em Em C C; G G D D; C C G G
    andere mit Em
  30. YT   Das Ist Dein Leben (Philipp Dittberner)
  31. YT   Wir sind groß (Mark Forster) © Em G D C
  32. YT   99 Luftballons (Nena) © D Em G A (Evtl. mit Capo im 2. Bund; evtl. zwischen den Strophen ein zusätzliches A)
  33. YT   Lady in Black (Uriah Heep) © Em---; D D Em Em
  34. YT   Dieser Weg (Xavier Naidoo) © G D Em Em (Original ist einen Halbton tiefer)


Tipp:

Nicht alle Lieder können in einer Unterrichtseinheit angespielt werden. Der Rest dient für spätere Wiederholungen des Lehrstoffs; für Nachzügler die eine Lektion versäumt haben, damit es den anderen nicht zu langweilig wird, sowie als Pausenfüller, wenn einige der kommenden Lektionen zu anstrengend werden, und man mal wieder was spielen will, das dann einfach sein wird.


leichte Akkorde mit schnellem Griffwechsel (zwei Akkorde in einem Takt)

Lieder, welche eine andere Akkordfolge als G Em C D haben, sind erst für später als Wiederholung gedacht. Man sollte sie nicht unbedingt in der gleichen Unterrichtseinheit durchnehmen.

  1. I like the flowers (G Em)(C D)
  2. Zwei kleine Wölfe (G Em)(C D) (!!!)
  3. Guantanamera
  4. Kumbayah my Lord
  5. Alle Jahre wieder
  6. La Bamba
  7. Morgen kommt der Weihnachtsmann
  8. Der Blinde und der Lahme
  9. YT   Danke für diesen Guten Morgen © (!!!) // (G Em) (C D) // (G D) G (christliches Liedgut)
  10. YT   Stay (just a little bit longer) © // (G Em) (C D) // C D
  11. YT   Breakfast at Tiffanys (deep blue something) © Strophe //: D (G A) :// D Refrain //:D (A G):// und vielleicht noch ein D für die Pausen
  12. YT   G'wand anhab'n Ära © (D G) A fast nur... Nur beim Guantanamera Refrain einmal das G länger spielen (ohne D davor)
  13. YT   Twist and Shout (Beatles) //: D (G A) ://
  14. YT   When you say nothing at all (Ronan Keating) © (G D)(C D) 4x C D (G D)(C D) D
    Ref: (G D)(C D)2x (G D) C D - - (C D) C D (G D)(C D)
  15. YT   All Summer Long (Kid Rock) © (D C) G
  16. YT   Sweet Home Alabama © (D C) G
  17. YT   Hang on Sloopy (The McCoys) © (G C) (D C)
  18. YT   Bad Moon Rising (Creedence Clearwater Revival) © //:G (D C) G G ://
  19. YT   I’m Gonna Be 500 Miles (The Proclaimers) //:D - (G A) D://


Tipp:

Stelle dir ein kleines Medley aus Liedern in G-Dur zusammen, und spiele dazwischen immer "Stay (just a little bit longer)". Für jedes neue Lied im Medley ("one more song") reicht die erste Strophe und der Refrain.


Leicht Fortgeschrittene

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Für die folgenden Lieder wäre ein wenig Erfahrung hilfreich. Dies sind keine Lieder für die ersten Stunden, aber nach 5 bis 6 Unterrichtseinheiten sind diese Lieder schon in Reichweite.

  1. Ehekrach zu Karneval (Mjchael) (Parodie zu Knockin' on Heaven's Door)
  2. 500 Miles (Hedy West) (Folksong)
  3. Tom Dooley(Folksong)
  4. Auf der schwäbschen Eisenbahne(Volkslied)
  5. Die Leinweber(Volkslied)
  6. Das Bürgerlied(Studentenlied)
  7. The Wild Rover (Irish Folk)
  8. Acres Of Clams
  9. The Raggle Taggle Gypsies
  10. Lasst uns froh und munter sein
  11. YT   Into the Night (Santana feat. Chad Kroeger) © //: Am C G D ://
  12. YT   Knockin' on Heaven's Door (Guns N'Roses, Bob Dylan u.a.m.) © //: G D Am Am | G D C C ://
  13. YT   It never rains in southern California (Albert Hammond) meist Am D G G im Refrain einmal Am D G Em (Original: Capo 2. Bund)
  14. YT   Über den Wolken (Rheinhard Mey)) © //: G - Am - D - G - :// (6x) "und dann" C - G - D - G (DD9)
  15. YT   Westerland (Ärzte) © Intro: G D Em C (2x)//: G - D G - D - ://: C Em C D :// Ref: //: G C Em C  :// (3x) Am D G (Zwischenstück lässt man bis zum F-Dur-Akkord einfach aus)
  16. YT   Riptide (Vance Joy) Am G C C (Zwischenstück lässt man bis zum F-Dur-Akkord einfach aus)
  17. YT   Stumblin' in (Chris Norman, Suzi Quatro) Am D G Em


In dieser Lektion wird der Sprung Em-D und Am-G geübt bzw. wiederholt; des weitern Lieder mit unregelmäßigen und langen Akkordfolgen und ebenso Lieder, die bei vorherigen Lektionen übersprungen wurden.

