Diese Sammlung ist für die Ansicht am PC gedacht. Diese Seite ist nur bedingt für einen Ausdruck als PDF geeignet. Die hier dargestellten Tabulaturen sind eher nur eine Vorschau für die PDF-Seiten, die in den entsprechenden Lektionen zum Download angeboten werden. Die Auflösung der Original-PDF ist besser. Seit der 2020 Version wurden u.a. einige klassische Stücke wurden integriert und die Weihnachtslieder als Bonus hinzugefügt.
Es lohnt sich die Powertab-Dateien zu den Stücken (incl. Vorarbeiten und Versionen für Druck und Midiexport und evtl. ein paar unvollendete Tabs) im Forum des www.gitarre-spielen-lernen.de (Direktlink zum Artikel) zum downloaden. Dazu ist keine Anmeldung notwendig. Die Powertab-Dateien öffnet man am besten mit dem Powertab-Editor, oder auch mit alternativen Editor. Siehe Freeware für Gitarristen
Beachte den Anhang
Im Anhang findest du noch als Vorübung und Wiederholung die Einführung ins Zupfen und in das 3-Fingerpicking, die für diesen Workshop vorausgesetzt werden, sowie Tipps zum ersten Notenlesen.
Auch wenn die Einführung zum Thema Melodiepicking schon seit 2009 besteht, sind leider noch nicht alle Lektionen vollständig ausformuliert. Es kommen immer wieder weitere Stücke hinzu, die progressiv (d.h. mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad) einsortiert werden. Die neuesten Arrangements werden mit Datum versehen, damit man sie leichter finden kann.
In diesem Kurs sollen Grundlagen des Solopicking vermittelt werden. Der Gitarrenschüler soll zudem dazu angeregt werden, selbst Stücke für das Melodie-Picking zu arrangieren.
Zwar gibt es schon viele sehr gute Arrangements für Gitarre auf dem Markt, doch oft sind diese nur bedingt (wenn überhaupt) für Einsteiger in die Materie geeignet.
Stücke liegen häufig nur als Noten vor, so dass der noch ungeübte Notenleser es oft schwer hat, das umzusetzen, was er gerade liest. Besonderheiten beim Fingersatz werden oft nur unzureichend erläutert. Wer keine Noten lesen kann, hat so gut wie keine Möglichkeiten, sich die Stücke anzueignen, obwohl er (spieltechnisch gesehen) das Zeug dazu hätte.
Wenn die Arrangements auch als Tabulaturen vorhanden sind, so ist die Auswahl der Stücke oftmals ungeeignet für Einsteiger in die Materie. Die meisten Stücke sind dort viel zu schwer oder sehr unbekannt.
Man findet nur wenige wirklich einfache Stücke, und nur wenige Bücher sind streng progressiv aufgebaut (d.h. mit aufsteigendem und aufeinander aufbauendem Schwierigkeitsgrad).
Es gibt einige wirklich gute Videos auf YouTube. Doch YouTube weiß nicht, welche Stücke für dich geeignet sind. Du wirst oft über- oder unterfordert, oder die Qualität vieler Videos, lässt erheblich zu wünschen übrig. Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Mit diesem Kurs sollen Schüler in die Lage versetzt werden, Bücher auf dem Markt und ggf. auf Videoportalen besser nutzen zu können.
Für die Lektionen wird das Folkdiplom mit den Akkorden C D Dm D7 E Em F G G7 A Am B7 ( =H7) sowie insbesondere die Einführung ins Zupfen vorausgesetzt. Du solltest mit dem Balladendiplom schon angefangen haben, und eine Ahnung von den erweiterten Akkorden (7, j7, sus4, add9 etc.) haben und die Einführung in das 3-Finger-Picking beherrschen.
Im Kurs kommen auch Stücke mit Barré-Akkorden vor (siehe Rockdiplom). Für den Einstieg reicht es jedoch aus, sich die Barré-Akkorde erst in der nächsten Zukunft vorzunehmen, und die entsprechenden Lektionen des Melodie-Picking-Kurses immer dann nachzuholen, wenn man die dazugehörigen Barré-Akkorde beherrscht.
Damit dieser Kurs (bis auf die reinen Druck- bzw. Herstellungskosten) kostenlos und frei kopierbar bleiben kann, wird nur auf Copyright-freie Lieder und Melodien zurückgegriffen. Lasse dich anfangs von den einfachen Kinder- und Volksliedern, Folksongs, Spirituals und Klassikstücke nicht täuschen. Du lernst die gleichen Spieltechniken, die du auch bei populärere Stücke einsetzt. Allerdings sind die Melodien für den Einstieg einfacher. Die ersten Kinderlieder sind nur eine erste Hilfe für die ersten Übungen und die ersten Noten. Mit den (hoffentlich) bekannten Melodien hast du eine Kontrolle, ob du es richtig spielst, weil du ja weißt, wie es klingen soll. Bei den bekannten Stücken hangelst du dich nicht von Note zu Note, sondern du bist im Geiste immer schon einen halben oder ganzen Takt weiter, und die Finger bewegen sich bald durch die Vorerwartung auf die richtige Position. Ich hoffe, dass viele der Melodien so bekannt sind, dass du selbst hörst, ob etwas klappt oder ob du mit einem Ton daneben liegst. Ich hoffe auch, dass dir die etwas anspruchsvolleren Arrangements gefallen.
Die meisten Lektionen lassen sich als PDF herunterladen. Sie liegen sowohl als Tabulatur als auch als Noten vor. Zudem lassen sich alle Stücke als Midi anhören. In der Beschreibung der Lektionen wurden viele Einzelheiten in einer ASCII-Tabulatur beschrieben. Die neueren Stücke werden mit Lilypond (ein Notensatz-Plugin) gesetzt, wo man sich die Grafik herunterladen kann. Der Kurs beginnt mit sehr einfachen Liedern mit nur wenigen Noten, so dass dieser Kurs ebenfalls geeignet ist, um das Notenlesen zu lernen.
Noch lassen ein paar Lektionsbeschreibungen etwas auf sich warten. Und wo sie gegeben wurden, sind sie oft nur ein grober Überblick. Die ausformulierten Beschreibungen werden aber über kurz oder lang nachgereicht. Neuere Stücke wurden mittels dem Lilypond-Plugin erstellt. Bis die älteren nachgezogen werden, kann es noch etwas dauern.
vanBasco's Karaoke Player. Er ist ein sehr guter Midi-Player, der auch Karaoketexte anzeigen kann. (*.kar, *.mid). Vor allem kann man das Tempo zum Üben beliebig verlangsamen und (wer möchte) auch die Tonhöhe ändern.
Wie baut sich ein typisches Melodie-Picking-Zupfmuster auf?
Wir gehen von einer Tonfolge im 4/4-Takt aus. Dieses ist der übliche Notenwert bei einfachen Melodien in Liederbüchern. Die Noten sind meist auf die betonten Zählzeiten 1, 2, 3, 4 (siehe Tabulatur). Meist reicht es aus, die erste oder zweite Note um einen Achtel Notenwert zu verkürzen (Vergleiche Unterstrich im ersten Beispiel),
und alle folgenden Noten fallen auf die unbetohnten "und". Der gekürzte Achtelwert wird an die letzte Note des Taktes angehängt, damit das Zeitmaß wieder stimmt (vergleiche Unterstrich im zweiten Beispiel). Manchmal wird dieser Achtelwert erst nach zwei oder sogar mehreren Takten wieder angehängt.
Auch wenn sich in der Melodie praktisch nur der erste Notenwert verändert hat, rücken alle nachfolgenden Noten auf unbetonte Zählteiten. Nur die erste Note des Taktes ist noch auf der 1, also auf einer Zahl, doch alle anderen Noten sind auf die unbetonten Zwischenzeiten ("und") gerückt. Dadurch ist die Melodie synkopiert.
Der so synkopierten Melodie und dem Wechselbass können nun noch einzelne Akkordtöne (hier das "Z") zugefügt werden, die nur dazu dienen das gleichmäßiche Fließen des Zupfmusters aufrecht zu erhalten.
Tipp
Um ein besseres Gefühl für den synkopierten Rhythmus zu erhalten lohnt es sich, leicht mit dem Kopf oder mit dem Fuß zu wippen. Bei jedem Ton auf einer Zahl wippt der Kopf nach vorn bzw. der Fuß nach unten. Bei den synkopierten Tönen wippt der Kopf nach hinten bzw. der Fuß nach oben. Dieses kann auch beim Heraushören von noch unbekannten Stücken eine große Hilfe sein.
Jeder Takt ist zu Beginn mehrfach hintereinander zu spielen. Dabei ist der Rhythmus laut mitzuzählen. Diese Rhythmusbeispiele können typischerweise beim Picking auftreten. Zuerst spielen wir pro Takt nur je einen Melodieton, allerdings auf allen möglichen Zeitwerten im 8tel-Feeling. Danach kommen ein paar typische Melodiefolgen, was den Rhythmus betrifft. Im Takt 16 geht es darum, Zeige- und Mittelfinger unabhängig voneinander zu bewegen. Dieses kostet zu Anfang immer ein klein wenig Konzentration, da man gerne in gewohnte Zupfmuster zurückfällt. Die letzten drei Takte geben ein Beispiel für die Melodieton-Verdopplung. D. h. dem Melodieton wird noch ein weiterer Akkordton hinzugefügt.
Für dieses Lied benötigt man tatsächlich nur einen Akkord und für die Melodie nur 4 Noten! Ein noch einfacheres Lied für den Einstieg dürfte sich kaum finden lassen.
Da nur der Akkord G-Dur verwendet wird, stehen die Namen der Melodie-Noten (eingeklammert) darüber. Bei nur 4 Noten kann man damit anfangen, diese auch im Notenbild (und nicht nur in der Tabulatur) herauszulesen.
Praktisch gesehen greift man den G-Dur-Akkord, hebt den kleinen Finger an, und setzt ihn jedesmal beim "D" eine Saite höher auf, als es beim G-Dur-Akkord üblich ist. Für den Einstieg wird noch nichts synkopiert.
Für das Üben eines Folkpickings muss man im geistigen Auge die Tabulatur in zwei bis drei Abschnitte einteilen. Die unteren Saiten der Gitarre spielen bei einem Melodiepicking üblicherweise die Melodie. Diese Melodie sollte man einmal völlig ohne Begleitung spielen. An dem Notenbild kann man sich ein wenig orientieren, welche Töne zur Melodie gehören, und welche zur Begleitung. Üblicherweise haben die Töne mit der Melodie die Notenhälse nach oben, und die Begleitung die Hälse nach unten. Leider kann man sich nicht zu 100% darauf verlassen. Am besten ist es immer noch man kennt die Melodie, oder kann sie zumindest einmal hören.
Die Bass-Saiten spielen üblicherweise eine einfache Begleitung. Der Daumen wechselt oft nur zwischen zwei Noten hin und her. Der erste Ton der Begleitung ist meist der Grundton des gerade gespielten Akkord (der so genannte Basston). Er wird meist auf der "1" und auf der "3" des Taktes gespielt. Hinzu kommt ein weiterer Akkordton. Ob das die Terz, Quinte oder die Oktave ist, hängt ein wenig vom gerade gespielten Akkord ab, oder vom gerade verwendeten Zupfmuster. Man sollte sich nicht zu viele Gedanken über den zweiten Ton machen, sondern einfach in der Tabulatur schauen, welcher es ist. Dieser zweite Basston wird üblicherweise auf der "2" und der "4" des Taktes gespielt. Mann sollte so weit das Zupfen und Picking beherrschen, dass einem ein einfacher Wechselbass (der nur mit dem Daumen ausgeführt wird) und ein einfaches Folk- bzw. Travispicking kein Kopfzerbrechen bereitet.
Die Melodie sind die obersten Töne auf den Melodie-Saiten. Sie werden mit dem Zeige- und Mittelfinger gespielt. Die Bewegungsabläufe unterscheiden sich nur unwesentlich von denen eines normalen Zupf- bzw. Picking-Musters.
C C MELODIE
E||------------|-------------|-------0--0--|-0------------|-----------0--|
H||o-----1--1--|-1-----------|-------------|------1-------|--------1-----|
G||------------|------0------|-------------|--------------|--------------|
||| | BEGLEITUNG (WECHSELBASS) | |
D||---------2--|----2------2-|----2-----2--|----2-------2-|-----2-----2--|
A||o-----3-----|-3------3----|-3-----3-----|-3------3-----|-3------3-----|
E||------------|-------------|-------------|--------------|--------------|
Manchmal rutscht zu der Melodie und dem Wechselbass noch ein weiterer Begleitton dazu. Dieser Ton ist einfaches Füllmaterial, wie man es von den einfachen Picking-Mustern her kennt. So gehört hier die "1" (das "C") im ersten Takt zum Begleitmuster, und nicht zur Melodie. Ob man die eingeklammerte (3) im unteren Beispiel im zweiten Takt mitspielt hängt ein wenig davon ab, welchen Text man kennt oder welche Strophe man gerade singt.
Der große Vorteil der Begleitung ist, dass man gar nicht so genau darauf aufpassen muss, welche Töne man spielt. Solange sie zum C-Dur-Akkord gehören und solange sie die Melodie und natürlich auch den Takt nicht kaputt machen, ist alles erlaubt, was gefällt.
Wenn man bei der Begleitung noch etwas einbauen will (Hammering, Basslauf o.a.), dann kann man dieses ruhig ausprobieren. Wenn es passt, kann man auch einen oder mehrere Takte lang ein vollständiges Zupfmuster spielen. Wie hier beim G-Dur-Akkord das "Travis-Picking" im dritten Takt des folgenden Beispiel. Das Picking-Muster wird zwar eine Seitenlage höher gespielt, als das normale Pickingmuster, aber es dürfte sonst keine nennenswerten Probleme machen.
G
|-3----3----------|-----(3)-1--0--|--------------------|------------0--|
|----------"1"----|---------------|-3-------3----------|---------3-----|
|-----------------|---------------|----0---------0-----|---------------|
|----2---------2--|------2-----2--|-------0---------0--|---------------|
|-3------3--------|--3------3-----|-----------2--------|------2-----2--|
|-----------------|---------------|-3------------------|--3------3-----|
Wenn man den Wechselbass über drei Saiten sicher beherrscht, dann kann man allein mit diesem schon eine "flächendeckende" Begleitung hinzaubern. Die größte Herausforderung wird es sein, herauszufinden, wann man einem einfachen Zupfmuster folgen darf, und wann man der Melodie folgen muss.
G7 C
|-1-------1------------|------1--3--1--|-0--------------|------------0--|
|----0-----------0-----|---------------|------1---------|---------1-----|
|-------0-----------0--|------0-----0--|-----------0----|------0-----0--|
|------------0---------|---------------|----2--------2--|---------2-----|
|----------------------|---------2-----|-3-------3------|--3------------|
|-3---------(3)--------|--3------------|----------------|---------------|
Wenn man mit dem Rhythmus nicht mehr weiter weiß, muss man schlicht und ergreifend alles durchzählen. Die Noten können einem helfen herauszufinden, wann eine Note auf die Zahl (1234) gespielt wird (wie beim Blues-Picking) oder wann sie als Synkopen ("und") zu spielen sind (wie beim Picking). Auch hier hilft es schlicht und ergreifend, das Original anzuhören.
Anstelle des G7-Akkordes könnte man auch einen F-Dur-Akkord spielen, doch ich habe mich hier für die einfachere Picking-Variante mit nur zwei Akkorden entschieden.
Geübte Gitarristen, die auch ein wenig Noten lesen können, benötigen keine Tabulatur hierfür. Sie fügen die Noten gleich vom Blatt in ein Zupfmuster ein und orientieren sich bei der Begleitung an den Akkorden. Es bleibt zu hoffen, dass du dich vor, während, oder nach dem Melodiepicking-Kurs entscheidest, "Noten vom Blatt spielen" für Gitarre zu lernen. Es müssen keine Klassik-Stücke sein, ein Liederbuch mit Noten und Akkorden reicht oft völlig aus.
Und je nachdem, welches Notenprogramm dem Autor zur Verfügung gestanden hat, sieht man mehr Noten auf dem Blatt, als eigentlich gespielt werden. Es handelt sich hierbei um überbundene Noten. Das sind Noten, die ziemlich lange ausgehalten werden müssen. Aber damit man mit den anderen Noten hinkommt, und das Musikprogramm (und letztlich auch der Spieler) weiß, wie lange eine Note tatsächlich ausgehalten werden muss, wird eine überlange Note zerhackt, und auf kleinere Abschnitte aufgeteilt. Dieses macht das Lesen nicht gerade einfach. Sobald also Bindebögen vorkommen, werden die entsprechenden Noten nur das erstemal angeschlagen, und der Rest klingt nur nach. In vielen Tabulaturen werden solche Noten durch Klammern angedeutet. Diese sagen nur aus, dass die Note noch weiter gegriffen werden muss, damit sie noch nachklingen kann. Das Midi im Anhang hilft euch herauszuhören, wie viele Noten tatsächlich gebraucht werden.
aus dem Liederbuch/ Oh My Darling Clementine/ Gitarrentabulatur eingefügt
Dieses Lied hat nur 5 Töne in der Melodie und drei Akkorde. Die erste Version ist in einfachen Zeitwerten gehalten, so dass die Melodie immer gleichzeitig mit einem Daumenanschlag gespielt wird. Bei der zweiten Version wird die Melodie synkopiert. (Wie in den vorherigen Übungen gezeigt.)
Ihr findet in der Tabulatur ein paar Klammern. Das sind in diesem Falle Töne, die man spielen kann, aber nicht spielen muss. Wann man die Töne spielt, und wann nicht hängt vom gesungenen Text ab. An der entsprechenden Stelle gibt es nämlich einmal Wörter mit einer Silbe, die auf einer viertel Note gesungen wird, und mal Wörter, die auf zwei Silben, also auf zwei achtel Noten gesungen werden. Ich hätte zwar auch zwei verschiedene Notenzeilen schreiben können, aber das hätte noch eine weitere Seite beim Ausdrucken gekostet.
