Fendt Farmer Turbomatik mit FrontladerFendt Kühler-Logo
Fendt ist ein deutscher Traktorenhersteller mit Sitz in Marktoberdorf im Allgäu und seit Ende der 1990er Jahre eine Marke des US-amerikanischen Konzerns AGCO. Produktionsstandorte befinden sich in Marktoberdorf (Allgäu), Asbach-Bäumenheim und Hohenmölsen.
Fendt-Werk in Marktoberdorf im Jahr 2006 (rechts im Bild)
Als Johann Georg Fendt begann, in seiner Mechanikerwerkstatt Traktoren zu bauen, ahnte er noch wenig von den großen Veränderungen, die die Traktorentechnik in diesem Jahrhundert durchlaufen sollte. Die Richtung stand von Anfang an fest: Die Kunden durch neue technische Lösungen, Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit zu überzeugen.
Am 9. Dezember 1933 starb Joh. Georg Fendt. Firmeninhaberin wurde seine Witwe Kreszentia Fendt, Betriebsleiter sein ältester Sohn Xaver, der 1934 auch die Meisterprüfung ablegte. Die Xaver Fendt & Co. wurde am 31. Dezember 1937 in das Handelsregister in Kempten mit den Gesellschaftern Kreszentia, Xaver und Hermann Fendt eingetragen.
Entwicklungsgeschichte in Jahreszahlen[Bearbeiten]
1927 Es entstand zunächst ein Kleinschlepper mit einem Benzinmotor, aber bereits einem fahrunabhängigen Mähwerk.
1928 Der erste europäische Dieselkleinschlepper mit 6 PS, Anbaupflug und fahrunabhängigem Mähwerk.
1930 wurden die ersten Schlepper verkauft.
1933 legte Joh. Georg Fendt die erste Serie auf und stellte auf der Landwirtschaftsausstellung in München aus. Erstmals konnten es sich auch klein- und mittelbäuerliche Betriebe wirtschaftlich leisten, das Pferd zu ersetzen. Sein Name war Programm: Fendt-Dieselroß
1937 Das Dieselross F 18 (16 PS) konnte mit einer fahrunabhängigen und lastschaltbaren Zapfwelle ausgestattet werden.
1938 wurde der 1000ste Dieselroß-Traktor, ein F 18 mit 16 PS, fertiggestellt. Die Form des Dieselross F 22 (22 PS) erregte mit dem stehenden Motor und Kühler-Ventilator Aufsehen bei den Landwirten. Das Dieselroß F 22 hatte schon eine Reihe von Merkmalen der Traktoren der 1950er-Jahre: Zweizylinder-Motor, stehender Kühler und 4-Gang-Getriebe.
Fendt Grasmäher, 4 PS (1928)1942 führte Dieselöl-Knappheit und das Verbot des Einsatzes von Dieselschleppern zur Entwicklung des Holzgasgenerator-Schleppers mit 25 PS.
Nach dem Zweiten Weltkrieg expandierte das Unternehmen unter der Leitung Xaver Fendts und seiner jüngeren Brüder Hermann und Paul Fendt ungewöhnlich rasch.
Fendt Dieselross F 17 WG von 1959, im Jahr 2012 noch bei der Pflege von öffentlichen Anlagen im Einsatz
1949 Vom Dieselross F 18 (18 PS) wurden monatlich 20 Stück produziert.
1952 wurde das 12 PS starke Dieselroß F 12 L vorgestellt, das ab 1953 in Großserie ging. Im Jahre
1953 kam der 12 PS starke Fendt-Geräteträger mit vier Anbauräumen auf den Markt, dem 1959 für sein geniales Einmann-System die höchste DLG-Anerkennung verliehen wurde.
1957 wurde mit der Serienfertigung des Geräteträgers begonnen.
1958 hat man das aktuelle Programm durch die neue "ff"-Reihe mit den Typen Fix, Farmer und Favorit abgelöst. Dabei wurde das Design geändert, und die Motorleistung von 15 bis 80 PS angeboten. Der Favorit 1 war richtungweisend in Form und technischer Ausstattung, wie zum Beispiel der 40 PS-Motor und das Vielgang-Feinstufengetriebe.