  1. Hejo spannt den Wagen an
  2. Spancil Hill
  3. Star Of The County Down
  4. Carrickfergus
  5. Jingle Bells
  6. My Bonny 3/4-Takt(Folksong)
  7. Ox-Driving Song (Folksong)
  8. Roter Mond (Pfadfinderlied)
  9. Kling Glöckchen (Weihnachtslied)
  10. The Cockoo (Folksong)
  11. She Moved Through The Fair (Irish Folk)
  12. The Foggy Dew (Irish Folk)
  13. YT   COUNTRY ROADS (John Denver) © G- Em- D- C G (2x) G- D- Em- C- / G- D- C- G-
  14. YT   Father and Son (Cat Stevens) © //G D Em C / G Em C D// oder //G D C Am / G Em Am (C) D// fast immer nur am Ende von "Sohn" (C D) G C G C
  15. YT   Good Riddance/Time of your Life (Green Day) © G G C D (2x) Em D C G - Em G Em G - Em D G
  16. YT   Heroes (David Bowie) D G D G C G Am Em D C G D...
  17. YT   I’M Just More (Wonderwall) © Em----/ C G Em D (2x) / Ref: C Em D- (2x)/ Bridge: Em / C G Em D / C G D- Original in A (Capo 2. Bund), ist aber sehr hoch.
  18. YT   Lady in Black (Uriah Heep) © Em--- D- Em- (lässt sich alternativ auch mit Am--- G- Am- spielen.)
  19. YT   Let it Be (Beatles) © G D Em C / G D C G // Em D C G / D D C G
  20. YT   Living on a Prayer (Bon Jovi) Em - C D
  21. YT   Numb (Linkin Park) © Em C G D (ohne Bridge)
  22. YT   Mad World(Tears for Fears / Gary Jules) //:Em G D A ://
  23. YT   Marry You (Bruno Mars) © D - Em - G - D -
  24. YT   Mein Gott Walter (Mike Krüger) Am G - Am
  25. YT   99 Luftballons (Nena) © D Em G A
    Evtl. mit Capo im 2. Bund; immer die gleiche Akkordfolge, pro Akkord ein Takt (nur zwischen den Strophen 2x A)
  26. YT   Take it easy (Eagles)
  27. YT   Through Glass (Stone Sour) © C D Em -
  28. YT   Über den Wolken (Reinhard Mey) © G - Am - D - G - "und dann" C - G - D D7 G - (Achte hier besonders auf die Pausen beim Singen!)
  29. YT   Westerland (Die Ärzte) © {G 6x D -}2x C - Em -; C - D -(7); {G D Em C}3x (ohne Bridge) Schluss: G D Em C; Am D7 C D7; Am D7 C D7 G
  30. YT   What's Up (4 Non Blondes) G G Am Am C C G G (Original: Capo 2. Bund)
  31. YT   Wind Of Change (Scorpions) © Original in C-Dur! Intro: C Am C Am, Em Am Em D G Verse: //:G Am G Am Em D :// Chorus: //: G D Am D:// Em C D Bridge: Em D Em D G Am H7 (evtl. Em D bis man H7 kann)(DD42)
  32. YT   Wonderful Tonight (Eric Clapton) © G D C D (2x) C D G-D Em C D G | C D G-D Em C D C | D G D C D
  33. YT   Zombie (Cranberries) © Em C G D


Abschlussstück Lagerfeuerdiplom

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Folgende Lieder enthalten fast den ganzen Übungsstoff des Lagerfeuerdiploms

Mit diesen Stücken verlässt man den Anfängerstatus. Im einzelnen sind die Lieder nicht besonders schwer. Doch sie enthalten alle wesentlichen Lerninhalte des Lagerfeurerdiploms. (6 Akkorde G D C Em Am A Lagerfeuerschlag und der schnelle Griffwechsel)

  1. Ein Mann der sich Columbus nannt
  2. Hoch auf dem gelben Wagen
  3. Nikolauslieder
  4. YT   American Pie (Don McLean) ©
    Sehr anspruchsvoll und ohne Textvorlage fast nicht zu spielen.
    (G D) Em Am C Em D -
    (G D) Em Am C Em C D -
    Em Am Em Am
    (C G) Am C D
    (G D) Em C D
    (G D) Em C D (G C) G
    Ref:(G C)(G D)3x
    Em A Em D
    Strophe 2: G Am C Am Em D
    (G D) Em Am C Em A D -
    Em D Em D
    (C G) A C D
    (G D) Em C D Am C
    (G D) Em C D (G C)(G D)
    Wenn man vor diesem Lied "When you say nothing at all" geübt hat, dann geht der Refrain sehr einfach. Die Akkordfolge (G-D)-Em sowie (C-G)-Am bzw. (C-G)-A sollte man vorher zig mal hintereinander üben, bis man diese Akkordfolge mit schnellem Griffwechsel auswendig kann.
To-Do:

Eine II-V-I-Verbindung (Am-D-G) in 'Let It Go' und 'These Days' einbauen

Mit Tricks schon spielbar

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einzelne Akkorde müssen vereinfacht werden
  1. YT   Boulevard of broken Dreams (Green Day) © Em G D A (mehrmals) Refrain C G D A (3x) C G H7- (H7 kann man zur Not auch mal als D ohne Ringfinger spielen, wenn dabei nur die unteren 3 Saiten angeschlagen werden). Beim C im Refrain nur zwei Abschläge ausführen und erst bei "shadow" wieder den Lagerfeuerschlag spielen.



Und das sind bei weitem noch nicht alle Lieder, die man jetzt schon spielen kann. Wie man sieht, kann man selbst mit dem einfachen Lagerfeuerschlag, 6 Akkorden und dem "Schnellen Griffwechsel" ohne Probleme ein abendfüllendes Programm gestalten.