übrigens
Ein Solostück auf Gitarre spielt nicht unbedingt jeden einzelnen Ton mit, den man singen würde. Wenn zwei oder mehrere Silben auf einem Ton bleiben, kommt es öfter mal vor, dass man für die Soloversion mehrere Silben zu einem Ton zusammenfasst. Dennoch erscheint es nicht so, als ob etwas fehlen würde. Also es macht nichts aus, wenn du die eingeklammerten Noten einfach übersiehst. Wer aber den Text mitsingt, der kann sie ruhig mitspielen.
Grundlage für das Lied ist die Version in G-Dur aus dem Lagerfeuerdiplom, wo du den kompletten Text findest.
Für einen einfachen anfängertauglichen Fingersatz wurde die Melodie nach C-Dur transponiert. Ggf. kannst du die gesungene Version mit Capo im 7. Bund mitspielen (als Solo).
Ein Lied mit nur 5 Tönen G A H C D. Als Begleitung nur 2 Akkorde G-Dur und D-Dur mit F# im Bass. (Es ist dasselbe F# wie auf der hohen E-Saite, nur 2 Oktaven tiefer gesetzt.) Wenn die Note H beim D/F# in der Melodie mit auftaucht, greift man den D/F# nur mit dem Mittel- und Ringfinger. Die H-Saite bleibt leer. Eigentlich erhält man so einen D6/F#. Da es sich aber bei dem H um einen Melodieton handelt, wird dieses Interval (6) üblicherweise nicht mit angegeben.
Zeige- und Ringfinger sind bei dem D/F# frei, und können jederzeit einspringen, wenn sie für die Melodie benötigt werden.
Versuche, diese 5 Noten auch im Notenbild zu lesen und dann vom Blatt zu spielen. Bei normalen Zupfmustern spielt man üblicherweise den Basston zuerst an, und spielt spielt dann einen Begleitton im Wechselbass. Wie du hier hören kannst, ist es aber durchaus möglich, auch mit einem anderen Akkordton zu beginnen, und den Grundton in den Wechselbass zu legen. Nur bei der Tonika (dem Hauptakkord) sollte man versuchen immer den Grundton zuerst im Bass zu haben. Die Akkordbegleitung macht ansonsten keine Probleme.
Bei der zweiten Version wurde jeweils die erste Note im Takt um einen Achtel Wert gekürzt. Die ersten Noten müssen also einen Tick flotter gesungen werden. Der Rest des Taktes behält seine normalen Notenwerte. Sie geraten jedoch auf die unbetonten Zählzeiten des Taktes. Wenn man sich den Rhythmus des Lagerfeuerschlages ins Gedächtnis ruft, dann wird man feststellen, dass die synkopierte Version des Liedes gar nicht so weit weg davon ist. Wenn man es ein zwei mal gehört hat, lässt es sich problemlos singen und spielen. Die Kunst wird es später einmal sein, ein Lied synkopiert zu zupfen, obwohl die Notenvorlage immer brav auf den Zählzeiten ist. (Also so, wie bei den Vorlagen in den Liederbüchern.)
G-Dur
E ||---|---|---| ||---|---|---|
H ||-C-|---|-D-| ||-Z-|---|-K-|
G ||---|-A-|---| ||---|-M-|---|
D ||---|---|---| ||---|---|---|
A ||---|---|---| ||---|---|---|
E ||---|---|-G-| ||---|---|-R-|
D/F# (D-Dur mit F# im Bass) bzw. D7/F#
E ||---|---|---| ||---|---|---|
H ||-C-|---|---| ||-Z-|---|---|
G ||---|-A-|---| ||---|-R-|---|
D ||---|---|---| ||---|---|---|
A ||---|---|---| ||---|---|---|
E ||---|-F#|---| ||---|-M-|---|
deutsches KinderliedAlternativtitel: Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald • Text und Melodie: anonym - Volksweise 19. Jahrh., aufgezeichnet im Pestalozzi-Fröbel-Haus in Lieder- und Bewegungsspiele (1922) (Nach einem Märchen der Gebrüder Grimm von 1810) bearbeitet vonMjchael und Paniolo
Gitarre
Ukulele (gcea)
Ukulele (adf#h)
D
A
D
A
Dieses Lied hat nichts mit der gleichnamigen Oper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck (um 1891) zu tun, obwohl es durchaus Aufführungen geben mag, welche dieses Lied in der Einleitung als "Vorausschau" spielen.
Wieder in Lied mit nur 5 Tönen G A H C D und 2 Akkorde. G-Dur und D7-Dur mit F# im Bass. (Es ist dasselbe F# wie auf der hohen E-Saite, nur 2 Oktaven tiefer gesetzt.) Diesmal wird zum D-Dur-Akkord (mit F# im Bass) noch der Ton C mit dabei gespielt, was zusammen einen D7 (mit F# im Bass) ergibt. Wenn du das Lied "Die Wissenschaft hat festgestellt" gespielt hast, wird dir dieses Lied keinerlei Probleme bereiten.
Hier lässt sich noch einmal der Verlauf einer Liederbearbeitung nachvollziehen.
Zuerst hat man die Notenvorlage. In diesem Fall ist es wieder ein Lied, das mit nur 5 Notennamen auskommt.
Wenn man ein entsprechendes Lied gefunden hat, benötigt man einige Versuche, um die Tonart zu finden, die auch für Gitarre geeignet ist. Töne, die über das hohe A (5. Bund E-Saite) hinausgehen werden so gut es geht gemieden. Selbst das hohe A meidet man wenn möglich. Also versucht man die Tonart entsprechend tiefer zu setzen. Dabei sucht man eine Tonart, bei der sich die Töne möglichst leicht greifen lassen. Das F# im 4. Bund auf der D-Saite wird beispielsweise nicht besonders gerne gegriffen. Ebenso meidet man gerne das tiefe C#. Am einfachsten funktioniert eine Tonart, bei der die Töne vom mittleren G (= G-Saite leer) bis zum hohen G (E-Saite, 3.Bund) liegen. Barre-Akkorde werden gerne gemieden. (Manchmal jedoch auch ganz bewusst eingesetzt). Natürlich muss man bei jedem einzelnen Akkord überprüfen, ob man mit den Fingersätzen klar kommt, und welche Tricks es vielleicht gibt ein grifftechnisches Problem zu umgehen. (Oft kann man beispielsweise ein Bm-Akkord durch einen D-Dur-Akkord ersetzen).
Manchmal verzichtet man auf einige Harmonien wie Sus- oder Septim-Akkorde oder man setzt sie gerade ein, weil es so einfacher zu spielen ist. Oder man sucht eine Tonart, bei der man bestimmte Effekte wie Bassläufe und Hämmering trotzdem noch anbringen kann. Dafür setzt man die Stücke quer durch die bekannten Tonarten, und schaut, was praktikabel ist. Diese Arbeit erfordert allerdings ein wenig Spielpraxis und Spielerfahrung. Doch es ist gar nicht so schwer, wie man vielleicht denkt.
Wenn man dann die Tonart gefunden hat, muss man sich um die Umsetzung kümmern.
Die erste Version stellt die einfache Melodie dar. Die Tonwerte wurden entgegn der Notenvorlage so verändert, dass die meisten Noten als Viertelnoten auftreten, und dass keine Note kleiner als eine Achtel Note ist. Der Grund für diesen Arbeitsschritt: Die meisten Zupfmuster die hier im Folk- und Balladendiplom gezeigt werden, sind im 8el-Feeling dargestellt. Wenn auch die Liedvorlage nach dem Synkopieren (nächster Schritt) auch im 8el-Feeling vorliegt, lässt sich diese Bearbeitung leichter mit bekannten Pickingpattern in Verbindung bringen. Natürlich würde dieses auch mit niedrigeren Notenwerten funktionieren (16tel oder 32tel-Noten) aber das Notenbild wäre ungleich schwerer zu lesen.
Eigentlich würde eine einfache Akkordbezeichnung genügen. Wer jedoch das Balladendiplom begonnen hat, dem sind bestimmte Griffe schon unter die Finger gekommen, und der kann sich aus den erweiterten Akkorden ableiten, wie man hier im konkreten Fall greifen muss.
Die Akkordbezeichnung Gsus2 ergibt sich schlicht aus dem Akkord G-Dur mit dem Melodie-Ton A. An dieser Stelle muss also so ähnlich wie beim Gsus2 gegriffen werden. Da aber das hohe G (E-Saite 3. Bund) nicht mitgegriffen werden muss, kann man den Griff hier natürlich vereinfachen.
Der Akkord D7/F# entspricht wieder einem einfachen D7-Akkord, bei dem das hohe F# (E-Saite 2.Bund) in den Bass verlegt wurde. Die Noten mit dem Hals nach oben entsprechen der Originalmelodie. Die Noten mit dem Hals nach unten sind die Begleitung. Und dieses ist ein einfacher Wechselbass, wie wir ihn schon aus den Zupfmustern kennen.
Im zweiten Schritt wurde die Melodie synkopiert. Es wurde einfach die erste Note in einem Takt um einen Achtel Notenwert verkürzt. Die restlichen Noten rutschen dadurch auf unbetonte Zählzeiten (also nicht mehr auf die Zahlen 1 2 3 4 sondern auf die "und" dazwischen).
Im dritten Schritt wurden die Melodie-Noten verdoppelt. Dabei wurde einfach der nächst tiefere Akkordton mit hinzugefügt. Man muss also, wenn man den Akkord kennt, gar nicht auf den genauen Notennamen des Begleittons achten. Das reicht schon für eine recht überzeugende Soloversion eines Volksliedes.
Als letzter Schritt in diesem Beispiel wird die Melodie an das Travis-Picking angepasst. Solange der Melodie gefolgt werden muss, unterscheidet sich diese Version kaum von der vorhergehenden synkopierten Version. Wenn die Melodie genügend Luft lässt, können weitere Fülltöne mit eingefügt werden. Es werden diejenigen Begleittöne eingefügt, die man auch beim Travis-Picking nehmen würde. (Achte auf die Eingeklammerten Töne. Die ergänzen das Picking-Stück zum Travis-Picking.)
Während der ganzen Übung wird das Travis-Picking durchgehalten. Es werden praktisch nur zwei Akkorde (C-Dur und G-Dur) gebraucht. Die weiteren Akkordbezeichnungen ergeben sich durch die zusätzlich eingeflochtenen Melodietöne. Der Daumen spielt wie üblich einen gleichmäßigen Wechselbass. Der Mittelfinger spielt die einfache Tonfolge (eingeklammerte Töne). Zeige- und Mittelfinger müssen im zweiten Teil jeder Tabulatur-Zeilen jeweils um eine Seite nach oben rutschen.
Beim Cadd11 muss sich der Zeigefinger einmal (wie beim kleinen F-Dur-Akkord) quer über zwei Saiten legen. Beim Cadd9 wird der kleine Finger aufgesetzt, und beim Cmaj7 (=Cj7) muss der Zeigefinger einmal angehoben werden.
G und G7 dürften keinerlei Probleme bereiten. Beim G6 bleibt die hohe E-Saite leer. Beim Gsus4 muss der Zeigefinger auf den gleichen Platz wie beim C-Dur-Akkord aufgesetzt werden.
Die Melodietöne sind zwei mal hintereinander "g f e d c h c d". Bestimme diese 6 Töne und sage sie beim Spielen laut auf!
C Cadd11 C Cadd9 C Cmaj7 C Cadd9
||--(3)-----(1)--------|-(0)----------------|--------------------|-------------------|
||o-----1---------1----|-----1---(3)--------|-(1)-----(0)--------|-(1)-----(3)-------|
||---------------------|---------------0----|-----0---------0----|-----0---------0---|
||--------2---------2--|-------2---------2--|-------2---------2--|-------2---------2-|
||o--3----------3------|--3----------3------|--3----------3------|--3----------3-----|
||---------------------|--------------------|--------------------|-------------------|
...g.......f............e.......d............c.......h............c.......d........
G G7 G6 G Gsus4 G Gsus4 G
|-(3)-----(1)--------|-(0)----------------|--------------------|---------------------||
|-----0---------0----|-----0---(3)--------|-(1)-----(0)--------|-(1)-----(3)--------o||
|--------------------|---------------0----|-----0---------0----|-----0---------0-----||
|-------0---------0--|-------0---------0--|-------0---------0--|-------0---------0---||
|--------------------|--------------------|--------------------|--------------------o||
|--3----------3------|--3----------3------|--3----------3------|--3----------3-------||
...g.......f............e.......d............c.......h............c.......d..........
Fright-Train ist im Großen und Ganzen sehr einfach. Die beiden Hammer-On im Stück sind sehr bequem zu spielen. Nur beim F-Dur-Akkord muss man ein wenig überlegen, wie man dieses am vorteilhaftesten pickt.
Beim 11. und 12.Takt kann man das Stück Fright Train sehr gut mit einem Barré-F spielen. Dabei kann man dann sehr vorteilhaft den tiefen F als Basston spielen.
Wenn man dann im 12.Takt den Melodieton D mit dem Hammering spielen möchte, dann greift man den Barré-F (F6) am besten wie ein F7, überspringt aber beim Zupfen die D-Saite bzw. den Ton Bb, welcher den 7er-Intervall ausmacht. Damit hat man dann den kleinen Finger für das Hammering frei. Die leere A-Saite kommt beim Barré natürlich nicht zum Einsatz.
F F6 F
|--------------------|---------------------|
|--1------1----------|--1h=3-----1---------|
|-----2---------2----|-------2---------2---|
|-------3---------3--|---------------------|
|--------------------|---------3---------3-|
|--1---------1-------|--1-----------1------|
Wenn du aber noch nicht fit in Barré-Akkorden bist, dann verwendest du einfach das kleine F (x03211). Die eingeklammerte "1" im 11. oder 12.Takt ist also ein "entweder-oder", je nach dem, ob du es mit oder ohne Barré spielst. Beim kleinen F ist kleinen Finger automatisch frei, um den Melodieton D als Hammer-On zu spielen.
Wer möchte kann auch zuerst den Ton F als Basston spielen, und dann erst die leere A-Saite als Wechselbass. Es kostet aber ein wenig mehr Konzentration und Übung. Der Unterschied ist aber gar nicht so groß, als dass sich der Wechsel des Zupfmusters wirklich lohnen würde. Aber der eigene Geschmack bzw. das eigene Ohr entscheidet letztlich, was einem besser gefällt.
F F6 F
|--------------------|---------------------|
|--1------1----------|--1h=3-----1---------|
|-----2---------2----|-------2---------2---|
|--3---------3-------|--3-----------3------|
|-------0---------0--|---------0---------0-|
|--------------------|---------------------|
Weil die Melodie teilweise etwas tiefer ist, muss der Zeigefinger am Schluss eine Saite tiefer als üblich angeschlagen werden. (Normaler ist er ja immer eine Saite höher als der vorangehende Mittelfinger...) So aber kommt er auf gleicher Höhe mit dem Mittelfinger und kann daher die Melodie weiterführen.
Wenn man die Melodie kennt, gelingt dieses oft auf Anhieb.
Am Ende des Stückes drehe ich nochmal ein klein wenig auf.
Dafür habe ich als Vorübung ein kleines Zupfmuster aus der klassischen Ecke.
G D C D
||-----3-------2---|-----0-------2----| |-----R-------R----|
||-----0-------3---|-----1-------3----| |-----M-------M----|
||---0---0---2---2-|---0---0---2---2--| |---Z---Z---Z---Z--|
||---------0-------|---------0--------| |---------D--------|
||-----------------|-3----------------| |-D----------------|
||-3---------------|------------------| |------------------|
Das Zupfmuster passt sehr gut zu Volks-, Kinder- und Weihnachtslieder. Aber es passt ebenfalls zu "When you say nothing at all" von Ronan Keating.
Wichtig an der Vorübung war mir das gleichzeitige Zupfen von zwei Fingern.
Kombinieren wir das doch mal mit dem Travis-Picking:
Vorher
C G
||-------------------|------------------||
||--1-----1----------|------------------||
||----0---------0----|-0-----0----------||
||------2---------2--|---0---------0----||
||--3--------3-------|-----2---------2--||
||-------------------|-3--------3-------||
Nachher
C G5
||--0-----0----------|-------------------||
||--1-----1----------|-3-----3-----------||
||----0---------0----|-0-----0-----------||
||------2---------2--|---0---------0-----||
||--3--------3-------|-----2---------2---||
||-------------------|-3--------3--------||
Etwas später beim Am liegt die Melodie wieder so tief, dass der Zeigefinger zweimal hintereinander zupfen muss. Aber das kennst du noch vom "Frightn Train" her.
Anlässlich der deutschen Nachdichtung von Bernd Hannemann Januar 2009 des Textes Oh Susanne ist dieses Arrangement entstanden.
Die erste Bearbeitung ist nur die blanke Melodie mit dem Wechselbass.
Man könnte zwar die ganze Melodie um einen Ton höher setzen, und aus dem D/F# würde ein E-Dur ohne Slash-Akkord.
Dennoch sollte man hier bei der Tonart G-Dur bleiben, denn die Tonart A-Dur eignet sich lange nicht so gut für die folgende Spielvariante.
Die Melodie selbst ist sehr einfach gehalten. Sie kommt mit nur 6 Tönen aus, die zudem dicht beieinander sind. Man kann die Melodie auf der Gitarre sehr einfach in zwei verschiedenen Oktaven spielen. Alles in G-Dur, doch einmal auf den Melodiesaiten, und ein anderes mal auf den Bass-Saiten.
Die Begleitung mit der Melodie im Bass ist hier gar nicht so schwer, wie man vielleicht meinen könnte.
Die Spielweise erinnert doch sehr stark an den Westernschlag und den Lagerfeuerschlag. Sie unterscheidet sich eigentlich nur darin, dass man bei der "1" nur die Bass-Note anschlägt, und nicht den vollen Schlag.