1961 konnte bereits der 100.000ste Fendt, ein "Farmer 2" mit 35 PS, fertiggestellt werden. Besonders erfolgreich entwickelten sich die Geräteträger, ein Mechanisierungssystem von der Saat bis zur Ernte, von denen bisher rund 60.000 Stück abgesetzt werden konnten.
1962 Der erste selbstfahrende Rübenvollernter auf der Basis des Fendt-GT-Einmann-Systems wurde mit der höchsten DLG-Auszeichnung prämiert.
1968 Farmer 3 S (48 PS) mit stufenloser Anfahrautomatik (Turbomatik) – seine Technik wurde zum Vorbild.
1971 Mit dem Universaltransporter und Erntefahrzeug Agrobil S stellte Fendt 1971 eine landtechnische Neuheit vor.
1975 Spezialtraktoren für Wein-, Hopfen- und Obstbau (42, 50 und 65 PS).
1976 Ein neues Marktsegment eröffneten die vorgestellten Favorit-Großtraktoren mit bis zu 150 PS.
1980 brachte Fendt die Farmer 300er-Reihe auf den Markt, die mit technischen Pionierleistungen wie 40 km/h und gummigelagerter Kabine maßgeblich zu den Markterfolgen der letzten Jahre beigetragen hat.
„Wer besser sieht, kann besser arbeiten“ – nach diesem Motto hat Fendt den 380 GTA als Original-Freisicht-Traktor ohne Motorhaube im Jahre 1984 realisiert. Sein Geheimnis ist das geniale Konzept mit Unterflurmotor.
1985 wird Fendt erstmals Marktführer in Deutschland.
1987 High-Tech in kompakter Dimension zeichnete die 200er Baureihe von 40 bis 75 PS aus. Als Standard- oder Spezialtraktor für den Wein- und Obstbau.
1993 Die 800er sind die ersten Großtraktoren der Welt mit Turboshift, hydropneumatischer Kabinen- und Vorderachsfederung und 50 km/h. Die leistungsstärkste Maschine: Favorit 824 mit 230 PS.
1994 Die Favorit 500 C-Baureihe (95 bis 140 PS) - integriert die Erfolgsmerkmale wie 50 km/h, Federung und Turboshift in der Mittelklasse; Kunden und Fachwelt sind begeistert.
1995 Das wegweisende Systemfahrzeug Xylon (110 bis 140 PS) kommt auf den Markt. Ein universell einsetzbares Fahrzeug für Landwirtschaft, Landschaftspflege und Kommunen.
1996 Meilenstein: Vario 926 mit 260 PS, der erste Großtraktor der Welt mit dem stufenlosen Fendt-Vario-Getriebe. Eine Revolution im Getriebebau.
Als führende High-Tech- und Qualitätsmarke wird Fendt 1997 Teil des weltweit agierenden AGCO-Konzerns.
1997 Einführung der neuen Traktorengeneration Farmer 300 C von 75 bis 95 PS. Fendt präsentiert mit der Baureihe Favorit das Vario-Programm von 170 bis 260 PS mit stufenloser Antriebstechnik. Mit der Vorstellung der neuen Vario-Baureihe Favorit 700 mit 140 und 160 PS setzt Fendt 1998 erneut Maßstäbe für die Zukunft. Das innovative Bediensystem, die Fendt-Variotronic, wird anschließend international ausgezeichnet.
1998 Der 380 GTA-Turbo mit 95 PS und der 370 GTA mit 75 PS - die Original-Freisichtschlepper
1999 Mit Vario 2000 präsentiert Fendt ein komplettes Programm von 86–286 PS. Dieses Programm überträgt die Vario-Vorteile erstmals in die untere Mittelklasse bis 86 PS.
Farmer 400 Vario von 86 bis 110 PS, die neue Dimension in der Mittelklasse
Baureihe Favorit 700 Vario mit neuer Technik und ergänzt um die Modelle 711 (115 PS) und 712 (125 PS)
Favorit 900 Vario, die neue Generation für schwerste Einsätze im Leistungssegment 180 bis 270 PS. Der neue Slogan: „Wer führt, fährt Vario!“
2001 Neu im Fendt- Programm ist der 300 C von 75 bis 100 PS, sowie der 412 Vario mit 120 PS
2002 Farmer 200 V/P von 65 bis 94 PS
800 Vario TMS von 168 bis 195 PS
900 Vario TMS von 198 bis 310 PS
Fendt-Mähdrescher
Fendt-Rund- und Quaderballenpressen
2004 sorgen zwei Innovationen für Aufmerksamkeit: die niveaugeregelte Vorderachsfederung für Schmalspurtraktoren und das GPS-gestützte Spurführungssystem Auto-Guide-System.