Anhang

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Alle Liedvorschläge • stimmen der Gitarre • Saiten wechseln • Gitarrenpflege • Fingerübungen • Grifftabelle • Infos im Netz • Kapodaster (kurz) • Anfängerfehler • G mit kl. Finger??? • Erfahrungsberichte • Druckvorlage "Lagerfeuerdiplom" Weiterführende Ergänzung für das Lagerfeuerdiplom (Position des Daumen)

Diese Zusammenstellung ist nicht der Weisheit letzter Schluss, doch es soll den Lesern die Möglichkeit geben, Entscheidungen, die für die Kurse hier in im Gitarrenkurs: Lagerfeuerdiplom gemacht worden sind, nachzuvollziehen.


  Pro Contra  
1. über dem Griffbrett: man kann die E und sogar die A-Saite abdämpfen und sogar drücken. (Als Ersatz für Barré-Akkorde.) Funktioniert nur bei sehr schmalem Griffbrett,

Übrige Finger verlieren an Beweglichkeit

Verkrampfte Handhaltung
Eigentlich wenig zu empfehlen. Doch es gibt einige, die gerade beim Spielen im Stehen gut damit klarkommen. Einige Gitarrenspieler verwenden es allerhöchstens mal als kurzfristige Notlösung, falls die obere Saite schnarrt. Dann schiebe ich den Daumen gerade so weit übers Griffbrett, dass die E-Saite gerade so berührt und damit abdämpft wird.
2. recht weit oben, (aber nicht drüber)
Bequeme kraftsparende Haltung bei Schlaggitarre bei einfachen Akkorden. Gut geeignet für langes Spielen. Bei aufwendigen Soli oder bei klassischen Stücken reicht die Beweglichkeit nicht aus. Barré-Akkorden sind anstrengend. Der Daumen sollte hier wie im Kurs beschrieben kein Druck ausüben, sondern nur die Position halten. Eignet sich für fast alle Akkorde aus den ersten drei Bünden, inkl. Bassläufe, Hammering und Pullof. Man sollte nur bereit sein, bei aufwendigeren Soli, klassischen Stücken oder Barré-Akkorden eine andere Haltung zu verwenden.
3a. Griffbrettmitte oder kurz darüber Die Finger sind recht beweglich. Man kann sehr leicht mal einige Lagen vor und zurückrutschen ohne die Daumenposition zu ändern. Somit hat man immer einen guten Orientierungspunkt. Der Arm muss die ganze Zeit über angehoben werden. Bei vollen Akkorden und bei Barré-Akkorden reicht die Kraft oft nicht aus oder der Handteller verkrampft sich. Funktioniert schlecht im Stehen. Bei Soli und bei klassischen Stücken gibt es kaum eine Alternative. Sobald aber wieder einfachere Akkorde und Begleitungen folgen, dann kann man sich mit einer anderen Haltung wieder entspannen.
3b. Wie 3a, mit mehr Gegendruck. kann als Widerlager für Akkorde dienen. Der Druck würde dann wie bei einer Schraubzwinge mit dem Daumen ausgeübt. Wie oben. Zudem sehr anstrengend. Beweglichkeit der Finger geht verloren, da sie sich meist reflektorisch mit verspannen. Sollte man meines Erachtens nur dann anwenden, wenn man mit den anderen einfacheren Griffarten nicht zum Erfolg kommt. z.B. bei Barré-Griffen mit spieltechnischen Verzierungen...
4a. deutlich unterhalb der Mittellinie, Daumen zeigt in Richtung Gitarrenkopf.
Natürliche Handhaltung (Vergleiche Griff beim Rudern oder Kehren mit dem Besen) Kann als Hebel für Barré-Griffe dienen. Kräfteschonend. Beweglichkeit der Finger ist eingeschränkt. Gut für Barré-Griffe und Power-Cords geeignet, wenn keine besonderen Solo-Einlagen mit dabei sind. Der Daumen sollte allerdings recht weit zum Steg hin zeigen, damit er seine Hebelkraft entfalten kann. (Sieht fast wie beim Trampen aus.)
4b. wie 4a. nur Daumen ist gegenüber des Mittelfingers verwende ich praktisch nur für Soli auf den unteren beiden Seiten... Man erreicht schlecht die oberen Seiten und die Orientierung  geht verloren. Greifen wird umständlich. Eigentlich nur für Solos auf den unteren drei Saiten zu empfehlen. Und meist nur dann, wenn dabei ein halber Barré mit benötigt wird. Die meiste Flexibilität hat der Daumen in der mittleren Position.
Resümee: auch wenn hier noch nicht alle Möglichkeiten aufgezeigt worden sind,  wird doch klar, das jede Griffweise ihr Für und Wider hat. Man sollte sich nicht auf eine alleinige Haltung versteifen, sondern immer die Haltung heraussuchen, die für die gerade geforderte Spielsituation am geeignetsten erscheint. Und es schadet nichts, gegebenenfalls beim Stück die Daumenposition anzupassen. Also flexibel bleiben und ein wenig herumexperimentieren, sonst hat jede Greiftechnik die du lernst irgendwo einen Fehler!
vergleiche
Beispiel für Nr.2
Lagerfeuerdiplom: Position des Daumen
Beispiel für Nr.3a
Anmerkungen zur Spanischen Romanze
Beispiel für Nr.3a, 3b und 4a
Rockdiplom: Erste Barree-Akkorde


Randbemerkung zum Fingersatz

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Dieser Artikel ist nur für die Gitarrenspieler gedacht, die schon etwas Gitarre gelernt haben und vielleicht einen Griff (insbesondere G-Dur) mit einem anderen Fingersatz gelernt haben.