Für diejenigen, die schon ein wenig Erfahrung mit Bassläufen haben, sollte es also kein Problem darstellen.
Zumeist findet man entweder den Westernschlag vor, und etwas seltener der Lagerfeuerschlag.
Eine Stelle muss man sich jedoch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Doch es sieht wilder aus,
als es in der Praxis ist. Leider lässt sich die Stelle nicht ohne überbundene Noten darstellen.
Man spielt also praktisch gesehen nichts anderes als den Lagerfeuer- und den Westernschlag, nur dass der Westernschlag zwei mal nur bis zur Hälfte gespielt wird.
Man sollte die Stelle mehrmals hintereinander spielen, bis man sie fehlerlos meistert.
Die Melodie wird wieder nach dem üblichen Verfahren synkopiert. Dazu wird die erste Note in einem Takt um einen achtel Notenwert verkürzt. Die nachfolgenden Noten rutschen nach, auf die unbetonten Zählzeiten. Die letzte Note eines Taktes muss dann wieder verlängert werden. Es kommen noch ein paar Fülltöne hinzu, und nur an ganz wenigen Stellen muss man ein wenig überlegen, wie es am besten von der Hand geht.
Es lohnt sich, die beiden Versionen auf den beiden Seiten des PDF (synkopiert und einfach zu vergleichen, und dabei nachzuvollziehen, was tatsächlich gemacht worden ist. Man wird sehen, dass es nicht besonders viel ist, und man das gelernte auch bei anderen Liedern anwenden kann.
Tipp
Ein weiteres Lied, das man sehr einfach sowohl auf den Melodie- als auch auf den Bass-Saiten picken kann, ist das Lied "Father and Son" von Cat Stevens.
amerikanischer FolksongAlternativtitel: With My Banjo On My Knee • Text und Melodie: Stepen Foster (1848 publ.) bearbeitet vonMjchael
Stephen Collins Foster (*1826 - †1864) war seinerzeit der bekannteste Songwriter in den USA. Viele seiner Lieder, sind 150 Jahre nach ihrer Entstehung immer noch bekannt. Das Lied „Oh Susanna“ ist Stephen Foster's größter Hit.
Diese Akkorde bzw. der Rhythmus wurden für Anfänger vereinfacht. Der D-Dur-Akkord wird in der vereinfachten Version etwas früher als nötig gespielt, was die Begleitung vereinfacht.
Besser hört sich das Lied (meines Erachtens) an, wenn D-Dur einen halben Takt später spielst.
Dafür benötigt man einen schnellen Griffwechsel welcher in der Lektion 5 des Lagerfeuerdiploms beschrieben wird. Die "spätere" Version des D-Dur-Akkords ist durch einen Hochkomma gekennzeichen.
Bei beiden folgenden Varianten in D-Dur und A-Dur gibt es zupftechnisch gesehen keine besonderen Schwierigkeiten.
Der Melodieton auf der 1 und auf der 3 wird zusammen mit dem Akkord als Arpeggio gespielt. Dabei greifst du den Akkord, setzt alle Finger der Zupfhand auf und zieht sie schnell hintereinander ab. Der Bewegungsablauf erfolgt wie beim Pima-Zupfmuster, nur viel schneller, so dass ein harfenartiger Klang entsteht. Achte beim PDF-Dokument auf die gewellten Linien. Der Daume streicht dabei meist über 2 Saiten statt nur den Basston zu zupfen.
Die Melodie wird mit dem Mittelfinger gespielt und meist mit dem Zeigefinger unterstützt. Der Zeigefinger spielt dabei einen zusätzlichen Füllton, der sich aus dem gerade gegriffenen Akkord ergibt. Melodie- und Begleittin, die man syncron auf benachbarten Saiten spielt, nennt man auch Doublestopps. Daume, Zeige- und Mittelfinger werden gleichzeitig aufgesetzt, und dann . Der Daume spielt meistens Halbe Noten ohne Wechselbass.
Die Begleitung ist sehr sparsam. Es steht dir frei, diese nach Belieben zu ergänzen.
Schaue dir die Akkorde Amaj7 (Aj7) Esus4 (E4) und E6 am besten noch einmal bei den entsprechenden Lektionen oder in der Akkordtabelle des Balladendiploms an.
Von E6 zum E (2. 6. und 14. Takt) spielst du eine Abzugsbindung ( = Pull-Off ). Zupfe den E6 und ziehe kurz danach den kleinen Finger nach unten hin ab. Du lässt die H-Saite also flitschen. Dieses klingt meines Erachtens und geht leichter von der Hand, als jeden Ton einzeln zu zupfen.
Im Lied kommt der Ton F# (D-Saite, 4.Bund) vor. Wenn man diesen F# mit dem kleinen Finger greift, hat man kein D als Bass-Ton zur Verfügung. Allein mit dem A im Bass (so ganz ohne D) klingt der F# nicht überzeugend.
Daher greift man hier den Ton D im Bass im 5. Bund. (Vergleiche noch mal das Stimmen mit Bünden!) Dann kann man auch noch das A mit im Bass nehmen (E-Saite, 5.Bund).
In dem PDF-Dokument sieht man, dass das erste A eingeklammert ist. Das heißt aber nur, dass dieser schon gegriffen, aber noch nicht gespielt wird. Man hat eine so genannte Umkehrung des D-Dur-Akkordes. Eine Umkehrung hat man, wenn ein anderer Akkordton als der Grundton im Bass ist.
Die Akkorde Dj7, Asus4 und A6 schaut man sich wie oben schon erwähnt im Balladendiplom nochmal an.
Interessant sind hier die Varianten des D-Dur-Akkord und die des G-Dur-Akkordes, die man greifen muss, um die hohen Töne der Melodie spielen zu können.
Beim D-Dur-Akkord muss man mit dem Melodieton rauf bis zum A (E-Saite 5.Bund). Wenn man den Zeigefinger quer über die drei unteren Saiten im 2. Bund legt und mit dem Mittelfinger das D (H-Saite 3.Bund) greift, kann man ebenfalls einen D-Dur-Akkord greifen. Man hat dann kleinen Halb-Barré im 2. Bund. Nun hat man keine größeren Probleme mehr, mit dem kleinen Finger noch das hohe A zu erwischen.
In der Tabulatur steht für diese Griff-Variante D mit einer römischen II für den 2. Bund.
Die 5 hat übrigens beim D5(II) (der Akkord mit dem hohen A-Ton) keine tiefere Bedeutung.
Da der Ton F# nicht mehr zu hören ist (wegen dem hohen A auf der selben Saite), fehlt die Dur-Terz. Unser D besteht aus nur den Tönen D-A-D-A. Ein Akkord ohne Dur- oder Mollterz (der nur aus dem Grundton und der Quinte besteht) ist eigentlich einen Powerchord. Dies kommt aber nur durch einen grifftechnischen Kompromiss zustande. Man kann nicht gleichzeitig das F# und das A greifen (außer man würde einen schwereren Barré-Akkord greifen). Es hat keine harmonische Funktion, bzw. es war keine Absicht, dass das F# unter den Tisch fiel, so dass ein Powerchord daraus geworden ist.
Wie dem auch sei - , wenn man beim D-Dur-Akkord das hohe A erwischen will, dann greift man möglichst den ganzen Takt über die Variante mit dem Halb-Barré, auch wenn vorher oder nachher ein einfaches D genügen würde. Man erspart sich damit unnötige Griffwechsel.
Wenn man den einfachen D-Dur-Akkord so wie er ist in den 7. Bund verschiebt (achte auf die röm. VII), dann erhält man einen G-Dur-Akkord mit einem D im Bass (G/D). mit dieser Griffvariante erhält man eine Umkehrung vom G-Dur-Akkord, mit der man noch den hohen Ton H erwischt. Diese Variante ist zudem ziemlich leicht zu greifen.
Der Akkord G-Dur kann als einfacher Akkord auch mit einem hohen D gespielt werden. (H-Saite, 3.Bund, meist mit kleinem Finger gespielt). Da der Ton D ein Akkord-Ton ist, erhält G-Dur in dieser Variante normalerweise keine besonderen Kennzeichnungen. In der Tabulatur sieht man die Variante als Typ2. Typ2 hat aber keinen besonderen Aussagewert, außer, dass es vom G-Dur-Akkord hier im Lied 2 unterschiedliche Griffmöglichkeiten gibt. Die letzten drei Akkorde sind Em A D. Em ist in der Tonart D-Dur die 2. Stufe, A ist die 5. Stufe und D ist die erste Stufe. Für die Stufen braucht man sich nur die Töne der D-Dur-Tonleiter durchzuzählen.
1 2 3 4 5 6 7 8(=1)
D E F# G A H C# D
Eine 2-5-1-Verbindung (II-V-I) ist eine beliebte Akkordkombination, um ein Musikstück zu beenden. In der A-Dur-Variante des Stückes wurde keine II-V-I-Verbindung verwand, weil man dazu einen Bm-Akkord, also einen Barré gebraucht hätte. (Bm ist die 2. Akkord-Stufe in der A-Dur-Tonleiter). Aber auf ein weiteres Barré können wir bei dieser Übung ruhig mal verzichten.
schottisches VolksliedText und Melodie: trad. bearbeitet vonMjchael
Auld Lang Syne (alte Form von „old long since„ = „längst vergangene Zeit„ oder sinngemäß: "auf alte Zeiten") ist der Titel eines der bekanntesten Lieder im englischsprachigen Raum. Oft wird auch die erste Zeile "Should auld acquaintance be forgot" (Sollte alte Freundschaft schon vergessen sein) als Titel angegeben. Es wird traditionsgemäß zum Jahreswechsel gesungen, um der im abgelaufenen Jahr Verstorbenen zu gedenken.
Das Lied basiert auf einer alten schottischen Weise und wurde von dem Dichter Robert Burns niedergeschrieben und veröffentlicht. Mittlerweile gibt es aber schon unzählige Versionen von dem Lied.
Abklären, ob man den deutschen Text mit in die Wikibooks aufnehmen kann.
Die französische Version ist unter dem Titel «Ce n'est qu'un au revoir» bekannt. An der University of Virginia, in Charlottesville (USA) ist die zugrunde gelegte Melodie für den inoffiziellen Universitäts-Song benutzt worden. Diese Version heißt "The Good Old Song" und wird jeweils zu Beginn und Ende eines Football-Spiels der Collegemannschaft, sowie nach jedem Touchdown gesungen.
Should [C]auld acquaintance [G]be forgot
And [C]never brought to [F]mind?
Should [C]auld acquaintance [G]be forgot
And [(C]days of [Am)]auld lang [C]syne? (= long ago)
Chorus
['F']For [C]auld lang [G]syne, my dear ['F']For [C]auld lang [F]syne We'll [C]take a cup o'[G]kindness yet For [(C]auld [Am)]lang [C]syne
Verse 2
And [C]surely you’ll buy [G]your pint cup!
and [C]surely I’ll buy [F]mine !
And we'll [C]take a cup of [G]kindness yet,
for [(C]auld [Am)]lang [C]syne.
Verse 3
We [C]twa hae paidl'd [G]in the burn
Frae [C]morning sun till [F]dine ( = dinner time )
But [C] seas between us [G]braid hae roar'd ( = broad )
Sin' [(C]auld [Am)] lang[C)] syne.
Verse 4
And [C]there's a hand, my [G]trusty feire ( = frend)
And [C]gie's a hand o' [F]thine
And [C]we'll tak a [G]right gude ( or: willie waught )
For [(C]auld [Am)]lang [C)]syne.
Verse 5
And [C]surely ye'll be your [G]pint-stowp
And [C]surely I'll be [F] mine
And [C]we'll tak a cup o'[G]kindness yet
For [(C]auld [Am)]lang [C)]syne.
Verse 6
We [C]twa hae run a-[G] bout the braes
And [C]pou'd the gowans [F]fine ( = pulled daisies)
But we've [C]wander'd mony a [G]weary fitt (= foot)
Sin' [(C]auld [Am)]lang [C)]syne.
Eine Besonderheit bei dem Stück ist das erste F-Dur im Refrain. Dieser Akkord wird nur einmal für das erste Wort beim Auftakt angeschlagen und dann wird sofort mit C-Dur weitergemacht. C wird dann ganz normal angeschlagen. Das F wird auf die letzte 4 des Pausentaktes angeschlagen.
C F | C
1 . 2 u . u 4 . | 1 . 2 u . u 4
Should | auld acquaintance
Nehmt | Abschied Brüder
Grifftechnisch sollte es bei diesem Stück keine besonderen Überraschungen geben. An überbundene Noten sollte man sich ebenfalls inzwischen gewöhnt haben. Der Text hilft einem etwas beim Sortieren und Abzählen der Noten. Ebenfalls kann man bei den Wiederholungen gut erkennen, was man beim ersten mal auslassen und beim zweiten Durchgang überspringen muss. (Auf das "Dach" mit der 1. und der 2. achten! Und auf den durchge-x-ten Text.)
Die besondere Herausforderung ist, dass die ersten Töne eines Taktes durch das Synkopieren oftmals früher gespielt werden müssen. Die Töne für den neuen Akkord beginnen dann schon im vorherigen Takt. Ein Ton des neuen Akkordes wird also schon am Ende des alten Taktes auf das letzte "und" gesungen. Er beginnt also früher als die 1; wird aber noch zur 1 hin überbunden.
Um diese Spieltechnick sicher zu beherrschen solltest du noch einmal die Basis-Picking-Etüde machen und diese mit dem Vorgezogenen Griffwechsel ergänzen.
Beim Refrain kommt ein kleiner Basslauf vor. Unmittelbar nach dem Basslauf steigt man ähnlich wie beim Folk-Picking mit dem G als einzelner Basston (ohne Melodie-Ton) ein. Dan geht es die ersten beiten Töne beim "Whack foll" kurzfristig im 4/4-Feeling weiter. Nur der Rest des Taktes wird wie beim Basispicking beendet.
Diese beiden Takte sollte man sich isoliert vornehmen, und mehrfach hintereinander spielen.
Wieder eine bekannte Melodie. Diesmal ist die Melodie so einfach, dass sie problemlos in 3 verschiedenen Tonarten zu spielen ist. Zweimal mit Folk- und Travis-Picking und einmal mit Doublestops.
Bei dem Picking wechseln sich Takte, deren Melodietöne immer auf die Zählzeiten fallen, mit synkopierten Melodien ab.
In der Tonart C-Dur bietet sich der so genannte kleine F an, da man beim kleinen F leichter das E in der Melodie darstellen kann, als mit dem Barré-Akkord. Am Ende wird ein VI-II-V-I-Turnaround gespielt. Die Akkordfolge C Am Dm7 G7 C wird gerne als Schlusswendung eingesetzt. Der Dm7-Akkord wurde mit einem A im Bass gespielt, damit das Zupfmuster leichter fließt. So kann man allerdings den Dm7 schlechter erkennen. Es lohnt sich, das Lied ein paar mal nur mit Akkorden zu begleiten, damit man die Schlusswendung ins Ohr bekommt. Beim Picking läuft dann die Akkordfolge wie von allein.
In der Tonart G-Dur kommt wieder der D/F# zum Einsatz, aber ansonsten gibt es keinerlei Überraschungen. Auch hier gibt es einen Turnaround, diesmal mit den Akkorden G Em Am D7/F# G. Bei Am beginnt man auch zuerst mit dem E im Bass, damit das Zupfmuster besser fließt. Auch hier sollte man das Stück mal nur mit Akkorden begleiten, damit man die Schlusswendung ins Ohr bekommt.
Bei der Tonart A-Dur wurde mit Doublestops gearbeitet. Hier wurde auf den Turnaround verzichtet, denn man hätte dafür die Akkorde A F#m Bm7 E7 A gebraucht. Auch wenn die Akkordfolge sich gut in der einfachen Schlagbegleitung anhört, sind die Barré-Akkorde beim Picking unnötig schwer, und beim Picking bekommt man kein wirklich brauchbares Voicing (Verteilung der Akkordtöne) hin, so dass man den Effekt der 6-2-5-1-Verbindung auch wirklich gut heraushören könnte. Daher also die vereinfachte Akkordfolge.
Die Melodie dieses Traditionals wurde auch für das Liebeslied "Love Me Tender" verwendet. Durch die Interpretation von Elvis Presley erlangte diese alte Melodie wieder zu neuer Popularität.
Die Grundharmonien des Stückes sind relativ simpel.
Die Erweiterungen der Akkorde entstehen eigentlich nur durch die zusätzlichen Melodietöne die beim Melodie-Picking mit in die Akkord-Begleitung integriert werden. Sehr oft werden Harmonien, die nur durch die Töne der Melodie zustande kommen, gar nicht extra benannt. Doch es lohnt sich, die erweiterten Akkorde dieses Liedes genau zu analysieren, und die Akkordkombinationen für das Auswendig-lernen mit zu nutzt.
Durch ein paar zusätzliche Harmonien wie z.B. die (VI) II-V-I-Verbindungen, Zwischendominanten bzw. Dominantenketten erhält dieses "Volkslied" ein jazzigen Charakter. Einige Septim-Akkorde, die man bei einer Klavier-Version oder bei einer reinen Akkordbegleitung einsetzen würde, sind zugunsten einer leichteren Spielbarkeit harmonisch vereinfacht worden.
Um die Akkorde leichter in die Finger zu bekommen, sind zusätzlich sehr ähnlich gegriffenen Akkorden zum Vergleich mit aufgenommen worden. Diese "Hilfs-Harmonien" stehen zwar in Klammern mit bei der Akkordliste, tauchen aber beim eigentlichen Lied nicht auf.
Man sollte sich noch einmal mit den Intervallen vertraut machen, und jeden Ton, der vom Akkordton abweicht einzeln auszählen. Dabei sollte man beachten, das ein Gitarrenspieler es nicht so genau mit den Oktaven nimmt, und auch die Begriffen "sus" und "add" nicht immer konsequent und richtig verwendet. Ebenfalls sollte man sich noch einmal vor Augen führen, dass man bei Terzschichtungen manchmal einige Harmonien unter den Tisch fallen lassen kann. Genaueres dazu findet man im Balladendiplom.