2005 Vom 6-PS-Dieselross zum 900 Vario TMS mit bis zu 310 PS in 75 Jahren – dieses Jubiläum feierte Marktoberdorf gemeinsam mit Fendtlern aus aller Welt.
936 Vario TMS mit einer max. Leistung von 358 PS und als erster Standardtraktor mit 60-km/h-Getriebe.
1953 wurde erstmals der Geräteträger F 12 GT der Öffentlichkeit auf der DLG-Ausstellung vorgestellt. Die für den Einmannbetrieb konstruierte selbstfahrende Arbeitsmaschine hatte vier Anbauräume: vor, unter, auf und hinter dem Schlepper. Durch das Fendt-Einmannsystem waren alle Anbauten ohne einen zweiten Mann möglich, und durch Vorführungen und Ausbildungskurse konnten Bauern für dieses System so begeistert werden, dass Fendt als einziger Gerätehersteller der Durchbruch in wirtschaftliche interessante Stückzahlen gelang. Hermann Fendt verwendete eine Konstruktion, die im Gegensatz zu allen anderen Herstellern nur einen Längsträger zum Anbau von Geräten hatte. Dieser Längsträger war starr mit der Vorderachse sowie drehbar mit der Schlepperhinterachse verbunden. Dadurch war es möglich, dass die angebauten Werkzeuge den Pendelbewegungen der Vorderachse folgten. 1957 wurde dieser erste Geräteträger dann zur Produktion freigegeben. Da die Motorisierung nicht ausreichte, wurde 1958 der F 220 GT vorgestellt, der einer Motorleistung von 19 PS hatte.
Da Fendt immer noch die schlechte Sicht auf die Anbaugeräte störte, wurde mit der Entwicklung eines Schleppers mit Unterflurmotor begonnen. Mit dem F 250 GT stellte man dann den ersten Schlepper mit Unterflurmotor vor. Er hatte den Motor unter dem Fahrerstand, und somit freie Sicht auf die Anbaugeräte an der Zwischenachse, da keine störende Motorhaube mehr im Sichtfeld war.
In den 1970er Jahren folgten der F 255 GT und der F 275 GT, die dann eine feste Kabine besaßen. Diese gab es wahlweise mit langem Holm (GT) oder kurzem Holm (GTF). Im Jahr 1984 wurden sie dann durch die 300er Baureihe abgelöst. Der erste war der F 380 GTA (Geräteträger Allrad), und es folgte der F 360 GT/GTA sowie weitere Modelle von 50 bis 115 PS.
Folgende Abkürzungen wurden verwendet:
GT: Geräteträger mit langen Holm
GTF: Geräteträger kurzer Holm (auch Kompakt GT oder Futterernte-Geräteträger genannt)
GTH: Geräteträger mit langen Holm und Hochradversion, dadurch mehr Bodenfreiheit
GTA: Allradgeräteträger
GHA: Allradgeräteträger in Hochradversion
GKA: Allradgeräteträger in Kommunalausführung (teilweise mit Großraumkabine des 390 GTA)
Die Geräteträger werden heute nicht mehr produziert, da die Firma AGCO in Marktoberdorf im Jahr 2004 beschlossen hat, die Produktion der Geräteträger nach 40 Jahren aus wirtschaftlichen Gründen einzustellen.
Nachdem Fendt die Weichen in Richtung Zukunft gestellt hat, und 1958 mit dem Kleinschlepper Fix und dem Großschlepper Favorit schon den Einstieg in die neue Schlepper-Generation vollzogen hatte, wurde mit der neuen Farmer-Modellreihe die Schlepper-Familie vervollständigt. Hierbei fand die neu gestylte Motorhaube mit integrierten Scheinwerfern Verwendung, und mit einer Leistung ab 25 PS hatte der Fendt Farmer genau die richtige Dimensionierung, um die Gruppe von mittelgroßen Familienbetrieben zu erreichen.