Leider haben „Umlerner“ häufig Probleme, G-Dur mit dem kleinen Finger zu greifen (den habe ich schon immer so gegriffen, warum soll ich den anders greifen...).

„Neu-Lerner“ haben dagegen deutlich weniger Probleme, den G-Dur mit kleinem Finger zu lernen. Für sie ist so oder so jeder Akkord schwer. Da fällt es gar nicht auf, dass der G-Dur schwerer sein sollte als irgend ein anderer Akkord. Er stellt zwar eine kleine Hürde dar, und man muss sich vielleicht ein paar Tage mit einem etwas unsauberen Akkord zufrieden geben, doch es dauert selten länger als zwei Wochen (bzw. zwei Unterrichtseinheiten), bis G-Dur sitzt. Und nach 3 Wochen wird man sich fragen, wo eigentlich das Problem war. Sobald man dann aber G-Dur mit kleinem Finger gemeistert hat, kann ich garantieren, dass man das Lagerfeuer- und auch das Folkdiplom bestehen wird. Auch zukünftige Lektionen (unter anderem Melodiepicking, Solospiel, andere Akkorde mit kl. Finger) werden leichter, da der kleine Finger schon von Anfang an trainiert wurde.

Unnötige Völkerwanderung mit dem ZMR-G

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Wer schon etwas Gitarre spielen kann, hat vielleicht in andere Bücher hineingeschaut und mitbekommen, dass man den G-Dur-Akkord auch auf eine andere Weise greifen könnte. Es wird öfter vorkommen, dass irgend ein Buch oder irgend ein Gitarrenspieler einen Griff anders spielt, als er hier im Kurs vermittelt wird.

Der G-Dur-Akkord kann auch ohne kleinen Finger gegriffen werden. Es bleibt zu hoffen, dass jetzt niemand denkt „Warum wurde das nicht gleich gesagt, das geht doch viel einfacher!“. Dieser Griff mag vielleicht die erste Zeit einfacher zu greifen sein, aber man erkauft sich diese vermeintliche Bequemlichkeit zu einem hohen Preis.

Wer den G-Dur-Akkord auf die etwas weniger elegante Variante (also ohne kleinen Finger) gelernt haben sollte, der soll einmal folgenden Versuch machen:

Wechsle nacheinander vom Griff G-Dur zu den Akkorden C-, D- und später F-Dur sowie E- und A-Moll.
Bei einigen Griffwechseln wird man keinen nennenswerten Vor- oder Nachteil feststellen können. Doch bei vielen anderen Griffwechseln wird sich der Nachteil sehr stark bemerkbar machen. Der Wechsel zwischen G-Dur und C-Dur soll im Folgenden mal mit der einen und mal mit der anderen Griffweise dargestellt werden.

Beim ersten, vorteilhafteren Griffwechsel müssen sich die Finger nur wenig bewegen. Bei der zweiten, angeblich „einfacheren“ Griffart entsteht jedoch eine Art Völkerwanderung.

Vorteile des MRK-G

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Zwar „funktionieren“ die Griffe mit den vermeintlich bequemeren Fingersätzen für die erste Zeit, aber früher oder später wird man einfach nicht mehr weiterkommen und auf einem bescheidenen Niveau stehen bleiben, weil man die eigene Geschwindigkeit beim Wechseln nicht mehr steigern kann. Doch selbst wenn man schnell genug wechseln kann, wird es für diesen Kurs viel schwerer, den Lektionen zu folgen. Denn vieles baut schlicht und ergreifend aufeinander auf.

Vorteile bei einem einheitlicheren Griffwechsel

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Der Wechsel zu anderen Griffen ist mit der RMK-Variante in der Mehrzahl der Fälle ergonomischer und daher einfacher, schneller und flüssiger.

Es gibt eine Fingerstellung von Mittelfinger und Ringfinger, die man gleich bei 4 Akkorden (und einigen Varianten) antreffen kann:

Diese passen für:

Dem gegenüber steht eine zweite typische Stellung von Mittel- und Ringfinger:

für die Akkorde

Beim Wechseln der Akkorde kommt eine typische Bewegung zustande:

Diese Gemeinsamkeiten machen das Lernen der Grundakkorde einfacher. Hinterher fällt es auch viel leichter Begriffe wie "Dur-Terz" und "Quarte" zu lernen, da man diese ja schon irgendwie in den Fingern hat.

Ohne nennenswerte Mühe lernt man mit wenigen Kniffen alle Töne der C-Dur Tonleiter. Wenn man die 6 leeren Saiten kann, dann muss man nur wissen, wo bei einem der oben genannten Akkorde der Grundton ist, um weitere 6 Töne zu haben. Denn der Grundton liegt fast immer unter dem Ringfinger des gleichnamigen Akkord. (Ausnahme A-Dur, aber dafür gibt es ja auch die alternative Griffweise, die beim Wechsel zwischen E A und H7 im nachfolgenden Folkdiplom vorgestellt wird.

Wie ihr seht, gibt es generell nichts gegen Varianten bei Akkorden auszusetzen. Aber nicht jede Variante, die greifbar ist, ist letztlich auch günstig.