Auch wenn die Harmoniefolgen etwas an Harmonielehre verlangen, halten sich die grifftechnischen Schwierigkeiten sehr in Grenzen. Man sollte sich jedoch mit Barré-Akkorden auskennen. Trotz der Vereinfachungen blieben einige Bassläufe und einige chromatische Verläufe die für Jazz typisch sind, erhalten. Im PDF sind alle für Jazz typischen Besonderheiten dieser Bearbeitung noch einmal erläutert worden.
Das Picking-Muster gestaltet sich sehr einfach. Ziemlich gleichmäßig wechselt das Folk-Picking (mit Pinch auf der "1") mit dem Travispicking ab. Am Schluss des Refrains und am Schluss der Strophe kommt zuerst das Travis- und danach Folk-Picking.
Die Melodie selbst muss für das Picking nicht extra synkopiert werden, denn das Stück ist es schon von sich aus. Die Melodie fügt sich sehr gut in das Travis-Picking ein. Lediglich die ersten Takte einer Zeile werden mit dem 4/4-Picking gespielt. Einige längere Melodietöne wurden zwei mal hintereinander angeschlagen, obwohl sie in der Melodie nur einmal vorkommen. Es gesellt sich mitunter auch ein "Füllton" mit ein, der höher ist, als die Melodie. Doch diese Töne werden den Höreindruck nicht stören, erleichtern aber den Spielfluss.
Ganz am Anfang muss sich der Mittelfinger kurz umlegen, um zwei Saiten gleichzeitig du drücken. Normalerweise, verlässt ja der Mittelfinger ganz seinen Platz von den Bass-Saiten, und übernimmt den Melodieton. Hier benötigen wir ihn aber für den Wechselbass und die Melodie gleichzeitig. Also legen wir ihn um. Das Stück lässt sich auch mit dem kleinen F (x03211) begleiten (für diejenigen, die NOCH keine Barré-Akkorde können.)
Der Text zum Lied wurde 1931 von Eleanor Farjeon (*1881–†1965) geschrieben und wurde durch die Interpretation von Cat Steavens 1971 weltbekannt. Da der Autor noch keine 70 Jahre verstorben ist, können wir leider noch nicht den Text mit abdrucken. Allerdings ist die Melodie (entgegen einiger falscher Copyright-Angaben in einigen Liederbüchern) schon um einiges älter. Der eigentliche Komponist ist unbekannt. Jedoch wurde die Melodie von L. Macbean 1888 zu dem Text eines englischen Weihnachtslieds "Child in the manger" veröffentlicht. Dieses Lied war eine Übertragung aus dem gälischen Lied "Leanabh An Aigh". Wenn jedoch die Melodie ganz unabhängig von einem Text gemeint ist, bezeichnet man diese gemeinhin als "Bunessan", nach dem gleichnamigen Ort, wo das Weihnachtslied geschrieben wurde. Eine mehr oder minder gelungene Übertragung des Textes von "Morning Has Broken" findet man im evangelischen Kirchengesangsbuch unter der Nummer 455 "Morgenlicht leuchtet". Daliah Lavi veröffentlichte 1972 einen deutschen säkularen Text zu der Melodie "Bunessan".
eng. Weihnachtslied 19. Jh.Alternativtitel: (gälisch) "Leanabh An Aigh"; Melodie ist auch bekannt unter "Bunessan" und "Morning has broken" • Text: Mary M. Macdonald (1789–1872) Melodie: publ. von Macbean, L. (1888) in "The Songs and Hymns of the Scottish Highlands" (Edinburgh) bearbeitet vonmjchael
Obwohl der Bm7-Akkord in diesem Lied vorkommt, müssen wir hier nicht unbedingt einen Barré-Akkord greifen. Da wir für das Melodiepicking nur 4 Saiten benötigen, können wir einige leere Saiten mit ausnutzen, und den Barré-Akkord Bm7 deutlich vereinfachen.
Bm7 (offen) = x2023x
Wenn du jedoch schon das Rockdiplom gemacht hast, kannst du die offene Variante auch durch den Bm-Barré ersetzen. In diesem Fall entscheide selbst, welcher Variante du den Vorzug gibst.
Dem Am (offen) = x0x555 kann man auch durch einen einfachen Barré nur mit Zeigefinger spielen = 5xx555 (daher die eingeklammerte 5). Entscheide selbst, was du als einfacher empfindest.
Weitestgehend wurde ein gleichbleibendes klassisches Zupfmuster beibehalten. Wir setzen hier also mal wieder den Ringfinger ein.
Sollte ein Melodieton durch das Zupfmuster wiederholt werden, obwohl im gesungenen Lied nur eine Note vorkommst, kannst du die Tonwiederholung etwas dezenter (also einen Tick leiser) spielen.
Achte in Takt 5 auf das Hammering-On und gleich danach das Pull-Of in der zweiten Takthälfte.
Achte auf die Notenbalken. Einige Takte werden eigentlich im 3/4-Takt gespielt, während der ganze Rest im 6/8-Takt steht. Wenn du die Melodie kennst, oder dir das Midi ein paar mal anhörst, kommst du schnell dahinter.
korrekt notiert
vereinfacht notiert
Was dir sonst noch seltsam in der Tabulatur vorkommen mag, wird dir klar, wenn du dir die Melodie und das Original-Lied ein paar mal anhörst.
franz. Trinklied um 1530 (Transkription)Text: rekonstruiert Melodie: publ. von Pierre Attaignant (1530) als Tourdion „La Magdalena“ in Premier livre de Danceries. bearbeitet vonmjchael
Der Tourdion ist ein historischer Tanz aus der Zeit der Renaissance. Es handelt sich um einen lebhaften Springtanz.
Das folgende Stück ist ein bekanntes französisches Trinklied aus dem Jahr 1530 und trägt ebenfalls den Titel Tourdion. Die Komposition wird manchmal Pierre Attaignant zugeschrieben, obwohl dieser das anonyme Stück wohl nur verlegt hat. Attaignant gilt als einer der Pioniere des Notendrucks. 1530 wurde das Stück (als Tourdion „La Magdalena“ in Premier livre de Danceries) erstmals publiziert. Der Originaltext ist nicht überliefert. Der heutige geläufige Text ist eine Nachdichtung. Die Gruppe Streuner hat den Text auf Deutsch übertragen.
Bei den Akkorden G5 und A5 ist die Terz weggefallen, die den Dur- oder Mollcharakter des Akkordes ausmacht. Bei Chorliedern geschieht es recht häufig, dass die vielen Einzelstimmen am Ende zu wenigen Tönen zusammenschrumpfen. Aus den Akkorden sind praktisch PowerChords geworden. Denke beim Spielen nicht zu viel darüber nach, und betrachte die Akkorde weiterhin als G-Dur bzw. Am.
Die eingeklammerte 3 und 4 bedeutet G4-3 und meint einen Gsus4-Akkord, der sich kurz darauf wieder nach G auflöst. Genaueres über die Sus4-Akkorde findest du im Balladendiplom beschrieben.
Die Transkription für Sologitarre beschränkt sich nur auf die Hauptstimme. Das Duo ist dagegen eine recht originalgetreue Wiedergabe des Chorsatzes, wo lediglich die Stimmen auf zwei Gitarren aufgeteilt wurden. Das Duo zählt weniger zu den Melodiepicking-Stücken, sondern vielmehr zur Klassischen Gitarre. Die Noten wurden im natürlichen Moll notiert und nach Am transponiert. [1]
↑Das Original wurde in D-Dorisch notiert (Tonvorrat der C-Durtonleiter, aber mit dem Grundton D startend.) Jedoch alle (!) H wurden im Notensystem zu B erniedrigt. (vergl. franz. Wikipedia-Eintrag zu "Tourdion") und einige C wurden zu C# als Leitton erhöht. Also liegt trotz dorischem Notenschlüssel die Tonart Dm vor. Versucht man das Stück rein dorisch zu interpretieren (ohne die korrigierenden Alterationen bzw. Vorzeichen im Notensystem) klingen es eher befremdlich. Vereinzelte Ausweichungen können jedoch interessant klingen, sind aber nicht wirklich nötig.
Diese Tabulatur ist aufgrund einer Zusammenarbeit mit Remarc (Mitglied im Forum www.gitarre-spielen-lernen.de) entstanden.
Das Stück ist im Original im 6/8-Takt geschrieben. Aber auch synkopiert im 4/4-Takt verliert das Stück nichts von seinem Reiz.
Bei dieser Tabulatur wird weitestgehend eine durchgängiger Wechselbass über 3 Saiten gespielt. Nur wenn die Melodie sehr nah an den Basston herankommt, wird der Wechselbass mit dem Daumen vereinfacht.
Am
|---------------|-M----M---Z----|----------------|
|---------------|---------------|----------------|
|----D-------D--|----D-------D--|-M-Z---M---Z----|
|--------D------|--------D------|-----D-------D--|
|-D-------------|-D-------------|-D-------D------|
|---------------|---------------|----------------|
Bei diesem Stück empfiehlt es sich den F-Dur als Barré zu greifen, obwohl es auch mit dem kleinen F möglich wäre. Meist ist der F-Dur ganz problemlos zu greifen. Nur im 10. Takt sollte man mit dem Zeigefinger nur die oberste E-Saite drücken, und ihn erst bei der letzten Achtel voll über alle Saiten legen.
F Hier ohne Barré
|-1----1---(1)----|-1----1---(1)----|----------------------|
|-----------1-----|-----------1-----|---------------0----1-|
|----2---------2--|----2---------2--|----0-----2-----------|
|--------3--------|-3------3--------|-3--------------------|
|-----------------|-----------------|-------3----------3---|
|-1---------------|-----------------|-1-----------1--------|
Bei ein paar Takten beginnt die Melodie so tief, dass diese vom Daumen übernommen werden muss. Dort muss man den Bass gesondert üben.
Am C E
|---------------|-0----(0)-------|-0----0---(0)----|
|---------------|-------1--------|-----------------|
|-2-----(2)-----|----------------|----1------------|
|----2----------|----2-----------|--------2-----2--|
|-0------0---3--|-3--------3--0--|-----------------|
|---------------|----------------|-0---------------|
Im 14. Takt beginnt die Melodie so tief, dass sie mit dem Basston in Konkurrenz steht. Es ist praktisch nicht möglich gleichzeitig die leere D-Saite und gleichzeitig die Melodie zu spielen. Als Lösung für das Dilemma wird das D im Bass auf der A-Saite im 5. Bund mit dem kleinen Finger gespielt. Diesen Takt sollte man mehrmals gesondert üben.
Diese Musette wurde von Johann Sebastian Bach für seine Frau Anna Magdalena Bach in dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach veröffentlicht, und war ursprünglich für ein Tasteninstrument wie Klavier, Cembalo oder Spinett komponiert. Es eignet sich jedoch auch hervorragend, um auf Gitarre gespielt zu werden.
Neben der rein klassischen Transkription gibt es auch Bearbeitungen für Fingerstyle-Gitarre (Folkpicking u.ä.) und E-Gitarre (incl. Powerchords).
Für Dropped-D muss die tiefe E-Saite nach D runtergestimmt werden. (D im 12 Bund der ursprünglich E-Saite = leere D-Saite.)
Kirchenlieder mögen vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein, doch andere suchen vielleicht gerade ein Vortragsstückchen für den Gottesdienst. Da dieses bei mir öfter mal der Fall ist, stelle ich euch diese Bearbeitungen ebenfalls zur Verfügung.
Bis auf die Tatsache, dass hier ein Barré-Akkord verwendet wird, ist rein grifftechnisch keine besondere Schwierigkeit mit dabei. Den D-Dur-Akkord als halben Barré gegriffen kennen wir inzwischen.
Die Begleitung ist bewusst sehr schlicht gehalten. Sie besteht wie schon öfter verwendet aus Basston und Melodieton, der mit noch einem Akkordton verstärkt wurde. Der Bass und die Melodie haben hier die gleichen Zeitwerte. Auf einen eigenen Wechselbass, der sich rhythmisch von der Melodie unterscheidet, wurde hier verzichtet.
Die Begleitung erinnert daher an einen 3-Stimmigen Satz, wie man ihn auch in einem kleinen Gospel-Ensemble antreffen könnte. So ist auch die Idee zu dem Arrangement für Gitarre entstanden. Leider gibt es das Hörbeispiel als Midi nicht so gut wieder, aber man sollte dennoch versuchen, mit dem Vortrag eine Gesangsgruppe zu imitieren. Man sollte sich also nicht sklavisch an die Notenwerde, sondern das Stück etwas freier improvisieren. Solange man den Grundrhythmus (Grove) hat, dürfen die einzelnen Notenwerte etwas unsauber sein.
Ohne die Synkopierung ginge das Stück auch als 3-Stimmiger Choral durch. Besonders zu beachten ist, dass die neue Zeile schon sehr früh im vorangehenden Takt anfängt. Der Ton (bzw. Akkord) darf auch etwas mehr betont werden. Man muss die Griffwechsel absolut sicher und vor allem zügig beherrschen, damit das Stück seine Wirkung entfalten kann.
Beim Bm-Akkord werden nur Akkordtöne gebraucht, so dass sich die grifftechnischen Schwierigkeiten in Grenzen halten.
übrigens
Ein Solostück auf Gitarre spielt nicht unbedingt jeden einzelnen Ton mit, den man singen würde. Wenn zwei oder mehrere Silben auf einem Ton bleiben, kommt es öfter mal vor, dass man für die Soloversion mehrere Silben zu einem Ton zusammenfasst. Dennoch erscheint es nicht so, als ob etwas fehlen würde.
Am j7 add9 sus4 E7 Am
||-------------------------|---0---0-0-----|-----------------|---0---0-0-------|
||o----------0--1--0--1--3-|---1---1-1-----|-3-3---3-(3)-----|---1---1-1-3-1-0-|
||--2--1--2----------------|---------------|-1-1---1-(1)-----|-----------------|
||-------------------------|---------------|-----------------|-----------------|
||o-0-----------0----------|-0-------0-----|-2--------2------|-0-------0-------|
||--------0-----------0----|-----0------0--|-----0--------0--|-----0-------0---|
Ein wenig Harmonielehre
Amj7, Amsus9 und Amsus4 ergeben sich durch Zufügen der Melodietöne zum Am-Akkord.
Gleich zu Anfang wird der Am-Akkord zusätzlich mit eimem G# gespielt. G# ist ein künstlich eingefügter Leitton, der im natürlichen A-Moll nicht vorkommt (dort ist es das G ohne Vorzeichen). Doch für das melodiöse Empfinden klingen viele Lieder in Moll mit einem künstlichen Leitton besser. Der künstliche Leitton G# ergibt mit dem A-Moll-Akkord zusammen ein Amj7 (A-Moll-Major-7-Akkord), was soviel bedeutet wie ein A-Moll-Akkord mit einer großen Septime. Eine Moll-Tonleiter mit einem künstlichen Leitton nennt man harmonisches Moll. Moll-j7-Akkorde sind (außer im Jazz) fast nur als Tonika einer Moll-Tonleiter anzutreffen.
Da man bei diesem Lied nur den Bass und den Melodieton zu spielt, geht der Amj7 hier leicht von der Hand.
Ob man einen A-Akkord mit zusätzlichem H nun Asus2 oder Asus9 nennt, ist bei Gitarrenspielern ein wenig willkürlich. Da das H vom Basston mehr als eine Oktave entfernt ist, und der Grundton A noch einmal zwischen dem Basston A und dem Melodieton H auftaucht, ist sus9 wohl die korrektere Bezeichnung.
Das "sus" zeigt an, das die Moll-Terz (hier der Ton C) kurzfristig verschwindet, und durch den Melodieton ersetzt wird. Es hat allerdings nur grifftechnische Gründe, warum man sich hier für einen sus-Akkord entscheidet und nicht für einen add-Akkord, wo die Moll-Terz erhalten bliebe.
Dort, wo es eigentlich egal ist, ob man einen Sus- oder einen Add-Akkord verwendet, nimmt man oft einfach die Kurzform. Also Am9 bzw. Am2 und Am4 anstelle von korrekteren Am/add9, Asus4, Am/add4, Am/add2, Asus2 etc. Mit den Kurzformen möchte man das Lesen vereinfachen. Man überlässt es dem Gitarrenspieler, wie er den Akkord interpretieren möchte.
Spieltechnik
Ansonsten kommt man im Refrain einzig mit den Akkorden Am und E(7) aus. Damit das Stück besser wirkt, sollte man beim Rhythmus einen Shuffle spielen, Also jede zweite Achtel etwas kürzer nehmen als die Achtel davor. Wer damit noch nichts anfangen kann, der sollte einmal einen kleinen Abstecher in den Blues machen, und dort die Lektion über Shuffle nachholen.
Der kleine Basslauf sollte keine größeren Probleme machen. Auch der Basslauf in der Wiederholung ist nicht besonders schwer, auch wenn der kleine Finger die unteren zwei Saiten als kleiner Halbbarré greifen muss. (Zur Not kann man den aber auch weglassen.)
Am E 7 Am E7 Am E Am(E)(F#)(G#) Am (F#)Am/G#
|-----------------|---0---0-0------|-0----------|-------------||----------5-5----|
|-------0-1-0-1-3-|---1---1-1--1-3-|-1-3--1--0--|------------o||----------5-5----|
|-2-1-2-----------|------------2-1-|---1--2--1--|-2-----------||-2---------------|
|-----------------|----------------|------------|-2-----------||-2---------------|
|-0-------0-------|-0-------0------|-0-2--0-----|-0----------o||-0---------------|
|-----0-------0---|-----0------0---|---------0--|---0--2--4---||----0--2--4------|
Im Refrain wechselt man zwischen Am und G. Am einfachsten lässt sich dieses durch Barré-Akkorde lösen. Das einzige, was bei den Barré-Akkorden zu bemängeln gäbe, ist, dass man nicht mehr das tiefe E (leere Bass-Saite) zur Verfügung hat, sondern sich mit dem eine Oktave höher liegendem E begnügen muss. Dafür dürfte es aber keine nennenswerten grifftechnischen Probleme geben, denn die Melodie beschränkt sich auf die gegriffenen Akkordtöne.