Der Farmer wurde von Fendt technisch sehr modern gestaltet, so ist der Farmer 3 S 1966 der erste Fendt-Schlepper, der mit einer ölhydraulischen Kupplung ausgestattet wurde, welche später unter den Namen 'Turbomatik' zum Markenzeichen von Fendt wurde. Der 3 S ist der erste Schlepper dieser Serie, der einen MWM-Vierzylinder-Motor erhält, es ist der leicht gedrosselte Motor aus dem Favorit 3. 1968 erhält er zur DLG-Ausstellung in München die eckige Motorhaube, die die Produktdesigner nunmehr für der Zeit angemessener halten.
Fendt Farmer 108 LS mit Schneepflug und Schneeketten
Anfang der 1970er Jahre begann der Nachfrageboom für neuere Traktoren. Fendt brachte rechtzeitig die Farmer 100er-Modellreihe heraus, die aus drei 3-Zylinder- und zwei 4-Zylinder-Modellen bestand. Während der 3-Zylinder-Motor des Farmer 102 noch luftgekühlt war, hatten die Modelle Farmer 103, 104 S, 105 und 106 S wassergekühlte Motoren. Die Mittelklasse-Schlepper hatten eine Motorisierung von 40 bis 65 PS und waren mit der modifizierten stufenlosen Anfahrautomatik "Turbomatik" ausgestattet. Sie hatten ein vollsynchronisiertes Feinstufengetriebe mit 13 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgängen, einen 30 km/h-Schnellgang, Drehmomentwandler, lastschaltbare Zapfwelle, Regelhydraulik, Schnellkuppler und ein Fahrerhaus. Auf Wunsch gab es die Modelle der Farmer 100-Reihe auch mit Allradantrieb. 1974 erweiterte Fendt die Modellreihe mit dem 75 PS starken 108 S nach oben. Dieser Traktor wurde schon als Bindeglied zu den Fendt-Großtraktoren angesehen.
Bei Fendt wurde die Angebotspalette an landwirtschaftlichen Traktoren ständig erweitert. Das führte dazu, dass 1974 die neue Farmer 200-Reihe ins Programm aufgenommen wurde. Die Modellreihe war nicht nur für Nebenerwerbslandwirte interessant, sondern auch für Landwirte von Sonderkultur-Betrieben. Darüber hinaus sollten die 200er marktpolitisch und vom Leistungsprofil her die Farmer 100-Reihe nach unten ergänzen.
Mit der Favorit-Reihe 800 markierte Fendt den Einstieg in die Klasse der schweren Großtraktoren. Die vier lieferbaren Typen präsentieren den Leistungsbereich zwischen 170 und 230 PS. Es waren die weltersten Großtraktoren mit Turboshift, hydropneumatischer Kabinen- und Vorderachsfederung und 50 km/h Höchstgeschwindigkeit. Das Fendt-Turboshiftgetriebe ermöglichte 44 Vorwärtsgänge und über das Wendegetriebe auch 44 Rückwärtsgänge. Eingebaut war ein wassergekühlter Sechszylinder-Turbodiesel mit Ladeluftkühlung.
Ende 2022 wird von Fendt die 7.Generation bei den grösseren 700ern beworben. Bei der 7.Generation sind nun AGCO-Motoren verbaut. Unter bestimmten Bedingungen kann der 728 gar 223 kW (303 PS) aktivieren. Die 6.Generation soll erst noch paralell angeboten werden.
Auf der Agritechnika 2017 werden auch Raupentraktoren ("MT" - mounted track) vorgestellt, die ab dem 1. Halbjahr 2018 erhältlich sind.[1]
Es sind ja nicht die ersten Raupentraktoren des AGCO-Konzerns. Wenn Fendt auch so einen schnellen Modellwechsel wie die Konzernschwester Challenger vorlegt, sollten wir das Layout mal entsprechend vorbereiten.
Nachdem Fendt 1970 Teile der Firma Lely-Dechentreiter übernommen hatte, überarbeitete Fendt deren Lely-Trac. Das Agrobil ist zum Teil eine Weiterenwicklung der Lely-Trac.