Animation

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An dieser Animation kannst du sehen, dass viele Akkordwechsel relativ ähnlich ablaufen, wenn man für alle Akkorde einen ähnlichen Fingersatz verwendet. Durch diese Gemeinsamkeiten wird der Griffwechsel bei den ersten Akkorden, die man lernt, viel flüssiger.

Vorteile beim Lernen der C-Dur-Tonleiter

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Um alle Töne auf dem Griffbrett zu finden, hilft die Standardgriffweise. Für die einfache "Ringfinger-Regel" benötigt man G-Dur mit kleinem Finger.

Töne der C-Dur-Tonleiter auf den ersten 3 Bünden

Bei einfachen Bassläufen in C-Dur reicht es einen Basslauf zu lernen, um diesen dann einfach auf die anderen Akkorde zu übertragen.

Der Ringfinger bleibt immer im 3. Bund, und der Mittelfinger bleibt im 2. Bund.

Und so hat man ganz schnell einen Teil der C-Dur-Tonleiter gelernt.

Das Zurufen einzelner Basstöne geht meiner Erfahrung nach einfacher, wenn man diese sich mit durch die "Leere Saite-Regel" und "Ringfingerregel" schnell vom Akkord ableiten kann.

Vorteile bei den ersten Technikübungen

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Wenn man einen Basslauf in C-Dur gelernt hat, kann man diesen ohne größeres Üben auf die Akkorde G-Dur und F-Dur übertragen. Das gleiche gilt für das Pull-Off oder Hammer-On

Es ist beim ersten Lernen vom Hammering viel einfacher, wenn man sich vorerst nur auf den Mittelfinger konzentrieren muss.

Erste Western-Begleitungen lernen sich so viel leichter

Auf all die Lernvorteile müsste ich verzichten, wenn ich ein G folgendermaßen greife:

E ||---|---|-R-|-
H ||---|---|---|-
G ||---|---|---|-
D ||---|---|---|-
A ||---|-Z-|---|-
E ||---|---|-M-|-

Vorteile beim Wechsel auf ähnliche Akkorde

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Von dem Standard-G lassen sich andere Akkorde leichter ableiten:

Vorteile für andere Akkorde mit kleinem Finger

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Wenn man von Anfang an den kleinen Finger trainiert, hat man es hinterher bei anderen Akkorden wie bei denen man nicht auf den kleinen Finger verzichten kann (H7, E7, A7 usw.) viel leichter

Vorteile für das spätere Melodiespielen

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Spätestens beim Melodie-Picking erweist sich die G-Dur-Variante ohne kleinen Finger als hinderlich. Viele Stücke aus dem Melodiepicking und aus der einfachen Klassik lassen sich mit der ZMR-Variante vom G erst gar nicht spielen.

Beispiel
Freight-Train

Die ZMRK-Variante

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Aber nicht, dass man mich falsch versteht: solange das Ergebnis stimmt, ist eigentlich keine Griffweise an und für sich falsch. Es mag sogar sein, dass es für einen bestimmten Effekt sinnvoll ist, von einer Standard-Griffweise abzuweichen, damit andere Griffe einfacher zu erreichen sind.

Solange ein deutlicher Vorteil durch eine Griffweise erzielt werden kann, kann man durchaus versuchen, sowohl die eine als auch die andere Griffweise zu lernen und sie je nach Bedarf einzusetzen.

So beispielsweise folgende Variante des G-Dur-Akkordes:

Diese möchte ich als eine Alternative für später im Balladendiplom (Fixierte Finger) aufheben, um diese mit Akkorden wie Cadd9 (x32033), Dsus4 (xx0233), Em7 (022033) und/oder A7us4 (x02233) zu kombinieren. Doch die erweiterten Akkorde sind Stoff für später, nachdem man die Grundlagen beherrscht.

Bei solchen Griffkombinationen (die aber oft nur in einer einzigen Tonart und für wenige Lieder funktonieren) lohnt es sich eine Variante zu lernen.

Jedoch ist dringend davon abzuraten, „nur“ wegen der Bequemlichkeit eine Fingerstellung zu bevorzugen, wenn man sich später diese Bequemlichkeit durch Geschwindigkeitseinbußen beim Wechseln erkaufen muss. Ich hoffe du hast erkannt, dass der G-Dur-Akkord mit kleinem Finger, in der Summe deutlich mehr Vorteile mit sich bringt, als die Variante ohne kleinen Finger.

Es stimmt schon, dass man in den ersten Tagen etwas mehr Probleme hat, den Griff sauber hinzubekommen. Doch dieses wird auch später noch bei anderen Griffen der Fall sein. Auch bei Barré-Griffen wird man erfahrungsgemäß einige Tage bis Wochen brauchen, bis sie richtig sitzen. Man sollte gleich von Anfang an die Erfahrung machen, dass sich die anfängliche Mühe lohnt. Falscher Ehrgeiz, dass alles immer sofort perfekt klappen muss, ist Gift für das Gitarre-Lernen.

Wer G-Dur nun anders gelernt haben sollte, der lerne G-Dur mit kleinem Finger einfach als einen neuen Akkord, und setze diesen für alle neuen Lieder ein. Viele haben auch Jahre später noch umgelernt, weil sie eingesehen haben, dass es sich lohnt.