(Single-) Einzel-Finger-Variante
D.C.
(Am7(Am7/EGIII (Am7V) Am E7 Am E (Am7/EV)
|-5--------------|-------------------|-0--0-----------|----5-5-5-5-5--|
|-5---5--5--3----|-5--5-5-(5)--1--3--|-1-(1)-3--1--0--|----5-5-5-5-5--|
|-----5--5--4----|-5--5-5-(5)--2-(2)-|-------1--2--1--|-2-------------|
|----------------|-------------------|----------------|-2-------------|
|----------------|-------------------|-0-----2--0-----|-0-------------|
|-5---0--5----3--|-5--0----5---0-----|-------------0--|----0---2---4--|
Wer auf das tiefe E im Bass nicht verzichten möchte, der kann die Akkordtöne auch ohne Barré-Zeigefinger greifen. Diese Griffvariante wird oft von Jazz-Spielern verwendet, da man so andere Möglichkeiten hat. Zumindest bei den letzten Takten sollte man wieder auf einfache Akkorde ohne Barré zurückgreifen.
Als ein Abschluss-Stück des Melodie-Picking-Workshop findet ihr hier ein Vortragsstück, dass ihr für den Gottesdienst (z.B. beim Abendmahl)einsetzen könnt. (Es werden noch andere Stücke aus anderen Sparten folgen, die sich als Abschlussstück eignen.) Auch wenn vielleicht Kirchenlieder nicht zu deinem bevorzugten Repertoir gehören sollten, schadet es nichts, einmal ein Stück für eine Hochzeit, Taufe, Konfirmation eines Bekannten oder zu einer anderen passenden Gelegenheit vorrätig zu haben.
Einige der hier gezeigten Variationen hören sich auch mit E- oder Western-Gitarre gut an!
Selbst wenn du das Stück nicht mit in dein Repertoir aufnehmen möchtest, lohnt es dennoch, sich einmal das Midi anzuhören und dabei ein Blick in die Tabultur zu werfen. Hier wird gezeigt wie man mit relativ einfachen Mitteln wirkungsvolle Variationen der Begleitungen herstellen kann. Das, was hier grifftechnisch gefordert wird, unterscheidet sich kaum von einer Solofassung eines Popsongs.
In der vorliegenden Fassung ist das Stück fast 7 Minuten lang, und dürfte daher knapp für eine Abendmahlslänge reichen. Das Stück kann durch weitere Varianten beliebig verlängert oder gekürzt werden, und so an den Geschmack, die Fähigkeiten des Vortragenden oder an die Länge der Aktion (z.B. einsammeln der Kollekte), für die das Lied als Lückenfüller dienen soll, angepasst werden.
Die hier vorgestellten Varianten halten weitestgehend ein Zupf- oder Pickingmuster bei. Auch bei der Harmonisierung wurde meist einer Variante (mit Basslauf oder mit Quartvorhalt) den Vorzug gegeben, und durchgehalten. Dafür wurden auch schwierige Akkordvarianten und Griffwechsel in Kauf genommen.
Somit hat jede Variante einen etüdenhaften Charakter, bei der bestimmte Schwierigkeiten geübt werden. Beim Vortrag kann aber jeder etwas freier mit der Interpretation des Stückes umgehen, und es gegebenenfalls dem eigenen Geschmack und den eigenen Fähigkeiten anpassen.
Man sollte wenigstens die Barrè-Akkorde F#m, F#, F#sus4, F#m7 und Bm sicher beherrschen. Einige schwere Akkorde (wie D-Dur als Barré im 2. Bund) können zur Not dadurch umgangen werden, dass man eine einfachere Variante aus den anderen Versionen verwendet. Durch einige Vereinfachungen kann zwar ein Basslauf abbrechen, ein Quartvorhalt nicht optimal ausgeführt werden oder ein Zupfmuster durchbrochen werden, aber solange es den eigenen Ansprüchen genügt, spricht nichts dagegen.
Beim Vortrag lohnt es sich, mit der Dynamik zu arbeiten. Sehr einfach ist dieses dadurch zu erreichen, dass man einmal eher am Schallloch, ein anderes mal eher am Steg spielt.
Auch wenn die Fingersätze hier bloß Vorschläge sind, lohnt es sich, beim Erarbeiten der Varianten jeden Fingersatz einzeln unter die Lupe zu nehmen, und den jeweils geeigneten Akkordwechsel isoliert zu üben. Jede Variante hat da ihre Eigenheiten und Tücken.
Die Zwischenstücke sind Ausschnitte aus dem "Kanon in D" von Pacebel. Sie können (wenn ein Abschnitt zu schwierig sein sollte) auch ausgetauscht oder sogar ganz ausgelassen werden.
Es bleibt zu hoffen, dass man Mut findet, eigene Versionen von diesem (oder einem anderen Choral) auszuprobieren.
Die Melodie selbst wurde von Joachim Neander (*1650 - +1680), nach dem auch das Neander-Tal benannt wurde, geschrieben. Der Text ist in den Liederbüchern nahezu aller deutschsprachigen christlichen Konfessionen zu finden.
volkstümliches Weihnachtslied bearbeitet von Michael (zusammen mit Vauge[1])
Für diese recht einfache Begleitung benötigt man einen D/F# bzw. den D7/F#. Abgeleitet wird dieser Akkord von einem normalen D-Dur-Akkord, wo das F#, das wir schon von der hohen E-Saite (2. Bund) her kennen, einfach in den Bass verlegt haben.
D(7)/F# von D nach D/F#
E ||---|---|---|- ||---|(M)|---|-
H ||(Z)|---|(K)|- ||---|---|-R-|-
G ||---|-R-|---|- ||---|-Z-|---|-
D ||---|---|---|- ||---|---|---|-
A ||---|---|---|- ||---|---|---|-
E ||---|-M-|---|- ||---|(M)|---|-
Der D/F# erleichtert das freie Melodiespielen. Mit diesem Griff ist man auch etwas freier in der Begleitung. Wenn man also noch weitere Töne zur Melodie und zum Bass hineinzupfen möchte, braucht man nicht lange über einen geeigneten Fingersatz nachzudenken. D/F# kann man in der Tonart G-Dur fast immer dann einsetzen, wenn man für den einfachen D nicht genügend mögliche Töne zwischen dem Bass D und dem Melodieton hat.
Wenn irgendein anderer Ton als der Grundton in den Bass verlegt wird, dann erhält man einen so genannten Slash-Akkord. Oftmals versucht man mit Slash-Akkorden eine bestimmte Basslinie zu erreichen. (Im Bass die Tonleiter rauf oder runter.) Dies ist hier nicht der Fall. Hier wird nicht irgendein Ton in den Bass gelegt, der eine Basslinie nachzeichnen soll (Durchgangs-Bass), sondern es wird einfach ein Akkordton (Terz oder Quinte des Akkordes) in den Bass verlegt.
Wenn ein anderer Akkordton (hier das F# vom D-Dur-Akkord) in den Bass genommen wird, entspricht dieses in etwa dem, was ein Klavierspieler "Umkehrung" nennen würde. Allerdings müssen Gitarrenspieler gewisse Kompromisse eingehen, was die Stimmführung angeht, so dass man hier besser von einem anderen "Voicing" spricht.
Bei Melodien in G-Dur, die viel mit D/F# arbeiten sollte man immer einmal versuchen, ob man das Stück nicht einen Ton höher, also in A-Dur spielen kann. Der Vorteil bei A-Dur ist, dass man für die Dominante ein E-Dur spielt. Bei E-Dur hat man die tiefe E-Saite als Basston, und man muss nicht mit einer Umkehrung arbeiten. Natürlich muss man dann für A-Dur überprüfen, ob sich nicht andere grifftechnische Probleme ergeben. Die II-V-I-Verbinung lässt sich in G-Dur recht einfach mit den Akkorden Am D7 G begleiten. In A-Dur wäre es Bm E7 A. Wir wollen aber die Begleitung einfach halten, und tauschen das Bm (deutsch Hm) durch die Dur-Parallele D-Dur aus.
Bei der A-Dur-Version muss man in der Melodie bis zum hohen A (bei Akkord A-Dur). Je nach Picking-Situation kann man dafür verschiedene Strategien verfolgen, um keinen Barré-Akkord anwenden zu müssen. In diesem Lied möchte ich zwei vorstellen:
A-Dur als abgespeckte A-Dur als vollständige
G-Form fürs Picking G-Form im 2. Bund
E ||---|-Z-|---|---|-K-|- ||---|-Z-|---|---|-K-|-
H ||---|-Z-|---|---|---|- ||---|-Z-|---|---|---|-
G ||---|-Z-|---|---|---|- ||---|-Z-|---|---|---|-
D ||---|-Z-|---|---|---|- ||---|-Z-|---|---|---|-
A ||---|---|---|---|---|- ||---|-Z-|---|-M-|---|-
E ||---|---|---|---|---|- ||---|-Z-|---|---|-R-|-
So wie im zweiten Akkordbild würde der G-Typ aussehen, wenn man den voll greifen will. Dieser Fingerbrecher wird in der Praxis jedoch kaum angewandt. Aber so voll dargestellt, kann man sich den Akkord leichter ableiten. Es sieht so aus wie ein G-Dur-Akkord, den man mit einem Capo im 3. Bund gespielt hätte. Und da man mit einem Capo ein G greifen würde, spricht man von einer G-Form. Wir wenden aber die vereinfachte Version an, und greifen nur die unteren vier Saiten. Beim A-Dur haben wir dahingehend Glück, dass wir noch die leere A-Saite für den Bass haben. (In einem anderen Bund, hätte man für die G-Form meist keine leere Saite für den Bass übrig.)
Eine weitere Strategie ist es, den A-Dur-Akkord weiter zu vereinfachen, und nur die Töne, die man wirklich braucht zu greifen.
A5 (A ohne Terz) A-Dur im 5. Bund (E- bzw. F-Typ)
||---|---|---|---|-K-|- ||---|---|---|---|-Z-|---|---|-
||---|---|---|---|-R-|- ||---|---|---|---|-Z-|---|---|-
x ||---|---|---|---|---|- ||---|---|---|---|-Z-|-M-|---|-
x ||---|---|---|---|---|- ||---|---|---|---|-Z-|---|-K-|-
A ||---|---|---|---|---|- ||---|---|---|---|-Z-|---|-R-|-
x ||---|---|---|---|---|- ||---|---|---|---|-Z-|---|---|-
Wer sich in Barré-Akkorden auskennt, der kann sich den Akkord so merken, dass man sich die beiden unteren Saiten vom Barré-Akkord im 5. Bund ausgeliehen hat.
Bei der Variante (die mit den Double-Stops) wurde beim D-Dur-Akkord ein F# im Bass dadurch umgangen, dass einfach der Bass verlangsamt wurde, und nur auf halbe Noten gewechselt wird. Da es nur einen Takt lang ist, stört dies nicht weiter.
C C/G C G C C/G
Gtr III
||--0------|---------||-^0----0--|----0-----|--------|------------|
||o-1------|-1------o||-^1-------|-3-----3--|-1------|-(1)--------|
||--0------|-0-------||-^0-------|----------|-0------|------------|
||---------|-2-------||-^2-------|----------|-2------|------------|
||o-3------|--------o||-^3-------|----------|-3------|------------|
||---------|-3-------||----------|-3--------|--------|--3---------|
F/C F C C/G
|----------|----------|--------|--------|
|-^1-------|-1--0-----|--------|--------|
|-^2----2--|-------2--|-0------|-(0)----|
|-^3-------|-3--------|-2------|--------|
|-^3-------|----------|-3------|--------|
|----------|----------|--------|--3-----|
G/B G7 Am Am/G
|-----------|-1--0-----|--------|----------|
|-^3--2--3--|-------3--|-1------|-(1)------|
|-^0--------|----------|-2------|----------|
|-^0--------|----------|-2------|----------|
|-^2--------|----------|-0------|----------|
|-----------|-3--------|--------|--3-------|
Dm G/B C C/G D.C. al Fine
|-----------|----------|--------|------------||--
|-^3--------|-0-----0--|-1------|-(1)--------||--
|-^2---2-2--|----2-----|-0------|------------||--
|-^0--------|----------|-2------|------------||--
|-----------|-2--------|-3------|------0--2--||--
|-----------|----------|--------|--3---------||--
Fine
|-0------|--------|-0------|--------|----------*|
|-1------|-1------|-1------|-1------|-^1-------*|
|-0------|-0------|-0------|-0------|-^0-------*|
|--------|-2------|--------|-2------|-^2-------*|
|-3------|--------|-3------|--------|-^3-------*|
|--------|-3------|--------|-3------|----------*|
Bei diesem Lied wurde auf jegliche Synkopierung verzichtet. Diese Version ist ziemlich einfach zu spielen, denn es gibt grifftechnisch keine nennenswerten Probleme. Den D/F# könnte man einmal als Bm7-Barré evtl. einfacher greifen. (Takt 7 bei "Weih-nachts-zeit".) Aber das probierst du einfach selber aus. Die PDF ist in G-Dur geschrieben, doch das Midi ist in C-Dur (so wie man es meistens singen würde). Um es also mit anderen Instrumenten wie einer Flöte zusammen zu spielen, oder um es als Vor- und Nachspiel beim Gesang zu nutzen, musst du dein Capo in den 5. Bund setzen. Solltest du gerade kein Kapodaster zur Verfügung haben, dann höre dir das Midi mit dem Karaoke-Player von Van-Basco an. Das Midi steht nämlich in C-Dur. Mit dem Midiplayer kannst du die Tonart für Gitarre ohne Capo anpassen.
(info)
Damit das Stück einfacher auf Gitarre zu spielen ist, wurde es in C-Dur notiert. Wer mitsingen möchte, und wem das Stück zu hoch bzw. zu tief ist, der kann versuchen es mit Capo im 5. oder 7. Bund (F- bzw. G-Dur) zu begleiten.
Es ist durchaus möglich, dass es in einigen Büchern auch noch andere, einfachere Akkordfolgen gibt. Damit nachvollzogen werden kann, warum hier diese Akkordfolge gewählt worden ist, seien hier noch einige Erklärungen gegeben.
Die Strophen sind mit den Akkorden G und D bzw. D7 nicht besonders schwer. Erst beim Refrain wurden die Akkorde ein wenig aufgepimt.
Das "Gloria" fing ursprünglich mit einer einfachen I-VI-II-V-Akkordfolge (16-25er) an. G Em Am D. Das Lied klingt auch mit den einfachen Akkorden stimmig. Hier wurde aber der Em durch eine Zwischendominante ausgetauscht. Die Akkordsubstitution wird häufig im Jazz angewandt. Im Bass könnte sich mit einem E/G# ein schöner Lauf ergeben: G G# A F#. Doch dieses ist nicht so leicht zu spielen. Also überlässt man diese Basslinie einem Sänger oder einem anderen Instrument.
Auch bei der nächsten Akkordfolge wurde eine Zwischendominante eingebaut. Eigentlich würde G C D ausreichen. Doch wenn man ein Am dazwischen zwängt, (wodurch 2-5-1-Verbindung bzw. einen Quintfall entsteht, ) wird das Ganze runder. G C (Am) D.
Wenn man dann noch (genau wie schon vorher) aus dem Am eine Zwischendominante macht, G C (A) D klingt das ganze viel frecher und fröhlicher. A-Dur hat im Gegensatz zum Am noch den Ton C# zur Verfügung. Wenn man diesen in den Bass legt (wie oben schon erwähnt) dann hat man einen chromatischen Basslauf C-C#-D. Den dazu notwendigen Akkord müssen wir zwar etwas länger üben (A/C#), aber er ist spielbar und das Ergebnis lohnt sich.
Auch beim "In exelsis Deo" ist eine richtige kleine Bass-Melodie. E-F#-G-E-G-F#. Es lohnt sich auf den Bass zu achten.
Die Begleitung ist zum Teil sehr einfach gehalten. In der Praxis integriere man viel mehr Bruchstücke von Zupfmuster, so das es insgesamt etwas voller klingt. Der Unterschied zwischen dem ersten "Gloria" und der Wiederholung soll nur ein kleiner Hinweis darauf sein, was noch möglich ist. Doch alles genau so auszunotieren, wie man es selbst spielen würde, ist gar nicht so einfach. Zum einen variiert bzw. improvisiert man oft bei solchen Stücken, so dass man selbst manchmal nicht weiß, was gerade gespielt wurde. Zum anderen ist eine voll ausnotierte Tabulatur nur schwer lesbar. Zudem engt so was viel zu sehr ein.
Versucht lieber selbst zusätzlichen Töne oder Zupfmusterfragmente einzubauen, und experimentiert selbst herum.
Einige Akkorde werden ohne die unterste Saite gespielt. Daher hat man den unteren Finger für weitere Spielereien frei. Mitunter muss auch mal der Mittelfinger vom G-Dur-Akkord seinen Platz verlassen um den Ton A zu spielen.
D/F#
Beim D-Dur-Akkord würde sich der hohe Basston allein oft zu mager anhören. Leider kommt man nicht tiefer als bis zum tiefen E. Daher behilft man sich damit, dass man die Terz (das F#) im Bass spielt. Der Fingersatz ist nicht so besonders schwer zu greifen. Er ist nur am Anfang ein klein wenig ungewohnt. Er erinnert ein klein wenig an die Griffweise vom H7-Akkord. Wer den H7 sicher und flüssig beherrscht, bekommt den D(7)/F# leicht in die Finger. Die untere E-Saite bleibt auch hier immer frei. Das F# im Bass ist genau das F#, was auf der hohen Saite verschwunden ist.