Ich weiß, dass man den G mit der ZMR-Variante in ein bis zwei Tagen drauf hat, und dass man für die RMK-Variante ein bis zwei Wochen braucht, bis der wirklich richtig sitzt. Aber der Mehraufwand an Arbeit holt man hinterher durch die vielen Lernvorteile sehr schnell wieder rein.

Die RMK-Variante ist meines Erachtens die weitaus bessere Vorbereitung auf das Gitarrespielen als die ZMR-Variante.

Den kleinen Finger gleich von Anfang an trainieren

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Und wenn man hier bei G-Dur schon anfängt, den vermeintlich bequemeren Weg zu gehen, werden auch andere Griffe gemieden, die anfangs etwas umständlicher erscheinen. Doch spätestens beim H7 (Folkdiplom) wird der kleine Finger unbedingt gebraucht. Ganz zu schweigen von den Barré-Akkorden (Rockdiplom)...

Warum sollte man dann den kleinen Finger nicht gleich von Anfang an trainieren?

Die Fingersätze, die hier im Kurs beigebracht werden, sind gut durchdacht, systematisch aufgebaut und haben sich gut in der Praxis bewährt, und werden deswegen auch von den meisten Gitarrenspielern genau so gespielt. Wer dennoch auf seinem G-Dur-Ohne-Kleinen-Finger beharrt, ohne dass ein wirklicher anatomischer Grund vorliegt (zu stark verbundene Sehnen zwischen Ringfinger und kleiner Finger), der sollte sich einen anderen Kurs bzw. einen anderen Lehrer suchen.


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Akkorde Transponieren

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  • In der ersten Spalte siehst du die Namen der Dur-Tonart und die parallele Molltonart.
  • Die nächsten drei Spalten zeigen die üblichen Dur-Akkorde die in der Tonart vorkommen.
  • Die folgenden drei Spalten zeigen die üblichen Moll-Akkorde die in der Tonart vorkommen.
  • Es folgt die Dominante der Moll-Tonart.
  • Der letzte Akkord in der Reihe wird seltener gebraucht und ist eher für Jazzer interessant.
  • Die Anzahl der Vorzeichen am Schluss können eine weitere Orientierung sein.
  1. Wähle dir eine Tonart aus (oder schlicht eine Reihe, in der alle deine Akkorde vorkommen);
  2. Zahlen und Zusätze wie sus und add lässt man der Einfachheit halber weg (sie werden hinterher einfach wieder angefügt);
  3. dann wähle dir eine Zieltonart aus und tausche jeden Akkord der einen Reihe durch den Akkord der anderen Reihe aus.
Tonart   Dur-Akkorde   Moll-Akkorde   Moll-Dominante
und 7. Akkordstufe
  Vorzeichen
Gb-Dur/Ebm   Cb (!) Gb Db(7)   Abm Ebm Bbm   Bb7 Fm7b5   bbbbbb(6)
Db-Dur/Bbm   Gb Db Ab(7)   Ebm Bbm Fm   F7 Cm7b5   bbbbb(5)
Ab-Dur/Fm   Db Ab Eb(7)   Bbm Fm Cm   C7 Gm7b5   bbbb(4)
Eb-Dur/Cm   Ab Eb Bb(7)   Fm Cm Gm   G7 Dm7b5   bbb(3)
Bb-Dur/Gm   Eb Bb F(7)   Cm Gm Dm   D7 Am7b5   bb(2)
F-Dur/Dm   Bb F C(7)   Gm Dm Am   A7 Em7b5   b(1)
C-Dur/Am   F C G(7)   Dm Am Em   E7 Hm7b5   0b 0#
G-Dur/Em   C G D(7)   Am Em Hm   H7 F#m7b5   # (1)
D-Dur/Hm   G D A(7)   Em Hm F#m   F#7 C#m7b5   ##(2)
A-Dur/F#m   D A E(7)   Hm F#m C#m   C#7 G#m7b5   ###(3)
E-Dur/C#m   A E H(7)   F#m C#m G#m   G#7 D#m7b5   ####(4)
H-Dur/G#m   E H F#(7)   C#m G#m D#m   D#7 A#m7b5   #####(5)
F#-Dur/D#m   H F# C#(7)   G#m D#m A#m   A#7 E#m7b5 (!)   ######(6)

Die Tonarten C#, G#, D# und A# werden in der Praxis so gut wie nie verwendet. Stattdessen nimmt man die Bb-Tonarten. Es käme sonst regelmäßig zu merkwürdige Akkorde wie E#m oder H#m oder zu Tönen wie F## (Fisis) oder C## (Cisis). Wenn es nicht unbedingt sein muss, meidet man solch seltsame Akkorde bzw. Töne.

Also anstelle einer C# Dur-Tonleiter nimmt man die Db-Dur-Tonleiter. Statt G#-Dur nimmt man Ab-Dur, statt D#-Dur nimmt man Eb-Dur und statt einer A#-Dur-Tonleiter nimmt man eine Bb-Dur-Tonleiter.

Du siehst dass in einer Tonleiter bei den Vorzeichen nie Kreuze und Bes gemischt werden.


Eingefügt aus Musiklehre: einfache Transponiertabelle

Siehe auch
Gitarre: Kapodaster

Vorschau

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Mit weiteren 6 Akkorden im Folkdiplom wirst du alle Töne der C-Dur-Tonleiter in den ersten 3 Bünden kennenlernen. Die ersten Grundlagen wurden schon hier im Lagerfeuerdiplom gelegt.


Sinn dieses Workshops

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Egal, ob man Barré-Akkorde, erweiterte Akkorde oder Slash-Akkorde spielen möchte, Bassläufe, Tonleitern und Pentatoniken lernen möchte oder auch nur die Anfangstöne für eine Melodie ermitteln will, man benötigt die Kenntnis, wo auf der Gitarre welche Töne sind.

Um einfach Lieder mit der Gitarre nach Akkorden zu begleiten muss man nicht unbedingt Noten lesen können. Daher brauchtest du im Lagerfeuerdiplom und Folkdiplom keine oder besser kaum Notenkenntnisse. Aber schon mit den ersten Basstönen bei Anschlägen oder beim Zupfen oder woher der 7er-Ton beim G7 oder D7 kommt, wurdest du langsam aber sicher auf das Finden der Noten vorbereitet.

Wie gesagt, bis jetzt konnten wir weitestgehend auf Noten verzichten. Wenn man jedoch im Spielen weiterkommen möchte und auch die Zusammenhänge der Harmonielehre verstehen möchte, dann sollte man damit anfangen die C-Dur-Tonleiter auf der Gitarre zu lernen.

Wann solltest du mit der C-Dur-Tonleiter anfangen?

  • Es muss nicht unbedingt von Anfang an sein,
  • doch so früh wie möglich.
  • Günstiger Beginn: Mitte Folkdiplom beim Zupfen wenn man die Basstöne lernt.
  • Spätestens nachdem man alle Grundakkorde kann,
  • und dann bei jeder Gelegenheit wiederholen.

Mit Gitarrenlehrer braucht man keine 10 Minuten dazu. Wenn du es nur liest, dauert es unwesentlich länger.

Daher wurde die "C-Dur-Tonleiter auf den ersten drei Bünden" in einen winzigen Workshop gepackt, der bei entsprechender Gelegenheit immer wieder hervorgeholt werden kann.

Wenn du weißt, wie die Grundakkorde nach den allgemeinen Regeln zum Fingersatz gegriffen werden, brauchst du nur wenige Minuten, um die Grundlagen zu lernen.


Aber zuerst mal die Übersicht:

C-Dur-Tonleiter in den ersten drei Bünden

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     Intervalle        Fingersatz
 3 ||-4-|---|-5-|  0 ||-Z-|---|-R-|
 7 ||<1>|---|-2-|  0 ||-Z-|---|-R-|
 5 ||---|(6)|---|  0 ||---|-M-|---|
 2 ||---|-3-|-4-|  0 ||---|-M-|-R-|
(6)||---|-7-|<1>|  0 ||---|-M-|-R-|
 3 ||-4-|---|-5-|  0 ||-Z-|---|-R-|

Vier Regeln für das Finden der Töne auf der Gitarre

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Regel 1: Die Namen der "leeren Saite"

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Lerne die Namen der 6 Saiten einer Gitarre auswendig.
Dazu hilft ein Merkspruch:

Entweder:

Merke
Eine alte Dame ging Heringe essen;[1]

Eine alte deutsche Gitarre hält ewig;


oder der klassische Merkvers für die Gitarre:

;[2]

Die solltest du vom Stimmen der Gitarre her kennen.

deutsche Variante mit H     englische Variante mit B

vgl. die obere (schwarze) Basssaite vgl. die zweite (schwarze) Basssaite vgl. die dritte (schwarze) Basssaite vgl. die dritte (schwarze) Melodiesaite von unten vgl. die zweite (schwarze) Melodiesaite von unten vgl. die unterste (schwarze) Melodiesaite

Beachte
Vergleiche die leeren Saitennamen der entsprechenden Akkorde. Diese sind mit einem schwarzen Punkt hervorgehoben.


Regel 2: die Ringfinger-Regel

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Bei 6 Grund-Akkorden befindet sich der Grundton des Akkords genau unter dem Ringfinger.

Anders ausgedrückt:

  • Wenn man G-Dur greift ist unter dem Ringfinger der Ton G
  • Wenn man C-Dur greift ist unter dem Ringfinger der Ton C
  • Wenn man F-Dur greift ist unter dem Ringfinger der Ton F
  • Wenn man D-Dur greift ist unter dem Ringfinger der Ton D
  • Wenn man E-Dur greift ist unter dem Ringfinger der Ton E
  • Wenn man A-Moll greift ist unter dem Ringfinger der Ton A
  • oder wenn man A-Dur mit dem alternativen Fingersatz greift, ist der Ton A auch unter dem Ringfinger


Voraussetzung für diese Regel ist, dass Akkorde nach einem Standardfingersatz gegriffen werden.

Regel 3: Markante Akkordtöne

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3 Töne die sich nicht über den Ringfinger ableiten lassen, kann man aber trotzdem gut über markante Akkordtöne lernen.

vgl. Zeigefinger
  • Wenn man C-Dur greift, ist unter dem Zeigefinger der Ton C. Du erinnerst dich noch an den Merkvers:
C zweiter von oben, zweiter von unten...
vgl. untere Saite des umgelegten Zeigefingers
  • Wenn man F-Dur greift, ist die unterste Saite, die noch mit dem Zeigefinger umgelegt wird, der Ton F.
vgl. Mitterlfinger
  • Wenn man H7 greift ist unter dem Mittelfinger der Ton H
  • Der Ton H lässt sich auch gut mit dem Basslauf C C/H Am lernen.

Nur die drei Töne C, F, H musst du "richtig" lernen. Alle andern Töne kann man mit den einfachen Eselsbrücken sehr schnell ableiten.