E
Beim E-Dur muss man noch den Ton C erreichen. Am einfachsten spielt man den so, wie das kleine F-Dur, wo man kurzfristig den Zeigefinger umglegt.
A/C#
Der A/C#, den muss man einiges üben. Und man kann einmal herumexperimentieren, wie man am besten mit den Fingern hinkommt. Anfangs habe ich den Zeigefinger ebenfalls über beide Saiten umgelegt, und den Akkord fast wie ein F#m7 gegriffen. Doch mit der hier aufgeschriebenen Variante klingt es besser. Es ist nur ein wenig mehr zu üben.
alternativ
Wem das Ganze zu exotisch sein sollte, (oder wer nicht genug Zeit zum Üben hat), der kann den A/C# durch einen einfachen Am ersetzen. Auch das E lässt sich durch ein Em ersetzen. Es ist dann etwas einfacher zu spielen, allerdings vergibt man sich damit ein paar schön klingende Harmonien. Den D/F# sollte man allerdings nicht ersetzen. Der ist hier ein Muss.
Wenn einer nur die Begleitung spielen möchte, und ein anderer das Solo in F-Dur, dann empfiehlt es sich, das Stück mit einem Capo im 1. Bund zu spielen.
Melodie
||--------------|-------------|-------------|--------------||
||o-1---1---3---|-1---1---3---|-1-----1-----|-------------o||
||--------2---3-|-------2---3-|-----2---0-2-|--------------||
||--------------|-------------|-------------|-3------------||
||o-------------|-------------|-------------|-------------o||
||--------------|-------------|-------------|--------------||
|| Zupfbegleitung ||
|| F Bb F Bb F C F ||
||--------------|-------------|-------------|--------------||
||o-----1-----3-|-----1-----3-|-----1-----1-|-----1-----1-o||
||------2-----3-|-----2-----3-|-----2-----0-|-----2-----2--||
||----3---3---3-|---3---3---3-|---3---3---2-|---3---3---3--||
||o---------1---|---------1---|---------3---|---------3---o||
||--1-----------|-1-----------|-1-----------|-1------------||
||--------------|--------------||-------------|------------|
||o-----------1-|-------------o||-1-----1-----|------------|
||------2---2---|-----2---0----||-----2---0-2-|------------|
||--3-----3-----|-3-----3------||-------------|-3----------|
||o-------------|-----------3-o||-------------|------------|
||--------------|--------------||-------------|------------|
|| F C F C F |
||--------------|--------------||-------------|-------^1---|
||o-----1-----1-|-----1-----1-o||-----1-----1-|----1--^1---|
||------2-----2-|-----2-----0--||-----2-----0-|----2-------|
||----3---3---3-|---3---3---2--||---3---3---2-|-3----------|
||o---------3---|---------3---o||---------3---|-3--3-------|
||--1-----------|-1------------||-1-----------|-1-----^1---|
Für das Solo werden fast ausschließlich die Akkord-Töne der gegriffenen Akkorde verwendet.
F Bb C
1 3 3 2 1 1 x 1 3 3 3 1 x 3 2 0 1 0
Der Daumen spielt einen fast durchgängigen Rhythmus:
1 2 u 3 u
D D
Die Melodie im Solo wird ausschließlich mit dem Mittelfinger angezupft.
Gleichzeitig wird ein Begleitton eine Saite höher immer mit dem Zeigefinger gezupft.
Um den Zeigefinger muss man sich praktisch nicht kümmern, denn der wird einfach mitgenommen.
F Bb F Bb F C F
||-------------|------------|------------|-------^1---||
||o-1--1---3---|-1--1---3---|-1----1-----|----1--^1--o||
||--2--2-2-3-3-|-2--2-2-3-3-|-2--2-2-0-2-|----2-------||
||-------3---3-|------3---3-|----3---2-2-|-3----------||
||o--------1---|--------1---|--------3---|-3--3------o||
||--1----------|-1----------|-1----------|-1-----^1---||
F C F C F
||-------------|-------------||------------|-------^1---|
||o----------1-|------------o||-1----1-----|----1--^1---|
||-----2---2-2-|----2---0----||-2--2-2-0-2-|----2-------|
||--3--3-3-3---|-3--3-3-2----||----3---2-2-|-3----------|
||o-3----3-----|-3----3-3-3-o||--------3---|-3--3-------|
||--1------1---|-1-----------||-1----------|-1-----^1---|
Da im Stück sehr viele Wiederholungen enthalten sind, sollte man das Lied
(mit ein wenig Zupferfahrung) recht schnell bewältigen lassen.
Wer das Stück auf den letzten Drücker lernen will, der kann sich den dritten und vorletzten Takt etwas vereinfachen. Dazu wechselt man nicht auf das "A", sondern man springt wieder zurück auf den Ton C. Dadurch kann man das gesamte Stück mit Akkordtönen spielen. Es entspricht dann nicht mehr ganz dem Original, aber es tut dem Vortrag keinen besonderen Abbruch, und es lässt sich (wenn man etwas Zupferfahrung hat, und die Barré-Akkorde gut beherrscht) an einem Nachmittag lernen.
F C
|------------|
|-1----1---1-|
|-2--2-2-0-0-|
|----3---2---|
|--------3---|
|-1----------|
Wer das Original liebt, der setzt den Zeigefinger auf den zweiten Bund der G-Saite um den Ton A zu erwischen. Wer dabei nicht schnell genug wieder mit dem Zeigefinger zum F-Dur-Barré kommt, der spielt beim C-Dur nur den Bass, und fügt ein kleines Hammering aus.
F C
|------------|
|-1----1-----|
|-2--2-2-0h2-|
|----3-------|
|--------3---|
|-1----------|
Diese Bearbeitung ist eine Transkription eines bekannten Weihnachts-Chorals für Gitarre.
Dieses Lied wird meist in Gm gesungen. Wenn du dieses Stück als Vor- oder Zwischenspiel zu einem Chor spielen möchtest, setze dein Capo in den 5. Bund.
Der Text wurde von Paul Gerhard (1653) gedichtet, und von Johann Sebastian Bach stammt die Melodie und die Bass-Stimme.
In diesem Kurs hast du einen kleinen Einblick in das Melodiepicking bekommen. Du hast gesehen, das man eine Melodie oft recht einfach synkopieren kann, indem man den ersten Notenwert im Takt um eine 8el Note verkürzt, und die letzte Note wieder um eine 8el Note erweitert.
Du hast gesehen, dass sich viele Stücke recht gut an bekannte Zupfmuster anpassen lassen.
Ich hoffe, dass dein Interesse am Notenlesen geweckt wurde. Denn es lohnt sich Liederbücher zu durchstöbern, und zu versuchen, ob man diese Stücke nicht auch als ein Melodiepicking-Solo arrangieren kann.
Beim Melodiepicking kann man noch wesentlich interessantere Zupfmuster und Begleitungen (mit Slides, Hammerings und Bassläufen etc.) spielen, und es gibt noch viele Herausforderungen.
Ich hoffe, dieser Einstieg hat dir die Tür zu einem interessanten Bereich des Gitarrespielens eröffnet, und du findest Gefallen an weiteren Gitarrenbüchern über Melodiepicking, die es auf dem Markt gibt.
Egal, ob man Barré-Akkorde, erweiterte Akkorde oder Slash-Akkorde spielen möchte, Bassläufe, Tonleitern und Pentatoniken lernen möchte oder auch nur die Anfangstöne für eine Melodie ermitteln will, man benötigt die Kenntnis, wo auf der Gitarre welche Töne sind.
Um einfach Lieder mit der Gitarre nach Akkorden zu begleiten muss man nicht unbedingt Noten lesen können. Daher brauchtest du im Lagerfeuerdiplom und Folkdiplom keine oder besser kaum Notenkenntnisse. Aber schon mit den ersten Basstönen bei Anschlägen oder beim Zupfen oder woher der 7er-Ton beim G7 oder D7 kommt, wurdest du langsam aber sicher auf das Finden der Noten vorbereitet.
Wie gesagt, bis jetzt konnten wir weitestgehend auf Noten verzichten. Wenn man jedoch im Spielen weiterkommen möchte und auch die Zusammenhänge der Harmonielehre verstehen möchte, dann sollte man damit anfangen die C-Dur-Tonleiter auf der Gitarre zu lernen.
Wann solltest du mit der C-Dur-Tonleiter anfangen?
Mit Gitarrenlehrer braucht man keine 10 Minuten dazu. Wenn du es nur liest, dauert es unwesentlich länger.
Daher wurde die "C-Dur-Tonleiter auf den ersten drei Bünden" in einen winzigen Workshop gepackt, der bei entsprechender Gelegenheit immer wieder hervorgeholt werden kann.
Wenn du weißt, wie die Grundakkorde nach den allgemeinen Regeln zum Fingersatz gegriffen werden, brauchst du nur wenige Minuten, um die Grundlagen zu lernen.
Die letzte Regel besagt, dass jeder Ton, der auf der oberen E-Saite ist, im selben Bund auch auf der unteren E-Saite (zwei Oktaven höher) ist.
parallel zur ersten Regel heißt beim E-Dur-Akkord die obere und die untere Saite E
Nicht nur die untere E-Saite im ersten Bund gegriffen heißt F (vergleiche 3. Regel mit F-Dur-Akkord) sondern auch die obere E-Saite im ersten Bund gegriffen ist ein F.
Beim G-Dur-Akkord heißt der Ton unter dem Kleinen Finger "G", genau wie der Ton unter dem Ringfinger
(Sobald man Barré-Akkorde kann, kann man die letzte Regel auch auf alle Barré-Akkorde anwenden, die wie F-Dur oder Fm gegriffen werden.)
Wenn du die Note der C-Dur-Tonleiter benennen und finden kannst, reicht das noch nicht aus, um Melodien frei vom Blatt zu spielen. Doch falls du schon etwas Noten lesen kannst, findest du recht einfach die Anfangstöne einer Melodie. Es ist auch sehr hilfreich, sobald du Slash-Akkorde oder einfache Bassläufe kennen lernst. Beim G7 und D7 hast du schon gesehen, dass man auch die Intervalle (die 7) besser beschreiben kann.
Zusammenfassung
E ||-F-|---|-G-|---|-A-|-
B ||-C-|---|-D-|---|-E-|-
G ||---|-A-|---|-B-|-C-|-
D ||---|-E-|-F-|---|-G-|-
A ||---|-B-|-C-|---|-D-|-
E ||-F-|---|-G-|---|-A-|-
schwarz = Saiten und Stimmtöne
grün = Ringfinger-Regel
rot = markante Akkordtöne (und ein C)
blau = beide E-Saiten sind gleich
Und natürlich ist dieses auch eine sehr gute Vorbereitung auf das "Noten vom Blatt spielen", solltest du es später mal lernen wollen. Die Töne der ersten drei bis vier Bünde reichen sowohl für die Beschreibung der einfachen Akkorde aus, als auch später für die ersten einfachen Instrumentalstücke. Es gibt hunderte von Stücken, die sich auf die ersten Bünde der Gitarre beschränken.
Das übrige Griffbrett kann noch ein wenig warten. Den Rest erobert man sich am Besten mit den Barré-Akkorden und Powerchords.
Versuche die komplette Tonleiter rauf und runter zu wandern, und überprüfe, ob du über die Akkorde die Noten finden kannst. Benenne jede einzelne Note und sage warum diese Note so heißt.
Töne/Akkorde E F G A H C D E F G a H C D E F G
|-----------------------------0-1-3-|
|-----------------------0-1-3-------|
|-------------------0-2-------------|
|-------------0-2-3-----------------|
|-------0-2-3-----------------------|
|-0-1-3-----------------------------|
Regeln 1 4 2 1 3 2 1 2 2 1 2 1 3 2 1 3 4
1= leere Saite; 2= Ringfinger; 3= Akkordton; 4 = Oben/Unten
Beispiel für die ersten Töne
E = Saitenname; F = Akkordton + oben wie unten; G = Ringfinger; A = Saitenname; H = Akkordton; C = Ringfinger usw.
Übung 2
Versuche von jedem gelernten und später auch von jedem neuen Akkord die Bezeichnung der einzelnen Töne zu bestimmen.
Sobald man diese C-Dur Skala kann, findet man auch alle Noten mit Vorzeichen. Die Töne mit Vorzeichen liegen genau einen Bund bzw. Halbtonschritt vor (beim "b") oder nach (beim "#") den Stammtönen. (Stammtöne sind die Töne, für die man keine Vorzeichen braucht.)
Die wichtigsten 5 Töne mit Vorzeichen sind in der ersten Zeit F# (Fis) für den Akkord D-Dur, C# für den Akkord A-Dur G# für den Akkord E-Dur D# für den Akkord H7 und Bb für den Akkord. C7.
Diese Zusammenfassung habe ich mit dem Freeware-Programm Powertab hergestellt. Leider kann das Programm nur das englische "B" und bietet keinen Ersatz für unser deutsches "H" an. Doch es wird alles noch mit Noten dargestellt, und ein paar Tipps für das Notenlesen gegeben.
Spiele diese Übung einfach hintereinander. Wechsle auch beliebig oft die Reihenfolge. Achte bitte nur darauf, dass man bei jedem Neuansatz in der Regel mit C-Dur beginnt, und am Schluss mit C-Dur endet.
Es lohnt sich, jeden einzelnen Basslauf mehrfach vorwärts und Rückwärts zu spielen, bis er in den Fingern ist. Dann kann man zwei und schließlich drei Einheiten kombinieren. Alle drei Bassläufe sehen gleich aus, sie variieren nur in der Höhe.
Merke
Zeigefinger: erster Bund; Mittelfinger: zweiter Bund; Ringfinger: dritter Bund.
Die meisten Notennamen der C-Dur-Tonleiter kann man sich relativ einfach mit den leeren Saiten und den Akkorden die bis zum Folkdiplom gelernt wurden, ableiten.
Hier lassen sich drei von insgesamt vier Regeln anwenden.
Die Saitenregel: Die Namen der Saiten alleine schon für das Stimmen auswendig lernen.
die Ringfingerregel: Die Töne unter dem Ringfinger heißen meist genauso, wie der gleichnamige Akkord.
markante Akkordtöne: Drei Töne muss man sich einzeln merken. Der Ton H lässt sich aber einfach über den obersten Ton vom H7 ableiten. (Die anderen beiden Töne, sowie die letzte Regel kommt in der nächsten Lektion.)
Übe aber bitte zuerst die Basstöne bis du den Basslauf flüssig kannst, und vielleicht auch das Übungsstückchen, bevor du dich an die Melodiesaiten heranmachst.
Mit einem einfachen Basslauf über drei Töne hat es angefangen. Diese wurden auf drei verschiedenen Höhen gespielt, und man hat fast die komplette C-Dur-Tonleiter in den ersten drei Bünden gelernt.
Beachte
Es handelt sich hier nur um einen Ausschnitt der C-Dur-Tonleiter. Natürlich beginnt die C-Dur-Tonleiter üblicherweise mit C und nicht mit G. (Obwohl es viele Lieder in C-Dur gibt, die auch mit dem Ton G anfangen. Ein Beispiel ist das nachfolgende Stück.)
Wenn du die Übungen nicht nur mechanisch gemacht hast, dann kannst du die Basstöne schon fast auswendig.
In diesem Übungsstück kannst du das Gelernte festigen. Bei Akkorden mit einem Bruchstrich, gibt der erste Buchstabe den gegriffenen Akkord und der zweite den Basston an. z.B.. C/H = C-Dur mit "H" im Bass. Die Noten beim Zupfmuster brauchen dich im Moment nicht besonders interessieren. Du hast es ganz am Anfang dieser Lektion geübt. Leite dir die Noten von den Akkordbezeichnungen ab.
Zum besseren Lernen, präge man sich die Anordnung der Finger auf
dem Griffbrett ein. Sie gleicht einem Haus.
(Hier im Diagramm steht dieses Haus natürlich auf dem Kopf!)
Übe zuerst immer nur drei Noten gleichzeitig!
Kombiniere diese Übung am Anfang noch nicht mit dem was du vorher beim Basslauf gelernt hast!
Es läuft wesentlich einfacher, wenn du beides zuerst getrennt lernst. Erst wenn du sowohl den Basston, als auch die Improvisationsübung die etwas weiter unten folgt sicher beherrschst, kannst du die beiden Hälften zu einer kompletten Skala zusammensetzen.
Die Saitennamenregel: Die Namen der Gitarrensaiten solltest du inzwischen auswendig können! Ein Anfänger der Gitarre hat Eifer.
Die Ringfingerregel: Meist heißt der Ton unter dem Ringfinger genau so, wie der ganze Akkord.
3 Markante Akkordtöne: Der Ton unter dem Zeigefinger beim C-Dur-Akkord ist ein C, und der Ton bei F-Dur den wir bekommen wenn wir den Zeigefinger noch umlegen ist ein F.
Die Oben-Unten-Regel: Alles was wir durch irgendeine Regel auf der oberen E-Saite herausgefunden haben, muss genauso auf der unteren E-Saite sein und umgekehrt.
Versuche einmal alle Töne der C-Dur-Tonleiter einzeln zu benennen, und sage (wie bei der letzten Übung mit den Basstönen) immer kurz, warum der entsprechende Ton so heißt (Saite, Ringfinger, Akkordton, Oben/unten)
Beachte
Auch wenn dieser Ausschnitt mit einem G beginnt und endet, handelt es sich um einen Ausschnitt der C-Dur-Tonleiter. Die C-Dur-Tonleiter beginnt man bei der Aufzählung üblicherweise mit dem Ton C. Würde ich aber mit dem Ton C im Bass anfangen, dann hätte ich nicht mehr so ein schönes einprägsames Bild wie das "Haus" für dich. Und es gibt tatsächlich einige Lieder in C-Dur die mit dem Ton G anfangen.
Du hast ja schon beim Wechsel von A-Moll nach C-Dur gehört, dass die Tonart A-Moll die Mollparallele von C-Dur ist. Die A-Moll-Tonleiter hat (bis auf eine kleine Ausnahme beim E-Dur-Akkord) die gleichen Töne wie die C-Dur-Tonleiter. Also kannst du die Töne der C-Dur-Tonleiter auch mit einer Akkordfolge in A-Moll üben:
Du schlägst den Basston von A-Moll an und lässt ihn über einen Takt lang klingen. Dabei spielst du die Töne der C-Dur Tonleiter in einer beliebigen Reihenfolge. Günstig ist es, mit einem Ton zu beginnen, der auch in dem A-Moll-Akkord vorkommt. Es ist aber kein unbedingtes Muss.
Du schlägst den Basston von G-Dur an und verfährst wie oben. Da aber dein Ringfinger belegt ist, muss jetzt der kleine Finger die Aufgaben übernehmen, die der Ringfinger vorher bei A-Moll hatte. Da du aber die Akkorde G-Dur und G7 kannst, dürftest du keine größeren Schwierigkeiten damit haben.
Bei F-Dur funktioniert es im Prinzip genauso. Dumm ist nur, dass ausgerechnet der Zeigefinger belegt ist. Also muss der Mittelfinger jetzt die beiden Positionen im ersten Bund übernehmen, der Ringfinger übernimmt den Ton A im zweiten Bund und der kleine Finger, wie schon bei G-Dur, den dritten Bund.
Die Tücke bei E-Dur ist, dass nicht alle Töne der C-Dur Tonleiter vorkommen, sondern noch die Töne Gis (eines weiter als G) und Fis (eines weiter als F) mit dabei sind. Dieses hat etwas mit der Eigenheit von Moll-Tonleitern zu tun. Fürs allererste Üben kann man vielleicht diese Töne vermeiden und spielt nur die groß gezeichneten Positionen. Etwas später kannst du dich daran gewöhnen dass bei dem E-Dur vom "Haus" der "Boden" ein wenig verrutscht ist. Den Ton Gis auf der G-Saite merkt man sich am besten einfach über den Akkord E-Dur. Dieser wird nämlich beim E-Dur mitgegriffen.
Alles wieder von vorn!
Lass dich nicht von dem langen Text abschrecken! Die Praxis ist hier einfacher als die Theorie!
Anfangs kommt dir die ganze Sache noch spanisch vor, aber wenn alles klappt, dann kommt dir die Sache erst recht spanisch vor.
Daher viel Spaß beim Üben!
Übrigens
Die Übung klingt auch gut, wenn du sie nur mit den beiden Akkorden Am und G-Dur im Wechsel machst.
Ein Intervall ist der Abstand zwischen zwei gleichzeitig oder nacheinander gespielten oder gesungenen Tönen. Von welchem Ton aus das Intervall bestimmt wird ist eigentlich egal. Wenn nichts anderes gesagt wurde ist die übliche "Leserichtung" vom tieferen zum höheren Ton, also aufwärts. Gezählt werden in erster Linie die Stammtöne (also die ersten 7 Buchstaben) in alphabetischer Reihenfolge. Irgendwelche Vorzeichen (# oder b) werden vorerst nicht beachtet.
Als Beispiel die C-Dur-Tonleiter auf dem Griffbrett.
(die Karos, welche die Halbtonschritte anzeigen, musst du hier nicht beachten)
Man kann die Intervalle auch von jedem anderen Grundton aus bestimmen, wie beispielsweise die D-Dur-Tonleiter.
D=1, E=2, F#=3, G=4, A=5, H=6, C#=7
Diese Ziffern sind Ordinalzahlen.
1 = der erste Ton bzw. der Grundton einer Tonleiter.
2 = der zweite Ton einer Tonleiter
3 = der dritte Ton einer Tonleiter
etc.
Aus den lateinischen Ordnungszahlen werden die bekannten Intervallnamen der Tonstufen abgeleitet.
Namen der Intervalle
lateinisch
Bedeutung
Eselsbrücke
Prime
primus
der Erste
primär = erstrangig; prima = erstklassig; Prima Ballerina = erste Vortänzerin bzw. Solotänzerin im Ballet; Primus = der Erste
Sekunde
secundus
der Zweite
sekundär = zweitrangig; Die Sekunde als Zeitmaß; Sekundant = Gehilfe bei einem Duell;
Terz
tertius
der Dritte
Terzett = anderes Wort für Trio (3-Mann-Band oder Chor aus 3 Personen)
Quarte
quartus
der Vierte
Quartet = Kartenspiel oder 4-Mann-Band oder -Chor
Quinte
quintus
der Fünfte
Quintessenz = ursprünglich: das 5. Element (Äther, Leben oder Energie) aus dem die vier Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft hervorgegangen sein sollen. Bedeutung: Das Wesentliche.
Sexte
sextus
der Sechste
Hier ist die Nähe zur Zahl 6 offensichtlich
Septime
septus
der Siebte
Die klangliche Ähnlichkeit zur "dem Siebtem" fällt auf. Septim-Akkorde sind Dur7- oder Moll7-Akkorde. Dur7-Akkorde die gleichzeitig die Dominante einer Tonart sind, werden auch Dominant-Sept-Akkorde genannt.
Oktave
oktavus
der Achte
Oktopus = achtarmiger Tintenfisch
Die Namen der Intervalle werden immer von den Stammtönen (c d e f g a b c d...)[2] aus bestimmt.
Rein praktisch gesehen zählt man also Buchstaben ab, und kümmert sich vorerst nicht um die Vorzeichen. Das Vorhandensein oder Fehlen von Vorzeichen bestimmt erst im zweiten Schritt, ob ein Intervall rein, groß, klein, übermäßig oder vermindert ist.
Im allgemeinen geht man davon aus, dass ein Intervall aufwärts gerichtet ist, also dass ein Intervall vom tieferen der beiden zu vergleichenden Töne bestimmt wird. Man kann das Intervall auch vom höheren der beiden Töne bestimmen, macht es dann aber irgendwie kenntlich (beispielsweise "Quinte abwärts").
Ein Intervall kann von jedem beliebigen Ton aus bestimmt werden. Allerdings schenkt man den Grundtönen einer Tonleiter, oder eines Akkordes größere Aufmerksamkeit, da die so bestimmten Intervalle gleichzeitig etwas über die Funktion innerhalb des Akkordes, oder innerhalb der Tonleiter aussagen. Im Folgenden interessieren uns vor allem die Intervalle, die zusätzlich zu einem Dur- oder Moll-Akkord hinzukommen, und die durch eine Zahl kenntlich gemacht werden.
Der Vollständigkeit halber seien hier noch die Intervalle erwähnt, die größer sind als die Oktave. Man kann diese auch als eine Oktave der schon genannten Intervalle sehen. Intervalle leiten sich von den lateinischen Ordnungszahlen ab. Eine Sekunde wäre also die zweite Note einer bestimmten Tonleiter. Die Septime ist die siebte Note einer bestimmten Tonleiter. Immer von einem bestimmten (Grund-)Ton aus gezählt. Und die dreizehnte Note?
Intervalle über der Oktave
Die None (9) ist die Oktave der Sekunde (2)
Die Dezime (10) ist die Oktave der Terz (3)
Die Undezime (11) ist die Oktave der Quarte (4)
Die Duodezime (12) ist die Oktave der Quinte (5)
Die Tredezime oder Terzdezime (13) ist die Oktave der Sexte (6)
Die Quartdezime (14) ist die Oktave der Septime (7)
Quintdezime (15) ist die Oktave (8) der Oktave
Für Akkorde sind nur die ungeraden Intervalle über der Oktave interessant. (9) (11) (13).
Die Dezime (10) ist die Oktave der Dur- oder Mollterz. Die Duodezime (12) ist die Oktave der Quinte. Dieses sind beides Akkordtöne, deren Verdopplung üblicherweise nicht extra vermerkt wird.
Die Quartdezime (14) ist die Oktave der Septime (7). Als wichtiges Kennzeichen der Dominante wird bei Akkordtönen ausschließlich die Septime (7) gebraucht, egal, in welcher Oktave sie auftaucht.
Jedoch können dir die ungewöhnlicheren Begriffe möglicherweise irgendwann mal bei Tonleiterstudien begegnen. Es gibt spezielle Übungen für Terzbewegungen und für Dezimbewegungen. Ebenso für Quart- und Duodezimebewegungen. Beim klassischen Gitarrenstücken oder beim Fingerstyle ist der Abstand zwischen den Basstönen und der Melodie sehr häufig im Dezim- oder Duodezimabstand, schlicht und ergreifend, weil es Umkehrungen von Akkordtöne sind
(z.B. C-E-G | E-G-C | G-C-E ).
Hier im Balladendiplom beschäftigen wir uns hauptsächlich mit einfachen (große und reine) Intervallen bei Akkorden, bei denen wir so gut wie keine Vorzeichen beachten müssen. Erst in den weiterführenden Bänden, wie beispielsweise die Sologitarre werden kleine, verminderte und übermäßige Intervalle näher besprochen.
↑In dänisch, norwegisch, schwedisch,
polnisch, slowakisch, tschechisch,
serbisch, kroatisch, ungarisch und bis 1940 auch
lettisch wird die 7. Note als H bezeichnet. Die abgebildete Grafik nutzt die im englischsprachigen Raum (nebst niederländisch und chinesisch) gebräuchliche Bezeichnung B.
↑In dem Zusammenhang muss man den Notennamen H und B als ein Stammton betrachten.
Die Akkordfolge G D Em C ist dir wohlmöglich schon als Pop-Kadenz in G (oder einem ähnlichen klingendem Begriff) bekannt. Diese recht einfache Akkordfolge soll zur Begleitung eines Liedes mit 4 Akkorden dienen.
Es werden sowohl Rhythmus-Elemente, einzelne Melodieverläufe sowie Zupfmuster eingesetzt. Zu den gegriffenen Akkordtönen gesellen sich einige Töne aus der gerade umspielten Tonleiter. Mit recht einfachen Mitteln lassen sich so schon recht melodische Begleitungen erstellen. Lasse dich durch das Kreuz für die G-Dur-Tonart im Notensystem nicht beirren. Das Fis wird hier bei den vier Beispielen nur für den Basston des Akkord D/F# (D mit Fis im Bass) benötigt, den du schon bei den Wonderwall-Akkorden kennengelernt hast. Die übrigen Noten beschränken sich auf die Noten, die du beim Workshop der C-Dur-Tonleiter gelernt hast.
Du siehst die durchge-X-ten Noten? Die Saiten werden einfach gedämpft. Der Clue ist, dass du dafür die Finger sehr schnell und mit etwas Schwung aufsetzt, so dass man einen leichten perkussiven Klang hört. Das muss anfangs noch nicht laut sein. Das kommt von alleine, wenn du erst mal grundsätzlich den Dreh raus hast. Also nicht ganz so sanft, wie du es bei der Einführung ins Zupfen gelernt hast, aber doch so ähnlich, dass du unmittelbar danach die Saiten wieder gleichzeitig zupfen kannst.
Zum 2. Notensystem
Bestimmte die Töne, die standardmäßig zum entsprechenden Akkord gehören, und isoliere die einzelnen Töne, die nicht zum Akkord gehören. Du wirst sehen, so unterteilt wird die Tabulatur übersichtlicher.
Zum 3. Notensystem
Es kommt noch ein Hammering mit hinzu. Das Hammering hast du hoffentlich schon beim Folkdiplom gelernt.
Zum 4. und 5. Notensystem
Übe das 3-3-2-Zupfmuster vorher einige Zeit ohne integrierte Melodietöne, sondern nur mit einfachem Akkordwechsel ohne Extras.
In C-Dur lassen sich Jazz-Akkorde (genauer: Septimakkorde) recht einfach und ohne Barrés greifen. Man kann relativ einfach eine kleine Melodie zu der Akkordfolge improvisieren. Mitunter werden in der folgenden Ethüde weitere Varianten der oben gezeigten Griffe vorgestellt.
-
Der erste Durchgang der folgenden Etüde stellt nur die Akkorde vor. Es handelt sich um eine Quintfall-Sequenz, bei der jeder folgende Akkord eine Quinte (5 Töne) tiefer als der Vorgänger ist. Das Rhythmus-Patter darf beliebig abgewandelt werden.
beim zweiten Durchgang wird ein Akkord mit einem Rhythmus-Patter begleitet, der nächste Akkord mit einer aufsteigenden Tonfolge aus Tönen der A-Moll-Tonleiter.
beim dritten Durchgang wird ein Akkord mit einer absteigenden Tonfolge aus Tönen der A-Moll-Tonleiter begleitet, der nächste Akkord mit einem Rhythmus-Patter.
beim letzten Durchgang wird ein Akkord mit einer aufsteigenden Tonfolge und die nächste mit einer absteigenden Tonfolge aus Tönen der A-Moll-Tonleiterbegleitet begleitet.
Die Ziffern im Lektionstitel beziehen sich auf die Akkordstufen, was für die Etüde aber nur eine untergeordnete Rolle spielt und nur den Dateinamen wiedergibt. Eine genauere Lektion zu den Akkordstufen erfolgt im Rockballadendiplom bei den Akkordprogressionen und kann bis dahin warten.
Der diatonische Quintfall ist eine recht beliebte Übung für angehende Jazz-Musiker, bei der jeder Akkord eine Quinte tiefer als der Vorgänger ist. Im Gegensatz zur vorher genannten Tune-Up-Progression bleibt man in einer Tonart. "Diatonisch" heißt frei übersetzt "durch die Tonleiter".
Tipp
Für die reine Übungen kannst du die Dominantenparallele auch als reinen Moll-Akkord spielen, der dann zum Dominantseptakkord der Moll-Tonika weiterleiten. Statt Esus4 E7 A7 spielst du dann Em7 E7 Am7. In der Aufführungspraxis verschleiert man mit dem sus4 jedoch gerne den Moll-Akkord.
Akkordfolge ohne die meisten Septimen
Am Dm G C - F Hm7b5 Em E7
Vergleiche dazu die entsprechenden Akkorde im Quintenzirkel:
F C G Dm Am Em (E7) Hm7b5
In der Akkordfolge hast du alle 7 Stufenakkorde (inkl. des Hm7b5) und die Moll-Dominante beisammen.
Bei den Jazz-Standards wie "Autum Leaves" und "Fly Me To The Moon" wird die Akkordfolge komplett durchgespielt. Du findest auch Ausschnitte dieser Kadenz. Nicht selten beraubt man der 7. Akkordstufe ihres Grundton und aus einem jazzigen Bm7b5 (B+D+F+A) wird ein harmloser Dm (_D+F+A) oder aus einem F#m7b5 (F#+A+C+E) wird ein Am (_A+E+C). Es lohnt sich, die komplette Kadenz ohne Vereinfachung regelmäßig zu üben. Zum einen enthält sie die vorher schon genannte II-V-I Verbindung in Dur (Dm7 G7 Cj7) und zum anderen die II-V-I-Verbindung in Moll (Bm7b5 E7 Am7).
Solltest du so vor dich hin schrammeln, kann es durchaus mal passieren, das du mal raus kommst. Das passiert schnell mal, wenn du unkonzentriert bist. Lass dich davon nicht beirren. Als Grundkonzept bleibt der diatonischen Quintfall bestehen, aber man spielt mal eine Moll- bzw. Durparallele anstelle eines Quintfalls, mal baut man hier oder da eine Tritonus-Substitution ein (was das ist, wird in der Lektion Akkordfolgen erweitern erläutert), oder man spielt einfach eine zeitlang eine andere Akkordfolge (z.B. die einfache Moll-Kadenz), um dann irgendwann wieder in den Quintfall zu landen. Das Schöne daran ist, dass man sich keine Gedanken darum machen muss, wenn man mal raus gekommen ist. Die Akkorde und die Improvisation plätschern einfach weiter so chillig vor sich hin, wie bei einer Unterhaltung, bei der man mal einen Augenblick den Gesprächsfaden verloren hat und kurzfristig mal auf einem Nebenthema gelandet ist.
Schon in der Einführung in das Zupfen wurde ein wenig über verschiedene Gitarren-Begleittechniken gesprochen. Im Folgenden wollen wir uns dem Drei-Finger-Picking zuwenden. Genauer gesagt wollen wir uns dem Folkpicking zuwenden, bei dem nur 3 Finger benötigt werden. Wie beim Folkdiplom ist es angedacht, das 3-Finger-Picking neben den Akkorderweiterungen (7, m7, sus4, add9 etc.) zu lernen. Leider sind die meisten Lieder, die sich vorteilhaft mit Fingerpicking begleiten lassen, urheberrechtlich geschützt. Daher wird diese begleittechnische Lektion in einem eigenen Workshop ausgelagert. Ein Gitarrenlehrer könnte dir zu jeder Lektion attraktive und vergleichsweise aktuelle Übungsstücke heraussuchen, mit denen sich auch gleichzeitig Akkorderweiterungen lernen lassen.
Die nachfolgende kleine Einführung fußt auf dem ersten Band "Folk Picking für Fingerstyle Guitar" von Siegfried Schwab (HARTH MUSIK VERLAG), stellt aber nur ein Bruchstück der Begleitmöglichkeiten dar, die im Heft selbst vorgestellt werden.
Das 3-Finger-Picking ist eigentlich eine recht neue Technik. In den 40er Jahren wurde diese Zupftechnik vom Banjo und Bluegrass-Spieler Earl Scruggs wesentlich mitbegründet bzw. populär gemacht. Er spielte zwischen 1945 und 1948 bei den "Bill Monroe And His Blue Grass Boys". Erweiterte man anfänglich nur die Begleitung durch kleinere Phrasen, so spielte man immer mehr auch kleinere Melodien. Durch eine Erweiterung der Techniken des 3-Finger-Pickings war es möglich eine recht anspruchsvolle Melodie samt Begleitung auf dem Banjo zu spielen.