Regel 4: Beide E-Saiten sind gleich

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Die letzte Regel besagt, dass jeder Ton, der auf der oberen E-Saite ist, im selben Bund auch auf der unteren E-Saite (zwei Oktaven höher) ist.

vgl. obere und untere leere Saite vgl. obere und untere Saite des Barré-Fingers vgl. Ring- und kleine Finger

  • parallel zur ersten Regel heißt beim E-Dur-Akkord die obere und die untere Saite E
  • Nicht nur die untere E-Saite im ersten Bund gegriffen heißt F (vergleiche 3. Regel mit F-Dur-Akkord) sondern auch die obere E-Saite im ersten Bund gegriffen ist ein F.
  • Beim G-Dur-Akkord heißt der Ton unter dem Kleinen Finger "G", genau wie der Ton unter dem Ringfinger
  • (Sobald man Barré-Akkorde kann, kann man die letzte Regel auch auf alle Barré-Akkorde anwenden, die wie F-Dur oder Fm gegriffen werden.)

Nutzen

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Wenn du die Note der C-Dur-Tonleiter benennen und finden kannst, reicht das noch nicht aus, um Melodien frei vom Blatt zu spielen. Doch falls du schon etwas Noten lesen kannst, findest du recht einfach die Anfangstöne einer Melodie. Es ist auch sehr hilfreich, sobald du Slash-Akkorde oder einfache Bassläufe kennen lernst. Beim G7 und D7 hast du schon gesehen, dass man auch die Intervalle (die 7) besser beschreiben kann.

Zusammenfassung
E ||-F-|---|-G-|---|-A-|-
B ||-C-|---|-D-|---|-E-|-
G ||---|-A-|---|-B-|-C-|-
D ||---|-E-|-F-|---|-G-|-
A ||---|-B-|-C-|---|-D-|-
E ||-F-|---|-G-|---|-A-|-
  • schwarz = Saiten und Stimmtöne
  • grün = Ringfinger-Regel
  • rot = markante Akkordtöne (und ein C)
  • blau = beide E-Saiten sind gleich


Und natürlich ist dieses auch eine sehr gute Vorbereitung auf das "Noten vom Blatt spielen", solltest du es später mal lernen wollen. Die Töne der ersten drei bis vier Bünde reichen sowohl für die Beschreibung der einfachen Akkorde aus, als auch später für die ersten einfachen Instrumentalstücke. Es gibt hunderte von Stücken, die sich auf die ersten Bünde der Gitarre beschränken.

Das übrige Griffbrett kann noch ein wenig warten. Den Rest erobert man sich am Besten mit den Barré-Akkorden und Powerchords.


Übung 1

Versuche die komplette Tonleiter rauf und runter zu wandern, und überprüfe, ob du über die Akkorde die Noten finden kannst. Benenne jede einzelne Note und sage warum diese Note so heißt.

Töne/Akkorde  E F G A H C D E F G a H C D E F G
            |-----------------------------0-1-3-|
            |-----------------------0-1-3-------|
            |-------------------0-2-------------|
            |-------------0-2-3-----------------|
            |-------0-2-3-----------------------|
            |-0-1-3-----------------------------|
Regeln        1 4 2 1 3 2 1 2 2 1 2 1 3 2 1 3 4
1= leere Saite; 2= Ringfinger; 3= Akkordton; 4 = Oben/Unten
Beispiel für die ersten Töne

E = Saitenname; F = Akkordton + oben wie unten; G = Ringfinger; A = Saitenname; H = Akkordton; C = Ringfinger usw.

Übung 2

Versuche von jedem gelernten und später auch von jedem neuen Akkord die Bezeichnung der einzelnen Töne zu bestimmen.

Sobald man diese C-Dur Skala kann, findet man auch alle Noten mit Vorzeichen. Die Töne mit Vorzeichen liegen genau einen Bund bzw. Halbtonschritt vor (beim "b") oder nach (beim "#") den Stammtönen. (Stammtöne sind die Töne, für die man keine Vorzeichen braucht.)

die C-Dur-Tonleiter auf dem Griffbrett
Den Themenbereich Lektion: Vom Basslauf zur C-Dur-Tonleiter vertiefen...

Die wichtigsten 5 Töne mit Vorzeichen sind in der ersten Zeit F# (Fis) für den Akkord D-Dur, C# für den Akkord A-Dur G# für den Akkord E-Dur D# für den Akkord H7 und Bb für den Akkord. C7.

Noten und Tabulaturbeispiel

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Diese Zusammenfassung habe ich mit dem Freeware-Programm Powertab hergestellt. Leider kann das Programm nur das englische "B" und bietet keinen Ersatz für unser deutsches "H" an. Doch es wird alles noch mit Noten dargestellt, und ein paar Tipps für das Notenlesen gegeben.


Wer noch Probleme hat, überhaupt Noten zu erkennen, für den habe ich hier eine kleine Hilfe geschrieben.


Schlussbemerkung

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Wenn einem dieser Workshop ausreicht, sollte man sich dennoch die Schlussbemerkung aus dem Note-Lokation-Workshop durchlesen.

Erste Übungen zum Noten vom Blatt lesen findet man bei Band 

.


  1. Wer die englischsprachige Bezeichnung der H-Saite bevorzugt, der merke sich für "Heringe" das Wort "Brötchen"
  2. Wer die englischsprachige Bezeichnung der H-Saite bevorzugt, der merke sich für "hat" das Wort "braucht"

</noinclude>