Es dauerte nicht lange, bis diese Technik auch auf die Gitarre übertragen wurde. Der Daumen spielt weitestgehend einen gleichbleibenden Wechselbass, der gelegentlich durch ein kleines Hammering oder einen Basslauf ergänzt werden kann. Solch eine Begleitung erinnert an eine einfache Klavierbegleitung eines Volksliedes oder an den typischen Wechselbass einer Tuba bei einem Blechbläserorchester. Bei der Gitarre können sich Zeige- und Mittelfinger mit an dem Begleit-Pattern beteiligen (und sie werden es auch in den nächsten paar Übungen), aber sie können auch eine eigenständige Melodie spielen. Nicht selten dämpft man die Bassbegleitung ein wenig mit dem Handballen ab, damit die Melodie um so klarer hervor klingt.
Der Fingerpicking-Gitarrenstil wurde im Musikstil des "Hillbilly", "Old-Time-Country", Blues, Ragtime und frühem Jazz eingesetzt. Durch diese Technik wurde die Gitarre, die in Bands meist nur als reines Rhythmusinstrument angesehen wurde, zu einem Melodie-Instrument aufgewertet. Sam McGee, Merle Travis, Chet Atkins und Scotty Moore sind einige wichtige Gitarrenspieler, die diesen Stil ab den 40er-Jahren vor allem im Country vorangebracht haben. Immer mehr Musikstücke wurden extra in diesen Stil arrangiert. Dabei wagte man sich sowohl an Ragtime, Folksongs und auch an einfache Klassik heran. Viele Rockabilly-Gitarristen wurden von dem Stil beeinflusst.
In den 70er Jahren machte vor allem Werner Lämmerhirt (oft als Begleitung für den Liedermacher Hannes Wader) und auch Peter Finger und der schon erwähnte Siegfried Schwab das Fingerpicking in Deutschland bekannt. Ein Gitarrenstück von Klaus Weiland ist für viele erwachsene Fernsehzuschauer ein Ohrwurm. Der NDR setzte dieses Gitarrenstück als Pausenmusik ein. Obwohl kaum jemand weiß, dass dieses Stück „Das Loch in der Banane“ heißt, ist es vermutlich eines der bekanntesten Fingerstyle-Stücke in Deutschland.
Nachdem man das 3-Finger-Picking gut beherrscht, kann man diese Technik auch wieder mit anderen Zupftechniken kombinieren. Ein imposantes Beispiel ist der Klassiker "Classical Gas von Mason Williams" und die Interpretationen von Tommy Emmanuel.
Während es jedoch noch einiges an Übung dauern wird, um eine solche Meisterschaft auf dem Instrument zu erreichen, rücken mit dem 3-Finger-Picking die Begleitungen von Reinhard Mey-Liedern (z.B. Über den Wolken) oder schöne Intros wie beispielsweise "Dust in the Wind" von Kansas in erreichbare Nähe.
Ein typisches Merkmal vom Folk-Picking ist der stets gleichbleibende Wechselbass mit dem Daumen (1. Takt im Bild). Den Wechselbass sollte man schon bei den einfachen Zupfmustern gelernt haben. Auch beim 3-Finger-Picking wird der Wechselbass durchgehend mit dem Daumen gespielt. Der Unterschied zu den "einfachen" Zupfmustern, die wir bisher gelernt haben, ist die Geschwindigkeit, mit welcher der Wechselbass gespielt wird. Auf jede Viertel-Note spielt der Daumen eine Bassnote. Diesen ersten Takt sollte man so lange üben, bis dieses ohne Probleme gelingt. 10 mal sollte der Takt mindestens hintereinander fehlerfrei gespielt werden. Diesen Wechselbass solltest du auch bei allen folgenden Pattern (= Muster) immer nochmal auffrischen.
Für die nächste Übung brauchen wir praktisch gesehen nur den D-Dur-Akkord.
Vorübungen
"Basis-Pattern" ist übrigens kein offizieller Begriff. Er wurde nur deshalb so genannt, da wir aus diesem die noch folgenden Pattern ableiten.
Wie wir bei dem Fingersatz sehen können, spielt beim 3-Finger-Picking der Ringfinger nicht mit. Zeigefinger und Mittelfinger spielen einen sogenannten Wechselschlag, der besonders in der klassischen Gitarrenliteratur verwendet wird, um Melodien zu spielen. Später im Melodie-Picking-Workschop werden wir auch Melodien in das Picking-Pattern integrieren.
Die beiden Finger sollen regelrecht "laufen". Daher ist auch der zweite Takt lange genug zu üben. Der Richtwert sollte 15 Mal fehlerfrei spielen sein.
Bei dem 3-Finger-Picking bleibt der Zeigefinger vorerst immer auf der H-Saite und der Mittelfinger auf der hohen E-Saite. Später einmal wandern die Finger je nach Melodieverlauf die Melodie-Saiten rauf oder runter.
Wir zählen bei den Picking-Mustern - genau wie bei den Schlagmustern - immer gleichmäßig "1 und 2 und 3 und 4 und". Dabei werden die Zähl-Zeiten
"1 +" und "2 +" sowie "3 +" als auch "4 +" jeweils als eine Einheit betrachten. Man darf eine Zeit lang nur Daumen-Zeigefinger und dann eine Zeit lang Daumen-Ringfinger üben, bevor man beide hintereinander setzt.
Jetzt ist aber Disziplin erforderlich. Jedes Mal, wenn der Daumen den tiefen Basston anschlägt, muss der Zeigefinger folgen. Danach darf man bei den ersten Übungen eine kurze Pause einlegen. Wenn dann der etwas höhere Basston kommt, muss der Mittelfinger folgen. Daher ist der dritte Takt 50 Mal und öfter zu üben. Das ist ca. 7x das Lied Bruder Jakob (Das lied gibt es in über 50 Sprachen.)
Der Zeigefinger muss immer auf der H-Saite bleiben, und der Mittelfinger muss immer auf der hohen E-Saite bleiben. Dieses erfordert für Ungeübte am Anfang etwas mehr an Konzentration, und Disziplin, als bei den einfachen Zupfmustern. Dem darfst du nicht ausweichen und hier darfst du dir keine Unsauberkeiten erlauben.
Ziel ist es, dass ein gleichmäßiges Zupfmuster entsteht, das sich durch nichts unterbrechen lässt. Am Anfang mag es dir steif wie ein Uhrwerk vorkommen, aber wenn es einmal richtig läuft, dann fließt das Zupfmuster nur so vor sich hin.
Die Tabulatur mag etwas kurios aussehen, doch du machst eigentlich nichts anderes, als den D-Dur-Akkord in den 7. Bund zu schieben. Als Hilfe gibt es auf den meisten Gitarren auf dem 7., 5. und 3. Bund eine Kennzeichnung.
Auf dem 7. Bund spielt man das Basispattern genau zwei Takte lang. Dann schiebt man den D-Dur-Akkord einfach zwei Bünde zurück und spielt wieder 2 Takte. Dann noch 2 zurück in den 3. Bund genau dasselbe, bis man dann im 2. Bund (nur einen zurück) wieder auf dem D landet. Du brauchst dich bei dieser Etüde also nicht um den Fingersatz der Akkorde zu kümmern.
Die Etüde aus der letzten Übung bleibt uns noch etwas erhalten. Wir ändern nur ein wenig das Pattern. Dazu betrachten wir noch einmal das Basis-Pattern und streichen aus dem Basis-Pattern zwei Finger heraus.
(Ein Pattern ist, wie schon gesagt, ein (Zupf-)Muster)
Man übt zuerst einige Male die erste Hälfte des Zupfmusters, bis dieses flüssig läuft (wieder wenigstens 20 Mal fehlerfrei hintereinander). Danach die zweite Hälfte (genauso oft). Das Zupfmuster hat fast die gleichen Zählzeiten wie der Lagerfeuerschlag und passt daher zu fast allen Liedern, wo auch der Lagerfeuerschlag passt. Mit dem Folk-Pattern kann man also genau wie beim Lagerfeuerschlag Folksongs begleiten. Es ist nur ein Beispiel von vielen möglichen Folk-Pattern.
Vorübungen
Beim Üben kann ich euch nur dringendst ans Herz legen, den Takt laut vorzuzählen, wie es schon beim Lagerfeuer-Schlag vorgepredigt worden ist. Insbesondere möchte ich noch einmal an den Tipp mit dem Fuß-Auftappen erinnern. Wenn nur eine Zahl erforderlich ist, wird diese bei jedem Auftappen durchgeführt. Praktisch gesehen spielt bei jedem Auftappen der Daumen. Bei jedem "und", also jedes Mal, wenn der Zeige- oder Mittelfinger gespielt wird, wird gleichzeitig der Fuß angehoben.
Wichtig ist bei allen Übungen und bei allen Patterns, dass der Daumen schön gleichmäßig fließt. Wenn dieses nicht läuft, verfällt man sehr leicht in einen Walzertakt.
Siegfried Schwab empfiehlt in seinem Lehrbuch, solch ein Zupfmuster wenigstens 1000 Mal und öfter zu üben. Also versuche jeden Folksong, den du bis jetzt erfolgreich mit dem Lagerfeuerschlag begleitet hast, auch einmal mit dem Folk-Picking zu begleiten. (So bekommt man am einfachsten die 1000 Wiederholungen zusammen!)
Für die Übung wird der D-Dur-Akkord wieder in den 7. Bund verschoben, und von da über den 5. und 3. Bund zurück in den 2. auf das D-Dur. In jedem Bund bleibt der Akkord zwei Takte lang.
Damit wir das Basis-Pattern nicht ganz aus den Augen verlieren, führen wir das Übungsstück noch ein klein wenig weiter. Nach der Etüde, die wir diesmal mit dem Folk-Pattern begleiten, packen wir noch einmal kurz das Basis-Pattern aus.
C G D C G D
|-------0-------3-|------2--------|-------0-------3-|------2--------|
|---1-------0-----|----------3----|---1-------0-----|----------3----|
|-----0-------0---|----2-------2--|-----0-------0---|----2-------2--|
|-----------------|-0------0------|-----------------|-0------0------|
|-3---------------|---------------|-3---------------|---------------|
|---------3-------|---------------|---------3-------|---------------|
Im ersten und im dritten Takt kommt ein schneller Griffwechsel vor. Es werden also zwei Akkorde in einem Takt gespielt. Während dieses kurzen Einschubes spielt man das Basis-Pattern. Gleich im nächsten Takt beim D-Dur-Akkord ist man wieder im Folk-Pattern. Dieses spielt man zweimal hintereinander und dann wieder von vorn. Das Tempo der Patterns ändert sich das gesamte Stück über nicht. Die einzige Herausforderung bei dem kleinen Zwischenstück ist, dass der Daumen jetzt etwas größere Sprünge machen muss.
Für das nächste 3-Finger-Picking lohnt es sich, noch einmal das Blueszupfen zu wiederholen. Mit dem Blues-Picking übst du noch einmal den "Pinch", also das gleichzeitige Zupfen des Daumens mit einem weiteren Finger (hier der Mittelfinger).
Beide Hälften kann man noch einmal getrennt üben. Dabei ist wieder auf das richtige Zählen zu achten. Die erste Hälfte: "1+ 2+ 1+ 2+" und in der zweiten Hälfte "3+ 4_ 3+ 4_".
Auch hier habe ich wieder eine kleine Erweiterung, um die Etüde noch etwas interessanter zu gestalten und natürlich, um das Folk- und Basis-Picking nicht aus den Augen zu verlieren.
C6add9 G6/B G D
||--------0-------0-|-------0-------0-|-----(3)-------|------2----------||
||----3-------3-----|---3-------3-----|------3--------|----------3------||
||------2-------2---|-----0-------0---|----0----------|----2-------2----||
||------------------|-----------------|------------0--|-0------0--------||
||-<3>-----<3>------|<2>-----<2>------|--------0h2----|-----------------||
||------------------|-----------------|-3-------------|-----------------||
Takt 1
Wir kommen vom D-Dur-Akkord. Von diesem Akkord aus bewegen wir nur den Mittelfinger auf die Position, wo normalerweise der Grundton vom C-Dur-Akkord ist. Wie der C6add9 zu seinen Namen kommt, könnte man sich zwar abzählen, (wie wir es vorher gelernt haben), aber es ist für diese kleine Erweiterung der Etüde nicht unbedingt nötig.
Takt 2
Für den G6/B, den man auch Em7/B nennen könnte, bewegen wir den Zeigefinger auf den Basston vom B (deutsch H). Der Ringfinger rührt sich nicht von seinem Platz. Der Mittelfinger verschwindet für einen Moment. Es ist zwar nicht der Fingersatz, den wir für den Em7 gelernt haben, aber hier in dieser Situation ist die Variante praktischer.
Takt 3
Zum Abschluss der Bewegung spielen wir ein G-Dur-Akkord, wo noch ein Hammer-On einbaut wurde, so wie wir es in einen der vorhergehenden Lektionen gelernt haben. Ob man dabei den kleinen Finger noch auf der D-Saite belässt oder ob man den G-Dur-Akkord so greift, wie man ihn gewohnt ist, das sei jedem selbst überlassen. Jedenfalls ähnelt dieser Takt sehr stark dem Folkpattern.
Takt 4
Wir enden das Ganze mit dem D-Dur-Akkord und dem Folk-Picking und wiederholen diesen Teil noch einmal.
Wenn man den letzten Teil nicht ganz so schnell hinbekommt und diesen etwas langsamer spielen muss, um dabei seine Finger zu sortieren, dann stört dieses hier überhaupt nicht.
Natürlich kann man die komplette Etüde so oft wiederholen, wie man nur möchte.
Versuche mal das Travis-Picking mit folgender Akkordfolge des Intros von "Dust in the Wind". (Aus urheberrechtlichen Gründen können wir das Intro leider nicht vollständig drucken.)
Wundere dich nicht über die unterschiedlichen Bezeichnungen von Cj7 und Cadd9. Dem Lilypond-Pluggin sind gewisse Grenzen gesetzt. Alle Akkorde wurden (bzw. werden in Kürze) hier im Balladendiplom vorgestellt.
C = x32010
Cj7 = x32000
Cadd9 = x32030
C = x32010
Asus2 = x02200
Asus4 = x02230
Am = x02210
Asus2 = x02200
Cadd9 = x32030
C = x32010
Cj7 = x32000
Cadd9 = x32030
Am = x02210
Asus2 = x02200
Asus4 = x02230
Am - G/H
Du hast nur 2 Akkorde. C und Am. Auf der H-Saite kommt eine Bewegung hinzu. Dort werden nacheinander die Töne C (mit dem Zeigefinger gegriffen) H (leere Saite) D (mit dem kleinen Finger gegriffen) jeden Takt gewechselt. Weil die Töne alle drei Takte wechseln aber die Grundakkorde alle 4 Takte entsteht ein wirklich reizvoller Effekt.
Eigentlich handelt es sich bei dem Travis-Pattern auch um eines von vielen Folk-Pattern. Aber du wirst später in der Einführung zum Melodie-Picking sehen, dass man mit diesem Travis-Pattern richtige Melodien spielen kann. Der Gitarrist Merle Travis hat das Picking, in dem noch eine Melodie integriert war, populär gemacht. Das Intro von "Dust in the Wind" sollte dir einen kleinen Eindruck vermittelt haben.
Wenn das Zupfmuster wieder klappt, kann die Akkordfolge auf das Basis-Pattern übertragen werden.
Ich hoffe du hast dir den Tipp zu Herzen genommen, das 3-Finger-Picking auf dir bekannte Folksongs zu übertragen. (Beispielsweise: Country Roads, Let it be, Father and Son, Dust in the Wind, Blowing in the Wind u.v.a.m.) Daher sollten die hier verwendeten Akkorde keine allzu großen Probleme bereiten.
Wie du siehst, nichts wirklich Neues. Bei unseren Übungen aus den letzten Lektionen hatten wir schon mittendrin das Picking-Pattern gewechselt. Dies machen wir jetzt ein wenig gezielter. Wir haben zwei Zupfmuster und wechseln diese jeden Takt.
Als Übungsbeispiele nehmen wir die gleiche Akkordfolge. Du kannst die Übung auch mit der Etüde aus den letzten Lektionen machen (wo immer das D verschoben wurde). Dort brauchst du weniger auf die Akkorde zu achten. Da der Akkord nur alle zwei Takte wechselt und von der Form her gleich bleibt, kann die Etüde als Einstieg für dich möglicherweise etwas einfacher sein. Aber wenn du die Zupfmuster von vorhin nur halbwegs hinbekommen hast, dann solltest du sie auch mit einem Akkordwechsel bei jedem Takt hinbekommen.
Damit haben wir alle 6 möglichen Kombinationen durch.
Sobald du in der Lage bist, die Picking-Muster wahllos aneinander zu reihen, wird kaum ein Laie noch heraushören können, was du da eigentlich spielst. Mit nur 3 Picking-Muster und ein wenig Basslauf bekommst du so eine recht interessante Begleitung hin.
Und sobald du ein wenig sicherer bist, fängst du selbst an, einfach aus dem Bauch heraus zu kombinieren. Z.B. folgendes:
Zum Schluss wurde noch ein Basslauf mit eingefügt, der in ähnlicher Form schon mal beim Folkdiplom vorgekommen ist. Wem das zu schwer sein sollte, kann eine kurze Vorübung machen.
Wem C Am F G zu langweilig wird, versuche es mal mit G Em C D. Zur Erinnerung: das F# im Bass wird mit dem Zeigefinger gegriffen, dann kann der Mittelfinger für den Em einfach liegen bleiben.
Damit wäre die kurze Einführung in das 3-Finger-Picking abgeschlossen. Natürlich waren die 4 Lektionen nur ein Hineinschnuppern in die Materie und es bleibt zu hoffen, dass die Neugier auf mehr geweckt wurde.
Sobald du mit dem 3-Finger-Picking etwas sicherer bist, kannst du versuchen, die Bassläufe, Hammering und Pull-Offs aus dem Folkdiplom mit in die Picking-Pattern zu integrieren.
Sobald du mit dem 3-Finger-Picking genügend Routine bei der Begleitung von Liedern gesammelt hast, lohnt es sich mit der Einführung in das Melodiepicking weiterzumachen.